nach Berlin zurüdzukehren. Sie fand sofort Beschäftigung im 1 stohlen worden ist. Augenscheinlich hat Braak noch weit mehr DiebHeidelberger Krug, Chausseestraße 118. Die infolge des Berufs- stähle auf dem Kerbholz und wurde er daher dem Gefängnis überwechsels eingetretene Spannung zwischen Vater und Tochter, haupt- wiesen.
Vielleicht, daß die Gewerkschaftsorganisation, von der die am 8. Juli mitgeteilten Nachrichten stammen, sich über die Angelegenheit noch äußert.
Wer derartige Petitionen absendet, dessen Eristenz" ist im moralischen Sinne immer noch um ein gut Teil fragwürdiger als die des verkommensten Obdachlosen.
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Gerichts- Zeitung.
Verfammlungen.
Die Lohn- und Arbeitsverhältnisse in der Herren- Konfektion
Vermischtes.
sächlich aber die weite Entfernung von der Chausseestraße bis zum Ende der Köpenickerstraße, wo die Eltern wohnten, veranlaßte gedigen- Heims und eines bdachlosen- Asyls in der schneider beleuchtet. Der Referent Käming führte aus, daß die Die Satten gegen die Hungrigen. Gegen die Errichtung eines wurden am Montag in einer Versammlung der Herren- Konfettions= Lieschen Hoffmann, bei der ihr bekannten Wirtin in der Philipp- Nehring- bezw. Sophie- Charlottenstraße zu Charlottenburg wird in Heimarbeit mit ihren beiannten Maßständen der Lohnbrückerei in straße 15 Wohnung zu nehmen. Die durch die erhaltenen Revolver - der dortigen Bürgerschaft eine lebhafte Agitation entfaltet. Man der Konfektionsbranche Vorschub leiste. An der Hand von Lohnschüsse verursachten Verletzungen würden, wie ärztlicherseits bekundet erblickt in der Errichtung der vom Magistrat geplanten Anstalten tarifen verschiedener Firmen wies er nach, daß nicht nur in jedem wird, einen weit weniger ernsten Charakter angenommen haben, eine wirtschaftliche Gefahr. wenn man sofort nach dem Attentat die Polizei benachrichtigt und In einer Petition wird Geschäft andre Löhne für die gleichen Artikel gezahlt werden, sondern ärztliche Hilfe herbeigeholt hätte. Die Zeugen des blutigen Schau- erklärt, daß das Ledigenheim die kleinen Zimmervermieter in ihren daß auch in ein und demselben Geschäft die verschiedensten Abplates hatten aber den Kopf verloren und längere Zeit verstreichen die Zahl der Aftermieter, Chambregarnisten usw. 7791 und die der Herabdrückung der Löhne bei gleichzeitiger Steigerung der Leistungen Eristenzbedingungen bedroht. Nach der letzten Volkszählung betrug stufungen der Löhne bestehen, ein System, welches die fortwährende Lassen, ehe sie den Arzt herbeiholten. Schlafgänger in Familien 5188. Noch verfehlter set der Plan, ermöglicht. Besonders start seien die Mißstände in der sogenannten Durch Messerstiche schwer verletzt wurde nachts der 20jährige ein Obdachlosen- Asyl in Charlottenburg zu errichten, denn dadurch Lohnkonfektion, einem verhältnismäßig neuen Zweig der KonfektionsTischler Walter Müfte, Ziethenstr. 19 in Rigdorf wohnhaft, als er im werde eine große Menge von arbeitsscheuen und fragwürdigen branche. Der Geschäftsbetrieb der Lohnkonfektions- Firmen ist der, Begriff war, von einer Sneiperei mit Kollegen nach Hause zu gehen. Existenzen herangezogen und der betreffende Stadtteil in fittlicher daß sie für große Geschäfte, welche den Stoff liefern die Arbeiten In der Nähe seiner Wohnung wurde M. plötzlich von mehreren un- und materieller Hinsicht geschädigt. Bau und Unterhaltung beider durch Zwischenmeister herstellen lassen und zwar zu so niedrigen bekannten Personen ohne jede Veranlassung überfallen und mit Anstalten würde überdies den ohnehin stark belasteten Armenetat Preisen, daß die Löhne der Arbeiter ungeheuer gedrückt werden. Messerstichen in die Brust traktiert, worauf die Messerhelden davon- der Stadt noch weiter belasten. Tiefen. M brach zusammen und wurde bald darauf von seinen Die größten Waren- und Versandhäuser lassen bei LohnkonfektionsFirmen arbeiten. Es handelt sich dabei um Artikel, die der KonKollegen aufgefunden und nach Hause gebracht. Ein Arzt stellte fest, sument meist gut bezahlen muß. Man könne deshalb von den Warendaß die Stichwunden zum Teil lebensgefährlicher Natur waren und ließ den bedauernswerten jungen Mann daher nach dem Krankenund Versandhäusern verlangen, daß sie die fraglichen Arbeiten in hause schaffen. Hoffentlich gelingt es, die Messerstecher zu ermitteln. eignen Betriebswerkstätten herstellen lassen. Die LohnkonfektionsDie Große Berliner Straßenbahn teilt uns zu den am 8. Juli Firmen müßten gänzlich verschwinden, denn sie seien eine Gefahr für gebrachten Meldungen über den Unglüdswagen mit, daß Unrichtig die Arbeiter des Berufes, besonders deshalb, weil sie die Tarife, feiten darin enthalten seien. Die Bremsen hätten in jeder Hinsicht welche die Maßschneider durch schwierige Kämpfe errungen haben, richtig funktioniert. Auch bei dem Zusammenstoß im November v. J. unterbieten und alle diese Errungenschaften in Frage stellen. Die Ausübung des Wahlrechtes an zwei verschiedenen Orten. Der Forderung: Einrichtung von Betriebswerkstätten, geregelte Arbeitsund dem Vorgang im Mai d. J. habe es sich feineswegs um ein Ver- Maurer Karl Eberhardt in Herbsleben ( S.- Gotha ) pflegt seit zeit, Bahlung angemessener Löhne und Lieferung sämtlicher Fur sagen der Bremsen gehandelt; im ersteren Falle konnte der Wagen, Mitte der 80er Jahre während des Sommers in Erfurt Arbeit nituren durch die Arbeitgeber müsse an alle Firmen der Lager- und ohne daß eine Bremsreparatur erforderlich wurde, dem Betriebe zu nehmen. Er mietet sich dort ein Zimmer und fährt nur Sonn- Maßkonfektion gestellt werden. wieder übergeben werden, während im zweiten Falle nicht nur durch abends nach Herbeleben zu seiner Familie. Da er zwei Wohnsize unter der großen Masse der Konfektionsschneider zu propagieren und Zunächst gelte es, diesen Gedanken eine sofortige Bremsuntersuchung die tadellose Beschaffenheit der hat, wurde er im vorigen Jahre an beiden Orten als Wähler in auch das faufende Publikum zu unterrichten über die schreienden MißBremsen nachgewiesen worden, sondern es auch möglich gewesen sei, die Wählerlisten eingetragen. Er hat nun am 16. Juni an beiden stände, unter denen die Arbeiter dieser Branche leiden. Wie das den Fahrer eines unvorschriftsmäßig schnellen Einfahrens in die Orten das Wahlrecht ausgeübt. Das Landgericht Erfurt hat ihn Bublifum den Bäderstreit unterstützte, so müsse es auch dafür ges Gefällstrecke zu überführen. Ferner sei es unwahr, daß der am 13. Oktober v. J. von der Anklage der Wahlfälschung(§ 108) wonnen werden, daß es seinen Bedarf an Kleidungsstücken nur aus Wagen 1243 während der letzten zwei Monate 26mal wegen mangel- freigesprochen und das Landgericht Gotha am 29. März ebenfalls. folchen Geschäften entnehme, welche die berechtigten Forderungen haften Funktionierens der Bremsen gemeldet worden sei. Es fanden Beide Urteile nehmen auf ein Urteil des dritten Straffenats des der Schneider erfüllen. Deffentliche Agitation und Boykott seien die vielmehr während dieser Zeit nur 7 Meldungen statt; eine davon Reichsgerichts Bezug. Die von der erwies sich als unbegründet; in 5 Fällen wurde einfache Regulierung beiden Sachen eingelegte Revision tam gestern vor dem erringen können. Zunächst sei es jedoch notwendig, den Indifferen Staatsanwaltschaft in Waffen, mit denen sich die Konfektionsschneider bessere Verhältnisse des Bremsgestänges erforderlich, ein alltäglicher Vorgang, der nicht dritten Straffenate des Reichsgerichts zur Verhandlung. einmal Aussehung des Wagens verlangt. In einem einzigen Falle Verteidiger Rechtsanwalt Der tismus in den Reihen der Konfektionsschneider zu beseitigen. Dr. Herzfeld aus Berlin ( der) war Aussetzung des Wagens notwendig, um die erforderliche Re- aus einem ähnlichen Anlasse zu 14 Tagen Gefängnis verurteilt Arbeiter Bildungsschule Berlin. Der Unterricht in Nationalparatur vornehmen zu können. Thatbestand nicht zutrifft, da von der Fälschung des Ergebnisses der worden ist) suchte nachzuweisen, daß der§ 108 auf den vorliegenden tonomie beginnt am Donnerstag um 19 Uhr pünktlich. Wahlhandlung keine Rede sein könne.- Das Reichsgericht verwarf die Revision des Staatsanwalts gegen das Erfurter Bermißt wird seit Sonntag der am 17. November 1872 zu Berlin Urteil. Die Freisprechung sei begründet. In Erfurt ſei der Angeborene Arbeiter Franz Fiebiger, der bei seiner Mutter in der geklagte wahlberechtigt gewesen, denn hier habe er seinen Wohnsik Kleinen Andreasstr. 11 wohnte. Der Vermißte, ein eifriger gehabt. Dagegen hob das Reichsgericht das Gothaer Urteil Grober Unfug mit Postbeamten. Die„ Norddeutsche Allgemeine Insektensammler, begab sich am Sonntag früh, um seiner Lieb- auf und verwies die Sache an das Landgericht zurück. Rechts- Beitung" meldet: Von der Findigkeit der Postbeamten in haberei nachzugehen, nach Schmödwitz und ist bisher nicht irrtümlich sei die Annahme, daß der Angeflagte in Herbsleben Nauheim zeugt folgendes Geschichtchen:" An meine liebe Braut wieder zurückgekehrt. Es wird angenommen, da er ein sehr seinen hauptsächlichen Wohnsitz gehabt habe. Nach§ 7 Hedwig, zur Zeit in Bad Nauheim , Deutschland ", so lautete infolge solider Mensch ist, daß er nur bei seinem Sammeleifer zu Schaden Erfurt materiell jedenfalls erschöpft gewesen. Die Frage sei nun, farte, deren Adreffatin sich seit einiger Zeit in Bad Nauheim im des Wahlgesetzes sei das Wahlrecht des Angeklagten in einer Wette zwischen zwei Herren in Riga die Adresse einer Postgekommen sein kann. Der Vermißte ist 1,76 Meter groß, start gebaut, hat schwarzen Vollbart, geht start nach vorn gebeugt. Bekleidet ob der Angeklagte sich strafbar gemacht habe nach§ 8 des Wahl- turhaus Lindenhof daselbst befand. Aus der dickleibigen war er mit grüner Joppe, grauen Hosen und schwarzem Schlapphut; gesetzes, obwohl er infolge der Eintragung in die Wählerliste als Kurliste der letzten Wochen wurden mit heißem Bemühen er trug eine große Ledertasche bei sich. wahlberechtigt anzusehen war. Diese Frage wäre nach dem früheren die zahlreichen Hedwigs amtlich herausgezogen und im Urteil des Senats zu verneinen gewesen. Der Gerichtshof Briefträgerzimmer alsdann festgestellt, daß eine darunter fast täglich ist aber von dieser Entscheidung abgegangen und Briefe und Karten aus Rußland erhielt, was als Judizienbeweis hat deshalb die Fragen bejahen müssen. Der Senat ist jetzt der starken Verlobtseins" angesehen wurde. Und richtig, diese Annahme Ansicht, daß nach§ 108 sich strafbar macht nicht nur der, welcher täuschte nicht, und ohne Zeitverlust gelangte die Karte thatsächlich in die Unrichtigkeit der Wahlliste herbeigeführt hat, sondern auch der die zarten Hände der ungenannten Adressatin. jenige, welcher bewußtermaßen ein Wahlergebnis herbeiführt, das Nach dieser Mitteilung muß es scheinen als ob die Postbeamten dem Geiste des Wahlgefezes nicht entspricht. Das trifft hier in förmlich darauf brennen, daß irgend ein Spaßvogel ihre vollem Maße zu, vorausgesezt, daß der Angeklagte mit dem er- Findigkeit auf die Probe stellt und ihnen dadurch die unbändige forderlichen Dolus gehandelt hat. Langeweile auf einige Stunden vertreibt. Und doch weiß Allerlei trübe Sittenbilder wurden gestern in Moabit vor Augen iedermann, daß vor allem in einem Kurbade die Postbeamten zugeführt. Vor der dritten Strafkammer des Landgerichts II stand meist über Gebühr angestrengt sind. Es versteht sich, der Tischlergeselle Wilhelm Vogel. Seine eigne Ehefrau hatte daß in ernsthaften Fällen, wo teine böse Abficht beim Absender vor Strafantrag gegen ihn gestellt, indem sie ihn bezichtigt hatte, mit liegt, die Bost alles zu thun hat, um einen ungenau adressierten feiner Stieftochter, der 13jährigen Frida Neubert, welche die Brief zu beſtellen. Aber ebenso selbstverständlich sollte sie den Mutter mit in die Ehe gebracht hatte, unzüchtige Handlungen vor- Findigkeitsonkeln zu verstehen geben, daß sie ihren Ulf in Bufunft genommen zu haben. Der Angeschuldigte stellte dies entschieden in anderswo anbringen mögen. Scherze wie der mitgeteilte, Abrede. Er lebe mit seiner Ehefrau feineswegs glüdlich. Aus fehren ständig in der Presse wieder und bringen einem fast auf den Rachsucht und um ihn zu Grunde zu richten, habe sie die Beschuldigung Gedanken, daß die Post ihrer als Reklame bedarf. erdichtet und ihre Tochter angestiftet, ihn zu belasten. Im Termin blieb diese auch bei ihren belastenden Angaben, die Ehefrau des AnPankow und das Kaiser Friedrich- Denkmal. Als wir vor kurzem geflagten verwickelte sich aber in Widersprüche. Der Gerichtshof tam die Sehnsucht andeuteten, welche der Herr Amtsvorsteher und ihm zu der Ueberzeugung, daß das Kind die unwahrheit sage und gleichgestimmte Seelen nach einem Denkmal eines Herrn aus der die Mutter es beeinflußt habe. Der Angeklagte wurde nach dem Hohenzollern - Dynastie haben, schrieben wir, daß das Kaiser Wilhelm - Antrage des Staatsanwalts freigesprochen, die gesamten Kosten des Bild für den Rathaussaal von dem Terrainspekulanten Aschroth ge- Verfahrens wurden aber der Ehefrau auferlegt. stiftet werden sollte. Herr Aschroth hat bis heute sein Anerbieten" Plaz da, wenn id tomme!" brüllte der Klempnernicht eingelöſt; am Ende genügt die Verzinsung" des an- geselle Konrad Kalischewski, als er am Nachmittage des Jelegten Kapitals noch nicht seinen Ansprüchen. In Bezug auf das 8. Juni quer durch den Lustgarten ging. Sein Ruf galt einer Dame, Kaiser Friedrich- Denkmal wurde von dem Amtsvorsteher gesagt, die mit einem Kinde an der Hand vor ihm ging. Bevor sie dem Bedaß der Gemeindeſäckel nicht in Anspruch genommen würde. Wenn fehle nachkommen konnte, wurde sie von dem Angetrunkenen in roher die Ausführung ernstlich in die Hand genommen werde, seien die Mittel vorhanden. Ein mit schmunzelnder Stimme hervorgebrachter Zwischenruf„ Wenn et uns nichts kostet, machen wir's" beendete den Zwischenfall. Indessen disponierte der Amtsvorsteher auf eigne Faust; in einer Baukommissions- Sizung wurde den Mitgliedern ein Herr Bildhauer Böhe oder Bösel vorgestellt, welcher den Mitgliedern Photographien von Denkmälern aus der Siegesallee und andre vorlegte. Ich möchte mal Ihren Geschmack in Bezug auf das Kaiser Friedrich- Denkmal fennen lernen, meine Herren; nachher können wir gleich den Plaz aussuchen, welcher dazu passend ist!" Gemeindevertreter Freiwaldi empfahl sich selbstverständlich. In legter Sigung der Bau- und Wegebautommission wurde nun im Angesicht eines 75 Centimeter großen Modells( wer es bestellt und bezahlt hat, wissen wir nicht) über die Anschaffung der Mittel vom Amtsvorsteher referiert.
Im Schiller- Theater 0.( Mortvig- Oper) findet wegen Unpäßlich feit des Fräulein Gertrud Carem die Erstaufführung von„ Die Ent führung aus dem Serail " nicht am Mittwoch, sondern erst am Montag statt, dafür wird„ Die Fledermaus " gegeben und am Freitag dafür " Oberon" als populäre Vorstellung zu halben Preisen.
Die Aktiengesellschaft Aschinger hat am Potsdamer Platz die Häuser Königgräberftr. 127, 128 und 129 gekauft und will hier ein großes Hotel mit Restaurant erbauen. Im Hause Nr. 127, zu dem auch das Haus Leipziger Play 4 gehört, befindet sich der Leipziger Hof", in Nr. 128 die" Potsdamer Stehbierhalle" und in Nr. 129 der Fürstenhof". Hier lag an der Ecke früher der„ Millionenkeller", der wegen seiner guten Braten in Berlin bekannt war. Jetzt hat dort die Weinfirma Gerold eine vielbesuchte Probierstube.
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Hus den Nachbarorten.
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Aus einer Lotterie sollen die Mittel genommen werden, um das sogenannte Pfulhaus in der Breitenstraße anzukaufen und an dessen Stelle das Denkmal zu setzen. Mit erhobener Stimme sprach Herr Amtsvorsteher die Worte:„ Ein jedes Dorf ist stolz, ein solches Denkmal zu befizen und unser unser Ort hat bis heute tein Denkmal!" Die weitere Debatte zu schildern ist nicht notwendig; es genügt, wenn wir mitteilen, daß die Scheuerfrauen, den Wischlappen in der Hand, starr auf die Thüren des kleinen Sigungssaales blickten, um den vielſtimmigen Redekampf kopfschüttelnd zu bewundern. Indessen muß hervorgehoben werden, daß der Vorsteher ganz im Ernst die Behauptung aussprach, die Gemeindevertretung hätte beschlossen, ein Kaiser Friedrich- Denkmal aufzustellen. Die Mehrzahl der anwesenden Vertreter bestritten diese Behauptung, und im Plenum wird der Herr einen schweren Stand haben.
Die Genehmigungsurkunde zum Bau und Betriebe der Unterpflasterbahn Charlottenburger Knie" durch die Bismarckstraße bis Strummestraße ist der Gesellschaft für den Bau von Hoch- und Untergrundbahnen nunmehr erteilt worden.
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Ein Dorf abgebrannt. Das über 100 Einwohner zählende Kirchdorf Slupia im Kreise Rawitsch ist bis auf die Kirche, Schule und wenige Gehöfte fast vollständig abgebrannt. Der Schaden ist sehr groß, weil viele Bauern nicht versichert waren.
briefträger Ehret berichtet das Schlettft. Tageblatt" noch folgende Ueber den in Schlettstadt verübten Raubmord an dem GeldEinzelheiten: Um 73/4 Uhr hörte man im Hause Ede Walten- und Ritterstraße laute Hilferufe, ein junger Mann stürzte ohne Hut die Treppe hinunter und eilte aus der Stadt hinaus. Im Zimmer fand man den Geldbriefträger Ehret blutüberströmt und bewußtlos. Der Mörder flüchtete über die Felder nach Ebersheim zu, von Feldhütern, Weise bei Seite gestoßen. Als die Dame es wagte, sich über dies Gendarmen und Jägern des Jägerbataillons mit Kriegshunden verBenehmen zu beschweren, wurde sie mit den gemeinsten Schimpf- folgt. Der Briefträger starb gegen 8 Uhr am Thatort, ohne das worten überhäuft. Nun wandte sie sich an einen Schußmann, der Bewußtsein wiedererlangt zu haben. Er hatte einen furchtbaren die Persönlichkeit des Unholds feststellte. Dieser erhielt eine An- Stich im Rücken, außerdem war die Hand mehrfach zerschnitten. Im flage wegen groben Unfugs, das Schöffengericht erklärte sich aber Zimmer bemerkte man Spuren eines heftigen Kampfes. Hut, für unzuständig, da eine öffentliche Beleidigung vorliege. So kam die Manschetten und Schirm hatte der Mörder zurückgelassen. Um Sache gestern vor die vierte Straftammer des Landgerichts I . Der 11 Uhr wurde der Mörder, in einem Kornfelde liegend, von dem Angeflagte war geständig und entschuldigte sich nur mit An- Oberfeldhüter König beschlichen und festgenommen. Er versuchte getrunkenheit. Der Staatsanivalt beantragte zwei Wochen Ge- noch den geladenen Revolver, den er nebst 20 Patronen in der fängnis. Der Gerichtshof ging über den Antrag hinaus mit der Tasche trug, zu ziehen, es gelang König jedoch, ihm die Waffe Begründung, daß das Publikum vor derartigen Nüpeleien an abzunehmen und ihn widerstandslos zu feffeln. Der Mörder, getruntener Personen energisch geschützt werden müsse. Es wurde der Emil Böhm heißt, ist 1878 in Straßburg geboren, war zuletzt auf sechs Wochen Gefängnis erkannt und davon wurden zwei Wochen in Kolmar als Bildhauer thätig und hatte vor einigen Tagen durch die erlittene Untersuchungshaft für verbüßt erachtet. den Konkurs angemeldet. Er fuhr von Kolmar nach StraßVor derselben Straffammer stand der Gemeindeschullehrer Ernst burg, gab dort die Postanweisung auf und kehrte dann nach Iung unter der Anklage des Sittlichkeitsverbrechens. Es war eine Schlettstadt zurück. Bei seiner Vernehmung gab Böhm an, er habe ganze Schar zwölf- bis dreizehnjähriger Schulmädchen geladen, welche den Briefträger nicht töten, sondern nur unschädlich machen wollen, als Beuginnen gegen ihren früheren Lehrer auftreten sollten. Die um ihn dann zu berauben. Als der Briefträger das Geld auf den Verhandlung fand unter Ausschluß der Oeffentlichkeit statt. Aus Tisch zählte, versezte ihm Böhm mit einem Messer einen furchtbaren der Urteilsverkündigung ging hervor, daß der Angeklagte von seinem Stich in den Rücken. Es entstand nun ein verzweifeltes Ringen Bruder, welcher Zahntechniker ist, Empfehlungskarten zum Verteilen zwischen dem Mörder und seinem Opfer, und erst als Ehret anfing, an seine Schülerinnen erhalten hatte. Der Angeklagte selbst besaß um Hilfe zu schreien, ließ der Mörder von ihm ab und lief davon. auch einige Kenntnisse in der Zahntechnik und bestellte die Kinder Böhm, ein junger Mensch von 26 Jahren, sieht verhältnismäßig nach seiner Wohnung, um dort eine oberflächliche Untersuchung ihrer harmlos aus, machte aber bei seiner Vernehmung einen frechen, Zähne vorzunehmen. Hierbei hatte der Angeklagte nach der Ueber- durchaus nicht reuigen Eindruck. Dem Vernehmen nach hat er bezeugung des Gerichtshofes in drei Fällen die Mädchen in einer reits eine Buchthausstrafe in Ensisheim hinter sich. Weise berührt, welche das Schamgefühl eines normalen Menschen verleßen mußte. In zwei Fällen sollte zugegeben werden, daß der Angeklagte, wie er behauptet habe, versehentlich die Knie der Mädchen berührt, wenn er ihren Körper auf dem Operationsstuhl in die richtige Schaden nicht erlitten, so seien dem Angeklagten mildernde Umstände Saltung rücken wollte. Da die Mädchen einen schweren moralischen zugebilligt, ihm auch die bürgerlichen Ehrenrechte belassen worden. Das Urteil lautete auf sieben Monate Gefängnis. Der Staatsanwalt hatte zwei Jahre beantragt.
Einen guten Fang machte die Köpenider Polizei. Ein Mann, der sich durch eine Invalidenkarte als der Bauarbeiter Gustav Schulz Die traurige Lage der Eisenbahnangestellten wird durch eine aus Rigdorf, Hohenzollernplay 9, legitimierte, bot gestern an verschiedenen Stellen in Köpenid ein fast neues Fahrrad, Marke Dür- Gerichtsverhandlung in Landsberg a. W. grell beleuchtet. Dort topp, für 60 M. zum Kauf an. Da er sich über den rechtmäßigen verurteilte die Straffammer den Hilfsweichensteller Hinz zu einem Besiz des Rades nicht auszuweisen vermochte, erfolgte durch einen Jahr Gefängnis. Die hohe Strafe wurde ausgesprochen, weil Bolizeibeamten seine einstweilige Festnahme. Auf telephonische An- Hinz im Dienst mehrfach Gelegenheitsdiebstähle an Nahrungsmitteln frage bei der Rigdorfer Polizeidirektion wurde festgestellt, daß sich verübt hatte. Drei Fälle, in denen er Eier, Butter 2c. entwenbet der Bauarbeiter Schulz in seiner Wohnung befand, daß ihm aber hatte, wurden ihm vom Gericht nachgewiesen. Wie kam der Hilfs vor ca. 3 Wochen die Versicherungskarte mit andern Papieren von weichensteller Hinz zu den Diebstählen? einem Neubau entwendet worden ist. Nach vergeblichen Ausflüchten Leser eine Antwort finden, wenn er erfährt, daß der 11 Jahre lang Auf diese Frage wird der räumte der Festgenommene ein, der 29 Jahre alte Maurer Hermann auf dem Ostbahnhof zu Friedeberg beschäftigt gewesene Mann einen Braak aus Pritwalt zu sein. Das Rad habe er in Berlin am Schlesischen Bahnhof von einem Unbekannten für 83 M. gekauft. Tagelohn von zwei Mark erhielt und eine Familie von Inzwischen gelang es der Köpenicker Polizei, zu ermitteln, daß das neun Köpfen satt machen mußte. Ihr laßt den Armen schuldig fahrrad am Sonntag dem Vogelhändler Ney in Oranienburg ge- werden...
Briefkaften der Redaktion.
Luftschiffer. Nach ihrer eignen Darstellung hat Frau Großmann m
dem Tage, wo fie tödlich verunglückte, es unterlassen, sich den Leibriemen umzuschnallen. Ob sie schon früher ohne diese Sicherung abgesprungen ist, geht aus dem uns vorliegenden Bericht nicht hervor, doch ist dies wahr. scheinlich. Das Unglück geschah bei Sterneder in Weißensee am 12. Juni 1892.
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Juriftifcher Teil.
Die juriftifche Sprechstunde findet täglich mit Ausnahme des Sonnabends
bis 9½ 1hr abends ftatt. Geöffnet: 7 Ubr.
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steigt, das Landgericht, in dessen Bezirk das Geschäft liegt, ist für Ihre 2. S. R. Das Amtsgericht, und wenn Ihre Forderung 300 M. überGehaltsforderung zuständig, weil Sie Handlungsgehilfe find. F. B. Ein Ausländer hat kein Recht auf Naturalisation. Der Antrag ist auf dem minifterium zu richten. Polizeirevier zu stellen. Selbstredend muß der naturalisierte, noch dienſt pflichtige Ausländer dienen. F. Fl. Der Antrag ist an das KriegsGin Recht steht der Witwe leider nicht zu. R. 34. Nein. M. T. 100. Der Chef hat, da es sich um einen Handlungsgehilfen handelt, das Gehalt voll, mindestens aber für die Dauer von sechs Wochen, und zwar ohne Krankengeldabzug, zu zahlen. geurigitr. 13. Ja.- Hermann 100. Der Bater eines außerehelichen Kindes hat für das Kind bis zu dessen vollendetem 16. Lebensjahre Unter
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