fehr turze 8eit zur Prüfung und gar nicht die B- 1 sicht hatte, eine genaue Durchsicht vorzunehmen.
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Bert. Liebknecht: Jedenfalls hat es der Beuge an der gebotenen Sorgfalt und Aufmerksamkeit fehlen lassen. Vert. Ha ase: Uns liegt eine Abschrift bor. Haben Sie die Urschrift hier? Es wird festgestellt, daß im Manuskript der Sat von dem Umsturz durch den Terrorismus fehlt. Vert. Ha ase: Das wollte ich nur feststellen. Es folgen die
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Vom ostasiatischen Kriegsschauplah.
Verfammlungen.
Ueber die Kämpfe bei Port Arthur verbreiten die Russen noch Die Holzbearbeitungsmaschinen- Arbeiter hielten am Montag Rechtsanwalt Schwarz: Ich bewundere nur, daß der Zeuge immer groteste Schwindelnachrichten. Die Verluste der Japaner im Gewerkschaftshause ihre regelmäßige Quartalsversammlung ab. Bei dieser Kürze der Zeit noch Zeit gefunden hat, Worte hinzu- bei dem mißglückten Sturm am 10. Juli werden jetzt auf In dem Vorstandsbericht konstatierte 3a ed ein fortschreitend ge= zusehen. Bors.: Ich muß diese Insinuation ganz 20 000 Mann beziffert. Das find zwar schon 10 000 Mann deihliches Wachstum der Organisation, die gegenwärtig 1870 Mitentschieden zurüdweisen. Es tann gar nicht die Rede weniger, als erst angegeben wurde, allein auch dieser Verlust glieder zählt. Während des letzten Quartals sind eine ganze Anzahl von Werkstattdifferenzen vorgekommen, von denen die meisten in davon sein, daß der Zeuge absichtlich etwas hinzugesetzt hat. Vert. wäre schon mehr als hinreichend, um die ganze Gin Güte geregelt werden konnten. 8impel gab in dem Kassenbericht Schwarz: Das habe ich so nicht gesagt. Vorf.: Aber daß schließung Port Arthurs aufzuheben. Ja, hätten die Japaner die Einnahme inkl. Bestand auf 25 034,60 M. und die Ausgabe auf dies der Sinn Ihrer Worte war, muß ganz entschieden auch nur 10 000 Mann verloren, so hätte es den Russen gelingen 5223,20 M. an, so daß ein Vermögen von 19 811,40 borhanden ist. festgestellt werden. müssen, die Japaner weit zurückzutreiben und ihnen den größten Die Rechtsschutz- Kommission hatte auch diesmal wieder eine Reihe Teil des Belagerungsgeschüzes abzunehmen. Denn bei einem solchen von Unfallsachen für im Berufe verlegte Kollegen zu bearbeiten. Verlust hätte der Rückzug der Japaner in wilde regellose Flucht Der Arbeitsnachweis funktioniert nach wie vor befriedigend. Im ausarten müssen. Wenn man die zwei Divisionen, welche Laufe des letzten Halbjahres waren 919 Kollegen als arbeitslos eingetragen, denen 686 Nachfragen der Arbeitgeber gegenüberPort Arthur belagern, auf ca. 30 000 Mann schätzt, so bedeutete ein standen. Bon der Kontrollkommission wurden 96 Werkstattfizungen Verlust von 10 000 Mann die Einbuße von einem Drittel der einberufen. Die Ersatztvahlen für turnusmäßig ausscheidende Berjapanischen Heeresstärke. Nach einem solchen Verlust aber pflegt auch bandsfunktionäre hatten folgendes Ergebnis: 1. Vorsitzender: bei der bestdisciplinierten Armee eine völlige Deroute zu erfolgen. Ja e d; 1. Kassierer: 8impel; Revisoren: Hofmann und Ein weiterer Beweis dafür, daß die russische Kriegsnachricht BichI; Gewerkschaftsdelegierter: Pantow; Rechtsschutz- MomProfeffor Dr. Paul Rost als Gutachter über die revo- Schwindel ist, ist das Verhalten der Armee Otus. Hätten die mission: Polczinski und Bräuning; Arbeitsnachweislutionäre Bewegung führt aus: Die meisten Schriften find social- Japaner vor Port Arthur schwere Verluste gehabt, sagen wir: nur Kommission: Marschner, Löwe und Gerlach; Kontrolldemokratisch und stehen auf dem Boden des Erfurter Pro- 5000 Mann verloren, so würde Oku genötigt gewesen sein, einen kommission: We st als Obmann, Schulz- Weißensee, HübnerRigdorf, Peger Südost umd gramms, mur daß natürlich infolge der veränderten Verhältnisse in Teil seiner Truppen als Verstärkung nach dem Süden zu entsenden. Beitragssammler: Just Rigdorf, Peger- Südwest und BuhI= Schneider Südwest; als Rußland die Bewegung einen etwas mehr revolutionären Davon ist aber gar keine Rede. Ofu ist in den letzten Tagen vielmann- Südost. Infolge der vorgerückten Zeit wurde die BeAnstrich hat. Diese Richtung wird durch die Blätter" Iskra" mehr energisch vorgerückt, was bei einer Schwächung seiner Truppen sprechung über die Anschlußbedingungen betr. Uebertritt in den ( Funke")," Rote Fahne" usw. vertreten. Eine schärfere ZonHolzarbeiter Verband bis zu einer demnächst stattfindenden außerart schlagen die Social Revolutionäre in dem" Echo" und der schwerlich der Fall gewesen wäre. russischen Revolution" an. Sachlich besteht der Unterschied darin, Um die japanischen Verluste vor Port Arthur glaubhafter zu ordentlichen Generalversammlung vertagt. daß Leute wie Plechanow und Axelrod sich nicht zur reinen machen, meldet man jetzt aus Petersburg , daß die Russen Arbeiterpartei zählen, sondern ihre Kreise auch am 10. und 11. Juli gleichfalls erhebliche Verluste gehabt hätten. weiter auf die Bauern ausdehnen wollen. Sie Und zwar spricht man von 1000-1800 Mann. treten für den bedingten Terrorismus über den die Bon japanischer Seite liegen feinerlei Nachrichten all diefer an Partei durch den Kampfbund" die Kontrolle ausübt. Neuerdings haben Burgeff und Krakow im Anschluß an die Periode geblichen Schlachten bei Port Arthur vor. Die russischen Nachrichten
Gutachten und Uebersetzungen.
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ein,
bon 1879/81 die rein revolutionäre Partei der Voltsbeglüder" ins Leben zu rufen versucht. Seit 1897, wo der jezige Bar feierlich sein Festhalten an dem Absolutismus erklärt hat, scheine diese damals 15 Jahre lang verschwunden gewesene Partei wieder aufzuleben. Schriften dieser Richtung seien unter den beschlagnahmten nur wenige gewesen.
Vert. Liebknecht hält dem Sachverständigen einige a ndre Beurteilungen der Gruppenzugehörigkeit der einzelnen Organe und Schriften vor. Balmascheff habe ganz auf eigne Faust gehandelt. Krakow und Burzeff und der inzwischen verstorbene Na dgy hätten ganz allein gestanden. Der Verteidiger läßt sich nochmals bestätigen, daß der jüdische Arbeiterbund ungefähr auf derselben Grundlage stehe wie die Jstra". Zweifelhaft bleibt, ob von den beiden russischen Hauptrichtungen gemeinsame litterarische Erzeugnisse eristieren. Maifestblatt trägt die Ueberschrift: Bund der Socialdemokraten und Social Revolutionäre", ist aber in der revolutionären Druckerei hergestellt und bildet die Beilage der Revoluzionnaja Rossija".
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Ein
Als Dolmetscher für die litauischen Schriften bekundet Geheimrat
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Professor Dr. Adalbert Bezenberger- Königsberg, daß bon bier beschlagnahmten Schriften drei preußisch litauisch, nicht furländisch, und vollkommen harmlos feien; das vierte Stüd, ein in einem gemplar aufgefundener Aufruf an die Bauern, führt nach der Meinung des Dolmetschers eine sehr leidenschaft
lauten:
Petersburg , 15. Juli. Ueber den Sturm auf Port Arthur am 10. und 11. Juli liegen noch keine Einzelheiten bor , nur weiß die„ Nowoje Wremja" aus Liaujang zu berichten, daß der Sturm glänzend zurückgeschlagen wurde. General Fock verfolgte den Feind bis Nonalin. Die Verluste der Japaner find enorm. Die Russen verloren gegen 1000 Mann. Petersburg, 15. Juli. Die russische Telegraphen- Agentur
meldet aus Mukden von gestern: Nach eingegangenen Meldungen gingen unsre Truppen am 3. und 4. Juli bei Port Arthur auf der rechten Flanke der Verteidigungslinie zum Angriff vor, drängten die Japaner zurück und besetzten das Ostufer des Lungwanghothales und am 6. Juli eine den gleichnamigen Paß beherrschende Höhe. Unfre Verluste sind unbedeutend, die Japaner verloren an diesen Tagen nach chinesischen Angaben an Toten und Verwundeten etwa 2000 Mann.() Seit dem Beginn der Belagerung haben die Japaner noch keine positiven Resultate zu verzeichnen.
Inkon von den Japanern besetzt.
Der Petersburger Rorrespondent des Echo de
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Rigdorf. In der am 11. d. Mts. im Lokal von Hoppe tagenden Sigung des Gewerkschaftskartells gab Genoffe Schenke Berichi über den Stand des Steinseher- und Rammerstreiks, und beschloß das Kartell nach längerer Diskussion, Sammellisten für die Streitenden herauszugeben. Die Listen sind beim Obmann, Genoffen Hendrischke, Kirchhofstr. 2, in Empfang zu nehmen. Die Angelegenheit der Barbiere wurde zurückgestellt und wurde dem Delegierten aufgegeben, sich nähere Informationen bei seiner Centralleitung zu holen. Gefehlt haben die Delegierten der Buzer. der Bäder, Buchdrucker, Fabrik-, Land- und Hilfsarbeiter, Gastwirts gehilfen, städtischen Arbeiter, Tabatarbeiter, Textilarbeiter. Bun Ausschußmitglied wurde der Genosse Jrrsad, Glaser, gewählt.
Eingegangene Druckfchriften.
Die gewerbliche Arbeiterfrage. Breis 80 Bf. Leipzig. G. J. Göschensche Verlagshandlung. Bon Professor Werner Sombart . Preis 80 Pf. Leipzig . G. J. Göschensche Verlagshandlung. Bericht über die Einigungsverhandlungen zwischen den Vertretern der Central- Verbände und der Lokalisten. Central- Verbandes der Zimmerer Deutschlands . Bahlstelle Berlin . 40 Seiten Herausgegeben vom Vorstand des Berlag W. Witt, Berlin , Swinemünderstr. 47.
Spectator alter. Die Strifis im Papsttum. 284 Seiten. Preis. 2,50 M. Berlin SW. 61., Verlag Hugo Bermühler.
Baris" will die zuverlässige Nachricht erhalten haben, daß Jutou Letzte Nachrichten und Depefchen. von den Japanern genommen sei. Bestätigt sich diese auch anderweitig gemeldete Nachricht, so Gelandete Leiche. Am 12. d. Mts. ist die Leiche einer anhaben die Japaner einen neuen bedeutenden Vorteil errungen. scheinend dem Arbeiterstande angehörigen, etwa 50 Jahre Inkou, die Hafenstadt von Niutschwang, beherrscht die Eisenbahn- alten Frauensperson aus dem Flutgraben vor dem Grundverbindung mit Taschitschiao an der Linie Port Arthur - Mukden. Stück Lohmühlenstr. 6 gelandet. Die Leiche, die bisher noch nicht Bert. Liebknecht fragt an, ob dieses Flugblatt nicht nur für Den Russen wäre damit die Zufuhr von Westen her abgeschnitten. rekognofciert ist, war bekleidet mit schwarzem Rock, türkischem Unterrod, die über Preußen nach Amerika auswandernden Litauer bestimmt sei. Das läßt sich nicht ermitteln und es wird allseitig auf die Klar- Bugleich wäre die russische Position bei Taschitschiao von Westen weiß und schwarz farrierter Taille, grauen Strümpfen, schwarzen halben ftellung berzichtet, da auch mit Hilfe des Gehilfen des Unter- her bedroht. fuchungsrichters, Attuars Brandstetter, nicht mehr festgestellt
liche Sprache.
borgenommen.
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Japanische Truppenverschiebungen?
Gummizug- Stiefeln und dunkelgrauem Umschlagetuch. Rekognofcenten wollen sich im Leichenschauhaus oder im Zimmer 329 des Präsidialgebäudes in den Vormittagsstunden einfinden.
Trothas Bericht über die Situation auf dem südwestafrikanischen Kriegsschauplage.
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werden kann, bei welchem Angeklagten die litauischen Schriften Petersburg , 15. Juli. Der, Bitscharija Wjedomosti" gefunden worden sind.( Heiterkeit.) Auch die Feststellung des wird aus Tschitschowna unterm 14. Juli telegraphiert: Am Abend Inhalts der lettischen Schriften hat, wie Staatsanwaltschaftsrat des 13. Juli bemerkten die russischen Vorposten, daß der Feind Dr. Caspar bemerkt, feinen unmittelbaren Wert für diesen Brozeß, da sie nur bei dem Zeugen Millart gefunden worden besondere Bewegungen machte, die Japaner wechselten anscheinend find. Die Prüfung wird aber im Hinblick auf das objektive Ver- ihre Stellung. Am Morgen des folgenden Tages wurde eine AbBerlin, 15. Juli. General v. Trotha meldet aus Dwikolorer fahren und auf die Einziehung dieser Schriften teilung Kavallerie zur Aufklärung entsandt. Die Kavallerie stellte vom 14.: Bei Dmuwveroumue, Hamalari und Waterberg wiri fest, daß das Thal bis Kaiping von den japanischen Truppen immer noch starker Feind zahlreich signalisiert. Am Waterberg Gutachter Privatdozent Dr. C. Ballod- Berlin geräumt war. Die russische rechte Flante war daher frei. Sofort wurde find Feuer beobachtet, diesseitige Patrouillen befinden sich östlich un unterscheidet 2 Gruppen: die wissenschaftliche, marxistisch- socialdemo- eine Rekognoscierung für den 15. Juli beschlossen. Anscheinend ziehen westlich Waterberg . Major v. Estorff erreichte am 11. Juh tratische Bibliother" einerseits und die gefundenen 20 ersten Nummern die Japaner ihre Truppen vom Centrum fort. Sollte fich dies be- Dtjatjingenge, Major v. b. Heyde ebenfalls am 11. Erindiber mehr populären Zeitschrift Der Socialdemokrat" andrerseits. stätigen, so unternehmen sie offenbar eine Seitenbewegung Dratjihenda. Okofondusu blieb durch Schonungsbedürftige sowi In dieser finde fich eine Polemit über die Anwendung des über den Dalinpaß. Es wurde bemerkt, daß die Japaner Ge- ein Geschütz schwach besetzt. Major v. Glasenapp erreichte an Zerrorismus. Die Redaktion stehe ihm schroff ablehnend gegenüber schüße von großem Kaliber die Berge hinaufschaffen. Wahrscheinlich 11. Dtjurutjondju, fand Dtofongoho und die Wasserstelle 7 Kilo. und verurteile das Attentat auf den Fürsten Obolensti, trotzdem dieser find dies aber keine wirklichen Geschütze, sondern nur Holzmodelle, meter nordöstlich davon unbesezt, ebenso Dlahitua und Omamba Bauern im Kiewer Bezirk habe durchpeitschen lassen; sie entschuldige eine List, wie sie schon öfter beobachtet worden ist, durch rombonga vom Feinde frei. Die Compagnie Weld, die 1. Comatvar die Morde als begreifliche Verzweiflungsthaten, verwerfe aber die die Ruffen sich aber nicht mehr täuschen lassen. ben Terrorismus, der nur die Abwehr einzelner gegen Der- pagnie Regiments 2, und die Halbbatterte Winterfeld find unter die Staats- selbe Korrespondent meldet heute dem Blatte, freche Gewalt fei, als Kampfmittel der Partei. Hauptmann v. Fiedler bei Otowatuatjiwi- Dnjatawa vereinigt. anwaltschaftsrat Dr. Caspar: Gewiß, der eine nimmt sich gegebene Bewegung des Feindes nach Nordosten hatte zur Folge, die 2. und 3. Compagnie Regiments 2 im Marsch über Karibib au, in einem solchen Falle das Leben, der andre schießt daß Befehl gegeben wurde, gegen den linken Flügel des Feindes, Omaruru , wo sie etwa am 20. eintreffen werden. Der Abmarsch jemanden nieder. Sachverständiger Dr. Ballod: In einem der sich auf Staiping stügt, Rekognoseierungen zu unternehmen. Es bes 2. Bataillons und der 7. Batterie aus Swakopmund erfolg. eingesandten Artikel wird der Terror als Propagandamittel ist nach dem Resultat derselben anzunehmen, daß die Truppen, die nächster Tage. Ich bin in Owikotorero, beabsichtige, der Abteilung empfohlen. Bert. Ha afe: In derselben Nummer fordert aber eine von Sinjan aus vorrüden, verstärkt wurden, oder daß Truppen zur Glasenapp über Dtjire zu folgen." Resolution der Parteigruppen schärfften Kampf mit allen Mitteln or gegen den Terrorismus. Sachverständiger Dr. Ball od: Ja, wenn Verstärkung der Truppen vor Port Arthur abgingen, die bei dem auch nicht in diretter Beziehung auf diesen terroristischen Artikel. legten Angriff in der Nacht vom 11. Juli sehr große Verluste erAuf diesen antwortet die Redaktion erst in der litten hatten. In der letzten Zeit wurde allgemeine Unordnung beim nächsten Nummer. Sie erklärt die Inanspruchnahme Balma Manövrieren der Japaner bemerkt; es zeigte sich, daß der japanische scheffe durch die Socialrevolutionäre für ein Reflame Generalstab offenbar militärische Operationen in der Ebene fürchtet. manöver und Zwietracht zwischen Alexejew und Kuropatkin. Der Kriegsberichterstatter des„ Tag" meldet vom 11. Juli aus Riutschwang:
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empfiehlt Aufklärung durch Organisation und durch polizeilich nicht überwachte Demonstration. Die Revolution sei damit schon im Gange. Ganz gleichgültig fei es, wie der letzte Aft ausfalle, ob man den 3aren an den Galgen oder nach Sibirien bringe oder ihn verdamme, in Whitechapel einen eringslaben aufzumachen, gleichgültig, ob einzelne Regimenter bis zum letzten AugenBlick für die Knute, das Kreuz oder die Romanoffs tämpften. Die Socialdemokratie wolle möglichst wenig Blutvergießen; in keinem Falle konnte der Terror Parteiprogramm sein. Borf.: Da kann sich also jeder herausnehmen, was er will. ( Große Bewegung bei den Verteidigern und auf der Anklagebank.)
Sachverständiger Dr. Bollod geht dann weiter auf einzelne Fälle der Barenbeleidigungen in diesen Schriften ein. Es wird darin u. a. der ewige Barent ob" verspottet, ferner wird die Einberufung der Haager Konferenz, die russische Schuldenluft, der Verfassungsbruch in Finnland , die Ruffifizierung ber Ostseeprobingen in scharfem Tone besprochen. Verteidiger Liebknecht weist auf die historischen Thatsachen hin, die diesen Angriffen gegen den Baren zu Grunde liegen. Die Aufhebung bes ordentlichen Gerichtsverfahrens, tränkung von 20000 Chinesen im Amur bei Blagoweschtschenst durch die russischen Truppen. Zum Schluß läßt sich der Verteidiger durch den Sachverständigen bestätigen, daß in den Ostseeprovinzen bis zum Jahre 1889 alle Gymnasien deutsch und die Universität Dorpat sogar bis zum Jahre 1893 rein deutsch gewesen sei, daß aber seitdem
werde.
das Deutschtum systematisch unterbrückt
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Berlin , 15. Juli. ( W. T. B.) Sanatorien auf Madeira . Bro feffor Banntviz ist aus seiner bisherigen Stellung als Generalsekretär des deutschen Central- Comitees für Lungenheilstätten aus geschieden und hat die Leitung der Deutschen Madeira - Sanatorien Gesellschaft übernommen.
Rätselhafte Abberufung.
Zürich , 15. Juli. ( W. T. B.) Der Neuen Züricher Zeitung zufolge hatte der vom russischen Hauptquartier abberufene Oberst Eine große Gefahr für die Russen liegt nur barin, daß Audeoud heute vormittag eine Audienz bei dem Vorsteher des Militärzwei Oberbefehlshaber vorhanden sind: in Laschitschiao sucht departements, in der er auf das entschiedenste in Abrede stellte, beleidigende Kuropattininmitten feiner Truppen seiner schwierigen Aufgaben Aeußerungen über die russische Armee oder deren Führung gethan Herr zu werden, während in Mukden, 200 Meilen hinter der Front, der zu haben; er tenne den Grund des Verlangens Kuropatkins Bizetönig Alege jew gleichfalls Ansprüche erhebt, die Armee zu nach seiner( Audeouds) Abberufung auch heute noch nicht, befehligen. Er benimmt sich, als ob er ein wirklicher Konig wäre. ba er weder bei der Abmeldung beim Generalstabschef Kuropatkins Indem er sich darauf beruft, daß er Vizekönig und Stellvertreter noch in Petersburg Aufklärung darüber erhalten habe. In des Zaren ist, stört er fortgefeßt die Anordnungen Kuropatkins. Petersburg habe er zu Händen des Kriegsministers, der mit dem Er hebt Befehle auf, die von dem eigentlichen militärischen Raiser berreist war, einen schriftlichen Protest hinterlassen. Das Leiter ausgegeben sind, er verzögert durch Inspizierung Blatt fügt hinzu, daß die russische Regierung dem Ersuchen des das Eintreffen der bon Europa ankommenden Truppen Bundesrats um Bekanntgabe des Grundes für die verlangte Rüdauf dem Kriegsschauplage, wo sie nötig gebraucht werden, und berufung Dudeouds nicht entsprochen habe. Die Meldung eines sendet seinen Stabschef zwei- oder dreimal in der Woche nach Berliner Blattes, daß Oberst Audeoud im Namen der nachgerade Taschitschiao, um hier Kuropatkin zu kontrollieren und zu stören. ungeduldig gewordenen Offiziere bei Kuropatkin vorstellig geworden Es hieß sogar schon, daß die Offiziere der Meuterei gegen Alexejew ei, entspreche nicht den Thatsachen. nahe wären, aber sie sagten sich, daß es in Rußland unmöglich ist, die Absetzung eines Stellvertreters des Baren herbeizuführen. Die Welt muß sich darüber flar werden, daß, wenn Rußland auf diesem mehr asiatischen als europäischen Standpunkt stehen bleibt, noch einige Schlachten mehr werden verloren werden. Bei dem heutigen Stande der Dinge ist eine Wendung zum besseren nur möglich, wenn der Zar sobald wie möglich Alegejet zurückruft, deffen Gegenwart nicht nur nuglos, sondern geradezu gefährlich für die Armee ist."
Ueber fleinere Scharmütel ist ein langer Bericht Sacharows
Der Borsigende spricht die Hoffnung aus, daß am Mon- bom 13. Juli eingetroffen. Bei einem der Scharmüzel östlich von tag bie Beweis aufnahme gefchloffen werden könne, und Liaujang wurde General v. Rennenkampff am Fuße verStaatsanwaltschaftsrat Caspar glaubt, daß am Mittwoch die wundet. Er verblieb bei seiner Abteilung. Plaidoyers zu Ende gehen werden.
Um 3 Uhr wird die Verhandlung auf Sonnabend früh vertagt.
Vincents erklärte Handelsminister Gerald Balfour den Vorschlag für London , 15. Juli. ( W. T.W.) Unterhaus. Auf eine Anfrage Howard unannehmbar, die Stauffahrteibill so umzugestalten, daß die Unwerbung fremder Mannschaften für englische Schiffe in irgend einem Hafen zwischen der Elbe und Brest verboten wird.
Russischer Schwindel bementiert.
Tokio , 15. Juli. ( W. T. B. Amtliche Mitteilung.) Die Nach
richt, die in Europa verbreitet ist, daß während eines nächtlichen Angriffs am 11. Juli auf Port Arthur die Japaner mit einem Verlust von 80 000 Mann zurüdgeschlagen feien, entbehrt jeglicher Begründung, da, abgesehen von kleinen Vorpostengefechten, überhaup fein ernstlicher Angriff auf die russischen Stellungen an jenem Tage gemacht worden ist.
Verantwo. Redakteur: Baul Büttner, Berlin . Injeratenteil berantw.: Th. Glocke, Berlin . Druck u. Verlag: Vorwurts Buchdr. u. Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW.
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