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( Reichs- Gesetzblatt Seite 306) zur Anzeige verpflichteten Bersonen bis nach Wilna   auf die Besitzung des Herrn antreten. Dieser löfte für 1 Ein Fund von Leichenteilen beschäftigt die Kriminalpolizei in auf weiteres auch auf die Windpocken( Varicellen) auszubehnen, da sich und das Kind Fahrkarten dritter, für die Erzieherin eine solche Wilmersdorf  . Auf einem Ader hinter dem Sonnenbad an der diese zu den Fällen gehören, welche zur Zeit den Verdacht der echten vierter Klasse, faufte aber in Hannover   für sie eine Zuschlagfarte Berlinerstraße fanden Landarbeiter beim Mähen gestern abend einen Bocken erwecken. Zugleich weise ich darauf hin, daß die durch eine für die dritte Klasse. So kam man nach Berlin  , wo das gesamte in der Mitte durchgesägten Schädel sowie einen Fuß, an welchem erfolgreiche Impfung hervorgebrachte Festigung gegen die Ansteckung Gepäck auf dem Lehrter Bahnhof   blieb. Die Personen suchten ein noch Fleischstücke saßen. Es scheint, als ob diese Körperteile schon ( Immunität) im Laufe der Jahre mehr und mehr abnimmt; nur eine Hotel in der Charlottenstraße gegenüber einem Theater auf; den seit dem Frühjahr auf dem Acker gelegen haben. Die Polizei ließ erneute Impfung vermag die betreffenden Personen gegen die höchst Namen des Hotels weiß sie nicht. Dort trafen dann noch drei den Fund nach der Leichenhalle des Gemeinde- Friedhofes bringen; ansteckende Seuche von neuem zu festigen. Ich habe deshalb die Männer ein, ein Herr v. Blumenthal, ein Hotelier aus London   eine Aufklärung in der Angelegenheit ist noch nicht erfolgt. Kreisärzte angewiesen, in Häusern, in denen Boden beziehungsweise und ein Franzose. Diesen wurde sie vorgestellt und gefragt, Ein Leckermaul. Für ca. 200 M. Kaviar hat sich von einer podenverdächtige Strankheiten ausgebrochen sind, unentgeltliche Haus- ob sie französisch und englisch   spreche. Auf ihre Antwort, daß fie Berliner   Engros- Firma ein raffinierter Gauner erschwindelt. Er impfungen vorzunehmen, und kann den in solchen verseuchten Häusern nur der französischen   und holländischen Sprache mächtig sei, unter fuhr nach Potsdam  , wo er in Erfahrung brachte, daß der Kaufmann oder in deren Nachbarschaft wohnenden Personen in ihrem eignen hielten sich die Männer auf englisch  . Soviel versteht sie aber von Liepe   u. Co. von der Berliner   Firma ständig seinen Kaviar bezöge. Interesse sotie in dem ihrer Mitmenschen nicht dringend genug der Sprache, daß sie hörte, wie v. St. zu ihr beglückwünscht wurde, Nun bestellte der Gauner telephonisch für 200 M. Kaviar mit dem anraten, einem solchen an sie herantretenden Ersuchen, sich impfen da dies Geschäft besser sei als ein früheres, wo eine Person ihr Auftrage, ihn sofort abzusenden und in der Gepädkammer des zu lassen, Folge zu geben." Alter falsch angegeben habe. Später sagte sie ihrem Begleiter auf Bahnhofes in Potsdam   zum Abholen lagern zu lassen. Die Berliner  war dann aber bereit, ihr die Sachen herauszugeben, wenn sie ihm wo bald darauf der angebliche Geschäftsführer der Firma Liepe   u. Co. den Kopf zu, daß er Mädchenhändler sei. Er wurde zuerst grob, Firma schöpfte kein Mißtrauen und sandte den Kaviar nach Potsdam  , das Reisegeld ersetze. Er gab ihr 3 M. und wollte sich nachmittags auf dem Bahnhofe erschien und ihn gegen Quittung abholte. Mit mit ihr in einer Konditorei treffen, um nach dem Bahnhof zu gehen. einer Droschke fuhr er dann davon, entließ aber den Kutscher   in der Der Mann kam nicht; ihr Gepäck mit den Barmitteln war vom Brandenburgerstraße und versuchte nun den Kaviar in den Pots­Bahnhof verschwunden; das Hotel war schon verlassen. Auf Grund der damer Restaurants abzusehen, wobei er ihn zum billigen Preise an­eingehenden Personalbeschreibung wurden nun Ermittelungen an- bot. In einem Restaurant wurde er auch einen Teil seiner Beute gestellt, die bald zu dem Ergebnis führten, daß die ganze Geschichte los, während andre Restaurateure die Sache für faul hielten. Als sich das Reisegeld nach Brüssel   zu erschwindeln, wo es von der Bank Eisenbahn und gab den Kaviar als Passagiergut nach Bahnhof erdichtet war. Diese Zwischenzeit hatte das Mädchen benugt, um der Gauner merkte, daß er Mißtrauen erregte, fuhr er schnell zur ein Guthaben abheben wollte, und dann von Berlin   zu verschwinden. Alexanderplatz   auf. Ein Gepäckträger hatte sich dies aber gemerkt Inzwischen ist festgestellt, daß die Person Elisabeth Ohrmberger und so konnte denn schnell die dortige Gepäckausgabestelle benachrichtigt heißt und aus Staiserslautern stammt, von wo aus sie wegen mehr werden, den Kaviar anzuhalten. Der Schwindler sollte, als er ihn facher Schwindeleien gefucht wird. Die Papiere hat sie in der abholen wollte, festgehalten werden, entwischte aber im letzten Schweiz   einem Fräulein Sormenberger gestohlen, von der sie ein Moment und enttam. Er soll ein in Weißensee wohnender, der außer der Ehe geborenes Kind zur Annahme als eignes erhielt. Polizei wohlbekannter Verbrecher sein. über den Verbleib dieses Kindes und der Ohrmberger sind der Das Kind wird vermutlich zu unlauteren Zwecken benutzt. Meldungen Kriminalpolizei erwünscht.

Von der illustrierten Wochenschrift In Freien Stunden" ist jetzt das dritte Heft des neuen Romans Der Jesuit" von C. Spindler  erschienen. Neben diesem Hauptroman gelangt eine der schönsten Erzählungen zum Abdruck: Ein Rekrut" von Erckmann- Chatrian. Der Verfasser erzählt die Erlebnisse eines jungen Elsässers, welcher, trotz törperlicher Gebrechlichkeit, zu der napoleonischen Armee aus­gehoben, mehrere Schlachten und schließlich das große Völkermorden bei Leipzig   mitmacht. Welchen Strapazen die Söhne des Volkes im bunten Rock ausgefeßt sind, welche Leiden und Qualen fie zu er dulden haben, wie rücksichtslose Gewalthaber ihrer Nuhm- und Herrsch­begierde Tausende von jungen Leuten opfern, das ist der erschütternde Inhalt dieser Erzählung. In ihrer schlichten, lebenswahren Dar­stellung wirkt sie wie ein Protest gegen den Krieg selber. Ihre Lektüre ist besonders der Arbeiterjugend ans Herz zu legen. Sie regt zum Nachdenken an und ist geeignet, die in der Schule vom Hurrapatriotismus erzeugten Kriegsvorstellungen durch das un­geschminkte Bild der Wahrheit zu berichtigen und, wie die Verfasser am Schluß selber hoffnungsvoll aussprechen, unsre Jugend über die Eitelkeit militärischen Ruhmes und über den Wert bürgerlicher Frei­heit und friedlicher Arbeit aufzuklären." Wöchentlich erscheint ein 24 Seiten startes Heft für 10 Pf., das durch die Post zu beziehen, in allen Parteibuchhandlungen zu haben ist und von jedem Kolpor­teur oder Zeitungsausträger besorgt wird. In Berlin   liefern die Parteispeditionen die Hefte. Abonnenten können jederzeit ein­treten. Wir liefern auch denjenigen Parteigenossen, die in Ver­fammlungen, Fabriken usw. für die Ausbreitung unsrer Zeitung agitieren wollen, das nötige Sammelmaterial.

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Der ungewöhnlich niedrige Wasserstand der deutschen   Flüsse macht sich auch bei der Spree bemerkbar, deren Ufer zum Teil bereits macht sich auch bei der Spree bemerkbar, deren Ufer zum Teil bereits frei liegen, so beispielsweise an der Friedrichsbrücke. Das Wasser ist hier so seicht, daß man bis auf eine Entfernung von vier Metern bom Ufer aus den Grund sehen kann; in dem Stichkanal an der Elfen- Brücke haben sich zahlreiche kleine Inseln gebildet, und ebenso ragen die Ufer- Holzpflöcke des Spree  - Kanals aus dem Wasser empor. In dem Treptower Fließ   sind die Fluten infolge ihres niedrigen Standes zum Stehen gekommen. Gleiche Meldungen liegen aus den Gebieten der Spree oberhalb wie auch unterhalb Berlins   vor. Unter der Einwirkung des niedrigen Wasserspiegels ist auch das Grund wasser, welches bekanntlich von der Spree   start beeinflußt wird, er­heblich etwa 40 Centimeter- gesunken und flachliegende Brunnen find bereits dem Versiechen nahe.

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Einen rätselhaften Selbstmord beging gestern morgen in der Querallee des Tiergartens der 19 Jahre alte Kunstgewerbeschüler Hermann Ott, der aus Schwäbisch- Gmünd   stammt und bis vor Von dort verzog er, weil ihm das Zimmer zu dunkel war; wohin sechs Wochen bei seinem Onkel Bauer in der Wienerstr. 47 wohnte. er gegangen ist, weiß man noch nicht. Gestern morgen um 5 Uhr fanden Arbeiter seine Leiche mit einem Schuß in der Brust auf.

Vermischtes.

Grubenunglüd. Auf der der Oberschlesischen Eisenbahnbedarfs­Aktiengesellschaft gehörigen Friedensgrube in se atto wig fand in der bergangenen Nacht eine Explosion unter Tage statt. Ein aufrechterhalten. Arbeiter wurde getötet, 10 erlitten Verlegungen. Der Betrieb wird

Der bekannte Arzt Professor Dr. v. Esmarch in Kiel   hat in der vergangenen Nacht durch einen Fall sich einen Bruch des Schlüsselbeins zugezogen. Der Zustand ist zufriedenstellend. dem 6. d. M. ein Brief ohne Unterschrift zugegangen, in dem der In der Berlinschen Mordsache ist der Staatsanwaltschaft unter Feuer in einem königlichen Gestüte. Aus Birte in Bosen wird Schreiber erklärt, einen Mann mit einem Korb gesehen zu haben, berichtet: Donnerstagabend 9 Uhr brach auf unerklärliche Weise dessen Beschreibung auf den Zuhälter Berger paßt. Er will aber wahrscheinlich im Schafftallgebäude des föniglichen Landgestüts Es brannten nieder ein Stall, in dem 50 Hengste ungenannt bleiben, um nicht in die Presse zu kommen. Da seine Feuer aus. angeblichen Warnehmungen von Wichtigkeit sind, wird ihm Ver- standen, zwei Familienwohnräume des Dienstpersonals und sämtliche schwiegenheit zugesichert, wenn er sich im Zimmer 38 des Polizei- Wohnräume der unverehelichten Gestütswärter. Es gelang, sämtliche präsidiums meldet. Hengste ohne jede Beschädigung in Sicherheit zu bringen, wie über­haupt fein Unglüdsfall vorgekommen ist. Ungefähr ein Viertel des Gestüts ist niedergebrannt.

Durch einen Weißbierpfropfen hat der Kaufmann Jungmann, Pintschstr. 1, das Augenlicht verloren. Jungmann wollte eine Weiß­bierflasche öffnen; kaum hatte er den Bindfaden, der den Kort fest­hielt, gelöst, als dieser, durch die Gase des gärenden Bieres ge­frieben, ihm mit solcher Gewalt gegen das Pincenez flog, daß die Scherben tief in die Augen drangen. Jungmann, der start kurz sichtig ist und auf dem einen Auge nicht sehen konnte, ist, wie das " B. T." mitteilt, durch Verlust des andern Auges blind geworden und kann num seinen Beruf nicht mehr ausüben.

Ein schrecklicher Doppelmord hat nach der Straßburger Post" in Linthal  , Kreis Gebweiler, stattgefunden. Der 28 Jahre alte Eugen Debenath, welcher mit einer sehr begüterten Tochter eines Fermbesizers im nahen Hilsen verheiratet ist, hat seinen Schwieger­bater und dessen Knecht ermordet. Wie verlautet, hatte der Mörder vorher mit seiner Frau einen heftigen Auftritt gehabt, wobei der bedrängten Frau zuerst deren Vater und später der Knecht zu Hilfe kommen wollten, die beide, nach der einen Meldung erschossen, nach Schwer verunglückt ist der 23jährige Kutscher Hermann Berge- der andern erstochen worden sind. Der Mörder ist nach vollbrachter mann aus der Mainzerstr. 12 in Rirdorf dadurch, daß er am That geflohen. Er ist ein bereits vorbestrafter Mensch und erst fürz­Rottbuser Damm von dem von ihm geführten Arbeitsfuhrwert herab- lich wegen schwerer Mißhandlung seiner Schwiegermutter aus dem stürzte. Er erlitt dabei außer andern Verlegungen auch einen Gefängnis in Colmar   entlassen worden. schweren Schädelbruch und wurde in hoffnungslosem Zustande nach dem Rigdorfer Krankenhause geschafft.

Die Kalamität auf der Oberelbe wird in einem Artikel der Die lange anhaltende Trockenheit beginnt für Menschen, Tiere und Pflanzen zu einer empfindlichen Kalamität zu werden. traurig fieht jetzt die Elbe aus, deren kleine Wassermenge träge dahinschleicht. Teilweise kann der Fluß von den Jungen durchwaten werden, und Frachtschiffe fönnen, wie bekannt gegeben wird, von Ein entschliches Straßenbahnunglück, welches den Tod eines jetzt ab überhaupt nicht mehr fahren. Hält die Trockenheit auch nur elfjährigen Mädchens zur Folge hatte, hat sich gestern Freitagmittag noch kurze Zeit an, dann werden auch die Dampfschiffe den gegen 1 Uhr in der Greifswalderstraße an dem Stadtbahnhof Betrieb einstellen müssen, den sie nur noch mit Mühe und Not auf Weißensee zugetragen. Die elfjährige Tochter Gertrud des in der recht erhalten. Im oberen Elbthale können sie schon nicht mehr an Wilhelmstr. 6 in Weißenfee wohnenden Schlossermeisters Otto Gliese den Uferbrücken landen, sondern sie müssen die Passagiere von der wollte zur erwähnten Zeit nach Berlin   fahren und von der Stadt­Fahrlinie ausbooten. Das starke Zurückgehen des Elbwassers bahnstation   in der Greifswalderstraße aus einen Nordringzug be­weit über zwei Meter unter Null bringt für die Uferbewohner mugen. Als das Kind die Chauffee entlang ging, bemerkte es, wie auch insofern hygienische Gefahren, als der bloßgelegte Schlamm ein Bug herangebraust kam, und, um mit diesem noch fahren zu allerhand schlechte Dünfte von sich giebt, die in unsrer Gegend noch tönnen, rannte die Kleine quer über den Fahrdamm. Gertrud erhöht werden durch den Fäkalienabfluß in die Elbe  . Hier und da Gliese hatte nicht darauf geachtet, daß von Weißensee her ein ersuchen die Behörden usw. um sparsame Benuzung des Trints Straßenbahnzug der Linie 62 herangesaust tam und lief fo fura wassers, das zu mangeln beginnt. Sturz, überall machen sich schlimme vor dem Motorwagen 1841 auf das Geleise, daß ihre Kleidung von Folgen der langen Trockenheit bemerkbar, und die sonst wunder der Schutzweste erfaßt wurde. Der Körper des Kindes wurde schönen Tage sind lästig wegen der geradezu afrikanischen Hize. förmlich herumgewirbelt und zu Boden geschleudert. Die Gliese Auffällig ist die große und schnelle Abkühlung in den Nächten. hatte bei dem Fall die Arme vorgestreckt, fie fiel flach auf den Erd­Wie aus Schiffertreisen mitgeteilt wird, find außer bei boden, und der die Räder umgebende hölzerne Schußrahmen ging Dömiz auch bei Privelad sowie bei Tiemesland unterhalb über die Arme, den Kopf und Leib der Unglücklichen hinweg. Um Hizader die Schiffe durch Verringerung des Fahrwassers zum den Körper zu befreien, mußte der Wagen mit Hilfe von Bassanten Aufenthalt gezwungen, der einen nachteiligen Einfluß ausübt. Ins- angehoben werden. Der Brustkasten war dem Mädchen, welches auf besondere machen sich für die wasserstandsgemäß beladenen, aus der Stelle getötet wurde, total zermalmt. Die Leiche wurde nach Hamburg   abgegangenen Kähne Ableichterungen notwendig, um dem Schauhause gebracht. Der Schutzvorrichtung scheint nach diesem ihre Reise fortsehen zu können. Seit 1893 war ein so niedriger entsetzlichen Unglück die Aufgabe zuzufallen, den Berunglückten mit Wasserstand nicht zu verzeichnen. Ein regelmäßiger Betrieb für die absoluter Sicherheit vom Leben zum Tode zu befördern. Elbschiffahrt   wird erst wieder erwartet werden können, wenn der Zweihundert Mark in zwei Scheinen hat ein armes Mädchen sehnlichst erwünschte Regen dem Flusse neue Wassermengen zuführt. Bis dahin werder die Schleppzüge äußerst vorsichtig fahren müssen, um nicht feftzugeraten. Die meisten Schiffe passieren überhaupt nur noch mit faum halber Ladung die Elbe, und trotzdem treten beinahe täglich Unglücksfälle ein.

auf dem Wege Große Frankfurterstraße, Königsbergerstraße, Stüftriner Blab, Fruchtstraße  , Grüner Weg verloren. Da das Mädchen ersatz pflichtig ist, wird der ehrliche Finder gebeten, das Geld bei Frau Joel, Schönhauser Allee   152, gegen Belohnung abzugeben.

Zwei Personen vom Erstickungstode gerettet hat die Feuerwehr Unterrichtsbeihilfen. Einigen bedürftigen Personen beiderlei Geschlechts und zwar jungen Männern, welche der Metall- und gestern vormittag 11 Uhr in der Lüßowstr. 103. Hier hatte die im Eifenindustrie angehören, und jungen Mädchen, welche ihre ersten Stock des Borderhauses wohnende Witwe Kolberg   die Wohnung Schulzeit hinter sich haben, können für den Fall, daß sie eine geschwefelt, dabei aber unvorsichtigerweise den Schwefeltopf zu nahe weitere faufmännische oder gewerbliche Ausbildung erstreben, die an das Sofa gestellt, so daß dieses Feuer fing. Wohl machte sich hierzu erforderlichen Mittel aus einemt der städtischen Stiftungs  - alsbald im Hause eine Berqualmung geltend, doch fuchte man an beputation zur Verfügung gestellten Betrage bewilligt werden.-fangs die Ursache des Rauches lediglich in den Schwefeldämpfen. Bewerbungsgesuche bedürftiger Personen, die deutscher oder deutsch   als jedoch nach wenigen Minuten das Treppenhaus und die oberen österreichischer Abstammung sind und mindestens zwei Jahre in Stockwerke derart verqualmt waren, daß die Bewohner in Lebens­Berlin gelebt haben, sind bis zum 1. September d. J. an gefahr schwebten, wurde die Feuerwehr alarmiert. Dieser blieb an die städtische Stiftungsdeputation, Boststraße 16, zwei Treppen, nichts weiter übrig, als über die mechanische Leiter vorzugehen und ihren als Matrose auf Urlaub weilenden Sohn herabzutragen. Rimmer 47 und 48 einzureichen. Die Schul- und Lehrzeugniffe, auf ihr die am meisten bedrohten Personen, eine Frau Strieg und ein Bedürftigkeitsattest, sowie der selbstgeschriebene Lebenslauf sind alte Frau litt bereits start an Rauchvergiftung. den Gesuchen beizufügen.

Eröffnung eines neuen Genesungsheims. Das neue Genesungs­heim der Landesversicherungs- Anstalt Berlin  , das sich in der Nähe von Rheinsberg   befindet, ist jetzt eröffnet worden.

Aus den Nachbarorten.

Frankfurt   a. M. Auf dem Wege von Oberhöchstadt   nach Cron­berg i. T. wurde gestern die Ehefrau Anna Burian von ihrem ge= trennt lebenden Ehemann, dem Schneider Burian aus Cronberg, überfallen und durch einen Stich in den Rücken lebensgefährlich verletzt. Der Thäter iſt verhaftet.

Gießen. Heute vormittag entstand in dem benachbarten Wieseck   in dem Gehöft des Landwirtes Dörr ein Großfeuer, welches acht Gebäude, darunter vier größere Gehöfte, zerstörte. Man vers mutet Brandstiftung.

Gandersheim. Der Oberlehrer Söhns wurde wieder ent haftet, nachdem ein Zeuge in der Voruntersuchung erklärte, nicht Söhns, sondern er( Beuge) habe einen Meineid geleistet.

Ueber den Brand des Wiener   Domherrenhofes berichten Wiener Blätter: Gegen 10 Uhr vormittags verbreitete fich mit Blizes schnelle in der ganzen Stadt die Nachricht, auf dem Stephansplate wüte ein großer Brand, der Domherrenhof stehe in Flammen und dem Stephansdome drohe Gefahr. Die Nachricht bestätigte sich glüc licherweise nur zum Teil, denn es gelang den Bemühungen der Feuerwehr, den Brand zu lokalisieren, dem lediglich der ganze Dach­stuhl des Domherrenhofes zum Opfer gefallen ist. Das angrenzende Deutsche Haus, der gegenüberliegende Zwettelhof und vor allem der Stephansdom   selbst blieben unberührt. Es war furz nach 10 Uhr. als penetranter Geruch den Stephansplatz   erfüllte. Bald trieb der Wind graue Rauchwolfen vom Dache des Domherrenhofes in die Tiefe. Von allen Seiten rafselten alsbald Löschzüge auf den Stephansplatz  , der noch vor dem Eintreffen der Feuerwehr und eines größeren Polizeidetachements von einer maffenhaften, aus allen Teilen der inneren Stadt zusammengeströmten Menschenmenge besetzt war. Alles fürchtete, daß der Wind die aus dem Dachraume des Domherrenhofes hervorstiebenden Funken auf das Dach der Stephanskirche treiben könnte. Einige Minuten nach 10 Uhr züngelten die ersten Flammen hervor, und rasch entwickelte sich in der Söhe eine einzige riesige Flammenwelle: der Dachstuhl des ganzen gewaltigen Baues ward plötzlich ein einziges Feuer, aus welchem ab und zu dunkle schwarze Punkte, die Schornsteine, sichtbar wurden. Das Schauspiel spielte sich mit unheimlicher Geschwindigkeit ab gegen 12 1hr war der Brand erstidt, und auf dem Mauerwert in der Höhe des vierten Stockwertes sah man nur mehr die rauch­geschwärzten Schornsteine ragen. Alles, was aus Holz war, hatte bas Feuer vernichtet. Während des Brandes war Ministerpräsident Dr. v. Koerber auf dem Stephansplate erschienen.

Lüttich  . In der Explosivstoff- Fabrit in Ougree fand eine Explosion statt, wobei 5 Arbeiter schwer verlegt wurden. Pisa  . Bei der Grabung eines artesischen Brunnens in Mezzona erfolgte eine Explosion schlagender Wetter, worauf ein starker Lava­strom folgte. Man glaubt, daß der seit langer Zeit ruhige Bultan San Giuliano seine Thätigkeit wieder begonnen hat.

Budapest  . In der Ortschaft Belasbagas brannten 118 Wohn­

Die Fener im Balasthotel. Gestern früh wurde die Feuerwehr nach Der Efel als Zugtier hat in Berlin   nicht nur den Zughund zum dem Balasthotel am Potsdamer- Plak alarmiert. Als die Wehr mit Teil verdrängt, sondern hier und da sogar das Pferd ersetzt. Man fieht ihn jetzt auch vor den Krankenwagen eines hiesigen Krantens mehreren Zügen erschien, waren die Bodenräume des Hotels schon häuser und 95 Nebengebäude, in der Ortschaft Feketekuet 97 Wohn­total verqualmt. Der Brandherd lag im Zwischengebält; es häuser und 68 Nebengebäude nieder. transport- Geschäftes. An einem solchen Strantenwagen ist, selbst brannten die Balkenlage, Deden und Fußböden usw. Um die Auf dem 2. deutschen   Abstinententage, der vom 16. bis beſebt brannten die Balkenlage, Decken und Fußböden usw. wenn er besetzt ist, nicht viel zu ziehen, so daß die Kraft des Esels in Flammen, die schon längere Zeit unbemerkt geſchwelt haben müssen, 19. b. Wets. in Altona   stattfindet, sprechen Prof. Dr. Johann der That ausreicht. zu löschen, wurden zwei Schlauchleitungen vorgenommen und damit d. fräftig Wasser gegeben. Um an den Brandherd zu gelangen, mußte Bergmann- Stockholm über Die Altoholfrage in der antiken Welt" schließlich das Zwischengebält aufgerissen und freigelegt werden. und Landrichter Dr. jur. Hermann M. Popert- Hamburg über Das Es gelang, den gefährlichen Brand auf das Dach zu beschränken. nächste praktische Ziel der Abstinenzbetvegung". Außerdem finden vom 16. bis 19. Juli etwa 24 Nebenversammlungen der verschiedenen Von einer Hochstaplerin geprellt wurde das deutsche National­Abstinenzvereine statt. Am Dienstag, 19. Juli, wird der Deutsche fomitee zur Bekämpfung des Mädchenhandels. In den in der Centralverband gegen den Alkoholismus   unter anderm zur Er Lügowstraße belegenen Geschäftsräumen erschien dieser Tage unter richtung eines Abstinenssekretariats nach Referaten von Frangistus dem Namen Elisabeth Sormenberger ein junges Mädchen, das mit Mit dem Bau der Unterpflasterbahn Knie- Wilhelmsplatz zu Hähnel- Bremen  , Dr. med. C. Streder Berlin   und Max Warming­knapper Not den Händen eines Mädchenhändlers entronnen zu sein Charlottenburg   wird am Montag, den 25. Juli, begonnen Samburg begründet werden. Es find, wie eine uns zugehende Mit­vorgab und weinend und flagend hinzufügte, daß der Händler das werden, nachdem die Genehmigungs- Urkunde für die Strecke Knie- teilung besagt, bereits mehr als 8000 Besucher gemeldet. ganze Hab und Gut mit sich genommen habe. Das Mädchen erhielt Strummestraße gestern bei der Gesellschaft für Hoch- und Untergrund­eine reichliche Unterstügung und wußte auch noch das Mitleid einer bahnen eingetroffen ist. Der Tunnelbau soll zunächst am Knie" in hochstehenden Dame für sich auszubeuten. Auf der Centralpolizei- Angriff genommen und bis über die Leibnizstraße hinaus aus stelle zur Bekämpfung des internationalen Mädchenhandels gab es geführt werden. Diese Strecke hat eine Länge von etwa 450 Meter. später die nachstehende Schilderung des Vorganges. In der Köln  . Es werden zunächst die Erd- und Wafferhaltungs- Arbeiten in Angriff Boltszeitung" wurde ein bescheidenes, bürgerliches Mädchen mit genommen werden, woran sich die Betonierung schließen wird. Nach guten Schultenntnissen zur Erziehung eines mutterlosen Kindes den stattgehabten Bohrversuchen zu schließen, dürfte die Boden gesucht. Auf die Meldung traf ein Schreiben von einem Herrn beschaffenheit dem Tummelbau keine Schwierigkeiten in den Weg b. Stiputrow, in dem die Suchende nach dem Wartesaal des Bahn- legen. Als Bauleiter ist von der bauausführenden Firma, hofes in Köln   bestellt wurde. Dort traf fie mit ihm und einem Siemens u. als te, attiengesellschaft, der Regierungsbaumeister etwa acht Jahre alten Stind zusammen und sollte gleich die Reise reß bestellt worden.

Briefkaften der Redaktion. Wahrheit. Ob sich die von Ihnen gesandten Mitteilungen zur Ber Jedenfalls öffentlichung eignen, tönnen wir jetzt noch nicht entscheiden. interessiert es uns, die Angelegenheit genau fennen zu lernen, und wir find Ihnen verbunden, wenn Sie die Beweisstücke( die betreffende Zeitungs mummer 2c.) uns zugehen lassen. A. B. C. 123. Wir haben tein Interesse an Ihrem Ringebot. 2. D. 48. Das Eisenbahnunglüd in Steglit war am 2. September 1883. Nigdorf 30. Im Wahlkreise Teltow- Charlottenburg war 1887 Strohne focialbemokratischer Reichstags­fandidat. Er wurde 1888 als Spizel entlarvt.

Verantw. Redakteur: Paul Büttner  , Berlin  . Für den Inseratenteil verantw.: Th. Glocke, Berlin  . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdruckerei u. Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin   SW