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Nr. 169. 21. Jahrgang.

1. Beilage des, Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Achtung! Parteigenossen!

Seht die Wählerliften zu den Stadtverordneten- Wahlen

Dieselben liegen noch

nach!

bis zum 30. Juli,

mnd zwar an den Wochentagen von 2-3 Uhr und Sonntags von 11-1 Uhr, für ganz Berlin   im Wahlbureau, Poststr. 16 II, Zimmer 57, zur öffentlichen Einsichtnahme aus. Da nur derjenige, der in den Wählerlisten eingetragen ist, sein Wahlrecht ausüben darf, ist es die Pflicht aller Wähler, sich davon zu überzeugen, ob ihr Name in der Wählerliste verzeichnet ist. Wer nicht verzeichnet ist, reklamiere fofort!

Parteigenossen! Sind in diesem Jahre auch teine allgemeinen Wahlen, so ist es doch von größter Wichtigkeit für jeden, fich zu überzeugen, daß fein Name mit verzeichnet ist. Bei allen Nachwahlen hat sich als arger Mißstand herausgestellt, daß viele unsrer Genossen nicht wahlberechtigt waren, weil sie nicht in der Liste standen. In dem Glauben, es finden doch keine Stadtverordneten- Wahlen statt, haben sich viele um die Auslegung der Wählerlisten nicht gekümmert und find dadurch ihres Wahlrechts verlustig gegangen. Deswegen er­fuchen wir alle Genoffen recht dringend, Einsicht in die Wählerlisten zu nehmen oder einen Bekannten, der Zeit hat, damit zu be­auftragen.

Donnerstag, 21. Juli 1904.

Mit Brüderlichem Gruß

Stuttgart  , 15. Juli 1904.

Konstantinopel   find Depeschen bezüglich der Dardanellen   Wir schließen in der Hoffnung, die Vertreter unsrer Bruder gewechselt worden. In jedem Moment fönnen toichtige verbände recht zahlreich in Amsterdam   begrüßen zu können. Entscheidungen eintreten. Das Marinetommando hat eine Sigung einberufen, um den Schutz des Roten Meeres   gegen russische   Uebergriffe zu besprechen. Auch die Amerikaner scheinen sich die russischen Frei­beutereien nicht gefallen lassen zu wollen. Aus Washington  wird gemeldet:

Das amerikanische   Staatsministerium verfolgt mit der größten Aufmerksamkeit das Vorgehen der russischen Freiwilligenflotte. Es ist bereit, amerikanische Schiffe gegen jede Belästigung auch dann zu beschützen, wenn diese japanische Bostsachen an Bord haben. Das amerikanische   Geschwader in Triest   hat Befehl bekommen, am 24. b. M. nach Fiume zu segeln.

Rußland   wird num doch wohl seinen schneidigen Kapitänen schleunigst Bügel anlegen müffen!

Der Vorstand des deutschen Holzarbeiter.- Verbandes. Theodor Leipart  , Stuttgart  , Furtbacherstr. 16.

Berlin   una amgegend.

Die ftreitenden Steinsetzer und Rammer hielten gestern eine ge­meinsame Versammlung im Gewerkschaftshause ab. Knoll, der den Situationsbericht erstattete, führte unter anderm aus: Bei mehr als 30 Firmen arbeiten bereits über 500 Steinfeger unter dem bis­herigen Tarif. Damit ist die Absicht der Innung, den Tarif zu ber­schlechtern, durchkreuzt und bei den Verhandlungen vor dem Einigungs­amt, die an einem der nächsten Tage stattfinden, würden auch die Petersburg  , 20. Juli.  ( W. T. B.) Ein Telegramm Kuropatkins Intereffen der Rammer durch den Gesellenausschuß der Steinfeger an den Kaiser von gestern besagt: Auf der Südfront traten vom vertreten. Die Solidarität zwischen beiden Gruppen werde selbst­Der Referent empfahl 17. bis 19. Juli teine besonderen Veränderungen ein. Am 18. Juli verständlich auch ferner bethätigt werden. Streitkräfte nach Sihejan( auf der Straße Liaujang- Saimatsi) gegen wurde um 5 Uhr nachmittags bemerkt, daß bedeutende japanische folgende Resolution: unfre Abteilungen vorrückten. Nach zweitägigem Stampfe zieht sich Die Versammlung erhebt Protest gegen die von der Berliner  Innung ausgestreuten Gerüchte, daß die Steinfeger die Rammer die letztere in der Richtung auf das Dorf Guntsiatsy östlich von fallen gelassen haben. Die Steinfeger und Rammer sind sich Anpin zurüd. ihrer gemeinsamen Selasseninteressen viel zu sehr bewußt, als daß von einem Fallenlassen der Forderungen des einen Teiles durch den andren die Rede sein könnte. Die Versammlung erblickt in der Ausstreuung derartiger Gerüchte nur einen Versuch, die öffent­liche Meinung zu täuschen und zugleich ein Mittel, nicht nur die berechtigten Forderungen der Rammer in den Hintergrund zu drängen, sondern auch von dem zu Recht bestehenden Steinsetzer­tarif nuberechtigterweise wesentliche Teile auszumerzen. Nach einer längeren Besprechung von Einzelheiten der gegen wärtigen Situation wurde die Resolution einstimmig angenommen.

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London  , 20. Juli. Das Reutersche Bureau" erfährt, daß die Baffagiere der Malacca  " an Bord des nach Osten fahrenden Dampfers Marmoro" gebracht worden seien, der ebenfalls der Beninsular and Oriental Linie gehört. Der Präsident dieser Gesell­schaft Sir Thomas Sutherland   teilte dem genannten Bureau mit, gänzlich im Dunklen sei. Es sei unmöglich über diesen Gegenstand irgend eine Meinung zu äußern.

Erfülle jeder seine Pflicht und überzeuge fich, ob fein daß er über die Gründe der in Frage stehenden Beschlagnahme Recht gewahrt und er eingetragen ist.

II. deutscher   Abftinententag und Großlogen- Feft des J. O. 6. T.

Altona, 18. Juli.

Dritter Wahlkreis. Achtung! Parteigenossen! Die Wähler des 17. Kommunal- Wahlbezirks ersuchen wir be= sonders, sich zu überzeugen, ob sie in der ausliegenden Wählerliste verzeichnet sind, damit sie nicht, falls wir infolge des durch freifinnige Riedertracht diktierten Wahlprotestes zu einer Nachwahl gezwungen werden, ihres Wahlrechtes verlustig gehen. Für diejenigen, welche verhindert sind selbst einzusehen, sind die unterzeichneten Genossen bereit, die Einsicht vorzunehmen: W. Börner, Cigarrenhandlung, Nitterstr. 15; E. Götte, Restaurant, Branden burgstr. 18; D. Blume, Restaurant, Alte Jakobstr. 119; G. Ladewig, Restaurant, Kommandantenstr. 65; St. Friz, Spedition, Prinzen­straße 31; Jestram, Restaurant, Prinzen- und Sebastianstraßen- Ecke; Im Bunde   abstinenter Frauen" hielt Frau Dr. phil  . Lepke, Restaurant, Prinzenstr. 59.

Der 17. Kommunal- Wahlbezirk umfaßt die Stadtbezirke: 123. Prinzenſtr. 17-29 und 91-102, Ritterstr. 10-29 und

96-115.

116-126.

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Die Aussperrung der Metallarbeiter bei der Firma Schwidlinski zeitigt wieder sonderbare Polizeimaßregeln gegen die Streif posten. Bisher verkehrten die Streitposten in einer Sneipe, die sich in demselben Hause wie die Fabrit, Manteuffelstr. 29, befindet. Vor einigen Tagen jedoch fündigte der Wirt den Streifpoften plötzlich Zunächst ist nachzutragen, daß am Sonntag auch die abfti- bie Freundschaft mit der Aufforderung, sich ein andres Aufenthalts­merkenswert zu verzeichnen, daß die Großloge am Sonntag befragt, ließ der Wirt durchblicken, er sei nach dem Polizei­nenten Juristen eine Sigung abhielten. Ferner ist als be- lokal zu suchen. Nach dem Grunde dieser befremblichen Maßregel von 7 Uhr morgens bis Montag früh um 5 Uhr, mit einer bureau beordert worden, und dort habe man ihm nahegelegt, zweistündigen Mittagspause, also 20 Stunden tagen mußte, um die Streifpoften fernerhin nicht mehr in seinem Lokale au dulden. bie ganze Tagesordnung zu erschöpfen. Den Vorsiz führte während Die Arbeiter gingen natürlich. Vielleicht aber dürfte der Wirt bald der ganzen Zeit der Großtempler Blume- Hamburg. einsehen, daß Streifpoftengroschen einen sehr reellen Kurswert haben, benn es steht kaum zu erwarten, daß die Firma Schwidlinski oder Wegscheider Biegler Berlin ihren Vortrag: Ifo hol und fociale Reformarbeit": Unser Volt fönne sich erst auch die Polizeibeamten jenes Reviers den Wirt für den künftigen Auch das Streitposten­Verdienstausfall schablos halten werden. dann mit Recht ein Kulturboff nennen, wenn es allen seinen stehen ist der Polizei wieder ein Dorn im Auge, wie folgender Schichten gelänge, die Menge der Kulturfaktoren sich zu eigen zu Borfall lehrt: Sam da gestern ein Streiftposten nach dem Metall­machen. Die arbeitenden Klaffen würden ständig zu niedrig ein­124. Fürstenftr. 2-28, Luifen- Ufer 37-46, Ritterstr. 1-9 und geschäßt. Genügender Lohn als Antwort auf die Existenzfrage und arbeiter- Bureau und meldete, daß die Polizei das Poſtenstehen vor der Fabrit einfach berbiete. Darauf ging der Verbands­Gleichberechtigung im praktischen Leben als solche auf die Persön= 125. Ludauerstr. 17, Luisen- Ufer 23-36, Dranienplay( westlichkeitsfrage. Der Kampf gegen die Unfittlichkeit, die verschiedenen bevollmächtigte iesenthal selbst nach der Manteuffelstraße, um licher Teil), Oranienstr. 42-58 und 150-165, Prinzessinnenstraße. Wohlthätigkeitsbestrebungen seien einseitige Flidarbeit. Wenn man zu sehen, was wahres an der Sache sei. Nicht lange, so wurde ein 126. Brandenburgstraße 37-46, Morigplag, Oranienstr. 58 a bebente, daß ein Behntel des gesamten Aderlandes nur der Bro- Streifpoften vom Schuzmann fiftiert. Wiesenthal trat nun an die bis 69 und 137-149, Prinzenstr. 30-38 und 82-90, Stallschreiber- duktion affoholischer Getränke diene, daß ein riesiges Kapital in der Stelle des Verhafteten und stand Posten. Sofort wies ihn ein Schutz­Altobolindustrie angelegt sei, bas nur zerstörend wirke, nicht auf- mann fort, und als er hiergegen protestierte, wurde er gleichfalls straße 3-15 und 52-64. 131. Merandrinenftr. 44-63 und 66-86, Sebaftianstr. 12 menschen" mehr und mehr degenerieren und zu ihrem eigentlichen die Vernehmung des Sünders bewerkstelligte, war die Zahl der ver­131. Alexandrinenftr. 44-68 und 66-86, Sebastianstr. 12 bauend, so sei es verständlich, daß die Gehirne dieser Kultur- nach der Wache des 49. Reviers gebracht. Noch während der Lieutenant bis 24 und 68-76, Stallschreiberstr. 16 und 48-51. Gebrauche unfähig würden. Allerdings ginge ja dieser geistige Nebel hafteten Streifpoften bereits auf vier angewachsen. Wiefenthal 132. Lucauerstr. 1-16, Prinzenstr. 39-54 und 69-81, von Deutschlands   höchsten Bildungsstätten, feinen Universitäten, in fuchte dem Lieutenant nun das Unzulässige des Streifpoftenverbots Sebastianstr. 1-10 und 77-88, Stallschreiberstr. 1-2. erster Linie aus. Prof. Ed. Meyer- Berlin habe gefagt, der deutsche arzumachen, doch dieser antwortete ihm, feine Verhaftung sei nicht 133. Budowerstraße, Dresdenerstr. 21-30 a und 118-118, Student ertränte seine Freiheit im Biertopfe. Die deutschen wegen des Streifpoftenstehens erfolgt, da dieses ja erlaubt fei, Kaiser Franz- Grenadier- Platz, Luifen- lfer 1-22. Frauen sollten hier ihre ganze Energie zur Aenderung einsehen, denn sondern nur, weil er der Aufforderung des Schutzmanns, fich zu 134. Allegandrinenstr. 64 und 65, Annenstr. 1-10 und 41 um ihre Kinder handle es sich. Sie brauchten feine Vorträge entfernen, nicht Folge geleistet habe. Hierauf fragte Wiesenthal, zu halten, nicht in die Oeffentlichkeit gehen, nur selbst nicht wie er denn das erlaubte Streifpoftenftehen ausüben solle, bis 53, Dresdenerstr. 31-54 und 98-112, Neanderstr. 17 und 18, trinken und durch das eigne gute Beispiel auf ihre Männer und wenn der Schutzmann ihn am Stehen hindere und fortweise? Der Lieutenant blieb die Antwort schuldig. Bei bent Brinzenftr. 55-68. bor allem auf die Kinder einwirken. Die schwedischen Frauen hätten gerade in dieser Hinsicht erlösend für ihr Volt gearbeitet. weiteren Disput erflärte Wiesenthal dem Lieutenant rund und nett, Sollte das die deutsche Frau nicht ebenfalls fönnen? Der Bund er würde, sobald seine Personalien aufgenommen seien, sofort wieder an feinen Plaz als Streitposten gehen. abstinenter Frauen" bewiese das Gegenteil. Der Verein abstinenter Pastoren" tagte Montagvormittag von Darauf fagte der Lieutenant:" Dann bleiben Sie bis auf weiteres 10-1 Uhr. Der erste Jahresbericht fonnte nicht mit großen Zahlen hier!" Und so geschah es vorläufig. Als sich die Bureaubeamten prunten. In der Versammlung fam vielfach zum Ausdrud, daß dann etwas später ablöften, meinte einer der Neuantretenden anf bie Unkenntnis über den Alkohol im Kreise der Kollegen sehr groß den Arrestanten deutend zu seinem abgelöften Kameraden: Na, was sei, ganz abgesehen davon, daß eine ganze Anzahl derselben in soll denn mit dem da?" Prompt erfolgte die Antwort: spezifisch- kirchlichen Abstinenz- oder Mäßigkeitsvereinen vertreten bleibt so lange hier, bis bei Schwidlinski die Arbeit fei, gäbe es doch viele, deren Stellungnahme in dieser Frage bis wieder aufgenommen ist!" Nach einer Stunde schien der Lieute zur Ünduldsamkeit gegenüber Guttemplern und andren Abstinenten nant sich dann eines andren besonnen zu haben, Wiesenthal wurde ginge. Besonders wußte Pastor Bahnsen- Hamburg einige trasse wieder entlassen. Merkwürdig ist, daß, so lange die Firma Schwid­Fälle zu nennen. Da die Alkoholfrage nicht lediglich eine social- linski Streifarbeit in Berlin   geliefert bekam, sich die Polizei um die hygienische und ökonomische, sondern auch eine religiös- fittliche Streifposten gar nicht bekümmerte. Jest aber, nachdem hier keine Seite habe, so müsse man unter allen Umständen versuchen, die firch Streitarbeit mehr angefertigt wird, und auch die Kollegen zweier lichen Behörden, den Kongreß für die innere Mission und ähnliche Leipziger   Betriebe die Ausführung von Streifarbeit verweigert zur Stellungnahme zu veranlaffen. Die Abstinenzbewegung befinde haben, jezt geht die Polizei mit einem Mal mit äußerster Schärfe fich heute auf einer Stufe, die es ganz gleich erscheinen Taffe, ob vor. Die Unternehmer haben es bei den wirtschaftlichen Kämpfen Diese stehen selbst fich die Geistlichkeit daran beteilige oder nicht. Ginge sie nicht mit, eben bedeutend bequemer wie die Arbeiter. bann würde man eben ohne sie vorwärts gehen; dann verscherze man Streitposten, jene aber lassen die Polizisten für fich Streitposten sich aber auch die Gelegenheit, die ganze Frage von der religiös- stehen. ethischen Seite zu behandeln.

Die Berliner   Vertrauensleute.

Vom ostasiatischen Kriegsschauplat Hegen heute bedeutsame Nachrichten nicht vor. Die eingegangenen Telegramme lauten: London  , 20. Juli. Daily Chronicle" meldet aus Inkau, General Du erwarte in Kaiping Verstärkungen, die unter dem Schutz von fieben japanischen Kreuzern landen. Auch nördlich von Port Arthur fänden neue Landungen statt. Man erwarte in dieser Woche bedeutende Ereignisse. Der Wert des russischen Rubels fei gefunten. London  , 20. Juli. Die Times" erfährt aus Tokio   vom 19. ds., daß angeblich drei japanische Torpedobootszerstörer den Liaofluß, in welchem ein russisches Kanonenboot und ein Torpedobootszerstörer liegen, gesperrt haben. Nach einer weiteren Meldung der Times" aus Tokio   sollen die Russen in Nordosttorea Wege anlegen und den Tumenfluß über­brüden. Sie träfen auch sonst Vorbereitungen, die auf das Ein­treffen größerer Truppemassen schließen ließen.

Neuer Streifzug des Wladiwostok  - Geschwaders. Tokio  , 20. Juli.  ( Meldung des Reuterschen Bureaus.) Die ruffischen Kreuzer Roffija"," Rurit" und" Gromoboi" haben sich durch die Tsugarustraße nach dem Stillen Ocean begeben und haben öftlich von der Tsugarustraße einen japanischen Dampfer durchsucht, dessen Name jedoch nicht befannt ist, auch weiß man nicht, was aus dem Dampfer geworden ist.

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Gewerkschaftliches.

An alle Holzarbeiter- Berbände. Werte Kollegen!

Tokio  , 20. Juli.  ( Meldung des Reuterschen Bureaus".) Auf Wir geben hierdurch bekannt, daß der Internationale Grund der hier eingegangenen Meldung, daß das Wladivostok Solzarbeiter Kongres am 12. Auguft, vormittags 9 Uhr, Geschwader die Tsugaruftraße passiert hat, ist an die an der Ost- in Amsterdam   im Konventsaal des Geboue de Geelvind" füfte verkehrenden Kauffahrteififfe eine amtliche Singel 530, eröffnet wird. Wir ersuchen alle Delegierten, rechtzeitig Warnung ergangen. Die Schiffe suchen eiligst zur Stelle zu fein. Schughäfen auf.

Am Nachmittag ließ das Wladiwostot- Geschwaber einen heute aufgebrachten japanischen Handelsdampfer frei und dampfte, von einer japanischen Torpedobootsflottille berfolgt, oftwärts.

Die Ruffen im Roten Meere.

Port Said  , 20. Juli.  ( Meldung des Reuterschen Bureaus".) Die, Malacca  " ist heute früh hier eingetroffen. Sie führte die russische   Kriegsflagge und hatte einen russischen Kapitän von der Kriegsmarine, vier Offiziere und 45 Matrofen und Heizer an Bord. Die Mannschaft der Malacca  " ist als friegsgefangen erklärt und jeder Verkehr mit der Küste unter­fagt worden. Eine bewaffnete Wache bewacht das Fallreep. Dem englischen Kapitän des Schiffes, der gegen die ihm zu teil gewordene Behandlung Einspruch erhob, ist mehreremale mit Verhaftung gedroht worden.

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Die Kollegen in Amsterdam   haben ein Empfangskomitee gebildet, beffen Mitglieder, kenntlich an einer weißen Rosette, die Delegierten am Bahnhof empfangen werden. Sämtliche Delegierten werden ge beten, den Zeitpunkt ihrer Ankunft in Amsterdam   dem Sekretär des Algemeenen Meubelmakersbond, Kollegen v. d. Wijngaart, Runstraat 24 in Amsterdam  , vorher anzuzeigen. Derselbe ist auf Wunsch gern bereit, für Quartiere au forgen. Jeber Delegierte hat sich durch ein Mandat der von ihm ver­tretenen Landesorganisation zu legitimieren. Als Beitrag zu den Roften des Kongresses hat ferner jeder Delegierte eine Eintritts­gebühr von 10 Fr. zu entrichten.

Die provisorische Tagesordnung des Kongresses lautet: 1. Konstituierung.

Rostendedung.

2. Notwendigkeit und Möglichkeit einer dauernden inter­nicht gefallen laffen zu wollen. Sie haben ihrerseits die Malacca  " Sekretariats und Beschlußfaffung über dessen Aufgaben und über die Die Engländer scheinen sich die russische Seeräuberei allerdings nationalen Verbindung. Eventuell Schaffung eines internationalen it Beschlag belegt. Ein Telegramm melbet: 8. Uebertritt und gegenseitige Unterstützung der Mitglieder im London  , 20. Juli. Nach einer beim Lloyd" eingegangenen Ausland. Abschluß von Kartellverträgen. Depesche halten die Behörden von Port Said   die Malacca  " bis zum 4. Abhaltung ausländischer Streifbrecher bei Lohnlämpfen. Eintreffen weiterer Instruktionen an. Für die Verhandlungen sind zwei Tage, nämlich der 12. und Ferner veröffentlicht Daily Expreß  " folgende Information 18. August, in Aussicht genommen. aus Regierungsfreisen: Anträge an den Kongreß müssen in franzöfifcher, englischer oder Der englische   Ministerrat hat am 19. Juli eine energisch abgefaßte Note an Rußland   entworfen, die, wie man erwartet, deutscher Sprache abgefaßt sein. Auch die Verhandlungen des sofort per Gilfurier nach Petersburg   abgefandt wird. Zwischen Kongreffes follten möglichst nur in diesen drei Sprachen, für welche der englischen   Regierung und den Gesandten in Uebersetzer zur Stelle sein werden, geführt werden.

Der

Die Direktion der ,, Bacuum- Werke", welche gestern noch auf ihr Wort versicherte, daß neue Leute vorläufig nicht eingestellt werden, sondern daß der Betrieb bis Anfang September stillstehen sollte, hat schon gestern unter Decadresse Arbeiter gesucht! Festzustellen ist hierbei, daß den Arbeitswilligen ein Mindestlohn von 21 Mart garantiert wurde. Durch Nichtbewilligung einer Forderung in dieser Höhe wurden die Arbeiter zum Streit gezwungen. Obgleich sich Hunderte von Menschen auf die Annonce meldeten, ist es ben Streifenden doch gelungen, den Plan der Geschäftsleitung zu nichte zu machen. Wir ersuchen nochmals dringend, den Zuzug auf das strengste fernzuhalten. Centralverband der Handels-, Transport- und Verkehrsarbeiter Deutschlands  .

Ortsverwaltung Berlin   I.

er

Mit dem Streit bei der Firma Hoffmann in Rigdorf beschäftigte fich am Sonntag eine start besuchte Bersammlung der Bau- und Arbeitskutscher. Der Referent gab eingehenden Bericht über die Verhandlungen mit dem Unternehmer. Es wurde scharf gerügt, daß Herr Hoffmann sich erlaubt, feine Kutscher, trotzdem ein Teil schon mehrere Jahre bei ihm beschäftigt war, als Strolche und Strunke zu betiteln. Auch wurde das Verhalten des Arbeitswilligen" Ewald Derselbe hat die Lohnforderung mit Richter scharf verurteilt. um dadurch bei feinen Kollegen den Anschein zu als erster unterschrieben, erwecken, daß mit den Forderungen einverstanden sei. Hauptzwed seines Handelns war, Zutritt zu den Betriebsbesprechungen zu erlangen, um Herrn Hoffmann alles mit­teilen zu können. Bis jetzt ist es dem Unternehmer noch nicht ge= lungen, Arbeitswillige zu bekommen, infolgedessen ist die Situation fuhrwerts- Betriebes von Reil in der Schönleinjir. 11 ihrer Dr. für die Streifenden günstig. Einen hübschen Erfolg verdanken die Kutscher des Arbeits­ganifation. Sie forderten eine Erhöhung ihres Lohnes von 26 auf 30 Mark pro Woche. Nach eintägigem Streit erklärte sich Herr Keil bereit, seinen Leuten einen Wochenlohn von 28 Mart und außerdem fämtliche Versicherungsbeiträge zu zahlen.

Achtung, Geldschrankschloffer! Seitens einer Magdeburger   Firma ber Geldschrankbranche werden fortgesetzt in Berlin   Geldschrank­schloffer gesucht. Nach Erhundigungen, welche wir in Magdeburg  eingezogen, erfahren wir, daß verhältnismäßig wenig Aufträge vor­handen sind, so daß anzunehmen ist, daß diese Neueinstellungen zur Verdrängung andrer Kollegen benügt werden sollen, die bekanntlich