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Nr. 169. 21. Jahrgang.

Volksblatt. Donnersting, 21. Juli 1904.

2. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt.

Essen, 19. Juli.

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V. Kongreß der chriftlichen Gewerkschaften Deutschlands  . Die drei auf der Tagesordnung stehenden Referate betrafen die Arbeitslosen- Versicherung, den Heimarbeiter schutz und die Arbeiterausschüsse. Die Referate waren vorher gedruckt und an die Delegierten verteilt worden; sie boten nichts Neues, und sonderlichen Nutzen theoretischer und praktischer Art können sie nicht beanspruchen. Der Referent über die Arbeitslosen- Versicherung beschränkte sich auf eine Wiedergabe des über diese Frage vorliegen­den Materials; er enthielt sich jedes selbständigen Vorschlages be­züglich der Gestaltung einer Versicherung gegen Arbeitslosigkeit, weil, wie er fagte, dazu die rechnerischen Grundlagen fehlten. Die Diskussion förderte nichts Wesentliches zu Tage, man befand sich, wie ein Redner bemerkte, in einem Chaos von Meinungen. Be merkenswert war, daß Giesberts( M.- Gladbach) sich gegen eine Arbeitslosen- Versicherung bon wegen wandte; fie bedeute den Tod für die Arbeiterbewegung, da eine reaktionäre Regierung den dadurch gegebenen Gin­fluß auf die Vermittelung der Arbeit unzweifelhaft gegen die Arbeiterorganisationen anwenden werde. Von allen Rednern wurde die Notwendigkeit der Arbeitslosen Unterstübung durch die Gewerkschaften betont, und hierfür Stimmung zu machen war auch wohl nur der Zweck des Referates. Die von dem Kongreß angenommene Resolution fordert zu­nächst die christlichen Gewerkschaften zur Einführung der Arbeits­losen- Unterstüßung auf; von der Regierung wird die reichsgesetzliche Regelung des Arbeitsnachweises und der Arbeitszeit für alle Ar­beiter, ferner vollständig freies Koalitionsrecht und endlich reichs­gesetzliche Arbeitslosen- Unterstügung unter Mitwirkung der Ar­beiter gefordert.

Reichs=

Quartal entfällt.

erklärt, daß die Agitationstour des Ausschußvorsißenden Rieß nicht Ungarn  , 25 752 aus Rußland  , 6648 aus Deutschland  , 4104 aus eine Mache des Ausschusses oder deſſen Vorsitzenden gegen den Vor- andern Ländern, insgesamt 53 155 Personen. Von europäischen stand, sondern eine ganz zufällige Thatsache gewesen sei. Es habe Ländern empfing nur England einen nennenswerten Zuzug von in Leipzig   nur an einer Stimme gefehlt, und dann wäre Tischendörfer Hamburg  , nämlich 6108 Ruffen, außerdem Oesterreicher   und Deutsche  für diese Agitationstour bestimmt worden statt Rieß. Redner ver- in geringerer Zahl. Nach Britisch- Nordamerita wanderten 6116 teidigt warm den Verbandsvorsitzenden Sillier. Habe dieser Fehler Personen aus; von denen, die dieses Ziel wählten, waren 5859 aus gemacht, so käme das daher, daß man ihn in seinem neuen Amte in Desterreich- Ungarn   und nur 48 aus Deutschland  . Wenige Aus­feiner Weise in Berlin   unterstützt habe. Das Vorgehen gegen Sillier wanderer zogen nach Merilo, Centralamerika und Westindien  , meist erwecke den Anschein einer ganz bestimmten Absicht. Auch dieser Deutsche  . Nach Brasilien   gingen 514 Personen( 350 Deutsche  ) und Redner wendet sich gegen Tischendörfer. Es sei bedauerlich, daß dieser nach Argentinien   653( 272 Deutsche  , 136 Russen). Afrika   wurde bei seinen sonstigen großen Fähigkeiten eben infolge seiner andern von 1522 Personen, die über Hamburg   gingen, aufgesucht; darunter Anschauungsweise dem Verbande nicht ganz gehöre. Wäre dies der waren 898 Deutsche  . Die ganze Mißstimmung gegen Berlin   richte sich hauptsächlich gegen betrug der Gesamtabsatz des Synditats an Coats 3976 220 Tonnen, Fall, dann würde jedenfalls der Verband sehr viel Nuzen haben. Rheinisch- westfälisches Kohlensyndikat. Im ersten Halbjahr 1904 Tischendörfer. Dieser tolle in seiner Herrschsucht andern seine im ersten Halbjahr 1903, wovon Meinung aufzwingen. Weder wegen seiner früheren gegen 4158 840 Tonnen noch wegen feiner jebigen Parteizugehörigkeit 1022 424 Tonnen auf das erste und 1953 796 Tonnen auf das Die zweite Quartal entfielen, gegen 2012 211, bezwv. 2 146 629 Tonnen habe ihm jemand einen Vorwurf gem ich t. Berliner   Kollegen seien von ihm irregeleitet. Rob. Schmidt in den entsprechenden Quartalen des Vorjahres. Es ergiebt sich ( Bertreter der Generalkommission) äußert sich dahin, daß der Aus- also ein Minderabsatz für das erste Semester 1904 von 182 620 schuß seine Rechte gegen den Vorstand falsch anzuwenden scheine. Tonnen, der im Gegensatz zum Vorjahre namentlich auf das zweite Ersterer scheine ein übermäßiges Aufsichtsrecht auszuüben, das aber gehöre nicht zu den Aufgaber eines Verbandsausschusses. In Berlin   Kapitalistische Interessenwirtschaft. Die Leipziger   Straßenbahn­habe Tischendörfer. soweit dieser in der dortigen Gewerkschafts- Gesellschaften möchten gerne den von ihr eingeführten Einheitstarif tommission thätig sei, bisher noch nichts Unrechtes gethan. Bayer von 10 Pf. wieder aufheben, doch ist bisher der Versuch an dem Frankfurt   a. M. hält die Vorwürfe gegen den Vorstand bezüglich der Widerspruchsrecht der Stadtverordneten gescheitert. Auf Eingabe der Statutenverlegung troß Tischendörfers Verteidigung aufrecht. Bau- Straßenbahn- Gesellschaften bei der Regierung vertritt die letztere Recht Stuttgart   wendet sich gegen den Ausschuß, soweit dieser nun aber die Meinung, daß die Regelung der Tarifverhältnisse nicht gegen den Vorstand seine Befugnisse überschritten habe, andrerseits zur Kompetenz der Stadtverordneten gehöre, nur der Rat habe dar­müsse aber auch er sich gegen die Vorgänge in Berlin   aussprechen. über mit der Regierung zu bestimmen. Im Verfolg dieser Auf­Wenn Leute, auf hervorragende Posten gestellt, Ansichten vertreten, fassung ist dem Nate aufgegeben worden, mit der Straßenbahn­die der allgemeinen Auffassung in der Kollegenschaft zuwiderlaufen, Gesellschaft über einen Zonentarif in Verhandlung zu treten, welcher so könne das zu nichts Gutem führen. Es müsse dann eine allgemeine Erhöhungen bis zu 25 Pf. für die Einzelfahrt bringt. Die Stadt­Bekanntlich haben sich die christlichen Gewerkschaften an dem Zerrissenheit eintreten. Redner habe großes Vertrauen zu Tischen- verordneten halten an ihrem Einspruchsrechte fest und der Stat wird allgemeinen Heimarbeiterschußkongreß nicht beteiligt; die Veranstaltung dörfer, trotzdem müsse er aber sagen, daß es für der. Verband von fie unterstüßen, umsomehr, als eine Notlage beider Straßenbahn­hatte den empfindlichen Leuten ein zu socialdemokratisches Gepräge; großem Nuken sein würde, wenn jener den Schritt nach links machte. Gesellschaften( 7 und 3½½ Proz. Dividende) nicht vorliegt. dieses Verhalten hat selbst in christlichen Arbeiterkreisen Befremden Das würde zwar ein großes materielles Opfer für Tischendörfer und Unwillen erregt. Man glaubte offenbar, das Unterlassene da- sein, doch hoffe er( Redner) nicht, daß dieses Moment Tischendörfer Produkte hochzuhalten, legt die Maggi- Gesellschaft ihren Abnehmern - Die Reklame der Maggi Gesellschaft. Um die Preise ihrer durch nachzuholen, daß man die Heimarbeiterfrage auf die hindere, diesen lehteren Schritt zu thun. Riez( Ausschuß) pole die Verpflichtung auf, unter einen bestimmten Preissatz beim Ver­Tagesordnung des gegenwärtigen Kongresses fette. Angesichts der mifiert gegen Schmidt( Generalkommission) wegen dessen Ansichten fauf nicht herunterzugehen. Trotzdem haben verschiedene Händler, maßvollen und einmütigen Demonstration des großen Heimarbeiter über die Auffassung eines Verbandsausschusses. Des letzteren falsche kauf nicht herunterzugehen. Trotzdem haben verschiedene Händler, schußkongresses nahm sich die Veranstaltung der Christlichen   recht Anwendung seiner Befugnisse habe den Streit nicht verursacht, die sich die Maggi- Produkte nicht direkt, sondern durch Vermittelung schwach aus. Das Referat war eine ärmliche Nachlese der gewaltigen sondern lediglich Tischendörfers Quertreibereien. Dieser hätte zum dritter verschafften, unter den von der Gesellschaft vorgeschriebenen Thatsachen und Anklagen der Berliner   Verhandlungen, und ebenso Beispiel bei der Reichstagswahl in Lübeck   unschön gegen Schwarz Grund allgemeiner Rechtsvorschriften über den unlauteren Wett­Breisen verkauft. Darauf versuchte die Maggi- Gesellschaft auf nichts als ein verwässerter Auszug der Berliner   Beschlüsse. Der den Verband blamiert. Weil er mit ſeinen Ansichten nicht durch- Hanseatische Ober- Landesgericht hat indes die Klage abgewiesen, ist die dem Kongreß vorliegende und später angenommene Resolution gehandelt. Auf dem Krantentassentage in Leipzig   habe Tischendörfer Grund allgemeiner Rechtsvorschriften über den umlauteren Wett­bewerb gegen solche Verkäufer ihrer Erzeugnisse vorzugehen. Das Referent meinte am Schluß seiner Ausführungen: auf dem Wege gebringen, hätte Tischendörfer sogar einen unabhängigen indem es ausführte: Gewiß sei gegen das Bestreben eines Fabri­der gewerkschaftlichen Organisation eine Verbesserung der Arbeits- Sonderverband gründen wollen.( Widerspruch von und Lebensbedingungen der Heimarbeiter zu erlangen, sei ausge- Tischendörfer.) Möfinger Hannover   greift gleichfalls Tischen- tanten, aus dem Absatz seiner Erzeugnisse, zumal einer Ware, schloffen, die große Mehrzahl sei gar nicht organisationsfähig. Nichts- dörfers Verhalten an. Dieser habe in jener Schiedsgerichts- Sigung die durch Aufwendung großer Retlamekosten destoweniger fordert die Resolution auf, für die Organisation der sogar auf wiederholte Fragen durch Ehrenwort versichert, diese anders eine weite Verbreitung erlangt habe, einen Heimarbeiter in christlichen Gewerkschaften zu wirken und den weitige Thätigkeit zu unterlassen. Redner verteidigt ferner ebenfalls möglichst hohen Gewinn zu erzielen und so chriftlichen Gewerkverein der Heimarbeiterinnen zu unterstützen. die Thätigkeit Silliers. Nach einer kurzen Kontroverse zwischen zunächst die hohen Reklame und sonstigen Un­Wenn die Heimarbeiter auf die Hilfe durch die chriftlichen Gewerk- Schmidt und Riez verteidigt Albrecht- Berlin die ange- durch den Verkauf seiner Erzeugnisse thunlichst fosten wieder einzubringen, dann aber auch sich schaften warten, kann ihr Elend noch recht lange dauern. griffenen Berliner   Kollegen. Die Kollegen hätten eben Tischendörfer Die Diskussion verlor fich ins Weite und vielfach in Neben- auf fenen Bosten gestellt, weil sie ihn achteten und seine Fähigkeiten zu bereichern, bom geschäftlichen und rechtlichen sächlichkeiten; fast alle Redner mußten an die abgelaufene Redezeit zu schäßen wüßten. Redner ist der Ansicht, daß der frühere Vorstand Standpunkte aus nicht das mindeste einzuwenden. erinnert werden und ihre Ausführungen unvollendet abbrechen. beffer als der jetzige gewesen sei. Czech Leipzig: Er habe immer als geeignetes Mittel zu diesem Zweck stehe es ihm auch zweifellos Einige Abwechslung tam in die Debatte durch das Auftreten mehrerer die Angriffe gegen Tischendörfer abgewehrt vom Standpunkte der frei, feine kaufmännischen Abnehmer vertraglich zu verpflichten, die weiblicher Delegierten, die als Hausgewerbetreibende oder als Ab- Neutralität. Das wäre jest nicht mehr möglich. Die Mißstimmung von ihm hergestellten Waren nicht unter einem gewiffen, fest be­gesandte der chriftlichen Organisation der Heimarbeiterinnen recht gegen Tischendörfer ließe sich nicht mehr zurückhalten. Diese stimmten Preise an das verbrauchende Publikum abzugeben. Er biel Sachtenntnis aufwiesen und mit viel natürlicher Wärme Stimmung sei nicht fünstlich großgezogen worden, sondern erkläre habe aber nicht das Recht, allgemeingültig vorzuschreiben, daß kein sprachen. sich logisch aus der politischen Tendenz, die Tischendörfer sonst ver- Kaufmann feine Waren unter einem von ihm, dem Fabrikanten, 6folge. Das mache sich so start bemerkbar, daß es nötig sei, darauf vorgeschriebenen Preise in den Verkehr bringen dürfe. Seine ver­Auch das Referat über die Arbeiterausschüsse brachte hinzuweisen, daß jeder innerhalb der Gewerkschaft auch eine gewerk- traglichen Abmachungen mit seinen Stunden bänden nur die Gegen­nichts Neues. Der Wert oder Unwert diefer Institute in ihrer schaftliche Disciplin zu bewahren habe und nicht gegen den Willen kontrahenten, hätten aber feine Wirkung gegen Dritte. Ein Kauf­jetzigen Gestalt und unter den jetzigen Verhältnissen ist zur Genüge der großen Mehrheit seinen abweichenden Neigungen in solchem Maße mann, der die persönliche Verpflichtung zu übernehmen sich weigere, durch die Erfahrung feftgestellt. Auch der christliche Referent hält, nachgehe. Wenn das nicht anders werde, müsse eben reiner Tisch sei beim Verkauf der Erzeugnisse in Bezug auf die Festsetzung der wie es in der von ihm befürworteten Resolution heißt, die Arbeiter- gemacht werden. Sillier( Vorsitzender) bespricht verschiedene ausschüsse nur insofern für bedeutungsvoll, als sie geeignet find, Streitfälle und verteidigt die Haltung des Vorstandes zu diesen. Dem fleine Differenzen, die nicht selten zu großen Schwierigkeiten führen, Kollegen Rieß bei dessen Agitationstour den Kollegen Bahrisch nach auf friedlichem Wege aus der Welt zu schaffen. Die gefeßliche Ein- zusenden sei einstimmiger Beschluß des Vorstandes gewesen. Nur führung der Arbeiterausschüsse soll unter folgenden Bedingungen er die Motive waren verschieden. Der Ausschuß faffe thatsächlich seine folgen: die Mitglieder find durch geheime und direkte Wahl aus der Stellung zum Vorstande falsch auf. Oft wolle der Ausschuß bei ver­Auswärtiger Handel des deutschen   Zollgebietes. Bom 158. Bande Mitte der Arbeiterschaft zu wählen; ihre Befugnisse sind geseblich hältnismäßigen Geringfügigkeiten das Bestätigungsrecht haben. der Statistik des Deutschen Reiches", der den auswärtigen Handel festzulegen, die Mitglieder sollen vor Maßregelungen geschüßt sein; Weitere Ausführungen wolle er für spätere Gelegenheit sparen. des deutschen   Zollgebietes im Jahre 1908 zur Darstellung bringt, ist zum Schluß sollen, da die Ausschüsse nur in der Organisation ihren Dürr- Stuttgart richtet gegen Tischendörfer äußerst scharfe An- soeben das 6. Heft über den Handelsverkehr mit der Schweiz  , im Rüdhalt haben, die Hindernisse beseitigt werden, die der Ausbreitung griffe. Tischendörfer ließe sich immer weiter treiben. Ueber den Jahre 1903 erschienen. In den umfangreichen Tabellen über die der Gewerkschaftsbewegung im Wege stehen. Es versteht sich, daß der Grad von Neutralität denke dieser schon derart, daß er es für an- Einfuhr und Ausfuhr der einzelnen Warengruppen und Warene Referent vor allen Dingen die Stärkung der chriftlichen Gewerkschaften gängig halte, in christlichen Versammlungen gattungen im Special- und Gesamteigenhandel find die Ergebniſſe Vorträge zu halten, wie es thatsächlich vorgekommen sei. des Jahres 1903 denen seit dem Jahre 1897 gegenübergestellt. Dem empfahl, als Mittel, um das Geforderte zu erreichen. Es liegt noch eine Reihe von Anträgen vor. Ein von Steger( Widerspruch Tischendörfers.) Das sei auch dann ein Fehler, wenn Tabellenwert vorausgeschickt ist eine allgemeine Besprechung dieses wald( Köln  ) eingebrachter Antrag fordert auf zu einem Proteft es in einschränkender Weise geschähe, denn die Christlichen müßten Handelsverkehrs, die mit einer Vergleichung der deutschen   und der gegen das im preußischen Abgeordnetenhause verhandelte Kontrakt- dann annehmen, daß ihre Organisation nicht falsch sei, und so treibe schweizerischen Statistik und ihrer Ergebnisse schließt. Die Schweiz   liefert dem deutschen   Zollgebiet hauptsächlich Er­die Arbeiter richte; er bittet um Ablehnung des Antrages, da die besonders traurig aber sei es, wenn Kollegen dann erklärten, nicht zeugnisse der Seiden- und Uhren- Industrie, der mechanischen Frage nicht genügend vorbereitet sei. Es wird eine Kommission mehr mitthun zu wollen, falls gegen ihren Willen etwaige Beschlüsse Spinnerei und Stickerei und der Viehzucht. Dagegen bezieht sie aus eingesetzt, die eine Resolution über diese Frage ausarbeiten soll. gefaßt würden. Redner geht auf eine große Anzahl verschiedener dem deutschen   Zollgebiet Brennstoffe, wie Steinfohlen usw., Eisen­Nach diefer von dem Kongreß angenommenen Resolution wird be- Borgänge ein und wünscht eine stärkere Disciplin und mehr gegen waren aller Art, fertige Kleider, Leibwäsche und Bußwaren, Leder schlossen, von einer Betrachtung der Kontrafbruch- Borlage abzusehen, feitige Ehrlichkeit. und Lederwaren, wollene Tuch- und Zeugivaren, Baumwollenwaren, da teine Referate vorgesehen sind und deshalb eine gründliche Be­litterarische und Kunstgegenstände und Maschinen. Die Werte der handlung des Gegenstandes nicht möglich ist; im übrigen wird hin­bedeutendsten Einfuhrartikel aus der Schweiz   im Jahre 1903 sind für: gewiesen auf die Beschlüsse des Frankfurter   Arbeiterfongresses, weiter Rohseide 28 Millionen Mark, Floretseide 18,5, Taschenuhren 18,8,

bruchgefeb.

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Aus der frauenbewegung.

Preise völlig frei und nur sein eignes Interesse sei bei der Preis­stellung für ihn maßgebend. Auch wenn er wisse, daß er durch eine niedrigere Preisfestsetzung das Bestreben des Fabrikanten, die Preise womöglich allgemein auf eine von ihm bestimmte Höhe zu bringen, durchkreuze, handle er feineswegs rechtswidrig.

auf die Resolution des vierten Kongresses der christlichen Gewerk- Berein für Frauen und Mädchen der Arbeiterklasse. Sonntag, Baumwollenwaren 11,2, Safe 7,8, ühe 6,6, rohes eindrähtiges schaften, worin für die Landarbeiter das Koalitionsrecht und Beden 24. Juli, findet ein Ausflug nach Schmargendorf  , Restaurant Baumwollengarn 5,6, Wollengarn( außer hartem Kammgarn usw.) feitigung ihrer Ausnahmestellung gefordert wird; ber Stongreß Sanssouci", Nublaerstr. 21, statt. Treffpunkt bis 8 Uhr nachmittags protestiert endlich gegen jede direkten oder auf Umwegen die Arbeits­

freiheit der Landarbeiter einschränkenden Bestimmungen.

Am morgigen Mittwoch findet als Abschluß des Kongresses die geschlossene Generalversammlung des Gesamtverbandes der christ lichen Gewerkschaften statt; die Presse hat keinen Zutritt. Die ge schloffene Versammlung dient der Erledigung interner Angelegen. heiten, die man nicht gerne der Oeffentlichkeit unterbreitet. Dort wird das Verhalten der Centrumspresse den christlichen Gewerk­schaften gegenüber. und jedenfalls auch das Vorgehen der Berliner  Richtung erörtert werden.

5. Generalversammlung des Vereins der Lithographen, Steindrucker und Berufsgenossen Deutschlands  .

Dresden  , den 19. Juli,

bortfelbst. Fahrgelegenheit mit den Südring- oder Bollringzügen fowie mit der Straßenbahn vom Potsdamerplatz  ( Linkstraße) bis Schmargendorf  . Um recht rege Beteiligung wird gebeten. Freunde des Vereins sind hiermit herzlichst eingeladen. Der Vorstand.

5,0, Maschinen und Maschinenteile( außer Lokomotiven, Lokomobilen, Dampffeffeln, Krazen und Nähmaschinen) 4,4, Pergament, Bruch­gold, Bruchsilber 4,4, Bücher, Karten, Musitalien usw. 4,3, Rinds häute, grüne und gefalzene 3,8 Millionen Mart; die ber haupt­sächlichsten Ausfuhrartikel des Zollgebietes nach der Schweiz  : Brenns stoffe 36,5, grobe und feine Eisenwaren 17,0, Kleider, Leibwäsche, Der Verein für Frauen und Mädchen in Adlershof   hielt am Bußwaren und Hüte 18,7, Leder und Lederwaren 18,3, wollene Tuch­Montag, den 18. Juli, abends 8 Uhr, im Saale von Wölstein feine und Zeugwaren, unbedruckt 12.5, Baumwollenwaren 10,5, Bücher, erste Generalversammlung ab. Zum ersten Punkt der Tagesordnung Karten, Musikalien usw. 10,0, Maschinen und Maschinenteile 6,7, hielt Herr Ingenieur P. M. Grempe einen mit großem Beifall Gold 5,3  , Buder aller Art 4,7, Eck- und Winkeleisen 4,6, Rohfeide, aufgenommenen Vortrag über die Beleuchtungs- und Heizungsfrage gefärbt, 3,9, Hafer 3,8, halbseidene Zeuge, Tücher, Schale 3,8, im Haushalte des Arbeiters, woran sich dann eine lebhafte Diskussion Wollengarn( außer hartem Sammgarn usw.) 3,7, Blatten und Bleche Inüpfte. Frau Ulbricht erstattete den Vorstands- und Frau Neuaus schmiedbarem Eisen 3,3, Anilinöl, Anilinsalze 3,0, Waren aus mann den Kaffenbericht. Aus dem Kassenbericht ist zu bemerken, edlen Metallen 3,0 Millionen Mart. Die Gesamt- Ein- und Ausfuhr­

daß die Einnahmen 61,60 m. betrugen, die Ausgaben 30,81 M., so daß ein Kassenbestand von 30,79 M. vorhanden ist. Auf Antrag der Frau Driest wurden der gesamte alte Vorstand und die Revisoren per Afflamation wiedergewählt. Unter Verschiedenem wurde noch beschlossen, am Sonntag, den 7. August, im Garten von Wönstein ein gemütliches Beisammensein mit Kaffeekochen zu veranstalten.

Aus Induſtrie und Handel.

werte betrugen 1903 einschließlich der Edelmetalle in der Einfuhr 171,8, in der Ausfuhr 304,1 Millionen Mart, ohne Edelmetalle 165,4 beztv. 296,6 Millionen Mart.

Der Morganfche Dampfertrust. Die Gründung der Inter national Mercantile Marine Company stellt sich immer mehr als eine völlig verfehlte Spekulation Morgans heraus. Bekannt ist, daß der Trust mit Verlusten arbeitet; aber in Wirklichkeit scheint es um ihn noch weit trauriger zu stehen, als man meist annimmt. Der jüngst erschienene Jahresbericht zeigt ein geradezu elendes Betriebs­ergebnis. Der gange Gewinn beträgt trop der trampshaftesten An­strengungen, einen Nutzen herauszurechnen, nur 355 295, mit dem Ueberschuß auf Affecurangconto 1 797 797 Dollar. Um dieses Resultat herauszubekommen sind aber noch die Ergebnisse der Leyland- Linie und der National- Linie, die mit besonders hohen Verlusten ge= arbeitet haben, von den Abrechnungen der übrigen dem Trust ange­schlossenen Linien getrennt worden. Eine Dividende tann natürlich nicht verteilt werden.

Die Generaldebatte zum Vorstands- und Ausschußbericht nimmt ihren Fortgang. Rudolf- Hamburg spricht sich dahin aus, daß die Animosität gegen Berlin   und da besonders gegen Tischendörfer berechtigt sei. Der Klassencharakter des Verbandes müsse gewahrt bleiben. Das müßten auch die Berliner   Kollegen beherzigen und deshalb zu den verschiedenen Aemtern Leute wählen, die selbst, aus innerer Ueberzeugung, den allgemein für den Verband anerkannten Die überfeeische Auswanderung über Hamburg   war in den Grundsäßen zuneigten. Nur solche Männer fönnen für wichtige ersten sechs Monaten des laufenden Jahres beträchtlich schwächer Aemter geeignet sein und den Berband im allgemein anerkannten als im gleichen Zeitraum des letzten Jahres. Die Erholung von der Sinne leiten.( Sehr richtig!) Aust- Berlin   spricht sich in ähn wirtschaftlichen Strife hat sofort die Auswanderung erheblich einge­lichem Sinne aus. In Berlin   mache sich ohne Zweifel ein Bug nach schränkt. Der ausgehende Reiseverkehr über Hamburg   während der rechts bemerkbar in der Neutralitätsfrage, den er nicht Lust habe, Zeit vom 1. Januar bis 30. Juni 1904 bezifferte fich auf 69 353 mitzumachen. Die gleiche Ansicht vertritt Ma cher- Nürnberg. Personen gegen 86 480 des ungewöhnlich verkehrsreichen ersten Halb Ihm schließt sich Billmann- Nürnberg   an. Nachdem er das jahrs 1903. Speciell die deutsche Auswanderung mit höchstens Berhalten vom Ausschußvorsitzenden Rieß zu den Nürnberger   Be- 4341 Personen( nämlich 8899 deutsche   Reisende minus mindestens Eingegangene Druckfchriften. schlüssen zu dessen Gunsten richtig gestellt hat, erklärt er, was Tischen- 4558 Nichtauswanderer) hat der vorjährigen Auswanderung gegen­dörfer zum Nußen des Verbandes aufgebaut habe, reiße er durch seine über eine Verminderung von 2093 Personen erfahren. Ziel der über Fortschritt, socialer. Heft 17: Achelis, Prof. Dr. Th.: Rechts­allgemeine Haltung wieder ein.( Sehr richtig!) Wurzel Berlin   Hamburg   reisenden Personen war wie stets in erster Linie die Ver- Stapitalismus. entstehung und Rechtsgeschichte. Heft 18: Gaulle, J.: Kapital und Heft 19: Sydow, Dr. G.: Socialgesetzgebung und verteidigt den Vorstand in seiner Gesamtheit. Er hält den Ausschuß einigten Staaten von Amerika  : dahin gingen in den letzten sechs Socialreform in Deutschland  . Beft 20: Stellen, T.: Arbeiterbildungs­für ein überflüssiges Organ. Obier( Redakteur des Fachorgans) Monaten 16 651 Männer, Frauen und Kinder aus Desterreich- vereine. a sejt 15 P. Leipzig  , Felig Dietrich.

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