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Nr. 170. 21. Jahrgang.

Jahrgang.2. 2. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Zur Aerztefrage.

Anknüpfenp an eine Notiz in Nr. 159 des Vorwärts"( Saupt­blatt zweite Seite) sandte Genosse Dr. Bepler die nachfolgenden Ausführungen, die nur infolge Stoffandranges bisher zurückgestellt werden mußten. Wir werden morgen erwidern.

Dr. Zepler schreibt:

nicht recht.

im

Freitag, 22. Juli 1904.

add a 6 wären, die Aerzte zu versorgen. Das verlangen die Aerzte auch Bur Auskunfterteilung in der eingefekten Kommission zur Vors gar nicht. Was sie verlangen ist, daß sie durch die Monopole bei bereitung der Streitpunkte wird Hilbig Chemniß geladen. Es wird von dem Verfasser des Artikels anstatt Anerkennung ihrer schusses vorgenommene Anstellung eines Lokalbeamten durch die Ber­den Kassen nicht geschädigt werden. Aber eben diesen Geschädigten wird ein Antrag angenommen, der die ohne Einverständnis des Aus­üblen Lage nur Hohn und Spott zu teil. und nun noch einmal die Frage der angemessenen Honorierung" Mißbilligungs- Resolution gegen die früheren Vorstandsmitglieder liner Filiale III als eine statutwidrige Handlung mißbilligt. Eine für den Einzelfall. Was versteht der Verfasser unter standeswürdigen Dübelt und Bohrisch- Berlin wegen ihrer Amtsniederlegung Sonoraren? Die hohen Honorare der reichen Leute nicht, und die wird zurückgezogen, nachdem von verschiedenen Seiten ausgesprochen Der Vorwärts"-Referent hat den Wiesbadener Vorgang zu Arztwahl( und, auf den Einzelfall berechnet, noch niedriger bei den Generalversammlung ersehen hätten, wie ihr Verhalten beurteilt Tage auch nicht. Dann wohl die Honorare, wie sie bei der freien worden war, daß die Berliner wohl aus den Verhandlungen der einem Vergleich mit der Krankenkassenfrage herangezogen, und zwar firierten Arztgehältern) resultieren? Also etwa 30 Pf. für eine würde. Tischendörfer bittet, in der Presse zu berichtigen, daß in einer Weise, die aufs neue deutlich erkennen läßt, wie sehr er von blinder Feindseligkeit gegen die Aerzte erfüllt ist, und jedes alles verlangt wird, er würde einen andern Begriff von der ganzen eines Sonderverbandes auf der Generalversammlung die Rede ge= Konsultation. Ach, wüßte nur der Verfasser, was für diese 30 Pf. nicht von nationalsocialen, sondern von Bestrebungen zur Gründung Ebenmaß flarer und gerechter Betrachtungsweise eingebüßt hat. Er Sache bekommen. Die Untersuchung, die Verordnungen, die vielerlei wesen ist. Auch habe er nicht von Barbusschen Artikeln gesprochen. gelangt in seinen Ausführungen zu den grellsten Widersprüchen Anliegen, all das Schreibwerk- und zuletzt die Verantwortung. Er bestreite entschieden, sich an Sondergründungen irgendwelcher Art und zu einem vollen Monsens. Der Verfasser lehnt die Tage als einen ganz ungeeigneten Maß- Betztere wird besonders groß, wo es sich um operative Eingriffe beteiligt zu haben. Es folgen eine ganze Reihe persönlicher Be­ſtab für die Bewertung ärztlicher Leistungen zwar ab, hält sich aber hörigen Besuchen usw. wird bei einigen Kassen mit 6 M. bezahlt, bei handelt, W. beige in dennoch darüber auf, daß in der Privatpraris von der Tage als Norm andren noch geringer. Weiß der Verfasser etwas von der peinlichen Bericht über deren Thätigkeit und bespricht die eingegangenen Bes Leinen Dresden( Vorsitzender der Preßkommission) giebt für die Leistungen mannigfach gänzlich abgesehen, und bei gut Antiseptie mit all den großen Umständen, die mit der Behandlung schwerden. Er wendet sich gegen den Beschluß des Hauptvorstandes, Zahlungsfähigen die Tage je nachdem mehr oder weniger über- solcher Fälle verbunden sind? Weiß er etwas von den schwierigen daß bei Polemiken, Angriffen usw. dem Angegriffenen Gelegenheit schritten wird. Verfasser will als angemessene Sonorierung eine äußeren Umständen, unter denen solche Dinge oft vorgenommen au sofortiger Erwiderung gegeben würde. Praktisch würde diese Ein­solche betrachtet wiffen, welche der Leistung angemessen sei. Vielleicht werden müssen? Wie leicht fann da etwas passieren, wenn nicht richtung nur dem Vorstand zu gute kommen. Im Gegensatz zu den hat er dann aber die Freundlichkeit, festzustellen, welche Honorierung sogar ein Kunstfehler, dann doch ein unverschuldetes schlimmes Er- Berliner Kollegen ist er der Meinung, daß sich persönliche Polemiken das in jedem Falle sein würde. Wie das( hier ganz abgesehen von der das in jedem Falle sein würde. Wie das( hier ganz abgesehen von der eignis und ein schlechter Ausgang! Und hier ist nicht nur das nicht gänzlich vermeiden ließen; sie hätten meistens eine sachliche verschiedenen Qualität der Ausführung bei Leistungen der nämlichen Renommee des Arztes in Gefahr, sondern unter Umständen selbst die Ursache. Für dringend erforderlich hält es Referent, daß die Ver­Art und von noch andren Unterschieden) ohne Tare geschehen könnte, Ehre durch die Möglichkeit einer strafgerichtlichen Verantwortung, trauensleute an die Redaktion einzusendende Berichte nicht nur unters ist mir ein Rätsel. Daß gewisse Aerzte ihren Klienten gegenüber oder auch über- gar nicht zu reden von der eignen Lebensgefahr infolge Blut- stempeln, sondern sich auch vorher von der Richtigkeit des Inhalts haupt die meisten Aerzte gewiffen Klienten gegenüber sich an die vor bergiftung usw. Wie viel Unruhe und Selbstvorwürfe, wie viel überzeugen sollten, um Bestrafungen und Berichtigungen zu ver­handene Tage aber nicht binden wollen, ist dem Verfasser eben auch schlaflose Nächte giebt es da wohl öfter für diese 6 M.1 meiden. Zu diesem Punkt sind verschiedene Anträge eingegangen: Ist das nun die angemessene Honorierung"? Und soll man München verlangt, daß Berichte über Vergnügungen usw. aus der In der That war es in der Privatpragis von jeher üblich und, dafür auch die Frau Kommerzienrätin behandeln? Was soll also Fachzeitung fernzuhalten find, ferner, daß den Mitgliedschaften, die wie in den Prozeßverhandlungen angeführt wurde, stillschweigendes jene sonderbare Kritik? Beschwerden gegen den Vorstand usw. vorzubringen hätten, nicht das Uebereinkommen, daß der Arzt sich an die Tage nicht für gebunden undiplomatisch. Die Aerzte begehen heut in ihren Stämpfen gewiß Redakteurpostens von dem Posten der Leipziger Verwaltungs­Nein, Ihr Standpunkt ist int höchsten Grade verkehrt und Blatt gesperrt wird. Rigdorf und Stassel verlangen die Trennung des erachtete, und nur bei Streitigkeiten mußte auf dieselbe zurüd biele Dummheiten. Aber man muß ihnen manches zu gute halten: beamten. Ueber diese Anträge entspinnt sich eine lebhafte Debatte. gegriffen werden. Ja, viele Aerzte kennen die Tage gar nicht, manche sie sind nicht nur durch eben die Stämpfe gewiffermaßen nervös ge- Nieß- Nürnberg verliest einen Brief des Kollegen Barthel, in iverden kaum von der Eristenz einer solchen etwas wissen. Erst die Streitfragen mit den Krankenkassen haben das Vorhandensein der worden, fie find verbittert, verbittert besonders auch gegen einen dem dieser sich beschwert, daß die Direktiven, die der vorige Kongres Tagen so sehr in den Vordergrund gerückt. großen Teil des zahlungsfähigen Publikums, welches seine gegen die Vorstand und Ausschuß betr. Anstellung eines Redakteurs gegeben, Es ist durchaus standeswürdig", bei reichen Beuten die Tagen Arbeiterschaft gepflogene Engherzigkeit vielfach auch gegen die Aerzte nicht befolgt seien, sonst hätte er an Stelle Obiers gewählt werden weit, sogar um ein Mehrfaches, zu überschreiten, während( um einer zur Anwendung bringt. Eine Denkweise wie die des Dr. Fischenich, müssen. Gundlach- Berlin bringt eine lange Reihe von Be­besonders aufgeworfenen Frage des Verfassers die Antwort zu teil ausbrud einer solchen Berbitterung der um ihre Eristenz im einzelnen fpruch der Delegierten vor. Er meinte, einige nationalökonomische der wissen wollte, warum er Arzt sei," ist vielfach nur Folge und schwerden gegen die Redaktionsführung Obiers unter dem Wider­werden zu lassen), es Kassenmitgliedern gegenüber standeswürdig wie als sociale Glieder der menschlichen Gesellschaft schwer ringenden Artikel seien für die meisten Kollegen in der Provinz zu hoch, sie ver= wäre, den Minimaljäßen der Tagen gemäß oder wenigstens nicht gar Aerate. Dafür sollte die Socialdemokratie Verständnis haben. Aber ständen fie nicht. zu tief darunter zu liquidieren. Trägt doch der terschiedenen anstatt das zu begreifen, zugleich mit allen sich aus der gesamten mängelt die Uebersichtlichkeit des Stoffes und dessen Auswahl und ( Stürmischer Protest und Heiterkeit.) Er be= finanziellen und gesellschaftlichen Lage der Batienten sogar die Tage materiellen Bage ergebenden Fehlern, die von den Aerzten gemacht verlangt schließlich die Verlegung der Redaktion an den Siz des selbst Rechnung mit ihrer Feststellung von Minimal- und Magimal werden, hat man für diese Gruppe, die im politischen Kampf der Vorstandes. Der Vorfizende bittet, die Aeußerung Gundlachs von Indeffen: die verschiedene Sonorierung je nach der finanziellen Bewegung sehr viel nüßen könnte, nur Hohn und Spott und hält sie den weniger intelligenten Kollegen der Provinz nicht tragisch zu Situation findet der Verfasser anstößig. Was Jahrhunderte gegolten gerade gut genug dafür, sie vor den Kopf zu stoßen und in der öffent- nehmen, obgleich sie keineswegs stimme. Barthel geht ausführlich hat, soll mit einem Male anstößig sein! Aber wem nüht Verfasser lichen Achtung beständig herabzusehen. auf die vorgenommene Redakteurswahl ein und bittet, die jest ver= mit dieser Betrachtungsweise? Will er seine sociale Fürsorge a ich einigten Posten zu trennen. Die Leipziger Kollegen, denen schließlich die Wahl des Redakteurs übertragen wurde, nachdem Vorstand und Stellung zur Neutralitätsfrage nicht geteilt und ihn deshalb nicht gewählt. Nach seiner Ansicht sei aber die ftritteste Neutralität das beste für die modernen Gewerkschaften. Er tritt ferner dem in der Debatte zum Ausdruck gekommenen Gedanken, einen akademischen Berufslitteraten anzustellen, scharf entgegen und weist auf den Wider­willen in der socialdemokratischen Partei hin gegen die Anstellung von Akademikern; für ein Gewerkschaftsorgan eigne fich ein solcher noch weniger. Müller- Schkeudig ist ebenfalls gegen die Anstellung eines solchen und verteidigt im übrigen die vorgenommene Wahl des Redakteurs Obier. Es sei besser, wenn der Redakteur eines Fach­blattes einer bestimmten politischen Richtung angehöre. Obier sei Landtags- Abgeordneter in Detmold gewefen und habe sich sehr gut bewährt. Bratte Hannover weist darauf hin, daß die Animosität der Berliner Kollegen und Tischendörfers gegen Obier daher rühre, weil er sich ihren Ansichten über die Tendenz des Blattes nicht fügen wolle und sich als unabhängig erwiesen habe. Obier verteidigt sich gegen die von Berlin gekommenen Angriffe. Die meisten Vorwürfe gegen feine Thätigkeit feien von Tischendörfer und seinen Freunden gekommen, deren Wünschen auf Aenderung der Tendenz des Blattes er sich nicht gefügt habe. Tischendörfer habe ihm eine Anzahl Post­farten und Briefe geschrieben in einem schulmeisternden und wenig follegialen Tone. Er werde aber seine Ansichten und seine Haltung nicht ändern. Wenn Tischendörfer auf einer Karte schreibe, die Prinzipale Deutschlands tönnten sich über die Thätigkeit von Rieß u. Co. freuen, fo müffe er sagen, die Berriffenheit, die fortwährend von Tischendörfer in die Reihen der Kollegen getragen werde, schädige den Verband weit mehr. Er erinnere daran, daß der Verband auch gewachsen sei, als Tischendörfer nicht an dessen Spizze stand. Obier erklärt zum Schluß, daß er auf seinem Posten als Redakteur weiter wirken werde in dem bisherigen Sinne, auf den Verwaltungsposten verzichte er. Er werde versuchen, auch fünftighin die Graphische Presse" in dem neutralen Sinne, wie er ihn auffaffe, zu redigieren. ( Großer Beifall.)

jäten.

auf die armen Kommerzienräte erstreden, und solche vor den gierigen 5. Generalversammlung des Vereins der Lithographen, Ausschuß sich nicht einig werden konnten, hätten zweifellos feine

Aerzten schützen. Der Vergleich mit dem Trinkgelderwesen ist völlig deplaziert. Der Arzt kann seine Thätigkeit, bie eine liberale ist und sein muß, und viel eher beispielsweise mit dem Wirken von schaffenden Künstlern zu vergleichen ist, nicht zu festen Preisen ver­zapfen, wie der Bäder die Semmel und der Brauer das Bier.( Ja, auch letzteres trifft noch nicht einmal zu.)

Steindrucker und Berufsgenossen Deutschlands .

Dresden , 20. Juli.

Vormittags- Sizung.

In der Generaldebatte über den Vorstands- und Ausschußbericht Soll der Kommerzienrat für eine Konsultation 30 Pf. zahlen, geht es weiter. Es liegt eine Kundgebung der Nürnberger Kollegen feine Gattin für die ärztliche Hilfe bei einem Abort, die hierbei not. gegen Tischendörfer und die Angriffe gegen den Ausschuß vor. Diese wendige Operation und sämtlichen Besuche( wie in der Kassenpraxis) wird aufrecht erhalten, weil Tischendörfer in der Differenzfrage mit im ganzen höchstens 6 M.? Der Arzt muß je nach den Ber - dem Ausschuß seinen Standpunkt beibehält. Gillner- Freiburg hältnissen verschieden liquidieren, sowohl im Interesse seines An- i. Schlesien giebt bekannt, daß Dübelt gelegentlich einer Agitations fehens wie seiner Eristenz. Denn von den schlecht zahlenden, reise durch Schlesien gegen den Ausschuß habe scharf machen wollen. ärmeren Privatklienteln und von der Kassenpraxis können nur die ehr- Berlin ist der Ansicht, daß der Ausschuß nicht nur eine Not­wenigsten leben, und eine unangemessen niedrigere Liquidation bei den wendigkeit sei, sondern auch in den wesentlichsten Punkten, auf die es Besitzenden würde dem Arzt nur sein Ansehen und seine Kundschaft hier besonders ankomme, seine Befugnisse nicht überschritten habe. foften. Soll das alles fich ändern und auf den erhabenen Stand- Wenn man von den Berliner Kollegen in Beziehung auf Tischendorfer punkt gebracht werden, wie Verfasser es wünscht, bann muß der ärzt- rebe und gegen die dortigen Kollegen polemistere, fo folle man beachten, liche Betrieb verstaatlicht werden. Die Schattenseiten dieses Systems hier zu erörtern, würde zu weit führen.

-

Gegenüber dem unwürdigen" System, die ärztlichen Klienteln je nach Vermögen zu besteuern, schwärmt also Verfasser für feste An­stellung der Aerzte und für gute Besoldung" derselben, und er bent Dabei vornehmlich an die Kaffenpraris.

Daß den Aerzten der Kampf um die zunächst noch gar nicht einmal verlangte" gute Besoldung", sondern nur wenigstens etwas beffere Bezahlung von den Kassenherren recht sauer gemacht wurde, daß lettere erst nach dem von den Aerzten unternommenen Kampf, und als ihnen im Kampf das Meffer an der Nehle saß, sich zu der " guten Besoldung", 3. B. zu Honoraren von 6000-8000 m. herbei­ließen, das wird nur zu gern bergeffen. Aber wem unter den Aerzten ist denn selbst mit diesem System gedient? Die angestellten Aerzte müssen für dieses Honorar eine Arbeit leisten, die nur dem härtesten Frondienst zu vergleichen ist, in dem sie nicht nur jede ärzt­liche Würde verlieren, sondern jede Möglichkeit, die Fortschritte der Wissenschaft zu verfolgen und sich weiter auszubilden, außer Acht

lassen müssen.

S

=

person die richtige Person als Rebatteur und Berwaltungsbeamter Es geht noch eine Resolution ein, die ausspricht, daß in der getroffen, daß aber eine Trennung der beiden Bosten möglich sei.

Eingegangene Druckfchriften.

daß nicht alle Berliner Kollegen auf Tischendorfers Seite ständen, sondern ein großer Teil andrer Meinung sei. Zum Beispiel träte Berlin II nicht für Tischendörfer ein. Nachdem a ß- Berlin noch mals die Haltung der Berliner Kollegen, die auf Tischendörfers Seite stehen, verteidigt, bedauert Eischen börfer, daß man ihn für unglaubwürdig erklärt habe. In längeren Ausführungen sucht er seine Stellungnahme zu rechtfertigen.( Dem Redner wird zweimal die Redezeit verlängert.) Er liebäugele durchaus nicht mit den christ­lichen und Hirsch- Dunderschen Gewerkvereinen, habe im Gegenteil mehrfach ausgesprochen, daß diese beiden Richtungen mit ihrer Stellung zur Klassentampffrage im Unrechte ieien. Die Versammlung des Berliner christlichen Gewerkschafts­fartells, in der Redner einen Vortrag gehalten habe, sei falsch ge­schildert worden. Dafür zeuge ein Artikel im Hauptorgan der christ­lichen Gewerkvereine, in dem tonstatiert worden, daß zwischen diesen und Eischendörfer e in grundsählicher Unterschied bestehe. Herrschsucht könne ihn nicht beeinflussen, denn sie sei ihm schon des­halb unmöglich, weil im Vorstand, der aus 9 Personen bestehe, er ( Redner) der einzige sei, der auf diefem abweichenden Standpunkt Sie werden zum Schaden auch für die Patienten, denen jegliche stehe. Auch die Vorgänge bei der Reichstagswahl in Lübeck hätten eingehende Behandlung, jede Berücksichtigung ihrer individuellen anders gelegen. Es sei dort nicht zu feindseliger Agitation ge Wünsche und Empfindungen versagt werden muß, zu öden Routiniers, tommen. Man solle doch nicht immer aus Kleinigkeiten ein so großes die Behandlung muß eine schablonenhafte, wahrhaft banaufische Wesen machen. Subig- Berlin meint, so unschuldig, wie Tischen­werden und unverhältnismäßig häufig zu groben Fehlern und Ver- dörfer fich jeht zeige, sei er nicht. Schubert Leipzig, Abu und jäumnissen führen, die gesundheitliche und wirtschaftliche Schädigungen Lehmann stimmen der Haltung des Ausschusses zu. Rieß auf der andern Seite zur Folge haben müssen. Selbst in ihrer Ausschuß): Tischendörfer habe selbst erklärt, fein Amt freiwillig Menschenwürde werden fothane Aerzte arg beeinträchtigt, denn sie niedergelegt zu haben. Erst seitdem dieser wieder ein öffentliches Ami werden schlimmer wie die ärmsten Bohnarbeiter in ihrer Arbeitskraft einnehme, fei der alte Streit, ohne Schuld des Ausschusses, aufs neue ausgenußt und aufgerieben. Ist es doch bei ihnen nicht mit einer entstanden. Früher habe Redner selber Tischendörfer gegen uns 10ftündigen Arbeitszeit abgethan, werden sie doch vielmehr Tag und berechtigte Angriffe in Schuh nehmen müssen. Dieser habe mit der Nacht ins Ungemessene in Anspruch genommen! Indessen sei es Broschüre gedroht in einem Ungenblic, als die Organisation gerade drum! Wo aber bleiben die nicht angestellten Aerzte? Mit Ge- eine Strifis au bestehen hatte. Das Manuskript habe schon fertig da­hältern von 6000 m. und mehr kann doch nur ein fleiner Teil gelegen. Er habe das Vertrauen zu Tischendörfer verloren. der gesamten Aerzteschaft angestellt werden, und zwar ein um so Bauknecht Stuttgart : Mit demselben Rechte, wie Tischendörfer Roggen), gute Sorte 13,65-18,63., mittel 13,61-13,59 M., geringe Hleinerer Teil, je größer die figierten Gehälter sind. Und diesen verlange, daß auch Andersdenkenden Aemter in der Organisation bis 12,50 M., geringe 12,40-11,40 m. Safer), gute Sorte 16,00-15,30 M., andern, nicht angestellten Aerzten, wird doch durch die feste An- offen stehen müssen, könnten die Kollegen verlangen, daß solche mittel 15,20-14,50 m., geringe 14,40-13,70 m. Erbfen, gelbe, zum Kochen stellung der wenigen das gesamte Krankenmaterial, das sich in den Männer dem Gesamtwillen nicht zuwider handeln dürfen. Durch 40,00-28,00 m. Speifebohnen, weiße 50,00-26,00 W. Linsen 60,00-25,00 22. Stassen befindet, künstlich entzogen, von welchem sie sonst einen den allzu großen Verkehr Tischendörfers in Kreisen, die den Arbeitern Kartoffeln, neue, 12,00-8,00 m. Nichtstroh 4,32-4,00 M. eu 7,40-5,40. größeren oder kleineren Anteil in Behandlung betämen, die sie ent- fernstehen, werde er ungünstig beeinflußt. Bebels Ansichten in der Für 1 Kilogramm Butter 2,60-2,00 m. Gier per Schod 3,80-2,40 m. sprechend dem ihnen zur Verfügung stehenden größeren Zeitaufwand Neutralitätsfrage feien nicht die Tischendörfers. *) Frei Wagen und ab Bahn. **) AB Bahn. mit um so mehr Sorgfalt und Gewissenhaftigkeit ausüben könnten. Was bleibt aber den Ausgeschloffenen andres übrig, als bei den Wafferstand am 20. Juli. Ibe bei Auffig 0,79 Meter, bei nicht in Kaffen befindlichen Batienten, deren Morbilität und Ver­Dresden 2,15 Meter, bei Magdeburg +0,19 meter. Instrut bei Dder bei Statibor+0,56 Meter, bei Breslau anlassung, ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen, wegen der besseren Straußfurt +0,90 Meter. 1,82 Meter, bei socialen Lage obendrein eine viel geringere bzw. seltenere ist, als bei Dber Begel+4,16 Meter, bei Breslau Unter Begel. eichsel bei Brahemünde+1,85 Meter. jenen, größere Honorare zu fordern, und zwar um so größere, je art he bei Bosen+ 0,14 Meter. Ne te bei usch+ 0,26 meter. zahlungsfähiger die Klienteln ist? Witterungsübersicht vom 21. Juli 1904, morgens 8 Ithr.

M

tv, B. v.: Notwendigkeit ethischer Unterweisung durch die Schule. Ein Beitrag zur Schulreforin. Leipzig , Feliz Dietrich. 50 Pf. Borgins, Dr. W.: Die Ideenwelt des Anarchismus. 68 Seiten. Leipzig , Felir Dietrich. 1 M.

Dritter Jahresbericht des Arbeiterfekretariats Köln nebft Bericht über den Stand der Gewerkschaftsbewegung in Köln für das Geschäftsjahr 20 Pf. Selbstverlag des Abetterfekretariats. Köin 1904. 1903 nebft einer Abhandlung über Aerzte und Krankenkassen in Köln . Preis

Marktpreise von Berlin am 20. Juli. Nach Ermittelungen des tal. Bolizei- Präsidiums. Für 1 Doppel- Centner: Weizen**), gute Sorte 17,40-17,39 M., mittel 17,38-17,37., geringe 17,36-17,35 M. 13,57-13,55 M. Futtergerste*), gute Sovte 14,60-13,60 m., mittel 13,50

Frankfurt +0,26 Meter.

Nachdem ein Schlußantrag angenommen wurde, erhält das Schlußwort Sillier( Borsitzender): Er weist die gegen den Vor­stand gemachten Angriffe energisch zurüd. Für besonders leichtfertig bezeichnet Redner den Antrag München auf seinen Ausschluß, den man, taum gestellt, jest wieder zurückziehe.( Sehr richtig!) Das sei ein ganz beispielloses Verhalten in der Arbeiterbewegung. Die Münchener Kollegen möchten einsehen, was für einen Fehler fie ge= Welche Intonsequena also, auf der einen Seite für figierte macht hätten.( Brabo!) Prall( Staffierer) fonstatiert, daß Aus Kaffenärzte zu schwärmen, auf der andern Seite die Aerzte wegen stellungen am Raffenbericht nicht gemacht worden sind. Sieß der Art ihres Betriebes, bie doch vorläufig durch nichts erseht werden( Ausschuß): An der Thätigkeit des Ausschusses haben fast nur die fann, zu verspotten und diesem Betrieb das System der firierten Berliner Stollegen, und von diesen Tischendörfer, auszusehen gehabt. Alerate als das höhere gegenüberzustellen, wiewohl doch nur der Dieser habe Borwürfe erhoben, die im selben Maße gegen ihn fleinste Teil der Aerzte, und zwar auf Kosten der andern, dieser( Tischendörfer) selbst gerichtet werden könnten. Das Schiedsgericht, Vergünstigung teilhaftig werden könnte! Der Spott wäre boch nur beffen Spruch sich Tischendorfer nicht gefügt habe, hätte vollkommen eben dann allenfalls berechtigt, wenn die Krantentassen imftande einwandsfrei gearbeitet.( Sehr richtig!) Ueber eine Reihe von Swinemde. 760 B wären, alle Aerzte, die es wünschen, fest anzustellen, oder wenn Differenzgpunkten giebt Redner näheren Aufschluß. In allen Fällen Hamburg 762 9 schon ein Versuch, die Aerzte zu Staatsbeamten zu machen und als habe der Ausschuß eben nicht vermittelnd wirken können. solche gut und sicher zu fundieren, von den Aerzten bereitelt worden Nachmittags- Sibung. wäre.

Gerade das System der fest angestellten Aerzte schafft eine große ärztliche Reservearmee, was die freie Arztwahl eben verhindern oder wenigstens mildern will. Aber gerade den Verfechtern derselben wurde ja stets entgegen gehalten, daß die Kassen nicht dazu da

Ein Antrag, der Dem Hauptkassierer wird Decharge erteilt. Filiale Berlin III 400 Mart für die ohne eingeholte Genehmigung des Ausschusses vorgenommene Anstellung eines Lokalbeamten zu be willigen, wird mit knapper Majorität angenommen. Dem Ausschuß vorfizenden Sie B werden für seine Thätigkeit 300 Mart bewilligt.

Stationen

Berlin

Barometer

fand mm

Wind richtung

760 S Frankf.a.M. 761 München Bien 763 Still 761 Still

Windstarte

Wetter

Zenib. n.

16 of 909

Stationen

Baronieter­

richtung

Windstärke

Better

1beiter 17 Haparanda 756 NND 4bebedt

Temp. n. C.

2wollig 18 Betersburg 749 N 2bedeckt 11 1beiter 18 Cort 2voltig 18 berbeen 763 DGD 2bedeckt halb bb. 21 Baris 764 Still- wolfig

11 17

Dunst 19 Wetter: Prognofe file Freitag, den 22. Juli 1904. Biemlich warm und schwül, zeitweise wolkig bei schwachen südwestlichen Binden; keine erheblichen Niederschläge.

Berliner Betterbureau.