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der Ansicht, daß es ungehörig sei, daß allein auf die Autorität des Kommandanten eines Kreuzers hin, aus einem Kauffahrer Ware unter der Annahme, daß es Kriegstnterbande sei, ohne vorheriges Gerichtsverfahren genommen werden könne.( Beifall.) Das allgemein feitens der Nationen geübte Verfahren ist es, daß ein Schiff, das der Führung von Kriegskonterbande verdächtig ist, von dem Kriegführenden nach einem seiner eignen Häfen ge­bracht und dort vor ein Prisengericht gestellt wird. Falls es den Kapitänen der Kreuzer überlassen bleibt, aus eigner Initiative und Autorität zu entscheiden, ob einzelne Teile der Schiffsladung in die Kategorie der Konterbande gehören oder nicht, so würde offenbar das, was nicht nur Uebung der Nationen, sondern was die notwendige Grundlage loyaler Beziehungen zwischen Kriegführenden ist, völlig zerstört werden.( Beifall.) Ein ernsterer Fall ist ent­standen, falls, wie unsre Information uns fürchten läßt, das Schiff Anight Commander" von einem Kreuzer des Bladiwostok­Geschwaders nach vorheriger Entfernung der Mannschaft in ben Grund gebohrt wurde, weil es Kriegskonterbande führte. Nach unsrer Ansicht widerspricht dies gänzlich dem von den Nationen im Kriegs­falle geübten Brauch und wir haben unsre Ansicht der russischen Regierung ernstlich vorgestellt.( Beifall.)

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Balfour fährt fort: Wir stehen durchaus unter dem Eindruck, daß, wenn der Fall vor die russische Regierung gebracht wird, und er ist von uns vor die russische Regierung gebracht worden, fie solche Befehle erlassen wird, die eine Wiederholung unglückseliger Zwischenfälle dieser Art verhindern werden. Ich bin überzeugt, daß dies der Fall sein wird. Ich weiß nicht, ob es nötig ist, weiteres über den internationalen Charakter dieser Frage zu sagen; es ist aber vielleicht erlaubt, über die Angelegenheit, die uns unmittelbar Be­rührt, zu sagen, daß ich nicht umhin fann zu glauben, daß ich will nicht sagen im Unterhause, aber außerhalb desselben ein Mißverständnis hinsichtlich der Neutralen obliegenden Pflichten besteht. Ich habe bisher nur erklärt, was wir als Pflichten und Verpflichtungen Kriegführender ansehen, und diese Pflichten beab­fichtigen wir, soweit es in unsern Kräften steht, durchgeführt zu sehen, aber der heutige Kriegführende ist der morgige Neutrale, der heutige Neutrale morgiger Kriegführender. Es giebt Neutralen obliegende Pflichten, deren die Schiffsreeder Englands eingebent sein müssen. Es ist zweifellos die Pflicht des Kapitäns eines neutralen Schiffes, anzuhalten, wenn er von einem Streuzer einer friegführenden Nation dazu aufgefordert wird, und sofort und ohne Schwierigkeiten zu machen die Prüfung der Schiffspapiere zu gestatten. Das ist die Verpflichtung der Neutralen, die wir systematisch, tonsequent und streng durchgesetzt haben, wenn wir in der Stellung Kriegführender waren, und es wird uns nicht geziemen, einen Versuch zu machen, diese Verpflichtungen einzuschränken.

Auf eine weitere Anfrage seßt Balfour auseinander, daß, falls den Schiffseignern Schaden zugefügt worden sei, ihr Anspruch auf Schadenersatz unberührt bleibe, wenn auch die Wegnahmen als nicht erfolgt betrachtet werden. Keir Hardie ( Arbeiterpartei) fragt an, ob im Falle von Differenzen, die zu einem Striege führen könnten, die Sache dem Haager Tribunal überwiesen werden würde. Der Premierminister erwidert: Das ist eine hypothetische Frage, die der Fragesteller faum beantwortet zu sehen wünschen kann. Er wird die Regierung faum wegen eines Wunsches, sich rücksichtslos in Feind­feligkeiten zu stürzen, im Verdacht haben. Ich würde meine Befug­nisse weit überschreiten, wenn ich sagen würde, ob ein Fall darnach angethan ist, dem Haager Schiedsgericht unterbreitet zu werden oder nicht, bis ein solcher Fall entstanden ist.( Beifall.)

Der Gegenstand wird darauf verlassen und das Haus nimmt die dritte Lefung der Finanzbill auf, deren Ablehnung Thomas Shar( lib.) beantragt.

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daß aus meinem Fall heraus alle diejenigen eine Lehre ziehen| welche die Stadt Berlin bisher in Buch zu bergeben hatte, in Erb mögen, die da leider immer noch der Meinung sind, daß sie als pacht genommen haben, sollten den Bauhilfsarbeitern eine kleine gleichberechtigtes Wesen auf dieser Welt leben, daß sie je nach Lohnaufbesserung von Pf. pro Stunde zubilligen( 422 Pf. gegen Bedarf teilnehmen tönnen an den Errungenschaften der Wissens bisher 40 Bf.) und für Träger 55 Pf. gegen bisher 521, Pf. Dies haben die mit schaft und diese eventuell zu ihren Gunsten ausnußen könnten. Herren abgelehnt der Motivierung, daß alles, was war, war ich schon längst davon überzeugt, daß wir als Arbeiter in den fie ihnen bisher möglich ant den nun am Augen der oberen Behntausend" nur als notwendiges Uebel bes Maurern und Bauhilfsarbeitern gethan hätten und trachtet wurden, so bin ich während meiner Krankheit erst recht in Ende angelangt seien, wo sie nichts mehr zulegen könnten. dieser Ueberzeugung bestärkt worden. Als leidendes Objekt ist wie uns mitgeteilt worden ist, sollen die Herren Lindner sowie mancher Arbeiter den sogenannten Vertretern der Wissenschaft Schreiber von der städtischen Bauberwaltung einen Aufschub. von Geheimräten und Professoren- wohl zu Studienzwecken willkommen, sechs Wochen erhalten haben, um die Bauhilfsarbeiter gefügig zu aber auch nichts weiter. Zur Beseitigung des wirklichen Uebels machen. Die Bauhilfsarbeiter sowie Maurer werden nun ersucht, rühren sich die Hände der Korhphäen nur gegen Zahlung von die Neubauten von Buch diese sechs Wochen zu meiden, damit sich flingender Münze in nicht allzu kleinen Portionen. Jede Be- die Herren in dieser Zeit überlegen können, was ihnen zu thun handlung bedarf eines Vermögens von einigen Tausenden. Wer möglich ist. Es wäre doch angebracht, daß sich die städtische Ver­diese nicht besigt, kann, falls sich nicht irgendwo ein menschenfreund- waltung darüber äußert, ob den Herren wirklich eine solche Frist licher Praktiker aus den nicht ganz so hoch mit Titeln über- gegeben ist. Alles drängt doch dahin, daß die Anstalt ihrer Boll­schütteten Streifen der Aerzteschaft findet, sich als Stassenkranker in endung entgegengeführt werde, weil der Raum für derartige Kranke den Krankenhäusern unter den Augen der ersten Bertreter der fehlt und da sollte die Stadt sich dem Allgemein- Interesse ent­Wissenschaft durch allerlei Versuche oftmals zu Tode quälen lassen. gegen als Hüterin der Unternehmer- Interessen gerieren? Etwaige vorkommende Erfolge kommen dann nur denen zu gute, die reichliche Bezahlung leisten können. Mehr wie in allen andern find in eine Lohnbewegung eingetreten.- Fürstenwalde ist bis auf Achtung, Rohrleger und Helfer! Die Kollegen in Fürstenwalde Gebieten ist auf medizinischem Gebiet die Wissenschaft zum Büttel des Geldsacks geworden, wo gerade das Gegenteil im Interesse der weiteres gesperrt. Menschheit der Fall sein müßte.

Deutscher Metallarbeiter- Verband. Bezirksleitung des 3. Bezirks.

Deutfches Reich.

Mehr wie jedes andre Unrecht dieser Welt müßte aber gerade der angeführte Ümstand dazu beitragen, die Arbeiterschaft zur Er­tenntnis über ihre Klassenlage kommen lassen, sie zur gewerkschaft­Der Holzarbeiter- Streit in Langenöls ist zu Gunsten der Arbeiter lichen und politischen Organisation zu treiben und an sie zu feffeln, beendet. Wolffs Telegraphen- Bureau" meldet: Die Direktion der um mit deren Hilfe in brüderlicher Gemeinschaft dahin wirken zu fönnen, daß die Klaffengegensäge beseitigt, die Menschheit frei und Schlesischen Holzindustrie- Gesellschaft vorm. Ruschewey u. Schmidt damit Errungenschaften der Stultur und Wissenschaft allen zugäng- hat die Forderungen der Arbeiter auf Kürzung der Arbeitszeit um lich würden. Diesem Zwed dient auch unsre Organisation, wenn, eine halbe Stunde und Lohnerhöhung um 10 Prozent bewilligt. wie es nicht anders sein kann, auch nur in elementarem Sinne, und Die meisten Ausständigen haben die Arbeit wieder aufgenommen. Die Aussperrung der Kohlen- Accordschauerleute in Hamburg hat in diesem Sinne wird fie weiter arbeiten, werden Eure Beratungen gepflogen werden müssen, wie es bisher geschehen ist. Lange durch die Wasserkalamität auf der Oberelbe eine schlimme Wendung Beit hindurch war es mir vergönnt, mit Hilfe vieler einfichtsvollen genommen. Durch das Niedrigwasser ist die Kohleneinfuhr nach dem Kollegen die Arbeiten der Organisation mit führen zu helfen, vieles Inlande lahmgelegt und eine Geschäftsflaue eingetreten, die un­hatte ich mir vorgenommen, nun ist es für mich vorbei. Doch günstig auf den Stand der Aussperrung einwirkt. In einer Ver­ich weiß, daß in derselben Weise wie bisher die Arbeiten von opfer- sammlung der Ausgesperrten machte deshalb der Vorstand den Vor­willigen Kollegen fortgesetzt werden, und daß als Leitsäße sich Treue schlag, daß aus jedem Betriebe zwei Mann ernannt werden, die an in der Ueberzeugung". Ueberlegung beim Handeln"," Energie in die Arbeitgeber herantreten und diesen die Frage stellen, ob die der Bekämpfung allen Ünrechts" immer mehr einbürgern. Arbeit unter den alten Bedingungen wieder aufgenommen werden Dant allen Kollegen, die in jahrelanger, mühevoller Thätigkeit fönne. Dieser Antrag wurde jedoch von verschiedenen Rednern be­mich kräftig unterstüßten, Dank allen Freunden, die mir während kämpft. Es wurde hierauf eine geheime Abstimmung vorgenommen, meiner Krankheit zur Seite standen. die ergab, daß 131 für die Aufnahme der Arbeit und 208 sich da­Behaltet in gutem Andenken gegen erklärten.

Euren

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Hermann John.

Berlin und amgegend. Lohnbewegung der Schlächtergesellen. Die am Mittwoch ab­gehaltene Generalversammlung der Berliner Mitgliedschaft des Centralverbandes der Fleischer stimmte den nachstehenden, vom Vor­stande aufgestellten Forderungen zu:

1. Abschaffung der Sonntags Kündigung und-Entlassung und Verlegung derselben auf den Mittwoch zwischen 2 und 4 Uhr nachmittags.

2. Die Arbeitsvermittelung erfolgt durch die Gesellenorgani­sation und ist für Meister und Gesellen unentgeltlich.

Zu den Klagen über die Zustände im fächsischen Bergbau, die auf der BergarbeiterKonferenz in 8 widau laut wurden, hat der Schader Schacht schnell noch nachträglich einen Beitrag ge liefert. Das Werk hat die beiden Konferenz- Delegierten entlassen. Und damit ja nichts an dem Bilde fehle, wird das Werk dabei noch ein Geschäft machen; noch ein Vierteljahr gerade fehlt den Leuten, um ihnen die zur Pensionskasse eingezahlten Beiträge zu sichern. Das Vierteljahr fehlt und das von den beiden Gemaßregelten ein­gezahlte Geld ist daher verloren.- Dieses Vorgehen ist fast noch empörender als das, was an schlimmen Einzelheiten schon auf dem Rongreß berichtet wurde. Husland.

Der Streit in Boryslaw .

Das Streiffomitee hat sich bereit erklärt, mit den fleinen Unter­nehmern Frieden zu schließen, wenn sie den Frieden wollen und forporativ mit dem Streiffomitee in Verhandlungen eintreten werden. Es wird sich nun zeigen, ob die kleinen Unternehmer den Frieden mit den Arbeitern wollen oder sich den Großunternehmern zu Liebe durch ihre Starrköpfigkeit selbst zu Grunde richten.

Zur Sekretärin des schweizerischen Gewerkschaftsbundes ist in der urabstimmung mit 4114 gegen 3661 Stimmen die Genossin Frau Dr. Faas gewählt worden gegen die Genossin Frau Billinger in Zürich .

3. Innehaltung der gesetzlichen Sonntagsruhe bezw. der drei­Im Laufe der Debatte über die Finanzbill weist der Staats- ftündigen Sonntagsarbeit. fekretär für Indien Brodric die Angriffe der Opposition gegen 4. Einführung der zwölfftündigen täglichen Arbeitszeit ein­Die Finanzpolitik der Regierung zurüd, giebt indessen zu, daß die schließlich der Essenspausen. Steigerung der Ausgaben für Heer und Flotte ein sehr ernster 5. Bezahlung notwendiger Ueberstunden mit 50 Pf. pro Fattor für die Finanzlage feien; ein Mitglied des Hauses der früher Stunde. einer der Kritiker des Kriegsamts gewesen, sei ja jeht Kriegsminister. 6. Zahlung eines Mindestlohnes von 10 M. wöchentlich neben Verminderung der Ausgaben könne nur durch eine Herabsetzung Kost und Logis. der Streitkräfte erlangt werden. Viele Kritifer hätten angeregt, Diese Forderungen sollen den Meisterkorporationen sowie den bie Stärke des Heeres beizubehalten, aber trotzdem die Ausgaben außerhalb derselben stehenden einzelnen Meistern eingereicht werden. zu vermindern, ein entsprechender Plan sei jedoch noch nicht vor- Die Forderungen sind, wie der Verbandsvorsitzende Hensel aus­gelegt worden. In parlamentarischen Kreisen werden diese führte, auf das denkbar niedrigste Maß festgefeßt worden, sie be­Aeußerungen als ein Angriff gegen das Projekt des Kriegsministers schränken sich auf die allernotwendigsten und ohne weiteres Arnold Forster betrachtet. durchführbaren Verbesserungen der Arbeitsverhältnisse. Die Letzte Nachrichten und Depeschen. bon höheren Forde T. London, 28. Juli. ( W. Z. B.) Jm Oberhaus gab der organisierten Schlächtergesellen haben berechtigt fie auch wären, um beswillen Minister des Auswärtigen, Marquis of Lansdowne eine abgesehen, damit den Arbeitgebern der Einwand genommen werde, Petersburg, 28. Juli. ( W. Z. B.) Der Mörder Plehwes, der den Ausführungen des Ministerpräsidenten im Unterhause ent- es handle fich um unerfüllbare Forderungen, und damit auch die durch die Explosion schwer verletzt, besinnungslos fortgeschafft sprechende Erklärung ab. Sympathie des Publikums den Schlächtergesellen gewiß sei. Es wurde, kam heute abend zum Bewußtsein, worauf fofort die soll nicht gleich mit dem Streit gedroht werden, man will berfuchen, erste Bernehmung folgte. Sofort nach der That wurde auf der wo der Anschlag erfolgt war, auf Verlaugen der fich mit den Meistern zu verständigen, und rechnet dabei auf die Stelle, Nach

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Rußland.

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Das Attentat gegen Blehwe.

Tiflis , 28. Juli. ( W. T. B.) Die Transkapische Rundschau" melbet: Die Cholera hat in Teheran erheblich abgenommen. Die Unterstützung des Publikums besonders in den Arbeitervierteln, wie Menschenmenge eine Totenmesse für Blehwe abgehalten. fie den streikenden Bäckern zu teil wurde. Sollten die bescheidenen Sterblichkeit fant von 1500 täglich auf 800. Banik herrscht nur Wünsche der Schlächtergesellen trobem nicht erfüllt werden, dann glaubwürdigen Meldungen schleuderte der Thäter die Bombe vom unter den Eingeborenen, die infolge des ungeheuren Steigens der wird man allerdings von der Waffe des Streits Gebrauch Bürgersteig aus; das würde auch seine Verwundung erklären. Lebensmittelpreise in die Umgegend geflohen sind und dort die Cholera verbreitet haben. Durch die von dem russischen Finanz- sein würden, die Forderungen zu bewilligen. Wie notwendig eine machen. Ferner wurde ausgeführt, daß viele Meister wohl bereit Endgültiger Bruch mit dem Vatikan? agenten Grube mit Unterstübung der russischen Gesandtschaft ge- feste Vereinbarung über Lohn und Arbeitszeit sei, erhelle aus dem Rom , 28. Juli. ( B. H. ) In kirchlichen Kreisen ist man überzeugt, troffenen Maßnahmen ist dem Ausbruche von Ruhestörungen vor- Umstande, daß oft bis zu 16 Stunden täglich gearbeitet werde, daß daß der Bruch zwischen Frankreich und dem Vatikan Thatsache ist und gebeugt worden. die gesetzliche Sonntagsruhe vielfach nicht beachtet werde, daß man nur ein oder zwei Tage abwarten will, um den Bruch amtlich Wochenlöhne von 8 bis 9 M. gar nicht selten vorfämen, ja ein Ge- bekannt zu geben. selle habe sich fürzlich bei der Organisation gemeldet, der einen Wochenlohn von 3 M. erhielt.

Türkei .

Konstantinopel , 27. Juli.( Meldung des Wiener K. K. Tele­graphen- Korr.- Bureaus.) Die Civilagenten sind von ihrer Reise­Aus dem geschäftlichen Teil, den die Versammlung erledigte, ist tour nach Prilep und Kruschevo zurückgekehrt. In Kruschebo kon­statierten sie die Schäden, welche im Vorjahre durch den Ueberfall folgendes mitzuteilen: Die Abrechnung vom II. Quartal ergiebt eine ber unter dem bulgarischen Offizier Theodorow stehenden Bande Einnahme von 1172,17 M., eine Ausgabe von 994,24 M. und einen Die Zahl der Mitglieder iſt im und durch die Brandschahungen seitens einer lavetruppe an Bestand von 177,98 m. 150 Häusern verursacht worden waren. Diese Schäden sind bisher abgelaufenen Vierteljahr von 526 auf 607 gestiegen. Unter Hinzu­nur teilweise wieder gut gemacht worden. Für den Wiederaufbau rechnung der Aufnahmen, welche nach dem Quartalsabschluß ge= der Metropolitankirche hat der Sultan 400 Pfund in Aussicht gestellt. macht worden find, beträgt die gegenwärtige Mitgliederzahl mehr Es macht sich ein stetiges Anwachsen des Verbandes Auch die griechische Regierung hat den Beschädigten Hilfe geleistet. als 700. Morgen treten die Civilagenten eine biertägige Reise in das Gebiet bemerkbar, auch der Arbeitsnachweis desselben funktioniert zur Zu von Ochrida an, um zu fonstatieren, ob die gemeldete Hungersnot friedenheit. Als Beifizer im Hauptvorstand wurde Janz, in die sich bewahrheitet und um die notwendige Hilfsaktion zu be- Lokalverwaltung Bräunlich als Kassierer und Richard als Schrift führer gewählt. Die Versammlung bekundete den streifenden antragen. Schlächtern in Chicago ihre Sympathie.

Konstantinopel , 28. Juli. ( Franff. 8tg.") Die Mächte über­reichten der Pforte eine identische Note, in welcher fie in energischer Weise erklären, daß die Pforte, wenn sie nicht die Anwendung bes neuen Stempelgesetzes bis zur vollständigen Berständigung mit den Mächten suspendiert, für alle durch die Anwendung des Gefeßes dem Handel und der Marine verursachten Schäden verant wortlich gemacht werde. Die Mächte halten die Art des Vor­gehens der Pforte für inforrett.-

Gewerkschaftliches.

Der Schwanengesang eines Arbeiterführers. Der Töpfer", das Organ des Töpfer- Verbandes, bringt in feiner neuesten Nummer einen Artikel, der eine erschütternde Vor­geschichte hat. Geschrieben hat ihn der verstorbene Genosse Hermann John, der in der Töpferbewegung in der ersten Reihe stand. Der Artikel ist im Angesicht des Todes geschrieben, in dem Augenblick, als der jetzt Verblichene sich zum zweitenmale einer schweren Operation unterziehen wollte. Er lautet:

3um Abschied.

Matrosen- Ausstand. Dünkirchen , 28. Juli. ( B. H. ) Der Ausstand dauert fort und Die Mannschaft von sechs nimmt immer größere Ausdehnung an. Dampfern der Postfahrt- Gesellschaft streikt. Eine amerikanische Note wegen Beschlagnahme der Arabia". Washington , 28. Juli. ( Meldung des Reuterschen Bureaus".) Das Staatdepartement hat der russischen Regierung eine Note zu­gehen lassen, in der es anfragt, ob der von einer amerikanischen Firma gecharterte deutsche Dampfer Arabia" freigelassen sei. Die russische Regierung erwiderte, sie habe gar leine Nachricht über die Beschlagnahme der Arabia", da diese noch nicht in Wladiwostot ein getroffen sei. Die amerikanische Note ist in sehr gemäßigtem Tone gehalten, ber indes später vielleicht, wenn notwendig, verschärft werden könnte. Die Aussperrung bei der Firma Schwidlinski, Manteuffelstraße, Vom oftafiatischen Kriegsschauplah. artet in ihren Begleiterscheinungen nachgerade ins Lächerliche aus. Tokio , 28. Juli. ( Amtliche Meldung.) General Oku berichtet, unermüdlich ist die Polizei für die Firma thätig. Tag für Tag werden die Streikposten verhaftet, mitunter bis zu einem Dugend daß die japanische Armee bei der Verfolgung des Feindes am hintereinander. Kaum ist ein Bosten aufgezogen, so tommt auch 25. d. Mts. nördlich von Taschitschiao vorgedrungen ist. Der Feind schon ein Schuhmann und zieht mit ihm zur Wache. Natürlich geht zog sich in nördlicher Richtung von Taschitschiao zurück. Niutschiatun der Mann nach Feststellung seiner Personalien sofort wieder auf steht in Flammen. Poften, als wenn nichts geschehen wäre, und dann wiederholt sich das Schauspiel seiner Verhaftung aufs neue. Die Anwohner und Baffanten der Manteuffelstraße sehen in diesen Vorgängen schon das reine Theaterspiel. Am Mittwoch bethätigte sich ein Polizeibeamter zur Abwechslung auch mal als Transporteur eines Arbeitswilligen; doch nicht zur Wache, sondern zur Fabrif ging die Reise. Ein Metallformer von auswärts hatte sich nämlich, jebenfalls auf die Annonce der Kühne männer in auswärtigen Blättern hin, auf dem Arbeisnachweis in der Dresdenerstraße als Arbeitswilliger angeboten. Eine Zeitlang, nach­dem er den Nachweis betreten, tam dort auch ein bekannter Kriminal­beamter aus dem Revier der Manteuffelstraße an, holte den Arbeits­willigen ab und bugsierte ihn unter seinem liebevollen Schuß in die Schwidlinstische Fabrit. So stellt sich die Polizei im Intereffe der öffentlichen Drdnung" in den Dienst des Unternehmertums. Achtung, Metallbrücker! Der Betrieb von Kirchner ist gesperrt. Wir ersuchen die Kollegen, dies zu beachten. Deutscher Metallarbeiter- Verband. Ortsverwaltung Berlin .

Dresden , 28. Juli. ( Privatdepesche des Vorwärts".) Kurz nach Schluß der Vorstellung ist im Bühnenhause des Residenz- Theaters Feuer ausgebrochen.

Würzburg , 28. Juli. ( B. H. ) Der Reichsrat Dr. Don Guttenberg ist 50 Jahre alt im Bad Neuenahr gestorben. Ausfig, 28. Juli. ( B. H. ) Der Streit der Bergarbeiter ift beigelegt; die Belegschaft ist heute eingefahren.

Zermatt , 28. Juli. ( W. T. B.) Am Gabelhorn ist Professor Demelius aus Innsbrud mit dem Führer Joseph Dembl aus Sulgen in Tirol infolge Steinschlags verunglückt. Beide find tot.

Sofia , 28. Juli. ( B. 5.) Großes Aufsehen erregt die Flucht der zum Tode berurteilte Natcho Tzozu und Niko Dilot aus dem hiefigen Centralgefängnis. Dieselben waren wegen Ermordung des Deputierten Natobiłow sowie wegen Geheimbündelei zum Tode ber­urteilt worden. Die unerklärliche Flucht hat in ganz Sofia große Sensation hervorgerufen.

Algier , 28. Juli. ( B. H. ) Die Malacca " ist gestern abend 10 Uhr freigegeben worden.

Nach fast jahrelanger, qualvoller Strankheit bin ich, wenn Ihr, werte Kollegen, diefe Beilen lieft, munmehr billig aus Eurer Mitte durch den Tod entrissen. Neben dem Abschied von meinen Familiens angehörigen ist die Trennung von Euch das Moment gewesen, was mich am meisten in den letzten Tagen vor der notwendigen Operation Auf den Neubauten der Jrrenanstalt der Stadt Berlin in Buch bedrückte. Indes, ich war es nie gewohnt, Klagelieder über befinden sich die Bauhilfsarbeiter seit dem 18. Juli im Ausstand, widerfahrenes Ungemach anzustimmen und will dieses auch jest nicht wodurch die Arbeiten fast vollständig ruhen. Die Maurermeister thun; nur wünsche ich, aus diesem Grunde erörtere ich es hier, Lindner sowie Schreiber, welche anscheinend die Submissionen, Berantw. Redakteur: Paul Büttner , Berlin . Inseratenteil verantw.: Th. Glode, Berlin . Drud u. Berlag: Vorwärts Buchdr. u. Berlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW. Hierzu 2 Beilagen u. Unterhaltungsblatt

Alexandria , 28. Juli. ( W. T. B.) Das englische Geschwader ist bon hier in Gee gegangen. Gibraltar , 28. Juli. ( W. T. B.) Das englische Kriegsschiff Hermione" ist von hier nach Tanger in See gegangen.