zuleht den Vorschlag, daß der bisherige Tarif bis Oktober 1906 be- find deshalb in der Lage, aus dieser Nede, schon ehe sie gehalten Brüde aus zu und wollten sich schier totlachen. Auch Pafsonten, stehen bleibe, aber ein gemeinsames Komitee eingesetzt werde, das war, einige Stellen zu citieren: die den Zusammenhang natürlich nicht kannten, schüttelten sich vor die Bestimmungen über die Art der Berechnung der Arbeiter ab= ändern soll. Die Arbeiter sollen sich bis zum 7. August über Annahme dieses Vorschlags entscheiden, sonst gilt er als verfallen.
Die Hafenarbeiter von Göteborg haben nach langen Verhand= Jungen einen neuen Tarifvertrag mit den Reedern abgeschlossen. Der Stundenlohn wurde auf 50 Dere festgesetzt, für Ueberstunden auf 55, für Nachtarbeit auf 60 Dere.
Berliner Partei- Angelegenheiten.
Dritter Wahlkreis. Achtung, Parteigenossen! Heute, Sonntag, den 31. Juli: Familien- Ausflug nach dem„ Wendenschloß", gegenüber Grünau . Treffpunkt daselbst mittags. Rege Beteiligung erwartet Der Vorstand des Wahlvereins.
Charlottenburg . Am Mittwoch, den 3. August, findet im Volkshause, Rosinenstraße 3, eine große Voltsversammlung für Männer und Frauen statt, in welcher der Abgeordnete Genosse Eduard Bernste in über das Thema: „ Russisches " sprechen wird.
Wilmersdorf . Am Mittwoch findet in Salomons Boltsgarten die Generalversammlung des socialdemo= fratischen Wahlvereins statt. Genosse Dr. Mar Maurenbrecher spricht über: Der Kampf um die politische Macht. 2. Bericht des Vorstandes. Erscheinen dringend geboten.
Friedenau . Dienstagabend 81 Uhr findet eine außerordentliche Mitgliederversammlung bei Grube, Kaiser- Allee, statt. Tages= ordnung: 1. Berichte. 2. Besprechung des Bremer Parteitages und der Brandenburger Provinzialfonferenz. 3. Eventuelle Anträge zur Generalversammlung.
Tempelhof . Dienstag, den 2. August, abends 82 Uhr, öffentliche Volksversammlung für Männer und Frauen, im Lokale von Martin Müller, Berliner 41/42, in der Genosse Gerhard Hildebrandt einen Vortrag über Rußland und Deutschland ( Königsberger Prozeß) halten wird. Außerdem werden die Delegierten zur Kreisversammlung gewählt. Um zahlreichen Besuch bittet Der Einberufer.
Bankow- Niederschönhausen. Die nächste Mitgliederversammlung des Wahlvereins findet außerordentlich am Donnerstag, den 4. August, abends pünktlich 82 Uhr, bei Miecke statt. Da Wahlen vorzunehmen sind, wird rege Beteiligung erwartet.
Rummelsburg - Boghagen. Heute Sonntag, von 4 Uhr nachmittags ab, gemütliches Beisammensein in Georges Volksgarten, Neue Prinz Albertstr. 70/71( Sieß). Die Parteigenossen werden ersucht, mit Familie recht zahlreich zu erscheinen.
Grünau . Am Dienstag, den 2. August, abends 1/29 Uhr, findet in der grünen Ecke die Mitgliederversammlung des Wahlvereins statt. Tagesordnung: 1. Unser Stiftungsfest. 2. Wahl der Delegierten zur Generalversammlung. 3. Vereinsangelegenheiten.
Lokales.
Leute, die nichts zu thun haben, erregen im Südosten der Stadt, in dem zwischen Adalbert- und Mariannenstraße gelegenen Teil der Naunynstraße, seit Monaten die Aufmerksamkeit der Bewohner. Jeden Donnerstag abend finden sie sich an derselben Stelle ein, drücken sich in irgend einer Hausthürnische umher und warten sehnsüchtig auf Arbeit. Aber bisher hat noch niemand beobachtet, daß sie GeLegenheit gefunden hätten, sich irgendwie zu bethätigen. Das geht nun schon seit Herbst vorigen Jahres so, doch es will und will sich nichts finden.
Die Thürnischen- Hüter, deren Beharrlichkeit durch keinen Mißerfolg zu erschüttern ist, sind allerdings keine Beschäftigungslosen von der gewöhnlichen Art. Wer sie dort stehen sieht, bald vor Nr. 26, bald vor Nr. 25, bald auch vor Nr. 24 oder 23, der würde ihnen
gewiß nicht zutrauen, daß sie schon lange nach Arbeit suchen und immer noch nichts zu thun gekriegt haben. Sie sind nett gekleidet und ganz hübsch genährt und machen überhaupt einen entschieden wohlhabenden" Eindruck. Wie das möglich ist? Ja, wir haben uns ebenfalls lange darüber gewundert, aber nach einigem Kopfzerbrechen haben wir schließlich des Rätsels Lösung gefunden. Diese Leute unterscheiden sich nämlich von andren Beschäftigungslosen in einem sehr bemerkenswerten Punkte. Sie brauchten nicht zu hungern, bis sie Arbeit finden, sondern werden dafür bezahlt, daß sie Arbeit suchen und auf Beschäftigung warten. Nicht wahr, das läßt man sich schon gefallen?
" Unser liebes deutsches Vaterland, das as gleicht zur Zeit einem Zachen über die Schiffer, Die, ſowie ein neues Schiff ſich der Stelle großen Hause, das lange nicht mehr gereinigt und gesäubert näherte, dieselben tollen Sprünge machten, ins Wasser sprangen, fich worden ist. Die Ratten sind eingewandert bei uns in hellen auf der Erde wälzten oder, wild um sich schlagend, davonliefen. Scharen, die häßlichen schwarzen Ratten und die Diese Scenen wiederholten sich den ganzen Tag, bis man dahinterMäuse, die Spinnen und die Schwaben und allerlei kam, daß die Rangen regelmäßig, auf die Ankunft der Schiffer greuliches Ungeziefer. 2 Wir haben 600 000 frumm- wartend, die Wespen erst wütend machten. Das Wespennest wurde beiniger und frummnäsiger Juden im Lande, das sind nämlich ausgebrannt und die Jungen, Bürschchen im Alter von 10 bis die Ratten und die Mäuse, welche alles zerbeißen und zernagen und 12 Jahren, erhielten eine gehörige Tracht Prügel, die sie reichlich das deutsche Volk zerfressen bis ins innerste Mark hinein; es sind verdient hatten. Zum Glück ist kein Unglück geschehen. Die Kähne die häßlichen Spinnen, welche den deutschen Michel umgarnen. gingen auf dem niedrigen Wasser langsam stromabwärts und konnten Wir haben lange Zeit nicht mehr geeinigt im deutschen Vaterlande; bald wieder erreicht werden, andernfalls wäre die Geschichte wohl es ist Zeit, es ist hohe Zeit, daß wir wieder fegen mit aller nicht so glatt abgegangen. Macht und mit aller Energie, daß wir die Ratten vernichten und zertreten, zerschmettern und zerschmeißen, sonst ist Deutschland verloren, sonst gehen wir einem dunklen und furchtbarem Schicksal entgegen.
Die illustrierte Romanbibliothek In Freien Stunden" ist jetzt bis zum 31. Heft erschienen. Es bringt die Fortsetzung des Spindlerschen Romans„ Der Jesuit ", der gerade jetzt zeitgemäß ist, " Das Elend, das herrscht in den Kreifen der Handwerker, ist schildert doch der Verfasser, wie der Zweck die Mittel heiligt". Das besonders groß. Wollt Ihr Euch denn alle zu Grunde richten Heft bringt ferner die Fortsetzung der Erzählung„ Ein Rekrut" lassen, Ihr Handwerker von Berlin ? Wollt Ihr alle herabsinken von Erdmann- Chatrian sowie eine humoristische Erzählung„ Der zu Bettlern und Proletariern(!) Himmel freuz mohrenelement, Respektlose". Daneben Dies und Jenes"," Wiz und Scherz". so kann und so darf diese Luderwirtschaft nicht mehr weiter gehen. Wöchentlich erscheint ein Heft, 24 Seiten stark, für 10 Pfennig, das Ist denn kein Schimmer von Mut, von Kraft, von Schneid, in allen Parteibuchhandlungen zu haben ist. Mit dem 27. Heft von Energie mehr in Euern Knochen. Ihr Handwerker, Ihr begann der neue Roman, von dem die bisher erschienenen Hefte Schmiede, Ihr Schneider, Ihr Schuster, Ihr Maurer, Ihr nachgeliefert werden. Wir empfehlen unsern Lesern das AbonneZimmerleute, Ihr Klempner, Ihr Glaser, Ihr Maler, Ihr Fleischer, ment. In Berlin liefern die Parteispediteure sowie jeder sonstige Ihr Bäcker, Ihr seid ja alle forsche und schneidige Kerle, Ihr Zeitungsspediteur die Hefte. werdet Euch doch nicht fürchten vor diesen drecki
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gen, verfluchten Asiaten, die hergekommen sind, um In einen falschen Verdacht geriet der Malerlehrling Zech, der in Euch zu quälen und zu schinden. Na das giebt es nicht und der Wohnung des Schlossers Seyffert in der Zwinglistraße 14d Furcht, die kennen wir überhaupt nicht, wir Preußen. Drum auf Reparaturarbeiten vorzunehmen hatte. In Gegenwart des MalerIhr Handwerker, nehmt den Ambos(!) zur Hand oder den Hammer, lehrlings legte Frau S. ein Zwanzigmarkstück in den KommodenAls sie nach einiger Zeit wieder oder die Elle, die Maurertelle und das Fleischermesser, und drum kasten und entfernte sich dann. marsch, marsch hurra, drauf los, daß der Deibel holt, auf die ganze zurückkehrte, war das Zwanzigmarkstück verschwunden, und Zech, der längere Zeit allein im Zimmer gewesen, geriet in den dringenden Mischpoke.
Einst hatten wir deutsche Arbeiter; es waren christliche, Berdacht, den Diebstahl verübt zu haben. Bergebens beteuerte der national und patriotisch gesinnte Leute, welche mit Freude und junge Mensch seine Unschuld, vergeblich war auch die Durchsuchung mit Begeisterung folgten den preußischen Fahnen, welche Ehrgefühl, der Kleider des 3., das Zwanzigmarkstück blieb verschwunden und Zech Religion und Glauben in den Knochen hatten. Doch das hat blieb nach wie vor in dem Verdacht, das Geld gestohlen zu haben, alles aufgehört. Unfre Arbeiter, die folgen heutzutage zu Tausenden um so mehr, als auch die Kinder des Schlossers ihn beschuldigten. Die Kinder, die zeitweise in dem betreffenden Zimmer gewesen, und Hunderttausenden gewissenlosen jüdischen Volksverführern; sie wollten gesehen haben, wie der Malerlehrling sich in verdächtiger laufen dem Singer nach, dem Stadthagen , dem Hoch
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Die
und dem Wurm und wie die schwarzen Kanaillen Weise an dem Schubfach beschäftigte, und mit aller Bestimmtheit alle heißen und lassen sich von diesen traurigen Kerls ihre behauptete der gjährige Sohn des S., daß nur der Lehrling der Dieb gewesen sei. politische Weisheit vorreden und vorquatschen. Arbeiter von Berlin , Vater auf, doch mal in einem im Schrank hängenden Rock nachzuAm folgenden Tage forderte der Junge den diese Schmach und diese Schande, die dürft Ihr nicht auf Euch sehen, ob Bech nicht dort den Rest von dem gewechselten Zwanzigmarkfizen lassen; jagt die Kerle endlich mal zum Teufel; stud hineingesteckt habe. Thatsächlich fand der Schlosser in einer tretet bei den dentschen nationalen Korporationen und Vereinen, tretet bei dem Verein der Gewerbetreibenden und der Handwerker Tasche 12 M. vor, und der nunmehr scharf ins Gebet genommene oder tretet bei dem deutschen Antisemitenbunde; es giebt ja jo Teil des Geldes mit seinen Geschwistern vernascht zu haben. Knabe gab zu, das Zwanzigmarkstück gestohlen und den fehlenden viele Vereine und Korporationen in Berlin , welche auf ihre Fahne Kinder hatten verabredet, um den Verdacht von sich abzulenken, den schreiben die Worte:" Deutschtum und Christentum." Malerlehrling zu beschuldigen. Wird das ein Jubel gewesen sein im Friedrichshain und am Montag in der Staatsbürger- Zeitung"! Das anmutige Ein dreister Diebstahl wurde Sonnabend früh am Görlitzer Ufer Blättchen, das wegen der Ermordung Plehwes die deutsche verübt. Gegen 1/4 Uhr morgens machten vor dem noch verschlossenen Socialdemokratie mit berserkerhafter Entrüstung der Anstiftung zum Laden des Schlächtermeisters Hamel( Görlizer Ufer 32) zwei politischen Meuchelmord anklagt, wird sich in Entzückungsträmpfen Männer, von denen der eine auf die Schultern des andern stieg, den winden ob der glänzenden Redethat des„ edlen, deutschen Mannes". erfolgreichen Versuch, mit Hilfe eines Stockes aus einer über dem Schaufenster angebrachten Luftklappe die dort hängenden Wurstwaren Die durch die ausgedehnte Sperrung der Hauptstraßen im herauszuangeln. Die Frau des Schlächters, die damit beschäftigt Schönhauser Stadtviertel herbeigeführten Verkehrszustände spotten war, ihrem Kinde die Wilch zuzubereiten, trat zufällig in den Laden jeder Beschreibung und sind die Geschäftsleute in jenem Stadtviertel und bemerkte die Wurstangler. Als sie erschreckt aufschrie, ergriffen auf das schwerste geschädigt. Zum Zwecke der beschleunigten Fertig die beiden Spitzbuben die Flucht, doch hatten sie bereits ein halbes stellung der Pflasterungsarbeiten wurden zwar eine Zeitlang Nacht- Duhend stattlicher Mettwürfte erbeutet, die sie mitgehen hießen. An arbeiten ausgeführt, diese bestanden aber fast nur in dem geräusch- eine Verfolgung war nicht zu denken, weil im Augenblick niemand vollen Arbeiten der Gleisverlegungen und machten es den Anwohnern zur Hand war. Als Meister Hamel nachher von dem Diebstahl mehrere Nächte unmöglich, zu schlafen. Allem Anschein nach sind erfuhr, bewahrte er seinen Humor und beauftragte einen seiner jedoch die Arbeiten zu schnell gefördert worden. Jetzt, nachdem nur Angehörigen, in dem benachbarten Schlesischen Busch nach Wurstnoch die weniger geräuschvollen Gementierungsarbeiten vorzunehmen essern Unschau zu halten. sind, ist die Nachtarbeit wieder eingestellt und es wird weiter gewurstelt. Bei dem jezigen Stand der Arbeiten ist leider kaum Hoffnung vorhanden, daß die Alte und Neue Schönhauserstraße, in den die Gleisverlegungsarbeiten beendet sind, vor Ablauf von drei Wochen dem Verkehr übergeben werden können.
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Hagenstein aus der Gubenerstraße 12a eine Ausschreitung gegen Mit dem Leben bezahlt hat der 27 Jahre alte Postbote Karl seine junge Frau. Hagenstein, der dem Postamt 18 in der Lichten= bergerstraße angehörte, war erst seit drei Monaten verheiratet. Am Donnerstagabend hatte er sich zum erstenmal während der kurzen Ehe betrunken. Die junge Frau machte ihm darüber Vorhaltungen und erhielt von ihm eine Ohrfeige als Antwort. Hagenstein am Freitagmorgen in seinen Dienst ging, hatte er die Ueberzeugung gewonnen, daß er seiner Frau Unrecht gethan habe und bat sie um Verzeihung. Die Frau entgegnete:" Daß Du mich Beide Eheleute vergeschlagen hast, kann ich Dir nicht verzeihen. ließen nun die Wohnung: der Mann ging auf das Postamt, die Frau nach ihrer Arbeitsstelle in der Frankfurterstraße, wo sie Jacketts nähte. Nach seiner Bestellung verließ Hagenstein das Bostamt, wurde vom Postamtsvorsteher vermißt und in der Wohnung
An der Karambolagen- Ecke Gollnow - und Neue Königstraße kam es gestern nachmittag wieder zu einem Zusammenstoß zweier Fuhrwerte, welcher eine ausgedehnte Verkehrsstörung zur Folge hatte. Innerhalb weniger Minuten stauten sich an der Gollnow , Neue König- und Linienstraße einige vierzig Fuhrwerke, die einen fast unentwirrbaren Knäuel bildeten. Selbst der Straßenbahnbetrieb Die Verwendung von Holz zur Straßenpflasterung ist in Berlin in diesem Sommer 25 Jahre alt. Die Hoffnungen, die man an ſtockte. Um den Verkehr zu regeln, mußten Schuhleute nach der dieses neue Straßenpflaster knüpfte, als hier die ersten Versuche Karambolagen- Ecke beordert werden, doch dauerte es nahezu fünfdamit gemacht wurden, haben sich zwar nicht ganz erfüllt. Aber zehn Minuten, ehe es gelang, den regulären Verkehr wieder aufzunehmen. innerhalb gewisser Grenzen hat das Holzpflaster sich doch zu behaupten fchiedenen Stellen probeweise verlegt, neben dem Opernhaus, in der bermocht. Das erste Holzpflaster wurde im Jahre 1879 an drei verOberwallstraße und auf der Friedrichsbrücke. Im Jahre 1881 wurde auch die Friedrichstraße von der Behrenstraße bis etwa zur Weidendammbrüde und die Georgenstraße am Bahnhof Friedrichstraße " mit Holz gepflastert, sodaß zu Ende jenes Jahres in Berlin rund 10 000 Quadratmeter Holzpflaster lagen. Es folgten andre Straßen und Plätze, namentlich der Platz vor dem Opernhaus und der Plazz Bewohner der Naunynstraße haben uns allerdings zu verstehen vor dem Zeughaus. Aber schon 1883 mußte das Holzpflaster der gegeben, daß sie sich das nicht länger gefallen lassen möchten. Aber, Oberwallstraße umgelegt werden, weil es stark abgenutzt war, und im Vertrauen gesagt: wir haben die Nörgler und Quengler im Ver- auf dem Fahrdamm neben dem Opernhaus war 1884 das Holzpflaster bereits so weit verfault, daß es durch Asphalt ersetzt werden dacht, daß sie bloß neidisch sind. Wissen die denn nicht, daß das mußte. Aehnliche Erfahrungen wurden auf der Friedrichsbrücke Warten auf Arbeit manchmal die Kräfte noch mehr aufreibt als die und auch in der Friedrichstraße gemacht, sodaß trop mancher inzwischen Arbeit selber? Seht euch doch an, wie sie dastehen und unvereingeführten Verbesserungen im Pflasterungsverfahren wie im Holz wandt hinüberstarren nach Nr. 68 und warten und die städtische Bauverwaltung nur sehr vorsichtig und langsam an gesucht, da er einen auffallenden Zustand von Schwermut hatte erwarten. In Nr. 68 befindet sich eine Druckerei, und es scheint, daß weitere Pflasterungen mit Holz heanging. Immerhin lagen in fennen lassen. Die Wohnung wurde gewaltsam geöffnet, als H. sie von dort her Beschäftigung erhoffen. In dieser Druckerei wird Berlin im zehnten Jahre nach jenen am Opernhaus, in der Oberwall- sich nicht meldete, und man fand ihn leblos an der Thürklinke ein kleines Wochenblatt hergestellt, von dem man sagt, daß es dem Straße usw. gemachten Versuchen über 63 000 Quadratmeter Holz- hängen. pflaster. Später wurde das Holz besonders für die Pflasterung der Anarchismus nahesteht. Am Donnerstagabend wird es fertig, und Brückenrampen und für diese sogar lieber als jedes andere Pflaster die Exemplare müssen dann hinausgeschafft und den Beziehern zu verwendet. Im Frühjahr 1904 lagen rund 90 000 Quadratmeter gestellt werden. Da passen nun die bezahlten Beschäftigungssucher Holzpflaster, und bei den Neupflasterungen in 1904/05 ist Holz für auf, ob sich nicht für sie etwas bieten wird. Zwei bis zwei- 15 000 Quadratmeter in Aussicht genommen. einhalb Stunden, von 27 Uhr abends an, stehen sie so jeden Rotkoller- Musikerstreik. An einem der letzten Sonntage verwie gesagt Donnerstag, aber- es fällt nichts für anstalteten die Lese- und Diskutierklubs„ Eintracht" und" Voran" fie ab. in der alten Taverne in Stralau ein Sommerfest, bei welchem sich Ihr Unmenschen aus der Naunynstraße, die ihr euch über die folgender Vorfall abspielte. Um 3 Uhr nachmittags sollte das Fest Beschäftigungssuche dieser Wohlbeleibten den Mund zerreißt, habt beginnen und mit einem Instrumental- Konzert eingeleitet werden. ihr schon mal beobachtet, welche trübfelige Miene die Kolonne macht, Bei dem Musikdirigenten Herrn C. Wernicke hatte man zu diesem wenn es wieder mal nichts war? Wie hoffnungslos der Anführer Zwecke eigens eine 10 Mann starke Kapelle bestellt. Die Musiker sich mit dem Spazierstock auf den prallen Rücken klappt, wenn es erschienen auch pünktlich. Das Konzert konnte aber nicht beginnen, da ein größerer Teil der Musiker vom Rotkoller ergriffen wurde und ihm Zeit erscheint, den Leidensgefährten das Zeichen zum Aufbruch sich weigerte, auf dem mit roten Fahnen und sonstigen freiheitlichen zu geben? Nicht?! Na, dann seht's euch nächsten Donnerstag an Enblemen geschmückten Podium Blaz zu nehmen. Nach längeren und dann erzählt uns, ob euch die Leute nicht leid thun. Diese Be- Unterhandlungen erklärten sich dann 5 Musiker bereit, unter den schäftigungssucher friegen ihre Bezahlung von der Polizei, sagt roten Fahnen zu spielen; die übrigen 5 verließen die entweihte ihr? Ja, was geht denn euch das an! Und die Polizei bezieht Stätte. Um 25 Uhr konnte das Konzert(?) endlich beginnen. ihre Barmittel aus der Tasche der Steuerzahler? Ja, wozu Das über diesen Vorfall empörte Publikum machte seinem Unmut sonst wäre denn das Geld der Steuerzahler da. wenn nicht zum Luft, indem es behauptete:" Da sieht man wieder, was man davon Der Braut in den Tod gefolgt ist der 26 Jahre alte Bureauhat, wenn man Civil- Musiker engagiert." Ein beim Centralverband Ausgeben! der Civilmusiker Deutschlands organisierter Musiker, der als gehilfe Arthur Gottschalt aus der Lüneburgerstr. 25, der bei einer Versicherungsgesellschaft beschäftigt wurde. Er und das 22jährige Dirigent der mitwirkenden Gesangvereine zufällig anwesend war, Mädchen Klara Niesar stammen aus Nimschau in Schlesien und find konnte sofort feststellen, daß die 5 Muſiker, die vom Rotkoller befallen Nachbarskinder. Aus dem kindlichen Zusammenspiel entwidelte sich waren, keine Cibil berufs muſiker, ſondern Beamte waren, die bei einem späteren Zusammentreffen in Berlin ein Verlöbnis, das seit gestellt, daß der Kapellmeiſter keiner Muſikerorganisation angehört. dem Dr. B. in der Westfälischen Straße, wo es in Stellung war, Böse Buben, echte Berliner Rangen, hatten fürzlich an dem nach Halensee geschickt. Auf dem Rückwege wurde es infolge eigner Oranienburger Kanal ein Wespennest entdeckt, das sich in unmittel- Unvorsichtigkeit von der Straßenbahn derart überfahren, daß ihm barer Nähe des Treidelstegs befand. Sofort wurde ein Plan aus der Leib aufgerissen wurde. Diese Verlegung führte zum Tode. An Heute, Sonnabend, fand nun in der Brauerei Friedrichshain geheckt. Als sich bald darauf ein von mehreren Schiffern ge- diesem selben Tage wollte die Niefar mit dem Bräutigam zusammenein Großes Blumenfeft" des Allgemeinen Vereins der zogene Kahn näherte, wurden die Wespen beunruhigt. Nichts treffen. Er war schon erregt über das Ausbleiben und las schon am Gewerbetreibenden Deutschlands statt. Auf diesem Böses ahnend kamen die Schiffer langsam und schwer ziehend auf nächsten Morgen, daß ein Mädchen in Halensee verunglückte. Als er bei Blumenfest sollten auch die famosen Redeblüten des Dreschgrafen dem Treidelweg näher. Sowie sie sich dem Neste näherten, über der Herrschaft die Gewißheit von dem Unglücks- und Todesfall erhalten nicht fehlen. Um 9 Uhr wollte er seine berühmte Ratten- und Mäuse- fielen die wütenden Wespen die arglosen Schiffer. Wie besessen hatte, packte ihn die Verzweiflung. Er blieb dem Geschäft fern, schloß sich paute halten. Seltsamerweise ist in einem Ankündigungs- und unter tollen Sprüngen nahmen diese dann Reißaus, Schiff in seinem Bimmer ein und tötete sich im Bett am Freitagmorgen plakat die vorgesehene Dresch- Rede bereits abgedruckt! Wir und Leine im Stich laffend. Die Bengel sahen jedesmal von einer durch einen Revolverschuß in das Herz. Als die Polizei gewaltsam
wolle.
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Vom meschuggenen Dreschgrafen.
Sogar die
In letzter Zeit gingen allerlei Gerüchte um, daß man dem meschuggenen Dreschgrafen nunmehr in einer Heilanstalt unterbringen Magneten aufgegeben zu haben. Aber an Prinzen und Reichsgrafen wagt man sich nicht so leicht heran. Des Dreschgrafen Gemeingefährlichkeit wurde offenbar noch nicht festgestellt, und die brave Staatsbürgerin feierte ihn wieder als edlen großen Mann.
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Durch ein durchgehendes Gespann getötet wurden gestern morgen um 8 Uhr zwei Personen, während eine dritte leichte Verlegungen davon trug. Der Kutscher Rudolf Crewel aus der Kaftanien- Allee 20 lenkte ein vor einen leeren Geschäftswagen gelegtes junges Gespann des Steinſegmeisters Dillos aus der Invalidenstraße 141 aus diesem Grundstück hinaus. Vor Nr. 11 gingen die jungen Tiere durch, der 43 Jahre alte Crewel wurde vom Wagen geschleudert, der ihm über den Kopf ging. Man trug ihn auf das Grundstück Nr. 11, wo er unter den Händen eines Arztes starb. Den nach westlicher Richtung weiterrafenden Pferden warf sich vor Nr. 41 der 27jährige Kutscher Otto Preuske aus der Sonntagstraße 6 entgegen, dem das gleiche Schicksal wie Crewel beschieden war. wurde umgerissen und der Wagen ging ihm über die Brust. Schußk= leute brachten ihn nach der Unfallstation, wo er nach einigen Minuten starb. Die Tiere rannten weiter, Schußmänner hinterher, und der Schußmann 5241 wurde bei dem Versuch, sie anzuhalten, eine Strecke tveit geschleift. Am Neuen Thor kamen endlich die wilden Tiere zu Fall und konnten eingefangen werden. Der Wagen wurde fast gar nicht beschädigt. Der Kutscher Crewel hinterläßt eine Frau mit zwei Kindern, Preuske war nicht verheiratet.
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