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Nr. 178. 21. Jahrgang.

2. Beilage des ,, Vorwärts" Berliner   Volksblatt. Sounfag, 31. Juli 1904.

Die Lage der Bäckereiarbeiter

Deutschlands  .

jeder Art und Richtung.

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Organisation der Arbeiter festen Fuß gefaßt und auf die Beseitigung nehmen, als bis dem Schlendrian und dem gemeingefährlichen Eigen­uns die Statistik vor Augen führt, werden nicht eher ein Ende des Kost- und Logiswesens hingearbeitet hat. In Altona   sind nuß eines großen Teils der Bäckermeister gefeßliche Schranken ge= 63 Proz., in Hamburg   48 Proz., in Frankfurt   a. M. 78,7 Proz. der stedt sind. Es ist ein nicht zu unterschäßendes Verdienst des Ver= Gehilfen außer Kost und Wohnung. In letterem Ort ist die Abschaffung von Kost und Logis fast ganz durchgeführt, nur 8 Ge- bezeichneten Mißstände durch unanfechtbare Tatsachen aufs neue an bandes der Bäcker, wenn er, um zu diesem Ziele zu gelangen, die Nach jahrelanger Agitation, nach heißen Kämpfen in Ver- hilfen haben noch volle Kost und Wohnung beim Meister. sammlungen, in der Presse und im Reichstage erhielten die Bäckerei- Die gänzliche Beseitigung des Kost- und Logiswesens ist eine das Licht der Oeffentlichkeit gebracht hat. Arbeiter durch die Bundesrats- Verordnung vom 4. März 1896 Forderung, um deren Durchführung die Bäckereiarbeiter in letter den zwölfftündigen Marimal- Arbeitstag. So lange die Verordnung Zeit manchen harten, zum Teil erfolgreichen Kampf geführt haben. Oeffentliche Bibliothek und Lesehalle zu unentgeltlicher Bes besteht, laufen die Arbeitgeber Sturm gegen diefelbe. Eine zwölf Wenn die Meister sich dieser Forderung mit großer Energie wider- nukung für jedermann, Megandrinenſtr. 26, Gartenhaus. Geöffnet stündige Arbeitszeit, die nicht einmal durch eine Sonntagsruhe ſeben, und wenn sie, wie wir das anläßlich des Bäckerstreits in werttäglich von 5 bis 10 Uhr abends, an Sonn- und Festtagen von 9 bis 1 unterbrochen wird, sondern auf Grund von Ausnahmebestimmungen Berlin   wieder gehört haben, behaupten, die Gehilfen seien nirgends und 3 bis 6 Uhr. Reichhaltige Bibliothek und 509 Zeitungen und Zeitschriften sogar noch überschritten werden kann, ist nach der Ansicht der Bäcker- beffer aufgehoben wie am Tische und in der Behausung des Meisters, meister schon viel zu viel des Guten. Die Bäckerei- Arbeiter da so zeigt uns die Statistik ein Bild, welches diese Behauptungen stellen: Norden: Swinemünderstr. 44; Chorinerstr. 46; Buttmannstr. 19; Konsumgenossenschaften Berlins   und der Umgegend. Verkaufs­gegen fordern mit vollem Recht weitergehende gesetzliche Beschlagend widerlegt. Daß eine wirkliche Hausgemeinschaft zwischen Willdenowftr. 30; Gartenstr. 3.- Moabit  : Wiclefstr. 31; Emdenerstr. 45; stimmungen, welche sie vor der rücksichtslosen Ausbeutung schützen Meistern und Gesellen nicht besteht, erhellt schon aus dem Umstande, Havelbergerstr. 6; Rostockerstr. 21. Schlächterei: Wittstockerstr. 8. Nord­und namentlich die sanitären Mißstände mildern, unter denen die daß die Arbeiter in der Mehrzahl der Betriebe nicht am Tische des osten: Winsstr. 64. Diten: Ebelingstr. 14; Krautstr. 7; Liebigstr. 7; Bäckerei- Arbeiter in besonders hohem Maße zu leiden haben. Daß Meisters essen, sondern ihre Mahlzeiten in der Küche oder im Back- Borndorferstr. 62; Münchebergerſtr. 32. Often: Stralauer Allee 20a. in den Bäckereibetrieben schreiende Mißstände bestehen, das ist so raum einnehmen müssen, wie das in 60,4 Proz. der befragten Be- Südosten: Sorauerstr. 10; Bücklerstr. 31; Faldenſteinſtr. 6; Forsterstr. 4; Michaelfirchplatz 4. Grünframgeschäfte: Forsterstr. 20; Glogauerstr. 3. wohl amtlich wie von privater Seite längst festgestellt, aber die triebe der Fall ist. Auf Mehlsäcken, umgestülpten Eimern oder auf Milchgeschäft Glogauerfir. 27. Bäckerei- Arbeiter warten immer noch vergebens darauf, daß ihre dem Backtisch sißend wird das Mahl eingenommen, wofür in vielen Liegnigerstr. 22; Forsterstr. 20; Admiralstr. 37; Reichenbergerstr. 158; Bäckereien, Konditoreien, Niederlagen: Arbeitsverhältnisse vom Reichstage etwas erträglicher gestaltet Betrieben nicht einmal eine festgesette Bause besteht. Das Fehlen Görligerstr. 68; Glogauerstr. 28; Ratiborstr. 2; Oppelnerstr. 46. werden. Einzelne Bundesstaaten und Gemeinden sind zwar mit jeder bequemen Sikgelegenheit sorgt dafür, daß das Essen nicht zu Schlächtereien: Glogauerstr. 28; Faldensteinstr. 18'; Liegnigerstr. 24; Berordnungen gegen einige der empfindlichsten Uebelstände im lange dauert. Manteuffelstr. 55; Stalizerstr. 81; Oppelnerstr. 28. Süden: Gräfestr. 40; Bäckereibetriebe borgegangen, aber eine durchgreifende Besserung Hinsichtlich der Beschaffenheit der Schlafräume stellt Stottbuser Damm 9. Bädereien: Gräfeftr. 12; Gräfestr. 35. Schlächterei: fann erst dann eintreten, wenn diese Angelegenheit für das ganze die Statistik fest, daß 3 Proz. derselben neben oder über dem Back- Gräfeftr. 13.- Südwesten: Arndtstr. 5; Hagelsbergerstr. 20. Reich in entsprechender Weise geregelt wird. Es ist das eine raum, 5,3 Proz. im Keller oder Souterrain und 28,7 Broz. unter berg  : Apostel Paulusstr. 27; Gothenstr. 1. Charlottenburg  : Wilmers­dorferstraße 27; Tauroggenerstr. 10; Potsdamerstr. 12. Forderung, die nicht nur im Interesse der Bäckerei- Arbeiter, sondern dem Dache liegen. 198 Schlafräume werden als zu klein für die Martt 2. Steglik: Am Groß- Lichterfelde  : Dürerstr. 37. Tempelhof  : Berlinerstr. 76. auch im Interesse der Konsumenten erhoben wird, die mit Recht ver- Bahl der gleichzeitig darin schlafenden Personen bezeichnet, 297 Brit: Werderstr. 33. Rigdorf: Biethenstr. 31; Hobrechtstr. 82; Rosen langen können, daß ihnen eine saubere, hygienisch einwandfreie Schlafräume find aus andern Gründen ungenügend. In 173 Be- ftraße 4. Bädereien: Steinmezstr. 129; Falfstr. 3; Kirchhofstr. 2. Schlächterei: Herstellung ihres täglichen Brotes garantiert wird. trieben müssen mehrere Personen in einem Bette schlafen und in Scottbuser Damm 96. Treptow- Baumschulenweg: Baumschulenstr. 36. Der Verband der Bäder und Berufsgenossen Deutschlands   1130 Betrieben fehlt in den Schlafräumen das notwendigste Ober- Schöneweide: Edisonstr. 4. Johannisthal  : Köpnickers, Ede Friedrich­erhebt nicht nur seit Jahren die übrigens auch von Socialpolitikern Mobiliar, worunter ein Tisch, ein Stuhl und ein Kleiderschrank ver- straße. Rummelsburg  : Türrschmidtstr. 6. Lichtenberg  - Friedrichsberg: verschiedener Richtung unterstützte Forderung auf Erlaß gefeßlicher standen wird. Bahlreich find die Klagen über die Beschaffenheit Mainzerstr. 4; Frankfurter   Chauffee 48/49. Neu- Lichtenberg  : Wilhelmstr. 9. 12; Langhansstr. Schutzbestimmungen, sondern er begründet diese Forderung auch der Betten, oder darüber, daß dieselben schlecht oder gar nicht ge- fraße 29.t- Glienide: Stangens t 60.- blershof: Gadenberg­Köpnickerstr. 32. Grünau  : Königstr. 2. durch unanfechtbare Thatsachen. Erst neuerdings, im Januar dieses macht werden. Aus Schwerin   wird berichtet, daß kein Bet über- Friedrichshagen  : Friedrichstr. 98. Ertner: Königstraße. Spandan: Jahres, hat der Verband der Bäcker statistische Erhebungen über die zogen wurde und deshalb viele Gehilfen, mit Krähe behaftet, die Südenstr. 9; Mittelstr. 13. Tegel  : Schlieperftr. 70. Zehlendorf  : Verhältnisse im Beruf veranstaltet. Die Ergebnisse dieser Statistit Arbeitsstätte verließen. Als in einem Betriebe in Hamburg   der Teltowerstr. 1. Anmeldungen von Mitgliedern werden in jeder Berkaufs­find foeben veröffentlicht worden in einer 189 Seiten starten neu eintretende Gehilfe für die seit Monaten nicht gewechselte Bett- ftelle entgegengenommen. Broschüre: Die Lage der Bäckerei Arbeiter wäsche frische verlangte, wurde ihm gekündigt. Oft wird der Sigung haben Sonntag: Deutschlands  "( Verlag von O. Allmann, Hamburg  , Mar- Schlafraum als ein feuchtes Loch bezeichnet, in andern Fällen liegt straße 6). er über dem Schweine-, dem Pferdestall, neben dem Abort, der Agitationsverein Stralsund- Franzburg- Nügen, Sonntag nach Dungstätte usw. Verein der Wittstocker. Sigung jeden ersten und dritten Sonntag im Monat, abends 6 Uhr, in Wendis Klubhaus, Königsgraben 14 a. Lands­leute willkommen. Lese und Diskutierklub Nordkante" vormittags 9%, Uhr bet Bergemann, Gerichtstr. 74.

Die Statistit stützt sich auf Angaben aus 3133 in 346 Orten Deutschlands   verteilten Betrieben, in denen 10 594 Personen be schäftigt sind. Davon find 7753 Gehilfen, 225 ungelernte, mit Herstellung von Backwaren beschäftigte Arbeiter, 1115 sonstige Hilfsarbeiter, 1501 Lehrlinge.

Es ist natürlich nur ein Bruchteil aller Betriebe von der Statistit erfaßt. In der Hauptsache sind es solche, wo organisierte Bäcker arbeiten. Diese befinden sich vorwiegend in größeren Städten, wo die Verhältnisse im allgemeinen günftiger liegen, wie in fleinen Orten. Dennoch dürfte das Gesamtbild in Wirklichkeit noch viel trüber sein, wie es in der Statistik erscheint.

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Während die vorstehenden Ausführungen in erster Linie das Wohl der Bäckerei- Arbeiter betreffen, zeigt uns die Statistt auf der andern Seite Zustände, deren Beseitigung ausschließlich im Inter­esse der Konsumenten von Backware liegt. Gs heißt da unter anderm:

Wer sich unter einer Bäckerei nette, reinliche Räume vorstellt, in denen die Nahrung des Boltes mit peinlichster Sorgfalt und Reinlichkeit hergestellt wird, ist bitter enttäuscht, wenn er Gelegenheit hat, solche Räume einmal in Augenschein zu nehmen. Ein größerer Kontrast läßt sich wohl kaum denken, als der zwischen den Verkaufs­räumen der Bäderei, in denen meist größte Sauberkeit herrscht, und den Lokalen, in denen die Waren hergestellt werden... Aus zahl reichen Orten wird berichtet, daß die Arbeitsräume verräuchert, die Wände mit Spinngeweben bedeckt, furchtbar naß, dreckig und speckig sind. Solchen Räumen entströmt ein Modergeruch, der durch die nächster Nähe liegende Aborte und Sentgruben noch vermehrt wird. ( Königsberg  , Königshütte, Goldberg, Altona  , Chemnitz  , Mainz  , Mannheim  , Braunschweig  , Linden, Elberfeld  , Dresden  , Heidel berg usw.)."

Wie die Erhebungen ergaben, liegen 34,4 Proz. der Arbeits­und Badkräume im Keller, 5,8 Proz. im Sputerrain, 59,0 Broz. im Barterre, der Reft in Anbauten. Eine gut ventilierte, mit ge­nügenden Fenstern versehene Kellerbäckerei wird fast gar nicht an­getroffen, in 443 derartigen Betrieben kann nur bei fünstlicher Be­leuchtung gearbeitet werden. Die Zahl der Betriebe, welche Ven­tilationseinrichtungen besigen, ist sehr gering, nur in 9,9 Proz. der befragten Betriebe find solche vorhanden. Kleinbetriebe finden sich unter denen, die für Lufterneuerung Sorge getragen haben, nur sehr wenige, meist sind es die von Genossenschaften und Konsumvereinen geleiteten Betriebe, sowie einzelne Brotfabriken, die Wert auf aus­reichende Luftzufuhr legen.

dem Ersten.

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Schöne

Arbeiter- Radfahrerbund Solidarität". Gau 9( Prov. Branden. burg). Alle Zuschriften und Anfragen, den Bund betreffend, sind zu richten an den Gauvorfißenden Karl Fischer, Berlin   NW.  , Waldstr. 8. Borwärts" in Eberswalde   jeden ersten Sonntag, nachmittags 3 Uhr, Restaurant 8ur Kornblume". Blig" in Zehdenick   jeden ersten Sonn­tag, bormittags 9 Uhr bei Schlegel." Frisch auf" in Groß- Besten jeden Sonntag vor dem 1. bei Witwe Rodominski. Hoffnung" in Beelik, Borwärts" in Biesen­jeden Sonntag nach dem 1. und 15. bei Krüger. nach dem 15. bei Strause. thal, jeden Sonntag nach dem 15. bei rrgang. Tempo" in Jeschtendorf, Sonntag im Monat bei Wieldes. " Frei Radler" in Kirchhain  , jeden zweiten Schwalbe" in Sel. Schönebeck jeden letten Sonntag bei Clajen. Frisch auf" in Lehnin  , vor dem 15. bei Herm. Täge. Stern" in Markgrafpieste jeden ersten Sonntag bei Bwe. Schneider. Arbeiter- Radfahrerberein Teltow  , jeden lezten Sonntag bei G. Kupsch." Freie Radler" in Betschau, nach dem 15. in Seidels Hotel. Edelweiß" in Wannsee  , nach dem 15. Arbeiter- Schwimmerbund. Anfragen sind zu richten an F. Menschel, Weißensee, Möllestr. 131 a. Vorwärts", vormittags 10 Uhr Banziersche Badeanstalt, Stralauer Allee. Vorwärts", Abteilung Nixdorf, vormittags 9 Uhr, Stolzenburgiche Badeanstalt, Canner Chauffee. Welle", vor­mittags 10 Uhr, Panziersche Badeanstalt, Stralauer Allee.

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Sigung haben Montag:

,, Lese- und Diskutierklub Moabit", Bachstein, Salzwedelerstr. 16. Monats bei Labert, Marfusstr. 14. Leopold Jacoby  ", Sizung jeden Montag nach dem 1. und 15. des burg  ", von 8 Uhr ab Voltshaus, Rosinenstraße. Lese- und Diskutierverein Charlotten­

Verein für Gesundheitspflege des Volkes, Moabit  . Jeden zweiten Montag bei Karl Fischer, Waldstr. 8.

Oft werden die Badstuben als Trockenraum, namentlich für Kinderwäsche, benutzt, sie dienen gleichzeitig als Hühner- und Schweinestall, auf dem Backofen werden Kartoffelschalen und Holzheimerstraße 5b. getrocknet, in einzelnen Fällen dienen die Backstuben sogar als Küche und Wohnraum.

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Nach der Bundesrats- Verordnung soll die Arbeitszeit der Bäckerei- Arbeiter nicht mehr als 12 Stunden betragen. Die Statistit zeigt uns, daß diese Bestimmung in 2272 Betrieben inne­gehalten wird, während 860 Betriebe den Magimal­Arbettstag überschreiten, und zwar bis zwar bis zu 5 Stunden täglich. Ja, wir finden sogar 23 Betriebe, in denen täglich 17 Stunden und mehr gearbeitet wird. Nach der Bundes­rats- Berordnung soll die Arbeitszeit der Lehrlinge im ersten Lehr­jahre 1 Stunde fürzer sein, wie die der Gehilfen. Diese Vorschrift wird auch nur in einem Teil der Betriebe innegehalten. In den meisten Betrieben müssen die. Lehrlinge ebenso lange, ja oft noch länger arbeiten, wie die Gehilfen. Die Frage, wieweit Gehilfen und Lehrlinge außer der erlaubten Arbeitszeit mit Nebenarbeiten beschäftigt werden, wird dahin beantwortet, daß die Gehilfen in 276 Betrieben Brot austragen und in 610 Betrieben Holz spalten, Kohlen schaufeln, Mehl abtragen und andre Arbeiten verrichten müffen. Die Lehrlinge tragen in 354 Betrieben Brot aus und ver­richten in 252 Betrieben sonstige Arbeiten. Wohlgemerkt: A u er halb des zulässigen Magimal- Arbeitstages. Die Bäckerei- Arbeiter haben durchaus nichts dagegen, wenn sie ge­Arbeiter- Nancherbund Berlins   und der Umgegend. Aenderungen legentlich auch außerhalb der zulässigen Arbeitszeit Mehl abtragen im Vereinskalender find zu richten an Albert Riebetrau, Berlin  , und ähnliche notwendige Arbeiten berrichten müssen, wenn sie nur Butbuferstr. 44, 4 Treppen. Abguß", Rohde, Höchſteſtr. 30.- Eintracht", für solche besonderen Leistungen auch besonders bezahlt würden. Bleier, Straßmannstr. 41. Blaue Schleife", Bannier, Faldensteinstr. 7. Davon wollen aber die Bäckermeister nichts wissen. Merifaner", Müller, Landsberger Allee 36. Aroma", Reimann, Dront Es entsteht die Frage: Wie ist es möglich, daß die durch Ver­Blodlinger, Urbanstr. 29. " Fidelitas", Löhrig, Bankstr. 52 a. Columbus"; " Lebensblüte", Nieft, Koppenstr. 17. ordnung festgesetzte Arbeitszeit in 860 von 3133 Betrieben, also " Transvaal  ", Radjack, Ober- Schöneweide, Edisonstr. 5." Brasil", Krebs, fast den vierten Teil der befragten Betriebe, überschritten werden Die Reinigung der Arbeitsräume ist in vielen Boechstr. 21. Lustige Rehberger", Hammer, Müllerstr. 25.- Freiheit II", konnte, da doch die Orts- Polizeibehörden angewiesen sind, in jedem Fällen eine sehr mangelhafte. Von 104 Bädereien wird angegeben, Giefe, Behlendorf  , Teltowerstr. 23( jeden 2. Montag im Monat). unter die Verordnung fallenden Betriebe mindestens halbjährlich daß die Arbeitsräume überhaupt nicht gereinigt werden, und daß Freiheit I", Freund, Schulstr. 104. ,, Grüner Hain", Rott, Straßmann­einmal eine ordentliche und nach Bedarf noch außerordentliche Abfälle, Schmuß, Eierschalen, Mehlstaub usw. so lange liegen ftraße 23. Revisionen vorzunehmen? Die Orts- Polizeibehörden befolgen bleiben, bis einer Reinigung gar nicht mehr aus dem Wege zu gehen Arbeiter Radfahrerbund Solidarität". Gau 9( Prov. Branden­eben nicht immer die Ausführungsbestimmungen der Bundesrats ist. In einem Raume, wo Ezwaren hergestellt werden, müßte doch richten an den Gauvorfißenden Karl Fischer, Berlin   NW.  , Waldstr. 8. burg). Alle Zuſchriften und Anfragen, den Bund betreffend, sind zu Berordnung, und die Bädermeister fönnen in solchen Fällen die mindestens einmal in der Woche der Fußboden naß aufgewischt Arbeiter- Radfahrer Berein Rigdorf", Bergstr. 151/152." Frisch auf" Verordnung übertreten, ohne daß sie fürchten müßten, deswegen werden. Eine solche Reinigung findet aber nur in 32,6 Proz. der in Spandau  , jeden Montag nach dem 15. Frobenstr. 12." Kette" in Tegel  zur Rechenschaft gezogen zu werden. Nach den Erhebungen des befragten Betriebe statt, während in allen andren nur ausgefehrt jeden ersten und dritten Montag bei B. Strauſe." Frisch auf" in Rottbus, Bäckerverbandes find in 175 Orten, aus denen 333 Bäckereien be- wird. Eine tägliche gründliche Reinigung erfolgt nur in wenigen nach dem 1. und 15. Rathausgäßchen 2. Vorwärts" in Drossen   nachh richtet haben, überhaupt teine polizeilichen Re Betrieben. " Solidarität" Frankfurt   a. D., jeden Am stärksten ist die Schmutzerei in Schlesien   und dem 1. und 15. bei St. Leidide. bifionen vorgenommen worden, während auf die Bosen, doch ist es auch in Brandenburg  , Pommern  , Rheinland  , 1. und 15. im Borwärts, Breitestraße. Arbeiter Schwimmerbund. übrigen 170 Orte mit 2800 berichtenden Bäckereien insgesamt Westfalen und Hessen   nicht viel besser. Zuschriften find zu richten ant F. Menschel, Weißensee, Rölleftr. 131a. Borwärts", Damenfub ,, Vorwärts", 3565 Revisionen entfallen. In manchen Orten kommen auf einen Zu dem Kapitel der Unsauberkeiten wird noch berichtet, daß die Welle"( Damen- Abteilung), Bankiersche Badeanstalt, Stralauer Allee. Betrieb 3, 4, 6 Revisionen, während in andern Orten wohl einzelne im Gebrauch befindlichen Brot- und Teichtücher in 1634, das ist Aegir", Seebad Reinidendorf. Betriebe revidiert worden sind, andre jedoch nicht. Es entfallen 52,2 Proz. der Betriebe entweder nie oder im Jahre ein- bis zweimal 3. B. in Berlin   auf 220 Betriebe 209 Revisionen, in Köln   gewechselt, beziehungsweise gereinigt werden. In verschiedenen Be­auf 46 Betriebe 18 Revisionen, in Dresden   auf 91 Betriebe trieben werden als Tücher Mehlsäcke, in einem Betriebe sogar die 79 Revisionen, in alle a. S. auf 76 Betriebe 16 Revisionen. abgelegten Hemden des Meisters benußt. Jn 1499 Bäckereien werden Andrerseits tamen in Breslau   auf 82 Betriebe 196 Revisionen, die Brot- und Teigtücher im Durchschnitt zweieinhalbmal im Viertel­in Hannover   auf 85 Betriebe 267 Revisionen, in Frant- jahr gereinigt. Betriebe, die als reinlich gelten wollen, wechseln die furt a. M. auf 74 Betriebe 137 Revisionen, in Hanau   auf Tücher wöchentlich einmal, andre dagegen ein- bis zweimal im 12 Betriebe 138 Revisionen, in München   auf 315 Betriebe Vierteljahr 505 Revisionen. Die Verhältnisse in den einzelnen Orten zeigen, Wenn schon so wenig Wert gelegt wird auf die Sauberkeit der daß da, wo die Polizei die Bäckereien scharf kontrolliert, wenig oder Arbeitsräume und Geräte, dann darf man sich nicht wundern, wenn gar keine Mißstände vorhanden sind. Der Bearbeiter der Statistit auch den Arbeitern nur selten Gelegenheit zu ordentlicher Reinigung hält eine erneute Anweisung an die Polizeibehörden für notwendig, gegeben wird. Genügende Wascheinrichtungen sind nur in da es den Anschein hat, als ob die am 15. April 1896 vom Minister 367, das ist 11,7 Proz. der befragten Betriebe, vorhanden. In den Berlepsch hinsichtlich der Kontrolle erlassene Verordnung in Ver- andern Betrieben steht den Arbeitern zum Waschen nur ein Wasch­geffenheit geraten ist. becken oder ein Eimer zur Verfügung, worin sich oft 3, 4, 5 und mehr Die Löhne der Bäckerei- Arbeiter stehen in gar feinem Ver- Personen waschen müssen. In 85 Betrieben waschen sich die Arbeiter hältnis zu der langen und anstrengenden Arbeit. Bei voller Kost fogar in Geschirren, die zu Betriebsarbeiten benutzt werden. Wasserstand am 29. Juli. Ibe bei Auffig 0,76 Meter, bei und Wohnung werden durchschnittlich 9,20 m. wöchentlich gezahlt. Auch sonst werden durch die Statistit noch mancherlei Mißstände Dresden   2,15 Meter, bei Magdeburg+ 0,05 Meter. Dder bei Rechnet man den Geldwert der vom Meister gewährten Stoft und der verschiedensten Art aufgedeckt. Wir erfahren, daß in 294 Be- Ratibor   0,58 Meter, bei Breslau Ober- Begel+4,16 Meter, bei Breslau  Wohnung mit 8 M. wöchentlich, so ergiebt sich bei einer täglichen trieben der Abort direkt neben dem Badkraum liegt, wodurch die Luft unter Begel+1,84 Meter, bei Frankfurt+ 0,15 Meter. Arbeitszeit von 10 Stunden ein Stundenlohn von 24,5 Bf., bei in legterem natürlich nicht verbessert wird, daß der Ausguß der in bei Bosen-0,18 Meter. 11 Stunden 22,6 Bf., bei 12 Stunden 20,9 Bf., bei 13 Stunden der Badstube befindlichen Wasserleitung nicht felten als Pissoir be­19,5 Bf., bei 14 Stunden 18,0 f. Von den befragten Gehilfen nutzt wird, daß Spucknäpfe in zwei Dritteln aller Betriebe nicht vor­find 28,1 Bros. außer Kost und Logis. Ihr Durchschnittsverdienst handen sind, und daß allerlei Ungeziefer, wie Ratten, Mäuse, beträgt wöchentlich 23,37 M. und stellt sich bei 10stündiger Arbeits- Schwaben und Spinnen usw., in sehr vielen Badstuben ein unge­zeit auf 38,4 Pf., bei 11ftündiger auf 80,7 Pf., bei 12stündiger auf hindertes Dasein führen.

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Gesellige zc. Vereine. Zitherverein Helvetia", Schöneberg  , Bum Eisenacher", Eisenacherstr. 67.- Vergnügungsverein Medea"," Sum Schultheiß", Kastanien- Allee 23.

Marktpreise von Berlin   am 29. Jult. Nach Ermittelungen des 17,50-17,48., tgl. Polizei- Präsidiums. Für 1 Doppel- Centner: Weizen**), gute Sorte mittel 17,46-17,44 m., geringe 17,42-17,40 2. Roggen**), gute Sorte 13,75-00,00., mittel 00,00-00,00., geringe 00,00-00,00 2. Futtergerste*), gute Sorte 14,60-13,70., mittel 13,60 bis 12,70 M., geringe 12,60-11,70. afer*), gute Sorte 16,00-15,30 R., mittel 15,20-14,50 W., geringe 14,40-13,70 m. Erbsen, gelbe, zum stochen 40,00-28,00 M. Speiſebohnen, weiße 50,00-26,00 W. Zinsen 60,00-25,00 W. Für 1 kilogramm Butter 2,60-2,00 M. Gier per Schod 4,00-2,40 m. Kartoffeln, neue, 12,00-8,00 mt. Richtstroh 4,66-4,16 M. Heu 7,60-5,60 *) Frei Wagen und ab Bahn.  **) Ab Bahn.

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Witterungsübersicht vom 30. Juli 1904, morgens 8 Uhr.

Barometer­

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Wind.

28,5 Pf., bei 13ftündiger auf 26,5 Pf., bei 14stündiger Arbeitszeit auf Das Bild, welches uns die Statistik vor Augen führt, läßt die Stationen 24,8 Pf. pro Stunde. Der größte Teil der Gehilfen, nämlich Verhältnisse in den Bädereien im allgemeinen nicht besser erscheinen, 3656, erhalten volle Kost und Wohnung im Hause des Meisters als wie fie schon oft von berufener Seite dargestellt worden sind. und einen durchschnittlichen Wochenlohn von 9,20 m. 763 Ge- Bum Teil ist es ja der Organisation der Bäderei- Arbeiter gelungen, hilfen erhalten halbe Stoft und einen durchschnittlichen Wochenlohn die schreiendsten Mißstände, soweit es sich um Löhne und um das Swinembe. 766 N bon 12,62 M. 1079 Gehilfen bekommen nur Wohnung beim Meister Koft- und Logiswesen handelt, zu beseitigen oder doch zu mildern. Hamburg   767 Still und einen durchschnittlichen Wochenlohn von 18,75 m. Berlin   767 N 46 Ge- Aber wie wir gesehen haben, sind nicht nur die Bäckerei- Arbeiter, Franti.a.M. 766 NO hilfen, die nur die Kost vom Meister erhalten, beziehen einen sondern das gesamte brotberzehrende Bublikum baran interessiert, indhen 768 GD München  Durchschnittslohn von 18,74 m. wöchentlich. 2170 Gehilfen, die daß in den Bäckereien Verhältnisse geschaffen werden, die eine saubere Bien sich selbst Kost und Wohnung besorgen, beziehen einen durchschnitt- und appetitliche Herstellung der Badiaren ermöglichen. Seit lichen Wochenlohn von 23,37 M. Jahren warten die Bäckerei- Arbeiter und mit ihnen die Bevölkerung Die Löhnungsmethoden, bei denen der Meister Kost und Wohnung bergebens auf den Erlaß einer Verordnung, wie sie Graf Pojadowsky nicht liefert, finden sich hauptsächlich in größeren Städten, wo die seinerzeit in Aussicht gestellt hat. Die verwerflichen Zustände, welche

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2 wollen! 20 Haparanda 766 S 4 halb bb. 15 molten! 18 Petersburg 764 ND 1 molfen! 21 Cort 3molten! 19 Aberdeen 761 S 1wolfen! 17 Paris  2wolfen! 19

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765 DGD 1 wolfen! 20 766 23 Wetter Prognose für Sonntag, den 31. Juli 1904. Gewitter nicht ausgeschlossen, sonst troden. Heiß und schwül, vorwiegend heiter bei schwachen südöstlichen Winden; Berliner   Betterbureau.