Nr. 183. 21. Jahrgang.
Achter Verbandstag des Verbandes der Schneider, Schneiderinnen u. verwandt. Berufsgenossen Deutschlands .
Vierter Sigungstag.
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ferenten ist noch von Interesse, daß er konstatiert, daß die Unter- die Arbeitsverhältnisse sich von Woche zu Woche ungünstiger gestalten.
nehmer außerordentlich geringes Interesse an einer friedlichen Er- Der mangelnde Abfah nötigt die Zechen, wie der„ Köln . Volksztg." ledigung der beiderseitigen Streitfragen durch einen solchen Tarif- von der Ruhr geschrieben wird, Feierschichten in großer Anzahl einvertrag zeigten. Ihr ganzes Verhalten beweise, daß sie immer zulegen. Die Löhne halten sich dann auch nach wie vor auf einer wieder neue Streitpunkte heranzögen und immer neuen Stoff zum niedrigen Stufe, denn daß bei den schlechten Absatzverhältnissen an Schüren suchten. Auch zeige ihre ablehnende Haltung gegen lang- eine Erhöhung derselben gedacht wird, ist ausgeschlossen. Der Durchfristige Tarifverträge, daß sie überhaupt teine solche Verträge haben schnittslohn pro Mann und Schicht beträgt gegenwärtig feine 4 M. wollten, weshalb man sich auf umfassende Kämpfe gefaßt machen Wenn der Versand an Brennstoffen in Bälde nicht erheblich reger könne. sich gestaltet, so steht zu befürchten, daß die Zechen, um ein weiteres
Zum Punkt„ Tarife und Tarifverträge" referiert Käming, Verbandskassierer. Seine mündlichen Ausführungen sind die Begründung einer umfangreichen, die principiellen und praktischen In der Debatte zeigt sich im Princip Uebereinstimmung mit Steigen der Selbstkosten zu verhüten, zu Lohnherabseßungen schreiten. Momente der ganzen Materie erschöpfend behandelnden Resolution. der vorliegenden Resolution. Abweichende Meinungen werden jedoch Auf den großen neuen Zechen werden zahlreiche Arbeiter statt bei der Diese enthält zugleich einen vollständigen Entwurf für einen den in praktischen Fragen geäußert. Von den meisten Rednern wird Kohlengewinnung mit Vor- und Ausrichtungsarbeiten beschäftigt. Unternehmern vorzulegenden Tarifvertrag. Der Vertragsentwurf die Frage der Beseitigung der Heimarbeit und Einführung der Be- Es finden sich daher auf diesen Zechen ganze Streden vorgerichtet, enthält ausführliche Bestimmungen. über die Instandhaltung triebswerkstätten gestreift. Das letztere wird allseitig für eine in welchen der Kohlenbau sofort aufgenommen werden könnte, wenn der Werkstätten in hygienischer Beziehung. Ferner werden dringende Notwendigkeit anerkannt, aber konstatiert, daß es neben genügender Bedarf vorhanden wäre. Vor der Hand kosten diese Arbezüglich der 2ohnregelung verlangt: 1. Richtige, den ört- den Unternehmern auch einen großen Teil von Kollegen giebt, die beiten aber viel Geld, welches sich erst nach geraumer Zeit ver lichen Verhältnissen und den an die Verarbeitung gestellten An- von der durchgängigen Einführung von Betriebswerkstätten nichts zinsen wird. forderungen entsprechende Abstufung der Tarifklassen bei den Grund- wissen wollten. Ferner wird der im Tarifentwurf vorgesehene Die Vorräte in Kohlen und Koks haben in letzter Zeit bedeutend preisen( Stücklöhnen). 2. Klassifizierung der Extra- Arbeiten nach Einheitslohn für Heim- und Werkstattarbeiter kritisiert. Man er zugenommen. Im August des Jahres 1902, als ebenfalls der Absatz Maßgabe der darauf zu verwendenden Arbeitszeit. 3. Berücksichtigung wartet davon eine Lohnreduktion für die Heimarbeiter, die jetzt einen in Brennstoffen nach jeder Richtung hin stockte, betrugen allein die der Loden- und Sportsachen. 4. Schaffung einer den örtlichen Ver- Lohnzuschlag von meist 10 Proz. erhalten. Nach Annahme eines Vorräte in Kohlen auf den Zechenplätzen rund 7-800 000 Tonnen, hältnissen entsprechenden Anzahl Tarifklassen. 5. Einheitliche Löhne Schlußantrages bespricht Säming, Verbandskassierer, in seinem heute fehlt an dieser Riesenmenge auch nicht viel mehr. Es werden, für die Uniformen. Bei der Ausführung von Lieferungsarbeiten Schlußwort alle in der Debatte vorgebrachten Bedenken. Redner vorausgesetzt, daß der Versand sich bald in einer flotteren Gangart find die Löhne, soweit sie nicht tariflich festgelegt sind, von der Tarif- warnt davor, für die Uniformschneider ebenfalls unbedingt einen bewegt, Monate vergehen, ehe die Bestände geräumt sind. Eine Wenfontroll- Kommission zu vereinbaren. 6. Einheitliche Zeitlöhne. Tarifvertrag zu erzwingen. Das würde zu sehr gefährlichen Kom- dung zum Bessern in den Arbeitsverhältnissen der niederrheinisch7. Einheitslöhne für Heim und Werkstättenplifationen führen, da man in der Uniformschneiderei nur bei westfälischen Zechen ist noch nicht abzusehen, und in maßgebenden arbeiter. S. Einheitstarife für jedes Geschäft. 9. Arbeiten, fleineren Betrieben Einfluß habe, während gerade die größeren Streisen rechnet man auch noch nicht damit. 30128 die den tariflicher Stücklohn nicht vertragen, sind im Zeitlohr an- Betriebe auf noch lange Zeit außerhalb jeder Einflußsphäre für die zufertigen. 10. Festsetzung der Arbeitszeit und Pausen für Wert- Kollegenschaft beziehentlich den Verband bleiben würden. Weiter Der englische Eisen- und Stahlmarkt befindet sich, wie der stattarbeiter. 11. Festsetzung der Entschädigung für Ueberzeit, wendet sich Redner gegen diejenigen Diskussionsredner, die den" Frankfurter 3tg." aus London berichtet wird, noch immer in einem Nacht- und Sonntagsarbeit, für Heim- und Werkstattarbeiter. Zuschlag für die Heimarbeiter zu retten suchten. Von der Wirkung Zustande der Ermattung. Die Bestellungen laufen spärlich ein, man 12. Unentgeltliche Lieferung der Fournituren vom Arbeitgeber. dieses Zuschlages verspreche man sich viel zu viel, und dann dürften hört aber weniger Klagen über ausländischen Mitbewerb. Die Fabriken 13. Einführung von Lohnbüchern. 14. Bei der Arbeitsausgabe ist diejenigen, die an der Heimarbeit immer noch festhalten, nicht noch in Barnsley sind ziemlich ausreichend mit Arbeiten versorgt, dagegen jedes Stück mit einem Zettel zu versehen, auf dem der Arbeitslohn extra dafür entschädigt werden, sonst komme man nie dazu, die laufen aus Barrow, wo die Roheisenvorräte seit einer Woche wieder und die Lieferfrist für die Anprobe vermerkt ist. 15. Nicht im Tarif Heimarbeit, die schon längst im Princip als höchst schädlich bekämpft um 1000 Tonnen gestiegen sind und sich jetzt auf weit über 50 000 vorgesehene Arbeiten sollen der freien Vereinbarung unterliegen." worden sei, auf ein möglichstes Minimum zu beschränken. Die Tonnen belaufen, Klagen ein. In Schienen wurden einige Be Die Resolution enthält weiter den Entwurf eines Arbeitsvertrages. Heimarbeit ganz zu beseitigen, würde natürlich kaum möglich sein. stellungen erteilt, doch haben die Hütten nicht so viel zu thun, um mit Ferner eine Geschäftsordnung für einen paritätischen Arbeits- Für einen Doppeltarif, der auch niedrigere Löhne für gewöhnliche boller Kraft arbeiten zu können. Schiffbaumaterialien werden wenig nachweis. An wichtigeren Bestimmungen seien hieraus erwähnt, Arbeit vorsieht, kann sich Redner nicht erwärmen. verlangt. Seit Jahresanfang sind aus Barrow nur 421 896 Tonnen daß durch den Arbeitsnachweis nur tariftreuen Prinzipalen Arbeiter, und Tarauf befchließt man, das Referat über diesen Punkt als Eisen und Stahl verschifft worden gegen 557 500 Tonnen in der zivar tariftreue Gehilfen, nachgewiesen werden sollen. Dann soll Broschüre drucken zu lassen. Die Abstimmung über die vorliegende forrespondierenden vorjährigen Periode. In den Midlands ist das von der Regel, die Stellen der Reihenfolge nach zu besetzen, ab- Resolution wird ausgesetzt, bis diese von der Kommission einer Geschäft ruhig. Die Gefahr eines Ausstandes der Arbeiter, welche gewichen werden können, wenn zwischen dem in Frage kommenden nochmaligen Prüfung unterworfen worden ist. die in den nördlichen Grafschaften gezahlten höheren Löhne verArbeitgeber und Arbeitnehmer aus einem früheren Arbeit Sabbath, Redakteur, giebt dann eine Erklärung ab, daß langten, ist abgewendet worden. In Schienen, wie im Eisenbahnverhältnis Differenzen bestehen, die ein gedeihliches Arbeits- der Vorstand nicht, wie berichtet wurde, Frau Ziez- Hamburg für material überhaupt, haben die Birminghamer Werte gut zu thun, verhältnis ausschließen", und dann, wenn Specialarbeiter in Frage die Agitation weiter beschäftigen wolle, weil diese Sonderbestrebungen und das Exportgeschäft mit Indien , Australien , Neuseeland , Kanada Der principielle Teil der zur Frage der Tarifverträge für die Wäsche- Arbeiterinnen unterstütze. Frau Zieh habe zwar und Südamerika soll sich relativ befriedigend gestalten, während sich vorliegenden Resolution lautet: Der vom 1. bis 6. August 1904 unter den Bleicherei - Arbeitern agitiert, diese aber kämen für den der Verkehr mit Südafrika innerhalb enger Schranken hält. im Volkshause zu Dresden tagende 8. Verbandstag weist die auf Schneiderverband nicht in Frage. Soweit Frau Bieb für den der Arbeitgeberkonferenz am 6. und 7 April 1902 zu München Verband gearbeitet habe, hätte sie vollkommen einwandfrei ihre und auf der 1. Generalversammlung des Arbeitgeberverbandes vom Pflicht erfüllt.( Der Irrtum entstand dadurch, daß Frau Zieh bei 18. bis 21. Juli 1903 zu Frankfurt a. M. geäußerten Unter- Erörterung der Differenzpunkte mit erwähnt wurde und dabei stellungen und Verdächtigungen, die darauf hinauslaufen, daß die Stühmer bemerkt hatte, der Vorstand werde solche Agitatorinnen Arbeiterschaft nicht als gleichberechtigter Faktor beim Abschluß von nicht mehr beschäftigen, wenn seine Einwilligung wieder vorher nicht Arbeits- und Tarifverträgen anzusehen sei, mit aller Entschiedenheit eingeholt würde. Der Berichterstatter.) zurück und erklärt die Schaffung einheitlicher, präciser Lohntarife, Werkstattordnungen und Arbeitsverträge sowie deren Vereinbarung zwischen Arbeitgeber- und Arbeitnehmer- Organisationen auf längere Zeitdauer( drei Jahre) als ein geeignetes Mittel zur Förderung des wirtschaftlichen Friedens, und verpflichtet die Kollegen allerorts, in diesem Sinne zu wirken.
kommen".
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Marktpreise von Berlin am 4. August. Nach Ermittelungen des gl. Polizei- Präsidiums. Für 1 Doppel- Centner: Weizen**), gute Sorte 17,80-17,78 M., mittel 17,76-17,74 M., geringe 17,72-17,00 9. Roggen**), gute Sorte 14,05-14,02 m., mittel 13,99-13,96 M., geringe 13,93-13,90 M. Futtergerste*), gute Sorte 14,80-14,00., mittel 13,90 bis 13,10 M., geringe 13,00-12,20 M. Hafer*), gute Sorte 16,10-15,50 M., domittel 15,40-14,80 M., geringe 14,70-14,20 M. Erbsen, gelbe, zum Kochen 40,00-28,00 M. Speisebohnen, weiße 50,00-26,00 M. Linsen 60,00-25,00 2. Für 1 Kilogramm Butter 2,60-2,00 M. Gier per Schod 4,00-2,40 m. *) Frei Wagen und ab Bahn. **) Ab Bahn.
Hus Induftrie und Dandel. Startoffeln, neue, 12.00-7,00 M. Rightſtroh 0,00 0,00 M. Seu 0,00 0,00 D
Zur Lage des Kohlenmarktes. Der Absatz der Kohlenzechen des Aus den Ausführungen des Re- Ruhrreviers gerät mehr und mehr ins Stocken. Die Folge ist, daß
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Extra- Preise Sonnabend, Montag,
Neu eingetroffen Stangen- Spargel
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12 22
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Pfund
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Pfund
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