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Nr. 184. 21. Jahrgang.

3. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt. Sonntag, 7. August 1904.

Verfammlungen.

Briefkaften der Redaktion. Juriftifcher Teil.

Lärm, eines Teils der Versammelten hatte sich eine Erregung be- Generalversammlung des Verbandes des Technischen Bühnen­mächtigt, die ein parlamentarisches Verhandeln fast möglich machte. personals. Der Kassenbericht des ersten Kassierers ergab einen Be­Schließlich ertönte der Ruf: Die Lokalisten verlassen den Saal." stand von 886,89 M. Den Bericht vom Verbandstage gab Gallasch. Bwei öffentliche Bäderversammlungen fanden am 2. August Etwa 15 bis 20 Personen folgten dieser Weisung, die große Mehr- In einem Theater ist eines der tüchtigsten Agitations- Mitglieder im Grand Hotel und bei Buggenhagen statt. In denselben sprachen heit blieb im Saale und nahm nach weiteren Verhandlungen eine auf eine ganz plöbliche Art entlassen worden. Um den Sachverhalt über den krampfhaften Versuch der Bäckermeister, in den einzelnen Resolution an, welche besagt: Die Versammlung erblickt in dem Vor- flar zu stellen, wurde eine Kommission von 4 Mitgliedern gewählt, Bezirken die sogenannten ordentlichen" Gesellen gegen den Ver- gehen der Kollegen Beutler und Lutas eine Zersplitterung der Orga- die zu prüfen hat, was der betreffende Kollege sich hat zu Schulden band und seine Bestrebungen aufzuheben, Nachtigall bezw. nifation sowie eine Zugrunderichtung des Arbeitsnachtveises. Die fommen lassen. Debattiert wurde ferner noch über das Kranken­Rosemann, und über Den gegenwärtigen Stand unsres Lohn Versammlung ist der Meinung, daß die Interessen der Töpferträger tassenwesen. tampfes, welche Rechte giebt uns der vor dem Einigungsamte ab nur durch eine einheitliche Organisation gewahrt werden können und geschlossene Tarif und welches sind unsre ferneren Aufgaben?" daß die Töpferträger deshalb dem Verband der Bau-, Erd- und Stelle des durch Familienverhältnisse verhinderten Genossen Zubeil Steglit. In der lehten Wahlvereins- Bersammlung sprach an Hetzschold beztv. Schneider. Rosemann, Mitglied des gewerblichen Hilfsarbeiter angeschlossen bleiben müssen. Ferner er- Genosse Grempe. Redner streifte kurz die Reden und Absichten der Gesellenausschusses, wies die Unterstellung der Meister, der Ge- blickt die Versammlung in dem Vorgehen der Kollegen Beutler und fellenausschuß habe bei der Lohnbewegung versagt, energisch zurück Lukas einen Rückgang der Arbeitsbedingungen, welche durch den Herrenhäusler und war der Meinung, daß die Wühlereien gegen das und gab den Vorständen der Innungen, welche sich von ihren Mit- zwischen dem Verband und der Töpferinnung abgeschlossenen Tarif in der öffentlichen Agitation verwertet worden sei; dasselbe sei nach Reichstagswahlrecht seitens diefer Herren von unserer Partei zu wenig gliedern die strikte Ablehnung der Forderungen und besonders des festgelegt find. Aus diesen Gründen beschließen die Versammelten, feiner Meinung der Fall mit dem preußischen Boltsschulgesetz und dem Tarifs hatten erteilen lassen, die ganze Schuld am Streit. Dann die Mitgliedschaft im Verbande der Bau-, Erd- und gewerblichen Königsberger Prozeß. Unschäzbares Agitationsmaterial hätten diese fennzeichnete er trefflich die Komödie der Moabiter Meister mit Hilfsarbeiter beizubehalten und als Gruppe der Töpferträger im drei Ereignisse der letzten Zeit geliefert, welches es verdient hätte, Königsberger Prozeß. Unschätzbares Agitationsmaterial hätten diese ihren Schäfchen, welch letztere überhaupt keine Forderungen, sondern Verbande zu bleiben. nur lediglich einige Wünsche haben, die sie mit ihren Meistern im gewählt und zwar Frizz Schneider als Sektionsleiter, Karl Schulz werden, und zwar mit Hilfe des lebendigen Wortes, welches viel Hierauf wurde eine neue Sektionsleitung bis in die entferntesten Winkel unseres Vaterlandes getragen zu friedlichen Wege zu erreichen trachten. Doch sind diese Wünsche so als Stellvertreter und Seifert als Kassierer. unklar, daß sie selbst nicht wissen, was sie wünschen. Interessant waren die Ausführungen des Sekretärs Schmidt, daß er den lich des internationalen Arbeiterkongresses in Amsterdam abgehalten teilten. Als Delegierte zur Generalversammlung des Centralwahl= Mit dem internationalen Tabatarbeiter- Kongreß, der gelegents ließ erkennen, daß die Parteigenossen die Ansicht des Referenten wirksamer agitiere, als die beste Broschüre. Der lebhafte Beifall Gesellen das Recht zur Verbesserung ihrer Lage nicht abstreite, nur wird, beschäftigte sich am Sonnabend eine öffentliche Versammlung vereins wurden Dräger und Leimbach gewählt. sollen sie sich dabei von den Meistern und nicht von dem socialdemo- der Tabatarbeiter und-Arbeiterinnen Berlins . Genosse Molkenbuhr tratischen Verband leiten lassen. Meister Gäde gab auch zu, daß hielt das einleitende Referat. Er besprach unter andrem die Tages­er für alles, was die Boykott- Abwehrkommission gethan hat, nicht ordnung des Stongress, der vom Internationalen Komitee der auffommen fann, aber dafür sei es ja Kriegl Dann führte Tabatarbeiter einberufen ist. Der Kongreß soll den Rechenschafts­Hezschold aus, daß der Obermeister Bernard mit den bericht des Internationalen Komitees, sowie die Berichte der Dele­Moabiter Meistern nicht einverstanden ist, da ja die Meister den Sieg gierten über die Lage der Tabalarbeiter in den verschiedenen Län hätten und sie jezt überhaupt mit den Gesellen sich nicht zu einigen bern entgegennehmen, außerdem soll die Krankenversicherung, die Die juristische Sprechstunde findet täglich mit Ausnahme des Sonnabends brauchten. Na, wir gönnen ihnen diesen Sieg und werden dafür Lehrlingsfrage und die Heimarbeit erörtert werden. Ein von Belgien bon 7 bis 1hr abends statt. Geöffnet: 7 br. Sorge tragen, daß bald mehrere dazu kommen. Auf die Bekannt- gestellter Antrag will die Frage erörtert wissen, ob die Organisation R. 2. 52. Nein. 5. B. 100. Die Kinder find Mecklenburger. machungen Bernards in den Zeitungen Bezug nehmend, die auffor- der Tabatarbeiter den Anschluß an eine politische Partei und an J. G. 23. Sie können für die beiden letzten Jahre nachtleben. dern, keine Verbandsgesellen einzustellen, führte Redner aus, daß es welche für notwendig hält. Nach einem andern Antrage soll auch dem Gericht nicht übergebenes Testament muß unter Angabe des Ortes und 2. H. 100. Das Testament wäre nicht gültig. Ein selbstgeschriebenes, den Meistern unmöglich ist, die Verbandsgesellen von den andern die Auswanderung der Kollegen nach Amerika erörtert werden. zu unterscheiden, da sie ja keine Stempel trügen. Dann kam er auf wichtiger, besonders auch für die deutschen Kollegen bedeutsamer Testament, also unter, nicht neben dem Datum oder der letzten Zeile stehen. Tages eigenhändig ge- und unterschrieben sein. Der Name muß unter dem die Rechte, die den Gesellen durch den Tarif erwachsen, zu sprechen, Bunft der Tagesordnung ist die Stellung der Tabatarbeiter zum Bu berücksichtigen find ferner die Pflichtteilserben( Eltern). Eine einfache und warnte die Gesellen, etwa mit den Meistern Sonderverträge Staatsmonopol. Schließlich besprach der Redner die Notwendigkeit Form ist z. B.: Berlin , den 3. August 1904. Ich und meine Ehefrau ſezen abzuschließen, die Verschlechterungen enthalten. Um einem neuen des internationalen Zusammenschlusses der Arbeiter und die dadurch uns gegenseitig als alleinige Erben ein." Diefem vom Ehemann eigen Lohnkampf besser gerüstet gegenüberzustehen, müßten die Gesellen begründete Bedeutung des Kongresses. Nach einer regen Diskussion händig ge- und unterschriebenen Testament folgt von der Chefrau eigen­jetzt ihre Bezirkseinteilung und das Vertrauensmänner- System beschloß die Versammlung, den Kongreß durch die Tabatarbeiter als mein Testament gelten." Dann folgt die Unterschrift der Fraut. Bei händig geschrieben: Berlin den 3. August 1904. Dies Testament soll auch durchführen. Aehnlich waren die Ausführungen Nachtigalls Berlins zu beschicken. Als Delegierter wurde Börner mit großer spiele und Anleitung finden Sie S. 288, 239 des Anhanges zu dem in den bezw. Schneiders bei Buggenhagen. Mehrheit gewählt. öffentlichen Lesehallen ausliegenden Arbeiterrecht"... 100. Bor Eine Versammlung der Töpferträger, einberufen vom Verband Der Arbeitervertreter- Verein hielt am Donnerstag feine Serienlotterie ist wie vor jeder Lotterie zu warnen. Ein größerer Selbst­der Bauarbeiter, beschäftigte sich am Montag mit dem von den Generalversammlung für das abgelaufene Geschäftsjahr ab. Dieselbe betrug als in der Regel jede Lotteriebeteiligung ist die Beteiligung an solcher Töpferträgern gefaßten Beschluß, einen Fachberein zu gründen. Wie diente ausschließlich der Erledigung geschäftlicher Angelegenheiten. Serienlotterie nicht. N. M., Alte Schönhauserstraße. Nein. Böttcher ausführte, hat dieser Beschluß bis jetzt wenig Beachtung Der Vorsitzende Büschel bemerkte in seinem Jahresbericht, daß die Vertreters für die Eheschließung erforderlich. M. K. Bis zur erreichten Volljährigkeit ist Einwilligung des gesetzlichen gefunden, denn von den 91 Töpferträgern, welche dem Verbande an- Versammlungen P. 4. Sechs Wochen zum es fanden deren 12 statt zufriedenstellend Quartalsersten ist die Kündigungsfrist eines Dienstmädchens in Berlin , falls jehören, sind nur 15 ausgetreten, um zu dem neuen Fachberein über- besucht waren, jedoch sei eine regere Beteiligung aller Arbeiter nichts andres vereinbart ift. G. R. 100. Pfändbar sind die Sachen der ugehen. In seinen weiteren Ausführungen bezeichnete Böttcher die vertreter erwünscht. Der Vorstand hielt 12 Sizungen ab. 1574 Frau, müssen aber auf Interventionstlage freigegeben werden. Den Bes seplante Vereinsgründung als das Resultat fortgesetter Quertreibe- Post- Ein und-Ausgänge waren zu verzeichnen. Der vom Kassierer weis ihres Eigentumsrechts hat die Frau zu führen.- B. B. 141. 1. Auch ceien der Mitglieder Beutler und Lukas. Diese dagegen führten Stumpe gegebene Staffenbericht weist eine Jahreseinnahme von der durch Ihr Geschenk Eigentum Ihres Mannes gewordene Anzug muß aus, daß die Gründung des Fachvereins lediglich deshalb befchloffen 423,94 M., eine Ausgabe von 176,86 m. auf. Das Vereinsver- bei der Leistung des Offenbarungseides angeführt werden. Er ist unpfändbar, .vorden sei, weil die Töpferträger im Verbande nicht genügend be- mögen beträgt 1257,23 M. Am Beginn des Jahres zählte der Verein falls er als unentbehrlich zu erachten ist. 2. und 3. Trauringe, ebenso not­ücksichtigt würden. Ihr Wunsch, das Fachblatt durch die Sektion 261, am Schluß des Jahres 277 Mitglieder. wendige Augengläser, Brillen usw. find unpfändbar. Reineswegs fann an Auf Beschluß der beren Stelle su vertreiben und die Beiträge nur im Verkehrslokal der Sektion zu Versammlung wurden 62 Restanten, die schon sehr lange mit den Geringwertigeres bom Gläubiger gegeben werden. 5. 50. Ja. bezahlen, sei nicht erfüllt worden. In der langen und teilweise sehr Beiträgen im Rückstande sind, ausgeschlossen. O. N. 16. 1. Die Wartezeit beträgt zehn Monate, Der bisherige Vor- jedoch ist Disgensation zulässig. 2. Nein: Die Kinder gelten als eheliche heftigen Debatte nahmen auch einige Mitglieder der Ortsverwaltung stand und die Revisoren wurden en bloc wiedergewählt. Nur der des ersten Mannes, so lange dieser die Ehelichkeit nicht mit Erfolg anficht. des Töpferverbandes das Wort. Sie traten der Gründung des Fach- zweite Schriftführer, Bär, konnte wegen Arbeitsüberbürdung nicht G. G., Nieder- Schönhausen. Die von Ihnen angeführte Bemerkung Jereins entgegen und versicherten, daß sie denselben in keiner Weise wieder annehmen, an seine Stelle wurde Arend gewählt. Die ist als Einverständnis mit einer Aufhebung des Vertrages nicht anzusehen anerkennen würden. Als später der Vorsitzende über den gewünschten regelmäßigen Vereinsversammlungen sollen wie bisher am ersten Sie sind, falls Sie kein Einverständnis erzielen, an den Vertrag gebunder 1. Schluß der Diskussion abstimmen lassen wollte, entstand heftiger Donnerstag eines jeden Monats abgehalten werden.

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