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Nr. 185. 21. Jahrgang.

Der Krieg.

1. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Dienstag, 9. August 1904.

Erwägungen:

der Festung entfernt fei. Man behauptet, daß ein Klassenausbeutung geführt wird, so besteht sein Tettes Biel   in der japanischer Kreuzer auf eine Mine gestoßen und in un Wohlfahrt und der gesicherten Zukunft des ganzen Wolfes. London  , 6. August.( Eig. Ver.) Die blutigen Siege Dfus mittelbarer Nähe der Cristova Batterie ge- Diese Grundsätze, in denen die schweizerische Socialdemokratie bei Haitscheng und Kurokis im Norden und Osten von Anping und funken fei. Das russische Kriegsschiff Bayan" habe einig geht mit den socialistischen Parteien aller Länder, stüßen sich Tanhoyen( diese beiden Plätze sind etwa 20 Kilometer östlich von nur ein kleines Loch oberhalb der Wasserlinie, hervorgerufen auf folgende Liaojong gelegen) haben den Zeitpunkt der Hauptentscheidung er­durch die Explosion einer in Hafeneingang treibenden Mine. Die Japaner besetzten die Louisabucht und landen Truppen heblich beschleunigt. Von den Ereignissen der nächsten Tage hängt wahrscheinlich in der Abficht, die Stadt von Westen her an der Ueberschrift: I. Die bürgerliche Gesellschaft" in knappen Säßen ( Die ersten fünf Punkte dieser Erwägungen behandeln unter es ab, ob Kuropatkin zur entscheidenden Schlacht gezwungen oder ob zugreifen. Seit dem 28. Juli hätte kein bedeutendes Gefecht die gegenwärtigen wirtschaftlichen Zustände in der Schweiz  , die ihm der Rückzug nach Mulden möglich sein wird. Nach der jezigen stattgefunden.( 1) Die russische Artillerie beunruhige die Japaner Massenarmut, die Abhängigkeit des Arbeiters vom Unternehmer, Lage läßt sich noch nicht sagen, welche dieser beiden Möglichkeiten fortwährend bei ihrem Versuch, mit Laufgräben vorzugehen. den Zerfall des Mittelstandes, die Anarchie in der Produktion, eintreffen wird. Der Rückzug ist der russischen Armee noch nicht ab­Ein französisch- japanischer Konflikt Krisen und Arbeitslosigkeit.) geschnitten. Kuroki hat noch sehr bedeutende Schwierigkeiten zu be- soll dadurch entstanden sein, daß die Japaner den französischen  fiegen, ehe er im ftande ist, die Eisenbahnlinie Liaojang- Mukden zu sonsular- Agenten in Niutschwang berhaftet II. Die socialistische Gesellschaft. beherrschen. Zwei Drittel der ruffifchen Streitkräfte stehen ihm hätten, als er in energischer Weise gegen die Inhaftnahme gebeuteten lassen Arbeiter und Kleinbauern drängt darauf 6. Die bisherige Entwicklung, wie das Interesse aller aus­gegenüber. Diese sind etwa folgendermaßen verteilt: zwischen zweier Franzosen   Protest eingelegt habe. Die letzten Nachrichten hin, daß die Gesellschaft die Produktionsmittel und die Leitung der Liaojang und Mukden 20 000; um Liaojang, zum größten Teil öst- über den Zwischenfall lauten: Produktion in ihre Hände nimmt. lich davon, 70 000-80 000; zwischen Haitscheng- Anschantschen­Liaojang 60 000 Mann. Allerdings find es zum größten Teil ge­schlagene Truppen, dafür aber hat Kuropatkin genug Zeit gehabt, feine Stellungen um Liaojang zu wählen und eine überaus starte Artillerie zu konzentrieren.

Kurokis Altion hängt vielfach von den raschen und betäubenden Schlägen ab, die Du den fich von Süden zurückziehenden russischen Truppen geben wird. Ist Du erfolgreich und bringt er diese Truppen in Gefahr, abgeschnitten zu werden, so wird auch Kuropattin bei Liaojang   aufgehalten und Kuroki gewinnt Zeit und die Mög­lichkeit, einen Teil seiner Armee über den Taitsefluß nach dem Norden von Liaojang zu verfen. Die zwölfte Division unter Inuhe befindet sich bereits seit mindestens zivei Wochen bei Benfihu( russisch: Bentfifu) am rechten Ufer des Taitse. Es ist diese japanische Flankenbewegung im Norden, die Kuropatkin zwang, Haitscheng räumen zu lassen und vielleicht auch Anschantschen, um die Vereinigung seiner Südarmee mit der Hauptmacht bei Liaojang   zu ermöglichen. Ist aber die russische Südarmee außer Gefahr, so wird Kuropatkin sofort den Rückzug von Liaojang   nach Mukden, oder richtiger nach Tieling( nördlich von Mulden) antreten. Tieling   ist der Schlüssel zum Einbruch in die Liaotung- Halbinsel von Norden.

Paris  , 8. August.  ( Meldung der Agence Havas".) Das Ministerium des Auswärtigen hat noch feine Bestätigung der Meldung von der Verhaftung des französischen   Konsular- Agenten in Niutschwang erhalten; doch hält es die Meldung für richtig. Der Agent wurde einige Tage vor der Besetzung Niutschwangs durch die Japaner ernannt. Japan   machte Einwendungen wegen der Opportunität der Ernennung. Nachdem aber Erklärungen zwischen den Gesandten Frankreichs   und Japans   in Pefing aus getauscht worden waren, erkannte der japanische Geschäftsträger an, daß Frankreich   volles Recht zu der Ernennung habe und tele­graphierte an feine Regierung in diesem Sinne. Späterhin soll die Verhaftung erfolgt sein.

Paris  , 8. Auguft. Der Matin" hält seine Mitteilung auf­recht, daß der französische   Konsular- Agent in Niutschwang von den Japanern gefangen gehalten werde, weil er sich für die Frei laffung zweier verhafteter Franzosen ausgesprochen habe. Diese feien mittlerweile aus Niutschwang ausgewiesen worden, aber an der Situation des Konsular- Agenten habe sich nichts geändert; er dürfe den ihm befreundeten Agenten der Vereinigten Staaten  nicht empfangen.

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Vou der russischen Mobilisation. Ein Militärarzt schreibt aus Irkutsk  : ... Wir haben sehr zahlreiche Militärtransportzüge überholt. Man treibt die Leute wie Schafherden an die Schlachtbank. Doch ist die Stimmung unter den Soldaten feineswegs die geduldiger Schafe. Die russischen Blätter stellen den Rückzug der Südarmee so dar, on Patriotismus ist durchaus wenig zu ber­spüren. In einigen Abteilungen giebt es sogar offen empörte als ob er von vornherein vorgesehen und zu dem zwecke unter- Elemente, die über die ihnen widerfahrene Behandlung und die nommen worden wäre, um die Japaner in ihrem Vormarsch aufzu- furchtbare Last des Krieges sehr erbittert sind. Auf dem ganzen halten und Kuropatkin die Gelegenheit zu geben, fich bei Wege von der Wolga  - Brüde ab begegneten wir überall bei den Liaojang zu konzentrieren. Daß dies eine faule Ausrede ist, kann Brücken Wachtposten, denn bei Sysran( europäisches Ostrußland) sich jedermann selbst denken. Dazu liegen jezt positive Beweise vom find Japaner ergriffen worden, die den Versuch machten, Gegenteile vor. Die englischen Blätter veröffentlichten diese Woche die Brücke über die Wolga   in die Luft zu sprengen. briefliche Korrespondenzen, geschrieben in Liaojang   im Juni, als Jezt hat das durch diese Erfahrung erleuchtete Kommando den Stackelberg nach dem Süden gesandt wurde. Dann ging Kuropatkin   Befehl erteilt bei der Ueberfahrt über Brüden feine Wagenthüren Stackelberg nach dem Süden gesandt wurde. Dann ging Kuropatkin und-Fenster zu öffnen. Die Eisenbahn wird überwacht durch die in Person nach Kaiping. An diese Expedition knüpften die Russen Reserven aus dem Gouvernement Wjatta und aus Sibirien  . die größten Erwartungen. Sie glaubten, die ganze Lage hätte sich geändert; die Depeschen würden nicht mehr von russischen Nieder­lagen melden.

Das Resultat war aber Telissu. Das übrige ist bekannt.

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In Tschelabinst haben vir die Sanitätskolonne der In Tscheljabinst haben wir die Sanitätsfolonne der Unterschlagungen in der Verwaltung des offiziellen russischen Roten Kreuz" werden von den liberalen Landschaftskreisen, Semstwos", freiwillige Sanitätsfolonnen equipiert und nach Ostasien   abgesandt. Die Berteilung der russischen Truppen, wie sie unser Londoner D. Red.) Dieser ist unterwegs, in Pensa  , folgendes passiert: Korrespondent angiebt, tönnte inzwischen eine Aenderung erfahren Die Stadt hat der Expedition zu Ehren ein Souper mit Toastreden haben, wenn die auch heute wieder über Paris   gemeldete Nachricht gegeben; die Landschaftsabgesandten brachten ein Hoch auf den richtig ist, daß Kuropatkin mit dem Gros seiner Armee einen Semsti Sobor"( Einberufung der konstituierenden Bersammlung) Der bei dem Ehrenmahl anwesende Gouverneur suchte offensiven Vor stoß gegen die japanische Südarmee beab­sichtige. Allein gerade die offene Ankündigung dieses Vorstoßes schleunigst das Weite, aus Furcht, man würde bald auf die Ver­läßt es recht zweifelhaft erscheinen, ob eine solche Absicht im Ernst fassung Hochs ausbringen. besteht. Möglicherweise sollen diese Nachrichten ganz andre taktische Station Mandschuria  , lesen wir u. a. die folgende knappe und zu In einem andern Briefe desselben Arztes, datiert aus der Absichten verschleiern und den weiteren Rückzug nach Mukden nur martieren. Die bisher stets so gut unterrichteten Japaner werden gleich beredte Bemerkung: Die Soldaten friegen( als Verpflegungs­gelb) 21 opeten pro Tag. Dabei fosten 2 fund Brot Nach einem Telegramm des Oberst Gaedtke aus Liaojang   in der hiesigen Gegend 20 Ropeten. sollen nördlich von Haitscheng in den letzten Tagen weitere schwere

sich freilich kaum so leicht täuschen lassen.

aus.

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Der Ersaz der kapitalistischen   Wirtschaft, die zum Zweck des Profits produziert, durch eine Gemeinschaft, deren Zweck in der Deckung des gesellschaftlichen Bedarfs besteht, ist das einzige Mittel, um alle Errungenschaften der wirtschaftlichen Entwicklung zu retten und ihre das Bolt schädigenden Folgen zu beseitigen. mittel auf, Sapital, d. h. Mittel zur Ausbeutung und Beherrschung In der socialistischen Gemeinwirtschaft hören die Produktions­der befitlosen Klasse zu sein. Die socialistische Gesellschaft wird bes fähigt sein, alle Produktionsmittel voll auszunuben, alle Arbeits­träfte nüßlich und am richtigen Orte anzuwenden, die Produktion dem Bedarf anzupassen und alle Bedürfnisse des einzelnen wie der Gesellschaft in reichlichem Maße zu befriedigen. 7. Der Socialismus fordert somit nicht die Beseitigung des Privateigentums überhaupt und schlechthin, sondern nur soweit, als es unverträglich geworden ist mit dem Interesse der großen Mehr­heit des Volkes, d. h. des Privateigentums an den Produktions­mitteln.

Grundlage und Voraussetzung der Persönlichkeit und Ges fittung ist das Privateigentum an den Gütern des persönlichen Bes darfs: an dem, was zur Ernährung, zur Bekleidung, zur Einrichtung und zum Schmuck der Wohnung, zu fünstlerischem Genießen, zur geistigen Ausbildung und geselligen Erholung nötig ist. von diesen Bedarfsgütern entblößt und zu einem ruhelosen, ein­Allein durch den Kapitalismus ist der größte Teil des Volkes förmigen Dasein, das in der Tretmühle des täglichen Erwerbes jede persönliche Eigenart erstickt, verurteilt worden.

Dadurch, daß der Socialismus das auf Ausbeutung beruhende Privateigentum an den Produktionsmitteln beseitigt, stellt er auf der andern Seite das individuelle Eigentum an den Gütern des er aur Befriedigung feiner leiblichen, gemütlichen und geistigen Be persönlichen Bedarfes wieder her und giebt jedem einzelnen, was dürfnisse benötigt.

verhältnisse und Vorrechte beseitigt, bringt er auch der Frau die politische und gesellschaftliche Gleichberechtigung mit dem Manne und die Möglichkeit naturgemäßer Entwicklung und ungehinderter Bethätigung ihrer Kräfte und Fähigkeiten.

8. Jndem der Socialismus die Ursache aller Herrschafts­

Erst mit der Beseitigung des Kapitalismus werden Verbrecher­tum und Prostitution, die in ihm ihren Nährboden finden, ver­schwinden.

Die Ehe, in der bürgerlichen Gesellschaft eine Versorgungs­anstalt und häufig genug bloß eine gefeßlich geschützte Form der Prostitution, wird ihres ökonomischen Charakters entfleidet und in der persönlichen Zuneigung ihre fittliche Grundlage finden. Aus diesen Ehen wird ein gesünderes und stärkeres Geschlecht hervorgehen. Die socialistische Gesellschaft wird die Mittel besitzen, um die Indem sie aber großen Probleme der Erziehung zu lösen. Empfänglichkeit und Verständnis für Kunst und Wissenschaft, für gleichzeitig aller fünstlerischen und wissenschaftlichen Thätigkeit neue, alles Schöne, Edle und Gute im ganzen Volte fördert, giebt sie heute ungeahnte Antriebe und Wirkungskreise.

III. Der Weg zum Socialismus.

Rämpfe stattgefunden haben, über deren Ausgang der Korrespondent Der Programmentwurf der socialdemokratischen Partei und der Induſtrie, die nach ihrem Monopolcharakter und nach dem

indes noch nichts zu melden weiß resp. nichts melden darf. Von japanischer Seite ist darüber noch keine Meldung eingegangen, auch nicht von russischer Seite. Die offizielle Petersburger Stelle be­gnügt sich mit der Wiedergabe eines Telegramms Kuropatkins, das fich über einige belanglose Vorpostengefechte verbreitet:

Petersburg  , 7. August. Ein Telegramm General Kuropatkins an den Kaiser vom 6. August besagt: Am 5. Auguft wurde auf der Südfront eine Rekognoscierung unternommen. Unfre Geschüße beschossen und zerstörten das Dorf Gantchiuantsi, 18 23 erft nordöstlich von Niutschwang, von wo der Feind in der Stärke von zwei bis drei Schwadronen und einigen Compagnien eilig unter 8urüd laffung der Last­tiere, eines Teile des Gepäc3, der Munition und der Kessel mit dem to chenden Essen floh. Die Geschütze beschoffen den abrückenden Feind. Gleichzeitig vertrieben die of a ten die japanische Kavallerie aus dem Dorfe Denzsiakon. Auf der linken Seite verdrängte unsre Kavallerie die japanischen Feldwachen aus Toluntschjaia, fünf Werft füdöstlich von Gentsichuantst. Auf der Ostfront sind keine Veränderungen ein­getreten.

Dagegen liegen ein halbamtliches und ein amtliches russisches Telegramm über die

in der Schweiz  .

Zürich  , 6. August.

z. Die Programmkommission( bestehend aus den Genossen Seidel, Dr. Studer, Fürholz, Rapin, Greulich, Lang, Pflüger, Brandt, Sigg- Genf und Frau Conzett) veröffentlicht soeben den Entwurf zu einem Programm der socialdemokratischen Partei der Schweiz  , der in einen theoretischen und praktischen Teil zerfällt. Vor etwa anderthalb Jahren hatte die damals nur aus vier Mitgliedern zu fammengesette Stommission nur den Entwurf für den praktischen Teil veröffentlicht, der in drei Abschnitten die Forderungen an den Bund, an den Kanton und an die Gemeinde anführte. Im vor: liegenden neuen Entwurf ist diese Dreiteilung vermieden, die Forde­rungen sind nach ihrem materiellen Inhalt unter 20 Titeln gruppiert, wobei übrigens auch etwas weniger Details angeführt sind, als der erste Entwurf enthielt.

9. Die Schweizerische socialdemokratische Partei strebt die Socialisterung der Produktionsmittel zunächst an auf dem Wege der Verstaatlichung derjenigen Gebiete des Verkehrs, des Handels Stande der technischen Entwicklung sich zur Verstaalichung eignen oder deren Verstaatlichung das gesellschaftliche Interesse sonstwie erfordert. In dieser Richtung sucht sie den Aufgabenkreis des Bundes, der Kantone und der Gemeinden stets zu erweitern. Die socialdemokratische Partei kämpft deshalb unablässig für Erweiterung ihrer politischen Macht. Sie verlangt steigenden Anteil an der Gesezgebung und an allen Zweigen der öffentlichen Vers waltung, um sie demokratisch auszugestalten und der fortschreitenden Socialisierung dienstbar zu machen.

Andrerseits widersetzt sie fich jedem Versuch, rückständige Pro­duktionsformen zu erhalten und dadurch kleine Interessenkreise auf Kosten der großen Masse des Boltes zu schüßen.

Ebenso energisch berteidigt sie die Freiheitsrechte des Volkes und deren ungehinderte Anwendung im proletarischen Klassenkampf, nachdem das Bürgertum sich von seinen politischen Idealen ab­gewendet hat.

Der theoretisch- grundsätzliche Teil trägt bei aller Hochhaltung 10. Für die Landwirtschaft verlangt die schweizerische Social. des universellen Charakters der Socialdemokratie der Eigenart der demokratie staatliche Unterstützung aller Fortschritte, die den klein­Schweiz und damit auch den nationalen Empfindungen der schweizeri: bäuerlichen Betrieben die Vorteile des Großbetriebes sichern schen Arbeiterschaft Rechnung. Eine Konzession an den Chauvinismus( Güterzusammenlegung, verbesserte Flureinteilung, gemeinsame fann man darin nicht erbliden. Sodann berücksichtigt der Entwurf Biehhaltung, Berwendung bon Krafts und Arbeits­die Dreiheit der modernen Arbeiterbewegung: die politische, gewert maschinen). Da unfre Landwirtschaft fast letzten Kämpfe bei Port Arthur burchgängig schaftliche und genossenschaftliche Bewegung, die den verschiedenen fleinbäuerlichen Charakter hat, können diese Bauernbetriebe auch vor, die geradezu abenteuerliche Mitteilungen über Interessen der Arbeiterschaft wie der allseitigen Förderung der nicht verstaatlicht werden. Um aber den Drud der hohen Ver­die angeblichen japanischen Verluste machen. Sie lauten: Socialdemokratie entspricht. Eine geschickte Lösung hat die Agrar- schuldung zu beseitigen und zugleich zu verhindern, daß die Fort­Petersburg, 7. Auguft. Ein Telegramm des Generals Stöffel frage gefunden. In dem bezüglichen Abschnitt stellt sich die Kom- schritte im Betriebe nur zu vermehrtem Zinstribut führen, erstrebt an den Kaiser besagt: Die Truppen haben in einer dreitägigen mission vollständig auf den Boden der in der Schweiz   bestehenden die Socialdemokratie die Verstaatlichung der Hypotheken und deren Schlacht am 26., 27. und 28. Juli alle Angsiffe der Japaner mit Kleinbäuerlichen Verhältnisse und der Entwicklungstendenz, die zum planmäßige Tilgung, so daß das Gemeinwesen an die Stelle der ungeheuren Berluften für dieselben zurückgeschlagen. Die Stimmung genossenschaftlichen Betrieb, für den heute schon zahlreiche Anfäße privaten Hypothekengläubiger tritt. Der Zins wird durch allmählich der Garnison   ist eine sehr gehobene. Das Geschwader vorhanden sind, und zur Verstaatlichung des Hypothekenwesens abnehmende Annuitäten ersetzt, die mit der Zeit in eine mäßige griff helfend ein, indem es den Feind in der treibt, auf welchem Wege von selbst zum Heile der Landwirtschaft Abgabe an Staat und Gemeinde übergehen. Dann wird die Ent­lante beschoß. Uufre Verinfte betragen für alle drei Stampf- und der Gesamtheit das Gemeineigentum an die Stelle des Privat- widlung von selbst die Bauersame zu rationellen Betriebsgenossen­tage an Toten und Verwundeten ungefähr 1500 Untermilitärs eigentums tritt. schaften führen. Der Bauer, von der Zinsknechtschaft erlöst und und 40 Offiziere. Die Japaner verloren nach Nachrichten von Der ganze Entwurf, ein Stück aus einem Gusse und ein der Frucht seiner Arbeit sicher, wird den heimischen Boden zu seinem Chinesen und Gefangenen gegen 10 000 Mann. Diese Verluste glänzendes Stück socialistischer Geistesarbeit, dürfte in der nun er- Nußen wie zum Nutzen der Gesamtheit bewirtschaften. machten sich ihnen so fühlbar, daß sie nicht einmal ihre öffneten Diskussion wie auch auf dem im Oktober stattfindenden Toten und Verwundeten wegschaffen fonnten. Parteitag teine erheblichen Wenderungen erfahren und im großen Petersburg, 7. August. Die Russische   Telegraphen- Agentur" ganzen unveränderte Annahme finden. meldet aus Tschifu  : Nach Mitteilungen aus chinesischer Quelle hat am 5. d. Mts. ein heftiger Kampf bei Bort Arthur stattgefunden. Die Japaner wurden mit großen Berluften zurüdgeschlagen; ihre Verlufte an Toten sollen 10 000 Mann betragen, die russischen etwa 1000. General Stössel leitete persönlich das Gefecht. Von diesen Meldungen werden nicht einmal die Angaben über Das Endziel der Socialdemokratie bildet eine Gesellschafts­die russischen Verluste stimmen, die, obwohl sie zusammen über ordnung, die durch die Beseitigung jeder Art von Ausbeutung das 12. Die schweizerische socialdemokratische Partei fördert das 2500 Mann betragen sollen, jedenfalls beträchtlich zu niedrig Volk von Elend und Sorge befreit, Wohlstand und Unabhängigkeit Genossenschaftswesen, mit dessen Hilfe die Arbeiter auch als Non­angegeben sind. Daß die Japaner vom 26.- 28. Juli 10 000 Mann sichert, und damit die Grundlage schafft, auf der die Persönlichkeit sumenten Einfluß auf die wirtschaftliche Entwicklung zu erlangen im verloren hatten, wird schon durch das zweite Telegramm widerlegt. fich frei und harmonisch entfalten und das ganze Volk zu höheren stande find. Die Genossenschaft hat die Aufgabe, nicht nur preis­Nach einem so ungeheuer verluftreichen Sturm würden sich die Kulturstufen aufsteigen fann. regulierend zu wirken und die Konsumenten vor Ausbeutung zu Japaner schwerlich sobald ein zweites Mal so furchtbaren Verlusten Das durch die wirtschaftliche Entwicklung selbst gegebene Mittel schüßen, sondern auch die durch den Absatz gesicherte Produktion der ausgesetzt haben! hierzu erblickt die Socialdemokratie in der Ueberführung der Pro- Bedarfsartikel in die Hand zu nehmen, um auch auf diesem Wege die buftionsmittel aus dem Privatbesih in den Besitz der Gesellschaft Socialisierung der Produktion anzubahnen. und im Erfaz der kapitalistischen   Wirtschaftsordnung durch eine Ges Die socialdemokratische Partei erblickt im Genossenschaftswesen meinschaft auf demokratischer Grundlage. das wirksamste Mittel, um die Ertragsfähigkeit der Landwirtschaft durch gtvedtmäßige Organisation der Produktion und des Absatzes zu steigern.

Der Entwurf lautet:

Programm der

Socialdemokratischen Partei der Schweiz  .

Principienerklärung.

leber Port Arthur liegt endlich noch folgende Meldung vor: Tichifu, 8. Auguft.( Meldung des Reuterschen Bureaus".) Russische   Flüchtlinge, die Port Arthur   am 4. August berlassen hatten, geben on, daß die japanischen Truppen, die bas Unter den heutigen Verhältnissen vollzieht sich die Thätigkeit Fort Wolfshügel erobert hätten, sich jetzt in einem der Socialdemcratie in der Form des proletarischen Klaffentampfes. That verschanzten, das nur noch eine erst von Da dieser Kampf aber zur Beseitigung jeder Klasserherrschaft und

11. Der politische Kampf der Arbeiterschaft findet seine not­wendige Ergänzung in der gewerkschaftlichen Organisation. Sie be fähigt die Arbeiter, in ihrer Eigenschaft als Produzenten wirtschaft­liche Macht zu erobern, sich gegen Bedrückung und Berelendung zu wehren und mitbestimmend in die Regelung des Arbeitsvertrages und der Produktion einzugreifen.

Die gewerkschaftliche Organisation ist gleichzeitig eine Schule, in der die Arbeiterschaft sich zur Leitung der socialistischen Bro­duktion heranbildet.