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schriften, um das Gesetz zur Volksabstimmung und Verwerfung zu Gurgmann geforderte Todesstrafe macht namentlich in bürger- 1 bringen. Von 52 000 Stimmberechtigten gaben nur 4300 ihre lichen Kreisen Aufsehen. Unterschriften her, und am Sonntag ist das Gesetz in der Volts­

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Flüchtlinge aus Port Arthur , die die Festung am 6. August ver ließen, wollen übrigens von einer Schlacht, wie sie nach Meldung der Russischen Telegraphen- Agentur" am 5. August stattgefunden abstimmung mit 24 866 gegen 14 066 Stimmen angenommen und so Es sei hervorgehoben, daß auch bei diesem Prozeß die inter­den Finsterlingen die wohlverdiente Niederlage bereitet worden. nationale Solidarität" und die brüderliche Fühlung zwischen der haben soll- dabei sollten wieder einmal 10 000 Japaner ins Gras Handelt es sich dabei auch um keine große welterschütternde An- Bülowschen und der Plehweschen Polizei nicht versagt gebissen haben nichts bemerkt haben. Es habe seit den drei­gelegenheit, so ist der Sieg des Fortschritts über die Reaktion, die hat. Vor 6 Wochen hat der Posener Polizeirat Zacher, tägigen Kämpfen vom 26.- 28. Juli lediglich ein beiderseitiger entschiedene Hochhaltung der Volksschulbildung durch die große der sich ja im Aufspüren des inneren Feindes" und auch in Artilleriekampf stattgefunden. Volksmehrheit doch ein hocherfreulicher Erfolg. " fuppeditierten" Uebersetzungen verdächtiger Schriftstücke ins Ein ferneres amtliches russisches Telegramm schildert Kämpfe, Polizeideutsche bereits so rühmlich hervorgethan fiche den die vor Port Arthur zwischen der Port Arthur - Flotte und der Flotte England. Prozeß Leitgeber und Genossen!- offenbar im Auftrage des Admirals Togo stattgefunden haben sollen. Seltsamerweise London , 9. August. Unterhaus. Norman( liberal) fragt der russischen Staatsanwaltschaft Nachforschungen fehlt nur die Angabe des Tages, an dem das erste Flotten­an, ob die deutsche Regierung bemüht sei, den Fungtingsee im nach der Person des Genossen Kasprzat vorgenommen. Yangtsethal zur Vornahme von Marinemanövern von der chinesischen Mehrere Bekannte Kasprzats, auch sein Hauswirt, wurden gefecht stattgefunden haben soll. Das Telegramm hat folgenden

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Regierung zu pachten. Der Unterstaatssekretär des Auswärtigen Garl auf die Polizei bemüht, wo ihnen einige Photographien und of Bercy verneint diese Anfrage; die Regierung habe gehört, daß Handschriften vorgelegt und sie einem peinlichen Verhör unterzogen das Gerücht darüber unbegründet sei. Norman richtet darauf an wurden, ob sie Martin Kasprzak darin erkennen. Die preußische die Regierung die weitere Anfrage, ob zwischen der englischen und Polizei leistet der zarischen Polizei bei der Treibjagd auf der chinesischen Regierung Unterhandlungen über eine Abänderung politische Verbrecher" in Rußland und zwar auf einen der Bedingungen stattgefunden hatten, an die Englands Befit von deutschen Reichsangehörigen willige Handlangerdienste!- Weihaiwei geknüpft sei, und ob die englische Regierung beabsichtige, Türkei . Weihaiwei käuflich oder in irgend einer andren Weise zu erhalten, falls die gegenwärtige Pacht sofort aufhöre. Earl of Perch beantwortet die erste Anfrage mit nein; was die zweite Anfrage anbetreffe, so könne er feine Mitteilungen über die Politik der Ne­gierung unter hypothetischen Umständen machen.

Rußland.

Konstantinopel , 8. August .( Meldung des Wiener L. f. Telegr.­Korrefp.- Bureaus.) In den Kreisen der amerikanischen Gesandtschaft wird erklärt, daß, nachdem die bei dem Yildiz und der Pforte unternommenen Schritte zur Lösung der schwebenden Fragen, un­geachtet zahlreicher Versprechungen, bisher ohne Ergebnis ge­blieben sind, nunmehr der amerikanische Gesandte Leishman die Bom Warschauer Kriegsgericht. weitere Verfolgung der Angelegenheit eingestellt hat und seit Die Verhandlungen in Sachen des Genossen Martin Donnerstag die Frage zwischen der Pforte und dem Staats= Kasprzak und Benedikt Gurgmann sind am zweiten sekretär Hay direkt verdandelt wird. Konstantinopel , 9. August .( Meldung des Wiener t. t. Telegr.­Verhandlungstage, wie bereits telegraphisch aus Warschau gemeldet Sorresp.- Bureaus.) wurde, auf unbestimmte Zeit, wahrscheinlich auf drei Monate, vertagt bezüglich der Vermehrung der fremden Gendarmeric- Offiziere und Die bereits signalisierte Antwort der Pforte worden. Dieser Beschluß des Gerichts erfolgte auf Antrag der Ver- Buteilung von Unteroffizieren ist den Botschaften der Entetemächte teidigung und nach einer ausführlichen Begründung ihrerseits, zit­au­gleich aber gemäß einer zustimmenden Weisung aus Peters- zugegangen. Die Pforte macht darauf aufmerksam, daß die Bot­burg, von wo aus der Prozeß eigentlich geleitet wird. Wie wir schaften im März d. J. 25 Offiziere als Maximum erklärten, und jezt erfahren, ist auch die Uebergabe der Sache Kasprzaks und daß eine Vermehrung dann auch von andren Großmächten gefordert Genoffen an ein Feldkriegsgericht durch den Generalgouverneur brei Wilajets bereits 5 Millionen Frant festgelegt und könnte keine werden könnte. Die Pforte habe für das Gendarmerie- Budget der Tschestkow auf Grund eines speciellen Befehls des 8aren Nicolaus erfolgt. Da in diesem Falle, wie in allen weiteren finanziellen Lasten tragen. Uebrigens feien 5 Offiziere für politischen Prozessen, das Urteil im voraus von Petersburg aus ie eine Sandschak genügend. Eventuell werde die Pforte noch die sechs bittiert und vor der Verhandlung gefällt ist, die Verhandlung selbst belgischen und schwedisch - norwegischen Offiziere zuteilen. Di Giorgis und die andren fremden Offiziere erkennen die Förderung an, welche somit nur eine Komödie darstellt, so erscheint die Vertagung des die Pforte der Reorganisation angedeihen lasse, und daß sie, wenn Brozesses als eine Konzession der Regierung an die öffentliche Meinung.. Man hält es im gegenwärtigen mache. Die Pforte bitte die Botschafter, ihre Regierungen zu ver­auch der ursprüngliche Plan noch unerfüllt sei, feine Winkelzüge Augenblick nicht für richtig, die Blutthat zu vollstrecken. Ueber den Verlauf des ersten Verhandlungstages schreibt man darmerie- Offiziere abzusehen. Maßgebende Kreise bezeichnen diese anlassen, von der Forderung nach Vermehrung der fremden Gen­Die Verhandlungen des Feldkriegsgerichts finden im Gebäude auf Befehl des pildiz verfaßte Antwort der Pforte als vielfach unrichtig. Es scheint dies der letzte Versuch, die Offiziers- Ber­der Verwaltung des Militärbezirks statt. Den ersten Verhandlungstag füllte das Vorlesen der Anklage- mehrung zu verhindern. Weitere Schritte werden sofort erfolgen, Den ersten Verhandlungstag füllte das Vorlesen der Anklage- um die Pforte zu veranlassen, die von den beiden Militär- Adjoints schrift und das Verhör eines Teiles der Zeugen aus. Die Anklage- als unbedingt notwendig beantragte Vermehrung der Gendarmerie­schrift ist ein sehr umfangreiches Dokument. Nach der Darstellung der Anklageschrift war der Vorgang am 27. April folgender: Des Offiziere gut zu heißen. bewaffneten Widerstandes, bei dem vier Personen der Gendarmerie

uns aus Warschau :

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Afrika. Kapstadt

, 9. August. Dr. Jameson, der Premierminister und der Polizei bei der Ausübung des Dienstes getötet worden der Kapiolonie ersucht das Reutersche Bureau, dem Gerücht ent­sind, werden beschuldigt die Mitglieder der Socialdemokratie Russisch­Bolens und Litauens Martin Kasprzak, der sich für den gegenzutreten, daß er den eingeborenen Kolonisten das Wahlrecht preußischen Staatsangehörigen Christian Wilhelm Mayer ausgiebt", entziehen wolle. und der Ingenieur, Technologe Benedikt Gurgmann. Es ist be= zeichnend, daß die Anklage nur bejagt, Kasprzak gebe

Vom Kriegsschauplah

Wortlaut:

wurde leck.

" Petersburg

, 9. August. Telegramm des Generaladjutanten Alexejew aus Mukden vom 7. August an den Kaiser: Der Kommandant des Geschwaders von Port Arthur meldet unter dem 7. d. M.: Die zur Beschießung der feindlichen Positionen ausgelaufenen Kreuzer, Bajan"," Askold"," Pallada", Nowik und die Kanonenboote wurden von den feindlichen Schiffen Tschin 3en"," Izukushima", Mazzu schima", schijoda", Tschijoda", zwei Streuzern zweiter Klasse und 30 Torpedo booten angegriffen. Ein achtzölliges Geschoß vom Kreuzer Bajan " explodierte am He der Jukuschima", die aus der Schlachtordnung ausscheiden mußte, worauf alle feindlichen Schiffe wandten und ins offene Meer zurückfuhren. Dabei stieß der Krenzer Tschijoda" auf eine unsrer Verteidigungsminen und Mit dem Vorderteil tief im Wasser fuhr er in der Richtung auf Talienwan ab. Durch einen Schuß der Batterie Am Nr. 22 wurde ein japanisches Kanonenboot getroffen. 27. Juli, als die Japaner einen allgemeinen Angriff zu Lande unternahmen, wurden zur Unterstügung des rechten Flügels auf Bitten des Generals Stössel die Schiffe Bajan", unter dem Breitwimpel des Kapitäns 1. Nanges Reitzenstein, Netwisan, Pallada, Askold, das Kanonenboot Dtwaschni, unter der Flagge des Konter Admirals Reschinski, Gremjaschtschi, Giliat, der Kreuzer Nowik und zwölf Torpedo boote aus­geschickt. Unter fortwährendem Schießen einiger vorausfahrenden Schiffe gelangten sie nach Lungantan und beschossen von dort die japanischen Stellungen bis 8 Uhr. Bei der mit denselben Vorsichtsmaßregeln unternommenen Rückfahrt auf die Reeden explodierte eine Mine unter einem Baggerschiff. Konter- Admiral Withöft hat am 30. Juli bei Port Arthur 5 Panzerschiffe, 4 ge­panzerte Kreuzer, 10 andere Kreuzer und 48 Torpedoboote des Feindes gezählt. London

, 9. August. Wie Daily Telegraph " aus Tschifu meldet, wird in der letzten dort aus Port Arthur eingetroffenen Beifung eine Botschaft des Kaisers Nicolaus veröffentlicht, in welcher es heißt: Ich hoffe, daß mein Volk, würdig der heiligsten Ueberlieferungen der russischen Rasse, Port Arthur mit Tapfer­feit, Entschiedenheit und Treue verteidigen wird; ich rechne darauf, daß die Offiziere die Mannschaften ermahnen werden, die Fahne Hochzuhalten auf diesem fleinen Teile Rußlands , der jetzt vom Mutterlande getrennt ist. Zu meinem Volfe habe ich Die Bot das Vertrauen, daß es die Soldaten unterstützen wird. schaft wurde den Soldaten vorgelesen und von diesen mit lebhaftem Beifall aufgenommen. Ebenso beifällig wurde ein Telegramm Kuropatkins aufgenommen, das die Bevölkerung auffordert, sich gut

fich für einen preußischen Staatsangehörigen Maher aus" und erliegen auch heute nur wenig bedeutsame Mitteilungen vor. Von zu halten, da er ihr vor August nicht Hilfe bringen könne.

Der

heute hier von Kalfutta eingetroffenen englischen Dampfers Plymouth , 9. August. Lloydsmeldung. Der Kapitän des Manora" berichtet, daß er 25 Meilen füdlich vom Kap Finisterre cinen großen Krenzer getroffen habe, der die russische Flagge und das Kriegsschiffwimpel führte und mit Kanonen ausgerüstet war. Kapitän ist der Ansicht, daß es augenscheinlich eins der vor kurzem on Rußland angekauften deutschen Schiffe gewesen sei. Der Kreuzer die Flagge zu hissen. Als die Manora" dies gethan hatte, fuhr der steuerte auf die Manora" zu und forderte sie durch Signale auf, Streuzer weiter.

Aus Induftrie und Handel.

Regierung und Großindustrie.

Die wichtigste, weil amtliche Meldung besagt: Petersburg , 9. August. Telegramm des Generals Alexejew an den Kaiser vom 7. August: Generallieutenant Stöffel meldet vom 27. Juli: Heute von 5 Uhr früh an er­öffnete der Feind aus einer starken Batterie das Feuer gegen unsre ganze Front. Darauf ging er zu Angriffen auf der ganzen Front, besonders gegen den Berg Jupilatsu, 17 Werft von Port Arthur, über. Gegen 8 Uhr abends war der Feind mit un­geheueren Verlusten auf der ganzen Linie zurü hielten zärtlich besorgt alles von dem Kartell fern, was deren Preis­geschlagen. Ich bleibe in meinen Stellungen. Zwei Tage haben wir uns auf unsren vordersten Positionen gegen einen be­deutend stärkeren Feind gehalteit.

Der Plan des Herrn Möller, die Hibernia- Gesellschaft zu ver­staatlichen, hat die rheinischen Großindustriellen im höchsten Maße aufgebracht und die bisher zwischen ihnen und der Regierung vor­handene schöne Harmonie gleichgestimmter Seelen plötzlich zerrissen. Sie waren sich sonst gegenseitig so wohl geneigt. Die preußischen Minister lobten bei allen möglichen Gelegenheiten die Verdienste der großen Syndikate um das Aufblühen der deutschen Industrie und

wähnt mit feiner Silbe, daß Kasprzak selbst deutscher Bürger ist. 2iaujang ist teine einzige Meldung eingetroffen, dort herrscht die Das Gericht befleißigt sich offenbar, diesen Umstand zu ver- Stille vor dem Sturme. Dafür schildert eine ganze Reihe von schweigen und zu vertuschen. Am 27. April d. J., um 9 Uhr früh begab fich Kasprzat in die Wohnung des Schuhmachers Telegrammen die Ereignisse vor Port Arthur . Pawlat, wo sich die Geheimdruckerei der Socialdemokratie Russisch­In diesen Telegrammen wird zwar mancherlei über die gute Bolens befand, und begann zu segen.( Bemerkt sei, daß Stasprzat, Stimmung der russischen Truppen und die großen Verluste der von Beruf Dachdecker, schon vor Jahren die Schriftießerei Japaner gemeldet, allein der Gesamteindruck ist doch der, daß die einigermaßen erlernt hat, 11111 für die Partei im Notfall Japaner troballe dem näher an Port Arthur heran­Flugblätter und dergleichen herstellen zu fönnen.) Später erschien gerüdt sind. Von den Zehntausenden von Japanern, die in den in der Druckerei der Polytechniker Ladislaus Feinstein und gleich Gefechten gefallen sein sollen, ist übrigens in diesen heutigen Tele­darauf auch der Ingenieur Gurgmann. Feinstein verließ alsbaló wieder die Druckerei und begab sich in die Stadt, wo er auch auf grammen keine Rede. Ebensowenig von einem japanischen Sturm der Straße( nicht in der Druckerei selbst, wie vielfach an- auf die Festung. Vielmehr scheint es, als ob es die Japaner nur genommen war) berhaftet wurde. In der Befürchtung, daß die in auf die Einnahme gewisser Fortifikationen abgesehen gehabt hätten, der Geheimdruckerei befindlichen Socialdemokraten irgendwie von die ihnen augenscheinlich auch geglückt ist. der Verhaftung Feinsteins benachrichtigt und gewarnt werden möchten, wurden sofort der Rittmeister innitiched mit einem Polizei- Agenten per Droschke hingeschickt, gleichzeitig begaben sich der Stabslapitän Ordano w sfy mit einem großen Detachement Polizisten nach demselben Ort zu Fuß. Winnitscheck drang sofort mit dem Hausverwalter in das Zimmer ein, wo Kasprzak gerade mit dem Setzen beschäftigt war. Als beide eintraten, deckte Kasprzat seine Arbeit mit einem Bogen Papier zu. Der Rittmeister riß das Papier weg, worauf Kasprzak einen Schuß gab und Winnitscheck fiel tot auf die Erde. In diesem Augenblic trat Ordanoisty ins Zimmer, auch er fiel fofort, von Kasprzat tödlich getroffen. K. stürzt darauf in das Vorderzimmer, hier gerät er aber zehn Polizisten in die Hände. Er giebt noch zivei Schüsse ab, wobei die Schußleute Pytlin und Tarafiewitsch, tödlich verwundet, fallen, die übrigen aber die Flucht ergreifen, um sich im dritten Hof( das Haus hat drei Höfe) zu verstecken. Einer von den flüchtigen Schutzleuten, Bo w biel, kehrt dann doch zurück und stürzt sich auf Kasprzat. Ringend fallen beide auf die Erde, der Schuhmann, ein Mann von herkulischer Kraft, zu oberst, den gefangenen Socialdemo fraten unter sich würgend. Kasprzak gelingt es jedoch, von unten noch einen Schuß zu geben und dem Schuhmann Diefer entreißt darauf Kasprzak den eine Hand zu verwunden. Revolver. K. packt ein in der Nähe liegendes Messer und befreit sich von dem auf ihm liegenden Schutzmann, indem er ihm eine breite Wunde im Gesicht beibringt.( Nach der Behauptung Bowbiels, auf den sich die Anklage stützt, war hier eben der Ingenieur Gurßmann beigesprungen, indem er den Schußmann am Kragen packte und Kasprzak die Flucht ermöglichte, was jedoch von beiden Angeklagten, wie bereits gesagt, rundweg verneint wird). Bowbiel ergriff hierauf zum zweiten Mal die Flucht. Kasprzat rettete fich bis auf den Hinterhof des Hauses, wo er jedoch von den hier ver­borgenen Polizisten ergriffen und geworfen wurde. Gurzmann lief ungefehrt auf die Straße und wurde hier am Eingang des Hauses

festgenommen.

So sieht der Vorgang in dem trodenen Kanzleistil der Anklage­schrift aus, die sich natürlich bemüht, die Treibjagd der mehr als zwei Dutzend bewaffneter Polizisten und Gendarmen durch das ganze Haus und mehrere Höfe auf den einen Kasprzak möglichst günstig für die Bolizei und belastend für ihr Opfer zu schildern. Bezeichnend ist dabei, daß, obwohl die bewegte Scene natürlich eine Menge Zuschauer aus der zahlreichen Bewohnerschaft des dreihöfigen Hauses herbeigeloďt hatte, die Staatsanwaltschaft gar keine Belastungszeugen finden fonnte, als die Gendarmen und Polizisten. Nur der Haus­meister Dobrzynski thut sich durch kriechende Dienstfertigkeit gegenüber der Anklage hervor.

Am zweiten Verhandlungstage wurden die weiteren Zeugen bernommen, worauf die Verteidigung ihren Bertagungsantrag aus­führlich begründete. Der Gerichtshof zog sich zu einer furzen Beratung zurück und erklärte dann seine Zustimmung zu dem Antrage.

Die Verhandlungen wurden unter strengstem Ausschluß der Deffentlichkeit geführt und Extramaßnahmen waren getroffen, damit ja nichts aus der Auflageschrift und der Zeugenvernehmung ins Publikum dringt. In den Gerichtssaal wurden nur zugelassen: die Frau Kasprzats, die nächsten Verwandten Gurtzmanns und eine koloffale Menge Gendarmen.

Die Socialdemokratie Russisch- Polens hat aus Anlaß des Pro­zesses ein Flugblatt verbreitet, worin sie die fast zwanzigjährige revolutionäre Thätigkeit Stasprzats in Warschau und in Bosen schildert. Die von der Staatsanwaltschaft auch für den Ingenieur

Als

politik stören konnte; die Großindustriellen und ihre finanziellen Partner aber waren andrerseits wieder so sehr von der Geschäfts­Vom 30. Juli meldet Generallieutenant Stössel: Hente tüchtigkeit der Minister sowie der geheimen und nicht geheimen früh begannen die Japaner, ungefähr fünf Divisionen Regierungsräte überzeugt, daß sie diesen, wenn sie aus den be­start, den Angriff gegen unsre Stellungen auf den Wolfsbergen, fammten Gesundheitsrücksichten ihre amtliche Thätigkeiten hatten ein­acht Werft von Port Arthur. In Anbetracht der großen Ueberlegen stellen müssen, mit Vorliebe Aufsichtsratsposten antrugen oder sie als heit des Feindes und unsrer schwachen Stellungen, erhielten unsre Syndikatsleiter, Direttoren 2c. in Dienst nahmen. Nun hat plötzlich Truppen den Befehl, sich in feinen Stampf einzulassen, und sich die Verstaatlichungsidee des bisher nicht gerade als ideenreich auf die nächste Position zurückzuziehen. Der Rüd geltenden Herrn Möller einen Stonflikt heraufbeschworen. Rück­zug wurde in vollständiger Ordnung ausgeführt, wobei die voll hat die lange Ercellenz den rheinischen Kohlen- und Hütten­Artillerie zur Deckung desselben ein wirkungsvolles Feuer baronen Was bedeutet Feind seinen gegolten. eröffnete Angriff das Lumpige Stehen brachte. Unfre Verluste sind noch nicht festgestellt, Hammerwerk in Brackwede gegen die Riesen werke der Haniel, aber jedenfalls gering; die Verluste der Japaner dagegen sehr Thyssen, Stinnes, Lueg usw. Immerhin war er nun mal Minister, bedeutend. Die Japaner verfügten in den Kämpfen am 26. und und es konnte nichts schaden, dort in der Regierung jemand zu 27. Juli über ungefähr 70 000 Mann und eine bedeutende Anzahl haben, der einer von den ihrigen war, wenn auch nur zweiter oder von Belagerungsgeschüßen. Die Stimmung der Truppen ist aus- dritter Güte. Wie kann dieser Mensch aber nur sich gestatten, gezeichnet, der Gesundheitsstand ist gut. auf Verstaatlichungspläne zu verfallen? Das muß ihm ein­getränkt werden!

gegen

den

und

zum

Danach haben die Japaner in den Gefechten am 26. bis 28. Juli noch gegen Befestigungen gekämpft, die sich 17 Werst von Port Arthur befanden; am 30. Juli dagegen unternahmen sie einen erfolgreichen Angriff gegen die Wolfsberge, die sich nur noch 8 Werst

von Port Arthur befanden.

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Zuerst muckte der Verein für die bergbaulichen Interessen im

Ober- Bergamtsbezirk Dortmund auf und erteilte der langen Excellenz eine Rüge. Nun folgt die bekannte Nordwestliche Gruppe

des Vereins deutscher Eisen- und Stahlindustrieller". In einer borgestern in Düsseldorf abgehaltenen Sigung nahm ihr Vorstand folgende Resolution an:

Ueber diese Kämpfe liegt ferner folgende Meldung vor: Tschifu , 8. Auguft.( Meldung des Reuterschen Bureaus".) Aus Port Arthur hier eingetroffene russische und chinesische Flüchtlinge, welche einen Teil der dreitägigen Schlacht sahen, Die Nordwestliche Gruppe des Vereins deutscher Eisen- und bestätigen, daß dieselbe nicht ein Werst, sondern je nach dem Stablindustrieller hat gegen die beabsichtigte Verstaatlichung der Terrain 10 beziv. 15 Wer st von den inneren Forts entfernt Bergwerks- Aktiengesellschaft Hibernia, falls sie den ersten Schritt zur stattfand. Die Japaner seien damit beschäftigt, ihre Ver- Verstaatlichung des Bergbaues überhaupt darstellt, auch vom Stand­schanzungen näher an die Festung heran zu legen, der Wider- punkt der Eisen- und Stahlindustrie aus die schwersten Bedenken und stand der Russen beschränke sich darauf, die an den Schanzen tritt den in dieser Beziehung vom Verein für die bergbaulichen arbeitenden Japaner durch Artillerie zu beschießen. Auf Interessen im Ober- Bergamtsbezirk Dortmund am 6. August 1904 dem Wolfshugel sollen jest 60 japanische Geschüße stehen. geltend gemachten Befürchtungen bei." Ein Flüchtling, welcher dem Kampf am Wolfshügel bei­Alls Dritter wird sich, wie verlautet, das Kohlensyndikat mit wohnte, erzählt, derselbe sei von 4000 Russen verteidigt gewesen, welche auf die austürmenden Japaner Felsblöcke einer Erklärung einstellen. Armer Möller, bald dürftest Du am Ende hinabgerollt und hierdurch eine verheerendere Wirkung ausgeübt Deiner Ministerherrlichkeit stehen! hätten, als durch ihr Gewehrfeuer. Auch seien durch geschickt ge­legte und zur Erplosion gebrachte Minen Felsstücke ein bis zivei Regierung und Kokssyndikat. Wie der mäßigende Einfluß der Werst weit geschleudert worden. Durch solche Minen seien zwei Regierung auf die Preisbildung des Kohlenmarktes aussieht, von dem japanische Schwadronen aufgerieben worden. Die Flüchtlinge be- in der Motivierung der Verstaatlichungsofferte die Rede ist, zeigt stätigen, daß die Verluste der Japaner bei den letzten Kämpfen die Antwort, die sich die Handelskammer zu Flensburg auf eine Ein­fehr schwer waren, das Gelände unterhalb des Wolfshügels gabe geholt hat. Die Handelskammer hatte sich an den Minister sei mit Leichen bedeckt gewesen. Zwei französische Kriegs- der öffentlichen Arbeiten mit der Bitte gewandt, Koksvers berichterstatter, welche versuchten, auf Dschunken nach Port Arthur sendungen in der Provinz dieselben tariflichen Vergünstigungen zu ges zu gelangen, erzählen, sie hätten vor der Hafeneinfahrt 24 japanische währen, welche das Rheinisch- westfälische Kokssyndikat genießt. In Kriegsschiffe gesehen, die dort eine halbmondförmige Aufstellung der Eingabe wurde darauf hingewiesen, daß der industrielle Auf­genommen hatten. schwung des letzten Jahrzehnts im vorigen Jahrhundert einen stetig

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