waren.
Fällt Port Arthur bald, so würde auch das glückliche Entkommen der russischen Port Arthur- Flotte keine große Bedeutung haben. Denn die japanische Flotte würde dann Wladiwostok ebenso blockieren, wie sie bisher Port Arthur blockiert hatte.
Politifche Uebersicht.
Zuverlässige Justiz.
Die Zusammensetzung der Königsberger Straffammer für den Baren- Prozeß hat großes und berechtigtes Aufsehen erregt. Allerlei Zufälle hatten es gefügt, daß die Zusammenseßung der Strafkammer die ordnungsmäßige Norm weit verließ, daß ein Staatsanwalt, der jüngst zuvor noch in Erfurt eifrig gegen die Socialdemokratie plädiert hat, mit auffälliger Plötzlichkeit Vorsitzender des Prozesses und ein sehr junger Assessor, der noch nicht die volle volle richterliche Unabhängigkeit genießt, Referent
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Im übrigen huldige ich politisch nach keiner Seite hin engagiert dem vielleicht etwas unmodernen Grundsage, meine Ansichten über Voltsbibliotheken und Lesehallen überall da vorzutragen und zu verteidigen, wo man mich hören will, mag dies mum in konservativen oder socialdemokratischen Versammlungen sein. Willkommener sind mir freilich- ich wage es offen zu gestehen konservative Versammlungen, weil ich in meiner jahrlangen Agitationsarbeit immer wieder die Bes obachtung gemacht habe, daß man in socialdemokratischen Kreisen von der Bedeutung großer freier öffentlicher un parteiischer Bibliotheken und Lesehallen für die Hebung der Volksbildung und die Bekämpfung der Schund- und Schmuhlitteratur längst überzeugt ist."
Strafkammer wurden. Dazu kam das denkwürdige Wort des Staats- führungen des Kaifers folgende Mitteilungen ber Raffer Rein zweites Forbach ? Wie aus Meiningen gemeldet wird, ift
anwalts in den Interesse, welches der Justizminister dem Prozeß entgegenbringt", bitte ich Sie, recht zu verlässige Beamte mit der Untersuchung zu betrauen."
dem nach
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daß„ Netwisan" und" Pobjeda" heute früh außerhalb des Hafens jeden mit einem Händedruck. Alsdann trug der Sprecher der Abordnung, Farmer F. Erdmann, die Wünsche und Forderungen der Ansiedler, die durch den Aufstand der Hereros ja zum größten Teil um ihr Hab und Gut sowie die Früchte jahrelanger Pionierarbeit gekommen sind, in knappen Worten vor; er suchte kurz das zu begründen, worauf die Ansiedler Ansprüche zu haben glaubten. Aus der sehr eingehenden Antwort des Kaisers ging hervor, daß der Herrscher über die einschlägigen Verhältnisse in unsrer so schwer heimgesuchten Kolonie vollständig unterrichtet ist. Auch gewannen die sämtlichen Mitglieder der Abordnung die zuber= sichtliche Ueberzeugung, daß ihre Sache nicht nur an den Reichsbehörden, sondern am Kaiser selber einen eifrigen und verständnisvollen Fürsprecher habe. Wenn unter Bekämpfung der Unfittlichkeit in der Litteratur nicht Besondere Fragen an die einzelnen Herren wurden nicht scheinheilige und kunstfeindliche lex- Heinzerei verstanden wird, so gerichtet. Nach ungefähr einer halben Stunde war darf allerdings die Socialdemokratie in Anspruch nehmen, daß sie der Empfang beendet. Mit einem Händedruck und dem Wunsche für die Bekämpfung der Schund- und Schmuglitteratur mehr gethan " Glückliche Reise" verabschiedete sich der Monarch von den Farmern. hat als irgend eine Nichtung sonst. Die Konservativen dagegen Diese sind von dem Ergebnis dieses langersehnten Empfanges haben stets die„ socialdemokratische Unsittlichkeit" zu bekämpfen gesucht völlig befriedigt." und lassen weite Schichten des Volkes in Unwissenheit, in Schmutz Eine Zeitungskorrespondenz macht dann über die Aus- und Schund verkommen. „ Bei der Audienz am Donnerstagmittag antwortete Kaiser gegen den Lieutenant Hemmann vom 32. Infanteriedem Sprecher der Deputation in längerer Erwiderung, worin er tegiment in Meiningen die kriegsgerichtliche Unter zunächst die Opfer des Aufstandes seiner tiefsten Teilnahme ver- fu chung wegen Beleidigung. Vorgesetzter durch Verbreitung Lieutenant Hemmann hat Eigenartige Zufälle solcher Art sind aber keine Besonderheit sicherte. Was die Entschädigungsfrage betreffe, so stehe er an der von Schriften eingeleitet worden. Muster von Bilse einen Roman unter dem Auch in Berlin erleben Spize eines konstitutionellen Staatswesens, wo diese Frage ber- Titel„ Erfahrungen einer Amerikanerin in einer kleinen preußischen Königsbergs und des Zarenprozesses. Angeklagte das seltsame Schicksal, daß sie gerade vor solche fassungsmäßig Sache der Legislative sei. Der Reich&= Garnison", der bei Sattler in Braunschweig erschienen ist, ge= Richter gebracht werden, die den Ruf besonders harter Beurteilung tanzler werde aber in vollem Einvernehmen mit ihm schrieben, in dem eine Reihe erster Familien ziemlich stark komproin politischen Prozessen genießen. sich bemühen, vom Reichstage weitere Mittel zur mittiert scheinen. Der Verfasser des Buches, in dessen Wohnung eine Bekanntlich ist wegen Beleidigung der Aerzte in Entschädigung der Ansiedler zu erlangen. Wenn bald nach Ausbruch aussuchung belastendes Material ergeben hat, ist geständig. Plögensee ein Strafverfahren eingeleitet worden. Das Ver- des Aufstandes unter den Farmern, nachdem ihre Existenz vielfach Da der Prozeß des Bilse Nr. 2 hinter verschlossenen fahren ist zuerst gegen den Redakteur der Zeit am Montag" vernichtet und nicht ausreichende Mittel zum Wiederaufbau bewilligt Thüren abgehandelt werden wird, so wird es kein zweites Herrn Schneidt eingeleitet worden. Als später das Verfahren auf worden wären, sich eine Bewegung gezeigt habe, das Land zu ver- Forbach " gebent.- die beiden Redakteure des„ Vorwärts", unsre Kollegen Büttner und lassen, so hoffe er, daß die Farmer sich das Beispiel ihrer Vorfahren Kaliski sowie Herrn Ahrens ausgedehnt wurde, stand zunächst an der in der alten Heimat, die auch viele schwere Kämpfe um ihre Eriſtenz Landtage angenommene Novelle zum Fleischbeschau- Gesetz haben die Zur Fleischbeschau- Verschlechterung. Gegen die vom preußischen Spitze der Angeklagten noch immer, wie es dem Gang des Ver- durchzuhalten hatten, ohne sich entmutigen zu lassen, zum Vorbild Oberbürgermeister von Berlin , Breslau , Köln , Königsberg , fahrens entsprach, Herr Schneid t. Es war ein Verfahren gegen nehmen und als Pioniere deutscher Kultur auf ihrem vorgeschobenen Frankfurt a. M. und andrer Städte eine Eingabe an das Schneidt und Genossen. Ebenso hat der Staatssekretär des Reichs- Posten ausharren würden. In der großen militärischen Macht- Staatsministerium gerichtet, worin sie bitten, diesem Geſetzentwurf Justizamts, Dr. Nieberding, als er, anstatt Besserung der entfaltung, die zur Niederwerfung des Aufstandes aufgeboten die verfassungsmäßige Zustimmung nicht zu erteilen. Die Petition traurigen Zustände in den Strafanstalten zu versprechen, Mitteilung worden sei, könnten die Ansiedler eine Gewähr erblicken, daß faßt noch einmal alle die Bedenken zusammen, welche die Obermachte, daß mit Strafanirag vorgegangen werde, an erster Stelle Deutschland diese Kolonie, von deren sehr großem bürgermeister gegen die agrarische Gesundheitsgefährdung der Städte ganz korrekt die Zeit am Montag" genannt, da dieses Blatt zuerst Werte er voll überzeugt sei, für alle geiten geltend zu machen haben. Veröffentlichungen über die Mißstände in Plögensee gemacht hat. festhalten und dafür sorgen wolle, daß ähnliche Plötzlich aber wendete sich das Blatt. Als die Angeschuldigten Vorkommnisse wie dieser Aufstand für alle zu den Beschluß auf Eröffnung der Voruntersuchung erhielten, nahmen funft unmöglich sein sollen. Er würde einen Fortzug sie wahr, daß das Verfahren sich wendet gegen 1. Kalisti, der Ansiedler sehr bedauern, weil dann die ganzen Kosten der jetzigen 2. Büttner, 3. Schneidt, 4. Ahrens. Aus Schneidt und Genossen ist Militärerpedition und vor allem alle die beklagenswerten Opfer an Kaliski und Genossen geworden. Wie konnte dieser Wandel in der Menschenleben umsonst gemacht worden wären. Er werde alles Reihenfolge möglich werden? thun, was in seinen Kräften stehe, um den An= Fiedlern zu ihrem Rechte zu verhelfen. Hierauf überreichte der Sprecher der Abordnung, Herr Erdmann, ein Exemplar der von der Abordnung herausgegebenen Denkschrift und sprach die leberzeugung aus, daß jezt von den Ansiedlern niemand mehr das Land verlassen würde, nach dem sie wüßten, daß ihr Kaiser hinter ihnen ehe." Die Audienz dauerte, trotz der damit verbundenen Förmlich Die seltsame Namenumstellung hat aber die Wirkung, daß feiten, nicht länger als eine halbe Stunde. Die Delegierten konnten fämtliche Angeklagte nicht vor die Richter derjenigen Straffammer ihre Forderungen nur knapp" zu begründen„ versuchen". Der gelangen werden, vor die sie ordnungsgemäß ge- Kaiser hielt dagegen eine längere Ansprache und zeigte sich, nach den hören. Statt vor die Straffammern VII und IX gelangen sie Versicherungen der Presse, derart gut unterrichtet, daß er besondere auf diese Art vor die Straffammern III und IV. Und wieder will Fragen an die Südwestafrikaner nicht zu richten brauchte. Er veres der Zufall, daß insbesondere die IV. Strafkammer in dem Rufe sicherte, daß er ihren Forderungen sympathisch gegenüberstehe, steht, in politischen Prozessen besonders eifrig und, um nach dem be- ebenso wie der Reichskanzler, der bemüht sein werde, für die rühmten Worte Bismarcks zu reden, zuverlässig zu sein. Ansiedler weitere Bewilligungen zu erlangen.
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Es kommt hinzu, daß Genosse Kalisti feineswegs der Hauptthäter" ist, denn er hat mir einen der inkriminierten Artikel zu verantworten, während Schneidt und Büttner mehrere Artikel zu verantworten haben. Auch ist der Artikel, den Kaliski zu verantworten hat, nur eine Wiedergabe aus der Zeit am Montag", welche die betreffenden Mitteilungen zuvor ge macht hat.
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München , 11. August. Heute vormittag 11 Uhr wurde durch den Prinzregenten der bayrische Landtag mit dem üblichen Ceremoniell geschloffen. Der Landtagsabschied konstatiert, daß die beiden Kammern einheitliche Beschlüsse erzielt hätten, durch sämtliche Materien, über welche in sechsjähriger Legislaturperiode allerhöchste Sanktion erledigt wurden.-
Eine dunkle Angelegenheit.
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Zum Fall Wessel wird uns weiter aus Rom geschrieben: Die durch die widerrechtlich erfolgte Auslieferung des Lieutenants Hellmut Wessel heraufbeschworene Agitation fängt an, Ministerium sehr unangenehm zu werden. Es hat daher dieser Tage einen Waschzettel in den Ordnungsblättern abgelagert, in dem die Wessel zur Last gelegten gemeinen Berbrechen aufgezählt find. Weffel hätte demnach in folgender Weise Unterschlagungen begangen und Unterschriften gefälscht. Er hätte in Erfahrung gebracht, daß der preußische Ulanenlieutenant Wladimir Beder in Thorn dem Italiener Leonardi Sutti 1020 Lire für Spielschulden schuldig sei. Darauf hätte Wessel von Brüssel aus an Lieutenant Becker in Thorn geschrieben und in einem Briefe vom September 1899 mitgeteilt, daß er dem genannten Italiener 650 Lire als Teilzahlung auf seine Schuld für Becker gegeben habe. Becker hätte darauf die übrigen 370 Lire gesandt und Wessel gebeten, sie auszuzahlen. Wessel soll mum nicht bloß diese 370 Lire unterschlagen haben, sondern auch Demgegenüber wäre es doppelte Pflicht des Reichstages, 370 Lire quittiert wird und um den Restbetrag von 650 Lire geeinen Brief auf den Namen Sutti gefälscht haben, worin über die die Forderungen der Ansiedler ſeinerseits um so objektiver und sorg- beten, mit dem Bemerken, die von Weffel erhaltenen 650 Lire feien licher zu prüfen. Das ist aber von vornherein ausgeschlossen, da nur zur Tilgung einer Privatschuld Wessels eingezahlt worden. Darauf man sich zu einer gründlichen Untersuchung der wahren Ursachen hätte Becker auch diese 650 Lire bezahlt und für die Gesamtzahlung des Herero- Aufstandes niemals bequemen wird. Die Schuld der eine von Wessel auf den Namen Sutti gefälschte Quittung erhalten, Regierung sowohl wie der weißen Bewohner ist so groß, daß eine Aber selbst wenn diese Darstellung richtig wäre, blieben noch aller gründliche Untersuchung ein geradezu abschreckendes Exempel der hand Fragen. Zunächst ist ein deutsches Gericht für die im Ausland Kolonialpolitik ftatuieren würde. Sich selbst ein derartiges Sünden begangene strafbare Handlung nicht zuständig. Ein Strafverfahren register vorzuhalten, daran denkt natürlich die vom Kolonialfoller der belgischen Behörden liegt nicht vor. Dann, wie erklärt sich befallene Mehrheit unfres Reichstages gar nicht. Sie, die alle der fanatische Eifer in der Verfolgung Weffels, wenn es sich lediglich um einen gemeinen Verbrecher handelte? Wie kommt es, daß Italien Schuld den Hereros in die Schuhe schiebt, kann deshalb auch beinahe 16 Monate lang Wessel im Gefängnis hielt und ihn dann Ein neues Zeugniszwangsverfahren. gar nicht anders, als den Ansiedlern ihre Forderungen zu be- auslieferte, in einer der italienischen Prozedur in Auslieferungs. Auf Donnerstagvormittag wurde unser Redakteur Genosse willigen. sachen widersprechenden Weise, d. h. ohne vorherige Prüfung der Büttner zum Amtsgericht bestellt, um in einem Ermittelungs- Die Ansiedler werden also vergnügt nach Südwestafrika zurück gegen den Angeklagten vorliegenden Thatsachen? verfahren als 8euge vernommen zu werden. Es zeigte sich, daß kehren, der Reichstag wird ihnen reichliche Entschädigungen be auf Antrag des Vorsitzenden der Königsberger 3arenwilligen, und die deutsche Kolonialpolitik wird sich Volldampf Straftammer ein Disciplinarverfahren gegen Ünbekannt ein- voraus" in immer neue, fostspielige Kolonialabenteuer stürzen! geleitet worden ist. Unbekannt soll die vom„ Vorwärts" in Nr. 167 gemachten Mitteilungen über die Zusammensetzung der Straftammer disciplinwidrig der Deffentlichkeit mitgeteilt haben. Unser Genosse Büttner soll nun als Zeuge auftreten, um Herrn Unbekannt bekannt zu machen.
Der Verteidiger eines der Angefchuldigten hat, wie wir hören, gegen dieses Verfahren bei der Oberstaatsanwaltschaft wie bei dem preußischen Justizminister und dem Staatssekretär des ReichsJustizamtes dringliche Vorstellung erhoben. Es ist im Intereffe der Suitig zu fordern, daß der unglückselige Zufall, der die Angeschuldigten dem ordentlichen Richter entzieht, schleunigst korrigiert und dem Verdacht in den Kreisen des Volkes nicht Nahrung geboten wird, als sei es in Preußen möglich, daß Angefchuldigte vor ein Ausnahmegericht von Richtern gestellt werden, die als besonders zur Verurteilung geneigt gelten!
Da Büttner jegliche Aussage verweigerte, wurde vom Amtsrichter eine Geldstrafe von 20 M. gegen ihn verhängt. Ein neuer Termin ist auf den 30. August angesetzt worden.
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Selbst wenn es wahr wäre, was nicht wahr ist, daß jene Mitteilung des Vorwärts" auf eine Verfehlung gegen die Beamtendisciplin beruht, so liegt gleichwohl und in jedem Fall in der Zumutung an den Redakteur unsres Blattes, Unbekannt zu nennen oder an seiner Aufspürung mitzuwirken, die Aufforderung, eine Handlung zu begehen, die in der ganzen deutschen Deffentlichkeit als eine unanständige und pflichtvergessene Handlung gilt. Es kommt hinzu, daß ein Zeugniszwangsverfahren in einem bloßen Disciplinarverfahren überhaupt nicht statthaft ist. Wenn einige Gerichte die Statthaftigkeit eines solchen Verfahrens angenommen haben, so ist ihre Annahme doch gegen den Sinn des Gesezes.
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Das ganze ist um so verdächtiger, als angenommen wird, daß Wessels Zeugnis dem Pariser Saisationshof in der Affaire Dreyfus sehr wichtig wäre. Man glaubt, daß Wessel nicht nur ausschlaggebendes Entlastungsmaterial für Dreyfus besize, sondern auch Anhaltepunkte über den wahren Schuldigen sowie über den Staat, in dessen Sold dieser stand. Wessels Dokumente befinden sich in Brüssel , in Verwahrung des Dr. Dremel, Rechtsanwalt am Appellationshof.
Zu den Marineplänen werden allerlei unsichere Nachrichten um- Weiter tritt in der Londoner Presse die Behauptung auf, Weffel Immerhin soll nicht unverzeichnet bleiben, was die folle in Deutschland wegen Spionage prozessiert werden. Dann wäre getragen. Nordd. Reichskorresp." darüber wissen will: also doch die Auslieferung unter einem Vorwand bewilligt worden Seit den Erklärungen im letzten Winter ist keine offiziöse und der Offizier würde für ein Verbrechen unter Anflage gestellt, Verlautbarung erfolgt, die auf eine Aenderung in den Regierungs- für das er nun und nimmer ausgeliefert werden konnte! Geschieht entschlüssen, soweit solche überhaupt schon vorliegen, schließen das, so ist die offizielle Nachricht falsch, daß die deutsche Regierung ließe. Wir haben also eine Novelle zu erwarten, sich verpflichtet habe, Wessel nur wegen der gemeinen Verbrechen die ein drittes Doppelgeschwader mit den dazu gehörigen Kreuzern abzuurteilen.
fordern und den beschleunigten Bau desselben neben den in den Da die Kammer geschlossen ist, hat das organisierte Proletariat Flottengesetzen vorgesehenen Schiffsbauten verlangen wird. Eine der Provinz Genua beschlossen, eine Protestfundgebung gegen die Berquickung zwischen der neuen Marinevorlage und der ver- widerrechtliche Auslieferung Wessels ins Leben zu rufen.- hältnismäßig unbedeutenden(?) Heeresforderung wird unter feinen Umständen stattfinden. Falsch ist es, wenn behauptet wird, man wolle noch länger zögern und die Erfahrungen des ostasiatischen Krieges abwarten. Diese Erfahrungen hat man bereits im ersten Teile des Krieges gemacht, neue Ueberraschungen auf maritimem Gebiete sind schwerlich mehr zu erwarten."
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Wenn die Regierung wirklich derartig ungeheuerliche MarineIn keinem Falle aber wird der Versuch, durch ein Zwangs- pläne wälzt, so möge sie sich zunächst überlegen, woher sie bei der verfahren unsern Redakteur zur Preisgabe irgend welcher interner jämmerlichen Finanzlage des Reiches die Geldmittel hernehmen will. Redaktionsangelegenheiten zu nötigen, von Erfolg sein. Man bemüht Bei allem Vertrauen" in den herrschenden Marinewahn tönnen fich völlig nuylos. Es wäre richtiger, solche Bemühungen zu unter- selbst wir so tolle Pläne zunächst nicht glauben. Lassen und dafür zu sorgen, daß die Zusammensetzung von Zarengerichten nicht zu Mitteilungen an die Presse Anlaß giebt, die den Barenrichtern mißfallen.
Gegen die Schmuhlitteratur.
Ausland.
Niederländische Kolonialgreuel.
Vor kurzem hat die niederländische Regierung in Nordostsumatra einige Beamte angestellt, die über die Durchführung der zum Schuße der Eingeborenen erlassenen Stuliordonnanz wachen sollen. Wie not wendig eine derartige Aufsicht ist, das haben besonders auch verschiedene Veröffentlichungen des politisch durchaus nicht oppositionellen indischen Advokaten J. van den Brand bewiesen, der sich um die Aufdeckung folonialer Schandthaten sehr verdient gemacht hat. Nun hat dieser Mann eine neue Broschüre unter dem Titel: " De praktijk der foelie- ordonantie" bei Hoveker u. Wormser in In Köln soll im Oktober ein„ internationaler Kongreß gegen Amsterdam erscheinen lassen. Was in diesem Buche Abscheuliches die unjittliche Litteratur" stattfinden. Der Veranstalter des berichtet wird, könnte man nicht für möglich halten, wenn man Kongresses, Lic. Weber, hat ausdrücklich nur solche Persönlichkeiten nicht schon wüßte, welche Gepflogenheiten europäische Kulturträger eingeladen, welche auf dem Boden der heutigen Staatsordnung" in den Kolonien entwickeln. Es handelt sich hier um Schandthaten Die Delegierten der südwestafrikanischen Ansiedler sind am stehen. Wir haben von dieser Torheit nicht Kenntnis genommen, von Angestellten kapitalistischer Unternehmungen, aber die KolonialMittwoch vom Kaiser empfangen worden. Der Empfang hat lange da der socialdemokratische Kampf gegen den Schmutz in der verwaltung ist wohl insofern mitschuldig, als sie nicht mit der nötigen auf sich warten lassen. Monatelang mußten sich die Delegierten Litteratur und die Hebung der Volkslektüre jenes Kongresses nicht Strenge gegen die Unmenschen vorgegangen ist. gedulden, bis sie zur Audienz zugelassen wurden. In der kon erst bedarf. Dagegen hatte die„ Berl. 8tg." die parteiische Die Broschüre beginnt mit Auszügen aus drei Anträgen auf Lic. Weber gerigt und ihre gerichtliche Verfolgung zweier Assistenten und eines Administrators servativen Bresse sogar erhob sich bereits vernehmliches Murren und schädliche Haltung des über die Hinauszögerung des Empfanges. Aber es scheint, als ob Verwunderung ausgesprochen, daß auch ein frei gefinnter privatkapitalistischer Unternehmungen. Die Anträge gehen aus von ein Referat dem Offizier der Justiz, Nhe mrev, dem die Regierung auf
Die Südwestafrikaner bei dem Kaiser.
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die Delegierten nun doch von dem Erfolge ihrer Mission vollauf Geistlicher wie Dr. Pfannkuch in Dsnabrück für eine derartig gestempelte Versammlung angenommen getragen hatte, an der Ostküste von Sumatra eine Untersuchung
befriedigt wären. Hat ihnen doch der Kaiser jede Unterstützung ihrer habe". Dr. Pfannkuch sagt jetzt in einer Zuschrift an die genannte über die Arbeitsverhältnisse vorzunehmen. Bezeichnend genug ist Forderungen zugesichert. Zeitung, er habe nicht voraussehen können, daß die Einberufer so es, daß Rhemtrev, der erste Justizbeamte, der kraftvoll für die mißUeber den Empfang wird gemeldet: falsch handeln könnten, und habe bereits sich dem Protest an handelten Eingeborenen eintritt, ein Halbblut ist, väterlicher. „ Der Reichstanzler, der seine Uniform als Oberst trug. geschlossen, den Avenarius im Kunst wart" erhoben. feits holländischer, mütterlicherseits malaiischer Abstammung. stellte die Mitglieder der Abordnung, die Herren F. Erdmann, Albert Weiter aber macht Dr. Pfannkuch eine recht interessante Bemerkung. In allen drei Anklageschriften findet sich die Bemerkung, daß die Boigts, Karl Schlettwein, M. Kürsten und Otto Erhard, dem Kaiser, die den konservativen Sittlichkeitseifrigen nicht erfreulich sein Betreffenden borsätzlich ohne Befehl der einges der in Generalsuniform war, vor. Der Kaiser begrüßte wird: setten Behörden und ohne daß ein durch allge.