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schaft der betreffenden Stadtteile wird das Verhalten dieser Herren entsprechend zu würdigen wissen.
Jetzt befindet er sich im Krankenhause in Jakutsk . Dasselbe wieder- laffen. In Salo in der Nähe von Brahestad ist der Vorsitzende der wieder auf. Es sind noch einige Bauten, auf welchen die Streik wieder- plassen. holte sich in Ust- Ordynsk; doch das schlimmste stand noch bevor. Kommunalverivaltung, Jiak Weisel, ein Mann, der durch- leitung keinen Einfluß auf die Arbeitswilligen ausüben kann; Vom Anfang der Fahrt an bemerkten die Genossen, daß der aus nicht politisch thätig war, verhaftet worden und möchten die dort beschäftigten Bauarbeiter und Handwerker das gute Offizier großes Interesse für eine Genoffin, das Frl. Weinermann nach dem Gefängnis in leaborg geführt worden. Ihm Beispiel ihrer oben genannten Kollegen nachahmen und der endhat, jedoch legten sie dem keine Bedeutung bei, weil sie glaubten, wird vorgeworfen, er habe unterirdische" Litteratur verbreitet gültige Sieg der Glaser würde bedeutend beschleunigt werden. sie könnten sich irren. Bis nach Ratschuga tommt man per Wagen, Wie es übrigens mit den statistischen Erhebungen der Glaserinnung dort setzt man sich in Pausoks( so heißen dort kleinere Schiffe) und fährt und versteckt, er sei gegen die Regierung agitatorisch aufgetreten aussieht, geht daraus hervor, daß auf diesem Bau Kutſcher, Hansdie Lena entlang bis Jakutsk . Schimpfwörter, Beleidigungen, die und er habe von dem Attentat auf Bobrikoff gediener und Lehrling, außerdem noch ein Kleinmeister als GlaserDrohung alle niederzuschießen, hagelten auf unsre Genossen nieder. wußt, ohne es den Behörden zu melden. Die russischen gesellen beschäftigt waren; höchst wahrscheinlich sind auch diese in Es geschah auch ein Unglüd: einer von den Genossen, Schtschepotjew Schergen wollen offenbar um jeden Preis irgend einen Mitschuldigen dem Innungsbericht unter den 178 zu alten Bedingungen ( der auch in der Simferopoler Angelegenheit verhaftet worden war), an dem Attentat haben und da verfallen sie nun auf die sonderbare arbeitenden Glasergesellen registriert. Daß auch die Angaben fiel in der Nacht aus dem Pausok und ertrank. Die Genossen ver- Jdee, daß Schauman dem Vorsitzenden der Kommunal- der Innung betreffs der zu neuen Bedingungen Arbeitenden( 92 langten, daß ein Boot herabgelassen werde, um ihn zu suchen, aber verwaltung einer 700 Kilometer von Helsingfors entfernten nach dem Inmungsbericht) nicht stimmen, hat seinen Grund darin, der Offizier willigte lange darauf nicht ein und schimpfte, da er Stadt seinen Plan mitgeteilt habe.- In Helsingfors wurden daß ein Teil der bewilligenden Firmen die Fragebogen der Innung annahm, Schtschepotjew sei entflohen. Als ein Boot endlich herabnoch ein Student und ein Zimmermann wegen Verbreitung ver- falsche Angaben gemacht haben. Die Firmen, welche bewilligten, entweder gar nicht ausgefüllt hat oder daß dieselben zum Teil gelassen war, fand man nur die Müge des Ertrunkenen. Ich sagte schon, daß vom Anbeginn der Fahrt der Offizier der botener Litteratur verhaftet. Der Student soll außerdem gesagt haben schon die Streifleitung ersucht, ihre Namen geheim zu halten, Genojsin Weinermann den Hof machte, sie wies ihn aber stets sehr haben:„ Obolenski muß auch erschossen werden". werden sich demgemäß auch hüten, der Innung nun selbst die scharf zurück. Eines schönen Tages schickt er plötzlich zwei Eskorte- Ferner wird durch„ Rizaus Bureau" unterm 10. Auguſt mit- richtigen Angaben zu machen, jedenfalls hält die Streifleitung ihre soldaten, um das Fräulein unter irgend einem Vorwand zu sich geteilt, daß der Magister Herman Gummerus und der Angaben voll und ganz aufrecht. Von Berliner Kleinmeistern kommen zu lassen. Als die Soldaten sie zum Offizier in seinen Maschinenkonstrukteur A. Collan, die neulich von arbeiten bis jetzt bei Großfirmen als Aushilfsgesellen die Herren: Bausok gebracht hatten, schickte er sie fort, verschloß die Thür und Helsingfors nach Petersburg gebracht wurden, nun in der Peter- ohlann. Ravenéstr. 4; 3ahl, Brizerstr. 45; Nicolay, die Genossin Weinermann blieb mit diesem Schurken unter vier Nicht nur hatte der Offizier die Thür verschlossen, Pauls- Festung interniert sind, wo sich bekanntlich auch der Senator Memelerstr. 8, und Stampehl, Brunnenstr. 110. Die ArbeiterPflugstr. 15; Augen. Petereit, Bülowstr. 45; Pfeffertorn, sondern er befestigte noch die Thürklinke mit einer Leine. Schauman befindet. Die Genossin Weinermann verlor aber die Geistesgegenwart nicht und trotz seiner wiederholt an sie gerichteten Einladung, sich zu ihm Konstantinopel , 12. August. ( Meldung des Wiener K. K. aufs Bett zu setzen, stand sie an der Thüre und so lange er schimpfte, Telegr.- Korresp.- Bureaus.) Die Pforte gab heute in Beantwortung drohte und von Wut außer sich war, verstand sie es, unmerklich die der amerikanischen Forderungen die mündliche Zusicherung, daß Thüre zu öffnen und hinauszulaufen. Genugthuung gegeben werden würde. Wiewohl In der Nacht um 3 Uhr hörten die Genossen, die noch nicht diese mündliche Zusicherung als unzureichend angesehen wird, glaubt schliefen, daß vom Pausok des Offiziers ein Boot herankam mit zwei man doch, daß sich der Konflikt auf dem Wege der Beilegung im Soldaten, die dem Unteroffizier das Verlangen überbrachten, das Sinne der Wünsche der Vereinigten Staaten befindet. Entgegen Fräulein Weinermann dem Offizier auszuliefern und mit dem Befehl, gewissen anderslautenden Nachrichten erklärt die hiesige Gesandtdie Männer zu prügeln und auf sie zu schießen, wenn sie das Fräulein schaft der Vereinigten Staaten , daß die amerikanischen Forderungen verteidigen würden, das Fräulein sollte aber, falls es Widerstand in feinem Zusammenhange mit den armenischen Angelegenheiten leisten würde, gebunden, jedenfalls aber hingebracht werden. stehen.- Natürlich wurden alle Genossen geweckt und es wurde beschlossen, daß, um Fräulein Weinermann zu nehmen, der Weg über die Leichen ihrer aller führen müsse, und daß in diesem Falle selbst Frl. Weinermann nur tot in die Hände der Soldaten gelangen würde, denn alle Frauen hatten starkes Gift vorrätig. Zum Glück hatte der Unteroffizier Angst bekommen, er befürchtete, daß er für die Ausführung des Befehls zur Verantwortung gezogen werden könnte, da er nicht das Recht hat, nachts Frauen aus dem Transport abzuholen, umsomehr, als er wußte, zu welchem Zweck der Offizier sie haben wollte. Als die Soldaten dem Offizier die Antwort des Unteroffiziers überbrachten, wurde er ganz wütend und schickte sie noch einmal mit dem kategorischen Verlangen, ihm das Fräulein mitzubringen, aber diesmal kehrten die Soldaten nicht einmal mehr zu ihm zurück.
Der Offizier ergab sich die ganze Zeit dem Trunke und vertrant sogar Gelder, die für die Ernährung der Verbannten bestimmt waren. Endlich kam es so weit, daß selbst seine Untergebenen nach Irkutsk telegraphierten, man möge ihnen einen andren Offizier schicken. Die Genossen aber schickten dem Minister des Innern ein Telegramm von 114 Worten, in welchem sie verlangten, der Polizeihanptmann des nächsten Bezirkes solle sie mit begleiten. Der Bolizeihauptmann erschien auch, und solange er mitfuhr, war der Offizier ruhig. Als aber sein Bezirk durchgefahren war und er den Baujok verließ, fingen die alten Geschichten von neuem an. Noch in derselben Nacht, als die Pausots bei Matscha hielten, erschien der Offizier auf dem Pausok unsrer Genossen, versammelte bei der Thür sämtliche Eskortesoldaten, ließ diese gewaltsam öffnen und stürzte zum Zimmer der Frauen, das bom andren durch einen Vorhang getrennt war. Er glaubte, daß alle Männer schlafen. Zum Glücke schlief einer der Genossen, Mark Minski ( Student der Tomsker Universität) noch nicht er war noch auf und trant gerade Thee. Als er den zu den Frauen eingedrungenen Offizier fah, sprang er auf und gab auf ihn einen Schuß, mit dem er ihn in die Gurgel traf und auf der Stelle tötete. Die Soldaten vor der Thür dachten, die Gefangenen meuterten und schossen zwei mal auf fie. Die erste Salve verwundete Minsti am Ohr, die zweite tötete den Genossen Naum Schatz, der sich von seinem Bette erhoben hatte.
N. Schatz war ein Handlungsgehilfe aus Wilna . Er arbeitete früher für den Jüdischen Arbeiterbund, später in der Jetra- Drganifation für das„ Organisationskomitee", lebte eine Zeitlang in Kiew , wo er unter dem Namen„ Michael" bekannt war, später wurde er mit einem Auftrag nach Krasnojarsk geschickt, hier wurde er als " Illegaler" verhaftet und zur Absolvierung der ihm früher zuerkannten Strafe 4 Jahre Sibirien für seine Arbeit im Jüdischen Arbeiterbund nach Jakutsk transportiert. Genosse Schatz wurde in Olekminst beerdigt. Die dortige Verbanntenfolonie veranstaltete bei der Beerdigung eine Demonstration.
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Der Verbanntentransport tam, nachdem alle aufs schwerste förperlich mißhandelt worden sind, am 4. Juli in Jakutsk an. Zu seinem Empfang tamen wir aus unsren Ulussen nach der Stadt zu sammen, der Empfang gestaltete sich zu einem demonstrativen, es wurden revolutionäre Lieder gesungen und zwei Fahnen wehten über uns, eine schwarze mit der Inschrift:„ Ein ruhmvolles Andenken dem Jovie Matlachow und dem Naum Schatz" und eine rote mit der Inschrift:„ Nieder mit dem Absolutismus, nieder mit den Cirkularen von Kutaissow".*)
Aus Triest wird der" Frankfurter Zeitung " vom 11. August gemeldet: Heute wurde beim Spediteur Rascowich, dem Sohn des jüngst verstorbenen Vicebürgermeisters, wegen der letzten Bomben affaire eine Haussuchung vorgenommen. Die Behörde erhielt Kenntnis von einer dritten Bombe, die sich in der Societa ginnastica befant und auf ein auf der Ausreise befindliches italienisches Schiff gebracht wurde. Gegen die Offiziere zweier italienischer Dampfer ergingen Haftbefehle. In Anwesenheit einer behördlichen Kommission wird von Taucherr der Meeresgrund im ersten Bassin des Triester Freihafens abgesucht. Die Polizei nahm drei weitere Verhaftungen in der Bombenaffaire vor.
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Paris , 11. Auguft. Die„ Petite République" setzt eine Petition in Umlauf, welche in ganz Frankreich verbreitet wird. Sie be trifft die Trennung der Kirche vom Staat. Eine Klerikale Petition im gegenteiligen Sinue ist gleichfalls im Umlauf.
Stockholm , 12. August. Das Schiedsgerichtsabkommen zwischen Schiveden und Norwegen einerseits und Großbritannien andrerseits ist gestern in London unterzeichnet worden.
Rußland.
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Buenos Aires , 12. August. Nach einem Gerücht nahmen die Insurgenten von Paraguay die Häfen Humaita, Villipilar und Concepcion und fingen den Dampfer„ Villarica" ab, der den Minister des Innern an Bord hatte, derselbe entkam aber.-
Gewerkschaftliches.
„ Volks- Zeitung" für die Firma H. Aron in Charlottenburg gesucht. Gaßmesser- Klempner werden nach wie vor durch Inserat in der Die Klempner dieser Firma sind, wie bekannt, ausgesperrt und ist deswegen dem Streitbrechergesuch keine Folge zu geben. Der Streit bei Orenstein u. Koppel in Spandan scheint für die Firma recht erhebliche Schädigungen im Gefolge zu haben. Sie macht geradezu verzweifelte Anstrengungen, Arbeitswillige heranzuziehen. So hatte sie sich unter anderm auch an den CentralArbeitsnachweis in der Gormannstraße mit dem Ersuchen gewandt, alle verfügbaren gelernten und ungelernten Arbeiter für sie an= zuiverben. Natürlich wurde den Streikenden hiervon Mitteilung gemacht, und die Folge war, daß, als gestern der Herr Betriebschef mit einem Schreiber auf dem Nachweis erschien, um etwaige Arbeitswillige abzuholen, niemand zu Streifbrecherdiensten geneigt war. Die Herren gingen hierauf nach dem Arbeitsnachweis der Metallindustriellen in der Gartenstraße, aber auch hier bekamen sie trob aller Versprechungen nur ein arbeitsloses Individuum mit. Ihre Bemühungen, Arbeitslose zu gewinnen, wurden von der Solidarität der Metallarbeiter durchkreuzt, die die Arbeitsuchenden rechtzeitig von dem Stande der Dinge in Spandau unterrichteten. Hierbei wurde Zu den„ nüßlichen Elementen" zu zählen, die ihren Klassen- Arbeitswilligen, den die Vertreter der Firma Orenstein u. Koppel gestern noch ein Metallarbeiter polizeilich sistiert; er sollte den einen genossen in den Rücken fallen, ist bei allem Lob, das man von Scharf- glücklich für sich gewonnen hatten, belästigt haben. Auch auf sämtmachern, Abgeordneten der Rechten und Ministern erfährt, keines- lichen Fern- Bahnhöfen Berlins sind Bureau- Angestellte der Firma wegs immer beneidenswert. Da muß man sich scheu mit nieder- postiert, ankommende Arbeitslose für den bestreiften Betrieb angeschlagenen Augen an ehemaligen Arbeitsgenossen vorbeischleichen. zuwerben. Von Sistierungen dieser Herren ist bisher noch nichts Nicht, daß man eine Handgreiflichkeit von ihnen zu fürchten hätte, bekannt geworden. Dieselben kennen offenbar das den Arbeitern wie bürgerliche Proßschmocks ihrem urteilslosen Lesepublifum noch immer verborgene Geheimnis, wie man Streikposten stehen gern weißmachen aber ein offener Blick aus ehrlichen treuen kann, ohne sich gegen irgend eine Straßenpolizei- Verordnung zu Augen in solcher Situation, wie that er weh! Dann wird man mühungen der Firma so gut wie nuklos sind, so verlautet doch, daß vergehen. Wenn nun auch trotzdem in Berlin selbst die Bes von der Polizei transportiert und liest in den Augen der Vorübergehenden überall die stumme Frage: Was ist wohl das für eine ihr geglückt ist, von auswärts ca. 70-80 Arbeitswillige in den Verbrecher?" In besonderen Quartieren wird der Streifbrecher Betrieb hineinzubringen. abgeschlossen, so daß die„ Arbeitswilligen" in Leverkusen neulich zu skandalieren anfingen. Ist denn das hier ein Gefängnis?" Solche und noch andre Unanehmlichkeiten muß jeder Arbeitswillige
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mit in den Kauf nehmen.
Streitbrecherlohn.
Aber dafür ist ihm gewiß der Unternehmer für die geleistete Hilfe um so dankbarer?
wurde.
Deutfches Reich.
Ein Streit der Maurer und Bauarbeiter tobt schon seit vielen die Maurer stellten, die aber von den Unternehmern nicht bewilligt Wochen in Anklam . Es handelt sich um eine Lohnforderung, die Reiche ist es trot vieler Mühe den Unternehmern nicht gelungen, Am Orte selbst und in der Umgegend fotvie im übrigen Streifbrecher zu bekommen. Es bleibt einigen Berliner Accordund Lohnmaurern(!) sowie etlichen Steinträgern überlassen, für die Anklamer Unternehmer den Rausreißer zu machen. Für Elemente dieser Art können allerdings die Organisationen der Berliner Maurer und Bauhilfsarbeiter nicht verantwortlich gemacht werden. Es bleibt aber trotzdem ein Schandfleck in der Arbeiterbewegung, wenn bei einer so günstigen Arbeitsgelegenheit, wie sie jetzt in Berlin zu verzeichnen ist, solche Brüder" sich zu Streitbrechern nach außer halb hergeben.
Die Erfahrung spricht nicht dafür. Es ist ganz allgemein Usus, daß nach Beilegung der Streits oder der Aussperrung die„ nüßlichen Elemente" schleunigst wieder auf die Straße gesezt werden. Teilweise sind sie an sich schwache Arbeiter, die dieses Bewußtsein veranlaßt, die Arbeit da zu suchen, wo andre nicht arbeiten wollen, teils vergessen ihnen nach beendigtem Steit die übrigen Arbeiter ihre Treulosigkeit nicht und verweigern ihnen die fleinen kamerad schaftlichen Hilfen, ohne die manchmal der Arbeitsprozeß sich nicht glatt erledigen läßt. Der Unternehmer aber betrachtet alles vom geht aus dem Umstand hervor, daß sie am legten Sonnabend im Daß sich diese Auch- Kollegen" in Anflam ziemlich wohl fühlen, Standpunkte des Profites. Aus dem„ nüßlichen Element" während Stadt- Theater zu Anklam ein Vergnügen abgehalten haben, zu der Streifzeit ist nach dem Streit ein sehr unnüber kostspieliger welchem die Unternehmer und sonstige Interessenten geladen waren. Softgänger geworden, dessen man sich bei der ersten besten Gelegen- Allerdings haben sie bei diesem Bergnügen wieder ihren wahren heit entledigt. Charakter gezeigt, denn es tam zu einer regelrechten Hauerei mit Gern geben das die Unternehmer freilich nicht zu. Da ist es Gebrauch des Messers. Ein Teilnehmer soll nicht weniger als acht jedenfalls gut, solche Fälle festzunageln, in denen auch von Unter- Meſſerſtiche erhalten haben. Ein andrer wieder ist mit circa 80 M., nehmerseite die Wahrheit des von uns Behaupteten offen zuge- Diefenüßlichen Elemente" werden schon den Staat retten! die er seinen„ Mitarbeitern" als Lohn auszahlen sollte, durchgebrannt. standen wird.
Ein Berliner Bäckermeister entließ vor einiger Zeit einen von ihm bis dahin beschäftigten Streifbrecher. Der Mann war so naiv gewesen zu glauben, daß sein unsolidarisches Verhalten gegen die eignen Kollegen seinem Meister irgend welche Verpflichtungen ihm ist heute mittag zwischen den Vertretern der Unternehmer und der gegenüber auferlegt hätte. Er fragte deshalb, ob denn das der Arbeiter des Baugewerbes eine Einigung erzielt worden. Dank für die in der Not geleistete Hilfe sei. Mit chnischer Offenheit sagte der Meister:" Da können Sie sehen, wie dumm Sie waren!"
Achtung, Former! Bei der Firma Waggon und Maschinenfabrik A.-G. vorm. Busch in Bauzeit Ja, wie dumm! Streifbrecher sind immer dumm, wenn sie Lohnabzug nicht gefallen lassen wollten. Die Former sind gut wurden sämtliche Former ausgesperrt, weil sie sich einen 25 prozentigen meinen, das Unternehmertum schuldete ihnen Dankbarkeit. Sie sind organisiert und die meisten verheiratet. Die Former durften ihre dumm, wenn sie glauben, sie könnten ihre eigne Lebenslage durch angefangene Arbeit nicht fertigstellen, sondern mußten die Gießerei Verräterdienste heben, während die Klassenlage ihrer Berufsgenossen sofort perlaffen. Eine Kommission wurde abschlägig beschieden, als auf demselben Niveau bleibt oder gar sinkt. Es giebt nur ein sie wegen des Abzuges verhandeln wollte. Zuzug von Formern nach Mittel, die eigne Lebenshaltung wirklich aufzubessern, das ist die Baußen ist streng fernzuhalten.- Arbeiterfreundliche Blätter werden Mitarbeit an der Hebung der Gesellschaftsschicht, der man angehört. um Abdruck gebeten. Wie eine starke Welle hebt die in die Höhe strebende Klasse auch Zum Drechslerstreit in Leipzig wird gemeldet, daß zu den das einzelne Individuum empor. neuen Bedingungen 25 Drechsler in 4 Betrieben arbeiten, 44 Drechsler sind noch ausständig. Die Situation ist günstig. In den Elbsandsteinbrüchen der Alten Posta, Posta, 3eichen, Struppen , Liebethaler Herrenleithe sind die Steinarbeiter vom Verband der BruchGrund und befizer ausgesperrt. Die Aussperrung erfolgte, weil die Arbeiter in mehreren Brüchen Forderungen gestellt haben und zur Erreichung derselben in eine Bewegung getreten sind.
Klug ist nur, wer sein Klasseninteresse begriffen hat und solidarisch für dasselbe einsteht. Dem aus seinen Himmeln herabgestürzten Einzelstreber fönnte passender wirklich nichts zugerufen werden, als das Wort dieses Berliner Bäckermeisters:" Da können Sie sehen, wie dumm Sie waren!"
Streik und Aussperrung der Former. Von der Streifleitung wird uns mitgeteilt, daß die Kommission der Streikenden gestern abermals mit der Direktion der Firma Schwarzkopff verhandelt hat. Nach gegenseitiger Aussprache über einige bisher noch strittige Punkte wurde der Kommission der Bescheid, daß sie sich das Ergebnis der Verhandlungen am heutigen Sonnabend, vormittags 10 Uhr, abholen möge. Ueber die mit der Aussperrung im zu sammenhang stehenden Angelegenheiten wird die heutige Fornter versammlung weitere Beschlüsse fassen.
Die Freilassung der Genossen Hecht und Schiller in Crim mitschau soll gegen eine Kaution von 20 000 M. erfolgen.
Eine Einigung im Bremer Baugewerbe gescheitert! Auf Veranlassung des Vorsitzenden des Gewerbegerichts fand am Donnerstag nehmer eine Konferenz zwecks eventueller Beilegung des Kampfes nachmittag zwischen Vertretern der Ausständigen und der Unterstatt. Die Unternehmer verharrten auf ihrem traffen Standpunkt, lehnten alle Forderungen ab und erklärten, bis zum 1. April 1906 Wenn vielleicht patriotische Finnen geglaubt haben, die That Zum Glaserstreit erhalten wir von der Streilleitung folgenden teine Lohnerhöhung bewilligen zu wollen. Ueber die Aussichten Schaumans würde ihr armes Vaterland vom Joche der Tyrannei Situationsbericht: Ein glänzendes Zeugnis von Solidarität haben nach dem als ultimatum festgesetzten Datum verlautete nichts. befreien, wie der Sage nach der Schuß Tells die Schweizer befreite, die Bauarbeiter sämtlicher Branchen auf dem Bau Maaßen, Die scharfmacherischen Arbeitsbestimmungen sollten im wesentlichen so sehen sie sich jetzt schon bitter enttäuscht. Fürst Obolensti. Oranienstraße, Ecke Quisen- Ufer, abgelegt. Auf diesem Bau führte bestehen bleiben. Daß sich die Arbeiter unter diesen Umständent der Nachfolger Bobritoffs, handelt nicht besser und nicht milder als die Glaserarbeiten die Firma E. Lüders, Köpniderstr. 31, aus, welche auch auf nichts einlassen fonnten, versteht sich am Rande. sein Vorgänger. Die Zahl der Personen, die ohne erkennbaren ihre zum Tarif der Gesellen gegebene Unterschrift wieder Die Ausständigen würdigen diesen Standpunkt des UnternehmerGrund ins Gefängnis gesteckt oder nach Rußland geführt werden, Konsequenz aus dem Verhalten der Firma gezogen, sondern weiter Stampfes. zurückgezogen hat. Leider haben einige Gesellen nicht die nötige tums als das was er in Wirklichkeit ist: eine erneute Anfachung des ist im Steigen begriffen. So wurden in der finnischen Stadt Keg gearbeitet. Der Streifleitung der Glaser war es unmöglich gemacht, Noch ist der Kampfesmut der Ausständigen ungebrochen, trotz holm der Bürgermeister Snellman , Dr. Krook und ein sich mit den Arbeitswilligen in Verbindung zu setzen, da dieselben der zehn Wochen erbitterten Kampfes. Die Arbeiter nehmen den Herr Halin plöglich verhaftet und nach Wiborg geführt, ohne daß unter scharfer Bewachung in verschlossenen Räumen arbeiteten. Jetzt Fehdehandschuh von neuem auf und werden den Kampf durchfechten irgend jemand ahut, was diese Leute sich haben zu Schulden kommen legte sich die gesamte auf dem Bau beschäftigte Arbeiterschaft ins Mittel zum endlichen Siege. und legte am Donnerstagmittag einmütig die Arbeit nieder. Die natür*) Matlachow ist ein Verbannter, der vor kurzem in Jakutsk liche Folge davon war, daß die arbeitswilligen Glaser zur größten von den Soldaten erschossen wurde, Kutaissow ist der General Genugthuung des angesammelten Publikums den Bau verlassen Gouverneur von Ostsibirien. mußten. Die Bauarbeiter nahmen daraufhin die Arbeit sofort
Von Arbeitswilligen ist am Orte noch nicht die Rede. Täglich reisen mehr Berufskollegen aus dem Streikgebiet ab, so daß die ganze Situation fich für die Ausständigen andauernd günstig erhält und gute Aussichten für die Zukunft eröffnet.