Nr. 189. 21. Jahrgang.
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1. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt.
Vorsitzender:
Damin.
Lille , 10. Auguft.( Eig. Ber.) Zweiter Verhandlungstag. Rachmittags Sigung. Groussier, Beisiger: Myrens Bericht der Kammerfraktion. Der gedrudt vorliegende Bericht enthält die Anträge und Abstimmungen der Fraktion. Ein mündlicher Bericht wird nicht erstattet. 91 In de Debatte hierüber fragt zunächst Ghesquière- Lille an, warum die Fraktion der Abstimmung enthalten hat in der Interpellation über den von der Zeitung Matin" veranstalteten militärischen Wettmarsch, dem mehrere Soldaten zum Opfer gefallen sind. Abg. Delory: Wir haben die nationalistische Resolution nicht Abg. Baillant: Der Kriegsminister hat versprochen, keine derartigen Wettmärsche mehr zu gestatten. Das hat uns veranlaßt, uns der Stimme zu enthalten.
botieren wollen.
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Sonnabend, 13. Auguft 1904.
schädigt unsre Agitation. Die Fortdauer des Kabinetts Combes be- Aftion als gleicherweise berechtigt und einander ergänzend behandeln. deutet die Festigung der herrschenden Bourgeoisparteien und die Lafont verliest den Bericht der Lorraine- Föderation, die die Fortdauer der Herrschaft der antiklerikalen Phrase, die die Geister Autonomie der Gewerkschaften der Partei gegenüber verlangt, sowie benebelt und die Klassenaktion lähmt. Chauvin beantragt eine die Annäherung an die revolutionären Gewerkschaftler, und im Resolution, die den Deputierten aufgiebt, tein Vertrauens- übrigen die gewerkschaftliche Aktion höher stellt als die politische: botum für die Regierung abzugeben.( Abgg. Vaillant und der Parlamentarismus habe bereits seine Ohnmacht bewiesen. und Walther: Wir haben niemals ein Vertrauensvotum abgegeben 1) Delory: Die Resolutionen der Seine- Föderation tönnen nicht ohne Doch! Es ist ein Vertrauensvotum, wenn die Fraktion die Er- weiteres votiert werden. Sie erwecken den Eindruck, als ob die flärungen der Regierung billigt. Ferner kritisiert Redner die Ab- Partei sich noch niemals mit der Gewerkschaftsfrage befaßt hätte. Stimmung in der Kartäuſer - Debatte: Es ist naiv, mit dem Die Resolutionen sollen von einer Kommission ausgearbeitet werden. Abg. Constans anzunehmen, daß die Brandmarkung der Klerikalen( Buſtimmung.) Verleumdung die socialistische Partei vor den Verleumdungen der Cachin- Bordeaux tritt ein für die eifrige Beteiligung der Gegner schüßen werde.( Baillant erinnert Chauvin daran, daß er Parteigenoffen an den Gewerkschaften. Das ist das beste Mittel, selbst als ehemaliger Abgeordneter wohl einen Unterschied machte die Gewerkschaften zu gewinnen. Beweis: die günstigen Folgen zwischen dem radikalen Kabinett Bourgeois und dem reaktionären dieser Tattit in Bordeaux . Auf diesem Wege können wir am wirkKabinett Meline.) Chauvin: Ich habe aber niemals dem Herrn famſten das parteiſchädigende Treiben der Anarchisten innerhalb der Bourgeois ein Ehrlichkeitszeugnis ausgestellt, welches die Fraktion Gewerkschaften bereiteln. Bailleul verweist auf die Erfahrungen in dem Herrn Combes in der Kartäufer- Debatte ausgestellt hat. Roubair, wo die gewerkschaftliche und politische Organisation berDrion- Bordeaux: In Bordeaux wurden die Streitenden niemals schmolzen ist. Vaillant tritt für die Selbständigkeit der beiden Dr so mißhandelt, wie unter dem Kabinett Combes, selbst nicht unter ganisationen ein, gemäß einer früheren Resolution zur Zeit der dem Kabinett Meline. Weiter tadelt Redner die Beteiligung eines Entstehung der revolutionär- socialistischen Einigkeit, empfiehlt den Fraktionsmitgliedes an einer antifleritalen Kundgebung der spanischen Beitritt der auf Parteiboden stehenden Gewerkschaften zur Konföde Republikaner in Spanien . Desgleichen konnte Jaurès in Toulouse ration der Arbeit und die zahlreiche Beschickung des gewerkschaftlichen unfrem Redner erwidern, daß auch revolutionär- socialistische De- Landeskongresses in Bourges ( September). Guesde befürwortet die putierte sich an dem Besuch der bürgerlichen Parlamentarier in London Veranstaltung einer Reihe von Vorträgen im ganzen Lande über beteiligt hätten. dasselbe Thema: Organisation des Proletariats. In den Vorträgen müßten diese zwei Grundideen entwickelt werden: die Notwendigkeit der gewerkschaftlichen Organisation und ihre Unzulänglichkeit, die politische Aktion als die notwendige Ergänzung der gewerkschaftlichen. Schluß der Gewerkschaftsdebatte und der Nachmittagsfizung
Norange- Paris: Die Fraktion hat Furcht, ihre Stimmzettel mit den nationalistischen Stimmzetteln zu vermengen. Das ist dieselbe Taktik wie die der ministeriellen Socialisten. Ueberhaupt unterscheiden sich die Haltung und die Abstimmungen unsrer Fraktion von denjenigen der ministeriellen nicht scharf genug. Die Genossen im Abg. Delory rechtfertigt nochmals die kritischen Abstimmungen. Lande verstehen das nicht. Zur Vermeidung verschiedenartiger Abstimmungen möge der Kongreß Delory: Wir haben in der Kammer erklärt, weder ministeriell beschließen, daß die Minderheit der Fraktion stets mit der Mehrheit noch antiministeriell zu sein und uns nur durch die Interessen des zu stimmen hat. Chauvins Resolution ist unannehmbar. Die Partei Proletariats leiten zu lassen. Wenn die Ministeriellen gut stimmen, hatte schon lange vor dem Kabinett Bourgeois Unterschiede gemacht kann das für uns kein Grund sein, schlecht zu stimmen, um zwischen den bürgerlichen Parteien und Personen- so in der 7 Uhr. ims von ihnen zu unterscheiden. Uebrigens zeigt die im Präsidentschaftswahl von 1887 zwischen Carnot und Ferry. Die
einem Drittel der Fälle find die Abstimmungen verschieden.
Socialiste" abgedruckte Zuſammenſtellung der Abstimmungen von Aehnlichkeit unsrer Abstimmungen und derer der Miniſteriellen er- Das Schicksal der Port Arthur - Flotte Baillant und Jaurès einen bedeutenden Unterschied; in mehr als tritalismus betreffen: in dieser Frage konnte sich unsre Saltung muß auch nach den neuesten Meldungen noch als ein ungewisses klärt sich schon daraus, daß die Hälfte der Abstimmungen den AntiCachin- Bordeaux: Die Fraktion sollte sich mehr an der Agitation selbstverständlich von der Haltung der Ministeriellen nicht unter angesehen werden. Während einerseits gemeldet wird, daß der im Lande beteiligen. Ferner müßte sie entschiedener als scheiden. Chauvin meinte, daß wir jedesmal das Ministerium ge- größte Teil der Flotte, namentlich die Schlachtschiffe, genötigt gebisher fich vom Kabinett Combes Loslösen. So aber rettet haben, wenn es in Gefahr war. Thatsächlich war das ein wesen seien, sich wieder in den Hafen von Port Arthur hören wir stets im Lande Vorwürfe, daß unsre Fraktion der einziges Mal der Fall in der Interpellation Millerand . Nun, zurückzuflüchten, behaupten andre Meldungen, der größere und jaurèsistischen nahe stehe. Und Jaurès fann heute in der Humanité" angesichts der besonderen Umstände, die bereits besprochen wurden, mit einigem Recht unfre Frattion mit der feinigen auf eine Linie stellen. wäre ich bereit, im gleichen Falle von neuem für das Ministerium wichtigste Bestandteil der Flotte sei bereits in der Straße von Korea gesichtet worden und im Begriffe, sich mit der abermals Abg. Déjeante: Wir können dem Kabinett Combes gegenüber zu stimmen. nicht dieselbe Haltung befolgen wie selbst dem Kabinett Waldeckaus Wladiwost o d ausgelaufenen Kreuzerflotte zu vereinigen. Millerand gegenüber. In den Streits hat dieses Kabinett doch sich Petersburger Nachrichten wollen sogar glauben machen, daß eine im allgemeinen mehr oder minder einwandsfrei verhalten. Dann solche Vereinigung bereits erfolgt sei. giebt uns dieses Kabinett die Garantie, daß Frankreich in den Krieg nicht hineingezogen wird. Auch ist seine allgemeine politische Haltung besser als selbst diejenige des Ministeriums Waldeck
Millerand.
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Abg. Dejeante rechtfertigt seine Beteiligung an der spanischen Rundgebung in Barcelona : Es handelte sich um die erste Steinlegung eines Volkshauses und ich habe dort, wie immer und überall, eine revolutionäre Sprache geführt.
Was auch aus dem Gros der russischen Flotte geworden sein Ghesquière: Wäre ich Deputierter, so wäre ich ebenso verlegen mag, eine Anzahl der zersprengten Schiffe hat, wie jetzt festwie unsre Barlamentarier. Gegenüber dem Kabinett Combes muß steht, nicht den Kurs nach Wladiwostock angenommen, sondern, man die Stimmung des Landes und der Arbeiter selbst berückAndré Drôme et Ardèche: Warum hat sich die Fraktion mit sichtigen. Ich beglückwünsche die Fraktion zu ihrem Votum für das wie wir gestern bereits vermuteten, neutrale Häfen angelaufen. Ein Ausnahme Sembats, der allein gegen das Kabinett gestimmt, der Ministerium in der Interpellation Millerand . Es ist nicht so leicht, Torpedobootszerstörer ist in Tschifu angekommen, zwei bis drei Stimme enthalten in der Interpellation Sembat über die Pariser zwischen den kämpfenden bürgerlichen Parteien ohne Gefahr hin- Kreuzer und ein oder zwei Torpedobootszerstörer haben Arbeitermezelei? Das derzeitige Stabinett ist nicht besser, vielmehr durchzulavieren. Wir müssen die antiklerikale und demokratische sich nach dem deutschen Hafen Tsingtau geflüchtet und ein weiterer schlimmer als das frühere Ministerium. Wenn die Streitenden Aftion Combes in Uebereinstimmung mit dem Proletariat und in reuzer nebst einem Torpedobootszerstörer soll im Begriff sein, nicht so arg vergewaltigt werden, so weil sie gewaltsamen Wider- dessen Interesse unterstüßen. Man kann von der Fraktion nur ber- Shanghai anzulaufen. stand leisten. Das Wohlwollen des Kabinetts hat damit nichts langen, das Ministerium vorwärts zu treiben und im Falle antizu thun. proletarischer Handlungen die Regierung anzugreifen.
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Bracke: Die Debatte ist über Gebühr ausgedehnt worden. Baillant hat bereits zutreffend die Haltung der Fraktion gerechtfertigt. Mit Lafont wünscht Bracke von der Fraktion in Zukunft einen ihre Haltung beleuchtenden Bericht.
Die
Rappaport billigt im allgemeinen die Haltung der Fraktion. Nicht zu billigen aber ist die Stimmenthaltung der Fraktion in der Interpellation Sembat( über die Pariser Arbeitermezelei). Fraktion hätte mit Sembat gegen das Ministerium stimmen sollen. Zum Schluß beantragt Redner mit Ghesquière eine Resolution, die der Fraktion aufgiebt, im Falle von Repressalien gegen das Proletariat gegen das Ministerium vorzugehen, ohne jede Rücksicht auf die Gristenz des Kabinetts.
Abg. Constans : Die Fraktion kann nicht durch ihre Reden dem Mangel eines täglichen Partei- Drgans abhelfen. Nur eine Tageszeitung könnte die besondere Stellung der Partei scharf und llar vor aller Augen präcifieren.
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Die betreffenden Meldungen lauten:
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London , 12. Auguft. Das„ Reutersche Bureau" erfährt aus Tschifu : Die russischen Kreuzer Askold" und Novit" mit zwei Torpedobootszerstörern sind in den Hafen von Tsingtau eingelaufen.( Diese Nachricht ist von der offiziösen, Norddeutschen Allgemeinen Zeitung" in folgender Form bereits bestätigt worden: Nach unsern Informationen ist es richtig, daß russische Schiffe vor Kiantschon eingelaufen find. Der Gouverneur wird streng nach den für solche Fälle geltenden völkerrechtlichen Be= stimmungen verfahren." Anm. d. Ned.)
Tofio, 12. August. ( Meldung des„ Reuterschen Bureaus".) Admiral Togo berichtet, das russische Kriegsschiff Bessarewitsch" sei wahrscheinlich am 10. d. M. gesunken...
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Tokio , 12. August. ( Amtliche Mitteilung.) Nach den hier eingelaufenen Nachrichten verließ das russische Geschwader den Hafen von Port Arthur und wurde südlich von Jentau von der japanischen Flotte angegriffen und zerstreut. Die Kreuzer, Askold" und Novik", ein dritter Kreuzer und ein Torpedoboots. zerstörer nahmen am 11. August Zuflucht in der Bucht von Kiautschou , ein andrer Torpedobootszerstörer in Tschifu . Die russischen Schlachtschiffe, fünf an 8ahl, ein Kreuzer, wahrscheinlich„ Diana", ein hospitalschiff und mehrere Torpedobootszerstörer schienen am 11. August den Hafen von Port Arthur wieder aufgesucht zu haben. Die japanische Flotte ist, wie man glaubt, unbeschädigt.
Tichifu, 12. August, abends 7 Uhr.( Meldung des Reuterfchen Bureaus".) Die Jdentität der russischen Schiffe in Tsingtau ist noch ungewiß. Festzustehen scheint aber, daß eins das Linienschiffeffarewitsch" oder ein Schiff bom gleichen Typ ist. Ein Kreuzer und ein Torpedobootszerstörer nähern sich Shanghai . Es sind Anzeichen das für vorhanden, daß die übrigen Schiffe der Flotte nach Port Arthur zurüdgefehrt sind.
Abg. Conftans: Möge der Kongreß ein für allemal der Fraktion eine feste Richtschnur geben. Wenn man teine Kompromißabstimmungen zulassen will, so ist es besser, dem Parlament fernzubleiben. Die Abstimmung in der Interpellation Sembat erklärt sich daraus, daß Combes die Polizei getadelt und für die Zukunft Besserung versprochen hat. In der Interpellation Millerand gegen Combes haben wir für das Ministerium gestimmt und es so gerettet. Gewiß würde die Befreiung des Proletariats nicht darunter leiden, wenn Combes durch unsre antiministerielle Abstimmung gestürzt worden wäre. Aber unsre Aktion im Lande würde darunter leiden: die demokratischen Schichten würden uns vorwerfen, mit der Reaktion gemeinsame Sache gemacht zu haben. Und dann, konnten wir die Geschäfte Millerands besorgen, der dem Socialismus den schwersten Schaden zugefügt hat? Ferner hat die Fraktion in der Kartäuser - Debatte fich gegen die fleritale Verleumdungstaktik erklärt. Man wirft das ihr vor. Nun, auch die Partei hat unter Verleumdungen der Gegner zu leiden. Wir hatten also ein direktes Interesse daran, den Ge Vaillant rechtfertigt nochmals die Stimmenthaltung in der Interbrauch der Verleumdung als politischer Waffe in der Kammer ge- pellation Sembat durch das Zugeständnis, das die Fraktion von brandmarkt zu sehen. Der Vorwurf, daß wir uns von den Combes erlangt hat. Ebenso hat Combes die streifenden Landarbeiter Ministeriellen nicht genug unterscheiden, ist unbegründet. In in Schutz genommen gegen den bonapartistischen Interpellanten Lasies. bielen wichtigen Abstimmungen, namentlich in Sachen der Wir konnten da nichts weiter thun, als in einer Resolution das ErMilitärkredite und des Budgets, hat die Fraktion anders wachen der bäuerlichen Bevölkerung zu begrüßen. In der Debatte über als die Ministeriellen geftimmt. Zum Schluß verlangt Redner, die Abberufung des Botschafters beim Batikan hat die Fraktion die der Kongreß möge fich präcise über alle bemängelten Abstimmungen sofortige Kündigung des Konkordats verlangt im Gegensatz nicht der Fraktion aussprechen, was der Fraktion zur Nichtschnur dienen mir zum Ministerium, sondern auch zu den ministeriellen Socialisten. fönnte. Man wirft uns vor, die wirtschaftlichen Fragen nicht eifriger zur Lafont- Paris moniert, daß der gedruckte Fraktionsbericht nur Sprache gebracht zu haben. Thatsächlich haben wir es bei jeder eine trodene Aufzählung der Abstimmungen enthalte ohne jegliche Gelegenheit gethan. Und dann habe ich eine Interpellation über allgemeine Beleuchtung der Taktit der Fraktion. Der Eindruck ist die Arbeitslosigkeit schon vor zwei Jahren eingebracht, aber es ist gerechtfertigt, daß die Haltung der Deputierten allzu ministeriell, bisher nicht gelungen, sie zur Beratung zu bringen. Wir haben oder genauer Die Fraktion nicht antiministeriell genug war. Ferner fritisiert stets unsre Pflicht nach besten Kräften gethan. Redner einige weitere Abstimmungen sowie die verschiedenartige Ab- acceptiert mit Vergnügen die Kontrolle des Centralrates und des stimmung der Fraktion in ein paar Fällen. Auch bedauert er, daß Kongresses. Nur verlangt sie eine fameradschaftliche Behandlung, Einen Tabel wegen unsrer Haltung in gewisse Abstimmungen nicht durch Erklärungen auf der Kammer- eine gerechte Beurteilung. tribüne kommentiert werden, was die Agitation im Lande erleichtern Streitdebatten müssen wir als ungerecht zurückweisen. würde gegenüber den Ministeriellen, die die Haltung unsrer Fraktion Damit schließt die Debatte. Auf Lafargues Antrag billigt der Kongreß die Haltung der Fraktion. Auf Cachins Antrag gegen unsre Partei ausschlachten. wird beschlossen, daß die Fraktion ihre Beschlüsse der gesamten Presse mitzuteilen hat. Die Resolution Rappaport- Ghesquière wird zurückgezogen. Chauvins Resolution wird abgelehnt. Abg. Vaillant: Die Haltung des Ministeriums Streifs gegenVorsitzender verliest eine Begrüßungsdepesche von Klara über läßt sich nicht einfach nach der Zahl der Verwundungen 3 etfin.( Bravo !) beurteilen. Der Kongreß nimmt die Beratung der Amsterdamer In Deutschland giebt es weniger Mißhandlungen von Streifenden als in Frankreich . Das ist aber tein Grund, die Re- Tagesordnung wieder auf. gierung Wilhelms II. vorzuziehen. Gewisse Abstimmungen erklären Bum Punkt: Arbeiterversicherung beantragt Bra de die Zu fich durch die Notwendigkeit, einheitliche Abstimmungen herbei- ftimmung zum Resolutionsentwurf Moltenbuhrs. Nach einem furzen zuführen: Die Minderheit stimmt dann mit der Mehrheit. In der Meinungsaustausch zwischen Lafargue , Vaillant und Guesde wird Interpellation Sembat haben wir uns der Stimme enthalten, weil beschlossen, entweder der Resolution Moltenbuhr einen Zusatz hinzuDie Berliner Neuesten Nachrichten" geben die Ansicht kund, daß der Ministerpräsident sich verpflichtet hat, fortan das Gesetz von zufügen, der sich gegen jede Beitragsleistung der Arbeiter aus der deutschen Regierung zwei Wege offen ständen. Entweder müſſe 1848( betreffs der dreimaligen Aufforderung an die Menge) zu spricht, oder eventuell diesen Zusatz als selbständige Resolution zu fie die flüchtigen Schiffe veranlassen, nach Einnahme einer Kohlenbeobachten. Ueberhaupt giebt es Fälle, wo es sich in der Kammer beantragen. um einen Konflikt zwischen verschiedenen Intriguen handelt. Das In Bezug der Zollfrage wird eine Kommission mit der Aus- menge, die das Erreichen des nächsten Hafens ermögliche, binuen fann man nur in der Nähe wahrnehmen. Von außen sieht man arbeitung einer Resolution beauftragt, an Stelle des Resolutions- 24 Stunden den Hafen zu verlassen, oder aber sie müsse nach dem das nicht. In diesen Fällen haben wir stets gesucht, unser Votum entwurfes der Independent Labour Party. Verstreichen diefer Frist die Schiffe entwaffnen und für die Dauer durch eine Erklärung vor dem Publikum zu begründen. Das gelingt Zum Punkt: Militarismus soll in Amsterdam beantragt werden, des Krieges mit Beschlag belegen. aber nicht immer, indem wir infolge des Debatteschlusses nicht mehr an Stelle des Resolutionsentwurfes der Independent Labour Party Nach unsrer Auffassung ist diese Ansicht des Blattes eine frrige. zu Worte kommen können. Ich stelle feinen Vergleich an zwischen die bezüglichen Resolutionen des Internationalen Kongresses von Brüssel wohl genießen Kriegsschiffe das Recht, auf der Reise in den Häfen ben verschiedenen Ministerien. Wir müssen aber die jeweiligen Um zu erneuern. stände berücksichtigen. So halte ich für das schlimmste Uebel die Lafont bringt zur Sprache den Resolutionsantrag der Lorraine- einer neutralen Macht 24 Stunden Aufenthalt zu nehmen und sich Berwickelung Frankreichs in den Krieg. Dieser Umstand hat gewisse Föderation, der vom Amsterdamer Kongreß verlangt, er folle sich mit Kohlen und Proviant für den nächsten Hafen zu versehen, unsrer Abstimmungen beeinflußt. Dann erhebt sich die Frage, ob gegen die Vaterlandsidee erklären. Die Föderation der Haut- Vienne allein die russischen Schiffe befinden sich eben nicht auf der Reise, wir nicht ein Interesse daran haben, eine Regierung am Ruder zu hat sich dem Antrag angeschlossen. Es wird hierüber zur Tages- sondern auf der Flucht, die sie nötigte, Tsingtan anzulaufen. Für sehen, die den Unterdrückungs- Mechanismus des Staates schlaffer ordnung übergegangen. geschlagene und fliehende Schiffe aber gelten dieselben Bestimmungen, als sonst handhabt. Aber stets bleibt unfre Nichtschnur das Interesse fichent antifleritalen Resolutionsentwurf der englischen Socialdemo- auf neutrales Gebiet übertreten: Sie find zu entwaffnen! Zum Buntt Klerikalismus und Schule verliest Brace den bezüg- die nach dem Völkerrecht für flüchtige Landtruppen gelten, die der Partei und des Proletariats. Chauvin: Man verlangt von den Abgeordneten viel au viel: fratischen Föderation.
Grados fritisiert ebenfalls die Haltung der Fraktion und verlangt einen flaren Kongreßbeschluß sowie eine strengere Kontrolle der Fraktion durch den Centralrat.
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fie follen zugleich die Agitation im Lande betreiben und in der Guesde beantragt, dem Amsterdamer Kongreß vorzuschlagen, Rammer eine Menge Dinge thun, die ihre stete Anwesenheit seine Tagesordnung auf die ersten 10 Punkte zu beschränken. An der Kammer nötig machen würde. Man kann ber genommen. Frattion nicht vorwerfen, irgend einen. Parteibeschluß ber- Damit schließt die Beratung der Amsterdamer Tagesordnung. zu haben. Diefer Kongreg muß einen Beschluß Die Beziehungen zwischen der politischen und gewerkschaftlichen faffen, der der Fraktion eine Anleitung giebt. Es ist Organisation. unmöglich, daß unsre Erwählten nicht nur die Deputierten- Cheradame- Paris trägt zivei Refolutionen der Seine Föde in Vertrauensvotum für eine Bourgeoisregierung abgeben. Das Iration vor, welche die gewerkschaftliche und welche die gewerkschaftliche und die politische
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Tschifu , 12. Auguft.( Meldung des Reuterschen Bureaus") Die Nachricht von dem Einlaufen russischer Kriegsschiffe in den Hafen von Tsingtau wird bestätigt. Es sind die Kreuzer Askold" und„ Diana" sowie ein Torpedobootszerstörer; der Kreuzer Novik" ist nicht in Tsingtau . Zwei russische Torpedobootszerstörer sollen an der chinesischen Küste genommen worden sein. Der Versuch des russischen Geschwaders, nach Wladiwostok durchzubrechen, gilt als gescheitert.
Das Anlaufen der russischen Kriegsflotte in Tsingtau stellt Deutschland vor die Pflicht, diesen Schiffen gegenüber strengstens nach den Geboten des Völkerrechts zu verfahren. Die offiziöse deutsche Notiz erkennt ja auch diese Pflicht durchaus an. Es fragt sich nur, was man unter diesen Pflichten versteht.
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Das Anlaufen des deutschen Hafens ist durch die militärischen Erfolge der Japaner das Bombardement des Hafens von Port Arthur und die Seeschlacht vor Port Arthur verursacht worden, deshalb ist es die Pflicht Deutschlands , die russischen Schiffe zu ent waffnen. Gestattet Deutschland den russischen Schiffen, nach 24 Stunden wieder auszulaufen, so hätte es damit nach der ganzen Lage der Dinge den Schiffen gestattet, Tsingtau zur Basis von Kriegsoperationen zu machen, was völkerrechtlich verboten ist!