Londoner Blätter fündigen bereits eine Protestnotel Japans an. Unfre Ordnungspresse schweigt sich trotzdem über den kritischen, in seinen Folgen vielleicht unendlich verhängnisvollen Zwischenfall vollständig aus. Und selbstverständlich hat auch unsre offiziöse Presse kein Wort der Aufklärung oder Entschuldigung dafür übrig!

Unfre gloriose Diplomatie hat ein neues Meisterstück geliefert. Sie hat sich durch ein völkerrechtliches Königsberg mit neuem Ruhme bedeckt!

Junker- Wunsch.

Die„ National- Zeitung" kommt von einem thörichten oder gleich­gültigen Anfang eines Hundstags- Komplottes gegen das Reichstags­Wahlrecht" zu der vom liberalen Standpunkt richtigen Bemerkung, es sei nicht Aufgabe der Staatsgewalt und der Gebildeten, an der Aenderung und Schmälerung des Wahlrechts zu arbeiten, sondern für seine verständige Handhabung durch die Massen, in deren Hand es gelegt ist". Weiter:„ Das allgemeine Wahlrecht hat zu seiner Voraussetzung allgemeine staatsbürgerliche Erziehung und Bildung".

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Durch diesen Vorgang ist die Polizeibehörde als die politische Stellung der zarischen Regierung gegenüber. Die Eltern Vertreterin staatlicher Ordnung aufs gröbste verhöhnt und bloß- Gurgmanns, durch die ihm drohende Todesstrafe erschüttert, fudten gestellt. Indem sie sich in die Rolle der lächerlichen Figur ihn durch die Rechtsanwalte zur Reuebezeugung vor dem hat hineinzwingen lassen, ist sie geradezu der socialdemokratischen Gericht zu bestimmen, doch erklärte er rundiveg, nicht nur nichts Agitation dienstbar geworden. Es ist aufs höchste zu mieilligen, davon hören zu wollen, sondern verbat sich im voraus jede ähnliche daß der überwachende Beamte nicht sofort zur Ber- Wendung in den Plaidoyers seiner Verteidiger, für welchen Fall er Haftung des Pernerstorfer geschritten ist, der unverzüglich zwangs mit einer öffentlichen Desavouierung der eignen Verteidiger vor weise über die Grenze abzuschieben war. Es ist tadelnsivert, daß dem Gericht drohte. Und nun geschah während der Verhandlung etwas der Beamte sich wie es scheint durch die Pfuirufe des unerwartetes: der einzige belastende Zeuge gegen Gurzmann, der socialistischen Pöbels hat abhalten lassen, das zu thun, Schutzmann Bowbiel zieht seine Aussage zurück und erklärt, im was er hätte thun müssen." Gegensatz zu seiner Aussage im Laufe der Untersuchung, daß Gurk­Ein weiterer Artikel derselben Nummer der Antisoc. Korresp.", mann ihm nicht an den Schultern gepadt hatte, um die Herr Lorenz wöchentlich nicht weniger als dreimal zur Nicht- Kasprzak zu befreien, sondern daß er ihn bloß angestoßen denunzierung der Socialdemokratie vollbringt, befaßt sich mit dem hätte, unter welchen Umständen dies aber geschehen war, ob internationalen Kongreß in Amsterdam . Der Schluß dieses Artikels vielleicht nur unversehens, beim Hinauslaufen Gurgmanns aus dem Zimmer, könne er nicht sagen, er wisse es nicht mehr! Die einzige Getvig wird von den Beschlüssen des Kongresses Notiz zu Stüße der Anklage wider Gurgmann bricht zusammen, der Er stürzt sich förmlich auf den nehmen sein und gewisse charakteristische Vorgänge und Aeußerungen Staatsanwalt ist wütend. warum dieser seine Aussage ändere? werden der Festnagelung bedürfen. Im besonderen aber Schußmann: ausgesagt hätte? Der Zeuge antwortet: wird das Augenmerk darauf zu richten sein, wie er früher anders fich die Führer der deutschen Socialdemokratie, die ja konkurrenz-„ er wisse nicht, warum!" Diese kurze Antwort erklärt das„ Warum" mit Der zwingender Kraft!...

lautet:

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Warum

Es erheitert, wie nun die Kreuz- Zeitung " diese Erziehung ver­die nun die„ kreuz- Zeitung an der Spitze der internationalen Revolutionsbewegung aber ung" dieſe Erziehung der­bung bermarschiert, in Amsterdam wieder einmal als die Feinde und Ver- Staatsanwalt" gerät ob dieser Treulofigkeit ſeiner einzigen Stüße

steht. Sie schreibt:

" Zu dieser Erziehung ist unsres Erachtens nötig, der zu immer maßloseren Ansprüchen aufgehetzten socialdemokratischen Arbeiterschaft bei jeder Gelegenheit zu Gemüte zu führen, daß eine Gesellschaftsschicht, die den bestehenden Staat verneint, auch keine Rechte an den Staat geltend zu machen hat, daß durch die Vertveigerung der nötigen Einnahmen und Ausgaben eine Partei sich selbst außerhalb des Staates stellt, und daß über ihre Wünsche grundsätzlich zur Tagesordnung übergegangen werden müßte!"

gegangen.

Die ,, Kreuz- Zeitung " verhüllt ihr feudalistisches Wünschen hinter die Veriveigerung der nötigen Einnahmen und Ausgaben". Sie übersieht, daß die nötigen Kulturausgaben von der konservativen Partei verweigert siehe: Kanalvorlage-, während die Socialdemokratie umgekehrt mir unnötige Ausgaben verweigert.

werden

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Die Staatsgewalt und die Gebildeten, welche die„ National­Beitung" anruft, werden viele Mühe haben, wenn sie die Junker staatsbürgerlich zu erziehen wagen.--

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räter des Vaterlandes bloßstellen." Herr Mar Lorenz. einst nach Führerposten strebsames Mitglied der Socialdemokratie, ist kein Denunziant! rd der„ Boltszeitung" An Rußland ausgeliefert. Aus Posen wird gemeldet: Der frühere Chefredakteur des polnischen Blattes„ Praca", Dr. Ratowski, ein russischer Pole, wurde nach Verbüßung seiner Gefängnishaft im Centralgefängnis zu Wronke von den preußischen Behörden an die russischen Behörden ausgeliefert.

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Ars der Kaserne. Mildes Urteil.

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alle

außer sich und vergißt sich dermaßen, daß er erklärt, die Familie des Angeklagten Gurkmann hätte den Zeugen bestochen! Die Ver­teidigung legt Protest ein und erklärt, eine Beleidigungsklage gegen diese Aeußerung des Staatsanwalts im Namen der Familie Gurz­mann einreichen zu wollen. Doch nicht genug, es geschieht das Un­erhörte, das in feinem Gericht der Welt außer dem russischen Absolutismus möglich wäre: der Staatsanwalt, aller Schuld­beweise und des geringsten belastenden Zeugnisses gegen Gurzmann Wenn die Nachricht der Uebergabe des Dr. Nakowski an die beraubt, bleibt bei seiner Anklage und fordert für ihn nach wie vor Todesstrafe!! Die„ Erziehung" des Junkerblattes beginnt mit der brutalen russische Behörde sich bestätigt, so ist Aufklärung dringend erforderlich, Dann folgt der andre dramatische Moment des Prozesses. Vor Bestreitung jeder Vertretung der Interessen der Arbeiterklasse. Leider ob hier eine wirkliche Auslieferung im völkerrechtlichen Sinne seinem Plaidoyer stellt der Rechtsanwalt Patet den Antrag, ist nicht nur die Arbeiterklasse, sondern die gesamte deutsche Politik und nach ordentlichem Verfahren vorliegt, oder wieder eine Aus- feinen Klienten& a spr 3 a feiner psychiatrischen Beobachtung zu unter­über den liebenswürdigen Wunsch, über die Wünsche der Arbeiter- weisung, die einer unberechtigten Auslieferung gleich kommt. ziehen. Die Verteidigung formulierte diefen Antrag ohne jede Hoff­klasse zur Tagesordnung überzugehen, zur Tagesordnung über­Unter den Begnadigten, denen sich aus Anlaß des Geburtstags nung auf Erfolg, sozusagen bloß von Amtswegen, weil Kasprzak­des sächsischen Königs die Pforten des Kerfers erschlossen haben, be- bereits während seiner Untersuchungshaft einmal auf seinen unterfucht und von den Gerichtspsychiatern findet sich auch, wie die„ Sächsische Arbeiter- Zeitung" meldet, einer Geisteszustand erklärt worden war. Der Staatsanwalt der Löbtauer Verurteilten, der Bauarbeiter Schmieder. als ganz gefund Als letter der von jenem furchtbaren Urteil Betroffenen schmachtet protestiert auch sofort energisch gegen diesen Antrag und fordert den nur noch der damals zur höchsten Strafe verurteilte Bauarbeiter Gerichtsherrn auf, die Stellung solcher Anträge zu 3wahr im Zuchthause zu Waldheim . Er wird also noch länger verbieten. Schon in seinem Plaidoyer wies er auf die Ver­die Härte jenes Urteils durchkosten müssen. gangenheit Kasprzafs, auf seine revolutionäre Thätigkeit hin, sagte, daß Kasprzak bereits einmal, im Jahre 1895( nachdem er in der Warschauer Citadelle 22 Jahre in Untersuchungshaft gehalten war)" den Wahnsinn simuliert hätte" und zwar mit Virtuosität, um dann aus dem Irrenhaus zu entlaufen; Kasprzak sei Eine Korrespondenz teilt mit, Freiherr v. Mirbach Aus Naumburg wird uns berichtet: Vor dem Kriegsgericht ein zu gefährlicher Feind des bestehenden Staates, er würde Mirbach. jedem Gewahrsam entlaufen und nur die habe zur Zeit, da zuerst Angriffe gegen ihn und seine Kirchenbau - der 38. Division hatte sich der Vicewachtmeister Anton Susta ans den Staat von ihm befreien! Also thätigkeit erfolgte, um Enthebung von seinen Aemtern gebeten. Der von der 2. Batterie des Artillerie- Regiments Nr. 55 zu ver Todesstrafe könne antworten. In einer falten Winternacht tam K. angeheitert nach in offenster Weise eine Begründung der Todesstrafe aus Zwed Kaiser habe dies jedoch abgelehnt. Nach den Mitteilungen der Wiener Zeit" foll sich ferner eine Unterredung auf die Mirbach Hause. The er sich zu Bette legte, ging er auf eine Refrutenstube, mäßigkeitsgründen, vom Standpunkt der Sicherheit der bestehenden angelegenheit bezogen haben, die der Kaiser unmittelbar nach der forderte die Leute auf, sofort aufzustehen und ihm nach dem Korridor politischen Ordnung! Das Gericht erlaubt jedoch dem Rechtsanwalt, Im Hemd und barfuß mußten dann die Re- trotz der Proteste des Staatsanwalts, seinen Antrag eine Stunde Rückkehr von der Nordlandreise im Berliner Schloß mit dem zu folgen. Das lang zu begründen und zieht sich nach dem Schluß zu einer Be­Obersttämmerer Fürsten zu Solms- Baruth hatte. fruten Marsch- und Wendeübungen ausführen. Es wird in der Zeit" hinzugefügt, daß Fürst zu Solms- Baruth Gericht fühnte diese frivole That mit vierzehn Tagen geratung zurück. Die Verteidigung war so sehr auf die Erfolglosigkeit in seiner Eigenschaft als Oberstkämmerer schon einmal lindem Arrest. Der Unteroffizier Karl Mihatsch von der ihres Antrages gefaßt, daß sie in der Pause bereits Notizen zum wegen der Affaire Mirbach zum Kaiser beschieden worden sei. ſelben Batterie ist ein Meister in der Soldatendressur. Schon als Plaidoyer machte. Nun fehrt aber das Gericht zurück Vor etwa einem Monat fand, so wird erzählt, beim Reichskanzler Gefreiter wußte er den Rekruten das Leben so schwer wie möglich mit auffallend lächelnden Mienen und erklären, daß der Antrag Grafen Bülow ein Diner statt, dem der Kaiser beiwohnte. Zu zu machen. Von den Rekruten verlangte er, daß sie sich im Hemd angenommen und die Verhandlungen auf unbestimmte Zeit vertagt diesem Diner waren auf Wunsch des Kaisers Fürst zu Solms- Baruth auf die Schemel stellten und mit zwei gefüllten Wafferkrügen in den werden. Em Donner aus heiterem Himmel hätte keine größere Be­und der Landwirtschaftsminister v. Podbielski geladen. Eine Händen Kniebeuge machten, bis sie zusammenknickten. Ein andermal stürzung bei dem Staatsanwalt hervorrufen können. Leichenblaß, Folge der Unterredung, die der Kaiser bei diesem Diner mußten die Rekruten seiner Stube barfuß und im Hemd auf den mit verzerrtem Gesicht, schnaubt er die Richter laut an: mit den beiden genannten Herren hatte, war, daß am nächsten Tage of marschieren und mit den Händen einen Kasten voll Schnee habt Ihr gethan? Was ist geschehen?" Der Vorsitzende der Oberhofmeister Freiherr v. Mirbach sich in dem Pommern füllen. Diese Arbeit mußten sie vielmals wiederholen. Jedesmal, antwortet lächelnd mit Betonung: Einstimmig haben wir dies be­wenn der Kasten gefüllt war, mußten sie nach der Stube zurück und schlossen, ein stim mig." Darauf der Staatsanwalt wütend: Ihr bant Prozeß als geuge bernehmen ließ. Wir haben stets gemeint, daß die weiteren Voltskreise kein dann wieder hinaus. Später als Unteroffizier wurde er noch werdet mir das zu verantworten haben!". Die charakteristische Frage des Staatsanwalts:„ Was ist ge­besonderes Interesse daran haben, ob Freiherr v. Mirbach üppiger. Die Rekruten mußten im Pferdestall den Dünger noch weiter Oberhofmeister der Kaiserin bleibt und den Hofkirchenbau mit den Händen aus den einzelnen Pferde schehen?" war nicht nur höchst bezeichnend für die Stellung der besorgt oder nicht. Ein Interesse daran hat nur der Hof ständen ausräumen. Strohhalme, die aus den mit Schnee unabhängigen Richter" im heiligen Knuten- Rußland überhaupt, bedeckten Misthaufen hervorstanden, mußten die Soldaten mit den sondern traf auch in diesem besonderen Fall den Nagel auf den selbst.- Fingerspiken herausziehen und sammeln. Wenn er den Soldaten Kopf. Geschehen" ist zweifellos etwas und zwar nach der ganzen eine besondere Lektion erteilen lassen wollte, kommandierte er sie Situation offenbar ein telegraphischer Wink aus Petersburg , daß in den Pferdestall und hier schlugen die alten Mannschaften er das in diesem Augenblick für den Absolutismus höchst ungelegene Die„ Volkszeitung" in Mainz berichtet dieses widerwärtige barmungslos auf die Rekruten ein. Damit die Rekruten sich nicht Blutgericht in irgend einer Weise hinausgeschoben werden möge. Geschehnis: " dumm schlafen" sollten, trennte M. ihnen in ungehörigſter Weise Darauf ein schroffer Frontwechsel des Gerichts in wenigen Stunden, " Das 17 jährige, recht leichtsinnig veranlagte Dienstmädchen die Nähte der Kleidungsstücke auf, und wenn sie bis in die Nacht der Vorhang der Tragödie wird plöglich heruntergelassen. Hinter Eva Käs aus Nierstein war in der Zeit von 1902 bis zum hinein geflickt hatten, mußten sie an sein Bett kommen und die den Coulissen werden neue unsichtbare Schiebungen vorgenommen Juli 1904 hier in Stellung. Hierauf fehrte sie zu ihren Eltern Sachen vorzeigen. Zwischen den Betten stehend, mußten die Leute und man läßt das Opfer über dem Todes- Abgrund noch eine Zeit­zurück. Nach ihren Angaben ist sie dort von ihrem Vater, einem im Finstern die Stiefel schmieren und weich reiben. Dazu fehlte es lang schweben... Winzer, bebroft und eine Dieser ht, Geschwistern geschlagen nicht an nüffen und Püffen. Dieser Menschenquäler, der worden, weshalb sie das elterliche Haus verließ und wieder von seinem Hauptmann die Cenfur Recht gut!" bekam, Am Sonntag hat vor dem Gebäude des Kriegsgerichts eine nach Mainz fam. Eines Abends trieb sie sich am Centralbahnhof will sich an nichts mehr erinnern, weil die Fälle aus den Jahren Demonstration der socialdemokratischen Arbeiter stattgefunden. Circa herum, woselbst sie ein Husar ansprach und mit in die 1899 bis 1901 datieren. Durch einen zur Reserve ent- 200 organisierte Arbeiter versammelten sich in der Straße Nowy Kaserne nahm. Der Weg mußte über die Mauer genommen lassenen Kanonier kamen die Sachen zu Ohren der Vor- Swiat bei der Heiligenkreuzstraße und marschierten im geordneten werden, weil das Thor bereits geschlossen war. Das Mädchen gesetzten. Und was ist die Strafe für diesen Menschenquäler? Buge mit entfalteter Fahne zum Gebäude des Kriegsgerichts. Der wurde am andern Morgen von ihrem Galan an einen Sechs Wochen Mittelarrest. Seitens der Verteidigung Bug gelangte bis an die Krakauer Vorstadt. Unterwegs kamen Futtermeister abgegeben, der sie drei Tage in seinem Zimmer wurde verlangt, daß der Kanonier, der die Anzeige erstattet hatte, immer mehr Arbeiter hinzu. Die Demonstranten riefen: Fort mit behielt. Für ihre Gefälligkeiten" erhielt die Käs Essen und gefragt werde, ob er Socialdemokrat sei. Das Kriegs- dem Kriegsgericht! und verteilten im Publikum ein Flugblatt in Trinken. Der Futtermeister führte sie einem andern gericht lehnte aber diese Fragestellung ab. Sachen Kasprzats. Futtermeister zu, der sie ebenfalls drei Tage bei sich auf­nahm. Von hier wurde sie an die zweite Estabron abgeliefert, Metz , 10. August. Der Kanonier Berwanger der 8. Compagnie Aus Tanger widr den„ Times" gemeldet, daß der Sultan be. die sie in eine Stube einschloß. Der Schlüssel zu dieser des Rheinischen Fußartillerie- Regiments Nr. 8 wurde vom Ober- absichtige, Abdesalam Tafie zum Wesir zu machen. Da dieser Stube wanderte von Hand zu Hand, bis die Mehrzahl Striegsgericht wegen thätlichen Angriffs auf einen Vor Reaktionär ist, würde seine Ernennung zum Wefir das Land be­der Husaren das Mädchen in Anspruch genommen hatte. gesezten zu 2 Jahren 1 Tag Gefängnis verurteilt. Berwanger Damit noch nicht genug, ging die Schweinerei weiter, in- hatte einen Obergefreiten, welcher die Abteilung zur Kammer führte friedigen und die Rückkehr des Sultans zur konservativen Politik bedeuten. Der Bruder El- Menebhis und dessen erster Sekretär dem das Mädchen wie ein Stück Vieh an andre verkauft und ihn auf verschiedene Berfehlungen aufmerksam machte, in einen wurden verhaftet. Da beide englische Unterthanen sind, wurde. Die K. wurde 14 Tage in der Husarenkaserne behalten, Graben gestoßen. Mit diesem Urteil hob das Ober- Kriegsgericht bis sie von der Polizei, die durch einen Zufall Kenntnis erhielt, das Urteil des Kriegsgerichts auf, welches den Fall viel milder erhob der englische Gesandte Einspruch gegen ihre Verhaftung. Die verhaftet wurde. Auf Grund der kreisärztlichen Untersuchung gelagert ansah und Berwanger zu vier Monaten Gefängnis ver- Besitzungen El- Menebhis im Süden des Landes wurden von Re­gierungsbeamten verwüstet.

Kasernen- Unzucht.

wurde die Käs in das Spital verbracht, woselbst sie vier Wochen urteilt hatte.

zu ihrer Heilung zubrachte. Am vorigen Dienstag hatte sie sich

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vor dem Schöffengericht wegen Gewerbsunzucht" zu verantworten, da sie ja für ihr„ Entgegenkommen" Speise und Trant erhalten hatte, was durch einen Futtermeister festgestellt

Hartes Urteil.

Husland. Frankreich .

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Afrika .

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Was

Weiter wird über Paris gemeldet: Die britische Regierung sei bemüht, zu Gunsten des bisherigen Kriegsministers El- Menebhi, der sich im britischen Konsulat aufhält, beim Sultan Schritte zu thun in den Sinne, daß dem Kriegsminister ein Teil der beschlag­nahmten Güter zurückerstattet werde. Die britische Regierung

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wurde. Das Gericht verurteilte die Angeklagte zu zwei Wochen Paris , 13. August. Die Trauerfeier für Waldeck- Rousseau in erweise sich El- Menebhi dankbar, weil er früher ein eifriger Ver­Haft. Sie wird dem Kreisamt Oppenheim überwiesen, das die der Kirche St. Clotilde gestaltete sich sehr einfach. Die Witwe des fechter des britischen Protektorats über Marokko gewesen ist. K. mit deren Einverständnis in ein Asyl, in dem sie besser als in Verstorbenen, die Angehörigen, alle Minister, der Präsident des der Husarenkaserne aufgehoben ist, verbringen wird." Senats Fallières , der Präsident der, Deputiertenkammer Brisson, das Was soll man zu dem schweinischen Treiben in der Kaserne diplomatische Corps, darunter der Botschaftssekretär v. Flotow als fagen? Haben nicht die uniformierten Männer, die diese scheußliche Vertreter des deutschen Kaisers, der Botschaftssekretär de Bunsen Entwürdigung des Mädchens betrieben haben, sich der Freiheits- als Vertreter des Königs von England und Graf Waldburg als Ver­beraubung und Nötigung schuldig gemacht? Wie war solch Treiben treter des Kaisers von Rußland , viele hervorragende Politiker, zahl­reiche berühmte Anwälte u. a. wohnten der Feier bei. Nach der möglich, ohne daß ein Vorgesetzter es bemerkte? selben begab sich der Trauerzug, von einer großen Menge ehrfurchtsvoll begrüßt, nach dem Montmartre- Kirchhof, wo die Beisehung erfolgt. Rußland.

Der Fall zeigt, welcher Grad der feruellen Verwilderung in der Kaserne erreicht wird. Und doch finden sich Verherrlicher unsrer militärischen Einrichtungen, die da fabeln, der junge Mann werde in der Armee auch zu guter Sitte erzogen.

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Tanger , 13. August .( Meldung des Reuterschen Bureaus.) Die Antwort, die die marokkanische Regierung auf den Protest des englischen Gesandten, der sich auf die Beschlagnahme von Menebhis Eigentumt bezog, gegeben hat, ist im höchsten Grade ungenügend. Sie besteht nur aus lächerlichen Anschuldigungen gegen Menebhi; ſein Sekretär Jaiya ist trotz des Protestes der englischen Gesandtschaft noch im Gefängnis.

Amerika.

Lima , 12. August .( Meldung des Reuterschen Bureaus.) Die Präsidentenwahl ist heute zum Abschluß gekommen; die Demokraten Zum Präsidenten wurde José enthielten sich der Abstimmung. Pardo, zum Vicepräsidenten José Salvador Ca vero gewählt.

Partei- Nachrichten.

Eine Scene aus dem Warschauer Kriegsgericht. Ueber die näheren Umstände und Gründe der überraschenden Der Maun der Antisocialdemokratischen Korrespondeng" verwendung in dem Warschauer friegsgerichtlichen Prozeß gegen den fündigt, daß er das Gericht gegen den„ Vorwärts" anrufen wird. Gen. Kasprzak schreibt man uns: Er will Strafantrag wegen der Beleidigungen, deren sich der Vor- Warschau, den 8. Auguft. Die ganz unerwartete Bertagung der wärts" innerhalb der letzten zwei Monate ihn gegenüber schuldig Verhandlungen war nicht bloß für das Publikum, sondern auch für gemacht hat", stellen. Es wird also Gelegenheit sein, Herrn Mar die Rechtsanwalte eine große leberraschung. Alle Welt ist hier er­Parteitagsberichte. In dieser Nummer unsres Blattes beginnt Lorenz in der Fülle seiner Qualitäten gerichtlich festzustellen. staunt. Doch hat derselbe Verhandlungstag nicht nur eine, sondern Herr Lorenz jammert, daß wir ihn als Denunzianten einschäßen. a wei große Ueberraschungen gebracht. Im Folgenden das der Abdruck des Berichtes, den der Parteivorstand an den Anscheinend als Beweis, daß er fein Denunziant ist, veröffent- Wichtigste. Wie ich bereits geschrieben, war die Haltung der Parteitag zu Bremen erstattet. Es schließt sich daran der Bericht licht einen Artikel, beiden Angeklagten eine bewundernswerte. Kasprzak saß die über die parlamentarische Thätigkeit der socialdemokratischen Reichs­im Anschluß seiner Klageankündigung der sogleich würdig befunden ist, die" Post" zu zieren, der ganze Zeit ganz ruhig und gleichgültig, und auf die Fragen nach tagsfraktion für die Reichstagstagung vom 3. Dezember 1903 bis unter der verheißenden Aufschrift" Verhöhnung der Polizei und des den näheren Umständen des bewaffneten Widerstandes gab er 16. Juni 1904. Die Berichte sind als besondere Beilagen gegeben mit lauter und fester Stimme nur die eine Antwort: Ich habe Reichskanzlers" folgende Nicht- Denunziationen enthält: „ Einer unerhörten Verhöhnung der Polizei und des Reichs- das gethan, ich allein und ohne jede Hilfe." Der Ingenieur Gurz- und so gedruckt, daß die Parteigenossen sie zu einem Heft zusammen­fanzlers hat sich die Socialdemokratie in Frankfurt a. M. schuldig mann erklärt ebenso fest und ruhig, daß er an dem Kampfe Kasprzats legen und aufbewahren können. gemacht."( Es folgt eine Wiedergabe des Berichts über die Ver- mit den ihn überfallenden Polizisten gar nicht beteiligt war, doch sammlung, in der Pernerstorfer nicht sprechen durfte.) betont er zugleich seine Angehörigkeit zur Socialdemokratie und seine Spandau :

er

Zum Parteitage beschloß der socialdemokratische Verein in