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Nr. 190.

21. Jahrgang.

1. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt.

Der Parteitag von Lille .

Lille , 11. August.( Eig. Ber.) Dritter Berhandlungstag. Vormittags 812 Uhr. Schlußsizung. Borsitzender: Abg. Biger- Saint- Etienne, Beisiger: Delaporte und Lafont.

Proportionalvertretung und die geheime Wahl. Cachin- Bordeaug begründet kurz einen Wunsch der Gironde Föderation zu Gunsten der Proportionalvertretung. Dieses System würde der Partei einen doppelten Vorteil bringen: die Zahl unsrer Abgeordneten würde auf Grund der bisherigen Stimmenzahl bereits zweimal so groß sein wie jezt, andrerseits wäre die Partei die Stichwahlen mit ihren Schwierigkeiten und Kompromissen los.

In der Partei herrscht Uebereinstimmung in dieser Frage. Die Kammerfraktion hat bereits mehrfach Anträge zu Gunsten der Proportionalvertretung und der Wahrung des Wahlgeheimnisses ein­gebracht. Nach kurzer Debatte wird beschlossen, die Fraktion möge für das schleunige Botum jener Anträge in der Kammer sorgen.

Allianz mit Rußland .

Gewerkschaften und Partei.

Auf den Antrag der Kommission wird einstimmig und ohne Debatte diese Resolution angenommen:

In Erivägung, daß die Organisation und der Kampf auf dem gewerkschaftlichen und dem politischen Gebiete für die Befreiung der Arbeiterklasse unentbehrlich sind, daß folglich jeder seiner Interessen bewußte Arbeiter der Gewerkschaft seines Verufes beizutreten und jeder Gewerkschafter der socialistischen Partei sich anzuschließen hat; " In fernerer Erwägung, daß die gewerkschaftliche Organisation in Frankreich auf dem Wege ist, sich immer mehr in der Allgemeinen Konföderation der Arbeit zu vereinheitlichen,

erinnert die P. S. de F., die einzige politische Organisation des Proletariats, alle ihre Mitglieder an die Notwendigkeit, der Ge­werkschaft ihres Berufes nicht nur beizutreten, sondern auch sich an derselben aufs energischste zu bethätigen, und ladet zugleich alle gewerkschaftlich organisierten Arbeiter ein, sich baldigst der Revo­lutionär- Socialistischen Einigkeit anzuschließen."

Die Tagesordnung ist damit erledigt.

Sonntag, 14. Auguft 1904.

wasser nicht zur Berieselung benutzt werden. Die sämtlichen Ver­ordnungen stehen jedoch nur auf dem Papier, denn an die Be­folgung derselben denken die Unternehmer nicht. Deffentlich begrüßen die Unternehmer die Verordnungen und renommieren damit, daß sie die" Lasten" gerne tragen wollten, um sich so den Anschein zu geben, als seien sie wunder wie arbeiterfreundlich. Redner fordert von der Regierung, daß diejenigen Unternehmer, die die Vorschriften nicht befolgen, bestraft würden.

Mitchell teilt mit, daß für morgen vormittag der Saal ander­weitig besetzt sei und folglich die Verhandlung vormittags ausfallen müßte. Darauf wird Sachse- Deutschland zum Tagespräsidenten gewählt und vertagt fich der Kongreß bis morgen mittag 1 Uhr.

Der Durchbruchsversuch der Port Arthur- Flotte gescheitert.

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Bracke verliest unter Beifall ein Begrüßungsschreiben von Rosa Luxemburg . Es zeigt sich jetzt immer deutlicher, daß der Durchbruchsversuch Nach Erledigung einiger geschäftlichen Angelegenheiten bringen den Kreuzern Askold und Novik", denen nur die Verletzung der Port Arthur- Flotte als gescheitert anzusehen ist. Abgesehen von Pariser Delegierte, Chauvin, Doczié, Lafont und andre, Levasseur: Die Föderation von Seine- et- Dise will die Kammer- den Fall Chauvière zur Sprache. Chauvière, Mitglied der der Neutralität durch Deutschland einstweilen zum Entkommen ver= frattion beauftragt wissen, eine Interpellation über die Natur und Föderation hat daher beschlossen, jebe Beziehungen mit diesem kommen zu sein. Das Schlachtschiff 3essarewitsch" liegt fraktion beauftragt wissen, eine Interpellation über die Natur und Kammerfraktion, gehört keiner Parteiorganisation an. Die Seine- holfen hat, scheint tein größeres russisches Schiff kampffähig ent­die Grenzen des franto- russischen Allianzvertrages einzubringen. Baillant: Eine solche Interpellation wäre zweckwidrig, sie würde Pariser Deputierten abzubrechen und verlangt dessen Ausschluß aus schwer beschädigt bei Tsingtau , wo es ja nun wohl fraglos der Fraktion. Vaillant erklärt, daß Chauvière versprochen hat, entwaffnet werden wird. Die übrigen Schlachtschiffe und der lediglich eine russenfreundliche Kundgebung der bürgerlichen Parteien feine Parteifituation zu regeln, und beantragt daher, den Fall dem Rest der Kreuzer sind höchst wahrscheinlich nach Port zur Folge haben, trotzdem die Ruffenbegeisterung gesunken ist, be- Centralrat zur Entscheidung zu überweisen. Centralrat zur Entscheidung zu überweisen. Lafont bekämpft sonders seit den russischen Niederlagen in Ostasien . Die Fraktion diesen Antrag: Chauvières Haltung wäre überhaupt von jeher Arthur zurückgekehrt. Das geht aus folgender Nachricht wird aber nach wie vor bei jeder Gelegenheit Protest erheben gegen parteiwidrig, er habe selbst Parteikandidaten während des Wahl- hervor: jede reaktionäre oder den Frieden gefährdende Rückwirkung der fampfes bekämpft. De lory spricht im Sinne Vaillants. Schließlich Allianz. Delory spricht im gleichen Sinne. Damit ist die wird Baillants Antrag angenommen. Frage erledigt. Schulfrage.

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Brace, Berichterstatter: Gemäß dem Beschluß des Kongresses von Reims hat der Centralrat über die Frage eine Enquete bei den Föderationen und Gruppen veranstaltet auf dem Wege eines detaillierten Fragebogens. Es sind eingelaufen 56 Antworten von 16 Föderationen. Die Meinungsunterschiede zeigen sich in diesen Antworten viel unerheblicher als erwartet werden mochte. Ein­stimmig haben sich die Föderationen für die vollständige Abschaffung des kongreganistischen Unterrichte erklärt. Desgleichen für den Unterhalt der Schulkinder auf öffentliche Stoften, was eine not wendige Folge des Schulobligatoriums ist. Die dritte Frage: soll

Der Tagungsort des nächsten Kongresses wird, wie bisher, vom Centralrat bestimmt werden.

Die ständige, aus 15 Mitgliedern bestehende Exekutiv tommission des Centralrats wird in geheimer Zettelwahl gewählt.

Vorsitzender Piger schließt den Parteitag mit einem Dank an die Liller Genossen für die vorzügliche Organisation des Kongresses und betont die vollkommene Einigkeit der Partei, die in Lille neu be­träftigt wurde.( Beifall.)

Der Kongreß schließt mit dem Gesang der Jnternationale" und des Insurgée".

die Volksschule staatlich oder kommunal sein?- wurde verschieben Schluß 12½ Uhr.

Fünfzehnter internationaler Bergarbeiter- Kongreß.

Dritter Verhandlungstag.

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Paris , 13. August. Ueber das Seegefecht am 10. d. M. wird folgendes gemeldet: Den Kreuzern Astold", Diana" und zwei andren Kreuzern sowie den Kanonenbooten Dt­waschni" und" Giljak" gelang es, begleitet von den Torpedobooten, ein Scheinmanöver auszuführen, als ob diese Flottille während des zwischen den beiderseitigen Panzern engagierten Kampfes den Japanern in den Rücken fallen wollte. In Wahrheit aber hatten die Kreuzer, Kanonenboote und Torpedo­boote nur den Auftrag, nach dem Süden Japans zu entkommen und durch die so den Japanern aufgenötigte Frontveränderung die Verfolgung zu bereiteln. Der russische Plan gelang auch teilweise, wozu wesentlich die von russischen Pauzern fünstlich erzeugte außerordentlich starke Rauchentwicklung beitrug. Diese Halb­invaliden, wie Admiral Skrydlow die Panzer von Port Arthur nennt, harrten aus, bis die Kreuzer und Kanonenboote außer Sehweite gelangt waren. Die Kanonade, welche die nach Port Arthur zurückkehrenden Panzer vornahmen, galt, wie sich später herausstellte, dem Askold" und einem andern der Kreuzer, die beide starke Verluste an Offizieren und Mannschaften erlitten.

Ueber die Seeschlacht bei Port Arthur

liegen folgende eingehendere Meldungen vor:

Admiral

beantwortet: die Einen erklären sich für die ausschließlich staatliche Volksschule, die andren für das Nebenbestehen von staatlichen und fommunalen Volksschulen, keine einzige Antwort für die ausschließlich fommunale Schule. Die vierte und wichtigste Frage betrifft das staat­liche Schulmonopol: Soll dem Staat die Leitung der Volksschule an­vertraut werden oder aber hat der Staat bloß für die Funktionierung Paris , 10. Auguft. des Primarunterrichts zu sorgen ohne jede Leitungsbefugnis? Der Kongreß fährt in der Verhandlung über die Wurmtrant­11 Föderationen unter 16 haben sich im letzteren Sinne, heit fort. also gegen das staatliche Schulmonopol ausgesprochen. Die privaten Gaelnwaett. Belgien geht auf die Entwicklungsgeschichte Tokio , 12. August. Amtliche Mitteilung. Schulen sollen bestehen bleiben und derselben Regelung unterstehen des Wurmes näher ein und weist nach, daß die Unternehmer die Togo meldet, das russische Geschwader nahm, nachdem es Port wie die öffentlichen. Die Frage der Schulfontrolle wurde ver- Schuld an der Einschleppung, sowie Verbreitung der Krankheit tragen, Arthur am 10. August verlassen hatte, einen füdlichen Kurs. Unfre schiedentlich beantwortet: teils für die Kontrolle durch die Väter weil sie nicht genügende Vorkehrungen zur Verhütung getroffen vereinigte Flotte griff die russischen Schiffe 25 Seemeilen südlich und Mütter der Schulkinder, gemäß dem Antrage Lafargues in haben. Darum müsse die Regierung einschreiten, müsse aufklärende von Port Arthur an und verfolgte sie in östlicher Richtung. Ein Reims , teils für die Sicherung der Kontrolle durch das Lehrpersonal Broschüren herausgeben, damit alle Arbeiter genau über die Gefahr, scharfes Gefecht entspann sich von 1 Uhr nachmittags bis Sonnen­selbst, teils für die Kontrolle seitens eines gewählten kommunalen die ihnen droht, aufgeklärt würden. Dann sollen die Vorschriften untergang. Der Feind erlitt anscheinend schweren Verlust und Schulrates. in so viel Sprachen ausgehängt werden, als auf der Grube unter späterhin ließ sein Feuer bedeutend nach, während seine Der Berichterstatter beantragt eine Resolution, die eine Zu der Berg- Belegschaft vorhanden sind, damit sie jeder in seiner Mutter- ch I ach tordnung vollständig in Unordnung geriet. sammenfassung der Ergebnisse des Parteireferendums ist, wobei die sprache leſen kann. Die Aborte müssen so angelegt werden, daß sie Askold"," Nowit"," Beffarewitsch"," Ballada" und einige Torpedo­Kontrollfrage, die das Referendum unentschieden gelassen hat, durch von den Arbeitern ohne viel Zeit- und Lohnverlust erreicht werden bootszerstörer flohen nach Süden zu und der Rest ging wahrschein die allgemeine Bestimmung gelöst wird, daß die Kontrolle durch können. In der belgischen Kammer brachten die Socialisten die lich nach einem Nachtangriff durch unsre Torpedoboots flottille und eine aus dem allgemeinen Wahlrecht hervorgehende Körperschaft zu tehrungen zur Bekämpfung derselben treffen solle. Der Weinifter ernsten Schaden; der Totalverlust an Menschenleben wird auf 170 Wurmkrankheit zur Sprache und forderten, daß die Regierung Vor-- Berstörer nach Port Arthur zurück. Uns re Flotte erlitt feinen sichern wäre. Nach kurzer Debatte wird die Resolution Bracke einstimmig habe sehr viel versprochen, aber geschehen sei nichts. Redner ist der geschätzt. Meinung, daß die bösartige Krankheit nicht eher verschwinden werde, Petersburg, 12. Auguft. Die Russische Telegraphen- Agentur Generalstreit. bis die Bergarbeiter durch gute Organisationen die Bekämpfung der meldet ans Mukden von gestern: Während des Kampfes am 26. Juli Krankheit selbst in die Hand nehmen. beschädigte der Panzer Retwisan" zwei feindliche Schiffe, welche Chinesen aus Tschifu am 2. d. Mts. haben sinken sehen. sich sogleich entfernten; wahrscheinlich sind es diejenigen, welche

botiert.

Dubreuilh, Berichterstatter: Die Kommission hat sich dahin geeinigt, in der Resolution die Punkte zusammenzufassen, über die sich in der Kongreßdebatte Uebereinstimmung ergeben hat. Die beantragte Resolution kann daher selbstverständlich nicht die einen und die andren vollständig befriedigen. Trotzdem hofft die Kom­mission auf die einstimmige Annahme der Resolution,

Die Resolution lautet:

sein, hier nochmals die Geschichte der Wurmkrankheit vorzutragen, Hufemann- Deutschland: Es kann meine Aufgabe nicht das hat unser Redner im vorigen Jahre in Brüssel ausführlich gethan. Ich will mich darauf beschränken, Ihnen das mitzuteilen, was wir melden, berichten amtliche Einzelheiten über die Seeschlacht vom London , 13. Auguft. Wie die Abendblätter aus Petersburg im letzten Jahre zur Bekämpfung der Krankheit gefordert und er- 10. b. Mts., daß das Panzerschiff Bessarewitsch" die reicht haben. Der englische und französische Delegierte haben darauf Linie der japanischen Schiffe durchbrach und Kiautschon mit starker hingewiesen, daß die Krankheit in Deutschland mit. Erfolg bekämpft Beschädigung erreichte. Sein Berlust betrug 210 Tote, ein­" In Erwägung, daß die kollektive Arbeitsverweigerung oder der worden sei, und sehr im Abnehmen wäre. Es soll nicht bestritten schließlich des Admirals Withöft, und 60 Ber­Streit die einzige Waffe ist, die die kapitalistische Gesetzlichkeit den werden, daß die Krankheit bei uns zurückgeht, aber warnen möchte wundete. Proletariern auf dem Boden des Lohnsystems zur Verfügung ge- ich doch noch die ausländischen Kameraden, nicht allzu optimistisch lassen hat für die Verteidigung ihres Brotes oder ihrer Würde; Tokio , 13. August. ( Meldung des Reuterschen Bureaus".) Wie " In Erwägung, daß der Streit, indem er den die kapitalistische richte mit Mißtrauen an.( Sehr richtig bei den Deutschen .) Die russische Kriegsschiffe schwer beschädigt worden sein. Pobjeda" habe zu sein. Wir, als Kenner der Verhältnisse, sehen die amtlichen Be- Admiral Togo meldet, sollen in dem Kampfe am 10. ds. Mts. fünf Ordnung zeigt und den Klasseninstinkt der Arbeiter erweckt, geeignet ist, diese dings mit, daß die Krankheit sehr im Schwinden begriffen ist, aber 31vei Masten verloren, außerdem sei ein schweres Geschütz des Schiffes Letzteren zum Klassenbewußtsein zu bringen, welches sie zu Socialisten

machen kann und muß,

erinnert die P. S. de F. alle ihre Mitglieder an die Pflicht, sowohl den Gewerkschaften ihres Berufes beizutreten wie sich mit den streitenden Kameraden zu solidarifieren und mit aller Straft an dem Sieg ihrer Forderungen mitzuwirken.

" In fernerer Erwägung, daß ein mehr oder minder allgemeiner Streit unter Beihilfe der proletarischen Organisation und unter günstigen Umständen einen revolutionären Ausbruch herbeiführen kann und daß andrerseits dort, wo die Proletarier politische Attions mittel nicht besigen oder mit dem Verlust derselben bedroht find, diese massenhafte Arbeitseinstellung sich ihnen aufzwingen fann, um jene Aftionsmittel zu erringen oder zu bewahren,- erklärt sich die B. S. de F. bereit, in solchen Umständen ihre ganze Pflicht zu thun, ohne die Verantwortung für Konflikte zu übernehmen, die ihrer eignen Aktion sich entziehen. Bugleich aber erklärt die Partei energischer denn je, daß die Bergesellschaftlichung der Produktionsmittel von der Uebernahme der politischen Macht durch das Proletariat abhängt und daß folglich alle flassenbewußt gewordenen Arbeiter sich um den revolutionären Socialismus scharen müssen, der einzig im stande ist, durch die politische und ökonomische Expropriation der kapitalistischen Klasse den Wohlstand und die Freiheit aller zu sichern." Tanger - Paris beantragt namens der Seine Föderation die Worte der Resolution: ein mehr oder minder allgemeiner Streit", die einen spöttischen Beigeschmack hätten, durch die Worte zu ersetzen: ein partieller, verallgemeinerter oder allgemeiner Streit".

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Entfernung von 3500 Meter mehrere Treffer erhalten und aus einer verhältnismäßig geringere Beschädigungen erlitten, der Kreuzer scheine sehr schwer beschädigt zu sein. Die Kreuzer hätten Bajan " scheine unversehrt geblieben zu sein. Die Japaner hätten einffiveilen alle erhaltenen Schäden ausgebessert.

dabei muß festgestellt werden, daß die Bergleute in Deutschland stärkstverseuchten, sind nicht viel mehr als die Hälfte nur zum Teil untersucht worden sind. Selbst im Ruhrrevier, dem aller Bergleute untersucht worden, während man in Sachsen von 30 000 Bergleuten nur 2000 unter sucht hat; in Mitteldeutschland hat noch gar keine Unter­u chung stattgefunden, ebenfalls nicht im Saargebiet, auf den Die deutsche ,, Neutralität" in Tsingtan. Staatsgruben, die doch nach Aussage des deutschen Kaisers Muster­betriebe sein sollen. Wie kann man bei einer so mangelhaften 12. August, vormittags 10 Uhr wird gemeldet: Die russischen Kreuzer Tokio, 12. August. ( Amtliche Mitteilung.) Aus Tsingtau , den Untersuchung mit bestimmten Zahlen an die Oeffentlichkeit treten? Nowit und Astold" freuzen, nachdem sie in Tsingtau Kohlen ge­Welchen Wert die offiziellen Zahlen und Berichte bei uns haben, nommen, außerhalb des Hafens; zwei weitere russische geht aus einer Dentschrift des Vorstandes der Wurmknappschafts- Torpedobootszerstörer find foeben in den Hafen kasse hervor. In diesem Revier sollte die Krankheit im borigen eingelaufen; das Panzerfchiff 3äfarewitsch Jahr noch nicht eriftieren, wie der Handelsminister in einer Dent- liegt noch im Hafen.

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Neue Landkämpfe um Port Arthur?

Tokio , 13. August. Um Port Arthur fand während der ganzen Nacht von Dienstag auf Mittwoch( 9./10. August) ein heftiger Kampf statt, der bis 11 Uhr am nächsten Vormittag dauerte. Die russischen Verluste sind enorm.

schrift dem Reichstag mitteilte. Bei späterer Untersuchung stellte Tschifu , 13. August. Tschifu , 13. August. ( Meldung des Reuterschen Bureaus".) es sich jedoch heraus, daß die Krankheit in dem betreffenden Revier Nach einer heute hier eingegangenen Meldung ist der russische in hohem Maße verbreitet ist. Mürzlich hat eine Kommission dort Kreuzer, Nowit" nach Ablauf der Frist von 24 Stunden aus dem getagt, der eine genaue Untersuchung vorangegangen war, die feft- Safen von Tsingtau entkommen; von einem Kampf mit japanischen gestellt hat, daß 50 Proz. aller dortigen Arbeiter wurmfrank find, Schiffen wird nichts berichtet. und was noch charakteristischer ist, daß die Krankheit seit 1883 in dem Revier noch nicht ausgestorben war, also wird hier gerade das furter Zeitung" aus Shanghai von gestern abend meldet: Der Frankfurt a. M., 13. Auguft. Ein Privattelegramm der Frank­Gegenteil von dem behauptet, was der Minister in seiner Denkschrift russische Streuzer Askold" und" Wusung" angelaufen. Das Schiff fagt. Solche Konferenzen haben in Deutschland schon mehrere ge- ist über der 2 asserlinie beschädigt und der fünfte tagt, aber die Hauptbeteiligten, die Arbeiter, hat man nie zuge- Schornstein ist zertrümmert. lassen. Wir freuten uns, heute von den englischen Kameraden zu hören, daß dort die Arbeiter und Besizer in einer gemeinsamen Konferenz über die Bekämpfung der Krankheit beraten haben. Bei Dieser Antrag erregt eine längere, zum Teil leidenschaftliche uns läßt es der bonierte Herrenstandpunkt nicht zu, daß Arbeiter Debatte, an der sich Journaud, Vaillant, Lafont, Levasseur, Groussier, und Millionäre zur Verhandlung einer so wichtigen Sache auch nur Lafargue , Cachin, Guesde, Chauvin und andre beteiligen. Im Laufe turze Zeit ein- und dieselbe Luft atmen. Auch im Reichstag wurde der Debatte ändert Tanger feinen Antrag dahin, die bezeichneten unsre Forderung von der kapitalistischen Mehrheit abgelehnt und Worte der ursprünglichen Resolution so zu modifizieren: ein mehr uns der Vorwurf gemacht, wir trieben mit der Wurmkrankheit oder minder ausgedehnter oder allgemeiner Streit". Die Kom politische Agitation. Wir sind uns aber bewußt, daß wir nur das mission stimmt dem abgeänderten Antrag Tanger zu. Es entspinnt Beste für unsre schwer bedrohten Brüder gethan haben, und können sich eine neue Debatte. Die Gegner des Generalstreits erblicken auch die Genugthuung aussprechen, daß durch unser Vorgehen vieles auch in diesem Antrage eine für sie unzulässige Anerkennung des besser geworden ist. Wir werden aber nicht eher ruhen, bis die Generalstreifs. Chauvin protestiert gegen den Frontwechsel Bergarbeiter von dieser Plage befreit sind.( Lebhafter Beifall.) der Kommission und meint, daß das Votum des Antrages Tanger Ebert Desterreich: Bei uns hat sich der Wurm im leßten den Frauen, Kindern, Priestern, Kaufleuten und eine Heberstimmung der generalstreiffeindlichen Mehrheit durch Jahre auch in den Revieren eingebürgert, wo man ihn früher nicht ben Offizieren der neutralen Mächte zu erlauben, die generalstreiflerische Minderheit bedeuten würde. fannte. Der Minister hat eine Verordnung erlassen, nach der alle Port Arthur zu verlassen und ihnen in Dalny Die Abstimmung über den Antrag Tanger und die ganze Bergleute, die innerhalb der lebten 5 Jahre aus einem fremden Unterkunft anzubieten; er hat ferner Oyama die Er­Resolution wird nach Mandaten vorgenommen. Sie ergiebt die Lande eingewandert oder zurückgekehrt sind, untersucht werden müssen. mächtigung erteilt, auch andre Nichtkombattanten als die auf­Annahme der so abgeänderten Resolution mit 114 gegen 39 Mandate Die Kosten der Untersuchung trägt die Knappschaftskasse. Während geführten aus Port Arthur herauszulassen, vorausgesetzt, daß es bei zwei Enthaltungen. der 5 Jahre können die Leute, falls sie wurmtrant waren, eine ganze nicht die militärischen Operationen beeinflusse. In der von Jama­Ferner wird votiert Guesdes Antrag auf Veranstaltung Belegschaft angesteckt haben. Die Verordnung verlangt auch die gata erlassenen Order heißt es: Der Kaiser wünscht aus Humanität, von Vorträgen im ganzen Lande mit dem Thema: Organisation Aufstellung von Abortlübeln. Leider aber fehlen die näheren Be- die Richttombattanten in Port Arthur vor der durch Feuer und des Proletariats, stimmungen darüber, Dann sollen Bäder gebaut und das Gruben- Schwert hervorgebrachten Verwüstung zu bewahren.

Ferner wird aus Tientsin gemeldet, daß seit zwölf Stunden die Belagerer von Port Arthur von allen Positionen gleich­zeitig borriden. In einer Bastion, die nahe dem Wolfshügel gelegen ist, entspann sich ein besonders erbitterter Kampf. Tokio , 13. Auguft. Der Kaiser hat durch den Marschall Samagata dem Marschall Oyama den Befehl zugehen lassen,