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2. Beilage zum Vorwärts" Berliner Volfsblatt.

Nr. 39.

Korrespondenzen und Parteinachrichten.

Landsberg a. W.

Sonntag, den 15. Februar 1891.

Tokales.

8. Jahrg.

hauses. D. Red.) sowie der mir bekannt gemachten Dienst­anweisung in allen Punkten auf das Gewissenhafteste nachzukommen. Zur Beseitigung der Wohnungsnoth hat sich, wie wir Namentlich verpflichte ich mich, allen mir als Vorgesezte bezeich neten Personen unbedingten Gehorsam zu leisten und daher alle aus lärmenden Reklamen erfahren, eine Gesellschaft unter dem Wir Sozialdemokraten sind keine Namen Deutsche Volts- Baugesellschaft" tonstituirt, welche den mir von diesen aufgetragenen Arbeiten, gleichviel welcher Art, politischen Kinder, oder sollen es wenigstens nicht sein. Wir Besitlosen Haus und Hof beschaffen will und dadurch diese jederzeit unweigerlich zu verrichten. Ich übernehme die Verpflichtung, das Dienstverhältniß vier halten es für unsere Pflicht, durch unsere eigene Energie uns das Armen zu einer begüterten Klasse emporheben wird. Die Gesell- Wochen vor der von mir gewünschten Auflösung desselben zu Recht, das uns zusteht, zu erzwingen, und sind überzeugt, daß es schaft verkündet schon jetzt triumphirend, daß die allgemeine An- fündigen, räume aber dem Verwaltungsdirektor oder dessen Stell­uns auch nur dann wirklich zu Theil wird, wenn wir mit unserer erkennung und Betheiligung weiter Kreise das Unternehmen vertreter ausdrücklich das Recht ein zu meiner eventuellen sofor= Macht dahinter stehen. Man sagt, jedes Bolt habe die Ver- auf eine Basis gestellt habe, die eine Erreichung der hochherzigen tigen Entlassung ohne Angabe eines Grundes. fassung, die es verdiene. So weit in diesem Sage Bestrebungen und letzten Ziele des Unternehmens gesichert er: Außerdem unterwerfe ich mich den Bestim eine Wahrheit steckt, liegt sie auch im folgenden: Jedes scheinen läßt. Der sozialen Bewegung wird fortab ihre Schärfe mungen der für den preußischen Staat bestehen­Bolt hat die Justiz und die Polizei, die es verdient. genommen werden. Auch der Aermiste kann sich jetzt sein eignes Die philiströse Polizeisucht muß mit Stumpf und Stil besonders Seim gründen, wenn er sich vertrauensvoll an die Gesell- den Gesinde Ordnung hiermit ausdrücklich. Wors gelesen, genehmigt, unterschrieben. schafe wendet. Wir haben aus der Arbeiterllasse ausgerottet werden. einmal ein ver- Dieser Arbeiter- Revers" braucht keine Erläuterung. Wir Mißtrauen gegen die Vor Kurzem, am 28. v. Mts., hatte zu Landsberg a. M. der teufeltes Volksbeglücker, welche gestehen, daß wir selten beim Durchlesen moderner Unternehmer­dortige Polizei Inspektor eine öffentliche Volksversammlung, Berlin mit billigen Wohnungen versorgen wollen, und gestatten Abmachungen ein gleiches Gefühl der Beschämung gehabt haben, in welcher Genosse Peus über das Invaliditäts- und uns daher, die Sonde der Kritik in die Tiefen des neuen Be- wie bei diesem Magistrats- Revers. Ob sich die betreffenden Alters Versicherungsgesetz referirte, wie übrigens auch schon glückungsplanes zu tauchen. Das neue System der Deutschen Magistratsmitglieder beim Durchlesen dieses Reverses auch früher wiederholt, um 10 Uhr wegen eingetretener Polizei- Bolts- Baugesellschaft" besteht zum Unterschiede von den bisherigen schämen, wissen wir nicht; nöthig hätten sie's nach unserer stunde aufgelöst. Der eingelegte Protest half nichts. Dar- Projekten darin, daß jede Anzahlung und sonstige Leistung von Meinung. auf fandte Genosse Peus folgende Beschwerde an den Ober- Kapital, wie Amortisation 2c., in Fortfall kommt und daß der bürgermeister Meydam zu Landsberg :

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Berlin , den 31. Januar 1891.

nun

aber

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Erwerber das Anwesen sofort übertragen erhält. Zuerst freilich, Arbeiterausflug! Ueber Hundert Mitglieder des Fachvers ohne formell als Eigenthümer eingetragen zu sein. Die Gesell- eins der Tischler des Nordens besuchten vor einigen Tagen die schaft baut Jedem, der es wünscht und den gestellten Anforde- Räumlichkeiten der Fabrik der Hutmachergenossenschaft in der rungen entspricht", Haus und Hof gegen folgende Bedingung. Pappel- Allee. Herr Borgemann, der Leiter der Anstalt, führte Der Erwerbende hat sich in eine Lebensversicherungs- Gesell: die Gäste durch alle Arbeitsfäle und gab recht belehrende An­schaft einzukaufen auf Todes- und Altersjall das letztere auf gaben über den Betrieb und die Maschinen. Von dem Gesehenen ein Alter von 60 Jahren, und zwar mit dem vollen Werthe und Gehörten sehr befriedigt, begaben sich die Genossen schließlich des Besitzthums. Mit dem Augenblick, da der Eingekaufte nach dem auf der Schwedterstraße belegenen Lokale von Thierbach, 60 Jahre alt wird, erhält er das Anwesen als schuldenfreies wo über den Ausflug diskutirt und manches schöne Arbeiterlied Eigenthum, oder falls er früher stirbt, seine Erben. Dagegen hat gesungen wurde. Da die Besichtigung großer Arbeitsstätten un­gemein das Wissen des Handwerkers erweitert, sollten dergleichen 1. die Prämie für die versicherte Summe, die Unternehmungen recht häufig unternommen werden. durchschnittlich auf 22 pet. angenommen wird.

Am 28. Januar 1891, Abends 8 Uhr, fand im Saale des Aftientheaters eine öffentliche Volksversammlung zu Landsberg an der Warthe statt, in welcher der Endesunterzeichnete über das Invaliditäts- und Altersversicherungs- Gesez referirte. Nachdem ich von 1/49 bis 3/410 gesprochen, ward der Vortrag zur Dis­tussion gestellt und Herr Fabrikant Bahr(?) ergriff das Wort. Raum hatte derfelbe nur weniges gesagt, da forderte der die Versammlung überwachende Polizeibeamte unter dem Hinweis der Reflektirende nur zu zahlen: auf die soeben( 10 Uhr) eingetretene Polizeistunde die Bersammelten auf, das Lokal zu verlassen. Der Ver­such des Protestes wurde derartig zurückgewiesen, daß die Ver­fammlung der Gewalt zu weichen sich gezwungen fah.

2. die Zinsen für das aufgewendete Rapital. 3. Feuerversicherung und Realfieuern

Mittel von

21/2 pet. 4

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1/2

in Summa 7

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Der Bossischen Zeitung" wird geschrieben: Seit einigen Tagen geht durch die hiesigen Zeitungen die Notiz, Ich erblicke in dem oben geschilderten Vorgehen der Polizei daß seitens der Pferdebahngesellschaft eine Pferdebahn­eine etlatante Gesetzwidrigkeit. Das Versammlungsrecht ist ein verbindung zwischen dem nördlichen Theile der Friedrichstraße gefeßlich den Staatsbürgern Preußens zuerkanntes Recht und pet. und dem südlichen Theile derselben geplant werde, durch Legung nicht eine von Polizeignaden abhängige gütige Erlaubniß. Dieses Das ist wirklich der Gipfel der Uneigennüßigkeit. Nichts von Pferdebahngeleisen über die Weidendammer Brücke, Reichs­Recht ist außerdem von der allergrößten Wichtigkeit, indem dem weiter verlangt die Deutsche Bolts- Baugesellschaft als eine Ver- tagsujer- Neustädtische Kirchstraße u. f. w. So wünschenswerth öffentlichen Leben dadurch ein Organ zur Lösung der wichtigsten zinsung des aufgewendeten Rapitals mit 4 pet. und die Prämien eine direkte Verbindung zwischen nördlichem und südlichem politischen und sozialen Aufgaben gegeben ist. Es ist zahlungen der Police . Die Deutsche Volks- Baugesellschaft besteht Theil der Friedrichstraße auch ist, so werden wir auf dieselbe daher Pflicht eines jeden für das Wohlergehen der nicht etwa aus einigen Spefufanten, wie die Urheber der bisher noch sehr lange warten müssen; denn diese Verbindung Gesammtheit eifrig besorgten Staatsbürgers, das Versamim in die Deffentlichkeit gelangten Unternehmen. Die Deutsche ist erst nach Beseitigung ganz erheblicher Schwierigkeiten Die Gesellschaft lungsrecht mit der ganzen ihm zu Gebote stehenden Energie Wolfs- Baugesellschaft ist die Allgemeinheit. es sei nur an der Ueberschreitung der Linden" erinnert gegen etwaige, durch Unwissenheit oder Willkür der für gefeßliche wird sich der Börse, das heißt vom möglich, auch nicht früher ausführbar, bis die Weidendammer Ordnung bestellten Organe der Polizei zu schüßen, und ich hoffe Publikum borgen, indem sie verzinsliche Antheilscheine heraus- Brücke umgebaut ist, was auch noch Jahre dauern kann. Um ganz bestimmt, bei Ihnen, als dem Chef der Polizei, darin alle giebt. Da man nicht gut annehmen kann, daß die Placirung der eine direkte Verbindung mittelst Pferdebahn zwischen Wedding " mir zukommende Unterstügung zu finden. Antheilscheine unter 4 pet. möglich sein werde, so ergiebt sich Die Polizeiſtunde eines Wirthes hat mit einer in dem Saale lipp und klar, daß die Matadore der neuen Baugesellschaft in und Kreuzberg " zu erlangen, braucht aber glücklicherweise hierauf dieses Birthes stattfindenden öffentlichen Volksversammlung uneigennüßigfter Weise hier für ihre arme Mitmenschen in die gar nicht erst gewartet zu werden. Die große Pferdebahngeſell­schaft braucht nur eine entsprechende Anzahl von Wagen einzu­ganz und gar nichts zu thun. Die Bolksversammlung Schranken treten. Man verlangt nur 4 prozentige Verzinsung stellen und dieselben folgend benannte Strecken laufen zu lassen, und ift fein Unternehmen des Wirths, sondern der die Versammlung des aufgewendeten Kapitals. Das Leihen desselben kostet minde- die gewünschte Verbindung ist fertig. Kreuzberg , Belleallianceftr., besuchenden Staatsbürger und es ist rein zufällig, wenn der stens ebensoviel. Also dazwischen liegt kein Profit, fein einziger Königgrägerstr., Sommerjir., Dorotheenstr., Neue Wilhelmstr., Wirth in dem Saal gleichzeitig fein Schankgeschäft betreibt. Der Nickel; es ist die reine Nächstenliebe, welche aus dem Projekt Luisenstr., Karlstr., Friedrichstr. , Chausseestr. , Müllerstr., Wedding . Saal gehört, so lange die Versammlung tagt, nicht dem Wirth, hervorleuchtet. Noch zweckentsprechender würde die Verbindung allerdings sein, noch viel weniger der Polizei, sondern einzig und allein der Ver- Eo sieht die Sache wenigstens nach den Reklamen der Volts- wenn nicht die Karlstraße, sondern die Invalidenstraße zur Ver­sammlung selber, die ihn eben durch den Einberufer gemiethet Baugesellschaft an. Nun muß man aber wissen, daß zu den bindung der Strecke Chauffeestraße- Quisenstraße benutzt werden hat, sei es nun, daß sie thatsächlich, wie in diesem Fall, Miethe eifrigsten Förderern und Interessenten des Projektes diefelben könnte; hierzu wäre allerdings die Einlegung einer neuen Weiche zahlt, sei es, daß der Wirth durch den Bierausschank sein Geschäft zu Herren gehören, die das schöne Projekt der Arbeiterkolonien Invaliden- und Chausseestr.- Ecke erforderlich, an welcher Ecke machen glaubt. Die Polizei kann also allerhöchstens dem in Lichtenberg f. 3. aufs Tapet brachten und damit verdientes zwar brei Weichen liegen( nur eine wird benutzt), aber die Ver­Wirth den Bierausschant über die Polizeistunde hinaus verbieten, Fiasto machten. Man kann sich dann des Gedankens nicht er- bindung westlicher Theil Invalidenstraße mit nördlichem Theil was übrigens hier in Berlin auch noch nicht einmal geschieht. wehren, daß das Projekt wieder den Hauptzweck haben wird, Chausseestraße fehlt gerade. Da die Einlegung einer vierten Thut die Polizei mehr, schließt sie der Polizeistunde halber die einigen Spekulanten Gelegenheit zu geben, sich unbequemes Weiche mit größeren Schwierigkeiten versehen sein könnte, fo Versammlung, so erlaubt sie sich eine gesetzwidrige Vergewaltigung. Terrain abzuwälzen, das gegenwärtig nicht an den Mann zu würde die betreffende Verbindung event. durch die Karl- und Wie sollte denn auch die Versammlungsfreiheit sich thatsächlich bringen ist. Selbstredend bestimmt die Gesellschaft den Preis des Scharnhorststraße erreicht werden können. Darauf gewartet braucht verwirklichen können, wenn es der Polizei erlaubt sein sollte, auf Grund und Bodens und des Baues. Darin liegt der ganze it. aber nicht zu werden, weil in der zuerst genannten Strecke alle Grund der Polizeistunde ein vorzeitiges Ende der Versammlung 7 pet. als Miethszahlung an und für sich wären vielleicht kaum erforderlichen Weichen 2c. vorhanden sind. Da auch eine Ver­herbei zu führen, damit den ganzen Zweck der Versammlung zu hoch. Wer aber giebt die Garantie, daß die Abschätzung des mehrung der Pferdebahn- Verbindung zwischen Wedding und illuforisch zu machen und den Staatsbürgern die Berausgabung Grund und Bodens und des Hauses nach Grundfäßen der Soli Dranienburger Thor dringend wünschenswerth ist, möchte ich von Kosten zu verursachen, ohne daß dieselben auch nur den dität erfolgen wird? Nehmen wir an, Terrain in Lichtenberg sei für die baldige Schaffung der Pferdebahn- Verbindung Kreuzberg­ersten äußeren Zweck dieser Verausgabung, die bis zu Ende durch- 500 m. werth, und der Bau 2500 M. Wer hindert die Gesellschaft, das Brandenburger Thor- Wedding im Interesse aller Bewohner des geführte Abhaltung der Versammlung, erreichen! Da wir bis Terrain mit 2000 M. und den Bau mit 3000 M. dem Reflettanten Nordens von Berlin dringend die betheiligten Gesellschaften und jest noch kein Gesez haben, welches Beamte für die durch ihre anzufreiden. Ein Risiko für die Bolts- Baugesellschaft kann in Behörden ersuchen". gesetzwidrige Handlungsweise entstehenden direkt nachweisbaren feinem Falle entstehen. Sie läßt sich in dem angenommenen Bei­materiellen Verluste erjahpflichtig macht, so erwarte ich um so fpiel auf 5000 M. Zinsen und Versicherungsprämie zahlen. Sie Ihnen, dem Chef der Polizei, daß Sie die Ihrer behält das faktische Eigenthumsrecht am Anwesen bis zur Aus­daß derartige Gesezwidrigkeiten nicht mehr Amtsgewalt unterſtehenden Beamten eingehend dahin instruiren, zahlung der Versicherungssumme durch die Lebensversicherungs­vorkommen. Gesellschaft, da sie allein auf das Grundstück eingetragen ist. Sie mit, daß hier erhebt Zinsen und Versicherungsprämie z. B. von 5000 M., wo in Berlin , wo doch die Herren Polizeibeamten gewiß die Gesetze gegen sie vielleicht nur 3000 M. Antheilscheine auszugeben und tennen, nun und nimmer der Schluß der Versammlungen durch zu verzinsen braucht und im Todesfalle des Reflektanten noch ein die Polizeiſtunde herbeigeführt wird. Ja es kommen fogar, wie gutes Geschäft macht. Das Alles ohne das geringste Risilo. bei den Kellnern, Bersammlungen vor, die erst um 1 Uhr Nachts| Da die Thätigkeit der Gesellschaft sich auf alle Stände, beginnen. gleichviel ob Beamte, Kaufleute, Arbeiter oder Landleute aus Sollte sich der betreffende Polizeibeamte darauf berufen wollen, dehnen wird, so nehmen wir von dem Charakter des Projekts daß der Wirth und nicht er den Schluß der Versammlung herbei- Notiz- zur Warnung.

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Die Aerzte Berlins bedienen sich bei Angabe der tödtlich gewordenen Krankheit der Verstorbenen auf den Todtenscheinen in neuerer Zeit häufig ausschließlich nichtdeutscher Ausbrüde. Dies Verfahren führt, wie es in einer polizeilichen Bekanntmachung heißt, zu Unzuträglichkeiten, weil die Todtenscheine vorzugsweise zum Zweck der polizeilichen Kontrolle eingeführt sind und diesem Zweck nur dann entsprechen können, wenn die Todesursache mit einem auch für den Nichtarzt verständlichen Namen bezeichnet ist. Das Polizeipräsidium ersucht daher die Herren Aerzte, bei Aus­füllung der Todtenscheine sich thunlichst deutscher Krankheitsnamen zu bedienen."

Gerichts- Beifung.

geführt, indem derselbe ihm gegenüber erklärt habe, den Saal Berliner Kommunalarbeiter als Gesinde." Unsere nicht länger herzugeben, so wäre es doch eine völlig unzulässige Anmaßung als Beamter im Namen des Wirthes zu sprechen. neuliche Mittheilung über die angeblich ohne Grund erfolgte Ent­Diese Erklärung hätte dann nur der Wirth abgeben können und lassung eines Arbeiters bei den städtischen Wasserwerken, dessen Sache der Versammlung wäre es gewesen, sich mit der auch dann Stelle sofort von einem Verwandten eines dort thätigen Ingenieurs unberechtigten Forderung auseinanderzusehen. besetzt wurde, hat uns eine große Anzahl von Zuschriften einge- Ein sehr abenteuerlicher Mensch stand gestern in der " Ich theile ferner noch mit, daß die Versammlung aller- tragen, in denen dies Verfahren als ein bei den städtischen Be- Person des Musik- Schriftstellers Karl Emil Seifert vor der bings eine sozialdemokratische war, daß ich aber von der hörden durchaus nicht ungewöhnliches bezeichnet wird. Es ist. Straffammer hiesigen Landgerichts I, um sich wegen Be= eines schwierig, diese Mittheilungen fämmtlich mit der nöthigen Sicher- truges, Bedrohung und Widerstandes gegen die Unparteilichkeit und Mannes Ihrer Stellung eine viel zu hohe Meinung heit zu prüfen, so daß ihre Veröffentlichung erfolgen könnte. Staatsgewalt zu verantworten. Der früher hier wohnhaft ge­müssen, als daß ich annehmen könnte, Aber unter diesen Mittheilungen befindet sich auch eine, die aller- wesene Angeklagte verheirathete sich hier im Jahre 1869 und daß deshalb die Gesetzwidrigkeit eines Ihrer Amtsgewalt unter- dings unwiderleglich bewiesen ist und zwar urkundlich. Ein in der siedelte mit seiner Frau im Jahre 1874 nach Amerika über. Im fiehenden Beamten auch nur die allergeringste Nachsicht finden städtischen Desinfektionsanstalt in der Reichenbergerstraße be- Jahre 1880 wurde diese Ehe durch Urtheil des Superior Court tönnte. schäftigt gewesener Arbeiter theilt uns mit, daß er mit 6 Kollegen von Buffalo wegen Ehebruchs des Angeklagten geschieden und Einem baldigen Bescheide über die Ihrerseits erfolgte plöglich ohne Angabe eines Grundes entlassen worden sei, ob ihm die Wiederverheirathung bei Lebzeiten seiner Frau ausdrück­Rektifikation des betr. Beamten entgegensehend, zeichnet wohl ausgemacht war, daß die Arbeiter vier Wochen vor ihrem lich verboten. Er veranlaßte dieselbe jedoch sofort am Tage Abgange zu fündigen hätten. Diese schöne Bethätigung des gleichen seiner Scheidung vor einem Notare in Buffalo eine eidliche Er­Heinr. Peus. Rechts" zwischen Arbeitgeber und Arbeitern, die stets von den klärung abzugeben, durch welche sie ihm die Erlaubniß zur Auf diese Beschwerde erhielt Genoffe Peus am 13. d. M. freisinnigen Größen, die auch theilweise in der Stadtverwaltung Wiederverheirathung ertheilte. Seine geschiedene Frau fehrte folgenden Bescheid: stecken, im Munde geführt wird, würden wir in der That für nach Deutschland zurück, der Angeklagte selbst blieb in Amerika . Im Auf Ihre Beschwerde vom 31. v. M. benachrichtige ich Sie, unglaublich halten, wenn sie uns nicht Schwarz auf Weiß vor: Jahre 1888 lernte er in Kalifornien eine Frau Dr. M. G. kennen, daß ich dieselbe als gerechtfertigt anerkenne und dem hiesigen läge. Wir besitzen nämlich das Personalblatt des Arbeiters welche sich dort mit ihrem schwer franken Ehemann aufhielt. Er Polizei- Juspettor eröffnet habe, daß der Eintritt der Polizei- Karl Friedrich St. Es ist dies eine Art Arbeitskontrakt, oder wurde der Musiklehrer der Dame und da er ein sehr gewandtes stunde kein gesetzlicher Grund zur Auflösung der angemeldeten richtiger ein einseitiger Arbeiter- Revers, in dessen ersten Theile Wesen und einnehmendes Aeußere besitzt, so gewann er die Zu­Versammlung war. der in den städtischen Dienst aufzunehmende Arbeiter die aus- neigung der wohlhabenden Dame, welche sich noch in dem Jahre, Meydam, Ober- Bürgermeister. führlichsten Angaben über seine bisherige Beschäftigung, Ver- in welchem ihr Mann starb, mit ihm verlobte. Er erklärte seiner hat also Ret­besitze und in fifitation genügt natürlich nicht, das verletzte Rechtsgefühl zu machen hat, über lettere bis ins dritte und vierte Glied auf und Deutschland 8000 Thaler zu liegen habe, welche Summe für ihn als neunzehn Rubriten In einer derselben ist ein würde. Da er bei berlegung empfindlich gestraft, der Beamte fommt mit einer bloßen kurzer Lebenslauf( über Schulbesuch, Handmere, wildung, Be- Glauben lebendig erhielt, daß er sie heirathen würde, sp verlegung zu geringe Strafe, Der Bürger wird für soften wäre zu dieſem Zwecke ausgefüllt werden. Gröffnung" davon. Verlange die Dinge nun einmal so rufsarten, Grwerbs und Aufenthaltsverhältnisse, Militärverhält nahm dieselbe gar keinen Anstand, ihm auf seinen Wunsch ein Darlehn von 2100 Doll. zu gewähren. Der Angeklagte wurde Am interessantesten aber ist der Schluß des Reverses, den der inzwischen amerikanischer Bürger und fehrte 1889 nach Deutsch­ land zurück. Bald darauf folgte thm Frau M. G., er holte sie Arbeiter unterschreiben muß. Er lautet: Ich erkläre und verpflichte mich, den Bestimmungen der von Bremerhaven ab und lebte mit ihr längere Zeit auf ihre Hausordnung des Krankenhauses( es handelt sich um Beschäf- Soften herrlich und in Freuden. Sie blieben etwa 14 Tage in tigung für den Arbeiter im Reffort eines städtischen Kranken- Dresden, verweilten bis April 1990 in Wien und Frau M. G.

Recht erzwingen.

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der Frau M. G. außerdem den