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Die Socialdemokratie verwirft die besondere Militärgerichts- 1 Das Fachblatt macht dann den Reformvorschlag, den Vorsik und barkeit überhaupt, die nichts ist wie ein leberrest aus einer bar- die Mehrheit in den Spruchgerichten militärischen Berufs richtern barischen ständischen Justizpflege. Wenn irgend ein Ereignis die einzuräumen, die ja der militärischen Disciplin unmittelbar ent­innere Unmöglichkeit dieser Sonderjustiz unwiderleglich zu beweisen zogen sind. Eine solche Reform wäre allerdings eine Besserung, sie im stande war, so die Bilseordre Wilhelms II. Der Richter muß bedeutete eine Annäherung an die civile Gerichtsbarkeit und würde unabhängig und umabsetzbar sein, oder der Richter hört auf Richter in der Konsequenz die militärische Sonderjustiz überhaupt über zu sein und wird statt Vollstrecker des Rechts ein Geschöpf fremder flüssig machen, die auch unter der Voraussetzung militärischer, Einflüsse. Eine Verwirrung der Justiz mit der militärischen lebenslänglich und unabsetzbar angestellter Berufsrichter immer Disciplin hebt das Recht selbst auf. Die geltende Militär- Straf- noch verhängnisvoll abhängig wäre von dem besonderen militärischen gerichtsordnung bestimmt denn auch ausdrücklich im§ 18: Die Kastengeist. erkennenden Gerichte sind unabhängig und nur dem Gesetze unter­worfen."

Opfer.

Neue Auslieferungen.  

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zerreißen aufforderten, und erst jüngst für den Fall, daß die Junker nicht die 15 oder 20 Groschen mehr als Wuchergewinn erhielten, die Throne Frachen ließen".

Bebels Aeußerung selbst in der gefälschten Form würde die Katastrophe um eines gewaltigen idealen Zieles als keinen Schaden" betrachten. Die Anarchisten des Dreschflegels aber drohen mit jeglicher Hochverräterischen Gewalt, bloß wenn die Taschen einer fleinen Sippe nicht genügend gefüllt werden.

Die Junker- Camorra arbeitet seit jeher mit denselben Mitteln. Fürchten sie die Zurückdrängung ihres Einflusses, so suchen sie Krone und Regierung dadurch einzuschüchtern, daß sie selbst mit der Res volution drohen. Sind ihnen gegnerische Parteien im Wege, so demuzieren sie diese wegen derselben Handlingen, mit deren An­fündigung sie zuvor selbst erpresserisch gearbeitet haben!-

er von der Gewerbe- Inspektion fofort entlassen. Es liegt also auch im Interesse des Kossat selbst, daß die Regierung sobald als möglich völlige Klarheit über den neuen Fall Arenberg" schafft.

Von der schlesisch- russischen Grenze wird uns geschrieben: Nur hat die bürgerliche Kritik stets eine solche Vermischung ent­Russische Deserteure passieren täglich die oberschlesische Grenze. schieden bestritten. Die Bilse- Order verabschiedet diese fromme Wenn sie nicht auf Grund gefälschter Bässe die russischen Kontroll aus Riel meldet, hält sich der von Herrn Herfurth des Zum neuen Fall Arenberg. Wie uns ein Privat- Telegramm Legende endgültig. Sie stellt principiell die Militärjustiz unter stationen passieren können in Rußland   beschäftigen sich viele Mordes eines Schwarzen angeklagte ehemalige Sanitätsunteroffizier die miliärische Disciplin und fie macht den Militär­richter abhängig von dem Willen des vorgesetzten Militärkabinetts Leute mit der Anfertigung und dem Verkauf gefälschter Pässe, die stoffat dortselbst auf. Er war dort erst Stellmachergeselle und und zieht den Richterspruch vor die Strafinstanz der Verwaltung. Die teuer bezahlt werden müssen, dann suchen die Flüchtlinge an ver erhielt dann auf Grund vorzüglicher Zeugnisse( auch vors Justiz unter die Disciplin stellen, heißt die Disciplin an die Stelle das gegenwärtig infolge des sehr niedrigen Wasserstandes des Grenz- Gewerbe- Inspektion eine Anstellung. Er behauptete, daß er wegen botenen Stellen heimlich die Grenze zu überschreiten, ein Vorhaben, züglicher militärischer Führungspapiere?!) bei der Kieler der Justiz setzen! Das liegt im Wesen aller Militär- Sonder- Justiz, und diese innere Unverträglichkeit zweier gegensätzlicher Funktionen fluſſes Przemsa   häufig gelingt. Oft genug fällt freilich auch so ein Herzschwäche den Tropendienst habe aufgeben müssen. Nach fann nur so lange notdürftig verhüllt werden, als die Eingriffe der unglücklicher Deserteur den Kugeln der stets wachsamen Kosaken zum den Meldungen über seine südwestafrikanische Vergangenheit wurde militärischen Disciplinargewalt in die richterlichen Befugnisse unter­Diejenigen, welche den russischen Grenzwächtern entgehen, Tassen oder zum mindesten nicht offenkundig werden. Die aus Anlaß des Bilse- Prozesses ergangene Order reißt diese Verhüllung ab und sind damit aber keineswegs geborgen, sondern fallen in den meisten die wahre Natur der Militärjustiz, ihr Gegensatz zu den elementaren Fällen den preußischen Häfchern zum Opfer. Es ist eine Thatsache, daß jetzt täglich russische Deserteure von preußischen Beamten auf den Die Centrums- Parade in Regensburg  . Der Katholikentag hat Bahnhöfen des Industriebezirks angehalten werden, von wo aus sie die Reise nach England oder Amerika   antreten wollen. Die Beamten an den Kaiser das Bekenntnis seiner ehrfurchtsvollen Huldigung suchen die Wagenabteile vierter Klasse in der gewissenhaftesten Weise des Kaisers ist, und ebenso Gott, was Gottes ist, geloben wir von telegraphiert:" Folgend dem Befehle, dem Kaiser zu geben, was ab und wer dem Spürsinn der Herren in Myslowig, Kattowitz  , neuem freudigen Herzens, daß alle unsre Verhandlungen der Ehre Beuthen   oder Gleiwitz   entgeht, wird sicher in Kandrzin gefangen, und dem Wohle des deutschen   Vaterlandes dienen jollen. Wir wo eine ganz besonders gründliche Revision der Wagen 2c. erfolgt. wollen, gemäß dem erhabenen Beispiele Ew. Majestät, dahin Die Erwischten, die meist nicht das zur Reise nach England oder arbeiten, daß das deutsche Volf gefestigt werde in Ehrfurcht zu Gott Amerika erforderliche Geld haben, werden als mittellose Ausländer und seiner Religion und in Treue, Anhänglichkeit und Liebe zu ausgewiesen, d. H. sie werden an die russische Grenze nach Sosnowice feinem Herrscherhause und seinem Vaterlande." gebracht und dort von russischen Beamten in Empfang genommen. Auf diese Weise wurden am Sonnabend neun russische Flüchtlinge ausgewiesen."

Ernst.

Grundsätzen moderner Rechtspflege tritt allen sichtbar zu Tage. Die Angelegenheit ist in der That von entscheidendem schweren Die aufgeregten Tressen- Kritiker aber rollen ihren Soldatenmut zusammen und senken ehrfurchtsvoll die loyale Feder. Hier steht ja nur die fittliche Existenz der Militärjuſtiz selbst auf Man muß ins Ausland gehen, um die Stimme militärischer Kritik an der Bilse- Order zu vernehmen; und dort klingen die mili­tärischen Kritiken deutlich und schrill genug!

dem Spiele.

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Das angesehene österreichische militärische Fachblatt Dauzers Armee- Zeitung" bespricht in der Nummer vom 11. August die An­gelegenheit unter dem Titel: Die Unabhängigkeit des Militärrichters. Wir entnehmen tem Blatt die folgenden Darlegungen:

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Als unmittelbar nach den beiden letzten vor den deutschen  Militärgerichten verhandelten Sensationsprozessen Mertens( Mord am Rittmeister Krosigk) in Gumbinnen   und Bilse in Meh die als Vorsitzende zur Schlußverhandlung kommandierten Offiziere und die andren als Beijißer der Schlußverhandlung beigezogenen Stabsoffiziere in den Ruhestand versezt wurden, wurde vielfach der Verdacht ausgesprochen, daß diesen Maßregeln nicht militärische Motive zu Grunde lägen, sondern daß es sich um Maßregelungen handle, um die Betroffenen für ihr Verhalten als Richter zu strafen. Selbst die Gemäßigtesten, die diesen Verdacht von der Hand wiesen und an ein zufälliges Zusammentreffen glaubten, hielten das Vorgehen der obersten Heeresleitung für unklug, indem fie darauf hinwiesen, daß sich die Regierung die Unvermeidlichkeit einer solchen, das Vertrauen in die unbeeinflußte Gerechtigkeit der Militärrechtspflege gänzlich untergrabenden Deckung hätte bor Augen halten und deshalb ein Arrangement treffen müssen, das die Pensionierungen nicht in einen aufdringlichen Zusammen­hang mit der richterlichen Thätigkeit der betreffenden Offiziere gebracht hätte.

An einen bloßen Zufall war schon von Anfang an nicht leicht zu glauben. Beim Bilse- Prozeß in Mezz, beziehungsweise

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Wer von den Unglücklichen über die galizische Grenze zu flüchten vermag, hat das bessere Teil erwählt, da die dortigen Behörden die Armen, auch wenn sie ganz mittellos sind, nicht ausweisen. Soweit unser Korrespondent!

Wir werden auf diesen abscheulichen europäischen   Skandal an der Sand reichhaltigen Materials zurückkommen.-

Vom südwestafrikanischen Kriegsschauplatz liegt nunmehr auch eine Meldung des Hauptmann a. D. Dannhauer vor, die vom 20. Auguft datiert ist. Sie lautet:

In der ersten öffentlichen Versammlung besprach der Vor­sitzende das Wesen der Katholikentagge, die nicht von den parlamen­tarischen Centrumsfraktionen geleitet würden, sondern von selbst aus dem Empfinden des katholischen Volkes heraus geschaffen worden feien. Redner mahnte zur Aufrechterhaltung des fonfeffionellen Friedens und erklärte, die Katholiken wollten lediglich die Rechte und Freiheiten, welche Andersgläubige in den Bundesstaaten ge­nössen. Prof. Eiser Bonn sprach über die Erneuerung der Welt durch Christus", Roeren über Papsttum und Ultramontanismus. Eine schneidende Satire. Als wir am Sonntag die angebliche Denkschrift der braunschweigischen Regierung gegen den Großherzog von Mecklenburg- Strelig mitteilten, wie sie ein welfisches braunschweiger Blatt veröffentlicht hatte, be merkten wir, daß die Denkschrift, sofern sie eine Mystifikation sei, die Erfindung eines die Zeichen der Zeit flug deutenden Spaß vogels wäre".

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Heute nahm Hauptmann Franke auf dem Marsch einige Hereros gefangen, die das Gefecht bei Hamafari mitgemacht haben, und welche aussagten, die Mamboleute seien Das Blatt erklärt mun, daß die Denkschrift in der That eine unsre Gegner dort gewesen. Die Häuptlinge Mutate und Satire wäre, und daß sie durch diese Form die Absicht verfolgt hätte, Banjo feien gefallen, ein Teil der Hereros, auch die Aufmerksamkeit auf bemerkenswerte maßgebende Auffassungen Samuel, feien südöstlich nach Otjitongo gegangen. Man zu bermutet, daß die Tetjoleute nach ihrem Heimatgebiet Gobabis abgezogen feien. Mühlenfels nahm gestern die Wasserstelle Erindi- Endeka mit vielem Vieh nach kurzem Kampf. Die Gefechtstraft des Feindes scheint gebrochen. Das Detachement Winffer stieß vor einigen Tagen nördlich von

bei den bald darauf folgenden Pensionierungen schien der Zu- Otjofondu auf sehr überlegene Hererohaufen und brachte ihnen sammenhang zunächst zweifelhaft, bis der Berliner Vorwärts" bor wenigen Tagen nachstehende kaiserliche Kabinettsorder an den kommandierenden General des 16. Armeecorps veröffentlichte... folgt der Abdruck).

Ob nun die betroffenen Offiziere außerdem von amtswegen in den Ruhestand verseht worden oder ob sie nach dieser Maß­regelung von allerhöchster Stelle selbst gegangen sind, eventuell unter sanfter Mithilfe der Erläuterung" durch den Corps­tommandanten, ist gleichgültig....

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zahlreiche Verluste bei. Alle Abteilungen folgen dem Feinde zur umfassung der Flante. Das Haupt­quartier geht zunächst nach O witotorero.

Tenten. Es erflärt:

Die Zeitung hat sehr oft in ernstester Form auf die un­geheuren Konsequenzen hingewiesen, welche das von der braun­schweigischen Staatsregierung gegenüber der Throns folge Seiner Königlichen Hoheit des Herzogs Ernst August beobachtete Verfahren haben müßte, wenn einmal damit begonnen würde, die in diesem Falle acceptierten Grundsätze bei jedem andren Thronwechsel in einem deutschen   Bundes­staate anzuwenden. Die Ausführung dieser Konsequenzen zeigt zugleich am deutlichsten, wie verhängnisvoll für die gesamte deutsche Monarchie die Anschauungen der Denkschrift von 1902 fein würden, wenn sie über Braunschweigs Gebiet hinaus anerkannt würden."

Dhne auf die besonderen welfischen Landesvaterschmerzen ein­zugehen, darin hat das Blatt recht, daß die Satire nur ausspricht, was ist. Wenn einige Blätter über den Unsinn" der Satire spotten, so ist das bewußte Heuchelei oder völlige Urteilslosigkeit. Man braucht nur an die Affaire des Biesterfelders zu denken, um zu er­fennen, daß die Satire ins Schwarze trifft.

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leider

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eine

Auch diese Meldung, so optimistisch sie gefärbt ist, bestätigt nur den Mißerfolg Trothas am Waterberg  . Man muß sich immer wieder vor Augen halten, worin der Feldzugsplan Trothas eigentlich bestand. Er wollte die am Südrand des Waterberg   lagernden starken Hererohaufen derart einkreisen, daß sie völlig vernichtet und zur In der kaiserlichen Verordnung vom 28. Dezember 1899 heißt Ergebung genötigt würden. Bevor er jedoch seine Vorbereitungen es, daß die Oeffentlichkeit im militärgerichtlichen Verfahren aus- beendigt hatte, machten die Hereros Miene, ihre Lagerpläge zu ver­zuschließen sei, wenn der Grundsatz gefährdet sei, daß auch im laffen. Trotha beschleunigte nunmehr seine Operationen und unter­Gerichtsverfahren das Ansehen der militärischen Einnahm am 10. und 11. feinen großen fonzentrischen Angriff. Aber Preußen erstrebt ganz zielbewußt politisch- wirtschaftlich- Eisens richtungen, Verordnungen und Gebräuche erhalten... und dem berechtigten Ehrgefühle aller Beteiligten, insbesondere der der Schlachtplan miglang, die Masse der Hereros brach durch. bahnpolitik!- das Reichsmonopol. Daß daneben ähnlich jenigen des Offiziersstandes, Rechnung getragen" werden müsse. Sie floh zunächst nach Osten, wo sie in der für unfre dynastische Bestrebungen gehen, gehört zum System!- Hier Die glückliche Geburt eines Gesetzgebers wird wieder angezeigt. Vergeblich fragt man sich, nach welchem Punkte der kaiserlichen Truppen unpassierbaren wasserlosen Steppe entkam. Verordnung die Oeffentlichkeit der Hauptverhandlung auszu- scheinen sich die flüchtigen Haufen getrennt zu haben. Wenig- Der kaiserlich deutsche Legationssekretär im Haag, Graf Wilhelm  schließen gewesen wäre. Sollen die in Forbach   vorgekommenen stens spricht auch Dannhauer nur von einem Teil der v. Mirbach- Harff, Fideikommißbefizer auf Harff im Kreise Ehebrüche, Unterschlagungen, Trunkenheitsercesse usw. zu den Hereros, der sich nach Südosten gewendet habe. Ein andrer Teil Bergheim  , ist an Stelle des am 8. Februar verstorbenen Grafen ,, militärischen Einrichtungen und Gebräuchen" gehören, deren scheint nach Osten oder Nordosten weitergeflohen zu sein. Die nach Droste zu Vischering   von Nesselrode Reichenstein( Herten  ) auf " Ansehen erhalten" werden muß, haben die Verüber dieser moral- Südosten fliehenden Haufen wurden von den Truppen Trothas ver- Präsentation des Verbandes des alten und des befestigten Grund­und gesetzwidrigen Schandthaten ein berechtigtes" Ehr= befizes im Landschaftsbezirk Cleve- Geldern mit Nieder- Berg und folgt. Alle Abteilungen folgen dem Feinde zur Umfassung Nieder- Jülich durch allerhöchsten Erlaß vom 13. August auf Lebens­gefühl? Man wird abwarten müssen, welchen Erfolg zeit in das Herrenhaus berufen worden.- Wollen die Zeiten der Kabinettsjustiz Friedrichs des Großen der Flanke." Vermutlich nur die, daß sich die und seines Vaters in Deutschland   wieder aufstehen aus ihrem diese Aktion haben wird. wieder einmal nach einem andern Teile des anderthalb Jahrhunderte altem Grabe? Wir halten es für aus- Hereros Lehrer, Pastoren und Agrarier. geschlossen durch den ehrenhaften und gerechten Sinn der deutschen   Landes, nach dem Gebiete um Gobabis abgedrängt sehen, wo Aus Gr. Ottersleben   berichtet die Magdeb. Voltsstimme": Richter im Talar und im Waffenrode. Gumbinnen   und Meß sind der Krieg dann so lange seinen Fortgang nehmen dürfte, bis die Im Laufe des vergangenen Jahres war es den Mitgliedern der die Wegmarken, die das deutsche Heer nach Sedan weisen und Hereros sich genötigt sehen, über die Grenze nach Britisch- Betschuana- evangelischen Schulsocietät Gr. Ottersleben- Benneckenbed dank der nicht nach Jena  , troß Forbach  ! Wie jedes halbwegs moderne Prozeßgesetz enthält auch die land zu flüchten, wohin ja schon ein erheblicher Teil vor Monaten zahlreichen Beteiligung unfrer Genossen gelungen, die Dienstalters geltende deutsche Militärstrafgerichtsordnung den Hauptgrundsatz: geflüchtet sein soll. Damit wären die Hereros aber nicht besiegt, zulagen von 150 auf 180 m. und den Wohnungsgeldzuschuß von Die erkennenden Gerichte sind unabhängig und nur dem Gefeße sondern man hätte lediglich das Land von Einwohnern und Vieh 200 auf 240 m. jährlich zu erhöhen. Diese Erhöhungen waren nun unterworfen." Die vorzeitig aus der Aktivität in den zukunfts- entvölkert! Inzwischen würde sich dann im Nordosten der andre unsren Agrariern, die in der Gemeindevertretung große Rolle spielen, ein Dorn im Auge, und kein Mittel blieb unversucht, losen und schmal befoldeten Ruhestand verfekten Offiziere haben Teil der Hereros irgendwo festgesetzt haben, bis er auch dort von diesen Beschluß wieder umzustoßen. Ja, es wurde sogar in der vor­in ihrem nunmehrigen Verhältnisse hinreichende Muße, über den den Truppen weitergedrängt wird! legten Versammlung an unsern Genossen Klotsch von einigen praktischen Wert derartiger Grundgeseze nachzudenken, deren Der Satz Die Gefechtskraft des Feindes scheint ge- Großgrundbesizern() das Anfinnen gestellt, dahin die unter allen Umständen gesicherte Durchführung nicht durch eine brochen" will nicht allzu viel bedeuten. Wirklich standgehalten Versammlung zu beeinflussen, daß es zu keinem endgültigen Beschluß ausführende weitere Gesebesbestimmung gewährleistet ist. Was nützt und wo bleibt die Unabhängigkeit", wenn man zwar nach haben ja die Hereros von Anfang an nicht. Sie sind eigentlichen bestem Wissen und Gewissen stimmen kann, aber befürchten muß, Angriffen immer ausgewichen und haben nur kleinere Abteilungen für seine Abstimmung pensioniert oder strafweise versett zu überfallen. Angriffe auf größere Abteilungen, z. B. die Kolonne werden. In dieser Erkenntnis enthalten die Gerichtsorganisations- Glasenapp, haben sie nur dann unternommen, wenn ihnen das vorschriften aller Rechtsstaaten den weiteren Grundsaz, daß die Gelände besonders günstig war. Richter auf Lebensdauer ernannt und gegen ihren Willen Die Hereros wären auch schön dumm, wenn sie sich auf wirk Fall strafbarer Handlungen ausgenommen weder in den Ruhe- liche Gefechte mit einer starken Truppe einlassen wollten. Ihre stand noch auf einen andren Dienstort versetzt werden können. Stärke beruht ja gerade im Guerillakrieg, in ihrer Beweglichkeit und Auch für den Bereich der deutschen   Militärjustiz gilt dieser Sab, aber natürlich, wie überall, nur für die Berufsrichter und nicht geschickten Ausnugung Kleiner strategischer Vorteile. Diese Tattit auch für die fallweise beizuziehenden Laienrichter. wird aber aller Voraussicht nach unfern Truppen noch manchen Aus diesen Betrachtungen ergiebt sich ein beachtenswertes herben Verlust beibringen. Dilemma: Einerseits wird die Beiziehung von Truppenoffizieren ( Offizieren des Soldatenstandes) zu den militärischen Erkenntnis­gerichten nicht nur als wünschenswert, sondern geradezu als un­umgänglich notwendig angesehen, ja sogar noch die weitere For­derung aufgestellt, daß ihnen der offizielle Vorsiz und die weitaus 15 Groschen- Hochverrat. Wir haben gestern auf Grund genauer überwiegende Majorität im Spruchgerichte zufallen müsse. Informationen mitgeteilt, was Bebel in Amsterdam   über Sedan und Die Deutsche   Tages­Andrerseits zeigen die hier besprochenen Vorkommnisse und die den Sturz des Napoleonismus gesagt hat. daran geknüpften Erwägungen, daß kaum jemand der unent- zeitung" behauptet empört, wir beschuldigten sie der Fälschung, und behrlichen Eigenschaft des Richters, der Unbeeinflußbarkeit und der sie hält die Angelegenheit für wichtig genug, um den Wortlaut Wir haben nichts feststellen zu lassen. Unabhängigkeit so sehr ermangle, als der Offizier des Soldaten- sie meint wohl gerichtlich standes, denn niemand kann für sein Verhalten auf der Richter- dagegen, wenn die Deutsche Tageszeitung" die Gelegenheit bietet, bank so prompt und so gründlich gemaßregelt werden wie er, und vor der breitesten Deffentlichkeit das elende Denunziantenhandwerk wenn die Sache nur ein bißchen politisch angepackt wird, braucht der reaktionär- agrarischen Staatsstreichler zu entlarben. der Zusammenhang zwischen der Maßregelung und der Richter- Bebel hat ausgeführt, was wir gestern festgestellt haben. thätigkeit gar nicht erkennbar zu werden. Vom Compagnie- Aber selbst wenn er gefagt hätte, was ihn die Deutsche Tages­fommandanten aufwärts kann man bald um die Ecke inspiziert zeitung" auf Grund ungenauer Berichte hat sagen lassen- wie sein, ganz abgesehen von der Zahl jener, die auf das Wohlwollen harmlos wäre verhältnismäßig auch diese Wendung gegenüber den ihrer Vorgesetzten besonders angewiesen sind. Ob sich dann Maß- hochverräterischen" Drohungen der Landwirtsbündler, die einst regelungen von Offizieren wegen ihrer richterlichen Thätigkeit wegen 15 Groschen Zolldifferenz mit dem Schwerte   in der wirklich ereignen oder nicht, ist vollkommen gleichgültig." Hand", also durch einen euroväischen Krieg, die Handelsverträge zu

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Deutfches Reich.

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fomme! Diese zumutung wurde von unserm Genossen selbstverständ­lich ganz entschieden zurückgewiesen. Als nun die in Frage stehende Gehaltserhöhung von der Regierung bestätigt und den beteiligten Gemeinden das mitgeteilt wurde, erhob der Gemeindevorsteher Georg Köhne in Benneckenbeck Beschwerde beim Ministerium! Um mun diese Beschwerde recht wirksam zu gestalten, wurden zwei Lehrer mir nichts dir nichts beschuldigt, mit der Socialdemokratie einen kompromiß geschlossen" zu haben! Am Montag, den 15. August, erhielt nun Genosse Klotsch nachstehendes Schriftſtüd: Königl. Kreisschulinspektion Bahrendorf. Nr. 1066.

Behendorf, den 15. August 1904. Sehr geehrter Herr! Was ich Ihnen hier mitteile, bitte ich streng vertraulich zu halten. Der Lehrer, Herr Teudeloff, ist beschuldigt, mit Ihnen als dem Vertreter der Socialdemokratie in Groß- Ottersleben einen Kompromiß geschlossen zu haben, um dadurch Ihre Stimmen für die Erhöhung der Alterszulagen von 180 Mart zu erlangen.

Die Angelegenheit kann nur dadurch urkundlich aufgeklärt werden, daß Sie Ihre Aussage geben. Ich möchte Sie im Interesse der Wahrheit(!) nun bitten, am Mittwochabend im Rektoratszimmer der neuen Schule, Benneckenbed, erscheinen zu wollen. Ein Recht steht mir nicht zu, Sie zum Termin zu laden, aber ich meine, Sie werden einer freundlichen Bitte meinerseits Folge geben und erscheinen. Ergebenst Krüger, Pastor, Königlicher Kreisschulinspektor. Der also Eingeladene tam der freundlichen Bitte des geistlichen Herrn auch nach und hierbei wurde ihm dann bekannt gegeben, daß Beschuldigung ebenfalls eine diese gewiß recht wohlgemeinte Leistung des Gemeindevorstehers von Benneckenbed, Georg Köhne, foi!