Herr Ballin hat sogar den Vorrang vor dem Zaren. Denn und Kinder in den Schlachthäusern arbeiten und leben müssen, haben| vor der ersten Straffammer in Hannover . Als Angeklagte faßen, diejenigen Deserteure entgehen der Auslieferung an Rußland , die organisierte Arbeiterschaft überzeugt. daß die besitzende Klasse wie wir telegraphisch mitgeteilt, auf der Anklagebant der 34 Jahre die Fahrkarten deutscher Amerikalinien haben. Die russischen sich durchaus nicht davor scheut, die Arbeitermassen einem Schicksal, alte Bankier Freiherr Kurt von Bodenhausen- Berlin, „ Schnorrer" des Grafen Bülow, so bettelarm sie sein mögen, so schlimmer wie Sflaverei, zu überliefernt. Aus solchen Klassen- der Kaufmann Albert Heye aus Berlin und der Hauptmittellos sind sie doch nicht, daß man nicht aus ihnen Vallin- Profit unterschieden wird eine dritte große Partei, die socialistische er- jahre aus Afrika zurückkehrte. Letzterer ist noch mann a. D. von Besser, ebendaher, der erst im Vorherauszuschinden versteht. stehen."
Die preußisch- hessische Polizei- Freundschaft. Die denkwürdige Verfügung der Hessischen Regierung gegen die Gefährdung des deutschen Vaterlandes durch eine Rede unsres österreichischen Genossen Pernerstorfer liegt uns jetzt im Wortlaut vor, das folgendermaßen aussieht: Großherzogl. Kreisamt
J.-Nr. 36 687
Betreffend: Auftreten des österreichischen Reichsrats- Abgeordneten Pernerstorfer in einer Versammlung zu Offenbach .
D
Der österreichische Reichstags Abgeordnete Bernerstorfer ist, nachdem ihm durch Verfügung des Königl. Polizeipräsidenten zu Frankfurt a. M. untersagt worden war, einen vorher angekündigten Vortrag über die Entwicklung der Socialdemokratie in Desterreich er die zu halten, in der betreffenden Versammlung in Frankfurt in demonstrativer Weise aufgetreten. Er hat nach der Versammlung einen Offenen Brief an den deutschen Reichskanzler in der Presse veröffentlicht, in dem er die Politik des Reichskanzlers und der preußischen Regierung in abfälliger Weise kritisiert hat.
Bereits am Schluß der Frankfurter Versammlung war bekannt gegeben worden, daß Bernerstorfer den angekündigten Vortrag nach dem Amsterdamer Socialistenkongreß in Hessen abhalten würde. Dieser Vortrag soll nunmehr Zeitungsnachrichten zufolge in einer am 28. d. M. in Offenbach im Saalbau abzuhaltenden Volksversammlung stattfinden. Nach der Entschließung Großherzoglichen Ministeriums des Innern vom 23. d. M. würde das Auftreten Bernerstorfers in einer Versammlung in Offenbach oder an einem andren Orte des Großherzogtums nach Lage der Verhältnisse als eine Demonstration gegen die Maßnahmen der Regierung eines benach barten Bundesstaates betrachtet werden müssen, die von einem Ausländer nicht geduldet werden kann.
Hiermit würden die Voraussetzungen gegeben sein, unter denen Bernerstorfer aus dem Gebiet des Großherzogtums auszuweisen ist.
Wir setzen Sie von dieser Verfügung Gr. Ministeriums mit dem Anfügen in Kenntnis, daß die Ausweisung des ReichstagsAbgeordneten Bernerstorfer durch die Polizeibehörde in Bollzug gesetzt wird, sobald derselbe den Versuch machen sollte, die angekündigte oder eine andre öffentliche Versammlung zu besuchen. An Herrn Gregor Schmitt. b. Hombergt."
Deutfches Reich.
Saarabischer Terror.
unbestraft, Heye hat wegen Körperverlegung vom Berliner Schöffengericht einmal 60 M. Strafe bekommen. Freiherr v. Bodenhausen ist Lieutenant a. D. und zweimal vorbestraft und zwar vom Kriegsgericht der 6. Division mit 6 Wochen Festung und vom Landgericht Berlin wegen gefährlicher Körperverlegung mit zwei Jahren Aus St. Johann- Saarbrücken wird uns vom 22. August ge- Gefängnis. Davon ist ihm ein Jahr im Gnadenwege erlassen. schrieben: Die Jagd auf Rotwild wird zur Zeit im Saarrevier mit Die drei Angeklagten famen in der Nacht zum 31. Mai aller Energie betrieben. Schon lange bestand der Verdacht, daß itm 12 Uhr aus Berlin in Hannover an. In ihrer einzelne Polizisten, die zur Versammlungsüberwachung kommandiert Gesellschaft befand sich noch der Oberlieutenant a. D. werden, ihre Pflicht so auffassen, daß sie die in Gewerkschafts- und Reinelt. Alle vier begaben sich in das Weinrestaurant Parteiversammlungen redenden Arbeiter ihrem Arbeitgeber denunzieren Tipp- Topp und franken in Gemeinschaft zweier Damen vier Flaschen müßten. Anders ließen sich die vielen Maßregelungen nicht erklären. Seft. Nachts um 3 Uhr traten sie auf der Straße zu einem ParadeJetzt hat dieser Verdacht so greifbare Gestalt gewonnen, daß eine marsch an und damit begann der Spektakel. Vom Schuhmann zur Beschwerde beim kgl. Landratsamt und eine Strafanzeige wegen Ruhe verwiesen, gehorchten sie einen Augenblick und fingen von Verrufserklärung und Mißbrauch der Amtsgewalt gegen einen neuem an zu skandalieren, worauf der Schußmann Glo demann, Kriminalpolizisten die Folge war. Der betreffende Kriminalschutz vorbestraft ist, am Theaterplatz die Personalien des v. Bodenhausen der schon einmal wegen Mißbrauchs seiner Dienstwaffe disciplinarisch mann forderte den Arbeitgeber auf, einen Arbeiter zu entlassen, feststellen wollte. weil er in Gewerkschafts- und socialdemokratischen Parteiversamm Schutzmann einen so kräftigen Stoß, daß er vom Trottoir bis in Der Freiherr v. Bodenhausen gab aber dem lungen als Redner auftrete. Der Arbeitgeber lohnte aber den Dienst die Mitte der Straße taumelte. v. Bodenhausen lief ihm nach, des Ordnungswächters schlecht, er machte dem Arbeiter Mitteilung faßte ihn an die Kehle und bearbeitete den Schußmann mit seinem von der Denunziation, und eine Strafanzeige gegen den Denunzianten Spazierſtock. Glockemann bekam Hilfe von dem Schutzmann Henkel. war die Folge. Und dieser Fall steht durchaus nicht vereinzelt da! Beide erhielten von dem Freiherrn erhebliche Prügel und VerIn Dutweiler war ein Bäckergeselle Leser der„ Rheinischen letzungen. Schließlich zogen die Schußleute blank und hieben mit Zeitung" und verschiedene Bergleute naschten auch gelegentlich von überströmt besinnungslos zusammenbrach. Nach ihren Säbeln solange auf Bodenhausen ein, bis er blut der„ verbotenen Frucht". Plötzlich kamen zwei Gendarmen, ohne Aussage des Oberlieutenants Reinelt haben die Schuhleute noch auf ich zu legitimieren, um eine Haussuchung nach„ verbotenen den Angeklagten v. Bodenhausen eingeschlagen, als er schon am Schriften" vorzunehmen. Sie beschlagnahmten eine Anzahl Nummern der Boden lag. Rhein . Ztg." sowie mehrere wissenschaftliche Bücher. Der Bäcker- Der schwerverletzte v. Bodenhausen wurde nach der Bahnhofs meister wurde von einem Gendarmen aufgefordert, seinen socialdemo- wache gebracht. Auf dem Wege dorthin hat v. Bodenhausen nach fratischen Gesellen zu entlassen, was der auch zu seinem Bedauern Meinung der Schußleute noch widerstand geleistet. Hauptmann a. D. thun mußte, da er einen Boykott seitens der Grube zu fürchten hatte. v. Besser begleitete den Transport und schimpfte auf die PolizeiAuch bei mehreren Bergleuten wurde gehaussucht. beamten. Er titulierte sie mit" Bluthunde"," Henkersknechte"," totschlagen müßte man die Beamten" und dergleichen. Auf der Wache schimpfte v. Besser weiter, v. Bodenhausen schlug um sich und wollte fich nicht von der Polizei verbinden lassen.
Der Staatsanwalt lehnte es ab, der erstatteten Strafanzeige Folge zu geben und verwies den Antragsteller an die Militärgerichtsbarkeit. Die uniformierte Juftitia fand aber gleichfalls nichts Strafbares an der Handlung der„ Gesezeshüter".
"
In der Osterwoche wurde ein hiesiger Genosse von zwei Schutzleuten in Civilanzug mit einer Haussuchung überrascht. Man fuchte das Krämersche Flugblatt Saar- Bergmann höre". Die Polizisten legitimierten sich noch nicht einmal als Schuleute, fehrten das Unterste zu oberst, kümmerten sich nicht um den Protest unsres Genossen und gingen schließlich, da sie das Gesuchte nicht fanden, unter Wegnahme der verschiedensten Drucksachen, Zeitungen, Flugblätter usw., ohne daß das Mitgenommene dem Eigentümer bis jetzt zurückgestellt worden wäre. Weder die eingelegte Beschwerde, noch die erstattete Anzeige wegen Hausfriedens bruchs hatte irgendwelchen Erfolg.
Dieses Dokument, das in die Akten deutscher Regierungskunst des 20. Jahrhunderts übergehen wird, leistet ja alles mögliche an Polizeivasallentum gegen Preußen. Ganz gewiß, Hessen wird seine Gendarmerie und Regimenter aufbieten können, um mit Säbel und Spieß den gefährlichen Mann über die Grenze zu schleppen. Mehr aber vermag es nicht. Das Großherzogtum befigt ein freies Das Versammlungsrecht wird durch unberechtigte UeberVersammlungsrecht. Dort bedürfen die Versammlungen wachungen und ewig drohende Auflösungen so gut wie aufgehoben. keinerlei polizeilicher Beglaubigungen. Das Gesetz selbst schützt die Kurz, in Saarabien hat das Gesetz abgedankt, es herrscht der Terror, Versammlungsfreiheit vor polizeilichen Eingriffen. Und so wird, es müsse denn sein, daß für Saarabien bereits das russische wie wir annehmen, die Offenbacher Versammlung doch stattfinden Strafgesetz und die russische Strafprozeßordnung in Kraft gesezt und sie wird sich nur zu einer um so gewaltigeren Demonstration find! gegen die deutsche Polizei- Einheit gestalten, und der offene Brief" des einzelnen„ Ausländers", dessen überlegene Wahrheiten anscheinend recht schmerzhaft ins Herz der aufgeklärten Dunkelmänner getroffen haben, wird sich in ein offenes, sehr offenes Wort des ,, angestammten" Volkes selbst steigern, das man ja immer noch nicht ausweisen kann.-
Kapitalistischer Terror in der Geldsacksrepublik.
Auf der Wache herrschte ein fürchterlicher Radau. Der wachthabende Schußmann erklärte vor Gericht, er sei 16 Jahre Schutzmann, aber so etwas, wie von Bodenhausen und von Besser sich betragen hätten, das habe er noch nie erlebt. Als der Arzt tam, um den verwundeten Freiherrn zu verbinden, stieß letzterer den Arzt vor die Brust, daß er zurücktaumelte, und schrie ihn an, ob er Polizeihausen verbinden und auf den Nat des Arztes, er möge sich arzt oder Privatarzt sei. Da das letztere zutraf, ließ sich von Bodenwegen der schweren Verlegung doch in ein Krankenhaus begeben, antwortete der Freiherr höflich: Lecken Sie mich im A.
Der mitangeklagte Heye hat auf der Wache den Schußmann G. beleidigt, indem er zu ihm fagte:„ Sie sind ja blödsinnig". Der verwundete v. Bodenhausen mußte sich noch in derselben Nacht in eine Privatklinik begeben. Er hatte einen wuchtigen Säbelhieb über wieder hergestellt, daß er in Untersuchungshaft abgeführt werden den Kopf erhalten und erst nach einigen Wochen war er soweit konnte, aus welcher er gegen Kaution freigelassen wurde.
Der Staatsanwalt hob hervor, daß die Affaire großes Aufsehen erregt habe wegen der dabei in Frage kommenden Persönlich feiten, der Brutalität des Hauptangeklagten und des groben Excesses wegen. Er beantragte gegen den Freiherrn v. Bodenhausen ein Jahr Gefängnis, gegen v. Besser einen und gegen Heye zwei Monate Gefängnis, sowie gegen jeden Angeklagten wegen ruheſtörenden Lärms 30 M. Geldstrafe.
Die Verteidiger bemerkten, daß nicht die von dem Staats
Das Gericht verurteilte die Angeklagten zu den schon gestern telegraphisch mitgeteilten Strafen: von Bodenhausen erhielt sechs Monate Gefängnis wegen Widerstand und schwerer Körperverlegung v. Besser wegen schwerer öffentlicher Beleidigung 200 M. Geldstrafe, Heye wegen einfacher Beleidigung 40 M. Geldstrafe. Wegen ruhestörendem Lärm wurden sämtliche Angeklagte außerdem zu je 30 m. Geldstrafe verurteilt.
,, Socialdemokratische Agitation unter den Rekruten" lautet die aufregende Ueberschrift eines Leitartikels der„ Konservativen Korrespondenz". Die Speise Anstalt für die Kreisblätter sollte ihr Bublikum nicht durch falsche Alarmtitel in Angst und Schrecken versetzen. anwalt angeführten Umstände, sondern daß die Schuyleute durch Oben wird das Höllenbild von der Agitation in der Kaserne den rechtswidrigen Gebrauch des Säbels ein angeschlagen, im Tert liest man aber nur davon, daß die Social- Menschenleben gefährdeten, der Affäre zu großer demokratie mehr wie bisher die socialpolitische Erziehung Sensation verholfen habe Frankfurt a. M., 25. August.( Telegramm.) Der Versuch der der Jugend, also auch ihre Aufklärung über den kulturverwüstenden preußischen Polizeicentrale, auch auf die badische Regierung einen Militarismus fördern wolle. Also nichts von Agitation unter Druck auszuüben, Bernerstorfer in Mannheim nicht sprechen zu lassen, Refruten, die wir ja auch als unsinnig und überflüssig verwerfen. ist nicht gelungen. Die badische Regierung soll, wie die Frankf. Freilich das amtliche Junkerorgan will der Socialdemokratie Volksstimme" meldet, erklärt haben, daß sie keine Veranlassung habe, ja auch verbieten, die Kinder des Proletariats im Geiste der Es schwingt sich darum zu folgender das Auftreten Bernerstorfers am Freitag, den 26. d. Mts., zu ver- Humanität zu erziehen. Forderung auf: hindern. In dem Bestreben, die angekündigte Bewegung unter der socialdemokratischen Jugend in Fluß zu bringen, ist jedenfalls ein Vom südwestafrikanischen Kriegsschauplak folgenschweres Unternehmen zu erblicken. Es wird also darauf meldet General Trotha: ankommen, dieser Bewegung von Anfang an einen Damm ent Heyde ist mit Estorff vereinigt und steht unter dessen Befehl. gegenzusehen. Insonderheit aber stellt sich die Notwendigkeit Fiedler mit Compagnie Welt und 2. Batterie bildet Militärimmer dringender heraus, Zuchtmaßregeln für die schulentlassene station Waterberg . Brockdorf unter Fiedler deckt mit Jugend zu ergreifen." Was heißt das? Will das die Familie" gegen den Umsturz mit 50 Mann, 1 Geschütz wird von Dtjofondu nach Epukiro 60 Mann ehemaliger Besatzung Outjos Naidaus, Winkler verteidigende Blatt etwa den proletarischen Eltern verbieten, ihre Kinder socialistisch zu erziehen? Soll etwa die schulentlassene Jugend aufbrechen, sobald Spike Deimling Otjofondu erreicht. zwangsweise aufs Land geschafft werden und dort unter der Gefinde- ey debred rückt mit 5. Compagnie Regiments 2 und neu aufOrdnung dem gnädigen Herren fronden? gestellter Artillerie auf Epukiro, um sich den Hereros vorzulegen. Estorff folgt den Feind östlich umfassend, Mühlenfels frontal, Deimling westlich umfassend. General Trotha versucht es also mit einem neuen Umfassungsmanöver. Wenn man aber bedenkt, daß die monatelang rbereitete umfassung der Hereros am Waterberge mißglückt ist, so wird man Umfaffung der Hereros am Waterberge mißglückt ist, so wird man auf dies neue Einkreiſungsmanöver, das plöglich improviſiert und auf noch ausgedehnterem Terrain ausgeführt wird, nicht allzu große Hoffnungen feßen. Der Erfolg könnte aber möglicherweise in einigen Schlappen unsrer Truppen bestehen, wenn man wieder in den Fehler unbesonnenen Draufgängertums verfallen sollte. Husland. Belgien .
In Colorado besteht der Kriegszustand unver ändert fort. Am letzten Sonnabend wurden aus Cripple Creek wieder viele Bürger deportiert, nicht etwa nur Streifer, sondern auch wohlangesehene Bürger, Leute, die Haus und Hof besitzen, Geschäftsleute, Beamte. Sie hatten sich mißliebig gemacht und galten als gefährlich, weil sie aus ihren Sympathien für die Streifer fein Hehl machten. Die arbeiterfeindliche Citizens Alliance( Bürger- Vereinigung) herrscht unbeschränkt und verfolgt wütend ihr Ziel, alle Gewerkschaftler und deren Freunde aus den Dder was will man sonst, um die socialistische Erziehung der einzelnen Distrikten oder, wenn möglich, aus dem Staate Colorado zu Jugend zu verhindern? verbannen. Den am Sonnabend Ausgewiesenen wurde aufs schärfste ein-" Zucht" lernt die proletarische Jugend von selbst in Will man durchaus Zuchtgeprägt, daß man sie unbarmherzig lynchen würde, wenn sie sich je ihrem harten Kampf ums Dasein. wieder blicken ließen. Die rechtmäßig erwählten Beamten maßregeln gegen die schulentlassene Jugend", so nehme man sich in Cripple Creet sind gewaltsam abgesetzt und eine zunächst liebevoll der eignen Sprößlinge an, des rohen Studententums, in Cripple Creek find gewaltsam abgefeßt und eine ber austobenden jungen Infassen kleiner und großer Garnisonen, Kommission, gebildet aus Vertretern der Citizens Alliance und Berg - der Arenberge der Kolonien. Da giebt es in Hülle und Fülle zu thun!- werks- Besizern, beherrscht die Lage. In Denver , der Hauptstadt Katholikentag. In der Donnerstagvormittag abgehaltenen von Colorado , befinden sich über hundert Oberbeamte, die ihre öffentlichen Versammlung legte Generaldirektor Pieper- M.- Gladbach Familien in Cripple Creek haben, aber die Rückkehr dahin nicht in einer Rede die Grundsäße und Leitmotive der kathowagen. Der Gouverneur schaut ruhig zu und giebt lischen Socialpolitik dar. auf alle Beschwerden die Antwort, daß zuerst der Streit auf- Kanonikus Mahenberg- Luzern sprach über das Thema: Die gehoben werden müsse. Die Arbeiter im Cripple Creek- Distrikt sind Sicherheit und Weitherzigkeit( 1) der katholischen Weltanschauung. Darauf hielt der Präsident Dr. Borsch die Schlußrede, in der meist geborene Amerikaner, welche sich diese schimpfliche Behandlung er der Hoffnung Ausdruck gab, daß die Beschlüsse des Katholikengefallen lassen müssen. tages für Kirche und Vaterland segensreich sein mögen. Der Nuntius Monsignore Caputo spendete den apostolischen Segen.
Auch Präsident Roosevelt , an den appelliert wurde, hat es abgelehnt, sich da einzumischen. Die Citizens Alliance, ein Unternehmerberband der neuesten Zeit, der seine Verbreitung über die ganzen Vereinigten Staaten genommen hat, ist sehr mächtig und Zweck desselben ist der rücksichtslose Kampf gegen die Gewerkschaften. Roosevelt will sich da nicht die Finger verbrennen. Das Votum der organisierten Arbeiter wird als solches nicht so sehr gefürchtet, weil dieselben politisch nicht einig sind. Wohl aber müssen die Republikaner Wert legen auf das große unabhängige, unberechenbare Votum, das durch eine Bewegung in den Arbeitermassen leicht eine bestimmte, nicht gewünschte Richtung nehmen kann. Darum ist etwas Vorsicht immerhin geboten.
Roosevelt wurde von Chicago aus aufgefordert, zu Gunsten der 60 000 streifenden Schlachthausarbeiter vermittelnd einzugreifen, ähnlich wie 1902 bei dem großen Streit der Anthracit- Kohlengräber. Roosevelt will sich aber auf nichts einlassen und erklärt, er sei Verfreter der ganzen Nation und nicht einer bestimmten Klasse. Diese großen Streits beunruhigen die Politiker sehr.
Der Präsident des Nationalverbandes der Schlachthausarbeiter hat fürzlich eine Erklärung erlassen, in welcher es heißt:„ Der Streit hat im Westen viel zur Aufklärung über den Socialismus beigetragen, jezt mehr als je. Die Arbeiter, oft unbewußt Socialisten, sehen, daß sie einen Teil der großen socialistischen Bewegung bilden. Die erbärmliche Be
"
Zur Schulfrage wurde am Mittwoch der folgende Antrag
angenommen:
Der Amsterdamer Beschluß.
Nicht allein in Frankreich , so wird uns vom 23. August aus gresses, der für die Regeln der socialistischen Politit aller Länder Amsterdam geschrieben, wird der Beschluß des internationalen Kondie Dresdener Resolution maßgebend macht, auf die Regierungspolitit einen unmittelbaren Einfluß ausüben.
" In der Erwägung, daß das Ziel der Volksschule, die Kinder zu guten Menschen, zu treuen und zuverlässigen Gliedern der In Belgien ist die Situation ganz die gleiche, welche sich in Kirche und der menschlichen Gesellschaft und zu Erben des Himmels zu erziehen, nur in der konfessionellen Volksschule voll und ganz Frankreich ergeben wird, wenn die Gruppe der 40 Jaurèsisten sich erreicht werden kann, da nur hier der Unterricht und die er vom Block loslöst. In Wirklichkeit weiß man, daß troß des Einziehlichen Maßnahmen den genannten hohen Zielen in möglichst greifens der socialistischen Partei, welche den Wahlkampf stets auf bollkommener Weise angepaßt werden können und nur hier der dem Boden des Klassenkampfes geführt hat, der unmittelbare Lehrer seine ganze Persönlichkeit ohne Einschränkung und ohne politische Ertrag unsrer Wahlkämpfe der gewesen ist, daß die Rückhalt in den Dienst der Erziehung stellen darf, in der ferneren fatholische, ultramontane Regierung sich behauptete und erneuerte, Erwägung, daß das ganze katholische Bolt Deutschlands die die seit 20 Jahren unser Land beherrscht, trotzdem die Majorität des Simultanschule verurteilt und nur der konfessionellen Volksschule Volkes antiflerikal ist. und deren Lehrern sein volles Vertrauen entgegenbringt und sie in ihrem Wirten zu unterstützen bereit ist, fordert die 51. GeneralVersammlung der Katholiken Deutschlands alle tatholischen deut schen Männer auf, gegenüber den in letzter Zeit hervortretenden Bestrebungen zur Förderung der Simultanschule überall und mit aller Entschiedenheit für die Erhaltung bezw. Einführung fonfessioneller Volksschulen und Lehrerbildung einzutreten." Gleich ein Beweis von der oben erwähnten„ Weitherzigkeit der fatholischen Weltanschauung!"
Edelste.
Hannover , 24. Auguft.( Eig. Ber.) Das blutige Renkonter zwischen drei Berliner Herren und Schutzhandlung, welche den Arbeitern von den Großschlächtern zu teil leuten, das sich am 31. Mai 1904 in Hannover auf dem Theaterwurde, die entsetzlichen Zustände, unter welchen Männer, Frauen plage ereignete, bildete am Mittwoch Gegenstand der Verhandlung
Die letzten Wahlen haben gezeigt, daß sich die katholische Partei bedeutend im Rückgang befindet und die optimistischen Führer der Partei refigniert zu befürchten scheinen, binnen vier Jahren die Majorität zu verlieren.
Aber wer wird der katholischen Regierung folgen? Die liberale Partei trifft Vorbereitungen, die Nachfolgerschaft zu übernehmen, aber sie darf nicht hoffen, daß ihr radikales und demokratisches Programm ihr mehr als 50 Size verschafft. Die 40 oder 41 Size, die sie braucht, um die Majorität der Kammer zu bilden, gehören den Socialisten.
Bis zu den letzten Tagen haben alle unfre Genossen, von Vandervelde bis zu Destrée, den man hier zu den Intransigenten im Kampfe gegen die Revisionisten zählt, öffentlich erklärt, daß sie eine Regierung unterstützen würden, welche für die Einführung des allgemeinen Stimmrechts, die obligatorische Schule, die Ver