r. 200. 21. Jahrgang.
1. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt.
die Einsicht in die Art, wie sich diese Dinge in den Köpfen darstellen,
Freitag, 26. August 1904.
Die Parteipreffe und der Amsterdamer wesentlich gefördert. Es ist eine Debatte gewesen, die, was verein zu Görlig folgenden Antrag in der Organiſationsfrage an: Kongreß. fast unerhört ist, die Verständigung näher gebracht hat.„ Der Parteitag fordert die Parteigenoffen derjenigen Wahlkreise, Das Bewußtsein der Einigkeit in allen Grundfragen wurde erhöht, für welche feine Agitationsbezirke gebildet sind, auf, bis zum nächsten Das Urteil der deutschen Parteipresse über den Amsterdamer zugleich aber die Erkenntnis verstärkt, daß die taftischen Fragen Parteitag Agitationsverbände zu bilden oder sich bestehenden Agitations Rongreß ist so ziemlich übereinstimmend in der Genugthuung über jedes Landes ganz verdammt komplizierte Dinger sind, die mit verbänden anzuschließen. Bu einem Agitationsbezirk gehören diedie Annahme der Dresdener Resolution. Völlige Einmütigkeit Autorität zu beurteilen nur einer so genauen und intimen Kenntnis jenigen Wahlkreise, welche durch den Parteivorstand für die herrscht in der Anerkennung der Sachlichkeit, mit der in Amsterdam der Thatsachen zusteht, wie sie dem Außenstehenden fast un- Reichstagswahlen zu einem Agitationsbezirk vereinigt wurden. verhandelt wurde, und ebenso einmütig ist die Freude darüber, daß zugänglich ist. Die Beitragshöhe der einzelnen Wahlkreise bestimmt die Wahlkreiswenigstens der erste Schritt zu einem Versuche der Einigung der leber diesen psychologischen Prozeß, den wichtigsten Vorgang Sonferenz. Jedoch ist von je 10 f. der erhobenen ordentlichen französischen Genoffen durch die Amsterdamer Einigungsresolution des Kongresses, sagen die Ziffern der Abstimmungen nur sehr Mitgliederbeiträge 1 Bf. an die Centraltasse in Berlin abzuliefern. angebahnt ist. Es wird dabei allerdings nirgends verkannt, daß wenig aus. Allerdings erreichte die Resolution Adler- Vandervelde Außerdem sind die Kreisorganisationen verpflichtet, die Gelder, die thatsächliche Einigung wohl noch einige Zeit auf sich warten im Plenum die Stimmengleichheit- 21 Stimmen statt der 16 in der welche nicht zur Bestreitung der örtlichen Agitation und zur Lassen dürfte. Was im befonderen die Stellungnahme zu dem Kommission weil die Engländer und Schweizer , die in der Dotierung eines Wahlfonds nötig find, an die Centraltasse abvielfach nüanciert, doch geben auch diejenigen Parteiblätter, die am sie hätte die Mehrheit erhalten, wenn eine oder die andre vom rückhaltlosesten die Annahme der nur in einem Worte abgeänderten Schauplatz taktischer Schwierigkeiten ziemlich weit entfernte Nation lehnend. Dresdener Resolution begrüßen, der Ansicht Ausdruck, daß es noch zufällig nicht vertreten gewefen wäre. Auch ist es sehr wahrwirksamer gewesen wäre, wenn es gelungen wäre, volle Einmütig keit etwa auf dem Boden der Resolution Adler- Vandervelde zu erzielen. Am schärfsten kommt das zum Ausdruck in einem W. unterzeichneten Artikel des„ Volkswille" in Hannover , der als Ursache, weshalb diese Einigung nicht zu ftande gekommen ist, folgendes angiebt:
Ealtilbeschluffe angeht, so find zwar die Urteile ſelbſtverſtändlich Kommission noch dagegen waren, nunmehr für ſie ſtimmten, und zuliefdegen eine weitergehende Centralisation verhielt man sich ab
würde."
Der Amsterdamer Beschluß fann uns nicht gefallen; wir hoffen jedoch, daß er auch nicht schaden wird."
repousser
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Der internationale Tabakarbeiter Kongreh.
Die Tabalarbeiter
fcheinlich, daß diese Mehrheit fast zur Einstimmigkeit geworden Die Parteigenossen in Bremen nahmen folgenden Antrag an: wäre, wenn Jaurès sich hätte entschließen können seiner wirklichen Der Parteitag beschließt die Reorganisation der Partei im Stellung Ausdruck zu geben und sich der Abftimmung zu Sinne der Breslauer Vorschläge. Zur gründlichen Vorbereitung enthalten, statt es vorzuziehen, feiner Situation zu folgen und dafür zu stimmen. dem taktischen Bedürfnis einer Umarbeitung des Drganisationsstatuts setzt der Parteitag eine Aber die Kommission von 25 Mitgliedern ein, die aus Angehörigen der Ziffern sind nicht das Wesentliche, am wenigsten auf internationalen wichtigsten Bundesstaaten und Provinzen zusammengesetzt ist. Diese Genosse Adler hatte es versäumt, beizeiten sich mit den Stongressen. Wichtiger ist schon, daß die deutschen Genossen im Sommission hat spätestens drei Monate vor Stattfinden des nächst Delegierten zu verständigen, die sich in der Kommission bereits für legten Moment, unmittelbar vor der Abstimmung und zwar im Ein- jährigen Barteitages einen neuen Organisationsentwurf auszuarbeiten die Dresdener Resolution ausgesprochen hatten. Jaurès aber hat der vernehmen mit dem Parti Socialiste de France ( Guesde , Vaillant) und den Parteigenossen zur Diskussion zu unterbreiten. Die BeschlußResolution Adler- Vandervelde, die sich im Princip genau so scharf die schroffe, als verlegend empfundene Form der Dresdener Re- faffung darüber erfolgt auf dem nächstjährigen Parteitage. Der gegen die jaurėsistische Politik ausspricht wie die Dresdener solution milderten, statt verurteilen condamner Resolution, den schlimmsten Dienst erwiefen, indem er seine mehr ablehnen nun- Parteivorstand ist zu der Kommission zuzuziehen. ſeẞten. Das Entscheidende Bereitwilligkeit aussprach, sie zu unterschreiben. Dadurch war aber ist, daß die Diskussion über das Amendement Adlerdie Gefahr nahe gerückt, daß die Adler- Vanderveldesche Resolution Bandervelde ermöglichte, die diese rückhaltlose Verurteilung der jaurèsistischen Tattit, von den schauungen über taftische Möglichkeiten auf dem gemeinsamen Boden ganze Stufenleiter der Anguten Freunden" des Proletariats in ihr Gegenteil umgedeutet der Principien zu entfalten und darzulegen: von Kautsky und wurde am Sonntag der 6. internationale Tabatarbeiter- Kongreß erIm Gebäude des Diamantarbeiter- Verbandes zu Amsterdam Plechanow , deren Auffassungen weit geradliniger find als die des öffnet. Durch Delegierte und durch Vertrauensleute waren die Stärker fommt ein gewisses Bedauern über das Nichtzustande Bolitikers Bebel, bis zu Anjeele, der theoretisch noch weiter rechts Organisationen von Belgien , England, Deutschland , Schweden , kommen der Einigung auf der Resolution Adler- Vandervelde in der steht als Jaurès praktisch. Da ergab sich denn mit größter Klarheit, Dänemark , Holland und Buremburg vertreten. Außerdem waren Frankfurter Voltsstimme" zum Ausdruck. Im Voltsblatt für daß die Mehrheit der Internationale den Weg der Jaurèsisten als einen Delegierte der Bahlstellen Berlin , Hamburg und Bremen des deuts Anhalt" wird die Meinung ausgesprochen, daß der Amsterdamer bedenklichen Jrrweg ansieht, als eine Gefahr für die wirksame fchen Tabatarbeiter- Verbandes anwesend. Tattitbeschluß für den praktischen Verlauf der Parteibethätigung Führung des Klassenfampfes. Niemand aber will diese Genossen aus Organisation der Schweiz hatte, obwohl sie dem Internationalen wirkungslos bleiben werde. Am stärksten weicht das Urteil des schließen oder auch nur verurteilen, sondern einstimmig wurde fest- Bureau angeschlossen ist, weder einen Delegierten noch einen Vers Bollsfreund" in Karlsruhe von dem Urteil der Mehrheit der Partei gestellt, daß die Einigkeit der Partei, die Einheitlichkeit der Drgani trauensmann gefchickt. Die Abstimmungsweise auf dem Kongres blätter ab. Sein Urteil flingt in dem Satze aus: fation eine ebenso wichtige Bedingung des proletarischen Kampfes wurde so geregelt, daß Deutschland , dessen Tabakarbeiter- Organisation ist wie die principielle Stlarheit. Gegen diefes oberste Princip wurde 18 500 Witglieder zählt, 6 Stimmen erhielt, England mit 2000 hüben und drüben gesündigt, darum hat man hüben wie drüben die Mitgliedern 2 Stimmen, Dänemark mit 2750 Stimmen ebenfalls 2, Wahnung der Einigkeitsresolution verstanden und das Resultat Schweden mit 2000, Holland mit 1800 und Belgien mit 1750 Mit waren die Erklärungen Renaudel und Vaillant, die größte Sen- gliedern auch je 2 Stimmen und Luremburg mit 30 Mitfation des Kongresses, die auch mit dem größten Jubel aufgenommen gliedern eine Stimme erhielt. Dann gab der internationale wurde. pahyped, and it disse Sekretär Jugters aus Antwerpen Bericht über die seit dem Selbstverständlich wäre es leichtfertiger Sanguinismus, zu Songreß zu Paris 1900 berflossene Beit. Es sind verschiedene Ver meinen, daß nunmehr die beiden streitenden Parteien im französischen suche gemacht worden, um die französische Bruderorganisation zum Socialismus fich sofort in die Arme fallen und ihre Verschmelzung Anschluß an das Internationale Sekretariat zu bewegen, aber ohne proklamieren werden. Zu viel Groll ist aufgehäuft, zu viel Schwierig- Erfolg. Vom amerikanischen Cigarrenmacher- Verband waren feiten der Drganisation find zu überwinden, um solche Umtehr mehrere den Anschluß betreffende Anfragen eingelaufen. Aus sofort zu erwarten. Wohl aber sind nunmehr einige der Ve- Schweden wurde berichtet, daß ein großer Lohnkampf zu erwarten bingungen für die Einigkeit gegeben und das Votum der Gesamtheit ist. In allen Ländern herrschte im verflossenen Zeitraum eine Krisis der socialistischen Internationale wird nicht ohne Wirkung bleiben. in der Tabalindustrie. Der internationale Unterstüßungsfonds hatte Das Eis ist gebrochen, das ist das Wichtigste." 27 668 Frank Einnahmen und 10 454 Frank Ausgaben. Der Kassengros bestand betrug 24 197 Frank, wovon 22 781 Frank in der Arbeitergenossenschaftsbank De Werker" zu Antwerpen angelegt sind.- Namens der Kontrollkommission wurde mitgeteilt, daß die Abrechnung und Kasse in bester Ordnung befunden worden war. Bedauert wurde, daß der Bericht so kurz war und nicht vorher den angeschloffenen Organisationen zugesandt wurde. Auch wurde der Wunsch geäußert, daß der internationale Sekretär und die Ver trauensleute von Zeit zu Zeit in den Fachblättern Bericht über ihre Thätigkeit geben möchten, damit die Mitglieder mehr Interesse für die Sache gewinnen. Jugters schob die Verantwortung für die Mängel feines Berichts den angeschlossenen Verbänden selbst zu, Drucksachen( Festschrift, Führer durch Bremen , Programm) versenden, da sie es versäumt hätten, ihm ihre Jahresberichte zuzusenden. um die Delegierten in den Stand zu sehen, sich noch vor ihrer Sodann wurde die bisherige Wirkungsweise des Internationalen Abreise nach Bremen über verschiedene für sie wichtige oder Sekretariats von Deichmann, Vertreter des deutschen interessante Thatsachen informieren zu fönnen. o Tabatarbeiter Verbandes, scharf kritisiert. Die inter
Eine Stelle aus den Betrachtungen der Fränkische Tagespoft, deren Urteil im übrigen von dem Urteil der Mehrheit der Parteipreffe nicht abweicht, sei hier noch mitgeteilt. Es ist ein Urteil fiber Bebel als Parteiführer, worin eine Seite der internationalen Beziehungen des Proletariats behandelt wird, die in der übrigen Parteipresse nicht berührt wird. Das Blatt schreibt:
Od in
Partei- Nachrichten.
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Allgemeinen Beifall in der ganzen proletarischen Welt wird Bebels Schlußwort finden. Wir können uns den jugendlichen FeuerTopf Bebels frog feines weißen Haares in voller Wirkung nur vorstellen, wenn feine Kampfesnatur Gelegenheit zur vollen Entfaltung findet, wir sehen in ihm nicht nur den Träger der großen Geschichte der deutschen Socialdemokratie, sondern auch eine Verkörperung des reinen Klaffenkampfgedankens, die fanften, zu Frieden und Eintracht mahnenden Töne schienen dieser Natur fremd. So mancher von uns hat das als einen Mangel dieser zur Führung der Massen bestimmten Persönlichkeit betrachtet. Der Leiter einer Partei, ihr von fast allen neidlos anerkanntes geistiges und politisches Haupt muß auch die Fähigkeit der Zusammenfassung, der Schlichtung der Gegensäge innerhalb der Partei, der Schaffung von Einigkeit und Einheitlichkeit haben. Ein Mann, der diese FähigDas unterzeichnete Komitee richtet an die Delegierten zum feiten mit allgemein anerkannter Autorität verbindet, fehlte, Barteitag die dringende Bitte, rechtzeitig ihre Anmeldung bewirken feit Marg, Engels und Liebknecht uns durch den frühen zit wollen. Das Lokalkomitee wird spätestens eine Woche vor dem Tod entrissen wurden, vollständig. Bebels Schlußrede war aber eine That in diesem Geiste. Der Beifall, der Parteitag an die bis dahin angemeldeten Delegierten verschiedene sie begleitete und der ihr folgte, läßt die Hoffnung keimen, daß August Bebel auch den letzten Rest der großen geistigen und moralischen Erbschaft, die auf ihn überging, angetreten hat. Es wäre dies hochbedeutsam für die Einheitlichkeit, für das Ansehen und für die Kraft unsrer Bewegung."
An die Delegierten zum Parteitag!
Es ist dem Wohnungsausschuß erwünscht, wenn die Delegierten nationale Organisation, erklärte er, erwede, wie sie jekt wirke, Schließlich seien noch einige Betrachtungen Victor Adlers in der über die Art der von ihnen gewünschten Logis( ungefährer Preis, nur wenig Interesse in Deutschland . Sie leiste nicht viel mehr, als Wiener Arbeiterzeitung " ausführlicher wiedergegeben: " Die dreitägige Diskussion in der Taktilkommission, der die ob einzeln oder mit mehreren 2c.) bei ihrer Anmeldung nähere An- daß sie das deutsche Geld zur Unterstützung von Ausständen im Ausland verwende. Das sei wahrlich nicht genug. Sie müsse minMehrzahl der Kongresmitglieder beiwohnte, die Zusammenfassung gaben machen, damit dieſe Wünsche nach Möglichkeit berücksichtigt beftens dafür sorgen, daß die Länder gegenseitig von den Buständen der Streitfragen in der großen Debatte in offenem Stongreß, war werden können. nicht nur ein glänzendes Schauspiel politischer Beredsamkeit, das
Das
jedem unvergeßlich bleiben wird, der es miterleben durfte, sondern J. A.: Heinrich Schotalfomitee.
es hat in der That die Einsicht in die Mannigfaltigkeit der Dinge,
Der Regensburger Katholikentag.
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In den Hallen seines Kreuzganges hat sich eine Ausstellung der deutschen Gesellschaft für christliche Kunst breit gemacht, die in feltfamem Stontraft steht zu der alten Kunst, die hier ein lebenstrogendes und funsterfülltes Zeitalter geschaffen hat. Die katholische Kunst von heute ist ein vollendetes Armutszeugnis.
im Gewerbe unterrichtet würden. Die Aufgabe des Sekretärs sei es, dafür zu sorgen, daß bekannt werde, wie es mit der Heimarbeit, mit der Frauen- und Kinderarbeit, mit der Arbeitszeit und mit der Gesundheit im Gewerbe bestellt sei. Dann könne man auf
Eifer in den Ausschüssen gearbeitet wird, mag ein Beispiel zeigen, großer Namen regelmäßig einfegende Claque der Geistlichen aufdas sich diesmal ereignet hat. Der große Handwerksmann Nagler gerüttelt werden, das Christentum als socialer Befreier der Arbeiteraus München hatte mit vielen andern eine Resolution zur Hand- schaft vom Profeffor Hilgerainer angepriesen und vom Abgeordneten werferfrage eingebracht. Bei der Verhandlung im Ausschuß hatte Schädler die alten Centrums- Sirenengefänge von Koalitionsrecht, fich aber niemand von den Antragstellern einzufinden die Mühe Anerkennung der Berufsvereine und dergleichen gesungen wurden. gegeben. Der katholische Arbeitersekretär Königsbauer fuchte die Arbeiter
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In der alten Reichs- und Bischofsstadt Regensburg findet heuer die große flerikale Heerschau statt. Für ein paar Tage erfüllt den sonst so ruhigen Ort, der ein großes Stüd deutscher Geschichte mit- Die zweite Regensburger Generalversammlung der Katholiken vereine, die doch zu gar nichts gut sind, zu empfehlen und gegen die erlebt hat, Großstadtgeivimmel und rauschendes Festleben. Dann Deutschlands die erste fand hier 1849 ftatt hatte das Glüd, freien Geertschaften, denen fein chriftlicher Arbeiter angehören wird er wieder in seine stumme Melancholie versinken und von durch den ungeschickten Studentenstreich, den der Graf Arco - dürfe, scharf zu machen. feiner Vergangenheit träumen. Römische Kolonie unter Marc Aurel , Zinneberg, geborener Reichsrat, aber noch nicht stimmberechtigt, Der Begrüßungsabend, der wie die Arbeiterversammlung in tönigliche Stadt des ostfräntischen Reiches, des Herzogtums Bayerns durch seinen Abfagebrief an das Lokalkomitee beging und durch der großen 6000 Personen fassenden transportablen Festhalle, die Hauptstadt, eines der wichtigsten Handels- und Gewerbecentren die noch viel dümmeren der liberalen Preffe, eine wirksame und von einer Konstanzer Firma geliehen war, also auch vielleicht Süddeutschlands das alles war die Stadt, ehe sie durch die Ver- tostenlose Reklame zu genießen. Der bayrische Adel, die Bischöfe, einmal Socialisten beherbergen wird, sich abspielte, war eine legung der Handelsstraßen und vollends durch den dreißigjährigen die Elsässer und noch einige der vielen Ingredienzien, die ein ordents endlose Folge von Ansprachen, an denen sich auch Franzosen , Krieg herunterlam. Der schattenhaften Reichsversammlung, die hier licher Katholikentag braucht, hatten die liberalen Papiere verkündet, Spanier, Ungarn und Italiener beteiligten. Sie alle priesen anderthalb Jahrhunderte tagte, Sitz zu bieten und der Dynastie der würden nicht kommen. Aber sie tamen, fogar sehr zahlreich. Jezt die Macht und das nachahmungswerte Beispiel deutsch - katholi= General- Reichspostmeister von Thurn und Taxis als Residenz zu fann man schön renommieren mit den vielen Leuten von altem scher Herrlichkeit. Oftentativ tam von deutscher Seite zum Ausdienen, waren ihre letzten großen" Schicksale. Adel und gut katholischer Prägung, deren Namen sorgfältig ver- bruck, daß die deutschen Katholiken, wofür ein unvorsichtiger Die alte Kultur tündet sich noch an in den romanischen Stirchen, öffentlicht werden, mit den französischen Abbés, die die deutsche wohl auch das Centrum" fagte, sich von niemand an Vaterlandsdie das baulustige Barod zumeist entstellte, der berühmten steinernen Katholiken- Organisation studieren und damit das Rezept gewinnen liebe übertreffen ließen bei aller Internationalität der weltDonau- Brücke und dem weiträumigen gothischen Dome, der an wollen, den französischen Kulturkampf" fiegreich zu überstehen. Die einenden Religion. Nur zu deutlich war die Sehnsucht, doch Zierlichkeit der reichen Plastik und der funkelnden Schönheit alter deutschen Elsässer und Lothringer find fogar fehr zahlreich ge- endlich für voll national genommen zu werden und für ganz Glasfenster weit herum alle andren übertrifft. fommen und alldeutsch patriotisch find fie auch. Und mun erft die regierungsfähig. Die Straßburger und Meger Delegierten bliesen zahlreichen Bischöfe, Erzbischöfe und sonstigen hohen Würdenträger in dasselbe Horn. Ebenso auffällig wurde der Servilismus gegen der Kirche! Wie thöricht muß man sein, um zu glauben, wegen einen hohen, höheren und höchsten Adel herausgekehrt. Der gnädigste einer fleinen Junterrevolte würde die katholische Kirche auf die Ent- Herr, der regierende Fürst von Thurn und Taris, der immer noch faltung von all' den Mitteln verzichten, die ihre Getreuen bezaubern Regensburg zu beherrschen scheint und so auch Protektor des und zusammenhalten sollen. Und derselbe Dr. Heim, der einigen Katholikentages wurde, geruhte sich am ersten Tage vertreten zu Weder Tiefe des Gefühls noch technische Meisterschaft fünden Gräflein und ihrem nach starken Männern sehnsüchtig ausschauenden laffen, aber als er am zweiten Tage leibhaftig erschien, hier von wirklichem Leben. Süßlichkeiten, Anpassungen, dann und liberalen Troß der Stein allen Anstoßes ist, war der populärste ohne die Versammlung eines Wortes zu würdigen, ers wann sogar geschickte Anpassungen an überkommene Stilarten, Mann in der schwarzen Ausstellung. Die Postkarte, die sein Bildnis hob fie fich nichtsdestoweniger ihm gu Ehren. Auch im übrigen aller Eigenart bare Konvention treten hier zu Tage. trug, erreichte bald ein Agio, während die Ansichtskarten mit den soust liebte man die Grafen und Barone an eine Katholikentage find seit langem Paraden, bei denen man den erlauchten Protektoren und Gönnern der Katholikenschau noch en beutlich sichtbare Stelle zu feßen. In das Präsidium wurden herbenmäßig herbeigeführten Wassen Leute von hohem Adel, masse zu haben waren. neben dem Abg. Porsch, der sich einst Aussichten auf die Nachfolgerbekannte Barlamentarier, beliebte Redner zur Schau ausstellt. Der Katholizismus hat es immer berstanden, gefchidt zu in- fchaft Windthorsts machte und eine schöne Sammlung von Orden Würdenträger der Kirche prangen auf der großen Tribüne und geben scenieren, Festlichkeiten zu arrangieren und die Sinne zu beschäftigen. und Ketten angelegt hatte, ein westfälischer Graf und ein bayerischer ihren Segen. Man depeschiert an Kaiser und Papst. Fest ist alles. Der große Aufmarsch der 8-10 000 Menschen, die er am Sonntag Freiherr gewählt, so weit bei dem wahllosen Entgegenuehmen der Demonstrationen, Umzüge, Prozessionen, Korfofahrten der mit allen in Regensburg aufmarschieren ließ mit vielen hundert Fahnen, zeugte längst bestimmten Personen seitens der Versammlung von einer Regenbogenfarben geschmüdten Studenten, Sommerse all' der mannig davon, daß er diese Kunst noch nicht verlernt hat. Die rückständigen Wahl die Rede sein fann. Sein Arbeiter war darin, wie auch in fachen Vereine, die immer gleichzeitig mit dem Katholikentage ihre Schichten, die er im dunkelsten Bayern tommandiert, folgen noch der Arbeiterversammlung so wenig wie in der am Dienstag abGeneralversammlungen abhalten, nehmen kein Ende. Feste und unbedingt seiner Leitung, die er sich in den zahlreichen Männer-, gehaltenen Generalversammlung des Volksvereins ein Arbeiter Begrüßungsreden beherrschen die halbe Kongreßzeit. Unvorhergesehene Jünglings-, Gefellen, Arbeiter- und Bauernvereinen gesichert hat. präsidierte oder zu Worte tam. Aller Segen tommt von oben. Zwischenfälle, leidenschaftliche Debatten, mit Spannung erwartete Aber man merkte es dieser Armee wohl an, als sie durch die engen Die politischen Ergebnisse des Katholitentages waren im VerAbstimmungen sind hier unmöglich. Man könnte die Verhandlungen heißen Gaffen trabte, daß fein starker innerer Impuls sie hergeführt gleich zu dem vorherrschenden dekorativen und die vielseitige Macht der bis ins einzelne vorbereiteten offenen und geschlossenen Sigungen hatte, feine warme Anteilnahme: fie folgten der höheren Leitung. des Katholizismus demonstrierenden Element herzlich schon vor der Tagung druden und niemand würde später das, Die Altbayern haben ein entwickeltes Talent zum Festefeiern, aber deutend. Die Verhandlungen verliefen wie am Schnürchen. Nur was noch dazu kommt, besonders vermissen. Die Resolutionen, die auch von einer freudigen Feststimmung war wenig zu merken. in den sog. geschlossenen Bersammlungen wurden die von den Ausschüssen meist ohne Debatte und einstimmig angenommen werden, sind im Dem Arbeiterfeftzuge schlossen sich Festversammlungen an, in wohlpräparierten Refolutionen schmerzlos zur Welt gebracht. Eine Schoße der Ausschüsse eigentlich schon völlig erledigt. Mit welchem denen den müden Leuten, die dann und wann durch die bei Renmung neue Geschäftsordnung soll nach Anweisung des Dr. Porsch weder
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