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Angeflagte, welcher sich seit dem 26. Juni in Untersuchungshaft be­findet, soll die beleidigenden Worte in einer Versammlung aus­gestoßen haben. Zwecks Beobachtung seines Geisteszustandes wurde die Sache nun vertagt.

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Husland.

Die socialistische Presse über Amsterdam  . Die italienische Parteipreffe. Rom  , 24. August.( Eig. Ber.) In einem Leitartikel im Avanti" behandelt Genosse Walter Mocchi die Amsterdamer Resolution über die Taktik. Mocchi ist Redakteur der Mailänder   Avanguardia  ", gehört also dem extremen linken Flügel unsrer Partei an. Im Gegensatz zu Ferri, der in seinen Artikeln aus Amsterdam   den Sieg der Dresdener   Resolution als einen Sieg derselben Grundfäße ge­feiert hatte, die in Bologna   mit der Tagesordnung Ferri die Sanktion des Parteitaves erhielten, erklärt Mocchi, die Resolution von Amsterdam   stände der Tagesordnung Labriola   wesentlich näher als die des in Bologna   siegreichen linken Centrums.

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Und gegenüber solchen Enthüllungen von Seiten, die dem neuen brauchbaren Arbeitskräfte bekommt und deshalb mit Recht Avanti" gewiß keine Sympathie entgegenbringen, bleibt die um den Fortbestand seiner Gießerei besorgt sein muß. Die offiziöse Presse dabei, die ganze Geschichte von der russischen Polizei Kühnemänner aber verhindern den Frieden in Rom   für erfunden" zu erklären. Ein offiziös inspiriertes u m eines bornierten Machttiels willen; fie Bologneser   Blatt sagte heute gar, die Gewährsmänner des Avanti" terrorifieren somit ihre Mitglieder in einer Weise, die, wenn sie auch wären wohl besoldete Individuen, die von interessierter Seite ent- nur ganz entfernt ähnlich von Arbeitern unter einander ausgeübt sandt worden wären, um das Blatt in Prozesse zu verwickeln. Wie würde, sicher den ganzen Vorrat moralischer Entrüstung der viel Phantasie! Wer heckt denn solch höllische Pläne aus! Höchstens Kapitalistenpresse zu Tage fördern würde. Giolitti selbst. Warum nicht die russische Polizei. Zu allem Uebel ist die Firma auch noch von ihrem Meister Schütze, auf dessen eigentliche Schuld die Aussperrung zurückzuführen Heute ist auch das Vorverfahren des Gerichtes ist, bersetzt" worden. Der gute Meister hat bei einer andren Firma in Sachen der vom schuldigungen abgeschlossen worden. Avanti" erhobenen Be- Stellung angenommen, nachdem er seinem früheren Chef, Herrn schloß, das Hauptverfahren nicht zu eröffnen, da keinerlei Ve- ohne die alten geübten Leute- die er selbst aufs Pflaster Die Kommission be- Schwidlinski, erklärt hatte, ein Weiterarbeiten sei ihm weise vorlägen, weder für die Auslieferung von Gonfierowski und geworfen Philippovski, noch für die Unterschlagung von Briefen. Dieser Be­unmöglich. Wo nun hernehmen und nicht stehlen! schluß wird allgemein das allergrößte Befremden hervorrufen. Wie posten umbeirrt in ihrer gewohnten Weise weiter vor. Während des Mittlerweile geht die Polizei gegen die Schwidlinskischen Streif­kann das Gericht nach einmonatlicher Untersuchung die Glaubwürdig langen Kampfes ist jeder einzelne der Ausgesperrten als Streifpoften feit der vom Warum " Avanti" genannten Gewährsmänner bewerten? mindestens schon dreimal verhaftet worden, mehrere schon ein halbes hat man den Priester Strey nicht vorgeladen? Dußend mal. Erst am Donnerstag wurde einer der Posten wieder Es heißt, daß gleich ein Strafverfahren gegen den öffnet wird. Es wird schwer fallen, die Anklage unter einen der kommender Kollege, weil er über jene Sistierung gelacht hatte! Avanti" er- ohne Ursache nach der Wache sistiert und gleich mit ihm sein hinzu­Paragraphen des Strafgesetzbuches zu bringen. Wenn später vielleicht doch noch eine Einigung zwischen den Aus­gesperrten und der Firma erfolgt, dann tröstet sich die Polizei über die vielen unnötigen Sistierungen der ehrlichen Arbeiter jedenfalls mit dem Bewußtsein, während der Dauer des Kampfes im staats­erhaltenden Interesse zur Zufriedenheit der Kühnemänner ihre Pflicht gethan zu haben.

Die Resolution Ferri hätte ausgesprochen 1. die Unvereinbar­feit zwischen Klassenkampf und Ministerialismus, 2. die Notwendig feit einer umfassenden und vielgestaltigen Aftion der Partei, 3. die Pflicht, die Parteieinheit zu bewahren. Die Amsterdamer Reso= lution dagegen verwirft der Possibilismus und Reformismus flar und ausdrücklich wie die Tagesordnung Labriola   und spricht von dem Zuspiten der Klassengegensäße Indem sie dieses letzte betont, findet sie sich wieder in Einklang mit Labriola  : denn wenn trotz der bestehende Notiz: ständigen Reformarbeit die Klassengegensäße sich zuspißen, so be­deutet das doch eben, daß die Reformen das Wesen der kapitalistischen  Gesellschaft nicht antasten. Diese in Bologna   so heiß umstrittene Behauptung Labriolas und der Seinen liegt also sprochen, aber als notwendiges logisches Bindeglied solution von Amsterdam  .

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unausge in der Re­

Im Grunde vertritt also Mocchi die Ansicht, daß die revo­Tutionäre Richtung, die in Amsterdam   siegte, der Fraktion der Avanguardia" näher steht als denen, die sich in Italien   um die Tagesordnung Ferri geschart haben.-

In dem Organ der Mailänder   Reformisten, dem" Tempo", behandelt Claudio Treves   gleichfalls die Resolution über die Taktik.

Die deutsche Partei, meint er, sei etwas allzu sehr in sich selbst verliebt und hielte sich verpflichtet, in Anbetracht ihrer 3 Millionen Stimmen, sich der socialistischen Welt immer als einzig sicheres Vor­bild anzubieten. Frankreich   hätte zwar einen Widerstand gewagt, wäre aber durch seine eigne Uneinigkeit gelähmt worden. Die kleinen Länder hielten sich für zu klein, um es zu unternehmen, gegen die Erkommunicierung der Nonkonformisten Einspruch zu erheben; sie dachten wohl auch, daß der Sache eine große praktische Bedeutung nicht zukäme, da im Grunde doch jeder weiter thäte, was er ver­möchte, die deutschen   Genossen selbst einbegriffen.

So bedeutet immer nach Treves der Sieg von Amsterdam  nur, daß die deutschen   Genossen fest entschlossen sind, am starren, doktrinären Charakter der ersten Anfänge festzuhalten, wenn er auch nicht mehr mit den Thatsachen in Einklang zu bringen ist. Daher hat man in Amsterdam   eine Ausdrucksweise angenommen, die nach­gerade als überwunden gelten dürfte. Der in der Dresdener   Tages­ordnung sanktionierte doktrinäre Geist würde, wenn er thatsächlich maßgebend werden sollte, die gesamte revolutionäre und reformistische Aktion des internationalen Socialismus treffen.

Den deutschen   Socialisten hat man oft, besonders von fran­zösischer Seite, die Unthätigkeit vorgeworfen, mit der sie der sächsischen Wahlentrechtung zusahen. Und in der That hat die deutsche Partei, trotz ihrer 3 Millionen Stimmen, noch nicht das Joch des preußischen Feudalismus zu brechen vermocht. Es muß geradezu findisch erscheinen, die gründliche Reform in den Einrichtungen und Gefühlen der deutschen   Gesellschaft von dem Tage an zu erwarten, wo die Socialisten die Mehrheit im Reichstag haben werden. die vorbereitende Arbeit der Demokratisierung des Staates, der Be­freiung der Geister vom Konfessionalismus und Formeltram, alles das, was einer Lüftung des socialen Milieus gleich kommt, was ein Aufbäumen in der individuellen Würde, soll als Kompromiß mit der Bourgeoisie verdammt werden. Was will man denn an seine Stelle sezen?"

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Treves führt dann aus, daß es der Hauptfehler der Resolution Kautsky   sei, nur das Niederreißen und die Agitation, nicht das Aufbauen und die Aktion zu berücksichtigen. Er tröstet sich, daß auch die aufbauende Thätigkeit, trob aller gegenteiligen Resolutionen, dem Proletariat jeden Landes von den Umständen auf­gezivungen werde. In der Aftion werde jedes Proletariat allezeit autonom fein und bleiben.

" Das Bewußtsein dieser Autonomie," so schließt der Artikel, ,, die unbesiegbar, ununterbrückbar, unwiderstehlich und notwendig ist, führte in Amsterdam   durch einen leicht verständlichen inneren Widerspruch zur willigen Anerkennung der deutschen   Vorherrschaft, in der man die reinste und eifrigste Hüterin jener hohen Grundsätze sieht, von denen sich alle Socialisten herleiten und zu denen sich trop aller erwünschten und wünschbaren teilweisen Revisionen immer ihr Vertrauen wendet, weil in ihnen stets die größte Summe der socialen, politischen und moralischen Wahrheit ruht, die die Mensch heit erreicht hat in ihrem mühevollen Aufstieg zur Wahrheit und Gerechtigkeit." Breffensé über den Amsterdamer Kongreß.

Rußland.

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die

Die Auslieferung der russischen Deserteure wird immer offener zugegeben. In der Kattowiger Zeitung", einem gewöhnlich von der Polizei gut unterrichtetem Blatte, vom 27. d. M. Tesen wir die nach Russische Flüchtlinge. Auf welche Mittel die aus Rußland   Streit und Aussperrung der Former und Gießerei- Arbeiter. flüchtenden jungen Männer finnen, um sich der Militärpflicht zu Ueber die am am Freitagabend zwischen den beiderseitigen entziehen, beweist der Umstand, daß in Oppeln   im St. Adalbert- Kommissionen der Arbeitnehmer und Arbeitgeber gepflogenen circa Hospital mehrere folcher eingeliefert wurden, die sich anscheinend vierstündigen Einigungsverhandlungen, die unter dem durch Selbstverstümmelung die Füße mittels Blei derart verbrannt Vorsitz des Kommerzienrats Borsig   geführt worden sind, wurde hatten, daß ihnen, wie die Oppelner Nachrichten" mitteilen, gestern bei Buggenhagen in einer bis auf den letzten Platz gefüllten, mehrere Zehen amputiert werden mußten. Nach ihrer Heilung polizeilich abgesperrten Formerversammlung Bericht erstattet. Wie werden diefelben wieder nach Rußland   ausgeliefert. Ihren Zweck, das Kommissionsmitglied 3ernide mitteilte, haben den Krieg gegen Japan   nicht mitmachen zu müssen, haben sie Verhandlungen doch noch zu feinem positiven Ergebnis allerdings erreicht." geführt. Es konnte gerade über die Hauptpunkte der Forderungen Wann wird denn diesem Skandal ein Ende gemacht? feine Einigung erzielt werden, so über den Punkt 2, der von der Russische Heldenthaten. Aus Kalisch  ( Russisch- Polen) wird ums Bezahlung der Wartezeit bei Betriebsstörungen und der Ueberstunden­geschrieben: An der russisch- preußischen Grenze nehmen die Brutalitäten entschädigung handelt, und über Punkt 6, betreffend die Entlassung der Soldateska gar kein Ende. Kürzlich gingen nahe bei Stalisch etwa von Formern, die pro Woche unter 24 M. Arbeit bei 30 M. Ein­20 Personen über die Grenze. Die Grenzsoldaten erschossen sofort formungswert herstellen. Zu lebhaften Erörterungen ist es sodann einen der Ueberläufer, mehrere wurden schwer verwundet. bei Punkt 13 gekommen, der folgendermaßen lautet:" Zur Ueber­In einem Städtchen des Kreises Sierade ereignete sich erst in wachung dieser Vereinbarung, zur Verhütung von Streits diesen Tagen ein Zwischenfall, der für unsre Verhältnisse typisch ist. und Aussperrungen ist bis zum 1. Oktober 1904 eine Ein Offizier aus dem Kalischer   Dragoner- Regiment kaufte bei einem paritätische Schlichtungskommission unter dem Vorſiz Landwirt Stroh in Begleitung einer Abteilung Soldaten. Plöglich eines Unparteiischen zu bilden. Die Schlichtungskommission begann er zu fluchen, das Gewicht sei falsch und nannte den Verkäufer soll sich zusammensetzen aus fünf Arbeitgebern und fünf Arbeit­" polnisches Schwein". Dieser erwiderte ruhig, daß der Offizier dann nehmern". Die Herren haben hierzu erklärt, die Frage der ein russisches Schwein" sei. Sofort wurde der Landwirt in die Schaffung einer Schlichtungskommission zum Ausgleich von Diffe Scheune geschleppt, entkleidet und auf Befehl des Offiziers mit 40 Beitschenschlägen bedacht, während sein Sohn 25 Schläge erhielt. Selbstverständlich ist die Brutalität des Offiziers straflos geblieben!

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Gewerkschaftliches.

Berlin   und amgegend.

Die Terroristen in der Metallindustrie.

renzen 2c. nicht nur für die Gießereien, sondern für die ganze Berliner   Metallindustrie sei in ihren Kreiſen schon seit ungefähr einem Vierteljahr ventiliert worden, bis jetzt indessen noch nicht zum Abschluß gekommen. Im Princip seien sie für die Kommission; zur Unterzeichnung dieses Passus über die Köpfe der übrigen Metallindustriellen hinweg aber seien sie nicht kompetent.

Die Versammlung der Former und Gießerei- Arbeiter nimmt Kenntnis von den Verhandlungen, die am 26. August in Sachen der Aussperrung der Former und Gießerei- Arbeiter stattgefunden haben und erklärt:

An den aufgestellten Forderungen halten wir fest und ersuchen die Kommission, diesen Bescheid den Unternehmern zu über­bringen. Die Versammlung erflärt sich aber damit einverstanden, daß wenn die Schlichtungskommission im Sinne des Punkt 13 zu­gestanden wird, die noch strittigen Punkte der dann zu wählenden Kommission zur endgültigen Regelung überwiesen werden.

Wird dieser Vorschlag von den Arbeitgebern angenommen, kann die Kommission endgültig den Tag der Wiederaufnahme der Arbeit bestimmen.

Zustände im Berliner   Fuhrgewerbe. Die Kutscher   von Kliemts Fuhrgeschäft, Neue

In der Debatte wurde hervorgehoben, daß das Ergebnis der Verhandlungen zu der Länge ihrer Dauer in einem argen Miß­verhältnis stünde. Es sei auch ausgeschlossen, daß sich die Former Bei der gegenwärtigen Formeraussperrung hat das Verhalten mit den etwas zu winzig ausgefallenen Bugeständnissen" begnügen der Berliner   Metallindustriellen, als sie die schon fast zum Abschluß könnten. Um aber zu zeigen, daß es den Arbeitern ernst mit den gebrachte Einigung zwischen den Streifenden und der Firma Verhandlungen sei, wolle man vor allem auf die Schaffung der Schwarzkopff durch einen Machtspruch bereitelten, ein weitgehendes Schlichtungsfommission dringen, der dann die spätere Regelung der berechtigtes Aufsehen erregt. Einen ähnlichen Eingriff in die übrigen Differenzpunkte überlassen bleiben solle. In diesem Sinne Au Ginigungsbestrebungen eines Fabrikanten und seiner Arbeiter hat gelangte alsdann folgende Resolution zu einstimmigen Annahme: sich jetzt auch die Abteilung II des Kühnemänner- Verbandes, der Verband Berliner Metallwarenfabrikanten" unter der Leitung des Herrn Hegewaldt und des bekannten Generalsekretärs Nasse geleistet, wie folgender Vorfall zeigt: Bekanntlich wurden am 24. Juni d. J. die Metallformer, Kern­macher usw. der Metallgießerei von Sch widlinski in der Manteuffelstraße ausgesperrt, weil die Kerumacher, nachdem einer ihrer tüchtigsten Kollegen ohne Grund entlassen worden war, die Ueberstundenarbeit verweigerten. Alle Bemühungen der Vertreter des Metallarbeiter Verbandes, eine Einigung herbeizuführen, fcheiterten an der schroff ablehnenden Haltung der Herren aus der Dresdenerstraße", die von ganz demselben Geifte beseelt sind, wie die Herren aus der Gartenstraße". Sie wollten den Ausgesperrten eben zeigen, daß sie Herren im Hause der Firma Schwidlinski" seien Die Kommission hob sodann noch besonders hervor, daß die und glaubten offenbar, genügend Ersatzkräfte für die Ausgesperrten Berichte der bürgerlichen Presse, die schon über eine Beendigung der herbeischaffen zu können, um diese dann völlig zu ignorieren. Aussperrung refp. des Streits fabeln, gänzlich unzutreffend Dank der guten Organisation der Arbeiter aber fanden sich Arbeits- find. Die weiteren Verhandlungen werden am Montag stattfinden. willige nur in sehr beschränkter Zahl und von obendrein Wit lebhaftem Beifall wurden auch die Ausführungen des aus recht minderwertiger Leistungsfähigkeit, so daß keine Ursache vorlag, Stuttgart   anwesenden zweiten Vorsitzenden des Metallarbeiter­den Kampf gegen die willkürliche Aussperrung der Firma Schwidlinski Verbandes, Reich e I, entgegengenommen, der die Taktik der abzubrechen, sondern derselbe noch heute in vollem Um- Former und Gießerei- Arbeiter während dieses Kampfes in jeder fange aufrecht erhalten wird. Mit der Dauer der Zeit Hinsicht billigte und ihnen jede notwendig werdende Unterstügung wurde der Firma die Aussperrung jedoch unbequem; sie konnte mit des Gesamtverbandes zusicherte. den leistungsunfähigen Arbeitswilligen, obwohl diese täglich unter dem denkbar liebevollsten Schuß der Polizei standen, den Betrieb In der Humanité" nimmt der Genosse Pressensé Stellung auch nicht annähernd in demselben Umfange aufrecht erhalten, wie zum internationalen Kongreß. Er wendet sich zunächst gegen die mit ihren alten Arbeitern. Dies war wohl auch der Grund, weshalb Königstraße 74, sahen sich veranlaßt, ihrer Firma folgende Forde­höhnenden Bemerkungen und Angriffe, welche die französische   bürger- Herr Schwidlinski am Donnerstag um eine Unterredung mit rungen zu unterbreiten: Einen Anfangslohn vom 1. September ab liche Presse auf Grund tendenziöser und unvollständiger Bericht- dem Bevollmächtigten des Metallarbeiter- Verbandes, Wiesenthal, von 22 M. pro Woche, der nach sechs Monaten auf 23 M., nach erstattung auf die französischen   Socialisten häuft. Am Schlusse nachsuchte. Bei der gegenseitigen Aussprache gab Herr Schwidlinski einem Jahre auf 24 M. und nach zweijähriger Beschäftigung auf feines Artikels faßt er sich dahin zusammen, daß die französischen   zu, daß ihm von seinem Meister Schütz die Ursachen der Aus- 25 M. steigt. Für Automobilführer einen Anfangslohn von 25 M., Socialisten die Resultate des Kongresses aus dreierlei Gründen zu perrung ganz falsch dargestellt waren. Er war nämlich dahin in- steigend nach sechs Monaten auf 26 M. und nach einem Jahre auf begrüßen hätten. Der Kongreß habe den französischen   Socialisten formiert worden, als hätten die Former, Bestoßer usw. aus Solidarität 27 M. Ueberstundenvergütung nach 9 Uhr abends mit 50 Pf. pro eine Mahnung erteilt, die sich mit den Wünschen von vielen unter mit den Kernmachern der Entlassung des einen Kollegen wegen die Stunde. Besorgung des Pferdefütterns durch anzustellende Stalleute. ihnen gegenüber. Gemeint ist das Bestreben, eine größere Partei- Arbeit niederlegen wollen, woran dieje in Wirklichkeit gar nicht dachten. Vergütung von ausnahmsweisem Pferdefüttern an Sonntagnachmittagen Disciplin und Einheitlichkeit in die Reihen der französischen   Ge- Jeßt, nachdem er sich eines andern überzeugt habe, wünsche er die mit 1,50 m. Ferner sollen für diejenigen Kutscher, die gehalten noffen zu bringen. Ferner habe der Kongreß die Frage der Einigkeit Differenz am liebsten beigelegt zu sehen. Hierbei erklärte Herr sind, für die Geschäfte Waren an die Kundschaft abzutragen und wieder aktuell gemacht, ohne welche wir niemals etwas andres sein Schwidlinski. auch, daß er in der legten General- Ver- sich durch die hierdurch bedingte Entfernung vom Fuhrwerk polizei­werden als ein verstümmelter Körper". Diese Einigung werde nicht sammlung der Kühnemänner für eine Verhandlung liche Strafmandate zuziehen, diese Strafen von der Firma bezahlt herbeigeführt werden können durch einen Liebeskuß, sie dürfe nicht mit dem Metallarbeiter Verbande als einer mit werden. fictiv, sondern müsse durch präcise Bestimmungen gesichert sein. dem Sühnemänner Verbande gleichberechtigten Aus der Bescheidenheit obiger Forderungen geht schon ohne Schließlich habe der Kongreß sie( die Jaurèsisten) wieder unter- Organisation gesprochen habe, von den übrigen weiteres hervor, daß die bisherigen Zustände im Fuhrgeschäft der getaucht und gestählt in dem mächtigen Strom dieſes Internationa- Arbeitgebern aber niedergeschrien sei. Er versprach sodann, Firma seliemt für die Kutscher sicher nicht die rosigsten gewesen lismus, welcher unser normales Milieu bedeutet, in dessen Lauf seinen ganzen Einfluß aufzubieten, um die Hin fein können; in Wirklichkeit aber lassen sie geradezu alles zu wünschen wir unser Lebenselement, unser Sein und die Bewegung finden und zuziehung des Verbandsvertreters zu den erneut übrig. Die Firma Kliemt beschäftigt etwa 50-60 Kutscher   und von dem wir das stolze Bewußtsein haben, ihm immer als einem beantragten Ginigungsverhandlungen auf dem liefert Gespanne für die Rellamewagen der größeren Geschäftshäuser, Ideal gedient und als eine praktische Realität angewendet zu Bureau in der Dresdenerstraße zu veranlassen, wie N. Israel, Gebr. Simon, Luz, Grünfeld, Jakoby u. a. Wer haben. damit die ihn so außerordentlich schädigende Differenz endlich durch die luguriös ausgestatteten Geschäftswagen ansieht und gleichzeitig einen Vergleich der beiderseitigen Organisationen beigelegt werde. die in blinkender Livree auf dem Bock sizzenden Kutscher betrachtet, Am Freitagnachmittag hatte die Vertrauenskommission der könnte glauben, daß diese ganz leidlich gut gestellt seien. Leider Kühnemänner denn auch eine Situng, zu der noch die Kommission aber gehört gerade dieje Kategorie von Kutschern zu den am der Ausgesperrten, nicht aber der Verbandsvertreter schlechtesten entlohnten von ganz Berlin  . Der Anfangslohn beträgt Rom  , den 25. August.( Eig. Ber.) eingeladen war; infolgedessen verzichteten die Ausgesperrten auf die nämlich pro Woche nur 18 M., steigend nach einem Jahre auf Die fleritale Zeitung vor Bologna   Avvenire d'Italia" Teilnahme an der Sigung. Trop aller Vorstellungen 19 M., dann weiter nach zweijähriger Wartepause bis zum Höchst. beharrien die faze von 21 M., vorausgesetzt, daß ein Kutscher es dort so lange beröffentlicht eine neue sensationelle Enthüllung über das wirken des geschädigten Fabrikonten der russischen Geheimpolizei in Italien  . Kühnemänner auf ihrem berrosteten Herren aushält. Die Nebeneinkünfte, auf die ja immer so besonders hin­Einer adligen polnischen Familie, die in Bologna   lebt und standpunkt, nur mit den Ausgesperrten, nicht gewiesen wird, sind äußerst minimal. Bei einigen Firmen wird den berutschern eine Weihnachtsgratifilation in der fürstlichen Höhe notorisch nationalistisch gesinnt ist, wurde dieses Frühjahr eine junge aber mit deren Verbandsvertretern zu Dame empfohlen, angeblich die Waise eines polnischen Patrioten. handeln; duldeten aber auch nicht, daß der Fabrikant sich selbst von 3 bis 20 M. gezahlt; dafür haben sie dann das ganze Jahr Die Familie nahm die Dame auf und hielt sie mehrere Monate wie mit seinen Leuten einigte! hindurch, teilweise ohne Mitfahrer, die Waren an die Kund­eine Angehörige ihres Hauses. Die junge Person fiel in ihrem Be- Ein derartiges Verhalten übersteigt geradezu den Gipfel der schaft abtragen müssen. Die Firma Israel   legt zudem noch nehmen durch nichts auf, nur war sie in hohem Grade bemüht, in Anmaßung. Die Kühnemänner verlangen einfach als etwas Selbst großen Wert darauf, daß die von ihr mit schneidiger Libree aus­die Familienangelegenheiten ihrer Beschützer einzudringen. Nach verständliches, daß die Arbeiter die Arbeitgeberorganisation und staffierten Rutscher stets glatt rasiert auf dem Bock erscheinen. mehreren Monaten erklärte sie, abreisen zu müssen. Sie zeigte seit deren offizielle Vertreter anerkennen sollen, während sie selbst eine Nobel, wie sie einmal ist, zahlt sie dafür ein Rasiergeld von 3 M. dem ein so verändertes Benehmen, daß ihre Beziehungen zu dem Anerkennung der Arbeiterorganisation als ihrer Herrenwürde" zu- Von diesem Betrage muß sich der Kutscher   aber gleichzeitig das gaftlichen Hause sich trübten. Als sie abreiste, ging die angebliche wider ohne weiteres ablehnen. Und dieser Anmaßung Putzzeug für das blanke Geschirr faufen, was monatlich etwa 2 M. Waise allein auf die Bahn; die polnische Familie, die Verdacht ge- fröhnen sie, ganz gleichgültig, ob ihr eignes ausmacht. Die Arbeitsleistung der Kutscher   steht zu deren Ent­schöpft hatte, ließ sie beobachten, und es stellte sich heraus, daß sie Mitglied durch einen monatelangen Lohnkampf lohmmg nun in dem denkbar ärgsten Mißverhältnis. Pünktlich um von zwei russischen Geheimagenten auf dem Bahnhof empfangen ruiniert wird oder nicht. Der Fabrikant will jetzt den 6 Uhr morgens beginnt der Stalldienst mit Pferdefüttern und Frieden, er möchte seine alten Arbeiter wieder haben, weil er keine Bugen sowie Geschirr- und Wagenreinigen. Alles muß aussehen

wurde!

Italien  .

Russische   Polizei in Bologna  .

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