Einzelbild herunterladen
 

V

Landratsfold.

speisen zu lassen und ihn mit seiner abgelegten Garderobe auszus staffieren, so daß das Gehalt als Taschengeld zu betrachten ist.

Der Tarif der Puberträger.

Sie

tole aus dem Ei gepefft". Um 8 oder 19 Uhr muß vor dem Ge- I morgen fuhren 46 der Böhmen   mit Frauen und Kindern auf Kosten der Lebenshaltung die Einschränkung der Ueberzeitarbeit einen fo schäft vorgefahren werden. Meistens hat der Kutscher nun den der Ausständigen wieder von Bremen   ab, zum Teil in die Heimat, finnenfällig günstigen Einfluß auf den Gesundheitszustand ausübte, Wagen mit beladen zu helfen. So gegen 2 Uhr und darüber ist zum Teil nach Westfalen  . Das Verhalten der Bremer   Schuhmann fann man die zerstörende, mordende Wirkung der unmäßig langen die Vormittagstour beendet. Dann heißt es wieder Pferde füttern. schaft ist für den gegenwärtigen Kurs bezeichnend, und werden Arbeitszeit richtig einschäzen. Bei schlechtem Wetter muß aber auch während der Mittagspause unsre Genossen in der Bürgerschaft dieserhalb Rechenschaft fordern. wieder das Gespann, Wagen und Geschirr geputzt werden. Mit- Der Ausstand der Bremer   Tischler dauert unverändert Der Landrat von Inowrazlaw  , Buresch, sucht einen älteren unter verbleibt dabei dem Kutscher taum Zeit, fein Mittagessen ein- fort und ist auch dort noch keine Aussicht zur baldigen Beseitigung zunehmen.( Frühstücksstullen ißt er wegen Zeitmangels häufig auf des Kampfes vorhanden. Die Situation ist für die Ausständigen 20 M. Für später stellt er Zulage in Aussicht. Der Landrat hat Kanzlisten und bietet für diese Stellung einen Monatsgehalt von Sem Bock.) Die Nachmittagstouren dehnen fich ebenfalls fortgesetzt günstig. Auch hier find Arbeitswillige nur vereinzelt zu wahrscheinlich die Absicht, den älteren Ranglisten an seinem Tische sehr lange aus. Meistens fommen die Gespanne erst nach verzeichnen. 9 Uhr auf den Fuhrhof. ja es wird nicht selten 10 und 11 Uhr. Erst nach beendeter Pferdefütterung kann der den Nürnberger Runstanstalten in Kraft. Die Arbeiter, Der Neunstundentag tritt am 29. August für die Buchbinder in Kutscher dann nach Hause gehen. Ein ganz besonderer Uebelstand liegt darin, daß die Stutscher laut Abkommen mehrerer Geschäfte mit die im Juni eine Bewegung einleiteten, hatten ursprünglich auch Die Puberträger haben nach dem Tarif, wenn sie 2 Rabizputer der Firma Kliemt zum Abtragen der Waren verpflichtet sind. Der verlangt, daß bestimmte Minimallöhne festgesetzt werden sollten, Kutscher muß dabei wohl oder übel fein Gespann solange ohne Auf- wogegen sich aber die Unternehmer heftig sträubten. Um des bedienen, pro Stunde 65 Pf. zu verlangen. Hierauf beriefen sich ficht lassen. Da dies polizeilich aber nicht gestattet ist, so wird der Friedens willen wurde diese Forderung fallen gelassen, wenn der verschiedene Träger in einer Klage gegen die Firma Kreis. Kutscher nicht selten mit einem Strafmandat bedacht, das nun nicht neunstündige Arbeitstag zur Durchführung komme, worauf sich die hatten während ihrer Thätigkeit vor dem 1. Juli nur 55 Pf. pro Stunde erhalten und beanspruchten nunmehr die Differenz. Die etwa das betreffende Geschäft oder die Firma Kliemt bezahlt, Unternehmer schließlich einließen. Firma wandte ein, die Kläger seien nicht ständig als Puberträger sondern der arme Rutscher aus seiner eignen Tasche berappen muß. Der Betrieb ist denn auch der reine Taubenschlag, die Kutscher Ein allgemeiner Deutscher   Innungs- und Handwerkertag berwandt worden; sie hätten auch zwischendurch gerüstet und andre kommen und gehen. Nur das ständige Ueberangebot von Arbeits  - tritt Heute unter dem Vorsiz des Obermeisters der Berliner   Bäcker- Arbeiten mitgemacht. Deshalb habe man den durchschnittlichen Lohn kräften, die sich dem Kutscherberufe, wenn auch nur zeitweilig, immung Bernard in Magdeburg   zusammen. Neben andren awischen dem der Träger und dem gewöhnlicher Bauarbeiter für folch' elenden Arbeitsbedingungen. Gegenwärtig haben sich eine gierung zur Senebelung der um bessere Lohn- und Arbeitsbedingungen Böhne zahlen. Von der Firma war vor der Schlichtungskommission widmen wollen, sichert der Firma noch immer gefügige Leute zu Aufgaben hat sich dieser Handwerkertag auch die gemacht, die Re- angebracht gehalten. Im übrigen brauche die Firma nach einem Beschluß der Schlichtungskommission erst vom 1. Juli ab die höheren größere Anzahl Kutscher dem Handels- und Transportarbeiter Ver- kämpfenden Arbeiterschaft anzuregen. folgender Antrag angenommen worden: Sie erklärt, vom 1. Juli bande angeschlossen und wollen nun durch Ueberreichung obiger Unter diesen Umständen interessiert auch unsre Leser der Umfang ab vertraglich zu zahlen und zur Durchführung dieser Absicht die Forderungen ernsthaft auf eine Verbesserung ihrer Lebenslage der heutigen Handwerker- Organisation, die aus folgenden Zahlen Leute zum Teil ausschließlich zum Tragen, zum andren Teil aus. drängen. Bis Sonntag erwarten sie den Bescheid der Firma. ersichtlich wird: Die Kammerorganisationen, die in dem Verbande schließlich zu Hilfsarbeiten zu verwenden. Der Vertreter der der deutschen   Handwerks- und Gewerbekammern zusammengefaßt läger hob demgegenüber hervor, daß die Firma dem Verbande der find, gliedern sich in 63 Handwerks- und 8 Gewerbekammern, von Gips- und Cement- Baugeschäfte angehöre, also zu den vertrag benen 33 auf Preußen, 8 auf Bayern  , 4 auf Württemberg   und Baden, 5 auf das Königreich Sachsen, je eine auf die Hansestädte schließenden Firmen zähle und darum verpflichtet gewesen sei, auch und je eine auf die übrigen Bundesstaaten und die Reichslande entschon vor dem 1. Juli die tarifmäßigen Säße zu zahlen. Die Kammer 3 des Gewerbegerichts unter dem Vorsiz des Gewerbes fallen. Die meisten selbständigen Handwerksbetriebe richters Dr. Schalhorn berurteilte die Beklagte zur Zahlung befigt die Reichshauptstadt, dann folgen der Regierungsbezirk ber vollen Klagesumme( 15 M.) an den Kläger M. und zur Düffeldorf mit 44 000 und Darmstadt   und München   mit je 40 000. Bahlung von 5,40 M. an den Kläger B. und 8,10 M. an den Kläger  Insgesamt find in Preußen 679 000 selbständige Handwerker mit G. Begründend wurde ausgeführt: Der Beschluß der Schlichtungs­Eine Lohnbewegung der Riftenmacher ist durch Beschluß einer 560 000 Gefellen Gesellen und 253 000 Lehrlingen vorhanden. Die fommission sei für den vorliegenden Rechtsstreit ohne Bedeutung, da am Sonnabend abgehaltenen Versammlung eingeleitet worden. Das Beteiligung der Handwerker alt den Innungen, deren er lediglich die Verhältnisse für die Zukunft regele. Es sei deshalb Biel   der Bewegung ist die allgemeine Durchführung des Tarifs, der es im ganzen 10 950 giebt, ist am größten in den beiden nach dem für Beklagte von Anfang an maßgebenden Tarif zu ent durch den Streit im Jahre 1900 errungen wurde, jetzt aber nur noch Mecklenburg  , wo auf 100 Handwerker 74 Jnnungsmitglieder kommen, scheiden: 65 Pf. für den Puberträger bei zwei Rabispußern. Vor in wenigen Fabriken anerkannt, in den meisten jedoch nicht mehr be- an zweiter Stelle steht das Königreich Sachsen. Die Innungen ver- ausseßung für die Zahlung dieses Lohnes sei regelmäßige Bes achtet wird. Die Versammlung beauftragte die Lohnkommission, den fügten im Jahre 1899 über 612 Krantentassen mit 144 000 Mit- schäftigung für zwei Puker. Bei M. werde sie nicht beftritten, Fabrikanten die Forderung: Durchführung des Tarifs von 1900 un- gliedern. Die Zahl der Innungsverbände beläuft sich auf 42, von weshalb ihm die volle Klagefumme zuzusprechen sei. Den andern verzüglich zu unterbreiten nnd einer am Sonnabend, den 3. September benen aber nur 27 nicht lokaler Natur sind. Den größten Einfluß beiden Klägern sei der Nachweis einer regelmäßigen" Beschäftigung stattfindenden Versammlung Bericht zu erstatten. Die Konjunktur von ihnen besigt der sächsische Innungsverband. Die größte Mit- bei zwei Rabikpuzern nur teilweise gelungen, so daß ihnen nur wird als günstig bezeichnet, so daß, falls es zum Streik kommen gliederzahl weist der Verband der Bäckerinnungen Germania  " in jene Teilbeträge ihrer Forderungen zugebilligt werden könnten. sollte, auf Erfolg zu rechnen ist. Der Vorfizende Juckel betonte Berlin   auf, dem ca. 42 000 Personen angeschlossen find. Ihm nahe Rediglich aus diesem Grunde müßten sie mit ihren Mehrforderungen zum Schluß, daß man hoffentlich ohne Streit die Forderung werde steht der Allgemeine Deutsche Fleischerverband mit 35 000 Mit abgewiesen werden. durchsetzen können. Sollte aber ein Teil der Fabrikanten sich hart- gliedern. Ferner existieren gegenwärtig noch 4200 Gewerbevereine, nädig zeigen, so werde man den Streit nicht scheuen. Wenn die von denen 857 mit insgesamt 97 154 Mitgliedern in dem Verbande Kollegen einig und geschlossen vorgehen, werde es zu einem großen deutscher Gewerbevereine zusammengefaßt sind. In Preußen gehören Ausstande nicht kommen. dem Handwerkerstande von rund 34,5 Mill. Einwohnern rund

Der Streit bei der Speditionsfirma Schur ist durch einen Ver­gleich beendet. Die Kutscher nehmen am Montag die Arbeit wieder auf. Sie erhalten eine Lohnzulage von 1 M., die fich am 1. November abermals um 50 Bf. steigert. Die Ueberstunden werden besonders bezahlt. Für Eisenfuhren wird den Leuten ein Auf­schlag von 50 Pf. gewährt, für die Stallwache erhalten fie 2 W. Die Lohnzahlung soll in Zukunft am Freitag stattfinden.

strafen.

Deutfches Reich.

-

1,5 Mill. an.

-

56 000

Als Referenten zu den einzelnen Punkten der Tagesordnung des deutschen   Handwerkertages find u. a. auch aufgestellt: Landtags­Abgeordneter Baumeister Felisch und Obermeister St a hardt. Berlin  .

Husland.

Aus Marseille   meldet Wolffs Telegraphenbureau": Die ein geschriebenen Seeleute und Hafenarbeiter beharren bei ihrer Er­flärung, die Arbeit aufzunehmen, falls sich die Regierung entschließe, die für Hilfskreuzerdienste eingezeichneten Bostschiffe sofort einzu berufen und ihre Führung aktiven See- Offizieren anzuvertrauen. Bevor sich die Regierung aber zu einer entscheidenden Maßnahme entschließt, wird sie noch den legten Vermittelungsversuch zwischen den Privatgesellschaften und dem Syndikat der streikenden Arbeiter

Eine Schulstatistik.

-

Eine lehrreiche Sprache redet die badische Schulstatistik, fo primitive Angaben sie auch macht. Es wird nur mitgeteilt, wie viel Kinder die Volksschule und wie viele die Mittelschulen besuchen und wie viele Lehrkräfte in diesen Volts- Bildungsanstalten thätig sind. Daraus ergiebt sich folgendes Bild:

=

==

=

In 16 Gymnasien mit 4959 Schülern wirken 354 Lehrkräfte= auf 1 Lehrkraft 14 Schüler; in den 39 sonstigen Mittelschulen mit 9765 Schülern wirken 652 Lehrkräfte auf 1 Lehr fraft 17,32 Schüler; in 7 höheren Mädchenschulen mit 2693 Schüle rinnen wirken 178 Lehrkräfte auf 1 Lehrkraft 15,13 Schülerinnen; in 30 Bürger- und Töchterschulen( höheren Volksschulen) mit 6462 Schülern wirken 206 Lehrkräfte auf 1 Lehrkraft 31,36 Schüler ( Knaben 29,45, Mädchen 33); in den Volksschulen von 11 Städten, welche erweiterten Unterricht( 20-24 Stunden wöchentlich) ein­geführt haben, mit 35 118 Schülern, wirken 696 Lehrkräfte= auf Lehrkraft 50,45 Schüler; in den gewöhnlichen Volksschulen der übrigen 1570 Gemeinden des Landes aber kommen auf Allgemeine Klempner- Aussperrung in Stockholm  . Am Mittwoch 238 845 Schüler nur 3250 Lehrkräfte( darunter 256 Lehrerinnen), das Der Sfala des Besizes entspricht völlig, die Stala des zu haben die dem Arbeitgeber Verbande angehörenden Klempner- find auf eine Lehrkraft 73,49 Schüler! meister Stockholms   eine allgemeine Aussperrung ihrer Ge­

unternehmen.

Die materielle Leistung des Staates für die Schulen bewegt sich im ganz gleichen Verhältnis; für Gymnafien, Mittelschulen und höhere Töchterschulen wird im Durchschnitt pro Kopf der Schüler 7,27 M., für die Volksschulen pro Kopf 1,66 M. aufgewendet. Die weiteren Lasten entfallen auf die Gemeinden, wo wiederum zu Gunsten der höheren Schulen viel mehr berbraucht wird als für die Volksschulen. Eine für die nächsten Jahre geplante Boltsschulreform wird nicht allzuviel an diesen traurigen Schulverhältnissen ändern, dafür bürgt der flerital- nationalliberale Einfluß im Landtag.

Das ungeschriebene Zuchthausgefet. Bei dem Grund- und Abbrucharbeiterstreit in Köln   wurde ein Arbeitswilliger von Streifenden erheblich mißhandelt. Die Straf­fammer verurteilte die drei Angeklagten zu zwei, vier und sechs Monaten Gefängnis. Die drei waren sämtlich vor­bestraft. Die Organisation hatte noch nicht die nötige Erziehung auf die Leute ausüben können, da sie erst furze Zeit im Verband der Bau-, Erd- und gewerblichen Hilfsarbeiter waren. Statt daß die Gerichte solche Ausschreitungen milder beurteilen, weil sie im Stampfe um beffere Lohn- und Arbeitsbedingungen geschehen und fich gegen meistens moralisch und immer kamerabschaftlich minder wertige Elemente richten, deren Schädlichkeit für die Gewerkschafts­bewegung außer Zweifel steht, statt dessen werden solche Ausständige ftets härter als andre Angeklagte bestraft. Wenn die Gerichte es bei bürgerlichen Angeklagten eben mit Geldstrafe machen können, thun ste es; bei Streifenden aber fallen meistens sehr harte Freiheits- hilfen vorgenommen, die sich auf 400 bis 500 Arbeiter erstreckt. geteilten Bildungsquantums: gegenüber dem Gymnasium hat ein Grund hierzu bildete der Umstand, daß der Fachberein über zwei Lehrer der ländlichen Volksschule, der Armenschule, wie man sie mit Vor dem Schöffengericht in Köln   stand ein andrer Gruben- Firmen wegen Tarifverlegung die Sperre verhängt hatte. Die Recht nennen kann, mehr als die fünffache Zahl der Schüler zu unterrichten! arbeiter, der nach Beendigung des Grundarbeiterstreits einen Arbeitgeberorganisation erklärte sich zwar bereit, über die Sache zu damaligen Arbeitswilligen mißhandelt und auch dessen Frau, als sie verhandeln, verlangte aber, daß vorher die Sperren aufgehoben würden. ihrem Manne zu Hilfe tommen wollte, ins Gesicht geschlagen hatte. Hierauf wollte aber der Fachberein nicht eingehen, da die Tarif Der Angeklagte bestritt jeden Zusammenhang mit dem Streit, im berlegung offenkundig war. Demzufolge beschloß die Arbeitgeber­Gegensatz zu dem Geschlagenen. Der Staatsanwalt beantragte eine organisation die allgemeine Aussperrung. ,, exemplarische Strafe", obwohl die Mißhandlungen nicht sehr schwer seien. Das Gericht erkannte auf zwei Monate, da die Mißhandlungen begangen seien, um einen Arbeitswilligen zu terrorisieren".( Nachdem die Arbeit wieder wieder aufgenommen war!) Das Gericht begründete ſein hartes Urteil also mit der angeblichen Notwendigkeit des Arbeitswilligenschutzes. Auch die Kölner   Richter sollten wissen, daß die Zuchthausvorlage seiner Zeit nicht Gefeß Ueber die Schlacht bei Lianjang geworden ist; die Richter haben also auch nicht das Recht, die in besonderem Maße der Fall. Hier hört selbst bei größtem Arbeiter wird weiter gemeldet: Petersburg  , 27. Auguft. Bericht des Generals jenigen, die aus Anlaß eines Streits Ausschreitungen begehen, überfluß das Ueberstunden arbeiten nie ganz auf. Liegen Aufträge anders zu behandeln als andre Angeklagte. Die Richter bor  , dann wird mit Hochdruck geschafft, Tag und Nacht, Sonntag und facharow. Der Vormarsch des Gegners war hier nicht dürfen nicht nach einem ungeschriebenen Gesetz Werktag; 3 bis 4 halbe Ueberschichten in einer Woche sind keine besonders energisch. Unfre Verluste bei der Südfront be urteilen, so sehr dies Gesetz auch seiner Zeit vom deutschen   Kaiser Seltenheiten. Wenn die Nachfrage nach Arbeitskräften groß ist, tragen etwa 150 Mann. In südöstlicher Nichtung begann um werden auch mehr Ueberstunden gemacht. Die Vollbesetzung der" gefordert worden ist. Wir leben doch in einem Rechts- tontinuierlichen Betriebe bringt auch für die Tagesarbeiter mehr 5 Uhr früh eine Kanonade. Gegen 6 Uhr früh begann auf der Beschäftigung. Dieses Mehr wird, so weit es eben angeht, durch ganzen Südfront Gewehrfeuer und japanische Infanterie Der Ausstand im Bremer   Baugewerbe dauert fort und ist auch Ueberstunden bewältigt. Der Grad der Ueberstundenarbeit steigt rüdte gegen den rechten Flügel unsrer Stellung vor; hierbei wurden an eine baldige Beendigung des Kampfes vor der Hand nicht zu und fällt daher mit der Zunahme und Abnahme der Arbeiterzahl. gegen 7 Uhr zwei japanische Bataillone zurückgeworfen. Um 11 Uhr denken. Von den etwa 4000 Ausständigen am Anfang des Kampfes Damit hat man eine zahlenmäßige Grundlage für die ja auch sonst vormittags wurden 24 japanische Geschüge bei Tunsinpu, sind insgesamt noch etwa 600 am Drte; die übrigen sind auswärts bekannt gewordene Abnahme der Ueberstundenarbeit in den letzten acht Werst südwestlich von Liandiansan, durch das Feuer unsrer untergebracht und verspüren, obgleich die Mehrzahl verheiratet ist, Jahren. Und diese Abnahme, eine Folge der Verschlechterung der noch keinerlei Luft, in das Streitgebiet zurüdzulehren und dort die Arbeitsverhältnisse, war von sinnenfällig günstigem Einfluß auf den Batterien zum Schweigen gebracht. Arbeit zu den alten Bedingungen wieder aufzunehmen. Erfreulicher- Gesundheitszustand. Hier der zahlenmäßige Nachweis. Er betrug weise ist auch heute noch von Arbeitswilligen nicht die Rebe, bei der Kruppschen Kasse:

staat!

tvenn

Soziales.

Ueberzeitarbeit ist Mordarbeit.

In welcher Weise das Ueberstundenuntvesen die Gesundheit letzte Krupp­schen Betriebskrankentasse. Wenn

untergräbt, lehrt recht deutlich ber schon in der Gisengroßinbujtric Letzte Nachrichten und Depeschen.

im allgemeinen das Einlegen von Ueberstunden bei flottem Geschäfts­gange zur eingebürgerten Praris gehört, so ist das bei Strupp noch

und auch einige Unternehmer mit ihren Lehrlingen Polieren, die ihnen geblieben sind, noch fortwursteln. Die Absicht der Unternehmer, die Kassen der am Kampfe beteiligten Organi sationen zu erschöpfen, dürfte so bald nicht in Erfüllung gehen, da Bimmerer und Maurer noch über so viel Mittel verfügen, daß sie die Unterstügungen schon zu wiederholten Malen erhöhen fonnten.

Auf je 1000 Mitglieder Erkrankungs Todesfälle

Jahr

Durchschnittliche Mitgliederzahl

fälle

1899

25227

626,4

9,36

1900

26 276

648,5

9,13

1901

24855

594,5

7,40

1902

572,2

8,08

543,5

6,84

23 383 22 822

Unfre

Die Bedienungsmannschaft und die Reiter Tiefen auseinander. Die Versuche der Japaner die Geschütze unter unfrem Feuer wegzuschaffen waren vergeblich. Um 1 Uhr mittags beschleunigte der Feind den Vormarsch gegen Kofinzi, sechs Werst westlich von Liandiansan, und man bemerkte bedeutende feindliche Streitkräfte in der Umgegend von Lao­binton 14 Werst südwestlich von Liandianfan. Alle An griffe der Japaner wurden zurüdgeschlagen. Truppen gingen zum Angriff über und drängten die Die Polizei, die sich im Anfang des Kampfes passiv ver­Japaner nach dem Thale   des Nahigou zurüd. Unfre halten hatte, beginnt jetzt, sich als rettende Helferin in den Dienst des Unternehmertums zu stellen. Am Mittwochabend lief auf dem Der unverkennbare Zusammenhang zwischen Arbeitsintensität Berluste betragen etwa 300 Mann. In öft licher Richtung be Bremer   Bahnhofe ein Bug mit 54 böhmischen Bau- und Gesundheitsstörung prägt sich in diesen Zahlen aus. Die Todes. gannen die Japaner mit Tagesanbruch auf der ganzen Front arbeitern ein, die unter Vorspiegelung falscher Thatsachen von ziffern fann man, da für diese noch besondere Momente zu berüd- borzurücken. Auf unserm rechten Flügel zogen sich unfre den Agenten der Unternehmer angeworben waren, um in den fichtigen find, ganz außer Betracht lassen, obwohl auch hier die Truppen von den bordersten Stellungen, auf denen Unterweserorten als Streifbrecher zu fungieren. Unterwegs Barallelbewegung deutlich hervortritt. Mit dem Steigen der Mit- wegen des Geländes die Aktion der Artillerie behindert wurde, a uf hatten die Leute jedoch den wahren Sachverhalt erfahren und vergliederziffer steigt auch die Erkrankungsgefahr, diese schwindet in der die Hauptstellung zurüd. Der Kampf im Often war langten energisch, in Bremen   aus dem Zuge herausgelassen zu selben Progression als die Mitgliederzahl, die als Wertmesser der schwer. Es tam zu Bajonettkämpfen. Unfre Berluste be­werden. Ein ganzes Aufgebot von Schuyleuten erschien sofort nach Ueberstundenarbeit gilt, abnimmt. Die hohe Gesundheitsschädlichkeit tragen gegen tausend Mann. Weitere Berichte über den Verlauf Einlauf des Buges auf dem Bahnsteige und verhinderten, daß die der systematischen Ueberzeitarbeit kommt jedoch in den Ziffern noch und die Einzelheiten der Schlacht sind noch nicht eingegangen. Leute ans den Wagen herauskommen fonnten. Zwei Schußleute nicht voll zum Ausdruck. Das Nachlassen der Ueberzeitarbeit bei

1903

stiegen sogar in den Wagen mit ein um die Thüren besetzt zu halten, Strupp ist mit einer zweifachen Verkürzung des Lohnes berbunden, Seit dem Mittag regnet es in Liaujang und Umgebung recht start; während das andre Aufgebot den Bahnsteig bewachte. Mit den einmal infolge des Ausfalles von Arbeitsstunden, ferner noch durch die Flüsse steigen. Dieser Schlachtenbericht ist wieder in echt russischer Manier ge­Infassen wurde dann der betreffende Wagen auf das Geestemünder Stürzung der Accorde oder, indem gar an Stelle des Accordlohnes Geleise rangiert und mit Silfe der Polizei die Leute der Schichtlohn tritt. Sandwerker, welche bei Accordarbeit 4-5 M. halten und ganz unübersichtlich. Ueber den Ausgang der Schlacht, nach den Unterweserorten verdienten, werden bei schwachem Geschäftsgang monatelang mit die ja nach dem summarischen Bericht Kuropatkins mit dem Rüd­fo zwangsweise transportiert. Dort angekommen protestierten die also zwangs- 2,80 M. entlohnt. Unter Berücksichtigung der verminderten Arbeits- 3uge der Russen geendet hat, wird vorsichtshalber nichts ge­weise Beförderten gegen die Freiheitsberaubung der stunden wird das Arbeitseinkommen auf die Hälfte herabgebrüdt. Polizei eine daß ste dadurch, Erklärung unterzeichneten, Selbstverständlich kann das nicht ohne Einfluß auf die Lebenshaltung meldet. Bugegeben wird nur, daß die Russen 1500 Mann an Toten worin sie erklärten, unter falschen Vorspiegelungen fein, die äußerste Einschränkung tritt an Stelle der sonst wohl etwas und Verwundeten verloren haben. Der angebliche Verlust der 24 japanischen Geschütze bedarf jeden­nach Bremerhaven   gelockt und in Bremen   von der Polizei besseren Lebensführung. Bei großer Familie wird direkte Not täg­

ihrer Freiheit beraubt worden zu sein. Am Freitag- licher Gast. Erst wenn man berücksichtigt, daß trop Verschlechterung falls erst der Bestätigung! ranti. Redakteur: Paul Büttner  , Berlin  . Inferatenteil verantw.: Th. Glocke, Berlin  . Druck u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u. Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin   SW. Hierzu 4 Beilagen u. Unterhaltungsblatt