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Nachtwache kommandiert sei.

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Herr v. Koerber auf Reisen.

und

Krankenhaus aufnimmt oder nicht, denn es dürfte ihnen wohl kaum gelingen, ein Fuhrwert aufzutreiben, das ihn nach der Heimat bringt. Unter solchen Verhältnissen lebt und stirbt der Landarbeiter in Ostpreußen  . Wegen angeblicher Preßvergehen in Untersuchungshaft

er

zu

Aber zu Beiten fann auch, fo erklärt unser Gewährsmann, I merkt hierzu noch, daß die russischen Parteigenossen getreu von stande das heißt arbeits­dieser traurige Ort für einzelne Insassen ein fideles Ge Fremden begleitet worden sind und daß der Inspektor der solch erwerbsunfähig ist. Unb ein franter Mensch wird zur Arbeit getrieben! fängnis" werden. Nicht umsonst seien Freudenmädchen in dem Recherche rechts vor der Galerie so dicht wie möglich bei Natürlich giebt es auch Aerzte, die ihn für gefund ansehen. Der felben untergebracht und es gebe Mittel und Wege( die den den Russen den öffentlichen Sitzungen beiwohnte. Dasselbe Arbeiter konnte fast gar nicht gehen. Seine Eltern erklärten, daß weißen Gefangenen gegen bestimmte Ent schädigungen angeboten würden), mittels deren fich Spiel machte am Freitag der Verhandlungswoche der Hauptkommissar fie ihn in Tapiau   liegen lassen müssen, ganz gleich, ob ihn das Gefangene mit Freudenmädchen die Nächte furzweiliger machen der Polizei mit. könnten. Unser Gewährsmann geht in der Schilderung dieser Zu­stände noch weiter und beruft sich dabei auf 3eugen. Wir wollen aus verschiedenen Gründen diefes Thema nicht ausführlicher In Lemberg   fand am Mittwochabend zu Ehren des behandeln, zumal auch die Zustände, wie es nachher heißt, in der Ministerpräsidenten v. Koerber bei dem Landmarschall letzten Zeit beffer geworden seien, nachdem ein weißer Soldat zur Badeni   ein Festmahl statt, bei welchem der Ministerpräsident auf genommen worden. Die Königsberger Juſtiz, die durch einen Trinkspruch des Landmarschalls mit einer längeren Rede er- den Russenprozeß weltberühmt geworden ist, hat sich mit neuen Ehren Kaum glaubhaft will uns dagegen die Behauptung erscheinen, widerte. Er erklärte darin, er bedaure sehr, daß er der Sprache des bedeckt. In Königsberg exiſtiert ein humoriſtiſch- ſatiriſches Lokalblättchen. auch Kinder würden in Keetmanshoop   mit den schwersten Strafen Landes nicht mächtig sei; während seiner Reise sei er immer mehr Der verantwortliche Redakteur Herr Julius Beſelin, gegen belegt. Es heißt da: Schon öfter wurden Kinder von vier bis zu der Erkenntnis gekommen, daß gerade die Beamten bei aller den gegenwärtig fünf Anklagen wegen angeblicher Preßvergehen vor­sechs Jahren in Keetmanshoop   mit Gefängnis bestraft und auf Wahrung der Nationalität mehrere landesübliche Sprechen verstehen liegen, ist gestern in Untersuchungshaft genommen worden. Zwei bis diese kleinen Geschöpfe scheinen die eingeborenen Polizisten es be- sollten. Niemand brauche seinem Volke untren zu werden, wenn er drei neue Anklagen schweben schon wieder gegen ihn. Das Blatt sonders abgefchen zu haben, denn sie werden mit ganz besonderer eine zweite und dritte Sprache erlerne. Für den Frieden des scheint in Königsberg gewissen Leuten wirklich unangenehm zu Niederträchtigkeit von ihren Fronvogten geschlagen und malträtiert. Neiches wäre jedoch von der glücklichsten Worbedeutung, wenn der werden. Er wußte nette Sächelchen aus einem Chambre garnie unter Noch immer ist im Keetmanshooper Gefängnis ein kleines Mädchen, Staat über eine große Schar von Beamten verfügen könnte, die in dem Titel Der Venusberg auf dem Paradeplay" von Leuten nicht älter als höchstens fünf Jahre(?), welches eine längere Frei- der Lage seien, mit den Augehörigen andrer Volksstämmie durch das zu erzählen, die sonst im öffentlichen" Leben ſtreng auf Sitte und bitante verbüßen muß, weil es von einer fremben Ziege e two as lebendige Wort zu verkehren. Wenn gegen die Regierung füngſt torghe che sfat teiste genauit, fein Milch entwendet haben soll." Wir halten diese Dinge für schwere Vorwürfe erhoben worden seien, weil sie österreichisch- Trotzdem das Blatt keine Namen genannt, fühlte sich kein unmöglich. Der Einsender schreibt zwar selbst: Viele der geehrten ungarischen Studenten der Agramer Universität nach vorheriger geringerer als der Polizeipräsident von Königsberg Leser werden vielleicht sagen, daß so etwas unmöglich ist, da es sich Prüfung den Eintritt in den österreichischen Staatsdienst ermöglicht selbst veranlaßt, Strafantrag wegen dieser Artikel zu stellen. Der hier boufig eine beut i de Solonie handelt und dasselbe Geſetz habe, ſo ſei die Regierung durch den Beamtenmangel in Dalmatien   Dog ut et ſhon sll wiederholten hier gültig ist wie in Deutschland  ." Trotz dieser Versicherung dazu gezwungen worden. Die Sprachenfrage sei zu einer großen des Streikpostenſtehens, auch hat müssen wir die Richtigkeit der Behauptung bezweifeln, es sei denn, Frage des Reiches geworden und nichts sei beklagenswerter, Malen Strafantrag gegen unser dortiges Parteiorgan gestellt. Man daß dort Zustände herrschten, die allem Recht und der als daß sie noch übertrieben werde. Lassen Sie mich einmal, darf eigentlich gespannt sein auf die Gerichtsverhandlungen. Hoffentlich Gefeßlichkeit Hohn sprächen. Der Einsender schließt erklärte der Ministerpräsident, ganz frei über diese Angelegenheit erfährt man dann auch, wer sich eigentlich getroffen allerdings dieses Kapitel auch mit einem Sinnspruch auf die sprechen. Auch das Herz eines Ministerpräsidenten kann voll und fühlt. Ferner haben noch mehrere Strafanträge der Erste Staats­Beamten, den wir, um bei Staatsanwalten kein Aergernis und übervoll werden. Die gegenwärtige Regierung ist sich bewußt, anwalt Herr Geheimrat Schüße, der rühmlichst bekannte Ankläger keinen Drang nach Strafanträgen zu erregen, nicht wieder keiner der in Desterreich lebenden Nationalitäten irgendwie zu nahe im Russenprozeß und der Gerichtsarzt Professor Dr. Puppe getreten zu sein. Weil man uns im Ernste keine positiven Sünden gestellt. Lestere fühlen sich durch einige Notizen beleidigt, in denen Zum Schluß wendet sich unser Gewährsmann gegen die in- vorhalten kann, beschuldigt man uns um so heftiger der negativen Bustände aus dem Königsberger Gefängnis aufgedeckt wurden. So Wie sollen wir rechtfertigen, was wurde in einer Notiz erzählt, daß man einen Gefangenen, der an folgt aus:" Es wäre dringend zu wünschen, daß diesen Deutsch  - wir nicht gethan? Wenn man uns aber fragt, warum wir dies und Tuberkulose litt, sieben Tage strengen Arrest habe abbüßen lassen. land herabwürdigenden Zuständen ein dauerndes Ende bereitet das nicht thun, so antworte ich mit der Wiederholung unsres Pro­würde und wahre Kultur und Humanität ihren Einzug in Deutsch- gramms, dem wir unerschütterlich treu bleiben werden: Wir Südwestafrika hielten." wollen jederzeit unser ganzes bescheidenes können für das Werk General v. Trotha meldet: Compagnie Welt überraschte am der Verständigung einsehen, wenn sich die streitenden Nationalitäten 28. August eine Hererobande bei Okamuru und erbeutete wirklich verſtändigen wollen. Wir werden aber uniter feinen Um- 400 Stüd Vieh. Die Hereros hatten 16 Tote, diesseits keine Programm haben wir uns niemand als uns selbst verpflichtet und Nordosten, Osten und Südosten abziehen. Die Haupt­ständen einseitige nationale Konzessionen machen. Für dieses Verluste. Der Feind hat Dtjetongo geräumt und soll nach wir werden unser Wort halten. Für die Völker Desterreichs wäre fräfte find anscheinend im Südosten; Otjomaso, Oko­es eine Erlösung, wenn sich die Schar der entschlossenen Patrioten vind ombo, Oparatane noch besetzt gemeldet. erhöbe mit dem festen Willen, den so verhängnisvollen Ueber- Heydebreck mit 5. Compagnie Regiments 2 und zivei treibungen ein Ende zu machen. Das Reich hat jedem Volke ver- Maschinenkanonen am 27. August von Windhuk   über Dtjis bürgt, daß es gehört wird. Da soll der mächtige nationale haenena- Epuliro abmarschiert. Daimling marschierte mit Kolonne Gedanke, der in seiner Kraft ein Bollwerk der Eintracht werden Wahlen( 1. und 3. Compagnie Regiments 2, 7 und halben könnte, in Parorismus umgeschmiedet werden, der das Reich 1. Batterie) am 27. Auguft von Dwikokorero über Dijikutara­zerstört? t? Das Ende ist leicht abzusehen. Uebermaß muß Dlajainja- Karidona auf Oparafane, erreichte mit Kolonne Meister zu dem Zustande zurückführen, welcher der nationalen politischen( 4. und 6. Compagnie Regiments 2, 5. Batterie und mit bisherigem Freiheit nicht günstig ist. Ich schreibe unter das düstere Bild der Detachement Winkler, der frank) Otjosondu, geht über Dute Gegenwart wieder die Regierungsdevise: Leidenschaftslose Beharr Dtatjefonde vor. Neißenstein( Mühlenfels erkrantt) ist mit 9., 10., lichkeit. Man wird uns zu feinem Unrecht und zu feinem Gewaltakt 11. Compagnie Regiments 1 und vorläufig 2. Compagnie Re bereden. Macht uns das Parlament zu Kuratoren des Reiches, jo giments 2, 6. Batterie, Maschinengewehrabteilung Dürr nud Witbois wissen wir, daß wir allein für dessen Wohl zu sorgen haben, bis die im Vormarsch über Drutjiva auf Otjekongo und Okahandja  . ist mit 1., 2., 4. und 7. Compagnie Re­Feindseligkeit verlassen. Desterreich kann allerdings bis dahin nicht giments warten. Dem Zwang, der sich daraus ergiebt, werden wir wie Saurma und Bastards von bisher auch bei dem ganzen weiteren Vorgehen mit gutem Gewissen folgen. Der Ministerpräsident schloß unter Würdigung der Verdienste des Landmarschalls seine Rede mit einem Hoch auf Galizien   und dessen Landmarschall.

geben wollen.

wurden!

Diese Darstellungen enthüllen so schauerliche Zustände, daß jede Kritik hinter den Anklagen der Thatsachen, die hier gemeldet werden und von der Regierung im letztangeführten Falle nicht widerlegt weit zurückbleiben mußte! So haarsträubende Greuel hätte selbst der argwöhnischeste Socialdemokrat niemals für möglich gehalten! Dagegen verblassen selbst die Scheusäligkeiten des Kongo­staates ist a Und gegen die Eingeborenen, die eine solche Wirtschaft sich nicht länger gefallen lassen wollten, wird der Bertilgungsfeldzug un­entwegt fortgesetzt! Wen das Blei verschont, der muß am Strid So berbreitet Deutschland   Kultur und Christentum!-

!

baumeln!

Politische Ueberficht.

Deutfches Reich.

Eine neue Meldung Trothas.

Berlin  , den 1. September. Russische   Polizeispiel auf dem Amsterdamer Kongreß. 1., 3. und 4. Batterie Maschinengewehrabteilung Wie unsre preußische, so hat es auch die Amsterdamer Polizei marsch über Okosondufu- Otjomaio- Otowindombo, hat Dmbujo- Ratanga im Vor­nicht verschmäht, dem russischen Despotismus Schergendienste zu Seitenabteilung( 2. Compagnie und Bastards) über Otjosondjou auf leisten, wenn auch nur, wie es scheint, gelegentlich und versuchs­Epata entfendet zur Aufklärung und Besetzung letzterer Wasserstelle. weise. Hierüber teilte unser Bruderorgan Het Volk" vor einigen Volkmann meldet, daß Bezirk Otatiminen, Grootfontein und unterer Tagen folgenden Vorfall mit, der sich während des Jnternationalen Omurambafluß frei vom Feinde ist, und hofft am 30. Auguſt Socialistentongresses abspielte. Im Konzertgebouw, wo der Kongreß Osondema zu erreichen. Fiedler bleibt, die Gegend säubernd und tagte, war ein Photograph, ein Parteigenosse, damit beschäftigt, die Lazarette deckend, bei Waterberg  . 7. Compagnie Regiments 2 einige Aufnahmen zu machen, und zwar mit Vorwissen der Kongreß  - Biedere Wahlrechtsfreunde. Es ist heiter, wie sich Konservative rückt von Windhut nach Gobabis und besetzt Das. Das Haupt­kommission. An ihn wandte sich der Chef der Amsterdamer Detektiv- und Nationalliberale gegenseitig bezichtigen, einen Wahlrechtsraub Wie man sieht, zerstreuen sich die Hereros immer mehr, wo­quartier begiebt sich nach Otjosondu. polizei Batelt mit dem Ersuchen, die russischen Dele- am lebhaftesten zu propagieren. gierten für ihn zu photographieren; was estoste, lich eine Aenderung des Reichstags- Wahlrechts als absolute Man weiß nicht einmal bestimmt, wo man die Hauptkräfte des Das nationalliberale Leipziger Tageblatt  " hatte fürz- durch der Verfolgung immer größere Schwierigkeiten erwachsen. wolle er bezahlen. Selbstverständlich lehnte unser Ge- Notwendigkeit bezeichnet, falls neue Reichstagswahlen ein Feindes zu suchen hat! nosse es rundweg ab, der Polizei diesen Dienst zu erweisen; und abermaliges Wachstum der Socialdemokratie bewiesen. Diese Offen­damit war die Sache erledigt. Die Mitteilung über diesen herzigkeit ging der gleichfalls nationalliberalen Dresdener Beitung" sind Vorfall hat großes und teilweise peinliches Aufsehen erregt, denn es wieder den Strich, sie polemisierte daher gegen das Leipziger giebt auch in der holländischen Bourgeoisie noch Leute, die Bruderorgan: etwas auf nationale Ehre halten und es nicht gerne sehen, daß dic Polizei, die von holländischem Geld bezahlt wird, zur Aufrecht­erhaltung der russischen Schandwirtschaft mißbraucht wird. Die Klerikalen Zeitungen haben freilich kein christliches Mitgefühl mit den zum Opfer ausersehenen Nussen und meinen, daß sie wohl was auf dem Kerbholz haben müßten". Anders urteilten jedoch die großen liberalen Blätter. Das Amsterdamsche Handelsblad" hat sich nun durch seinen Haager Korrespondenten Informationen ver­schafft, durch die die oben erwähnte Thatsache verschwiegen und ab­geleugnet, und folgendes berichtet wird:

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Husland. Baren- Schurken.

Wenn das Leipziger Tageblatt  " eine Politik treibe, die von der offiziösen nationalliberalen Korrespondenz und von der größten bundesstaatlichen Fraktion desavoniert sei, wenn es touser vative Politik treibe, dann allerdings brauche es nicht mehr für das Kartell einzutreten, denn dann sei ja der Nationalliberalis- ad Der traurige Held des ganzen Vorfalls, der begleitende mus, den das Leipziger Tageblatt  " vertrete, offenbar zu Grunde Offizier, der die politische Verbannte Weinermann auf dem und im Konservatismus aufgegangen."

Ueber das neue blutige Drama, das wir neulich aus Jakutsk  meldeten, erfahren wir von der Redaktion der" Jstra" noch folgende Einzelheiten, die ein grelles Licht auf das Märtyrium der russischen Freiheitstämpfer unter dem Regime der Knute werfen.

Die Konservative Korrespondenz" ihrerseits lehnt nun die Ehre, an der Spige der Möchtegern- Wahlrechtsräuber zu marschieren, be­scheiden ab. Sie glaubt den Nationalliberalen den Vorrang über­lassen zu müssen: Die Dresdener Zeitung" scheint über Parteipolitit recht mange elhaft unterrichtet zu sein, sonst müßte sie wissen, daß die konservative Partei es rundweg ablehnt, in Sachen der Aenderung des Reichstags Wahlrechts die Initiative zu ergreifen. Aber das Dresdener   national­liberale Organ müßte auch darüber informiert sein, daß gerade auf einer Anzahl nationalliberaler Ab= geordneten das Odium lastet, eine Aktion behufs der erwähnten Wahlrechtsänderung unternommen bezw. unterstüt zu haben."

Die Konservative Korrespondenz" weist also den Wahlrechts­raub nicht etwa von der Hand, sondern sie erklärt mur, daß sie die Initiative dazu den Nationalliberalen überlassen möchte, die ja denn auch bereits die einleitenden Schritte zu der Aktion unter nonmen hätten!-

Transport vergewaltigen wollte und nur durch den tödlichen Schuß eines herbeieilenden Genossen, des gewesenen Studenten Marcus Minski an der Verübung dieser Schurkerei verhindert wurde, heißt mit Namen Sikorski. Das Individuum erfreute sich in den Offizierstreifen von Irkutsk   des schlechtesten Rufes und war allgemein als Trunkenbold und Wüstling bekannt. Bereits vor Jahren auf Urteil des Offiziersgerichts aus dem Regiment aus­gestoßen, ist er nun, bei der Mobilisierung des sibirischen Heeres, als Reservist wieder zum aktiven Dienst herangezogen worden. Die Offizierschaft von Irkutsk   hat ihm jedoch wiederum die Aufnahme in ihre Mitte verweigert.

Diesem berüchtigten Menschen ist nun von der Irkutsker   Be­hörde die Beaufsichtigung und die Begleitung des Transportes der Sträflinge, der zu einem Teil aus politischen Verbannten, zum andern aus schweren Verbreche en bestand, übertragen worden eine Mission, die nicht nur eine genaue Kenntnis der für den Trans­port geltenden Vorschriften, sondern angesichts der gerechtfertigten Erbitterung unter den Gefangenen des Absolutismus, nicht minder eine bestimmte Dosis von Taktgefühl und Gewissenhaftigkeit seitens des leitenden Offiziers voraussetzt. Die Kanzlei des General gouverneurs in Irkutsk  , die den Gefangenentransport besorgt, hat große Routine in derartigen Sachen und kennt ganz genau das Menschenmaterial, das ihr zur Verfügung steht. Daher deutet schon allein die Ernennung eines Subjektes, wie Siforsti, zum Transport chef unverkennbar auf die verbrecherische Absicht hin, wieder einmal eine jener furchtbaren Katastrophen heraufzubeschwören, bei denen Die russische Beamtenkamorra von Zeit zu Zeit an den politischen Verbannten ihr Mütchen zu fühlen pflegt.

" In dem Konzertgebouw wurden während der Dauer des Kongresses Photographien von der Versammlung verkauft, und die Polizei wünschte sich auch eine zu verschaffen. Der Inspektor der Polizei, nicht der Herr Batelt, der solche Photographie kaufte, bemerkte, daß darauf die russischen Delegierten fehlten. Er fragte den Photographen, ob teine kompletten Aufnahmen zu haben seien mit den Porträts der Russen, erhielt aber die Antwort, daß die Russen darum ersucht hatten, nicht photographiert zu werden, und daß, wenn sie zufällig auf einer Aufnahme zu sehen seien, ihre Gesichter unkenntlich gemacht werden sollten; worauf der Inspektor, sich gleich bei der Thatsache beruhigend, sagte: D, das wußte ich nicht; dann will ich nicht gefragt haben." Von irgend einem Handeln im Dienste irgend einer ausländischen Polizei ist weder direkt noch indirekt die Rede gewesen.... Was die Polizei Landarbeiterlos. Bei dem Besitzer Schlicht in Pregelswalde bei zu Amsterdam   gethan hat, ist glücklicherweise ganz frei geblieben Tapiau  ( Ditpreußen) diente ein 17jähriger Arbeiter schon mehrere Jahre. von ausländischer Ansteckung. Daß sie nicht doch etwas in diesem Sommer wurde er von dem Befizzer auf barbarische zu weit gegangen ist, wollen wir nicht beweise gemißhandelt. Zu dieser Mißhandlung muß noch eine andre haupten." Krankheit hinzugekommen sein, denn der Arbeiter mußte, da er Demgegenüber schreibt der Photograph, unser Parteigenosse, an schwer frant wurde, nach dem Krankenhause gebracht werden. " Het Volt": Hier lag er acht Wochen; da der Besizer den Arbeiter aber zur In der That hat der Haager Korrespondent des Handelsblad" and trieb ihn zur Arbeit an. Die Aerzte im Tapiauer Kranten dabei nicht noch mehr Menschenopfer au verzeichnen sind, als der Grntezeit notwendig brauchte, holte er ihn aus dem Krankenhause Der Plan ist auch wirklich in Erfüllung gegangen, und wenn zu ein Stück der Geschichte gut berichtet. Der Fehler ist, daß er hause erklärten auch, daß der Arbeiter arbeitsfähig fei. Doch von den Soldaten erschossene Genosse Sch a z aus Wilna  , so war das Zwischenspiel für das Ganze ansieht und es ging mit dem Arbeiten absolut nicht. Nach einigen Tagen schleppte dies sicherlich am wenigsten das Verdienst der Zarenschergen. darauf seine Schlüsse baut. Die ursprüngliche Dar- er fich zu seinen Eltern und erklärte hier thränenden Auges, daß er Sikorski hat sich als der Aufgabe vollkommen gewachsen gezeigt. stellung in het Volt" ist aber gerade in der Haupt nicht mal gehen, geschweige noch arbeiten könne. Die Eltern find arme Während der ganzen Dauer der Reise, die wochenlang in Paujofs fache zutreffend.- Des Morgens fam, nicht nach dem Konzert- Leute, auch sind noch eine Anzahl Kinder zu Hause. Sie beschlossen( gedeckte Flußkähne), dem Strom der Lena folgend, vor sich geht, gebouw, sondern nach dem Atelier, ein Inspektor, der im nun, mit dem Sohn nach Tapiau   zu fahren, um ihn hier von einem war er stets betrunken und verlangte von den Soldaten, sobald man Namen des Herrn Batelt eine Photographie zu kaufen andern Arzt untersuchen zu lassen. Doch niemand wollte einen für die Nacht Halt machte, daß sie ihm Frauen vom Transport zu­wünschte, mit den Russen darauf. Von meinem Bruder wurde ihm Wagen stellen, denn keiner wollte sich mit dem Besitzer Schlicht ver- führten. Außer den politischen" und den Sträflingen war nämlich feinden, und dieser selbst stellte natürlich keinen Wagen. Endlich, auf den Bausots auch eine größere Anzahl von Duchoboren mit ihren gesagt, daß wir damit nicht dienen könnten. Im Laufe des Tages nachdem die Frau zwei Tage lang nach einem Fuhrwerk herum- Familien. Das für die Ernährung der Gefangenen bestimmte Geld wurde dann am Konzertgebouw bei der von uns mit dem Verkauf gelaufen max. gelang es ihr, eins zu bekommen. In Tapiau   aber ließ er ruhig in die eigne Tasche gleiten. Was aber die Haupt­wurde dann am Konzertgebouw bei der von uns mit dem Verkauf betrauten Person der Versuch gemacht, wie ihn der Korrespondent erklärte der Arzt Korn, daß der Arbeiter arbeitsfähig sei. Nun sache, vom ersten Tage an hatten die politischen Verbannten un­des Handelsblad" mitgeteilt hat. Des Abends aber kam von neuem fuhren die Eltern nach Königsberg und ließen hier den jungen glaubliche Chitanen, Beleidigungen und schwere Mißhandlungen ein Inspektor in das Atelier, wieder im Namen des Herrn Batelt, Menschen von einem Arzt untersuchen. Dieser gab folgendes auf Schritt und Tritt von dem Schurken auszustehen. mit demselben Ansuchen. Als ich antwortete, daß die Nussen un- Beugnis:

Das weitere ist bereits gemeldet worden. Es ist nur noch femutlich gemacht seien, fragte der Inspektor, ob denn eine neue Der Landarbeiter... erschien heute bei mir mit einer nachzutragen, daß der blutige Vorgang fich im Dorfe Nochtujst Aufnahme möglich wäre, hinzufügend, daß die Kosten citernden Wunde an der linken Hüftbeuge. Von der( Gouvernement Jakutsk) in der Nacht vom 23. auf den 24. Juni berechnet werden könnten. Darauf erklärte ich, selbst Socialdemo- unde gelangt man mit einer Sonde in einen über 12 Centi- abspielte, und daß die Gefangenen dabei allesamt nur mit fnapper meter tiefen Fistelgang..Der... leidet an Knochen- Not dem Tode entgangen find. Als der von Waffen stroßende Irat zu sein und nicht die Ursache sein zu wollen, daß meinen russischen fra( tuberkulose Knochenbereiterung des Kreuz Giforsti mit einer Nogajka in der Hand in die Frauenabteilung Parteigenossen Unannehmlichkeiten bereitet würden. Der Inspektor beins resp. der Beckenschaufel). Daneben besteht Schwellung des Pausok eindringen wollte, um die Weinermann fortzuschleppen, erklärte darauf, nicht weiter darauf dringen zu wollen und verab- des linken Fußes. Es ist selbstverständlich, daß der und die tödliche Kugel ihn zu Boden streckte, verloren die Transports schiedete sich sofort höflich."- Die Redaktion von Het Bolt" be- Kranke dadurch zu jeglicher Art von Landarbeiten außer soldaten im ersten Augenblid den Kopf. Es fielen zwei, drei Schüsse