Nr. 206. 21. Jahrgang.
Parteigenossen!
Der Verein socialdemokratischer Gaft- und Schankwirte Berlins und Umgegend hat beschlossen, zur Gründung eines Verbandes focialdemokratischer Gast- und Schankwirte Deutschlands eine Konferenz am Mittwoch, den 7. September 1904, vormittags 9 Uhr, in Berlin bei B. Franke, Sebastianstr. 39, einzuberufen.
Wir bitten Euch, an allen Orten unverzüglich zu unserm Aufruf Stellung zu nehmen und dem Unterzeichneten Eure Beschlüsse sofort mitzuteilen. An einer ganzen Anzahl von Orten haben dies die Kollegen bereits gethan und auch erklärt, die Konferenz zu beschicken. Leider fehlt uns aber noch aus einigen Städten, in denen gleichartige Vereine bereits bestehen, jede Nachricht. Wir ersuchen, da die Zeit außerordentlich kurz ist, ganz energisch, das Versäumte nachzuholen.
Für Logis werden die Berliner Kollegen Sorge tragen. Kollegen, denen es möglich ist, bereits am Dienstag, den 6. September, in Berlin einzutreffen, werden von der Kommission im Kongreßlokal empfangen. Kollegen allerorts! Thut Eure Pflicht und Schuldigkeit, agitiert für unsre Bestrebungen und versucht, alle Kollegen, die sich Socialdemokraten nennen, für unsre Sache zu gewinnen.
Wir bitten Euch, uns so bald wie möglich mitzuteilen, ob Ihr gewillt und in der Lage seid, unsre Konferenz zu beschicken.
Alle Anfragen sind zu richten an Karl Hoffmann, Berlin W., Schöneberg , Marstr. 25.
Die deutsche Arbeiter- und Gewerkschaftspresse wird um gefälligen Abdruckt gebeten.
Parteikonferenz für den Wahlkreis Ofthavelland.
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( Schluß.)
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zu entscheiden, wäre Thorheit. Der Generalstreit ist auch nicht, wie Friedeberg annimmt," das", sondern ein" Mittel, das wir möglicherweise benüßen fönnen. Der breiten Masse ist diese Waffe aber unbekannt, und darum ist es unsre Pflicht und Schuldigkeit, die wir auf den hohen Ernst der Situation aufmerksam machen, wir Handhabung dieser Waffen zu erläutern. Das Volk müssen dürfen uns auch nicht selbst Sand in die Augen streuen, vielmehr alle uns zu Gebote stehenden Mittel diskutieren, damit wir gegenüber jedem Attentat auf das Volk wirklich gesichert sind.( Lebhafter Beifall.) Es werden hierauf folgende Anträge an den Parteitag angenommen: 1. die Frage der politischen Streits zum Zwecke der Diskussion auf die Tagesordnung des nächstjährigen Parteitages zu setzen; 2. in der Maifeier- Frage zu beschließen: es ist Pflicht jedes Klassenbewußten Arbeiters, den 1. Mai Burch vollständige Arbeitsruhe zu feiern.
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Habt ihr einmal das Ameisengetribbel Hunderter von Kindern auf solchem Sandhaufen, zum Beispiel im Friedrichshain , an einander hocken gesehen?
So Tag für Tag, vom Morgen bis zum Abend.
mit Ausschlag oder Keuchhusten behafteten Kindern auf die gefunden Habt ihr berechnet, wie viel Krankheitskeime da von so bielen übergehen? Von den Kleinsten wohl gar noch mit Hilfe der sandigen Händchen direkt eingeschluckt werden.
Oft genug fann man sogar Zeuge sein, wie gewissenlose Mütter oder Pflegerinnen die Kleinen ihre natürlichen Bedürfnisse mitten auf dem Sandberg verrichten lassen.
Ich denke, alle drei bis vier Wochen eine frische Fuhre Sand auf jeden Spielplatz wäre das mindeste, was die Eltern berlangen fönnen. Unfre liebe Mark Brandenburg wird ihren Reichtum an Sand darum noch lange nicht erschöpfen.
Aber auch Grasplähe, gleich dem einzigen in Treptow , wenn auch kleiner, sollten die Eltern für ihre Kinder verlangen. Ebenso müßte man ihnen bestimmte Stellen mit wilden Blumen Weiter werden die Anträge andrer Kreise betreffend die Schul- und Bäumen freigeben. lution betreffend die Kandidaturen, die Königsberger Reso- jährlich der Bauspekulation oder dem Verkehrsinteresse zum Opfer. borlage"," Soalitionsrecht und Kartelle", die sächsische Reso- Hunderte von wunderbaren alten Bäumen fallen bei uns Reso- jährlich lution betreffend die Russen- Flugblätter und der Elbinger An- Hundert andre müssen den Denkmälern weichen, deren Ertrag betreffend Propaganda unter der gestellungspflichtigen Jugend richtung vielleicht manch einem weniger wichtig erscheinen wird, als unterstüßt. Der Antrag des Parteivorstandes betreffend Vertretung das Wohl der Kinder. der Reichstags- Fraktion wird abgelehnt.
Spielplätze.
Wo sollen unsre Berliner Kinder spielen? So oft, wenn ich durch die Straßen gehe, besonders aber zur Ferienzeit, giebt mir's einen wehmütigen Stich: Berlin , unsre Riesenstadt, unsre ZweiMillionenstadt, in der so vieles, Gutes und Schlechtes Platz findet, hat nicht Raum für ihr Bestes, für ihre Kinder.
Potsdam - Spandan- Straßen, Blägen jo lange – bis eben jemand kommt und& ihnen so' s Jawohl, fie spielen auch hier, spielen sogar überall, auf Höfen,
verbietet.
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Und wer alles glaubt, ein Recht dazu zu haben! Die Kinder sind eben überall nur geduldet. Wie Wenige sind heute schon zu der Erkenntnis vorgedrungen, daß das Kind ein Recht hat, zu spielen, daß der Spieltrieb des Kindes einst der Schaffensdrang des Erwachsenen ist.
Hat sich da so eine kleine Schar im Flur meines Hauses zufammengefunden und hockt artig genug auf den untersten Treppenstufen.
Während gerade die flugen Blondköpfchen angestrengt werden über dem Frage- und Antwortspiel Jch seh' was, was Du nicht siehst!" kommt unglücklicherweise der gestrenge Hauswirt die Treppe herunter. Wollt ihr den Augenblick mal machen, daß ihr hier rauskommt! Meine Treppe ist keine Kinderstube."
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Verschüchtert zieht die kleine Gesellschaft davon. Bald aber hat sie sich auf dem Hofe, diesmal zu etwas geräuschvollerem Spielen wieder zusammengefunden.
Kaum sind hier beim Haschen und Jagen die ersten Jubellaute erklungen, wird auch schon in irgend einer Etage ein Fenster aufgeriffen:" Bum Donnerwetter, Jöhren, was ist denn das für ein Radau! Auf die Straße mit Euch!"
Unsern Kindern opfert man nicht einen Baum, nicht einen blühenden Fliederstrauch. Hält man die Unsumme von Denkmälern für unerläßlich, nun so mag man wenigstens einige davon, es könnten ja schließlich die ungefrönten Häupter sein, unsern Kindern zum Erklettern und Versteckspielen freigeben.
Wie's den Kindern jeder kleinen Residenzstadt gestattet ist, auf ihrem Landesvater am Marktplatz herumzureiten.
aus dem 15. oder 16. Jahrhundert stammen, es hat ihnen wahrlich Seht euch doch all die steinernen Herren an, die zum Teil noch augen getreten haben nichts geschadet, daß zahllose Generationen ihnen auf die Hühner
Ebenso wenig, wie's dem alten Friben hier Unter den Linden geschadet hat, daß unsre Großbäter bei feierlichen Veranlassungen zu ihm emporklettern durften. Aber diese Standbilder waren eben von soliderer Arbeit als unsre Marmorpüppchen.
schehen, wenn statt der toten Meerungeheuer einmal lebendige BerUnd unsern Springbrunnen würde wahrlich kein Schade geliner Jungens ihre Barfüßchen in ihren Becken herumplätschern ließen.
Man hat in den letzten Jahren versucht, wenigstens die Schulhöfe freizugeben als Spielpläbe. Aber leider nur unter Aufsicht eines Schrers. Da wird denn leider oft genug durch die Pedanterie der Herren aus dem ungebundenen, freien Herumtollen und Austoben eine gefürchtete Turn- oder Spielstunde.
Einmütig sollten alle Eltern um jedes geeignete, unbebaute Terrain innerhalb der Stadt kämpfen, daß es zu Spielplätzen erhalten bleibt.
So der botanische Garten, so im Norden die Wiesen auf der Schönhauser Allee . Im Süden hat man sich leider den viel zu wenig. bekannten, schönen, uralten Tempelhofer Schloßpart, einer der wunderbarsten Natur- und Kunstparts bei Berlin , von der Bauwut entreißen lassen.
Dafür wird man jett Millionen opfern, unfern lieben alten Grunewald in einen Volkspart umzuwandeln. Sehr gütig! Als ob er nicht so, wie er jetzt ist, gerade der echteste und rechteste Boltspark wäre. Hätte man diese Summen lieber darauf verwendet, unsern Kindern mehr rechte Spielplätze, mehr Spielgelegenheiten, Turngeräte und dergleichen zu verschaffen, sie wären nußbringender
Wer die Kinder hat, hat die Zukunft.
Ueber den Bremer Parteitag" referiert Genosse Dr. Karl Liebknecht. Der diesjährige Parteitag werde sich besonders mit zwei Fragen beschäftigen, die ein erhebliches Interesse erfordern, und zwar mit dem Fall Schippel" und der in jüngster Zeit durch Friedeberg aufgerollten Generalstreits frage"! Schippel nimmt ja in der bekannten Zollfrage einen furchtbar gewundenen Standpunkt ein, in seinen Nuzanwendungen ist er Achselträger und ein Mann voller Widersprüche, die selbst von unfren Gegnern nicht ausgenußt werden können. Es scheint mir überflüssig, daß der Parteitag noch in dieser Sache ein Wort spricht. Auf den Verfuch Friedebergs, die Generalstreiksfrage und dessen bekannte Rede, eingehend nennt er die Friedebergschen Ausführungen komplett unsinnig und thöricht, daß Friedeberg gerade in jebiger Beit dem allgemeinen Wahlrecht einen Fußtritt versehen konnte, durch die Aeußerung: es werde niemand dem Wahlrecht eine Thräne nachweinen" sei einfach ein unerhörter Standal. Friedeberg sei sich durchaus nicht flar über das, was er anstrebt, und der Vorwärts" habe seine Rede in dem bekannten Artikel durchaus richtig tagiert. Friedeberg wolle die freie Einzelpersönlichkeit zur höchsten Entfaltung bringen und erhoffe davon allein das zukünftige Heil; er Mit vielem Vergnügen hörte ich jüngst bei solcher Gelegenheit bekämpfe die Auffassung der socialen Frage als einer Magen- einen fleinen Hosenmaz mit emporgeballter Faust solchem Kinderfrage. Das sei fein Socialismus mehr und schlage unsrer feind zurufen:" Du efliger, dicker Naucke, Du kannst uns sonst was!" ökonomisch materialistischen Geschichtsauffassung geradezu ins Was muß das wohl für ein Mensch sein, dem Kinderlachen Gesicht. Gewiß ist es falsch, die Bedeutung des Parlaments nicht heilig ist. Aber es giebt solche Menschen unter uns, Ginen für die Zukunft unsrer Bewegung zu über schätzen, aber oder den Andren wohl in jedem Hause; und schon die Mißgunst angelegt. um Himmelswillen, Ivas würden wir denn ohne Par- eines Einzelnen vertreibt das wehrlose Völkchen auf die Straße; lament anfangen, dort können wir doch auf alle Fälle wenigstens den auf die Straße mit all ihren förperlichen und seelischen Gefahren. für ihre Kinder ausgeben, ihnen einst Tausende für Krankenhäuser, Mögen Staat und Stadt bedenken, daß jede Mark, die sie heute Gegnern ordentlich die Leviten lesen; dann fann doch nicht ab- Bewundernswert ist es manchmal, mit welcher Todesverachtung für Gefängnisse ersparen wird. geleugnet werden, daß unsre Partei durch ihre parlamentarische unsre Berliner Kinder ihren Kreisel auf dem Fahrdamm zwischen Thätigkeit trotz alledem einen gewissen Einfluß auf die Entschlüsse der den drohenden Pferdehufen, sausenden Rädern, zwischen Automobilen Regierung ausübt. Ich stehe nun aber allerdings auf dem Stand- und Elektromotoren dahintreiben. Ein ander mal wieder lancieren punkt, daß die Frage des politischen Streits( Zuruf), meinetwegen sie auf dem Trottoir ihren Ball und sich selbst mit Akrobatenauch Generalstreife" in der Partei diskutiert werden soll, weil geschmeidigkeit durch all die Fußgänger hindurch. wir durchaus nicht wissen, ob und wann wir schließlich doch von dieser Aber selbst diesen schwer erfämpften, schwer behaupteten Platz Waffe Gebrauch zu machen gezwungen sein werden. Redner spricht sich auf der Straße macht man ihnen zehnfach streitig. für den Schulantrag", sowie für die Stadthagenſche Anregung be Ein paar Streidemalereien auf Mauern oder Trottoir, bei dem treffend Koalitionsrecht und Kartelle", ferner für die Resolution der volkstümlichsten aller Berliner Kinderspiele„ Himmel und Hölle", Königsberger( Ruſſenflugblätter-) und der Elbinger( Wehrpflichtigen- oder sonst irgend ein staatserschütternder Verstoß gegen die heiligen agitation) aus. Dagegen hält er es für falsch, der Reichstags- Berkehrsgebote der lieben Berliner Polizei, die dafür bei fo Fraktion die Möglichkeit zu beschneiden, vollzählig auf den Parteitagen manchen Vorgängen in ihrem Straßenleben ein oder zwei Augen anwesend zu sein; einesteils ist der Parteitag für die Abgeordneten zudrückt, und der gestrenge Herr Schußmann fährt unsrer kleinen unfrer Partei die beste Gelegenheit, persönlich die Meinung unsrer Spielcompagnie gewaltig gegen den Kragen. Zum Schluß erteilt Gesamtpartei zu hören, auch kann dort den Abgeordneten nötigenfalls er ihnen den frommen Befehl:„ Rauf, zu Muttern!" gründlich die Wahrheit gesagt werden. Die beantragte Centrali- Hier aber in den meterweise zugemessenen Stuben unsrer fation der Partei halte er für verfrüht, die sächsische Resolution Berliner Mietswohnungen ist selten beim sogenannten Mittelstand betreffend die Aufstellung der Reichstags- Kandidaten acceptiere er. Raum für spielende Kinder; nun erst bei den ärmeren Leuten, Mit dem Ergebnis des Amsterdamer Kongresses dürften wohl alle wo jeder Fuß breit für das nötigste Mobiliar ausgenutzt werden Nationen zufrieden sein. muß. Rieger Spandau kritisiert scharf die jetzt vielerorts beliebte Uebrigens find fie auch hier, unter den gewerblichen HanUeberschätzung unsrer parlamentarischen Thätigkeit, es solle viel tierungen der Eltern, nicht nur im Wege, sondern durch heiße Bügel. mehr für die Erziehung der Arbeiter zu bewußten Klassen- eisen, Nähmaschinen, überkochende Waschtessel usw. beständigen Gekämpfern gethan werden. Man solle wieder wie einst die Wahlen fahren ausgefeßt. mehr als willkommenes Propagandamittel betrachten, anstatt das Wo aber dürfen unsre Kinder spielen? Jawohl, wir haben Hauptgewicht auf die Erlangung von Mandaten zu legen. Die Anlagen, Haine und den Tiergarten; und wer nah genug wohnt, interntionalen Beschlüsse betreffend die Jugenderziehung und die um feine Kinder hinschiden zu fönnen, mag fich glüdlich schäßen, daß Propaganda unter den demnächst Wehrpflichtigen seien bisher in sie da wenigstens vor den Gefahren der Straße geborgen find. Deutschland in feiner Weise ausgeführt. Unfre Partei sei viel zu Aber bieten unfre Bartanlagen unsern Kindern auch nur einen sehr in die Breite, aber nicht in die Tiefe gegangen, so fommt es, Teil dessen, was die natürliche Umgebung jeder Kleinen Stadt, jedes daß wir immer mehr berflachen; am deutlichsten sehen wir das ja an Dorfes, ihren Kindern bietet? den lebhaften Versuchen, die Maifeier zu einem affees Ueberall bei uns Gifengitter, fichtbare und unsichtbare. Jede Iränzchen zu degradieren. Redner erklärt die Friedebergschen Blume wird unter Verschluß gehalten, jeder königlich preußische Ausführungen, trok mancher Schniger für durchaus beachtenswert. Grashalm hat stramm zu stehen. Er spricht entschieden für die Diskussion des Generalstreifs". Bittorf Berlin erklärt sich gegen den Generalstreit. Was hätten die Sachsen nach dem an ihnen verübten Wahlrechtsraub besseres thun können, als daß sie als Antwort hierauf aus 23 Kreisen 22 Socialdemokraten in den Reichstag entsandten?
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Alles Schöne, alles Duftige: für Kinderhände unerreichbar, alle Gitter: für Kinderfüße unübersteigbar.
Nur mit den Augen sollen sie genießen. Darum wohl findet man nirgend so sehnsüchtig geöffnete hungrige Kinderaugen, wie bei unsern modernen Großstadtkindern.
Hus Induftrie und Handel. Welt Getreideernte. Das ungarische Ackerbauministerium ber öffentlicht heute die Schätzung des Ertrags der Welternte in Jahre 1904. Danach beträgt die gesamte Erzeugung der Getreide ausführenden Staaten an Weizen 633 Millionen Doppelcentner, an Roggen 245, Gerste 192, Hafer 301 und Mais 764 Millionen Doppelcentner. Das Welterträgnis an Getreide ist gegen das Vorjahr um Broz, d. 5. 145,63 Millionen Doppelcentner geringer, der Ansh. fall findet aber in den fichtbaren Borräten des Weltmarktes mit 144 Millionen Doppelcentner seine Dedung. Das Gesamterträgnis wird geschätzt an Weizen auf 844 Millionen Doppelcentner, an Roggen auf 395, Gerste 291, Hafer 488 und an Mais auf 806 Millionen Doppelcentner. Hiervon entfallen auf die europäische Produktion vom Weizen 462,32, bom Roggen 876,24, Gerste 190,35, Safer 819,56 und vom Mais 83,35 Millionen Doppelcentner. Die Produktion der überseeischen Staaten wird geschäßt auf 377,48 Millionen Doppelcentner Weizen, 16,84 Roggen, 100,86 Gerste, 168,85 Hafer und 723,36 Millionen Doppelcentner Mais. Der Minderertrag der europäischen Ernte gegen das Vorjahr beträgt 14,20 Prozent gleich 237,57 Millionen Doppelcentner; derfelbe wird jedoch durch eine Mehrproduktion der überseeischen Staaten von 91,94 Millionen Doppelcentner zum Teil ausgeglichen. Die Vorräte sind knapp. Die Vorräte auf dem internationalen Getreidemarkt werden geschäßt in Millionen Doppelcentnern an Weizen auf 41,95, Roggen 16,50, Gerste 72. Hafer 31, Mais 46,45 und der wahrscheinliche Verbrauch in dem laufenden Jahre an Weizen auf 864,80, Roggen 414,27, Gerste 308,88, Safer 513,20, Wais 828,50, zusammen 2929,46 Millionen Doppelcentner. In ganz Europa herrscht starter Futtermangel. Die Ernte Deutschlands wird angenommen in Millionen Doppelcentnern an Weizen auf 33. Noggen 88, Gerste 29 und Hafer 642. Die wahrscheinliche Einfuhr Deutschlands wird auf 21 Mill. Doppelcentner Weizen und 8 Millionen Doppelcentner Roggen berechnet. Im vorigen Jahre hat Deutschland für 19 millionen Doppelcentner Weizen und für 8 Millionen Doppelcentner Roggen eingeführt.
Hille Belten tritt dafür ein, daß in der Maifeier- Frage Aber Kinder wollen nicht nur sehen. Das macht müde Augen durch den Parteitag ein alle Halbheiten beseitigender Beschluß ge- und hungrige Herzen. faßt werde. Sollen fie einmal harmonische Menschen werden, müssen sie das Staal Potsdam polemisiert gegen Bittorf. Nachdem die Recht haben, auch einmal mit ihren kleinen Händchen Besiß zu er hat Rechtsanwalt Heitmann beim Landgericht in Bochum ( Kammer Gegen die Abstimmungen der Düsseldorfer Hibernia- Bersammlung Gefahr nahe gerückt, daß uns das Wahlrecht genommen werden kann, greifen von dem, was ihnen gefällt. Ihre kleinen Füße wollen auch für Handelssachen) die Anfechtungsklage eingereicht mit dem Anist es an der Zeit, den Generalstreit zu diskutieren, besonders in den einmal mitten unter den Blüten stehen, deren Duft fie atmen. Und trage, diefelben für ungültig zu erflären. Der Antrag ist unterGewerkschaften. Gegenüber Sille hält er auch seinerseits wenn dabei so manche kleine Blume zu Boden getreten wird: was zeichnet von der Dresdner Bank, dem A. Schaaffhausenschen Bankdaran fest, daß die Gewerkschaften heute schon zu einem Teil ber thut's? Es wachsen schon wieder neue. flacht feien, dies sehe man am besten daran, wie sie sich zur Bei den allerkleinsten muß sogar die Zunge mitthun. Habt berein, von den Bankdirektoren Müller, Schufter u. Wiegand, sowie Maifeier- Frage stellen. Die Gewerkschaften sollten nicht bei jeder ihr schon einmal beobachtet, wie sie sich erst dann so recht als Eigen- bon ben Rechtsanwalten Justizrat Stern- Berlin, Gehrke- Frankfurt a. M. Gelegenheit nur den finanziellen Standpunkt hervorkehren. Es ist tümer ihrer Spielsachen fühlen, wenn sie daran geleckt haben? und Bondi- Dresden . falsch, wenn wir die Frage des Generalstreits nicht diskutieren, Wer denkt daran, wie die Spaziergänge, bei denen die Kinder nachher ist es zu spät! Das Volt muß aufgeklärt werden über immer hübsch artig auf dem Weg bleiben, bei Leibe kein grünes die Waffen, die ihm äußerstenfalls zu Gebote stehen. Blatt abreißen, feinen Baum erflettern dürfen, wie diese Spazier Nachdem noch Müllenstedt- Nauen und Paris . Belten gänge ihnen zur Qual werden können! fich kurz gegen den Generalstreik und der lettere auch gegen die von Aber haben wir nicht Spielpläße? wird man mir einwenden, Spandau beantragte strikte Arbeitsruhe am 1. Mai ausgesprochen, Spielpläße, die nur den Kindern gehören. Jawohl, aber was bieten aber das vorjährige Verhalten der knappen Majorität der Weltener ihnen diese Pläbe an wirklichen Spielgelegenheiten? Töpfer in der Maifeier- Frage mißbilligt hatte, und Rieger. Noch nicht einmal Turngeräte. Eine Fuhre Sand, einmal in Spandau den Müllenstedtschen Argumenten entgegengetreten war, jedem Frühjahr angefahren, das ist alles, was die Stadt oder der erhielt Genoffe Siebknecht das Schlußwort: Nicht der Fiskus für den Tummelplah ihrer Zukunftshoffnung, ihrer Kinder Parlamentarismus, sondern der Nurparlamentarismus bringe die thut. Gefahr. Es handelt sich nicht darum, unfern Gegnern zu verraten, Sand ist ja atveifellos für alle Kinder ein unerfeßliches und welche Marschroute wir eventuell einschlagen werden, sondern die gesundes Spielmaterial. Was aber wird im Laufe eines Sommers Art der Waffen zu diskutieren, die uns äußerstenfalls zu Gebote aus diefem Sand, der rein und weiß aus unsern märkischen Heiden stehen, Welche Waffe wir davon gebrauchen werden, das heutel gekommen?
Die Textilindustrie des Wupperthales leidet nach Elberfelder Beitungsberichten zur Zeit an Beschäftigungsmangel. Nur wenige Betriebe sind einigermaßen voll beschäftigt. Ganz besonders fehlt es, wie der Köln . 8tg." gemeldet wird, den Landfabriken an Aufträgen. Die Firmen, die eigenen Betrieb haben und baneben außer dem Hause arbeiten lassen, haben Mühe, für ersteren genügend Beschäftigung zu finden, und geben deshalb nach außen hin keine Arbeit mehr ab. Infolgedessen ist die Hausindustrie meistens ohne Beschäftigung und um diesen bedauerlichen Zustand au mildern, wird ein Ausgleich dadurch angestrebt, daß man die Fabrikanten, die in flotten Geschäftszeiten neben der eignen Herstellung die Hausindustrie in Anspruch nehmen, zu verpflichten sucht, dieser auch jest in ge wissem Umfange Arbeit zu belaffen, indem im eignen Betriebe ein gewiffer Teil der Stühle stillgesezt wird, deren Arbeitsleistung dann die Hausindustrie erhält. In Besazartikeln ist es ebenfalls sehr still