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mit dem Geständnis des Mörders überein. Die Leiche ist zur Beerdigung bereits freigegeben. Die Eltern lassen sie nach der Friedhofshalle bringen.

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Der

In dem Bertrage der Stadt Berlin   mit der Gemeinde Tegel   ist ein Motiv für dieses Vorgehen vermochte die Beschtverdeführerin, für den Fall, daß die Aktiengesellschaft Gaswerk Tegel behindert ist, die übrigens eine völlig unbestrafte Person ist, nicht anzugeben. vorgesehen, daß die Stadt Berlin   das für Tegel   benötigte Gas zum Als der Angeklagte zwei Tage darauf polizeilich vernommen wurde, Ein inniges Verhältnis. Aus einem vom Geldstandpunkte aus Preise von 10 Pf. für den Kubikmeter liefert. Ferner verpflichtet behauptete er, daß an der ganzen Erzählung kein Wort wahr sei, fehr plausiblen Grunde mußte eine für vorigen Dienstag angesetzte sich die Stadt Berlin   auf Erfordern der Gemeinde Tegel   dieser daß er die G. überhaupt gar nicht kenne und mit ihr ein solches Hochzeitsfeier im letzten Augenblick aufgehoben werden. Ein junger werfen zu einem angemessenen Breise zu liefern. In Streitfällen anwalt auf, um ihm die Verteidigung in dem gegen ihn anhängig täglich bis zu 4000 Kubikmeter Wasser aus den Tegeler Waffer- Rencontre nicht gehabt habe. Acht Tage später suchte er einen Rechts­Arzt hatte sich nach beendetem Studium mit der 21jährigen Tochter ist die Bildung eines Schiedsgerichts vorgesehen und bei Bränden gemachten Strafverfahren zu übertragen und behauptete auch diesem des hiesigen Kaufmanns B. verlobt und wollte sich in einer größeren fann, wenn die Tegeler Gemeindeleitung nicht genügt, Wasser aus gegenüber, daß er durchaus unberechtigt beschuldigt würde. Provinzialstadt niederlassen. Er hatte dortselbst bereits eine große der Berliner   Leitung entnommen werden. Wohnung gemietet und auf Grund der ihm vom Schwiegervater Rechtsanwalt belehrte ihn, daß ja dann eine wissentlich falsche An­versprochenen Mitgift in Höhe von 50 000 M. bedeutende Auf­wendungen gemacht. Der Mediziner scheint aber seinem Schwieger- straße der 71 Jahre alte Schneider Julius Müller aus der Briger- zwischen beschäftigte sich das Schöffengericht mit der Anklage wegen Von einem Automobil überfahren wurde gestern in der Dranien- schuldigung vorliegen würde und erstattete unter Zustimmung des Angeklagten eine dahingehende Strafanzeige gegen die G. In­bater nicht allzu viel Vertrauen entgegengebracht zu haben, denn straße 38. Er erlitt eine große Wunde am Hinterkopf und eine zwischen beschäftigte sich das Schöffengericht mit der Anklage wegen er stellte die Forderung, daß ihm die 50 000 m. am Hochzeitstage Quetschung der rechten Hand. Auf der Rettungswache in der mit der Aussage einer andern Zeugin übereinstimmte, hielt das Störperverlegung. Auf Grund der eidlichen Bekundung der G., die vor der standesamtlichen Trauung ausgezahlt werden sollen. Zwei Adalbertstraße, wohin ein Schuhmann ihn brachte, lag der Ver- Schöffengericht den Thatbestand, wie er von der Belastungszeugin Stunden vor der gesetzlichen Ceremonie erschien der junge Arzt bei unglückte eine halbe Stunde bewußtlos. Unter den Händen des feinem Schwiegervater, um die Mitgift in Empfang zu nehmen. Arztes erholte er sich dann wieder und konnte, nachdem er verbunden 20 M. Geldstrafe. Gegen dieses Urteil hat der lettere Berufung geschildert wurde, für erwiesen, und verurteilte den Angeklagten zu Herr B. verweigerte jedoch die Herausgabe des Geldes und erklärte, worden war, auf seinen Wunsch nach seiner Wohnung gebracht nicht eingelegt, weil nach der Ansicht des Oberinspektors eine solche den Betrag erst nach der Rückkehr vom Standesamt dem Schwieger- werden. Den Wagenführer soll diesmal keine Schuld treffen. Der gegenüber dem Eide der Belastungszeugin nuklos gewesen wäre sohne aushändigen zu wollen. Eine Einigung zwischen beiden kam Greis soll schwerhörig sein und daher die Warnungszeichen nicht und weil die Strafe von der Gesellschaft bezahlt wurde. Das Urteil nicht zu stande und so brach der Mediziner die Verhandlungen ab vernommen haben. und fuhr sofort nach seinem Wohnorte zurück. Das Festessen, welches ist somit rechtskräftig geworden und bildete nun die Grundlage zu im Anschluß an die in der Wohnung abzuhaltende tirchliche Trauung beunruhigt die Bewohner der Umgebung der Mühlen und schuldigung. Eine Müllladestätte in der Stadt? Eine befremdliche Nachricht der gegen Stolle erhobenen Anklage wegen wissentlich falscher An­in einem hiesigen bekannten Hotel stattfinden sollte und zu welchem Auch im gestrigen Termin bestritt der Angeklagte nicht weniger als 120 Gäste erwartet wurden, mußte abbestellt Warschauerstraße. Danach beabsichtigt die Eisenbahndirektion, das entschieden, daß er sich in der geschilderten Weise an der G. ver­werden. Es war aber nicht mehr möglich, die Gäste auszuladen, zwischen diesen beiden Straßenzügen und dem dahinter liegenden gangen habe und behauptete bezüglich seiner Strafanzeige, daß er die sich dann auch am Nachmittag, soweit sie nicht an der in der Eisenbahnförper gelegene freie Land, das bis jetzt zur Lagerung von sich in dieser Beziehung ganz dem Ermessen des Rechtsanwalts an­Wohnnng stattgefundenen Feier teilnehmen sollten, in dem Hotel ein- Baumaterialien und andren gesundheitlich unbedenklichen Sachen be- vertraut habe. Die Hauptbelastungszeugin wiederholte ihre Be­fanden. Mit hungrigem Magen mußten die so unerwartet Aus- mußt wurde, nunmehr an die Wirtschaftsgenossenschaft der Berliner   schuldigung und fügte hinzu, daß sie seit der Mißhandlung durch geladenen heimkehren. Grundbesitzer als Einladestelle für die Müllabfuhr zu verpachten. den Angeklagten an Krämpfen leide. Sie wurde auch im Laufe der gelangen könnte. Die schweren Gefahren, die darin für die Gefund Saale   getragen werden. Rechtsanwalt Dr. Löwenstein stellte Es ist schwer zu glauben, daß eine solche Absicht zur Ausführung Vernehmung von solchen befallen und mußte zeitweilig aus dem heit eines der am stärksten bevölkerten Stadtviertel, liegen, sind zu später den Antrag, die Zeugin nicht zu vereidigen, da sie unmittelbar augenfällig, als daß nicht die berufenen Aufsichtsbehörden gegen ein nach Ueberwindung eines solchen Krampfanfalles unmöglich die er­folches Vorgehen der Eisenbahndirektion mit allem Nachdruck Ein- forderliche Zuverlässigkeit biete. Der Gerichtshof lehnte den Antrag spruch erheben müßten. Gut wird es aber auch sein, wenn auch die ab und vereidigte die Zeugin. Deren Bekundungen wurden von einer Bürgerschaft selbst das ihrige thut, um den Plan noch im Keime zu Plätterin, die bei dem Vorgange neben der G. gesessen, unter ihremt erstiden. Eide   Wort für Wort bestätigt. Auch gegen die Zuverlässigkeit dieser Zeugin wurden Einwände erhoben, sie ist aber gleichfalls unbestraft und die gegen sie aufgebotenen Zeugen vermochten Gravierendes gegen sie nicht auszusagen. Zwei andre Besucherinnen der Speise= anstalt bekundeten, daß der Angeklagte auch sie schon in grober Weise hinausgewiesen habe, weil sie sich zu lange bei ihrer Tasse Kaffee im Rofal aufgehalten hätten. Auch ein Schuhmann, der einmal von einer Besucherin zu ihrem Schuhe in das Lokal gerufen worden war, wurde dem letzteren von seinem Vorgesezten und mehreren An­ist von dem Angeklagten etwas unsanft behandelt worden. Anderseits gestellten ein gutes Zeugnis ausgestellt. den von der G. geschilderten Vorgang für erwiesen und danach den Der Staatsanwalt hielt Angeklagten für überführt, eine wissentlich falsche Strafanzeige gegen die G. erstattet zu haben. Er beantragte 3 Monate Gefäng nis. thatsächlichen und juristischen Gründen die Freisprechung. Das Rechtsanwalt Dr. Löwenstein beantragte dagegen aus Urteil lautete auf 2 Monate Gefängnis. Der Angeklagte meldete gegen das Urteil Revision an.

Eins, zwei, drei im Sauseschritt. Das Standesamt Joachims­ thal   macht bekannt: Aufgebote am 2. Juli: Der Malermeister W. St. mit Karoline K. Eheschließungen am 16. Juli: Der Malermeister W. St. mit Karoline K. Geburten am 18. Juli: Dem Malermeister W. St. in Joachimsthal   ein Zwillingspaar, Lina und Meta. Gestorben am 18. Juli: Lina St. 4 Stunden alt und Meta St. 15 Stunden alt.

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Von dem alten Dreifaltigkeits Kirchhof am Potsdamer Plaz Feuerbericht. Ueber ein Dutzend Marmierungen hatte die Wehr werden, zur geplanten Verbreiterung der Königgrägerstraße an dieser in den letzten 24 Stunden zu verzeichnen. Bald nach Mitternacht  so überaus verkehrsreichen Stelle, auf der Südseite, wo sich der Ein- wurde sie nach der Keibelstr. 39 gerufen, weil hier in einer Wohnung gang zur Untergrundbahn befindet, 8 Meter, und auf der Nordseite, Möbel und Kleidungsstücke Feuer gefangen hatten. Der erste Lösch wo sich der Weg zum Potsdamer Hauptbahnhof hinzieht, 7 Meter zug beseitigte die Gefahr in furzer Zeit. Ein zweiter Wohnungs­abgetreten werden. Es entspricht dies der Baufluchtlinie der König- brand, der durch die Explosion einer Petroleumlampe entstanden grägerstraße. Auf dem alten Kirchhof befinden sich nur noch wenige war, beschäftigte die dritte Compagnie in der Lüzowstr. 17. Grabstätten, unter denen die des im Jahre 1856 verstorbenen Ministers selben Zeit mußten in der Kl. Andreasstr. 16 und in der Zimmer­Zur v. Eichhorn die bemerkenswerteste ist. Die letzte Beerdigung fand straße 77 Schornsteinbrände beobachtet werden. In der Leijing im Jahre 1868 statt, und zwar war es eine Tochter des Generals straße 38 war abends gegen 9 Uhr ein Pferd in eine Grnbe gestürzt Pape, die hier ihre lezte Ruhestätte fand. Die Verwesungsfrist für und konnte trotz der größten Anstrengung nicht wieder herausgeholt den Kirchhof läuft eigentlich im Jahre 1912 ab. werden, weshalb man die Feuerwehr herbeirief. Diese befreite das Tier in furzer Zeit aus feiner unglücklichen Lage. Decken und Während der Dauer der Ueberfüllung der Geleise in der Central Kleidungsstücke gingen später im ersten Stock des Hauses Kreuzberg­Markthalle werden, wie den Aeltesten der Kaufmannschaft mitgeteilt straße 36 in Flammen auf, während in der Prinzenstr. 50 ein Licht­wird, die für die Central- Markthalle bestimmten Wagen in der schacht in Brand geraten war. Reihenfolge des Eingangs nach ihr überführt, soweit dort zur Auf- lag einer Alarmierung zu Grunde, die die Wehr nachts nach der Unfug am öffentlichen Feuermelder stellung der Wagen Raum vorhanden ist. Die übrigen Wagen, die Rügenerstraße führte. Der Thäter ist leider unermittelt entkommen. Folgen eines Streites. Der schwere Roheitsaft, welcher sich in in der Central- Markthalle nicht sogleich laderecht gestellt werden Außerdem liefen im Laufe des gestrigen Tages noch Feuer- der Mittagstunde des 18. Februar b. J. in dem Restaurant der können, werden auf den Freiladegeleisen des Schlesischen Bahnhofs meldungen von dem Pappelplag, von der Gerichtstraße und noch Markthalle in der Friedrichstraße abspielte, beschäftigte geſtern zum zur Entladung bereit gestellt. Erfolgt dort die Entladung nicht von einigen andren Orten ein, doch handelte es sich in diesen Fällen zu der angegebenen Zeit saßen einige Geschäftsleute, darunter der innerhalb der tarifmäßigen Ladefrist, so wird mit dem Gut gemäß durchweg um ganz unbedeutende Anlässe. zweiten Male die zehnte Ferienstrafkammer des Landgerichts I. § 70 der Eisenbahn- Verkehrsordnung verfahren. Es wird besonders Blumenhändler Matiste, an einem Tisch, als der Handelsmann darauf aufmerksam gemacht, daß Güter, die dem schnellen Ver Rudolf Rei furth sich zu ihnen gesellte und den Vorschlag machte, derben ausgesetzt sind, nach Ablauf der tarifmäßigen Entladefrist eine Weiße auszuwürfeln. Man ging darauf ein. Zwischen Matiste und nach vorheriger Benachrichtigung des Versenders ohne weitere und Reifurth kam es wegen eines Betrages von 30 Pf. zum Streit, Förmlichkeit bestmöglich verkauft werden. Wagen, die bereits in der der sich so weit zuspißte, daß Matiske seinen Gegner Lump und Central- Markthalle laderecht gestanden haben, werden dahin zum Betrüger nannte. Reifurth sprang von seinem Siz empor und ver­zweitenmal in feinem Falle, auch nicht bei Aufgabe mit neuem langte voller Erregung, daß Matiske die Beleidigung zurücknähme. Frachtbriefe, überführt. Anträge der Empfänger auf Laderechtstellung Anstatt dessen wiederholte Matiske die beschimpfenden Ausdrücke. von Wagen auf andern Berliner   Bahnhöfen werden berücksichtigt Nun wurde Reifurth dermaßen von Wut gepackt, daß er ein Weiß­bierglas ergiff und es auf dem Kopfe des Matiske zertrümmerte. Die Folgen des Wassermangels, den die anhaltende Dürre ver Der Getroffene, der sich ebenfalls erhoben hatte, sank blutend auf ursacht, machen sich jetzt in den Berliner   Vororten in auffallender Im Residenz- Theater ist der Beginn der feinen Siz zurüd. Reifurth schlug mit dem spißen Scherben, den Weise bemerkbar. Der Erdboden ist dermaßen ausgetrocknet, daß heutigen Erstaufführung des französischen   Schwantes: Eine Hochzeits er noch in der Hand hielt, weiter auf Matiske ein, bis diefr ohn­Hochzeits- mächtig zu Boden sant. Der Verlekte hatte über 20 blutende felbft einige Tage mit vorübergehenden Regenschauern feine Abhilfe nacht( Une nuit de Noces) auf pünktlich acht Uhr festgefegt. mächtig zu Boden sant. Der Verlegte hatte über 20 blutende schaffen könnten. In Pankow   soll dem Wasserwerk ein neuer bis inklusive Dienstag, den 6. September, die Titelrolle in Hand, welche er zum Schuße über sich gehalten, arg zerschnitten. Im Bellealliance Theater spielt Guido Thielscher   noch opfwunden erhalten, außerdem waren die Finger der linken Tiefbrunnen, der sechste, gebaut werden. Es ist kaum möglich, ge­nügend Leitungswasser zu liefern. Er ist 14 Wochen lang im Krankenhaus gewesen, wo man ihm die Der Güterbahnhof Bantow- Charleys Tante"; auch Bozena Bradzky tritt Heinersdorf   mußte zeitweise vom Wasserwert abgesperrt werden. In bor  vor jeden Abend auf. Die letzte Specialitäten Borstellung nehmen müssen. Reifurth wurde wegen dieser That zu einer beiden Mittelfinger der linken Hand hat ab= den höher gelegenen nördlichen Vororten, wie wie Reinickendorf  , Garten findet Sonntag, den 4. September statt. Wilhelmsruh  , Dalldorf  , Hermsdorf   usw. geben selbst 24 Meter tiefe Heute, Sonnabend, geht im Schiller- Theater O.( Wallner- Gefängnisstrafe von 6 Monaten veruteilt. Das Brunnen kein Wasser mehr. Ein wahrer Notstand herrscht in den südlichen Theater)" Pension Schöller" mit Alfred Schmasow   als Klapproth in und südwestlichen Vororten, wo sich der Wasserspiegel schon durch den Bau des Teltowkanals vor Eintreten des trockenen Sommers bereits erheblich gesenkt hatte. Nach besonders von der Trockenheit betroffenen Grundstüden muß Wasser aus beträchtlicher Entfernung herbeigeschafft

werden.

werden.

Nr. 11 wird behufs Umpflasterung vom 3. d. M. ab bis auf weiteres Die Rampe der Gertraudten- Brücke bis zum Hause Spittelmarkt streckenweise für Fuhrwerke und Reiter gesperrt.

Orgelfonzert. In der Marienkirche wird Montag, den 5. Septbr. abends 7 Uhr, der kgl. württembergische Hofopernsänger Herr Albin Günther die Bachsche Kantate Jch habe genug" fingen. Ferner werden Musikdirektor Otto Dienel  , Frau Anny Günther, Frl. lara Le Prêtre, Frl. Theresina Glaeser, das Streichquartett der Herren Merlin, Kronig, Sager und Liebermann und Herr Organist Paul Heuer Kompositionen von Bach, Händel, Haydn  , Schubert, Verdi, Gounod  , Cesar Frand, Byllemann und Dienel bei freiem Eintritt vortragen.

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Theater.

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nach wie

Reichsgericht hob auf die vom Rechtsanwalt Dr. Schwindt ein­Scene und wird Sonntagabend wiederholt werden; Sonntag gelegte Revijion das Urteil auf und verwies die Sache an die Vor­nachmittag werden Die Räuber  " mit Paula Silten und den Herren instanz zurück. In der erneuten Verhandlung traten einige neue Georg Paeschke  , May Bategg und Franz Rolan in den Hauptrollen sprachen. Dieser behauptete, daß Matiste ihm mit zwei gespreizten Momente zu Tage, welche teils für, teils gegen den Angeklagten gegeben. Jm Schiller Theater N.( Friedrich Wilhelm­städtisches Theater) gelangt heute, Sonnabend, und Sonntagabend Fingern nach den Augen gestoßen und ihn auch. wie er durch ärzt Sudermanns" Johannisfeuer" zur Aufführung, während der liches Attest beweisen könne, verletzt habe. Dann erst habe der An­Gundra, Betty Üllerich, Else Wasa und den Herren Friedrich ein sonst sehr ruhiger Mann, in hohem Grade gereizt worden sei. Sonntagnachmittag Kabale und Liebe  " mit den Damen Marie geklagte das Weißbierglas ergriffen und in blinder Wut damit ge Holthaus, Albert Hübener, Kurt Keller, May Kirschner in den Haupt- Auf Grund dieser Aussagen bemühte sich der Verteidiger, Rechts­rollen bringt. anwalt Dr. Schwindt, den Nachweis zu erbringen, daß der An­geflagte, namentlich in betreff des ersten Schlages, sich im Zustande der Notwehr befunden habe und deshalb milder beurteilt werden berücksichtigen, daß dem Angeflagten voraussichtlich eine schwere könne, wie es vom Vorderrichter geschehen sei. Es sei ferner zu Geldbuße auferlegt werden würde. Er habe dem Verletzten bereits 1000 M. Entschädigung geboten, der letztere verlange aber eine weit höhere Summe. Der Staatsanwalt beantragte wiederum sechs Monate Gefängnis und Justizrat Stadthagen als Vertreter des Nebenklägers Matiske trat diesem Antrage bei.

Hus den Nachbarorten.

Charlottenburg  . Am Sonntag, den 4. September, findet in den Räumen des Boltshauses, Rosinenstr. 3, das Stiftungsfest des Konsumvereins statt. Das reichhaltige Programm bietet Konzert, Theater, komische Vorträge und andre Belustigungen dar; besonders machen wir auch auf die Mitwirkung des Damenchors , Harmonie" aufmerksam.

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Bantier Kellerhoff. Der gestern hier wegen Erpressung an einem Centrumsabgeordneten verhaftete Bankier Kellerhoff hat eine recht wechselvolle Vergangenheit hinter sich. Er war früher in Wiesbaden  einer der ersten Rechtsanwalte und hatte aus seiner Praris ein außerordentliches Einkommen zu hersteuern. Aber auch politisch war Kellerhoff thätig; die Centrumspartei in Wiesbaden   zählte ihn jahre­lang zu ihren bedeutsamsten Führern. Dann brach das Verhängnis über ihn herein; er hatte die Verwaltung des Vermögens einer reichen Dame in Händen und unterschlug einen Teil der verwalteten Gelder, indem er Bergwerkskure, die der betreffenden Dame gehörten, Ein ganzes Dach gestohlen haben mit besonderer Dreistigkeit zu vorteilhaft verkaufte, den erzielten Gewinn aber für sich behielt. Werke gehende Gauner im benachbarten Reinidendorf. Sie Die Straffammer Wiesbaden   verurteilte ihn zu vier Monaten Ge- lockten den Wächter eines der Vollendung entgegengehenden Fabrik­fängnis, die er in Blößensee verbüßte. Mit seiner Rechtsanwalt- Neubaues vom Hofe und benutzten dessen Abwesenheit, um den ge­fängnis, die er in Plößensee verbüßte. Mit seiner Rechtsanwalt­schaft war es nach seiner Verurteilung selbstverständlich zu Ende, famten Zinkbelag eines Daches abzuheben und ihre Beute auf einem ebenso mit seiner politischen Führerschaft in Wiesbaden  ; die Klientel Burschen der Bande von Telephon- und Telegraphendraht- Dieb­Handwagen unbehelligt wegzufahren. Man vermutet, daß die fowie die Zeitung des Centrums übernahm ein Rechtsanwalt Halbe Stählen angehören, die in der Schönholzer Heide   und den an­am Drte. Kellerhoff siedelte dann nach Berlin   über, wo er, wie grenzenden Ortschaften ihr Unwesen treibt und trop verschärfter lung vom Dienstag über den internationalen Kongreß wird uns Rummelsburg  . In Ergänzung des Berichts über die Versamm­schon erwähnt, sich mit Geldgeschäften ernährte. Mit dem erwähnten Vorsicht und Wachfamkeit immer neue Gelegenheit zu Draht- und folgendes mitgeteilt. Bei der Frage der Maifeier legte Genoffe Centrumsabgeordneten war der Verhaftete jahrelang intim be- sonstigen Materialdiebstählen ausfindig zu machen weiß.

freundet.

Der Gerichtshof war der Ansicht, daß die erneute Beweis­aufnahme sich doch etwas günstiger für den Angeklagten gestaltet habe und deshalb das Strafmaß auf bier Monate Gefäng nis zu ermäßigen fei.

Verfammlungen.

Stadthagen   dar: Eine Gegnerschaft zwischen Gewerkschaft und Vor dem Betreten des Tegeler Schießplates warnt die Ver- Partei gebe es und könne es auch bei dieser Frage nicht geben. waltungskommission. das mit Lebensgefahr verbunden ist, zieht Bestrafung nach sich. Strömungen laffen sich dadurch nicht aus der Welt schaffen, daß man Das Ueberschreiten der Schießplatzgrenzen, wohl aber, und das müsse ausgesprochen werden, denn verschiedene Diese Grenzen find nördlich nach der Berlin  - Tegeler Chaussee hin sie vertuscht oder verschweigt, eriſtiert in dieser Frage ein Gegensay durch einen Sicherheitsgraben, südlich nach dem Berlin  - Spandauer zwischen der fast einheitlichen Auffassung der gewerkschaftlich Schiffahrtskanal zu durch einen Sicherheitsgraben nebst Drahtzaun Gewerkschaft. In der deutschen   Delegation in Amsterdam   seien und politisch organisierten Arbeiter und einigen Beamten der einige deutsche Delegierte, zu des Referenten Verwunderung über 20, gegen die Arbeitsruhe am 1. Mai aufgetreten. Abgesehen bon fleinkrämerlichen Bedenken rückständigster Art sei das Verantwortlichkeitsgefühl gegen die Arbeitsruhe ins

Noch zwei Weltreisende. Dem 13 Jahre alten Schüler Karl Sommer, dem Sohn eines Schmiedes aus der Koblandstr. 5, gefiel es in Berlin   schon lange nicht mehr. Während seine Mutter im Krankenhause liegt, fein Vater auf der Arbeitsstelle war und seine Geschwister sich in der Schule befanden, traf er vor acht Tagen nach bezeichnet. der Konfirmationsstunde seinen Freund und Altersgenossen Rudolf Sommerfeld aus der Lehrterstr. 26a. Der hatte gerade von einem Onkel zum Geburtstag 3 M. bekommen. Freudeftrahlend forderte er ihn auf, den zufälligen Besitz eines solchen Vermögens dazu zu benußen, mit ihm nach Hamburg  und dort auf ein Schiff zu gehen.

Gerichts- Zeitung.

wandern Ein Erlebnis in der Volks- Speiseanstalt bildete den Ausgangs- Treffen geführt. Man frage sich dem gegenüber verwundert, ob Sommerfeld drehte punkt zu einer Anflage wegen wissentlich falscher Anschuldigung, denn das Verantwortlichkeitsgefühl nicht auch früher und vor allem, erst seinen schönen Thaler noch hin und her, wandte ihn die den Inspektor Moris Stolle gestern vor die siebente Straf- ob es nicht bei den einzelnen Arbeitern und ihren Organisationen ein paar Mal unschlüssig um, ließ sich dann aber bereden und ging fammer des Landgerichts I   führte. Der Angeklagte ist Geschäfts- vorhanden gewesen sei. Eine durchaus unzulässige, mit dem Ge­mit. Nachdem der Thaler erst gewechselt war, blieb bald nicht führer der in der Neuen Schönhauserstraße 13 belegenen Boltstüche danken einer Selbstverwaltung und einer Selbstbestimmung un­viel mehr von ihm übrig. Zum Glück hatten die künftigen See- der Volks- Kaffee und Speisehallengesellschaft. Am 13. Mai erschien vereinbare Bevormundung liege in dieser Betonung einer Verant fahrer die Richtung nach Magdeburg   eingeschlagen. Dort in der auf dem zuständigen Polizeirevier die Wäscherin G. in aufgeregtem wortlichkeit für das Vorgehen der mündigen Arbeiter. Gerade die Gegend, in Groß- Romide, hat Sommerfeld ebenfalls einen Onkel in Zustande und erstattete Strafanzeige gegen den Angeklagten wegen Maifeier lege in wachsendem Maße Zeugnis von dem Verantwort einem Dachdeckermeister. Auch der unternehmende Sommer war es Körperverlegung. Sie behauptete, fie habe in der Volksküche ge- lichkeitsgefühl und dem Selbstbewußtsein der feiernden Arbeiter sehr zufrieden, daß man sich an diesen Onkel wandte und in der sessen und Kaffee getrunken und dabei ihr Geld, welches sie bei sich ab. Erfreut, aber auch erstaunt sei Referent gewesen, als Rot ihn aufsuchte, nachdem der letzte Groschen aufgezehrt war. Der trug, nachgezählt. Plötzlich sei der Angeflagte auf sie zugetreten und er am Vortragstage im Vorwärts" las, daß zwölfhundert Dachdeckermeister nahm denn auch die Seefahrer freundlich auf und habe sie mit den Worten:" Sie H..., Sie können auf der Straße Vertrauensleute des Deutschen   Holzarbeiter- Verbandes sich für die teilte ihre Ankunft ihren Eltern mit. Ob diese ihnen bei der Rück- frepieren", aufgefordert, sofort das Lokal zu verlassen. Zugleich Arbeitsruhe ausgesprochen und ihre Resolution ihren Vertretern in fehr nach Berlin   einen ebenso freundlichen Empfang bereiten werden, habe er ihr mehrere Faustschläge in das Gesicht und Stöße gegen die Amsterdam   übermittelt hatten. Der deutschen Delegation sei von ist wohl etwas fraglich. linte Seite verfekt, sie am Arm gepackt und hinausgeworfen. Irgend solchem Telegramm nichts mitgeteilt; im Gegenteil sei von den in