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bes Koalitionsrechts und stehe auch im Widerspruch mit Ent scheidungen des Reichsgerichts. Er, der Angeklagte, habe also nicht mit Unrecht das polizeiliche Verhalten als ungefeglich bezeichnet. Uebrigens bestreite er, die betreffende Aeußerung so gemacht zu haben, wie die Anklage behauptet. Er habe nicht die Absicht gehabt, den Beamten zu beleidigen.

Berlin und amgegend.

Hoffentlich wird die Gewerbe- Inspektion energisch eingreifen, wenn die berufenen Vertreter der Arbeiter an sie hilfesuchend herantreten.

zu machen.

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und so weiter haben bereits ihren Beitritt zu dem Verbande erklärt, der später auch mit den Inhabern der mechanischen Schuhfabriken Fühlung nehmen will. Den Ausständen und Sperren soll durch Schuhmachermeister S. Schulz, Berlin , Belleallianceftr. 12. gegenseitige Unterstützung, Nichteinstellung von Arbeitern aus Streitgebieten usw. entgegengetreten werden. Vorsitzender ift

Husland.

ihrem Standpunkt nicht ab, eine Einigung war nicht möglich. So traten daher am 13. August 78 Glasarbeiter mit 173 Kindern in den Ausstand. Sendungen, welche speciell zur Unterstützung dieser Arbeiter dienen sollen, wolle man richten an Eduard Düsing, Place de Tongres 31, Jumet, Belgien .

meinen ohne weiteres anerkannt worden. Nur einige Firmen Die neuen Tariflöhne im Buchbindergewerbe sind im allge­haben meist geringfügige Einwendungen gemacht, unter ihnen auch Das Gericht hielt eine Beleidigung nach§ 185 des Straf- einzelne, die dem Verband der Buchbindereibefizer angehören, von gesetzbuchs für vorliegend, es verurteilte den Angeklagten zu einer ist es, daß zwei Firmen wohl ihren organisierten, aber wird folgendes bekannt: Es sind auf Grund einer Versammlung denen man derartiges nicht hätte erwarten sollen. Bemerkenswert Ueber die Zahl der feiernden Arbeiter im Becken von Charleroi Gefängnisstrafe von einer Woche und sprach dem Polizeilieutenant nicht ihren unorganisierten Arbeitern und Arbeiterinnen der Fabritherren, die stattfand, folgende Glashütten geschlossen Scholber die Befugnis der Publikation des Urteils im Rigdorfer die neuen Tariflöhne bezahlt haben, was ja nur dazu dienen kann, worden: Die Rad- Glashütten" zu Lodelinsart( 800 Arbeiter), Tageblatt" und im Nirdorfer Anzeiger" zu. den Unorganisierten an diesem praktischen Beispiel den Wert der Anter" in Charleroi ( 300 Arbeiter), Anker" in Charleroi ( 300 Arbeiter), Nusone" in Lodelinsart Was man doch mit Eifer und gutem Willen nicht alles in eine Organisation vor Augen zu führen. Hoffentlich wird dieser An-( 300 Arbeiter)," Georges" in Lodelinsart( 500 Arbeiter), die National­Straßenpolizei- Verordnung hineinlegen kann. Wenn der Polizei die schauungsunterricht auf die betreffenden nicht ohne Wirkung bleiben. Glashütten" in Jumet( 500 Arbeiter) und Jonet" in Charleroi Sorge für die Bequemlichkeit des Publikums anvertraut wird, so Bei den Firmen, die nicht bedingungslos bewilligt haben, werden( 1500 Arbeiter). Die Zahl der Feiernden beläuft sich insgesamt auf kann damit doch nichts andres gemeint sein, als das rein äußerliche, sich am Montag die Vertreter des Buchbinder- Verbandes zur Ver- etwa 10-12 000 Mann. Es bleiben nur noch etwa 800 Mann in kann damit doch nichts andres gemeint sein, als das rein äußerliche, handlung einstellen, um den Versuch zu einer friedlichen Ginigung Marchienne, Jemappes und Mariemont fernerhin noch in Arbeit. förperliche Behagen der Menschen. Wer hätte wohl daran gedacht, Die deutsche Arbeiterschaft dürfte es besonders interessieren, daß sich die Polizei auch berufen fühlt, die Arbeitswilligen vor dem Die Lohnbewegung der Leder- und Papiergalanteriewaren daß in Jumet sich auch eine Anzahl deutscher Arbeiter im Aus­seelischen Unbehagen zu bewahren, das sie empfinden könnten, wenn fie sich durch streikende Arbeitsgenossen als Frevler an der Arbeiter- Branche hat bis jetzt zu erfreulichen Ergebnissen geführt. Ein Teil stande befindet, welche 1901 nach dem Generalstreit der Flaschen­der Arbeitgeber hat die Forderungen bewilligt. Im allgemeinen macher durch den Arbeitsnachweis der Glasbarone, der Hehe, solidarität ertappt sehen, ohne daß ihnen auch nur ein Haar ge- werden die Forderungen von den Fabrikanten als gerechtfertigt an- Siemens und Konforten, auf Jahre ausgesperrt wurden. Der trümmt oder ein Wort gesagt wird. gefehen und es wird wohl keine großen Schwierigkeiten machen, sie Not gehorchend mußten sie damals der heimatlichen Scholle Es ist nicht leicht, eine solche Auffaffung polizeilicher Befugnisse auch überall durchzusehen. Verlangt werden für Arbeiter 50 Bf. den Rücken kehren und im Auslande Unterkunft suchen. Über zu kritisieren, ohne daß Polizei, Staatsanwalte und Nichter in Stundenlohn, im Accord 60 Pf. Minimalverdienst; für Hilfe- auch in Belgien wurden fie in ihren Hoffnungen getäuscht. der Kritik eine formale Beleidigung erblicken. arbeiterinnen 30 Bf. Stundenlohn. Geübten selbständigen Ar- Die Besizer der neugegründeten Flaschenfabrit, welche die Leute beiterinnen foll mindestens 35 Pf. Stundenlohn gezahlt werden. unter den glänzendsten Versprechungen nach Jumet gelodt, sezten, Selbständige Arbeiterinnen, die Gehilfenarbeit unterstützt von einem brutalen Beamtentum und auf die Not der verrichten, sollen denselben Lohn wie Gehilfen Arbeiter pochend, gar bald die Lohnzwickmaschine in Gang. Schlag Die Tarifbewegung der Bauffempner nimmt einen befriedigen erhalten. Der Streit bei der Firma Madensen ist nach auf Schlag folgte; mit immer neuen Tricks suchte man der den Verlauf. Es handelt sich bekanntlich darum, daß die Einzel- eintägiger Dauer zu Gunsten der Streifenden erledigt; es wird jungen Organisation der Leute in in den Weg zu treten. verträge mit mehreren Firmen, die bis zum 1. d. W noch in Geltung jedoch am Montag noch einmal mit dem Fabrikanten verhandelt, um Nachdem schon zehn Monate in halben Schichten gearbeitet worden waren, durch den nach dem vorjährigen Streit abgeschlossenen eine beffere Behandlung der Arbeiterinnen durch den Werkführer war, um zu vermeiden, daß die Arbeiter des einen Dfens sich Kollektivvertrag ersetzt werden. Von den betreffenden Firmen herbeizuführen. Bei der Firma Georg Dietrich ist die Arbeit wieder in ihr altes Joch nach Deutschland begeben müßten Tommen 21 in Frage, welche zur Zeit Gesellen beschäftigen. Diesen am Freitag niedergelegt worden. Mit diesem Fall hat sich die und somit auf die niedrigste Stufe der Eristenzfähigkeit Firmen ist der Kollektivvertrag vorgelegt worden. 18 Firmen hatten Fabrikanten- Vereinigung beschäftigt; es wird jedoch Anfang nächster herabgedrückt würden, stellte die Firma die neue Be bis Sonnabendabend den Vertrag unterzeichnet und 3 hatten die Woche auch hier verhandelt werden. dingung, die Wohnungen, welche bis dato von der Fabrik Unterschrift noch nicht gegeben. Bei denen, die den neuen Vertrag im Preise von 25-85 Fr. bezahlt wurden, selbst zu übernehmen anerkannt haben, arbeiten 241 Bauklempner. Nun bestehen noch In der Luxuspapierbranche sind den Arbeitgebern die For- gegen eine Mietsentschädigung von 20 Frank pro Monat. Die 44 Firmen, die ebenfalls Einzelverträge hatten. Dies sind jedoch derungen zugestellt worden. Am Donnerstag wird eine Versammarbeiter stellten die Forderung auf monatlich 25 Frank und ver Steinmeister, die nur zeitweise wenige Bauflempner beschäftigen und lung der Arbeiter und Arbeiterinnen der Branche weitere Stellung langten, daß die ledigen Kollegen, welche bis dato nicht berüd­benen der neue Vertrag bisher noch nicht vorgelegt werden konnte. zur Lohnbewegung nehmen. Die Organisation hat in der Branche fichtigt waren, also um den ganzen Betrag billiger arbeiteten, Wie Cohen in der am Sonnabend abgehaltenen Bauffempner- Ver- erfreuliche Fortschritte gemacht; die Presser und Präger der Luxus- gleichzustellen wären. Die Fabrilleitung wich jedoch von fammlung ausführte, kann der neue Tarif jetzt als für die meisten papierfabriken find fast alle organisiert. in Frage kommenden Arbeiter durchgeführt betrachtet werden. Bei den drei Firmen Hübner, Feist und Sand, die den vorgelegten Bertrag nicht unterzeichnet haben, wird die Arbeit am Montag nicht wieder aufgenommen. Es wird jedoch als sicher bezeichnet, daß der Streik nur von kurzer Dauer sein und die betreffenden Firmen bereits im Laufe des Montags den Vertrag unterschreiben werden. Die Lohnbewegung der Kistenmacher hat bereits teilweise guten Erfolg gehabt, doch wird es wohl bei mehreren Firmen zum Streit tommen. Entsprechend dem Beschluß der vor acht Tagen abgehaltenen Bersammlung haben die Fabrikanten am Dienstag früh sämtlich die Forderungen erhalten, die im Grunde genommen nichts andres sind als die vor vier Jahren getroffenen Vereinbarungen, die leider von den meisten Firmen nicht gehalten worden sind. Unbedingt bewilligt haben, wie gestern abend in der Kistenmacherversamm Tung mitgeteilt wurde, folgende 11 Firmen: Arnold, 30 ch, Dorfftecher u. Michaelis, Adolf, Sing, Ostar Meißner, Besselstraße, B. Meißner, Spittelmarit,& arge, Buhlmann u. Schulz, Drechsel und Lebrecht, Stronen straße 71. Außerdem hat eine Anzahl Fabrikanten sich unter Ein­Arbeitern als annehmbar angesehen wird. Es wird hier Aufgabe anzuerkennen und den zu wenig ausgezahlten Lohn vom 28. Mai der Lohnkomission sein, diese Fabrikanten durch Verhandlung zu dieses Jahres ab nachzuzahlen. Nach einem solchen Verlauf dieser bedingungsloser Anerkennung der Forderung zu veranlassen. Am Angelegenheit glaubten die Arbeiter, daß sich jetzt die Firma an die Freitag hat übrigens auf Einladung der Lohnkommission eine Ber- Bestimmungen des Vertrages gewöhnen wird. Troh dieser Vor­handlung mit den Fabrikanten stattgefunden, die ziemlich begänge zahlte die Firma wieder einer Anzahl Leute einen geringeren friedigend verlaufen ist, wenn sie auch zu keinem positiven Ergebnis als den vertragsmäßigen Lohn. Nach einem solchen Verhalten der geführt hat und auch nur ein Teil der Arbeitgeber anwesend war. Firma blieb der Organisation sowie den bei der Firma beschäftigten Eine große Anzahl Fabrikanten hat es nämlich nicht für nötig be- Arbeitern weiter nichts übrig, als die Firma zu sperren. Die funden, zur Verhandlung zu erscheinen, noch irgend welche Antwort Forderung bei der Sperre war: volle Anerkennung des Vertrages zu geben. Diese Firmen sollen nun durch energische Maßregeln und Zahlung der rückständigen Löhne vom 1. Juli d. J. ab. Die zur Anerkennung der Forderungen genötigt werden, wie folgende Arbeitsniederlegung war einmütig. In Frage famen 110 Arbeiter. einstimmig angenommene Resolution besagt: Die Firma war gezwungen, bereits nach wenigen Stunden bei der Die am 3. September in den Andreas- Sälen tagende öffent- Leitung der Organisation um eine Verhandlung zur Beilegung der liche Kistenmacher Versammlung nimmt Kenntnis vom Bericht Differenzen nachzusuchen. Das Ergebnis der Verhandlung war, der Lohnkommiffion. für Ehrenfache der daß sich die Firma erneut" berpflichtete, den Vertrag im vollen organisierten Kollegen, bei den Fabrikanten, welche bis jetzt den Tarif Umfange anzuerkennen, und daß sie den Arbeitern, welche nicht den nicht bezahlen, fich auch nicht gemüßigt gefühlt haben, auf den an vertragsmäßigen Lohn bekommen haben, den fehlenden Lohn vom fie gesandten Tarif zu antworten, vom Montag, den 5. September 1. Juli d. I. ab nachzahlt. Dieser Ausgang der Sperre ist ein ab bie Arbeit nicht eher wieder aufzunehmen, bis eine Einigung mit moralischer Erfolg der Arbeiter über die Firma, wie er besser der Lohnkommission erzielt worden ist."" nicht gedacht werden kann. Zieht man die Gründe in Betracht, welche zu dieser Sperre geführt haben, dann kann man allerdings die beteiligten Arbeiter nicht von der Schuld einer großen Nach lässigkeit und Pflichtverletzung freisprechen. Es wäre schon längst Pflicht der Betroffenen gewesen, die Leitung der Organisation von der Handlungsweise der Firma in Kenntnis zu sehen. Deutsches Reich .

Die Ausständigen von Marseille haben gestern früh den Wagen verkehr an verschiedenen Buntten der Stadt verhindert, so daß Bolizei und Gendarmerie einschreiten mußten, Die Mühlen arbeiter, die Packarbeiter, die bei Umzügen thätig sind, und die Arbeiter und Beamten der Straßenreinigung erklärten sich mit den Dockarbeitern solidarisch und legten die Arbeit nieder. Der Ver einigung der Dockarbeiter sind aus dem Auslande Telegramme zu gegangen, in welchen Aufklärung über den gegenwärtigen Ausstand verlangt wird. Wie es heißt, würde in den Häfen von Barcelona und Karthagena am Montag ebenfalls der Ausstand erklärt werden. Alicante würde sich der Bewegung alsdann anschließen.

Erfolgreiche Sperre. Die Sektion der Gips- und Cement­branche des Centralverbandes der Maurer war gezwungen, am Mittwoch, den 31. August, das Baugeschäft von Günther u. Soll­wedel zu sperren. Die Sperre dauerte einen halben Tag und endigte mit einem vollen Erfolg der in Betracht kommenden Arbeiter. Die Sperre war notwendig geworden, weil die Firma, obgleich fie Mit glied des Verbandes der Gips-, Cement- und Dedenbaugeschäfte ist, den zwischen diesem Verband und dem der Maurer, Settion der Gips- und Cementbranche, abgeschlossenen Tarifvertrag nicht respek­tierte und einem großen Teil ihrer Arbeiter den vertragsmäßigen Lohn nicht zahlte. Schon am 28, Mai war aus dem Grunde eine Verhandlung mit der Firma durch die Zwölferkommission eingeleitet worden. Am Schluß dieser Verhandlung verpflichtete sich die Firma unterschriftlich, den Vertrag in vollem Umfange anerkennen zu tvollen. Es stellte sich aber bald heraus, daß die Firma ihr ge­gebenes Wort brach und einen Teil ihrer Arbeiter wieder vertrags­widrig entlohnte. Wegen dieser Handlungsweise mußte sich die Firma in einer am 1. Juli d. J. stattgefundenen Sigung vor der Zwölfer- treten. fommission verantworten. Diese Sizung endete mit einer moralischen Niederlage der Firma. Es wurde du ein Antrag angenommen, der

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Die Bäder von Nantes find gestern früh in den Ausstand ge­

ſchränkungen zur Bewilligung bereit erklärt, was jedoch von den die Firma verpflichtete, in Zukunft den Bertrag in vollem Umfange Letzte Nachrichten und Depefchen.

Die Zustände in den Glasschleifereien. Unter den Forderungen der jetzt in eine Lohnbewegung eingetretenen Glasschleifer fällt die auf, daß die Werkstätte täglich gereinigt und der Schmus täglich entfernt werden soll. Man sollte meinen, daß in einem so gesundheitsschädlichen Berufe, bei dessen Ausübung die Staub­entwidlung eine außerordentliche ist, von allen Unternehmern auf

Berlin , 3. September. ( W. T. B.) General Trotha meldet: Kompagnie Ritter ( von Abteilung Estorff) und Bastards fingen am 31. August und 1. September eine Anzahl Hereros, 100 Stück Vieh in der Gegend Okosondusu. Dort und bei Otjumpependa in und bei Wasserstellen viele 100 Stück totes Bieh gefunden. Salatiel mit sehr viel Vich soll bei Otjomaso, Samuel mit Tjetjo und Michael bei Olahandja- Okowindombo sein, auch Otjimbinde besetzt haben. Deftlich Otjofonju- Epata kein Wasser mehr. Es gehen vor: Estorff von Ofofondusu auf Otjomafa( über Otjomboja- Stutuse nach Otso­fontjode zu kommen nicht möglich). Abteilung Bolkmann, der bei Estorff ist, auf Okamabanga, Reihenstein von Otjekongo in Nich­tung Okamea- Pehi, Meister auf Okahandja , Wahlen, wo Deimling, hat Gonbabemne, 10 Kilometer östlich Staridona, erreicht, erreicht und wird auf Okahandja - Okowindombo vorrüden. Er setzt die Auf­flärung auf Epuliro fort. Die Linie Karidona- Oparakane ist vom Feinde bisher nicht überschritten. Heydebrecks Vormarsch auf Sputiro wird beschleunigt. Fiedler bleibt Waterberg . Haupt­quartier Otjofondu, später bei Abteilung Meister.

Zur italienischen Spionage- Affaire.

Rom , 3. September. ( B. H. ) Der an der österreichisch- italieni­schen Grenze wegen Spionage verhaftete österreichische Generalstabs­Hauptmann von Soos wurde auf Verfügung des Kriegsministers wieder freigelaffen. Der in Tarrent wegen Spionage verhaftete Elektrotechniker des Arsenals, Montenegro, wurde einem. ftrengen

trieben hat.

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Bom oftasiatischen Kriegsschauplake. Tokio , 3. September. ( Meldung des Reuterschen Bureaus.). Die letzte Linie der zwischen den japanischen Stellungen und bey Bahn im Norden von Liaujang befindlichen Hügel ist von General Kuroti genommen worden. Es ist immer noch ein heftiger Kampf im Gange.

London , 3. September. Eine Meldung des Reuterschen Bureaus aus Petersburg besagt, die Ruffen hätten Liaujang geräumt und dieses sei von den Japanern befeht worden. Das erste sibirische Armeekorps unter General von Stackelberg in der Stärke von 25 000 Mann sei westlich von Liaujang durch die Japaner abgeschnitten worden.

Aus den südamerikanischen Wirren.

häufige und gründliche Reinigung der Werkstätten gehalten würde. Wie weit in Breslau der Arbeitswilligenschutz geht, dafür zeugt Berhör unterzogen und er soll bereits gestanden haben. In seiner Das ist aber vielfach durchaus nicht der Fall. Die von der Organi in dieser Woche ein recht traffer Fall. Am 24. Auguft wurden zwei Wohnung wurden sehr gute Kopien von Festungen, die Abschriften sation der Arbeiter beziehungsweise von deren Beauftragten bor - Maurer von der Anklage der Bedrohung Arbeitswilliger freiber geheimen militärischen Chiffres sowie andre Dokumente bor­genommene Enquete über die Verhältnisse in 54 Betrieben ergab bei gesprochen, nachdem der Staatsanwalt selbst die Freisprechung gefunden, die den Beweis liefern, daß Montenegro Spionage ge Ginläufen aus 38 Betrieben, daß die Reinigung in 14 von diesen beantragt hatte. Jetzt hat derselbe Staatsanwalt gegen die von ihm 38 Betrieben nicht genügte. Es giebt darunter Werkstätten, wo beantragte Freisprechung Berufung eingelegt und eine neue Ber während der ganzen Woche nur einmal rein gemacht wird. Und ver- handlung angesetzt. In Breslau ist eben alles möglich! schiedentlich kommt es vor, daß der ganze Abgang an Schleifmaterial ( Sand, Schmirgel) mit dem Schmuß auf einen Haufen gefegt und Sämtliche organisierten Küfer von Mainz haben gestern ge­durchgefiebt wird, damit, was noch nußbar, wieder beim Schleifen fündigt, nachdem die seit einigen Tagen gepflogenen Verhandlungen Verwendung finde. Eine Methode, die schon vom rein gesundheits mit ihren Prinzipalen ohne den gewünschten Erfolg geblieben sind. lichen Standpuntt aus schärfsten Tadel verdient. In einzelnen Be- Somit wird in 14 Tagen der allgemeine Rüferausstand eintreten. trieben ist die Mülltute in der Werkstatt selber. Alles fommt hinein Das ist für den Weinhandel jezt zur Zeit des Herbstversandes in und nach vier Wochen kommt der Mülltutscher, um auszuräumen. anbetracht der beginnenden Arbeiten zur Bergung der reichen Wein­Der Weinhändlerverband wird Auch ein lieblicher Zustand, den schädliche Gerüche noch verschönen. ernte bon foloffaler Tragweite. Deshalb die Forderung: tägliche Reinigung und tägliche 3 Montag in einer allgemeinen Versammlung zu der Kündigung Stellung Entfernen des Schmußes. Das Aegen mit Säure während der nehmen. Arbeitszeit erfolgt auch noch öfter in Betrieben. Es ist dann barin Ein Tarifvertrag ist zwischen den Arbeitern und Unternehmern nicht auszuhalten. Bei alledem liegt die Ventilation ganz im der Transportgeschäfte in Nürnberg abgeschlossen worden. Es wurde argen. Nur in 7 bon 38 Betrieben war Bentilation vorhanden. In unter anderm vereinbart, daß in allen Betrieben für die Lader, der Beziehung hofft man mit Hilfe der Gewerbe- Inspektion Abhilfe Mitgeher ac. eine Frühstücs- und Besperpause von je einer halben zu erzielen. Der Vorstand ber Zahlstelle des Verbandes will mit den Stunde sowie eine Mittagspause von 11%, Stunden einzuhalten ist. Bertrauensleuten noch weitere Einzelfeststellungen über die gesund Kann die Mittagspause aus betriebstechnischen Gründen nicht ein heitsschädlichen Zustände in Glasschleifereien machen und das ge gehalten werden, so sind hierfür 60 Bf. Entschädigung zu bezahlen. famite Material dem Gewerbe- Inspektor unterbreiten. Kurios ist, un Sonntagen dürfen die Arbeiter außer zum Reinigen und Füttern daß sich ein Gericht veranlaßt fah, die Luftverhältnisse einer Glas- der Pferde und event. Geschirrreinigen zu keiner Arbeit herangezogen schleiferei noch zu verschlechtern. Ein Geschäftsnachbar, den das werden, bei unbedingt notwendigen Arbeiten ist für jede Einspannung große Geräusch der Schleiferei in seinem Comptoir störte, erwirkte 1 M., und wenn sich dieselbe über mittags 1 Uhr ausdehnt, eine einen Gerichtsbeschluß, wodurch dem Schleifereibefiber aufgegeben weitere Mart zu bezahlen. Das Füttern der Pferde an Sonntagen Effen, 3. September. ( B. H. ) In Blankenstein wurde die wurde, während des Betriebes die Fenster seiner Schleiferei ge hat im Turnus au geschehen und ist so einzurichten, daß jedem schloffen zu halten. Nicht getrennte Aborte für Männer und Arbeiter mindestens alle 14 Tage ein freier Sonntag verbleibt. In Tochter eines Gutsbesizers auf dem Nachhausewege von der Schule Frauen bestehen in 6 Betrieben. In einem Betriebe müssen den Betrieben, wo in dieser Hinsicht schon früher bessere Verein- von unbekannten Personen überfallen, in den Wald geschleppt und Männer und Frauen gemeinsam einen auf dem Flur liegenden un barungen getroffen wurden, darf teine Verschlechterung des bis- vergewaltigt. Die Thäter sind entkommen. verschließbaren Abort benutzen. In einem Betriebe giebt es herigen Zustandes eintreten. Als Mindestlohn für die beim Fuhr­ein großes zwölffißiges Klosett ohne Scheidewände zwischen den werk beschäftigten Personen wird der Betrag von 21 M. festgefeßt, Sipplägen.- Kleiderspinden, wegen des überall eindringenden alle übrigen Arbeiter erhalten eine Bulage von 2 M. pro Woche. Staubes ein notwendiges Erfordernis in Glasschleifereien giebt es Bei Neueinstellungen von Arbeitern ist möglichst der Arbeitsnachweis nur in 21 der fraglichen 38 Betriebe, und selbst sie bestehen meist nur des Verbandes zu benutzen. Ueber Streitigkeiten aus dem Vertrage aus Glaslisten, nicht viel beffer als Gierfiften, mit Borhängen davor. entscheiden die beiderseitigen Kommiſſionen; zu den Berhandlungen Das Eindringen des Staubes in die Uebertleider wird durch ihre tann eventuell ein Bertreter des Gewerkschaftskartells zugezogen Benutzung nicht verhindert. Darum wird in den Forderungen werden. auch das Borhandensein staubdichter Kleiderspinden beansprucht.­Waschvorrichtungen( mit Bus und Abschluß) sind nicht in 26 der 38 Betriebe. Ankleideräume waren vorhanden in 11, nicht vorhanden in 27 Betrieben.

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Buenos Aires , 3. September .( W. T. B.) Wie aus Montevideo gemeldet wird, bestätigt die Regierung, daß die Aufständischen bei Cuchilla Negra völlig geschlagen worden find. Ihre Führer Aparicio und Mariano Saravia sind verwundet; fie sollen mit 4000 ihrer Anhänger auf brasilianisches Gebiet geflüchtet und dort entwaffnet worden sein.

Meuselwitz , 3. September .( W. T. B.) Dem Meufeirviker Tageblatt" zufolge stehen die Tagesanlagen des Ottoschachtes der Friedensgrube in Flammen. Das Feuer ist infolge einer Kessel­erplosion ausgebrochen. Schwere Eisenstücke des Dampfkessels und Steine wurden viele hundert Meter weit geschleudert. der Abortgrube eines Neubaues bie Leiche des invaliden Arbeiters Rheine , 3. September .( B. S.) Bauarbeiter fanden gestern in auß aus Goldbach. Da die von ihm gestern erhobene Invaliden­

rente fehlte, vermuttet man einen Raubmord. New York , 3. September .( B. 5.) Unter den Hochbahn- An­Die Schuhmachermeister haben nun ebenfalls einen Arbeit. geberberband gegründet. Die Arbeitgeber des Schuhmacher- geftellten droht wegen Lohndifferenzen ein Streit auszubrechen. Sie gewerbes in Berlin , Potsdam , Hannover , Bremen , Köln , Dresden übersandten der Gesellschaft ein Ultimatum.

Verantw. Redakteur: Frans Nehbein, Berlin . Inferatenteil verantw.: Th. Glode, Berlin . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u. Berlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW. Hierzu 4Beilagenn. Unterhaltungsblatt