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Gewerkschaftliches.

Berlin und Amgegend.

Arbeiterinnenstreit bei Siemens u. Halske. Der Streit Formen an, welche der Deffentlichkeit nicht vorenthalten werden Am 3. September cr. erhielt eine Arbeiterin eine Karte folgen­

dürfen. den Inhalts:

Fräulein.

Lohubureau vorzustellen.

Berlin . Bezugnehmend auf Ihr Schreiben von heute ersuchen wir Sie, Bezugnehmend auf Ihr Schreiben von heute ersuchen wir Sie, fich Sonnabend, den 3. cr., vormittags von 9-10 Uhr, in unserm fich Sonnabend, den 3. cr., vormittags von 9-10 Uhr, in unserm Sollten Sie auf der Straße aufgehalten werden, nehmen Sie polizeiliche Hilfe, welche genügend vorhanden ist, in Anforuch. Hochachtungsvoll

Siemens u. Halske A.-G. Lohn- Abt. Glühlampen- Werk.

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Sämtliche 177 Briefe mit Invalidenkarte, Zeugnis und der Auf­forderung am 5. September cr. die Arbeit wieder aufzunehmen, find auf Beschluß der Streifenden heut der Firma zugesandt worden. Alle Berliner Kollegen und Kolleginnen werden ersucht, das Glüh­lampen- Wert von Siemens u. Halste streng zu meiden. Am Mitt­woch wird eine Versammlung der gesamten Siemens- Werke in der Kronen- Brauerei, Alt- Moabit 47/48, zu dem Streit Stellung

nehmen.

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Die Fleischer beschlossen, nach einem Telegramm von Wolffs Bureau" aus New York , den Ausstand, der sich gegen den Fleischer­trust richtete, einzustellen.

Gerichts- Zeitung.

Die fromme Marie.

Verfammlungen.

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was bei

futscher hat sich am 31. August auf alle Arbeiter dieser Kategorie, feit auch beim Durchfahren der Kurbe nicht gemildert habe, während ausgedehnt. Die Zahl der Ausständigen beträgt beinahe drei- er die Bremsmittel hätte in Anwendung bringen müssen. Der An­tausend, da außer den für Rechnung von Fuhrwerksbefizern geklagte behauptete dagegen, daß er rechtzeitig die Handbremse in nimmt fahrenden Kutschern, auch die sogenannten padroncini", bie Thätigkeit gesetzt und, als diese nicht genügend wirkte, die Strom Besitzer von eignem Lohnfuhrwerk, streiken. Auch die Kutscher bremse in Anwendung gebracht habe. Letztere habe aber wider Er­ der unnumerierten Mietsfuhrwerke haben aus Solidarität die warten versagt, wie dies häufiger vorkomme. Nach seiner Be­für das Straßenleben Roms so ungemein charakteristische Fiaker- kannt, daß die sogenannten Strombremsen gerade bei schneller Fahrt, Arbeit niedergelegt. Der Streit wird sehr streng durchgeführt. Der Hauptung sei es bei den Fahrern der Straßenbahn allgemein be­berkehr ruht vollkommen. Auf einem längeren Rundgang durch die wo sie am nötigsten gebraucht werden, versagen und daß, wenn Stadt haben wir nur drei Droschfen gesehen, von denen zwei einen dann später die Wagen im Depot untersucht werden Schußntann zur Bedeckung hatten. Die Droschkentutscher ver langsamer Fahrt geschehe, die Bremsen als gut funktionierend langen die Herabsetzung der täglich an den Besitzer abzuführenden Summe befunden würden. Betriebsinspektor Pölsch widersprach dieser von 3,75 Lire auf 3,50 2ire. Sie verlangen ferner, daß jedem Pferde Behauptung, die jedoch vom Verteidiger, Rechtsanwalt Sony , wollen die Kontrolle über die kontraktmäßige Fütterung der Pferde geklagten sei schon in andren Gerichtsverhandlungen festgestellt und Die Richtigkeit der Behauptung des An­von dem Besitzer 7 Kilo Hafer und 5 Kilo Heu geliefert werden und aufrechterhalten wurde. dem Tierschußverein übertragen wissen. Die Kutscher be- fönne durch weitere Zeugen erhärtet werden.- Der Gerichtshof haupten und wir glauben ihnen gern daß die Besitzer die Pferde beschloß zum Zwecke weiterer Beweiserhebung, namentlich zur Auf­ungenügend füttern laffen. Schließlich wollen dieKutscher einen schriftlichen flärung der aufgestellten Behauptung von der verschiedenartigen Vertrag auf Stempelpapier über die gegenseitigen Verbindlichkeiten. Wirksamkeit der Strombremsen, die Verhandlung zu vertagen. Sogar fonservative Blätter, wie der Giornale d'Italia", Wer in dieser Karte am Sonnabend noch eine Uebertreibung siger haben die Vermittelung des Präfekten und der Arbeitskammer erklären die Forderungen der Streifenden für berechtigt. Die Be­der Firma sah, mußte fich am Montag, den 5. September cr. rundweg abgelehnt. Die Kutscher sind in der Mehrheit organisiert; eines Bessern belehren lassen. Die Polizei hatte das Dreied Die Arbeiter und Arbeiterinnen der Maschinenfabrik von Dr. Helmholzstraße, Salz- Ufer und Franklinstraße zu einer großen sie haben sich während des allgemeinen Streits im vorigen Frühjahr Paul Meyer in der Lynarstr. 5-6 beschäftigten sich in einer gut be­Polizeiwache eingerichtet. Es winmelte von Schugleuten in Uniform ausgezeichnet gehalten.- suchten Versammlung mit den unerhörten Mißständen dieses Be­und Civil. Die Hüter der Ordnung bewegten sich nachdem die triebes. Der Referent Wusch it führte an der Hand von Belegen heute eingeladenen Streifenden nicht in geringsten Miene machten, den Versammelten die überaus schlechten Lohn- und Arbeitsverhält­Streifbruch zu verüben, mit einem nur durch die Postkarte er­nisse vor. Die Herren Meister, welche alle schriftlich eingeladen flärlichen Schneid. Hier hat im wahren Sinne des Wortes die waren, glänzten durch Abwesenheit. Der Referent führte aus, daß Polizei einseitig die Interessen des Unternehmertums geschützt". das Wachstum und die heutige Arbeiterzahl der Firma Meher be= Nicht weniger denn 12 Arbeiterinnen wurden als Streifposten sistiert. weisen, daß sie es verstanden hat, so viel wie möglich aus ihren Er­Die meisten wurden mehrere Stunden auf der Wache festgehalten, zeugnissen herauszuholen, wo hingegen die Löhne der Arbeiter immer zum Teil bis zehn Stunden, ohne zehn Stunden, ohne jede Nahrung, offen- Mit hoheitsvoller Würde betrat sie den Anklageraum der ersten mehr herunter gegangen find, so daß es vorgekommen ist, daß bei bar um die Arbeiterinnen einzuschüchtern. Dabei beliebten Straffammer des Landgerichts I und machte dem Gerichtshofe einen dem Meister Hensel eine Arbeiterin in 18 Stunden 1 M. 20 Pf. ber­einige Schutzleute die Arbeiterinnen mit Ihr und Euch Kenix, der jeder Hofdame alle Ehre gemacht haben würde; dann dient hat. Es ist überhaupt an der Tagesordnung, daß die Arbei­anzureden. Für eventuelle spätere Prozesse wegen der zu er faltete sie die Hände wie zum Gebet und blidte unverwandt wie terinnen mit 4, 5, 6 M. in 6 Arbeitstagen nach Hause gehen. wartenden Strafmandate ist die fast menschenleere Straße mehrere traumverloren gen Himmel. Erst die wiederholte Frage des Vor- Genau wie es bei den Arbeiterinnen aussieht, ist es auch bei den Male photographiert worden. Sollte die Polizei wirklich nicht sitzenden, ob sie die unverehelichte Marie Gundelach sei, Arbeitern, welche zum großen Teil mit 10, 11 und 16 M. zufrieden anderweitig Arbeit genug haben, als daß sie streifenden, elend brachte sie in die rauhe Wirklichkeit zurüd. Sie machte, als fie fein müssen. Es ist sogar vorgekommen, daß ein Arbeiter, welcher bezahlten Arbeiterinnen bei der Ausübung des Koalitionsrechts diese Frage bejahte, ein Gesicht wie die fromme Helene, erbat fidh 30 Pf. Stundenlohn hat, in einer Woche 10,05, in einer andern 12 M. Schwierigkeiten bereitet? in wehleidigem Lone zunächst einige Tropfen Baldrian für ihre verdiente. Als er sich darüber bei dem Meister Hensel beschwerte, rebellischen Nerven" und dann den Ausschluß der Oeffentlichkeit, wurde er entlassen und bekam nun noch in 37 Stunden 3,60 M. wegen meiner teuren Angehörigen, die in allen Ehren dastehen. heraus, also bedeutend unterm Lohn. Als einen besonderen Uebel­Gott wird's vergelten!" Und dann folgte ein längerer Sermon in ftand fennzeichnete es der Referent, daß von diesem geringen Lohn theatralischer Bose und in geziertestem und blumenreichstem Deutsch, die Arbeiter und Arbeiterinnen sogar noch die abgenutten und ab­bis der Vorsitzende dem heuchlerischen Gethue durch die Bemerkung gebrochenen Werkzeuge bezahlen müssen. In der Diskussion ein Ende machte: Haben Sie sich nur nicht! Sie haben Ihren wurde alles bestätigt, was der Referent ausgeführt, zum Teil sogar Eltern schon genug Schande bereitet!" Er hatte recht. Das Straf - noch schlimmeres mitgeteilt. In einer einstimmig angenommenen register zeigte, daß die Angeklagte eine ganz raffinierte Hochstaplerin Resolution protestierten dann die Versammelten gegen die überaus und wegen versuchter Erpressung und Betrügereien mit zwei Jahren daß die Löhne in einzelnen Abteilungen durchaus ungenügend find. ist, die seiner Zeit unter fittenpolizeilicher Kontrolle gestanden hat schlechte und grobe Behandlung durch die Meister. Auch erklärten sie, Gefängnis vorbestraft ist. Jegt wurde sie wieder wegen zweier Die Versammelten verpflichten sich, dem Deutschen Metallarbeiter­Betrugsfälle zur Verantwortung gezogen; außerdem wurde sie be- Verband beizutreten, um mit deffen Hilfe sich bessere Lohn- und schuldigt, am 5. Juli d. J. in Charlottenburg einer Behörde gegen- Arbeitsverhältnisse zu erringen. Zur Lohnbewegung der Kistenmacher ist mitzuteilen, daß die über sich eines fremden Namens bedient zu haben. Wie die Vor­Arbeitsniederlegung in den Fabriken, die bis Sonnabend noch nicht strafen der Angeklagten und die jetzt verhandelte Anklage ergeben, bewilligt hatten, heute eine fast einheitliche war. Auch im Laufe des betreibt sie eine ganz besondere Specialität des Schwindels: Sie Im Versammlungsbericht über die lekte öffentliche Versamm gestrigen Tages wurde die Kommission nach verschiedenen Fabriken macht sich auf der Straße an junge Studenten und Offiziere heran, lung der Conditoren ist eine Bemerkung des Referenten Weidler vom verlangt, fodaß bis jetzt 25 Firmen die Forderungen bewilligt haben. geriert sich als hochadelige Dame und weiß den ob der Ehre solcher Schriftführer insofern nicht finngemäß wiedergegeben, als er aus­Die Zahl der Streitenden ist noch nicht bestimmt festgestellt, da die feinen Bekanntschaft ganz aus dem Häuschen geratenden jungen geführt haben soll: Heute hat dieser Herr( Herr Obermeister Streitliste noch nicht fertig gestellt ist.- Alle Holzarbeiter find ver- Leuten Gelder in erheblichen Beträgen abzunehmen. So machte Schmidt von der Bäderinnung Concordia") bezw. seine Frau pflichtet, in Kistenfabriken keine Arbeit anzunehmen. Alles Nähere in sie eines späten Abends in der Nähe des Potsdamer Bahnhofes die den Tarif unterzeichnet." Zunächst ist hier besonders zu der heute abend stattfindenden Versammlung. Siehe auch Inferat. Bekanntschaft eines jungen Kandidaten der Medizin. Sie stellte betonen, daß es sich nicht um den Bäcker, sondern um den Die Lohnerhöhungen im Buchbindergewerbe. Bei einer großen be Beaumont vor und flagte ihm ihr Leid: sie habe den letzten Bug fprechend ausgeführt, daß die Scharfmacher der Innung, welche mit sich ihm als die Gräfin Marguerite von Ratibor, Marquise Conditoren- Tarif handelt. Des weiteren wurde den Tatsachen ent­Anzahl Firmen ist gestern durch Vertreter des Buchbinder- Verbandes nach Friedenau verpaßt, habe zufälligerweise nicht Geld genug bei allen Mitteln die bewilligten" Bäckermeister zum Wortbruch zwingen verhandelt worden. In den meisten Fällen ist es gelungen, die be- sich, um eine Droschte nehmen zu können und wisse gar nicht, was wollen, unter Umständen aus geschäftlichen Rücksichten ihre Unter­treffenden Arbeitgeber zur Anerkennung der neuen Lohnbedingungen fie anfangen sollte. Der junge Mann war galant genug, ihr Nacht- fchrift gleichfalls geben würden. Beispielsweise hätten wir ber zu veranlassen. Bei einzelnen Firmen werden die Verhandlungen quartier in seiner Bude" anzubieten und die Frau Gräfin " nahm Centralverband der Conditoren die Unterschrift des Obermeisters heute noch fortgesetzt. das Anerbieten mit dem ihr eignen, das tiefste Mitgefühl weckenden Schmidt, vollzogen von seiner lieben Gattin. Und das ging so zu: Zur Lohnbewegung der Leder- und Papiergalanterie- Arbeiter. Augenaufschlag an. Von nun an war es um den jungen Mann ge- Der Conditor des Betreffenden war mit in den Streit eingetreten Die Differenzen bei der Firma Dietrich find gestern schehen. Die Märchen dieser der französischen Seitenlienie der und infolgedessen behalf sich der Herr Obermeister mit tageweis" durch Verhandlungen, alt denen die Freie Vereinigung Ratibors angehörenden Marquise" waren so geschickt ersonnen, daß Arbeitenden. Hierbei erwischte er durch einen Stellenvermittler wieder der Lederwaren- Fabrikanten mitgewirkt hat, wesentlich zu Gunsten der junge Mediziner es als eine besondere Ehre betrachtete, mit ein Verbandsmitglied, welches morgens vor Antritt der Frau der Arbeiter beendigt worden, so daß die Arbeit heute wieder ihr ihr in dauernder Verbindung bleiben und ihr einige Schulden Meisterin den Tarif zur Unterschrift vorlegte. Und siehe da! Sie aufgenommen werden konnte. Auch bei der Firma Madensen bezahlen zu dürfen. Als Lockmittel spielte nämlich die Angeklagte brauchte Ware- wußte auch, daß sie so leicht für den betreffenden find die Differenzen der für die genannte Branche in Betracht eine reiche Cousine, die Gräfin Eleonore Mongelard in Paris " Tag teine andre kraft erhalten würde und unterschrieb mit süß­tommenden Arbeiter gestern endgültig geregelt worden. aus und versprach dem jungen Mann, es so einzurichten, daß er faurer Miene. Uns erschien es kaum glaublich und wir ließen nach diesen Goldfisch einfangen könnte. Erst als der junge Mann 2000 bis einiger Zeit nachfontrollieren, ob die Unterschrift echt sei. In ihrer 3000 M. losgeworden war, merkte er, daß er einer Schwindlerin zum moralischen Größe gab sie zwar ihre Unterschrift zu, erklärte aber, Zum Lohnkampf im Königsberger Baugewerbe. Zum fünften Opfer gefallen war. Das ihr dargebrachte Geld war die für seine diese hätte nur für den einzelnen Tag gegolten! Gleichbiel mal wurde den Arbeitgebern die Gelegenheit geboten, mit den Studien an drittem Orte hinterlegte Summe, die er sich zu ver- jedenfalls fönnen die" Tarif" und" Sternchenbäcker" sich mit der Maurern in Verhandlungen zu treten. Diesmal waren es die schaffen wußte. In dem zweiten Falle hatte die Angeklagte sich Thatsache trösten, daß auch andre Leute bemüht sind, geschäftlichen Streifenden selbst, die an die Arbeitgeber ein Schreiben richteten und einem jungen Mediziner in ähnlicher Weise genähert und mit ihm Nachteil von sich abzuhalten, und wenn es um den Preis der Unter­um Verhandlungen ersuchten. Aber sie erhielten keine Antwort. eine Liebschaft begonnen. Hier hatte sie sich den Namen Else schrift ist. Unterschrift bleibt Unterschrift. Da der Kampf nun schon über fünf Monate dauert und noch keine von Kröcher" beigelegt, erzählte, daß ihr Vater tot sei, ihre Mutter Aussicht auf ein Ende desselben ist, waren die Hauptvorstände in Met lebe und wiederholt mit ihrer vornehmen Verwandtschaft der lokal- und centralorganisierten Verbände nach Königsberg ge- renommiert. Sie war eine ausgezeichnete Komödiantin und be­kommen, um gemeinsam mit den Filialvorständen zu beraten, nebelte die Sinne des jungen Mannes so, daß dieser es als sein об es noch lohne, den Kampf weiterzuführen. Anwesend höchstes Glück betrachtete, dieses Weib einmal heimführen zu dürfen. waren die Genossen Bömelburg- Hamburg vom Centralverband Dann tamen Wochen und Monate der grausamsten Gewissens der Maurer, Gustav Behrendt- Hamburg vom Centralverband qualen. Die junge Dame hatte ihrem Anbeter eines Tages mit der Bauhilfsarbeiter und Genosse Mette Berlin vom Lokalverband dem Ausdruck der höchsten Verzweiflung ein inhaltsschweres Ge­der Maurer. Es wurden sehr eingehende Beratungen gepflogen, heimnis ins Ohr geflüstert und ihm nahegelegt, daß sie nun als deren Ergebnis war, den Lohnkampf nicht zu beenden, sondern ihn Verworfene von ihrer Mutter verstoßen werden würde und darauf unter allen Umständen weiter zu führen; foste es, was es wolle angewiesen sei, durch ihn vor der Schande und dem Glend bewahrt Jakobstr. 89: Sigung. Es gelte vor allem, die Organisation hoch zu halten, und da dürfen zu werden. Der junge Mann machte sich in schlaflosen Nächten feine Geldopfer gescheut werden. Auch die darauf folgenden Ver- die bittersten Vorwürfe darüber, den Ruf eines jungen Mädchens fammlungen der streifenden Maurer schlossen sich einstimmig so leichtsinnig vernichtet zu haben und schwor sich mit den heiligsten diesem Beschluß an. Es geht also weiter!

Die Tarifbewegung der Bauklempner ist vorläufig beendigt, nachdem die drei Firmen, deren Unterschrift am Sonnabend noch fehlte, gestern morgen den Tarifvertrag ebenfalls unterschrieben

haben.

Deutsches Reich .

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Der Ausstand der Tapezierer- und Dekorateur- Gehilfen in Königsberg ist nach dem Wolffschen Bureau" gestern beendet

worden.

Rusland .

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Giden zu, all sein Hab und Gut zu opfern, um das Mädchen vor dem Untergange zu bewahren. Und er hat seinen Schwur gehalten: er hat nach und nach eine Summe von etwa 5000 m. geopfert das in Aussicht gestellte freudige Ereignis blieb aber aus und es stellte sich heraus, daß die Angeklagte auch hier mit der größten Ber­schlagenheit Komödie gespielt hatte. Auch im Termine versuchte fie es ununterbrochen, durch allerlei pathetische Salbadereien sich als ein unglüdliches, vom Geschick hart angefaßtes Geschöpf hin­zustellen und Mitleid für sich zu erregen. Der Liebe Müh ' war aber umsonst: der Gerichtshof hatte die geriebene Schwindlerin völlig erkannt und verurteilte sie zu drei Jahren Bucht haus, 300 M. Geldstrafe event. noch 20 Tagen Zuchthaus und wegen Führens falschen Namens zu zwei Wochen Haft, die durch die Untersuchungshaft für verbüßt erachtet wurden.

Vom Centralverband der Conditoren erhalten wir folgende Zu­schrift:

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Schlächtergesellen! Mittwoch, den 7. September, abends 9 Uhr, im Gesellschaftshause Berliner Musiker( großer Saah), Staiser Wilhelmstr. 18m: Bersammlung. Tagesordnung: 1. Die Gefellen- Fürsorge der Berliner Fleischer- Innung im Lichte der Wahrheit.( Die Stellungnahme der Innung am 31. August zu unsern Forderungen.) 2. Die Meisterpresse und die Ge­heimnisse des Wurstkessels. 3. Diskussion und Verschiedenes. Verein Berliner Mechaniker. Mittwoch, den 7. September, abends 842 Uhr, im Vereinslokal Rosenthalerstr. 38: Vortrag ze. Kaufmännische Kranken- und Sterbefasse von 1885( E.§. 71). Dienstag, den 6. September, abends 9 Uhr, im Restaurant Frädrich, Alte

Letzte Nachrichten und Depefchen.

Bom ostasiatischen Kriegsschanplate.

Petersburg, 5. September. ( 2. T. B.) General Kuropatkin Truppen aus Liaujang nach dem rechten Ufer des Taitseflusses meldet dem Kaiser unter dem heutigen Datum: Der Rückzug unsrer wurde in der Nacht zum 4. September in Ordnung beendet. unbedeutende Versuche des Gegners, uns zu verfolgen, wurden durch unsre Arrieregarde vereitelt. Im Verlauf des 4. September verstärkten die Japaner ihre Stellung gegenüber unserm linken Flügel, indem sie sich von den Steinkohlengruben von Jantai nach Norden wie auch in der Richtung Bensihu- Mukden ausbreiteten. wie festgestellt worden ist, fetzen die Japaner auf das rechte Ufer des Taitseflusses westlich von Benfihu über. Am 4. September setzten die Jajaner auf das rechte Ufer sowohl bei Liaujang wie in seiner Umgebung über.

Zum Doderstreit in Marseille . Paris , 5. September. Der" Temps" meldet, der Präsident der Beninsular and Oriental Company Sir Thomas Sutherland habe zu verstehen gegeben, daß er, falls die Marseiller Ausstandsbewegung nicht bald beendet werde, sich genötigt sehen würde, die. Schiffe der Gesellschaft nicht mehr in Marseille , sondern in Genua anlaufen zu Tassen. Marseille , 5. September. Das Ausstandskomitee der Dodarbeiter wurde von der Genueser Arbeitsbörse verständigt, daß die dortigen Shanghai , 5. September. ( Meldung des Reuterschen Bureau".) Kohlenarbeiter beschlossen hätten, mit den Marseiller Ausständigen Ein Straßenbahn- Unfall mit tödlichem Ausgange führte geftern insofern gemeinsame Sache zu machen, als sie sich weigern würden, den Ersatzfahrer Robert Gasdorf unter der Anklage der fahr. Die Mannschaften der russischen Schiffe Askold" und" Grofovoi" an Bord der Schiffe zu arbeiten, die wegen des Ausstandes anstatt lässigen Tötung, fahrlässigen Körperverlegung und Transport- bleiben in China und werden in Vertragshäfen, wo sich russische Marseille Genua anlaufen würden. Die Bäder gaben der Be- gefährdung vor die zweite Ferienstraflammer des Landgerichts II. Konsulate befinden, wie Tientsin , Tschifu , Hantau, Shanghai bölferung bekannt, daß sie infolge der Schließung der Dampfmühlen Das Unglüd hatte sich am Sonntag, den 14. Februar, in Richten- und Futschau einquartiert; es ist nunmehr sicher, daß die Astold" nicht mehr auf Kredit verkaufen können und daß sie wegen Mehl- berg ereignet. Der Angeklagte führte an jenem Tage vormittags einen ungewöhnlich großen Vorrat an Munition an Bord hatte, mangels vielleicht in Kürze genötigt fein würden, die Läben zu in der zwölften Stunde einen aus zwei Wagen bestehenden Bug der 180 Schuß für jedes Geschütz großen Kalibers und einen reichlichen schließen. Die Genossenschaft der Dodarbeiter will die ausständigen Linie Herzberge- Schöneberg. Da um jene Stunde gerade die Be- Vorrat fur die Kleinkalibrigen Geschüße. Fuhrleute ermächtigen, den Transport des für die Bäckereien er fuchszeit an der Jrrenanstalt Herzberge beendet war, so waren die Rom , 5. September. ( W. T. B.) In Buggeru( Sardinien ) forderlichen Mehls zu besorgen. Wagen mit Leuten, die aus der Anstalt famen, dicht besetzt. An der abschüssigen Stelle am Nöderplatz fuhr die Bahn recht schnell und fam es nach einer Meldung der Tribuna" zu einem Zusammenstoß als in die Dorfstraße eingebogen wurde, gab es bei der Sturbe plöglich zwischen ausständigen Grubenarbeitern und den Truppen. Die einen starten Rud, so daß die im Innern des Wagens sigenden legteren wurden mit Steinen beworfen, wodurch sieben Mann ver­Bersonen von den Bänken geschleudert wurden. Schlimmer erging legt wurden; es wurden auch Schüsse gehört, die Truppen gaben es zweien auf dem Hinterperron stehenden alten Frauen. Eine darauf blinde Salven ab, waren aber, als der Steinhagel fort­Schlächterfrau wurde vom Wagen geschleudert und erlitt eine sehr dauerte, genötigt, scharf zu schießen. Drei Arbeiter wurden getötet, schmerzhafte Schulterquetschung. Eine Rentenempfängerin, Christine eine Anzahl andrer verwundet. Böhm, wurde mit solcher Wucht auf das Straßenpflaster geschleudert, Tanger , 5. September. ( Melbung des Neuterschen Bureaus.), daß sie blutüberströmt liegen blieb. Sie war am Stopf und innerlich Eine Karawane, die Geld von Fez bringen sollte, wurde bei Albal. so schwer verletzt, daß fie schon in der Nacht zum Montag im hamra, ungefähr 25 Meilen von Langer, angegriffen. Den Krantenhause Friedrichshain verstorben ist. Der Unfall wird dem Maultiertreibern gelang es, sich mit ungefähr 30 000 Biaftern nach Angeklagten zur Last gelegt. Es wird behauptet, daß er mit zu einem sicheren Platz zu flüchten, nur ein Maultier mit 6000 Piaftern großer Schnelligkeit das Gefälle herabgefahren sei und die Schnellig- fiel in die Hände der Räuber.

Breft, 5. September. Die Dodarbeiter haben infolge der Weifung des Marseiller Ausstandskomitees die Arbeit eingestellt. Der Streit der Seeleute und Dockarbeiter in Südfrankreich hat nun von Marseille nach Cette übergegriffen. Die Läden blieben gestern vormittag dort geschlossen; auf den Duais ruhte die Arbeit. Die Exekutivlommission des Ausstandes empfiehlt den Ausständigen, fich ruhig zu verhalten.

Die Bäckergesellen in Nantes haben beschlossen, für den Fall, daß ihre Arbeitgeber ihnen nicht die geforderte Lohuerhöhung aus daß ihre Arbeitgeber ihnen nicht die geforderte Lohuerhöhung zu gestehen, heute abend in den allgemeinen Ausstand zu treten. Der Ausstand der römischen Droschtenkutscher. Rom , 1. Sep­ tember. ( Eig. Ber.) Der partielle Streit der römischen Droschten

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Verantw. Redakteur: Franz Rehbein , Berlin . Inseratenteil verantw.: Th. Glode, Berlin . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u. Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW. Hierzu 3Beilagen u. Unterhaltungsblatt