Zeitschrift belagt sich auch darüber, daß man jezt die Schulen| vernachlässigt und daß die Behörden ihre Pflichten gegen diese so weit vergessen, daß sie die Volksschulen ohne Bücher lassen. Der Hauptgrund ussischen Niederlage läge in der mangelhaften Bildung dieses Voltes, so daß man sich durch dieses Beispiel gewarnt sein lassen follte. Auch darauf wird hingewiesen, daß von den 109 000 Volksschullehrern 36 000 ihr Amt wegen des Krieges haben in Stich Lassen müssen. Man sucht sich allerdings dadurch zu helfen, daß die übrigen doppelte Lektionen halten, am Tage und am Abend.
Politische Ueberlicht.
fenden würden, wenn Sie wüßten, was ich schon alles habe durchmachen müssen, um die so wichtige Anstalt zu erhalten und der katholischen Sache einen Skandal zu ersparen.
Seien Sie mir deshalb nicht böse, wenn ich Sie, hochgeehrter Herr, herzlichst bitte, das Almosen, das Sie jedenfalls aus Anlaß des Jubiläums für gute Zwecke geben, uns bezw. dem Leo- Hospiz zuzuwenden. Eine Empfehlung desselben ist auf dem Umschlag des Büchleins abgedruckt, aus der zugleich hervorgeht, daß die Anstalt im Einverständnis der geistlichen Behörde gebaut ist.
und
Zugleich möchte ich die Bitte beifügen, uns doch gütigst auf beiliegender Liste einige Namen guter wohlthätiger Katholiken angeben zu wollen. Indem ich im voraus für die erhoffte Berücksichtigung dieser Bitten meinen herzlichsten Dank ausspreche, zeichne ich hochachtungsvoll
D. Stephan,
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sellten sich zu den andren, es wurde eröffnet, daß nur ein Vertreter erscheinen werde. Aber trotzdem läßt man den Mut nicht sinken, in edler, selbstloser, patriotischer Begeisterung drängt man allen Unmut zurück in der bestimmten Erwartung, daß der Vertreter nicht ohne eine Doppelfracht Orden und Auszeichnungen eintreffen wird. In den Bier- und Weinkneipen bildet die Frage: Wer wird dekoriert? den Hauptgesprächsstoff. Hoffentlich gehen die gewagtesten Kombina tionen vom„ Ober" bürgermeister bis zum Nachtschutzmann in Erfüllung, damit das patriotische Feuer nicht erlischt.
Verstümmelte Füße und 1 Jahr 3 Monate. Aus Halle berichtet man uns unterm 7. September: Die Unhaltbarkeit des MilitärStrafgesetzbuches wurde auch durch folgende, vor dem Kriegsgericht der 8. Division stattgehabte Verhandlung gegen den Füsilier Richard Zacharias von der Unteroffizierschule in Treptow an der Rega, der wegen Selbstverstümmelung und Ungehorsams angeklagt war, dokumentiert. Zacharias, ein jetzt knapp 19 jähriger junger Mensch, Sohn eines arment Bergmannesin Bernburg, Bei dem Festmahl in Hamburg , das am Dienstag nach der Berlin , Rüdersdorferstr. 45. mit dem 15. Lebensjahre als Unteroffizierschüler aus großen Truppenparade stattfand, beantwortete der Kaiser eine An- Wie uns zu dem Schreiben mitgeteilt wird, ist dasselbe an ver- Neigung in den Militärdienst getreten. Bei guter Führung ließ er ver- war sprache des Hamburger Bürgermeisters Dr. Mön keberg, der den schiedene arme ſchlesische Grubenarbeiter versendet worden. Gegen sich auf Anraten der Aerzte eine Zehe des rechten Fußes, die ihn Marinismus und Militarismus als Hort des Friedens gepriesen, mit wohl angemessener, wenn sich die Zeitung des Leo- Hospizes bei seitigung der Behe noch mehr am Marschieren behindert wurde und den Bettel an sich wäre noch nichts zu sagen, aber es wäre doch am Marschieren hinderte, amputieren. Da er aber durch die Beeiner Rede, in der es hieß: sort des Friedens gepri ihrem Almosenyeischen an solche Personen wendete, deren Ein- der Dienst ihm in der Front zu schwer fiel, befürchtete er als unSie haben der Reihe der Tage gedacht, die ich hier bei Ihnen kommen ihnen das Spenden einer milden Gabe ermöglicht, statt tauglich vom Dienst entlassen zu werden. zugebracht habe, und der Ereignisse, die sich daran geknüpft haben. sich an Proletarier zu wenden. Es scheint aber, als ob die besseren Er meldete sich, um Soldat bleiben zu können, nunmehr zum Nun, der inhaltsschwerste, der 18. Oktober 1899, und wohlthätigeren" Glaubensgenossen so wenig Neigung zu mild- Bezirkskommando als Schreiber, und faßte in seiner Unüberlegtheit hat Früchte gezeitigt, und der Appell an das thätigen Stiftungen beſißen, daß man sich mit größerem Erfolge an enticing of fideret als Schreiber Unterkommen zu finden, deutsche Volt ist nicht ungehört geblieben. Der Grubenarbeiter wenden zu sollen glaubte. Erfolg desselben ist in dem Kerne der deutschen Flotte sich auch noch den linken Fuß zu verstümmeln. Am Abend des Freilich scheinen auch die angebettelten Proletarier wenig Lust 24. Januar nahm er eine Platzpatrone, die er sich von den Schießzit erblicken, der nunmehr beranfert bor der Elb zu verspüren, sich Beiträge abzudarben, die die Wohlhabenden nicht übungen heimlich aufbewahrt hatte, und jagte sich bei dem mündung maddeutige Bolt hat die Berechtigung, die erivarten. entbehren mögen. shi Reinigen des Gewehres einen Schuß durch den den linken ung der Playpatrone, wurde Flotte und das Heer sich zu halten, deren es Der Bankrott eines Bischofs. nidal Fuß. In der Aufbewahrung der Platzpatrone wurde Ungehorsam bedarf zur Vertretung seiner Interessen, und Bei der Untersuchung des durchschossenen Fußes entdeckte niemand wird es daran hindern wollen, die das wieder einmal das centrumstraditionelle liebliche Thema von Mann hatte furchtbare Schmerzen auszuhalten, er brachte 16 Wochen Wir zeigten fürzlich an der Hand eines Centrums Flugblattes, man sofort, daß Selbstverstümmelung vorlag. Der junge ſelben auszubauen nach seinem Wunsch und Mästen mit Arbeitergroschen behandelte, in wie vornehmer weit im Lazarett zu und ist schließlich als gänzlich untauglich entlassen Willen. Der gestrige Tag hat wohl für manches Hamburger Herziger" und intelligenter Weise die Heizkaplane gegen die Social- worden. Er ist ein Krüppel und es besteht nach SachverständigenKind zum erstenmal das Bild einer großen Parade gebracht, und demokratie zu polemisieren pflegen. Zu der ultramontanen Auf- Gutachten die Gefahr, daß der linke Fuß noch amputiert werden muß. ich bin fest überzeugt, daß mancher Hamburger, als er die glitzernden machung über die Riesengehälter der socialdemokratischen Agitatoren Reihen der herrlichen Truppen des 9. Armeecorps und des forschen paßt sehr gut folgende Korrespondenz der„ Rheinisch- Westfälischen zum Bezirkskommando gewollt; nur deshalb habe er sich den Fuß Der Angeklagte erklärte, er hätte gern Soldat bleiben und Landungscorps gesehen hat, zum erstenmal sich darüber klar ge- Beitung": worden ist, was es heißt, Armee und Flotte. zerschossen. Der Ankläger beantragte die im vorliegenden Fall Best, 3. September. Vor zwei Wochen wurde bereits furz niedrigst zulässige Strafe von 1 Jahr 3 Monaten und 1 Tag Gegemeldet, daß der römisch- katholische Bischof von Rosenau, fängnis. Der Verteidiger regte die Einreichung eines Gnadengesuchs Dr. Jwankowitsch, in Geldverlegenheiten geraten sei und an. Das Gericht ging aber darauf nicht ein und verurteilte den eine fo große Schuldenlast auf sich genommen habe, Angeklagten nach Antrag. Zum Ueberfluß wurde auch noch die daß sich die Regierung genötigt sah, über das ganze Ver- fofortige Verhaftung des fluchtverdächtigen" jungen Mannes mögen der Rosenauer Diocese die gerichtliche mit den verstümmelten Füßen beschlossen.
In der Rede am 18. Oftober 1899, auf die der Kaiser hier anspielte, lauteten die markantesten Säge:
bitter not ist uns eine starke, deutsche Flotte... Es muß dazu aber unser Volt sich entschließen, Opfer zu bringen... Da nun der Kaiser seiner Genugthuunig darüber Ausdruck ge= geben hat, daß sein Appell an das deutsche Volt nicht ungehört verhallt sei, könnte man annehmen, daß er das durch die letzte Flottenvorlage festgelegte Maß der Flottenvermehrung für absehbare Zeit für ausreichend halte. Diese Deutung wird man aber den kaiserlichen Worten schwerlich geben dürfen. Hat doch der Kaiser vor einigen Monaten erst der Generalversammlung des deutschen Flottenvereins seine Genugthuung über dessen Wirksamkeit aus gesprochen. Diese Generalversammlung hatte aber ein neues abenteuerliches Flottenprogramm aufgestellt! Die kaiserliche Anspielung auf den Erfolg seiner Rede vom 18. Oftober 1899 gilt offenbar der Annahme der Flottenvorlage im Jahre 1900. Bekanntlich gab er aber gleich nach dieser Annahme des Fünfmilliarden Gesezes die Losung aus: Nun aber weiter!
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Die Erfolge der kaiserlichen Mahnungen sind allerdings nicht ausgeblieben. Die bürgerlichen Parteien haben sich so ziemlich ausnahmslos zur Weltpolitik" bekehrt. Und der ungemein rührige Flottenverein hat die Marinepropaganda in die Hände genommen, der vor einigen Jahren noch die kaiserlichen Neden selbst dienen mußten.
Das Volk hat sich freilich, das verdient demgegenüber denn doch festgestellt zu werden, feinestvegs zur Welt- und Flottenpolitit bekehrt, das beweisen die drei Millionen socialdemokratischen Stimmen
des Jahres 1903!
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Das Volt ist in weiten Kreisen der Ansicht, daß wir einer Flotte haben auf den ostasiatischen Strieg hingewiesen: dort habe sich die Notwendigkeit einer starken Kriegsflotte zur Evidenz herausgestellt. Allerdings aber nicht für Deutschland , das sich wohl hüten wird, in die Fußstapfen der asiatischen Raubpolitik Rußlands zu treten, sondern einzig für die beiden Gegner, die dort um die Herrschaft in Korea und der Mandschurei kämpfen! Solange Deutsch land nicht abenteuerlichen überseeischen Eroberungsplänen nachhängt, bedarf es keiner starken Flotte. In den südwestafrikanischen Sand wüsten lassen sich Linienschiffe und Auslandskreuzer ja wohl schwer
lich verwenden!
Wenn man die Sachlage richtig beurteilt, muß man viel eher zu der Ansicht gelangen, daß wir schon zu viel Kriegsschiffe besitzen. Schon die jetzige Flotte hat uns zu allerhand überflüssigen, tostspieligen Exkursionen verleitet. So zu dem schönen Chinakreuzzug, so zu den Aktionen gegen Venezuela ! Es ist also gerade das Umgekehrte von dem der Fall, was Bürgermeister Mönkeberg behauptete: Unfre Flottenrüstungen dienen nicht der Erhaltung des Friedens, sondern beschwören allerhand schädliche Verwickelungen herauf!
Mit unsren Schiffskanonen fönnen wir die Absatzverhältnisse für unsren Handel und unsre Industrie in den wichtigsten Absaßländern niemals verbessern. Koloniale Abenteuer und Experimente aber sind, das haben wir ja schon zur Genüge erfahren, ein ebenso unfruchtbarer, wie kostspieliger Sport. Zur Verteidigung unsrer Küsten aber ist die schon vorhandene Flotte bereits mehr als ausreichend!-
erblickt.
Sperre zu verhängen. Die Inventaraufnahme in der Bruder nimm den Bettelstab, Soldat bist du gewesen. Aus Rosenauer Diocese ergab, daß Jivankowitsch nicht einmal selbst münchen wird berichtet: Der Parkettschreiner Anton Fest ner in über seine finanzielle Lage unterrichtet war, denn seine Schulden München hat den Feldzug 1870/71 mitgemacht. Wegen seiner an betrugen nicht, wie er dem Minister Berzeviczy mitgeteilt hatte, den Tag gelegten Tapferfeit wurde er mit dem Eisernen Kreuz 600 bis 800 000 kronen, sondern mehr als das Doppelte, obgleich II. Klasse ausgezeichnet. Er kam krank aus dem Kriege zurück. So der Staat ihm in der letzten Zeit zur Ordnung seiner Verhält- lange er noch jünger war, konnte er leidlich den Unterhalt für ſeine nisse schon 200 000 kronen zur Verfügung gestellt hatte. Wie Iwankowitsch so viel Schulden anhäufen konnte, ist bisher ein Rätsel. Familie verdienen; nun ist er 68 Jahre alt, seine Frau ist bettlägerig. Nach dem Zeugnis eines praktischen Arztes leidet er an chronischer Bei dem großen Reichtum der römisch- katholischen Kirche Ungarns Zungenblähung, die wahrscheinlich auf die Strapazen des Feldzuges gehören die Einkünfte des Bischofs von Rosenau wohl zu den minder bedeutenden; immerhin konnte Jwankowitsch als aus dem Kaiser Wilhelm- Fonds; das war zum Leben zu wenig, zurückzuführen sei. Seit einiger Zeit bezieht er monatlich 10 Mark Bischof über ein Jahrescinkommen von 80 000 kronen frei ver- zum Sterben zu viel; das von ihm an das Bezirkskommando gefügen. Da seine Residenz, Rosenau, ein stilles kleines Städtchen ist, richtete Gesuch um Gewährung einer monatlichen Pension auf hatte er auch repräsentative Pflichten nur in beschränktem Maße Grund des ärztlichen Zeugnisses wurde abschlägig beschieden, zu erfüllen. Trotzdem vermochte er in der letzten Zeit nicht nachdem der Stabsarzt konstatiert hatte, daß keine Wahreinmal feine Dienerschaft zu bezahlen, und feine scheinlichkeit dafür gegeben sei, daß die chronische LungenWechselaccepte wanderten bei den verschiedenen Geldanstalten von Hand zu Hand. Seltsamerweise weigert sich Jwankowitsch auch in blähung des Veteranen auf die Strapazen des Feldzuges dieser Lage, auf seine Bischofswürde zu verzichten, zurückzuführen sei. Im vorigen Jahre richtete er neuerdings ein da man ihm nicht, wie er verlangt, eine Pension von 8000 Bejuch, diesmal an den Vorstand für das Juvalidenwesen des bayKronen, sondern nur ein Gnadengehalt von 4000 rischen Kriegsministeriums, Oberst v. Schenk. Um die Kosten der Kronen bewilligen will. Voraussichtlich wird die römische Sturie neuerlichen ärztlichen Untersuchung zu sparen, radierte er die JahresSchritte thun, damit Jwankowitsch seine Stelle niederlegt. zahl des schon früher beigelegten Zeugnisses und änderte die JahresDer Herr Bischof Swankowitsch bezog also, obwohl er einer der zahl 1902 in 1903 um. Er bat um Pension, damit er in den letzten ich I echt bezahltesten Tagen seines Lebens nicht betteln müsse.net nad ungarischen Kirchenfürsten war, 80 000 Stronen Einkommen, also ein paar Mal soviel, wie die Lieb- Veteranen gar keine Pension, dagegen wurde der mit dem Eisernen Die Fälschung wurde erkannt, das dankbare Vaterland gab dem fnecht, Mehring, Auer, Kautsky , Schoenlant, Fiſcher 2c. zuſammen Kreuze dekorierte Krieger dem Staatsanwalt ausgeliefert. Er hatte genommen. Trotzdem machte er über eine Million Kronen Schulden! sich wegen eines Verbrechens der Privaturkundenfälschung vor dem Christus hatte nicht, wohin er sein Haupt legte. Seine Nach- Landgericht München I zu verantworten. folger beziehen Einkünfte, die den Nevenuen kleiner Fürsten oder berief sich aber auf seine große Notlage. Der Staatsanwalt hänger und Bewunderer dieses Systems die Stirn, die Vertreter des thränenden Auges um eine milde Strafe. Das Gericht erkannte von Millionären gleich kommen. Und gleichwohl besigen die An beantragte einen Monat Gefängnis, der Angeklagte bat Proletariats zu verlästern, weil die Arbeiterschaft, die sie auf ihre nach langer Beratung auf Freisprechung, da es, wie in der Bosten gestellt, ihnen Gehälter zahlt, die sie in den Stand jetzen. Urteilsbegründung ausgeführt, sich nicht davon überzeugen könnte, nach langer Beratung auf Freisprechung, da es, wie in der ihre Kräfte im Dienste der Partei, statt im zermürbenden Kampf daß das gefälschte Zeugnis zum Beweise von Recht und Rechtsums Dasein aufzubrauchen. verhältnissen erheblich war.
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Die russische Presse in Deutschland ." Zu den Blättern, die, Südwestafrikanisches. Russendienste nicht nur im Intereſſe Ballins, sondern aus Princip Ueber die trostlosen Zustände der Landungsleisten, gesellt sich auch die National- Zeitung". Ueber das von uns Baren läßt sich das Blatt aus Rußland schreiben: als eine Berhöhnung der Gnade charakterisierte Gnadenmanifest des berhältnisse unfres einzigen füdwestafrikanischen Hafens Swakopmund erhebt die„ Deutsche Zeitung" bittere Klage. Sie veröffentlicht aus der„ Deutsch - Südwestafrit. 3tg." eine Reihe von Wochentagsnotizen vom 4. bis zum 8. August, aus denen hervorgeht, daß von einem Löschen der vor dem Hafen ankernden Schiffe keine Rede sein kann. Acht große Schiffe liegen ungelöscht auf der Reede, gracht gelandet zu haben! die fleinen Kapstädter Dampfer seien wieder abgedampft, ohne ihre
„ Das ganze Manifest atmet den Geist des edlen, milden und wohlwollenden Menschen wieder, der Zar Nikolaus II. in feltenem Maße ist, und dem es im eignen Glück ein Herzensbedürfnis wird, fremdes Leid zu lindern und andren Glück zu spenden."
als der Verzicht auf die unmögliche Arbeit, zu holen, wo nichts ist, ist Daß hinter dem Erlaß der Steuerrückstände nichts weiter stedt, bekannt; die„ National- Zeitung" macht daraus aber eine Aktion, die sogar diese Gnade noch zu gnädig findet. Ihr sind die jüdischen Steuer- Das Blatt erklärt, daß eine Beseitigung dieser traurigen Zuerlässe ein furchtbares moralisches Gift, das in die von der Gnade stände nur dann erwartet werden könne, wenn Deutschland dazu betroffenen Kreise hinausgetragen werde. Der Steuererlaß zerfege fchreite die Walfisch bai, den Swakopmund benachbarten das Rechtsbewußtsein und fordere zum passiven Widerstand beim englischen Hafen zu erwerben! Steuerzahlen geradezu heraus. Das System wirke direkt wie eine Zwar sei auch die Walfischbai der Gefahr zunehmender Brämie auf möglichste Steuerentziehung. Dieser von hochsinnigster Versandung ausgesetzt, allein sie stelle doch wenigstens einen Menschenliebe diftierte Erlaß sei gefährlich, weil er den braven, Hafen dar, während Swakopmund trotz alles Kostenaufwandes für genügsamen und arbeitswilligen russischen Bauer völlig entmutige Molenbauten schwerlich jemals in wirklich brauchbaren Zustand und zu einem auf Staatskosten durchgefütterten Proletarier verfegt werden tönne. So unangenehm es daher sein möge, die degradiere. Es ist natürlich richtig, daß diefer Gnadenerlaß das russische bedeutenden Ausgaben für Swakopmund völlig zum Fenster hinausAussaugungssystem in feiner Weise ändert, aber es ist charakteristisch geworfen zu haben, so bliebe doch nichts andres übrig, als Engfür das kapitalistische Blatt, daß es sich gerade gegen die land die Walfisch bai abzukaufen, was vielleicht auch Bereits Mitte Juni veröffentlichten wir einen Bettelbrief des Steuererlassung der Bauern richtet, die seit Jahren überhaupt kein allzu wohlfeiles Geschäft wäre! Leiters des Leo- Hospizes Dr. Stephant, aus dem hervorging, wie nur eine Hungereristenz führen. Offenbar steckt hinter diesen Wehfläglich es um die Opferwilligkeit der reichen katholischen Kirche be- rufen die Sorge des westeuropäischen Kapitals, daß ohne die Ausstellt ist. Da der Bettel immer weiter geht, muß der Eingang beutung der Massen in Rußland bis zum letzten Tropfen die russischen milder Gaben ein sehr spärlicher gewesen sein. Wir sind heute in Papiere zu den zweifelhaften Werten werden könnten. Daß sich diese Sorge natürlich hinter den Vorschlägen von Reformen verder Lage, folgendes Bittschreiben des Dr. Stephan zu versteckt, gehört zu diesem System russischer Preßmacher in Westöffentlichen. Europa .
Deutfches Reich.
Der Leo- Bettel geht weiter.
Sehr geehrter Herr!
Man sieht, wie sich die Ausgaben für unsre famose südwest
afrikanische Sand- und Dornenkolonie ins Ungemessene zu steigern
drohen!-
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Südwestafrikas in tröstlicher Weise auseinander, daß die Verfolgung
In der Täglichen Rundschau" setzt ein Kenner der fliehenden Hereros nur äußerst geringen Erfolg verspräche. Der Todestag des großen Papstes Leo XIII. , den wir eben Denkmalsschmerzen. Das Pfahlbürgertum in Bochum steht auf Die Eingeborenen hätten Proben genug davon abgelegt, daß es begangen haben, und das von Pius X. ausgeschriebene Jubiläum der Stufe der Spießbürgerei mit in vorderster Reihe. Recht be- ihnen möglich sei, infolge ihrer Widerstandsfähigkeit gegen Strapazen hat mich veranlaßt, Ihnen anbei ein Jubiläumsbüchlein mit den zeichnend für den Respekt vor der Pickelhaube ist z. B. die That- und Wassermangel große Strecken zu passieren, die für ihre weißen betreffenden Vorschriften und Gebetchen zur Erinnerung desselben fache, daß Bochum wohl einen Vertreter der Socialdemokratie in Verfolger völlig unpassierbar seien. Auf einem Terrain, zu übersenden und Ihnen im Anschluß daran eine herzliche Bitte den Reichstag entsandte, daß der Arbeiterschaft aber in der Stadt auf dem Weiße gar nicht vorwärts fämen, über Bergwüsten und borzutragen. nicht ein einziges Lokal zur Wahrnehmung seiner Klasseninteressen durch Dorngestrüpp, hätten sie schon mit großen Viehherden ohne Schon um Ostern dieses Jahres habe ich Ihren hoch zur Verfügung steht. Man wird's doch nicht mit der Behörde ver- jeden Schaden Nachtmärsche von 40 Kilometern zurückgelegt. Sie würdigen Herrn Pfarrer gebeten, er möchte bei den besseren derben! Ein Kaiser Wilhelm- Denkmal zu bauen, war der würden deshalb immer wieder durchzubrechen vermögen, auch wenn und wohlthätigeren Katholiken der Pfarrei das Anliegen Bürger Herzensbedürfnis. Pläne wurden nach Berlin gesandt des in Berlin zu Ehren Leos XIII. erbauten Arbeiterheims Leo- aber, o Pech, keiner fand Gnade an höchster Stelle. Was von hier man sie noch so sicher eingekreiſt zu haben wähne. Hospiz recht warm empfehlen. Ich weiß nicht, wie weit das ge- aus gewünscht" wurde( ein Reiter- Standbild wurde verlangt), schehen ist, befürchte aber, daß bei der Menge solcher Bittgefuche follidierte mit den zur Verfügung stehenden Mitteln. Aber es war die Wahl schwer fällt, welches zuerst zu berücksichtigen wäre. nichts zu machen, man mußte tiefer in den Beutel greifen. Endlich Auch befürchte ich, daß ich von Ihnen als zudringlich ange- war die Sache so weit in Ordnung, die Genehmigung zum sehen werde und daß Sie bei Empfang dieser Zeilen ärgerlich Denkmalbau konnte tief entzückt in Empfang genommen werden. werden, jedoch hoffe ich, daß Sie nach Durchlesung des beiliegenden Mit Fleiß ging's an die Arbeit und bereits in den nächsten Tagen soll Der Wechselbalg verworfen. Basel , 6. September. ( Eig. Ber.) Cirkulars zu der Ueberzeugung kommen, daß wohl kaum ein Werk das enthüllte Monument der staunenden Welt die Selbstlosigkeit" des Bei schwacher Beteiligung ist am Sonntag in der Volksabstimmung augenblicklich die Unterstüßung der Katholiken Deutschlands in der Bürgertums verkünden. Bestimmt rechnete man darauf, Wilhel mII. das revidierte Wirtschaftsgesetz mit 4900 gegen 3800 Stimmen verWeise verdient wie gerade das Leo- Hospiz. Zudem bin ich über- werde selbst den Weiheakt für das unter erschwerenden Umständen worfen worden. Die fistalisch mittelstandsretterische Mißgeburt zeugt, daß Sie schon aus Mitleid mit mir ein Almosenl erbaute Denkmal vornehmen. Getäuschter Hoffnung Schmerzen ge- hat damit das verdiente Schicksal ereilt.
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Das sind höchst erbauliche Kriegsaussichten!-
asding