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Nr. 211. 21. Jahrgang.

1. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Donerstag, 8. September 1904,

Partei- Nachrichten.

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dadurch erhöht, daß sich sich die Versammlung nicht nur auf Jahreseinkommen der Klägerin 2000 m. überschritten hätte, so set die Porzellanarbeiter beschränkt, vielmehr jeder Fabrikarbeiter die Zuständigkeit des Gewerbegerichts nach Abfaz 2 des§ 3 des eingeladen ist und als Einberufer nicht einmal ein Arbeiter der Gesetzes nicht gegeben. Fräulein S. müsse ihren Anspruch an die Borzellanfabrik, sondern ein Arbeiter aus der Filzfabrik thätig ist. Firma beim ordentlichen Gericht geltend machen. Eine derartige allgemeine Arbeiter- Bersammlung mit einem ans­wärtigen Agitationsredner ist bei den hiesigen einfachen Verhältnissen geeignet, eine dringende Gefahr für die öffentliche Ruhe und Ordnung mit sich zu bringen. Bittorf."

Soziales.

Unfallrente für Hilflose.

Hus Induftrie und Handel.

Elende Berleumdungen unsres holländischen Parteigenoffen Van Kol hat ein Anarchistenblatt in die Welt gesetzt und die reaktionäre Presse hat selbstverständlich diese Lügen aufgegriffen und weiter berbreitet. Van Kol wird darin als ein steinreicher Bourgeois und ein Prot comme il faut" bezeichnet, der mit vor Rührung fast zitternder Stimme auf dem Amsterdamer Kongreß über die Leiden Dieser Gemeindevorstand macht zwar den Versuch, feine Ent­des indischen Volkes und die Ausbeutung der englischen   scheidung sachlich zu begründen, die Begründung ist aber nur ein Zur Verstaatlichung der Hibernia liegen einige neue Mit Kolonien gesprochen, aber kein Wort über die Ausbeutung der Beweis dafür, daß man in Weimar   jede Arbeiter- Versammlung ohne teilungen von Interesse vor. Zunächst teilt die" Rhein.- Westf. 8tg." indischen Untertanen Hollands   verloren habe. Das sei be- weiteres verbieten kann, daß die Arbeiter dort überhaupt kein Ver- aus Bochum   mit: Die Anfechtungskläger gegen die greiflich, weil Van Kol seinen Reichtum selbst durch die Ausbeutung fammlungsrecht haben. indischer Eingeborener zusammengescharrt habe und noch heute Eintragung der Versammlungsbeschlüsse vom Besizer ausgedehnter Plantagen in Holländisch  = 27. August haben beim Landgericht Bochum   den Grlaß einer Indien   sei. einstweiligen Sperrberfügung beantragt, wonach der Wer nur einigermaßen die Vorgänge in der Zweiten Kammer des niederländischen Parlaments kennt, der weiß Registerrichter beim Amtsgericht Herne   mit der Eintragung der bon vornherein, daß es eine schändliche Lüge sein muß, wenn gefagt Kapitalerhöhung warten soll bis zur Erledigung des in Bochum  wird, Van Kol schweige über die Ausbeutung der niederländisch­anhängig gemachten Rechtsstreites und ferner die Verwaltung von indischen Eingeborenen. Hat er doch, seitdem er 1897 zum ersten triebsunfall erlitten, der ihn aufs schwerste schädigte. Der Töpfer Nowak hatte in Kiel   auf einem Neubau einen Be- Hibernia fich des Antrages auf Eintragung der Kapitalerhöhung Er war bis dahin enthalten soll. Das Landgericht beschloß hierauf, über Mal als Kammermitglied gewählt wurde, einen unermüd- abgestürzt, wobei am meisten die Beine gelitten hatten. Er erhielt diesen Antrag auf Erlaß einer einstweiligen Verfügung bereits auf lichen, hartnädigen und fast ununterbrochenen von der Baugewerts- Berufsgenossenschaft mit 1080 M. eine Hilf- den 8. September eine Verhandlung anzuberaumen. Kampf gegen die schändliche Ausbeutung und losenrente" in Höhe von 80 Proz. des Jahresarbeits­Mihhandlung der Eingeborenen von Nieder- verdienstes, das heißt 18% Proz. mehr, als die gewöhnliche der vereinigten Handelskammern des niederrheinisch Sodann haben sich die kürzlich in Essen   versammelten Vertreter ländisch- Indien geführt, einen Kampf, der ihm glühenden Vollrente für Unfallverletzte ausmacht. Die Berufsgenossenschaft mest fälischen Industriebezirks gemüßigt gefühlt, weiten Kreisen des indischen Volks eingetragen hat. Daß Van Kol, auch zum Teil hilflos" im Sinne der neuern Gesetzgebung sei. drungen, daß der von der königlichen Staatsregierung geplante Von der Ueberzeugung durch als es sich auf dem Internationalen socialistischen Kongreß um Sie bezog sich auf ein ärztliches Gutachten und führte in der Be- Ankauf der Bergwerksgesellschaft Hibernia die Verstaatlichung Annahme der von der englischen Delegation beantragten Resolution gründung unter anderm aus:" Der für die Hilflosigkeit ge- weiterer Kohlengruben auch gegen den Willen der derzeitigen Re­gegen die Raubpolitik in Britisch- Ostindien handelte, nicht eine Rede währte Rententeil beträgt also 180 M. jährlich. Wir beabsichtigen, gierung zur Folge haben wird, und im Hinblick darauf, daß eine über die holländische Kolonialpolitik hielt, ist selbstverständlich. Sie durch unsern Arzt, Dr. Müller, weiter behandeln zu lassen. auch nur überwiegende Verstaatlichung des Bergbaues aus politi­Andernfalls hätte eine mehrtägige Stolonialdiskussion entstehen Derselbe wird Ihrer Ghefrau Anleitung zur Ausschen, wirtschaftlichen und socialen Gründen auf das nachdrücklichste können; denn man müßte doch mit demselben Recht den deutschen  , führung von Massage und Bädern geben. Der hier- bekämpft werden muß, richtet die Vereinigung von Handelskammern den belgischen und den Delegierten all der Länder, die Kolonial- durch und durch Ihre sonstige Wartung Ihrer Ehefrau erwachsende des niederrheinisch- westfälischen Induſtriebezirks an die beiden politik treiben, den Vorwurf des Totschweigens ihrer vaterländischen Beitverlust ist von uns dahin geschätzt, daß er durch die 180 m., Häuser des Landtags die dringende Bitte, jedem auf einen Ankauf Stolonialgreuel machen und sie verpflichtet halten, gerade bei dieser welche wir über die Vollrente hinaus als Silflosenrente gewähren, von Bergwerken des hiesigen Bezirks gerichteten Vorgehen der Gelegenheit die Sünden ihrer Kolonialkapitalisten und Regierungen angemessen entschädigt wird."-- Nowak legte Berufung ein und Staatsregierung die Zustimmung zu versagen." Diese Re aufzudecken. Was nun die Behauptung, Van Kol sei selbst Besizer verlangte wegen vollendeter Silflosigkeit eine Rente in solution soll mit eingehender Begründung" an beide Häuser des und Ausbeuter ausgedehnter Plantagen in Holländisch  - Indien, an- voller Höhe seines Jahresarbeitsverdienstes. betrifft, so können wir fonstatieren, daß unser Parteigenosse weder in Kiel   verwarf jedoch die Berufung. Es erachtete das der Berufs­Das Schiedsgericht Landtags gesandt werden. " Befiber" von Plantagen ist, noch mit der Leitung oder dem Betrieb genossenschaft von Dr. Müller erstattete Gutachten für entscheidend irgend eines kolonialen Unternehmens etwas zu thun hat. Er, und war der Meinung, daß die Hilflosigkeit des Klägers durch die der zwar vermögend, aber keineswegs fteinreich" ist, hat allerdings Erhöhung seiner Vollrente von 66% Prozent seines Jahresarbeits­sein Vermögen in indischen industriellen und landwirtschaftlichen verdienstes auf. 80 Proz. desselben angemessen berücksichtigt sei. In­Unternehmungen angelegt. Kein verſtändiger und mit den wirt- dessen hat sich das Schiedsgericht der Begründung der Berufs­ſchaftlichen Verhältnissen einigermaßen vertrauter Mensch wird ihm genossenschaft nicht angeschlossen. In der Beziehung führte das daraus einen Vorwurf machen. Uebrigens stammt das Pamphlet Schiedsgericht aus: Die Hilflosenrente verpflichte den Kläger nicht, ursprünglich aus" De brije Socialist", dem Blatte von Domela fich auf eigne Kosten, wenn auch mit Hilfe der Ehefrau, einer Nieuwenhuis und da ist es bemerkenswert, daß Nieuwenhuis selbst Heilbehandlung zu unterziehen, und noch weniger werde eine feiner Beit 30 000 Gulden durch Van Kol in indischen Unter- Verpflichtung der Ehefrau gegenüber der Beklagten   dadurch be­nehmungen hat anlegen lassen. Die Schimpfereien, wie" Pro" gründet. Die Ausführung von Massage und die Bereitung von Heil­und so weiter, sind bei keinem Mann so unangebracht wie bei bädern gehörten nicht zu der Wartung und Pflege, welche durch Van Kol. Silflosigkeit bedingt werde. Diese habe sich der Kläger  , durch wen immer mit Hilfe der Hilflosenrente selbst zu besorgen. Die Heil­behandlung bleibe aber, soweit sie nötig, daneben Sache der wolle, habe sie sich mit ihr darüber zu einigen. Berufsgenossenschaft. Falls diese sich dabei der Ehefrau bedienen

Die Herausgabe einer Broschüre zur Landarbeiterfrage wurde auf dem medlenburgischen Parteitage befchloffen.

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Der Parteitag der schweizerischen Socialdemokratie findet am 6., 7. und 8. November in Biel   statt. Das Centralkomitee des schweizerischen Grütlivereins hat beschlossen, die Arbeiter ernstlich zu ermahnen, der Aufforderung zur militärischen Dienstverweigerung feine Folge zu leisten. Mit dem 1. Januar 1905 soll das seit der Wahl des Genossen Wullschleger in die Basler Regierung ver­waiste Vereins- und Parteisekretariat wieder besetzt werden.

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Die Enthüllung des Denkmals für Georg Herwegh   ist, wie das Denkmalskomitee mitteilt, für einen der ersten Sonntage im Oktober vorgesehen. Am Tage der Einweihung soll eine Biographie Herweghs herausgegeben werden. Das Komitee in Liestal   nimmt noch Beiträge entgegen.

vertretenden Vorsitzenden des Aufsichtsrates der Hibernia, des be­Schließlich liegt eine bemerkenswerte 8uschrift des stell­kannten Abgeordneten v. Eynern, an die Köln  . 8tg." bor  , in der er nochmals die privatlapitalistischen Gründe gegen die Ver­staatlichung auseinandersett. Beachtenswert sind in dieser Zu­schrift die Widersprüche über eine fünftige Ber­staatlichung. Einmal heißt es im Vollbewußtsein des vor­läufigen Sieges:" Das Entscheidende ist, daß die Verstaatlichung der Hibernia, nach Statut und Gesez, in deren Generalversammlung bei einem Widerspruch von einem Viertel des vertretenen Aftien­fapitals nie beschlossen werden kann. Und dieses Viertel wird immer da sein. Dafür hat das Ungeschick und die tränkende Art gegen die Verwaltung gesorgt, mit denen der Herr Minister seine Ideen ins Leben rief. Dafür hat der Unwille ge= forgt, der die finanziell nicht ganz unmächtigen Organe der Ge­sellschaft beseelt. Dafür sorgt die auch zu großen Opfern bereite Bevölkerung unsres Westens." Ein andermal aber, ebenso wörtlich: Ueberzeugt uns der Staat, daß behufs seines Einflusses auf welchen der Reichs- Arbeitersekretär Robert Schmidt   vor dem wert ist, so werden ehrlich geführte und offene Verhandlungen Nowak legte darauf beim Reichs- Versicherungsamt Rekurs ein, die Kohlenversorgung weiterer Bergwerksbefit für ihn wünschen 3- berhandelnden Senat vertrat. hilflos fei, wie man es sich schlimmer nicht denken könne. Es wurde betont, daß   Kläger so für ihn keine verschlossenen Thüren finden." Und zum ihm fraglos die Hilflosenrente von 100 Broz. des Jahresarbeits- regierung nicht unwillkommen sein, wenn nach den heißen Kämpfen Es komme Schluß:" Nach meiner Ansicht dürfte es der königlichen Staats. berdienstes zu. Zum Beweise dafür wurde ein Gutachten des Dr. ehrliche Matler ihre Dienste anboten und wenn diese Raben beigebracht. Darin wird ausgeführt: Die Hilflosigkeit N.3, sich überzeugen könnten, beiderseits mit ehrlichem und redlichem die mit seiner völligen Erwerbsunfähigkeit verbunden sei, sei eine Wollen zu thun zu haben." Die Widersprüche bei Herrn v. Gynern gänzliche. Nowat sei, wahrscheinlich durch seine fißende und liegende dürften sich wohl dahin auflösen, daß er seinerseits bei gehörig er­180 Pfund. Ohne Hilfe tönne er sein Bett nicht aufsuchen und ber- werde. Die Regierung aber weiß jetzt, wo sie ehrliche Makler" Lebensweise ein torpulenter Mann geworden. Er wiege etwa höhtem Profit bezüglich der Verstaatlichung mit sich reden lassen laffen; er tönne sich nicht selbst an- und auskleiden. Ohne Hilfe finden kann. Polizeiliches, Gerichtliches ufw. fönne er die notwendigsten Bedürfnisse, so Darmentleerungen, nicht Rechtshandhabung im monarchischen   Deutschland. berrichten. Die Gebrauchsfähigkeit der Beine sei gleich Null.- Bom Tariffampf der Schiffahrtsgesellschaften war gestern, be Sachsen-   Weimar bemüht sich seit je, selbst die königlichen   Sachsen Bei dem dauernden Sizen habe sich Stuhlträgheit herausgebildet, verhandlungen gescheitert seien, und daß der Kampf nunmehr in sonders von   Wien aus, gemeldet worden, daß die Ausgleichs­zu überbieten in der Kunst, Arbeiterversammlungen unmöglich zu so daß Abführmittel anzuwenden seien, nach deren Einnahme un- schärferem Maße fortgeführt werden solle". Diese Nachricht hatte machen. Zwei fennzeichnende Fälle aus jüngster Zeit liegen wieder bedingt eine Person bei Nowak bleiben müsse, bis er seine Notdurft an den Börsen einigen Glauben gefunden und die Aktionäre der vor. Seitens des Porzellanarbeiter- Verbandes waren in den letzten berrichtet habe. Die Zeitdauer sei dabei oft recht lange und vorher deutscherseits in Frage kommenden Gesellschaften start beunruhigt; Wochen mehrere Agitationstouren nach   Thüringen veranstaltet worden. unberechenbar. Dann sei noch zu bemerken, daß Nowak ohne Gefahr besonders scheint sich die Gesellschaft des Herrn Ballin getroffen Und so sprach denn in einer Reihe von   thüringer Ortschaften die nie allein gelassen werden könnte, zum Beispiel wenn ein Brand zu fühlen, denn das Wolffsche Bureau beeilt sich, aus den gestrigen Genoffin Helma   Steinbach über das Thema:" unsre Waffen austame, fönnte er felber sich unmöglich retten. Für Nowats All- Hamburger Abendblättern folgende Beruhigungspille des Herrn im proletarischen lassenkampfe"." gemeinbefinden nüßlich wäre es, wenn er sich Bewegung verschaffen Ballin zu verbreiten: In den weimarischen Orten   Martinroda und Blanken- fönnte. Nur mit Unterstübung von ein oder zwei Personen und zwischen der Tunard- Gesellschaft und den verbündeten festländischen Mit Bezug darauf, daß der Tariffampf hain durfte Genoffin Steinbach jedoch nicht reden; in Blantenhain unter Zuhilfenahme von Krücken wäre dies möglich. war es sogar nur eine Bahlstellenversammlung, die durch ein berneint werden, daß Nowak auch nur zeitweilig allein gelassen unruhigung der Aktionäre der Hamburg- Amerika   Linie und englischen Schiffahrtslinien von gewisser Seite zur Be startes Bolizei Aufgebot verhindert wurde. Auf die Beschwerde werden könne. bagegen erging ein Bescheid, der an Nabulistik nichts zu wünschen Flügge vorsaß, hob das Schiedsgerichtsurteil auf und verurteilte die Gesellschaft zu der Erklärung ermächtigt, daß der aus dem laufenden Das Reichs- Versicherungsamt, dem Geheimrat ausgebeutet werde, find hiesige Blätter von der Direktion dieser übrig läßt. Die Arbeiter beschwerten sich. daß ihnen eine Gewertschafts- Berufsgenossenschaft, Nowat 100 Proz. des Jahres Geschäft, also ganz abgesehen von Schiffsverkäufen, erzielte Rein­gewinn, ungeachtet der durch den Konkurrenzlampf erforderten Versammlung verboten worden sei. Die Bezirksverwaltung aber arbeitsverdienstes als Hilflosenrente au gewähren. Opfer, fich für das gegenwärtige Jahr, soweit eine Schäßung stellt in ihrer Entgegnung fest, daß es sich ihrer und der Ansicht des Blankenhainer Bürgermeisters nach nicht um eine gewerkschaftliche, Den 70. Geburtstag des Reichstags- Präsidenten Grafen Balle- möglich ist, bereits höher stelle, als zum gleichen Zeitpunkte des Ueber den Ausgang der Ausgleichsverhandlungen sondern um eine politische Versammlung gehandelt habe. Gegen ftrem feiert das radikal- polnische Blatt" Gornoslazak"(   Oberschlesier) schweigt sich Herr Ballin also so deutlich aus, daß man annehmen das Verbot einer solchen aber hätten sich die Beschwerdeführer gar schen Gütern. Wir entnehmen dieser Schilderung die Behauptung, darf, bie Verhandlungen find thatsächlich gescheitert. mit einer Schilderung der Arbeiterverhältnisse auf den Ballestrem­Ballestrem- schweigt nicht gewandt, sondern sie sprächen nur von einer Gewerkschafts- baß auf dem Gute Kochczüz des Herrn Grafen die landwirtschaft­Bersammlung. Da von einer solchen die Bezirksverwaltung jedoch Kalispekulation. Die Fachzeitung Industrie" bringt einen nichts wisse, erübrigte sich für dieselbe auch die Beantwortung der lichen männlichen Arbeiter pro Tag 90 Pfennige, die weib- Artikel über Kalispekulation, in welchem ausgeführt wird, Waffen im proletarischen Klaffenkampf" zur Aufreizung geeignet gelohnten freien" Arbeiter gleich den Einliegern" ihr Bich auf die einem Kalifieber wie in den Jahren 1895/98 reden könne. Wo es Als die so glänzend Publikum derart eingewirkt, daß man geradezu wieder von Behörden, die es sich zur Aufgabe machen, anstatt die Gesetze zu Geldstrafe belegt, was der Kasse des Herrn Grafen Ballestrem bei unternehmungen ins Werk gesezt und alte, schon halb vergessene herrschaftlichen Stoppelfelder getrieben hatten, wurden sie mit je 5 Mart nur einigermaßen aussichtsvoll erscheine, würden neue Bohr­beachten, die Arbeiter an der Ausübung ihrer Rechte systematisch zu 18 Bestraften die gewiß sehr willkommene Einnahme von 90 Mart Unternehmungen nehme man wieder in Angriff. Die Kali. verhindern, könnten keine bessere Methode anwenden. Der Bescheid ift blanter Hohn. Der Polizeigeist empfindet offenbar gar nicht das berschaffte. Das Land ist in jener Gegend sehr sandig, die Not der Industrie sei bereits Gegenstand einer Spekulation geworden, die Unwürdige eines solchen Verfahrens. Man darf sich aber nicht freien" Arbeiter, die alle ein kleines Befihtum ihr eigen nennen, in ihren Folgen verhängnisvoll werden müsse. Das große Publikum, wundern, wenn im Volke jede Spur von Achtung vor einem Recht" in besonders schlechtem Licht erscheinen läßt. Der Gornoflazat" Bergbaues in keiner Weise orientiert sei, lasse sich durch die Aussicht daher besonders groß, was das Vorgehen der gräflichen Verwaltung welches über die Verhältnisse, insbesondere die Kosten des Nali. schwindet, das zu einem bloßen Mittel der Verultung der Bürger bemerkt dazu: herabgewürdigt wird. Das fleine Bild wirst ein grelles Licht auf die auf bermeindlichen leichten und hohen Gewinn verleiten zu Kapital. In einem andren Falle sollte der Vorsitzende des Verbandes Verwaltung eines Herrn, der an der Spige einer Partei steht, die anlagen, die aussichtslos oder doch mit einem unverhältnismäßig der Porzellanarbeiter, Genosse Wollmann, in   Stadtlengsfeld fich fatholisch nennt und sich der dem armen Volte erwiesenen Wohl- großen Risiko verbunden sein. Man könne unter diesen Umständen die beteiligten Kreise und insbesondere das Publikum nur aufs ( Bezirk   Dermbach) über das Thema: Wie wird sich die Buthaten bei jeder Gelegenheit zu rühmen pflegt." funft unsrer Arbeiterschaft gestalten? sprechen. Am fordern, sich durch die der Hausfestimmung von 1895/98 folgenden empfindlichen Rüdschläge warnen und bei Kalispekulation doppelte Vorsicht walten zu lassen.

Nowat

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Es müsse

Frage, ob das Thema in einer Gewerkschafts- Versammlung: Unfre von 6 Uhr früh bis 8 Uhr abends. lichen 60 Pfennige Lohn erhalten. Die Arbeitszeit dauert die zur Zeit herrschende Saussestimmung habe auf das

feien!

Gründe:

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Aus

Besserung in der   amerikanischen Baumwollindustrie.  Boston, den 6. September, wird gemeldet: Die Lage der Baum­wollindustrie nimmt jetzt zum erstenmal, seitdem diese Industrie daniederlag, ein besseres Aussehen an. 13 000 Arbeiter, welche un­beschäftigt waren, sind entweder wieder angenommen oder bes nachrichtigt worden, daß man sie innerhalb weniger Tage wieder beschäftigen werde. Insgesamt waren während des Daniederliegens der Industrie 75 000 Personen ohne Arbeit oder auf kurze Schicht gesezt.

Unzuständigkeit des Gewerbegerichts. Die Direttrice Fräulein S. 25. Auguftam Tage vor der Versammlung wurde die hatte gegen die Firma Fischbein u. Wendel( Wäschekonfektion) einen Versammlungsanmeldung anstandslos vom Gemeindeborstand be- Prozeß beim Gewerbegericht angestrengt. Da ihr Jahresgehalt bei stätigt. Die letzten Vorkehrungen für die Versammlung waren einem Monatssag von 170 m. 2000 m. überstiegen hätte, so hatte getroffen, da ging dem Einberufer plötzlich folgendes Schriftstück zu: das Gericht die Zuständigkeitsfrage zu prüfen. In Betracht kommt Gemeindevorstand.   Stadtlengsfeld, am 26. August 1904.§ 3 Absatz 2 des Gewerbegerichtsgefeßes, wonach als Arbeiter im Die Abhaltung der für heute abend anberaumten öffentlichen Sinne dieses Gesetzes auch gelten: Betriebsbeamte, Wert­Verbandsversammlung wird hiermit untersagt. meister und mit höheren technischen Dienst Leistungen betraute Angestellte, deren Jahresarbeits­Die durch§ 152 der Gewerbe- Ordnung gewährleistete gewerb- verdienst an Lohn oder Gehalt 2000 m. nicht übersteigt. Die liche Koalitionsfreiheit trifft die geplante Versammlung nicht. Letztere Kammer I, der Magistratsrat Dr. Leo vorsaß, stellte fest, daß die unterliegt vielmehr den Beschränkungen, unter die das Landesrecht Klägerin hauptsächlich für die Abteilung Kinderschürzen" der Firma die Vereins- und Versammlungsfreiheit stellt. Nach der dies- zum Mustern" engagiert worden war. Sie sollte neue Muster er­seitigen Gesetzgebung ist aber die Abhaltung einer Bersammlung finden, die Muster zeichnen und mit den Arbeiterinnen über die zu untersagen, wenn durch dieselbe eine dringende Gefahr Ausführung verhandeln. Das Zerschneiden der Stoffe nach be­für die öffentliche Ordnung und Sicherheit zu besorgen ist. stimmten Mustern besorgten die Arbeiterinnen selber. Die Eine solche Gefahr liegt hier vor. Der bestellte Referent ist Klägerin wurde wegen sachlicher Unzuständigkeit des Ge­der Vorsitzende des Verbandes der Porzellanarbeiter und befindet werbegerichts abgewiefen. Achtung, Parteigenossen! Dienstag, den 13. September, abends fich nach Inhalt des Verbandsorgans Die meise" jiegt auf figende aus: Dem aus lauter fachverständigen Beisitzern zusammen Begründend führte der Vor- 8 Uhr, findet im großen Saale des Gewerkschaftshauses die Partei­Agitationsreise, um eine allgemeine und intensive Agitation zu be- gefeßten Gerichtshofe habe es feinem Zweifel unterlegen, daß versammlung statt, in welcher die Delegierten der   Berliner Partei­treiben. Die Arbeiter der hiesigen Borzellanfabrik stehen aber dem es sich hier um eine leitende, mit höheren technischen Dienst- genossen über den Internationalen Kongreß in   Amsterdam Bes Berbande fern und es besteht daher die Gefahr, daß durch die Ver- leistungen verbundene Stellung im Sinne des§ 3 bsag 2 des Ge- richt erstatten werden. Wir ersuchen die Genossen, an diesem Lage sammlung die öffentliche Ordnung und der Friede zwischen Arbeit werbegerichtsgesetzes handele, ob man nun die Klägerin als andre Versammlungen nicht einzuberufen. Die Vertrauensleute von   Berlin und Umgegend.

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geber und Arbeitnehmer bedroht wird. Diese Gefahr wird noch Direttrice bezeichnen wolle oder nicht. Da in jener Stellung bas  

Berliner Partei- Angelegenheiten.