Vermischtes.

Selbstmord. Im Hause Forsterstraße 4 hat sich gestern die Frau den Lebensmut verlor und sich im Grunewald   das Leben ge= 1 des Arbeiters Ruppert wegen Familienzwiftigkeit vergiftet. Die nommen hat. Der 16jährige Paul Nehring, der Sohn eines Frau hinterläßt sechs Kinder; am Freitag, den 9. d. M., sollte die Lokomotivführers, war nach kurzer Probezeit bei dem Meister eine Tochter konfirmiert werden. Die Prinzessin Luise v. Koburg hat mit ihrem Versteckspiel ans Rosenburg als Lehrling eingestellt worden, scheint dort aber nach scheinend Erfolg. Aus allen möglichen Städten und Ländern kommen den Bekundungen, die vier seiner Lehrkollegen im gestrigen Nachrichten, in denen mitgeteilt wird, daß die Flüchtigen irgendwo Termin machten, ein wahres Martyrium durchgemacht zu haben. gesehen worden sein sollen. Bisher hat jedoch niemand von ihrem Aufent Seine Mutter hat wiederholt, wenn Aus den Nachbarorten. er sich zu Hause wusch, halt genaue Kenntnis. Ein Telegramm aus Paris  , wo sie an­Striemen und Beulen an seinem Körper bemerkt; Wenn Ueber einen Raubmordverfuch wird aus Groß- Lichterfelde   sie aber fragte, wo er diese Zeichen körperlicher Gewalt her hätte, geblich sein sollte, meldet: Weder auf den hiesigen Bahnhöfen noch auf der Polizeipräfektur findet die Nachricht Bestätigung, daß die berichtet: In der Nacht zum Mittwoch gegen 11 Uhr schickte sich der war der Junge verschlossen und gab niemals eine rechte Antwort. Prinzessin Luise von Koburg hier eingetroffen sei. Die Angehörigen 76 alte Rentier David Hesse, dessen Villa in der Marien- Nur seiner älteren Schwester gegenüber hatte er mehrfach die der Prinzessin Luise wollen übrigens von der französischen   Regie­ftraße 2a in Groß- Lichterfelde  - Ost belegen ist, an, in seinem Parterre- Aeußerung gethan: Wenn man mich aus dieser Lehrstelle nicht Schlafzimmer das Bett aufzusuchen. Niemand war bei ihm oder in wegnimmt, dann hänge ich mich noch auf!" Ab und zu war die ung benachrichtigt sein, daß die französischen   Gerichte einem eventuellen Auslieferungsbegehren feine Folge leisten werden. seiner Nähe, da seine Gattin in einem Sanatorium weilt und das Mutter eines andren Lehrlings zu Frau Nehring gekommen und hatte Aus Rom   wird bekanntlich versichert, Prinzessin Luise von Koburg Dienstmädchen sich bereits nach oben begeben hatte. Im Begriff erzählt, daß der Meister nach den Erzählungen ihres Sohnes befinde sich in Venedig  , während aus Genf   berichtet wird, die fich auszukleiden- es brannte nur ein Stearinlicht im Zimmer die Lehrlinge arg mißhandeln solle, und eine Bestätigung Brinzessin bewohne in Begleitung Mattafiichs eine Villa am Vier­erhielt der alte Herr plötzlich von hinten einen wuchtigen Schlag auf dieser Behauptung wurde durch die Thatsache geliefert, waldstädter See. Die Prinzessin werde Gutachten von französischen den Kopf mit einem fogen. Totschläger". Dem schwer Getroffenen daß jene Mutter ihren Sohn der Lehre nahm und

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aus

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Stöger, gestellt.

und schweizerischen Psychiatern einholen, um diese den Behauptungen rann das Blut über den Rücken. Taumelnd drehte er sich um und noch zwei andre Lehrlinge wegen schlechter Behandlung die verschiedener deutschen Psychiater entgegenzustellen. Sie soll mehrere sah sich dem Thäter gegenüber, der sich vor dem Schließen Lehrstelle verließen. Der Vater des Nehring gab auf solche Persönlichkeiten beauftragt haben, sich über die Möglichkeit ihrer der Hausthür in die Billa   eingeschlichen und versteckt haben allgemeinen Reden nicht viel; er wußte, daß Lehrjahre keine Herren- Chefcheidung zu informieren. Zwei politische Persönlichkeiten haben muß. Es entspann sich ein Ringen auf Leben und Tod zwischen jahre sind und hielt es nicht für vorteilhaft, den Jungen in eine sich bereits damit beschäftigt. Wie aus Wien   verlautet, wurde von dem Ueberfallenen und dem Verbrecher. Dieser suchte sein Opfer zu neue Lehrstelle zu bringen, zumal dieser, wie gesagt, über toburgischer Seite ein Verhaftungsantrag gegen die Mitwirkenden erivürgen und ließ erst davon ab, als der alte Herr auf die Worte empfangene Mißhandlungen sich gar nicht ausließ. Der junge in der Entführungs- Affaire der Prinzessin Luise, und zwar gegen des Verbrechers:„ Geld oder das Leben!" sich bereit erklärte, das Nehring scheint dem Angeklagten persönlich verhaßt gewesen zu sein, Heren Joseph Weizer und die Freundin Mattastichs, Frau Marie Zu denn nach dem Zeugnis der ehemaligen Lehrkollegen hat der diesem Behuf führte Herr Hesse, der sich kaum noch aufrecht halten Meister bei den lumpigsten Kleinigkeiten sofort auf ihn los­konnte, den Räuber nach dem Eßzimmer, öffnete dort den Schreib- geschlagen. Mit Maulschellen und Schlägen gegen den Kopf, Ein Forstbrand ist in Gelbensande  , dem Ort, wo der sekretär und übergab dem Verbrecher einen Barbetrag von 100 m. bei denen die Nase zum Bluten kam, soll der Knabe faft Kronprinz von Preußen Verlobung feierte, gestern ausgebrochen. In demselben Augenblick, als der Mann auf den Korridor heraus- täglich traktiert worden sein. Er hat mehr Brügel bekommen wie Gestern nachmittag gegen 2 Uhr entstand in der großherzoglichen trat, um, wie er vorgab, durch die Hausthür zu verschwinden, kam die andren. Aus der Fülle der Mißhandlungen hatte die Anklage Forst unmittelbar hinter dem großherzoglichen Jagdhause vermutlich das durch das Geräusch aufgescheuchte Dienstmädchen die Treppe vier Specialfälle herausgegriffen: In dem einen Falle ist der Junge durch die Funken der Lokomotive des furz vorher vorübergefahrenen herab. Jezt machte der Kerl kurz fehrt und sprang durch das mit einer Drehbankschnur gezüchtigt worden, daß eine daran be- Buges ein Waldbrand. Das Feuer brach an zwei verschiedenen Fenster in den Garten. Als der That dringend verdächtig erscheint findliche Schnalle entzwei ging und der Knabe schmerzerfüllt schrie: Stellen der Forst aus. Die großherzoglichen Herrschaften und der der 23 Jahre alte, aus Brandenburg   a. H. gebürtige Maler Otto Ach liebes Meisterchen, schlagen Sie doch nicht zu sehr!" Der An- Kronprinz beteiligten sich lebhaft an den Löscharbeiten. Bisher ist Stegel, der bereits seit sechs Wochen beschäftigungslos war und in geklagte soll dabei blindlings darauf losgeschlagen haben, un es noch nicht gelungen, des Feuers Herr zu werden. Das groß­der Schillerstr. 7 bei Frau Weller eine Schlafstelle inne hatte. Als bekümmert darum, wohin er traf. Als der Knabe einmal beim herzogliche Jagdhaus ist zwar nicht unmittelbar bedroht, doch der zu Kegels Aufspürung entsandte Polizeibeamte dort sichtbar Schmieden etwas falsch gemacht hatte, rief ihm der Lehrherr zu:„ Du herrscht die Gefahr, daß das Feuer noch größere Dimensionen an nimmt. wurde, verriegelte Stegel von innen die Thüre seines Zimmers, Dchse, was machst Du für Dummheit" und gab ihm mit dem Eine Million von einem Wiener   Rechtsanwalt unterschlagen. flüchtete durch das Fenster und entkam trotz der sofort mit ver- Schmiedehammer einen Stoß gegen den Kopf, daß er eine große Das Neue Wiener Abendblatt" meldet, daß sich bei der Juventar­stärkten Kräften auch die Gendarmen wurden aufgeboten auf- Beule an der Stirn davon frug. Wieder ein andres Mal gab der aufnahme in der Kanzlei des Rechtsanwalts Herz, der sich vor genommenen Verfolgung. Herr Hesse soll lebensgefährlich ver- Angeklagte im Jähzorn dem Jungen einen Stoß mit einem Band- einigen Tagen erschossen hat, das Fehlen verschiedener ihm an­Tezt sein. eisen und einen Fußtritt gegen das Gesäß, so daß der Junge vertrauter Depots in Höhe von mehr als einer Million Kronen zwischen das am Boden liegende Eisen fiel. Bei einer ähnlichen ergeben habe. Hie guet Brandenburg allewege." Aus Schmargendorf   Gelegenheit soll er den am Boden liegenden Lehrling noch weiter schreibt man uns: Unterm Hohenzollernkurs segeln wird die auf mit Fußtritten bedacht haben. Unter solcher Behandlung ist der Eichsfelde ausgebrochen war, ist früh zum Stillstand gekommen. Es Die verheerende Feuersbrunst, die in Dingel städt auf dem heute plötzlich einberufene Sigung der Schmargendorfer   Gemeinde Snabe feines Lebens überdrüssig geworden. Nachdem er schon sind im ganzen etwa 50 Häuser niedergebrannt. Den Anstrengungen vertretung, welche sich mit der Aenderung des Ortsnamens zu be- wiederholt seinen Lehrkollegen gegenüber Selbstmordgedanken geäußert von 14 Feuerwehren gelang es, die bereits brennende Hauptpfarr­fassen hat. Bekanntlich soll die auf einmal alt und häßlich ge- hatte, erhielt am 3. Juni der Lehrling Erich Liebig folgenden Brief firche so weit zu retten, daß nur der Dachstahl und die Fenster be­wordene Bezeichnung Schmargendorf   in das flangvolle, ursprüngliche von ihm:„ Lieber Erich! Ich bin endlich aus dem Leben geschieden. Der schädigt sind. Der Schaden wird auf über eine Million geschätzt. Markgrafendorf" zurückgeändert werden. Dieser von außen Meister hat mich dazu gezwungen, da ich mich nicht länger von ihm Das Feuer kam in der mechanischen Weberei von J. Engelhardt Hereingetragene Wunsch, der zuerst auftauchte, als auch mit der mit Schlägen trattieren lassen wollte. Ich bin ein Mensch und kein u. Co. aus und entstand durch das Blazen eines Motors. Um Anlegung des Hohenzollern   dammes begonnen wurde und Hund, den er mit Füßen stoßen kann. Er hat immer gesagt, er 5 Uhr nachmittags waren bereits 14 Häuser niedergebrannt. Der welcher der Stimmung in gewissen Kreisen Rechnung trägt, muß wird mich noch windelweich kriegen, aber es wird ihm nicht gelingen. Brand dehnt sich immer weiter aus. Bald war die ganze Haupt­jetzt Schmargendorf   als innerstes Herzensbedürfnis seiner Einwohner Jm Grunewald fannst Du mich als Leiche finden. Ich habe nur straße von den Flammen ergriffen; ebenso ein Teil der Lindenstraße verlassen. So wird's gewünscht. Nun, wenn heute der Patriotismus noch die letzte Bitte, daß Du meiner Beerdigung beiwohnst. Lebe und der Heiligenstädterstraße. der Gemeindevertretung sich im Taumel der Begeisterung mit der wohl! Dein Paul." Aehnliche Briefe erhielten auch die Eltern des Bahnhofstraße Auch auf die Häuser in der war das Feuer Thatsache abzufinden weiß, daß bei der letzten Reichstagswahl die Knaben und noch mehrere seiner Freunde. Er hatte Ernst gemacht: Häuserkomplexe find übergesprungen. Ganze total Bis zu niedergebrannt. Socialdemokratie in Schmargendorf   als stärkste Partei hervorgetreten als man im Grunewald   Nachforschungen nach ihm anstellte, brei Stunden entfernten Stadt Heiligenstadt  ist, so wird es wohl der Arbeiterfchaft gleichgültig fein, ob fand man ihn in der Nähe von Schildhorn an einem Baum erhängt Brandwolfen. Außer der Engelhardtschen Weberei ist auch die große fie ihre Agitation im alten socialdemokratischen Schmargen- vor. Der Angeklagte bestritt die Angaben der Lehrlinge und Fabrik von Kunckell( Weberei) sowie die Apotheke, das Lehrerhaus, dorf oder im neuen roten Markgrafendorf entfalten kann. De behauptete, daß die letzteren, und mit ihnen der Verstorbene, sich der Neubau des Dr. Gertler und mehrere Geschäftshäuser bereits Was mag der Mann verbrochen haben? Das große Töpferdorf vielfach sehr unnüz gemacht hätten und er im Interesse der Aufrecht- eingeäschert. Um 6 Uhr fing die katholische Haupt- Pfarrkirche, die Velten   hatte vor einiger Zeit die Neuwahl eines Gemeindevorstehers erhaltung der Zucht und Ordnung mehrmals Züchtigungen habe herrliche St. Gertrudis- Kirche, ebenfalls zu brennen an. Die Kirche vorzunehmen, und die Gemeindevertretung hatte durch einstimmigen vornehmen müssen, bei denen er aber sein Büchtigungsrecht nicht brennt im Innern lichterloh und ist verloren. Die Kirche hat keinen Beschluß Herrn Dr. jur. Knappe hierfür in Aussicht genommen. überschritten habe. Die vernommenen Lehrlinge blieben aber bei Turm, sondern nur einen Stumpf; fie faßt gegen 4000 Personen. Die Bestätigung zu der Wahl ist jedoch seitens der Regierung ver- ihrer Darstellung. Der Versuch des Angeklagten, die Sache Das Mittelschiff ruht auf zehn schlanken Pfeilern. Das hohe Chor sagt worden, und zwar ohne Angabe von Gründen. Herr Knappe so hinzustellen, aus Angst vor ist prächtig ausgemalt und mit Fenstern verziert, die kostbare Glas­beabsichtigt, um eine Angabe der Gründe zu erzwingen, eine münd- ihm, sondern aus Angst vor seinem eignen Vater in den malerei aufweisen. Die Feuerwehr war dem Element gegenüber liche Verhandlung vor dem Bezirks- Ausschuß zu beantragen. Die Tod gegangen fei, mißlang vollständig. Staatsanwalt Assessor machtlos, da großer Wassermangel herrscht und ein heftiger Wind Dr. Re de hielt den Angeklagten für überführt, das ihm als Lehr- aus Südosten geht. Beltener Gemeinde- Bertretere un bus Von Heiligenstadt, Mühlhausen   und allen Es ist doch eine schöne Sache um das Selbstverwaltungsrecht herrn zustehende Büchtigungsrecht in der unerhörtesten Weise über- Dörfern rücken die Feuerwehren herbei. Die Sturmglocken läuten der Gemeinden. Allen bösen Erfahrungen zum Troz bilden liberale schritten und dadurch einen jungen Menschen in den Tod getrieben zu und alles eilt zur Unglücksstätte. Ein Viertel der Stadt, und zwar Schwärmer sich immer noch ein, daß wir in Preußen wirklich ein haben. Er beantragte sechs Monate Gefängnis. Der das schönste, liegt in Afche. Viel Vieh ist verbrannt. Verlust an folches Recht befizen. Gerichtshof schloß sich den Ausführungen des Staatsanwalts an Menschenleben ist nicht zu beklagen. und erkannte nach dessen Antrage.

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als ob der Knabe nicht

Die rote Fahne auf dem Charlottenburger Rathaus. Eine Dieser Mörder eines armen Knaben ist billig genug davon ge­Korrespondenz meldet: Einen Sturm im Glas Wasser hat eine rote fommen, wenn man bedenkt, daß seine Strafe nicht viel höher aus Fahne auf dem Charlottenburger Rathaus erregt. Am Sedantage, fiel, als die in den bekannten Erpressungsprozessen ehrenhaften Arbeitern so wurde dort berichtet, wurde auf dem bedeutend hohen Turm des zudiktierte. Halunken, die als„ ehrsame Handwerksmeister" ihre Lehrlinge Rathauses eine rote Fahne geschwenkt. Diese Thatsache barbarisch mißhandeln, giebt es wohl mehr als diesen einen Rosen­hat eine umständliche Untersuchung hervorgerufen. Man vermutete burg  , und es fragt sich, wie solchen Brüdern die Prügelluſt aus eine politische Demonstration. Es wurde jedoch festgestellt, daß es zu treiben ist. Unfres Erachtens ist es Aufgabe der Gesellen fich lediglich um einen alten Brauch der Bauhandwerker handelt. und Arbeiter, die Meister zu gesitteten Menschen zu erziehen. Ein jeder kennt die rote Fahne, die vor Neubauten geschwenkt wird, wer sich derartige Roheiten mit ansieht und dem Meister nicht wenn ein Stein- oder Mörtelwagen von dem Grundstück des Neubaues ernsthaft zu verstehen giebt, daß er seine Bestialität zu zügeln habe, auf die Straße fährt. Die Fahne soll die vorbeifahrenden Fuhr- wer in der Werkstatt die wehrlosen Knaben nicht in Schuß nimmt, werke und Fußgänger warnen. Auch bei dem Charlottenburger der macht sich mitschuldig an den Noheitsvergehen und ihren Rathaus hat die Fahne lediglich die Bedeutung des Signals. traurigen Folgen. Die organisierte Arbeiterschaft kann manchen Das Gerüst wird jezt abgebrochen. abgebrochen. Es müssen da große Jammer verhindern, wenn sie auf prügelsüchtige Meister ernsthaft Balten herabgelassen werden. Sind diese an dem Flaschenzug be- acht giebt. festigt und von ihren früheren Verbindungen gelöst, so erhält der Auf einer höchst unsoliden Grundlage beruhte ein" Lombar­unten arbeitende Maschinenmeister das Zeichen zum Herablassen mit Hilfe der Fahne. Die Erregung über die rote Fahne erscheint be- dierungs-, Kreditgewährungs- und Hypothekenbeleihungs- Geschäft", greiflicher, wenn jetzt erzählt wird, auch bei der Fertigstellung des Turmes wäre unter die Flagge der Stadt eine rote Fahne in demonstrativer Weise angebracht, bald aber bemerkt und wieder ent­fernt worden.

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trieben

der die

Ausbruch der Epidemie im Stadtgebiete wurden beim Heere 39, Die Typhus  - Epidemie in Teschen   geht sichtlich zurück. Seit dem bei der Landwehr 24 und bei den Bürgern 110 Krankheitsfälle fonstatiert. Beim Militär wurde seit dem 27. August keine, bei der Bürgerschaft eine nur geringe Zunahme verzeichnet. In der Stadt ereigneten sich drei Todesfälle; in 11 Landgemeinden tamen 22 ver­einzelte Typhusfälle vor, von denen zwei tödlich verliefen. einzelte Typhusfälle vor, von denen zwei tödlich verliefen.

Furchtbare Pulverexplosion. Aus Neapel   wird telegraphiert: Jm Laboratorium des Pyrotechnikers Orsini   in Bari   fand eine furchtbare Pulverexplosion statt, wobei das Laboratorium zerstört wurde. Orsini und zwei seiner Söhne wurden getötet, die Tochter erlitt furchtbare Brandwunden.

Aus Aachen   wird über einen Eisenbahnunfall gemeldet: Gestern abend 914 Uhr lief der Personenzug 400 von Richterich   auf den vor dem Bahnhof Aachen  - Templerbend haltenden holländischen Güterzug schaden ist erheblich. Beide Geleise waren auf etwa sieben Stunden 1331 auf, wobei der Schlußbremser getötet wurde; der Material­gesperrt. Der Personenverkehr wird durch Umsteigen an der Unfall­welches im Frühjahre 1902 von dem Kaufmann Benno Linde stelle aufrecht erhalten. Die Untersuchung über die Ursache ist im Gang. gesperrt. Der Personenverkehr wird durch Umsteigen an der Unfall­mann im Hause Georgenkirchplatz 22 eingerichtet wurde. Linde- stelle aufrecht erhalten. Die Untersuchung über die Ürsache ist im Gang. Noch ein Eisenbahnunfall hat sich ereignet. Es wird darüber mann hatte selbst kein Vermögen, von der 500 m. betragenden Mitgift seiner Ehefrau war aber noch die kleinere Hälfte vorhanden, aus Hannover   berichtet: In der Nacht vom 6. zum 7. September Uns will scheinen, daß auch nicht das geringste Unglück in die für Beschaffung der Comptoir- Einrichtung draufging. Nun betrat dieses Jahres vormittags gegen 2 Uhr wurde auf der Station Charlottenburg   angerichtet worden wäre, wenn wirklich jemand in Lindemann den üblichen Weg, um in den Besitz von Mitteln zu Wunstorf   dem in Ausfahrt begriffenen Durchgangs- Güterzug 7617 demonstrativer Absicht auf dem dortigen Rathausturm die rote Fahne gelangen. Durch die Berurteilung fo vieler Kautions- Bremen- Hainholz von dem Durchgangs- Güterzug 6701 Göttingen­geschwenkt hätte. Nur das Rindvieh gerät bekanntlich im Anblick schwindler gewarnt, suchte Lindemann zunächst einen Buch- Bremen infolge Nichtbeachtung des Haltesignals am Einfahrts­halter mit Der roten Farbe außer Fassung. einer Einlage". ging ihm maste in die Flanke gefahren, wobei der Lokomotivführer des Herr Born aus Goldap   ins Netz, der allerdings einräumte, von Güterzuges 7617 erheblich und weitere vier Lokomotiv- und Zug­Die plötzliche Schließung der Schöneberger Volksbücherei und der Buchhalterei nichts zu verstehen, aber dennoch mit einem Monats- begleitbeamte leicht verletzt wurden. Beide Zuglokomotiven und Lesehalle hat allerhand Gerüchte geweckt. Den regelmäßigen Be- gehalt von 125 M. angenommen wurde, weil er sich bereit finden sechzehn Güterwagen entgleisten. Der. Schaden an Betriebs­suchern der Lesehalle fann es natürlich nicht entgangen sein, daß sie ließ, eine Einlage von 2500 M. zu machen. Lindemann wußte es material und Gütern ist beträchtlich. Infolge Sperrung acht Tage nach Beendigung der alljährlichen Inventur, die diesmal ihm so glaubhaft vorzustellen, daß das Geschäft einen glänzenden der beiden Bremer   Hauptgeleise am Ostende   des Bahnhofes Wunstorf  sogar sechs Wochen gedauert hatte, mit einem Male wieder ge- Gewinn abwerfen werde, daß Born sich übertölpeln ließ. mußte der Schnellzug 146 von Braunschweig   nach Bremen   über schlossen wurde. Hoffentlich bringt der Magistrat bald Licht in diese erklärte Lindemann, daß er ein großes Depot bei der Bank habe Lehrte  - Uelzen   umgeleitet werden und traf mit 2 Stunden 50 Min. dunkle Angelegenheit. Befremdend muß es auf den Besucher dieses und dies wurde auch von der Ehefrau Lindemann bestätigt. Bei Verspätung in Bremen   ein. Um 8 Uhr vormittags konnte der ein­öffentlichen Instituts wirken, daß seit dem 31. Mai 1902 für die dieser Bank sollte auch Borns Einlage hinterlegt werden. Dies ist geleifige Betrieb nach Richtung Bremen   infolge Einbauens einer jezt 18 000 Bände umfassende Bücherei noch kein Nachtrag zum allerdings geschehen, aber Lindemann hob es nach und nach bald umgehungsstrecke wieder aufgenommen werden, während der zwei­Katalog herausgegeben ist, so daß also eine vollständige Ueber- wieder ab, um damit seinen Lebensunterhalt zu bestreiten. Als das Geld geleijige Betrieb erst nach Beendigung der Aufräumungsarbeiten, ficht über das vorhandene Material fehlt. Im Etat für verbraucht war, wurde ein andres Opfer gesucht und dies in der Person welche im Laufe des Tages zu erwarten steht, eingerichtet werden 1903 waren bereits 500 M. zur Neuauflage des Katalogs eingestellt, des früheren Lehrers N. gefunden, der eine Einlage von 1000 m. hergab. ann. Soweit durch die eingeleitete Untersuchung bis jetzt festgestellt aber immer noch mußten sich die Leser mit unvollständigen, zum Schließlich kaufte Lindemann ein kleines Cigarrengeschäft für 100 m. wurde, hat der Lokomotivführer des Güterzuges 6701 Schuld an dem Teil mangelhaften Ergänzungen begnügen. Daß die diesmalige und nahm dafür einen Verkäufer an, der eine wenn auch nur geringe Unfall, indem er das Haltefignal überfuhr. Revision, die in den letzten Jahren von dem kürzlich verstorbenen Einlage zu leisten hatte. Sämtliche Angestellten sind um ihre Er- Ein Themse  - Dampfer gesunken. Der Themse  - Dampfer Queen Dr. Ignatius vorgenommen wurde, sich so lange hinzieht, wirft ein sparnisse gekommen. Lindemann hatte nicht ein einziges Hypotheken- Elizabeth", der 200 Passagiere an Bord hatte, fuhr vorgestern bei eigentümliches Licht auf die Verwaltung. Das Institut selbst, das geschäft zu stande gebracht. Das Cigarrengeschäft hatte eine Ein- der Durchfahrt durch New Bridge auf einen Gegenstand im Fluß­von Jahr zu Jahr ausgebaut wurde, erforderte bereits innahme von täglich 3-5 Mark erzielt. Lindemann stand bette, wie man annimmt, auf einen alten Pfahl, so unglücklich auf, diesem Etat einen Zuschuß von 13 624 W., wovon auf die Ver- nun gestern wegen Betruges in drei Fällen vor der dritten daß es nur der Kaltblütigkeit des Kapitäns zu danken ist, daß ein waltungslosten allein 8160 M., auf persönliche Ausgaben 5574 M. Ferien- Straffammer des Landgerichts I  , während seine Ehe- ernstlicher Unglücksfall vermieden wurde. Der Kapitän ließ sofort entfallen, denen nur eine Einnahme von 460 M. gegenüberstehen. frau sich wegen Beihilfe zum Betruge in einem Falle zu ver- das Schiff an der Landungsbrücke anlegen und befahl den Passagieren, Die Stellung des feit dem 1. April 1904 amtierenden Leiters der antworten hatte. Lindemann bestritt entschieden, daß er darauf aus- an Land zu gehen. Kaum hatten die letzten Passagiere den Dampfer Anstalt, Dr. Richter, ist mit 3000 m., diejenige des Bücherwarts, die gegangen sei, einen der von ihm Angestellten zu schädigen. Er habe berlassen, als dieser sant. Er liegt hinten tief unter Wasser, während von Fräulein Richter versehen wird, mit 1350 M. dotiert. An thatsächlich viele Hypothekengeschäfte an der Hand gehabt und sich sein vorderes Ende hoch in die Luft ragt. Entschädigung für Hilfskräfte wurden in diesem Jahre 600 M. ber- die größte Mühe gegeben, aber feins sei zu stande gekommen. Die ausgabt. Beweisaufnahme fiel zu Ungunsten der Angeklagten aus, worauf Marktpreise von Berlin   am 6. September. Nach Ermittelungen des der Staatsanwalt gegen Lindemann neun Monate Getgl. Polizei- Präsidiums. Für 1 Doppel- Centner: Weizen**), gute Sorte fängnis, gegen dessen Ehefrau einen Monat Gefängnis Roggen**), gute Sorte 13,90-13,88 m., mittel 13,86-13,84 M., geringe 17,65-17,64 M., mittel 17,63-17,62 M., geringe 17,61-17,60 0. Gerichts- Zeitung. beantragte. 13,82-13,80 M. Futtergerste*), gute Sorte 15,20-14,40 m., mittel 14,30 Der Gerichtshof erkannte mit Rücksicht auf die Gemein- bis 13,50 m., geringe 13,40-12,70 M. Syafer*), gute Sorte 16,50-15,70 m., In den Tod getrieben. Die Tragödie eines Lehrlings erregte gefährlichkeit des Treibens des Angeklagten Lindemann gegen mittel 15,60-14,90., geringe 14,80-14,10 M. Erbsen, gelbe, zum kochert gestern im Saale der zehnten Straftämmer des Landgerichts I all- diesen auf ein Jahr Gefängnis bei sofortiger Verhaftung, 40,00-28,00 M. Speifebohnen, weiße 50,00-25,00 M. Linsen 60,00-25,00 Mr. aus der Chausseestraße wurde beschuldigt, einen seiner Ausbildung gegen die Ehefrau Lindemann auf einen Monat Gefängnis. Startoffeln, 12,00-7,00 M. Richtstroh 4,32-4,00 M. Für 1 Kilogramm Butter 2,60-2,00 M. Gier per Schod 4,00-2,80 m. überwiesenen Lehrling derartig mißhandelt zu haben, daß der Junge *) Frei Wagen und ab Bahn.  **) Ab Bahn.

Heat 9,40-6,60 M.