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werden.

Briefen Kellerhoffs nicht um§ 175.

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Aus den Nachbarorten.

Eine Wahlrechtsdebatte im Charlottenburger Stadtparlament.

Vermischtes.

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tellung an Beamte der Charlottenburger Kriminalpolizei kommen| Einen Mörike - Abend veranstaltet am Sonntag, den 11. September, wegen gar nicht wissen konnte, wer sein Beiniger war. Dem über abends 8 Uhr, die Neue Freie Voltsbühne" in den fallenen Billenbesizer David Hesse ging es gestern nachmittag schon Der Abgeordnete Dasbach bittet uns, folgende Mitteilung auf- Berliner Industrie- Sälen, Beuthstr. 19/20. Mitwirkende: Dr. Gust. erheblich besser und Lebensgefahr erscheint nunmehr ausgeschlossen. zunehmen: Die meisten Berichte über Kellerhoffs Erpressungsversuch Kühl( Vortrag und Recitationen), Frau Else Moest- Schoch( Gesang), find lückenhaft und unrichtig. Die meisten Blätter melden, K. habe Kapellmeister Frizz Otto( Klavier). Eintrittskarten( für Gäste a 50 Bf.) sich einer Erpressung schuldig gemacht. Dies ist unrichtig; es handelt sind außer an den bekannten Zahlstellen auch in der Amelangschen sich nur um einen Versuch, denn der Abg. Dasbach hat an Keller- Buchhandlung, Potsdamerstr. 126, zu haben. hoff nichts gezahlt, sondern dessen anonyme Briefe der Polizei zur Ermittelung des Absenders übergeben, und diese Ermittelung ist mit Dasbachs Beihilfe gelungen. Diese Angaben fehlen in den meisten Blättern. Ferner wird behauptet, der Abg. Dasbach sei mit Keller­hoff intim befreundet" oder jahrelang befreundet gewesen". Dies iſt auch nicht wahr. Er hat Kellerhoff nur zweimal bei politischen Versammlungen gesehen. Endlich handelt es sich in den anonymen Die Baugenossenschaft Paradies wird am Sonntag die Feier der Grundsteinlegung auf ihrem 144 Morgen großen Gelände bei Bohnsdorf begehen. Es sollen dort zunächst drei Häuser mit un­gefähr 15 Wohnungen errichtet werden. Die Genossenschaft zählt zur Zeit 1200 Mitglieder. Das Bureau befindet sich Kottbuser Ufer 44, Hof I rechts; der Vorsitzende Herr G. Koßka wohnt Wiener­fraße 29 parterre. Ein mutmaßlicher Kindesmord beschäftigt wieder die Kriminal­polizei. In dem Hause Markusstr. 35 war ein Klosetrohr verstopft. Als ein Arbeiter nach der Ursache forschte, fand er in dem Rohr die Leiche eines Kindes, das nach ärztlichem Gutachten schon einige Wochen alt gewesen sein muß. Spuren äußerer Gewalt wurden zwar an der Leiche nicht wahrgenommen, doch ist trotzdem nicht an zunehmen, daß das Kind eines natürlichen Todes gestorben sei.

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Zur Flucht der Prinzessin Luise von Koburg. Die Humanité", das Blatt unfres Parteigenossen Jaurès in Paris , veröffentlicht nach einem Telegramm von dort einen Artikel von Albert Südekum , in dem dieser erzählt, daß Prinzessin Luise von Mittwoch bis Sonn­abend nach ihrer Flucht in seinem Hause in Berlin geweilt hat, daß Versammlung in zweiter Lesung den socialdemokratischen Antrag auf aber erst bekannt geben wird, wenn sie alle Garantien hat, Am Mittwoch beriet die Charlottenburger Stadtverordneten sie sich jetzt in vollkommener Sicherheit befindet, ihren Aufenthalt Ersatz des Dreiklassen- Wahlsystems zu den Gemeindevertreterwahlen daß sie nicht nach einer Jrrenanstalt zurückgebracht werden kann. dem der Antrag zur Prüfung überwiesen war, war zu folgenden Hause längere Gespräche mit ihr geführt hat, giebt folgendes Urteil durch das allgemeine, gleiche und geheime Wahlrecht. Der Ausschuß, Südefum, der während des Aufenthaltes der Prinzessin in seinem Beschlüffen gekommen: a) das geheime und das gleiche Wahlrecht ist über fie ab:" Sie ist eine sehr lebhafte und interessante Frau; für die Stadtverordnetenwahlen anzustreben. Das allgemeine Wahl meiner Ansicht nach ist sie im vollen Besitz ihrer Geisteskräfte, sie recht soll ohne irgend welchen Census von allen Bürgern ausgeübt hat sicherlich alle Fehler, die ihrer Geburt und ihrer Erziehung an­werden, die mindestens ein Jahr in der Gemeinde wohnen; b) das haften; sie ist viel zu sehr Prinzessin, um wie alle Welt sein zu können. Privileg der Hausbesitzer soll aufgehoben werden; c) der Magistrat| In jedem Augenblid ihrer Flucht, während deren sie vom Mizgeschick soll ersucht werden, geeignete Schritte zu unternehmen, um die vor verfolgt wurde, hat die Prinzessin bewunderungswürdigen Mut und stehenden Beschlüsse zu verwirklichen. Auf Grund dieser Beschlüsse Geistesgegenwart gezeigt. Sie will übrigens weiter nichts haben als empfahl der Ausschuß der Stadtverordneten- Versammlung folgenden ihre Freiheit, alle andern Pläne, die man ihr zuschreibt, wie die Antrag:" Der Magistrat wird ersucht, mit den Vertretungen andrer Scheidung vom Prinzen Koburg und die Heirat mit Mattafich, Kommunen in Verbindung zu treten, um gemeinsam geeignete find reine Erfindung, sie ist gläubige Katholikin; um eine Scheidung Schritte bei den gefeßgebenden Faktoren behufs Ersehung des zu erhalten, müßte sie einen Religionswechsel vornehmen, und daran Dreitlassen Wahlsystems durch das geheime, denkt sie nicht. gleiche, allgemeine, nur an die Bedingung eines Unfre Leser werden begreifen, daß bis dahin, wo es alle mög Die Verzweiflungsthat einer Familie. Eine unerwartete Wendung einjährigen Aufenthalts geknüpfte Wahlrechtlichen Fährlichkeiten zu überwinden galt, die liebe Neugier hat die Untersuchung hinsichtlich der Verzweiflungsthat in der Schön- unter Aufhebung des Privilegs der Hausbesizer unbefriedigt bleiben mußte. Es wird sich nunmehr sehr Holzerstraße genommen, über die wir am Montag berichteten. In bei den Wahlen zur Gemeindevertretung zu unternehmen." bald Gelegenheit finden, in dieser Angelegenheit das Nötige mit dem Hause Schönholzerstr. 22 wurden, wie wir mitteilten, der Genosse Dr. Borchardt hob als Referent hervor, daß nach zuteilen. Ginframhändler Oskar Habicht, ein früherer Bäckergeselle, und seine Ansicht des Ausschusses die Stadtverordneten- Versammlung zweifellos Chefrau Leonie, geb. Weniger, durch Leuchtgas vergiftet auf- für die Beratung eines Antrags auf Aenderung des Wahlrechts auswärts verbreiteten Nachrichten über die hier herrschende Typhus­Zur Typhus - Epidemie wird aus Detmold berichtet: Die gefunden. Von einem Leitungsrohr, das im Keller mündete, war der zuständig sei. Der Ausschuß habe sich einstimmig für die geheime Epidemie sind zum Teil unrichtig und übertrieben. Bis jetzt Herschluß abgeschraubt. Habicht wurde ins Leben zurückgerufen und Wahl ausgesprochen, da vermieden werden müsse, daß die Wähler find 288 Erkrankungen vorgekommen; der größere Teil ist aber nur nach der Charité gebracht, seine Frau war bereits tot. Nach der ganzen durch öffentliche Stimmabgabe wirtschaftlich geschädigt werden. Bon typhusverdächtig bezw. typhusähnlich. Die einzelnen Fälle sind sehr Bachlage war anzunehmen, daß die Eheleute wegen mißlicher Ver- der ursprünglichen Absicht, die Censuswahl einzuführen, seien die- typhusverdächtig bezw. typhusähnlich. Die einzelnen Fälle sind sehr leicht, und die Krankheit ist im Abnehmen begriffen. Heute morgen mögensverhältnisse gemeinsam in den Tod gegangen feien. Die jenigen Ausschußmitglieder, die diesen Gedanken propagiert hatten, find 12 typhusverdächtige Erkrankungen angemeldet worden. Prof. weiteren Ermittelungen der Kriminalpolizei förderten jedoch Dinge von selbst wieder abgekommen, nachdem nachgewiesen sei, daß die Emmerich- München wird zur Vornahme von Untersuchungen hier Lage, die den Ehemann schwer belasten. Hierbei spielen Zahl der Wähler, die jetzt 34 655 beträgt, sich bei einem Census von eintreffen. Die Krankheit ist wahrscheinlich durch Soldaten aus namentlich Briefe, die man von ihm gefunden hat, eine Rolle. Es 900 M. auf 29 221, bei einem Census von 1500 M. auf 13 335 und besteht jetzt der dringende Verdacht, daß Frau Habicht mit der Ver- bei einem Census von 2100 M. fogar auf 9917 verringern würde. wassers durch das hygienische Institut in Göttingen hat ergeben, daß Friedrichsfelde eingeschleppt worden. Die Untersuchung des Trink­weiflungsthat feineswegs einverstanden war, sondern von ihrem Der Ausschuß fordere ein gleiches Wahlrecht in vollem Umfange das Wasser vollständig frei von Typhuskeimen ist. Manne wider ihren Willen umgebracht worden ist. Habicht und die Beseitigung des Privilegs der Hausbesizer, das sich als wurde daher gestern, als er geheilt das Krankenhaus verlassen konnte, überlebt und schädlich erwiesen habe und um so weniger gerecht­von der Kriminalpolizei verhaftet und wegen Mordes der Staats- fertigt sei, als die Grundstücke, namentlich in Charlottenburg , recht anwaltschaft vorgeführt. häufig ihren Besitzer wechseln und der Hausbesizer in heutiger Zeit zu den Gewerbetreibenden gezählt werden müsse. Wer etwa glaubte, daß das Plenum sich der Ansicht seines Aus­schusses fügen werde, der sollte durch die Debatte eines besseren belehrt werden. Die liberale Fraktion, die im Ausschuß durch drei Ver- Mitglieder vertreten war, von denen zwei Dr. v. Liszt und Dr. Spiegel- für den socialdemokratischen Antrag gestimmt hatten brachte im Plenum einen nichtssagenden Gegenantrag ein, der den Magistrat ersucht, mit den Vertretungen andrer Kommunen in Ver­bindung zu treten, um gemeinsame Schritte bei den gesetzgebenden Faktoren zu unternehmen behufs Abänderung des Gemeinde Wahl­rechts bezüglich der öffentlichen Abstimmung, des Dreiklassen- Wahl­systems sowie des Privilegs der Hausbesiger in seiner jezigen Aus­dehnung.

Verschwunden ist seit Dienstagvormittag die 76 Jahre alte Witwe Amalie Ditschkowski, die bei ihrem Schwiegersohn, Arbeiter Maaß, Schönleinstr. 30 vorn 1 Treppe, wohnt. Die alte Frau ist etwas schwachsinnig und leidet an Krämpfen; es wird ver­mutet, daß ihr ein Unglück geschehen ist. Wer etwas über den Ver­bleik der Verschwundenen weiß, wird gebeten, Herrn Maaß Mit teilung zu machen.

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Ueber eine Feuersbrunst wird aus Neutomischel gemeldet: Das im hiesigen Streise belegene 1021 Einwohner zählende Dorf Bolewiz ist zur Hälfte niedergebrannt. 116 Gebäude sind voll­ständig zerstört; ein Mann wird vermißt. 180 Familien find obdachlos. Das Feuer ist gelöscht, seine Entstehungsursache ist noch Man ist im Begriff, Baracken für die Obdachlosen nicht ermittelt. aufzustellen.

Magdeburg , 8. September. ( B. H. ) Der Buchhalter, Jensen, der auf einer Bant in Stopenhagen 5000 Kronen unterschlug, wurde In seinem Besitz wurden noch rund 2000 Kronen hier verhaftet. gefunden.

Brand eines Kohlenlagers. Aus Essen a. R. wird berichtet: Das ungefähr 20 000 Doppelwaggons umfassende Kohlenlager des Kohlensynditats an der Eisenbahnstrecke Bottrop- Osterfeld geriet in Brand. Der größte Teil der Kohlen ist verloren.

urteilt.

Attentat einer Berlinerin. Ueber einen Mordversuch und Selbst­mord einer Berlinerin in Magdeburg werden von dort folgende Einzelheiten gemeldet: Die Köchin Bertha Stief aus Berlin war zu Anfang dieser Woche in Magdeburg eingetroffen und hatte in der ung ihres Bräutigams, eines Kaufmanns, in der Georgen­firebaselbst Logis bezogen. Nachdem beide am Abend verschiedene Was die Liberalen wollen, ist aus dem Antrag nicht ersichtlich. der Lehrer Engelbert Knülle wegen Sittlichkeitsverbrechens an neun Duisburg , 8. September. ( B. H. ) Vor der Straffammer wurde Bolale besucht hatten, begaben sie sich nach ihrem gemeinsamen Darüber sollte erst die Rede ihres Wortführers, des Stadtv. Otto, unter 14 Jahren alten Schülerinnen zu 22 Jahren Gefängnis ver­Durier zurück. Da die Stief in der Frühe des andern Klarheit schaffen. Herr Otto erklärte, daß seine Freunde die Bes unter 14 Jahren alten Schülerinnen zu 2 Jahren Gefängnis ver­Tage wieder nach Berlin zurückreisen wollte, so wurde, um seitigung der öffentlichen Stimmabgabe und des Dreiklaffen- Wahl­eVersäumen des Zuges zu verhindern, die im Bimmer systems befürworten, daß sie aber mit einer Ausnahme( die Preußisches Boltsbildungswesen. Schulunterricht im Ruhstall bebliche Weckeruhr auf 3 Uhr morgens gestellt. Der Kaufmann Herren v. Liszt und Spiegel waren in der Sizung nicht anwesend) wird seit einiger Zeit in Bagenz im Landkreise Kottbus erteilt, da legt sich nun zu Bett, während seine Braut wach blieb. Als der die Uebertragung des Reichstags- Wahlrechts auf die Gemeindevertreter- das alte Schulhaus durch einen Neubau ersetzt wird und geeignete Bede die genannte Zeit verkündete und der Kaufmann hiervon wahlen ablehnen müßten. Besonders warm legte sich Herr Otto für das Grfagräume angeblich nicht zu erlangen waren. Die Thür des erichte, frachte ein von der Stief abgefeuerter Revolverschuß, von Hausbesikerprivileg ins Beug, das er wohl einschränken, aber beileibe eigenartigen Schullokals muß ständig offen bleiben, um etwas Licht den et am Kinn getroffen wurde. Der Angeschossene lief sofort, nicht beseitigen will. hineinzulassen, da die kleinen Fensterscheiben zertrümmert und die nur mit einem Hemd bekleidet, zur Thür, um Hilfe herbeizurufen. Ihm entgegnete Genosse Hirsch, der in scharfen Worten Löcher mit Stroh zugestopft sind. Unfre gestrige Notig ergänzend, In demselben Augenblick ertönte ein zweiter Schuß, den die Stief den Umfall der Liberalen kennzeichnete, die noch vor wenigen sollen einige Hausväter erklärt haben, daß sie ihre Kinder nicht sich selbst in den Mund beigebracht hatte und der ihren sofortigen Jahren, als sie nur wenige Mitglieder zählten, Schulter an Schulter mehr zum Unterricht schicken würden, wenn kein andrer Raum dazu Tod herbeiführte. Ihre Leiche wurde einstweilen nach der Leichen mit den Socialdemokraten im Charlottenburger Stadtparlament bemußt würde. Demnächst soll das Schullokal durch den Kreisarzt halle des altstädtischen Krankenhauses gebracht. Auch ihr Bräutigam gegen die hausagrarischen Bestrebungen gekämpft hatten, jetzt aber, besichtigt werden. hatte die Krantenanstalt aufgesucht, doch konnte er nach Anlegung infolge ihrer Waffenbrüderschaft mit den Hausagrariern nicht einmal Die Pilgerfahrt der Prinzessin Alice. Während man sich über eines Notverbandes sofort wieder entlassen werden, da ſeine Ver- die Beseitigung eines Privilegs zu fordern wagten, das selbst Eugen die Flucht der Koburgerin unterhält, frischt das R. W. Journal" legang nur unbedeutend war. Das Motiv zu der That ist darin zu Richter als veraltet bezeichnet habe. Die Liberalen scheinen eine den Standal der Prinzessin Alice, geschiedene Frau des Prinzen suhen, daß der Kaufmann das seit etwa sechs Jahren mit der Stief Einschränkung des Privilegs nur in dem Maße anzustreben, wie Friedrich von Schönburg- Waldenburg, wieder auf. Diese Affaire unterhaltene Liebesverhältnis jetzt lösen wollte. ihnen jeweils geeignete Hausbesitzer als Kandidaten zur Verfügung spielte bekanntlich in der Hauptsache in Dresden , und fie scheint stehen. Redner wies auf das Verschwommene des liberalen Antrags nunmehr einen tragikomischen Abschluß zu finden. Das Genumite hin, der überhaupt keine positive Forderung enthalte und kritisierte Blatt teilt mit: die jämmerliche Haltung, die die Liberalen einnehmen. Daran, die Um eine Schuld zu fühnen, unternimmt foeben ein fürstliches gemeingefährlichkeit der Hausagrarier zu geißeln, wurde er von dem Baar eine Pilgerreise von Sachsen aus zu Fuß nach der Ewigen liberalen Vorsteher- Stellvertreter Kaufmann gehindert, der den Stadt( Rom ). Prinz von Schönburg- Waldenburg hatte sich im Zusammenhang zwischen dem Privileg der Hausbesitzer und den Jahre 1897 in Venedig mit der Prinzessin Alice von Bourbon ver­Bestrebungen der Hausagrarier, Reformen auf socialpolitischem mählt. Dort wurde das Paar von dem damaligen Patriarchen Gebiete zu hintertreiben, nicht einzusehen vermochte. Sarto, jezigen Papst Pius X. , getraut. Die Ehe war indes, wie

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Feuerbericht. Gestern vormittag gegen 11 Uhr lief von der Ph Tharmonie in der Bernburgerstraße aus Feueralarm ein. Da nur eine Alarmierung von diesem Gebäude aus von vornherein als Wattelfeuer" angesehen wird, so rückten sofort mehrere Löschzüge mit Dampfsprißen aus. Auch Branddirektor Giersberg eilte dorthin. Es stellte sich aber heraus, daß die Gefahr bereits von dem Haus­perjonal beseitigt war, weshalb die Wehr unverzüglich wieder Kehrt machen konnte. In einem Festsaal waren lediglich einige Lappen in Brand geraten. Früh bald nach 3 Uhr Die weitere Debatte verlief programmmäßig. Die beiden andren bekannt, feine glüdliche und es fan zur Scheidung. Seither hat wirde der 17. Löschzug nach der Ritterstr. 45 gerufen. Hier bürgerlichen Fraktionen, die" Freie Vereinigung" und die Fraktion Bapst Pius X . allen seinen Einfluß aufgewendet, um eine Aus­nar auf dem dritten Hofe in einer im dritten Stock belegenen Alt Charlottenburg" hielten es nicht der Mühe für wert, föhnung der Geschiedenen herbeizuführen, und das ist ihm denn Retallwarenfabrit Feuer ausgekommen, das schon lange Zeit ihre Haltung zu motivieren, fie begnügten sich mit der bloßen auch gelungen. Die weitere Folge hierbon ist die nunmehrige unbemerkt geschwelt haben mußte. Als es nämlich vom Wächter be- Stimmabgabe. Nach heftigen, zum Teil sehr erregten Auseinander- Pilgerfahrt des wiedervereinigten fürstlichen Paares nach Rom , merkt wurde, brannte schon die ganze Balkenlage und Schaldecke sezungen zwischen den Liberalen und den Socialdemokraten wurde um dort vom Papste die volle Abfolution zu erbitten. zum zweiten Stock und auch schon eine Reihe Regale. Der Wächter der Ausschußantrag in namentlicher Abstimmung mit 26 gegen die Das fürstliche Pilgerpace fehrt auf seiner Fußreise in den ge­fend in seiner Aufregung in der Umgegend keinen öffentlichen 11 Stimmen der Socialdemokraten und des Stadtv. Dr. Benzig wöhnlichen Gasthöfen ein, die es auf seinem Wege vorfindet, und Feuermelder, weshalb er sich den Weg zu der in der Lindenstr. 41 abgelehnt und hierauf der liberale Antrag angenommen. Daß der bethätigt seine Bußfertigkeit auf dem ganzen weiten Weg durch belegenen Hauptfeuerwache machte. Dadurch dauerte es geraume Magistrat einem so wenig substanziierten Antrag nicht beitreten Werke der Wohlthätigkeit, indem es überall Almosen verteilt. Prin­Bit, bevor die Wehr an Ort und Stelle war. Es war tann, ist selbstverständlich. Das wissen auch die Liberalen, denen es zessin Alice trägt eine schwarze Reisetoilette ohne jeglichen Schmuck; jetoch schwer an den Brandherd heranzukommen, da große einzig und allein darauf antam, eine Wahlreform zu hintertreiben. als Kopfbedeckung einen schwarzen Schleier. Der Prinz legt den berchloffene Eisenthüren Eisenthüren den Eingang Eingang zu dem brennenden unsre Genossen werden dafür sorgen, daß diese neueste Nummer weiten Weg in einem schlichten grauen Anzuge zurüc; er trägt Naime persperrten. Erst als dem dritten Hofe aus dem Sündenregister des Freisinns nicht in Vergessenheit gerät. gleichsam zur Betonung des Besens seiner Pilgerfahrt eine schwarze eine große mechanische Leiter errichtet hatte, konnte man Armbinde. Als Fußbekleidung trägt er Sandalen und das Haupt fich Buch Einschlagen der Fabrikfenster Eingang verschaffen. Die Der Lichterfelder Verbrecher figt bereits hinter Schloß und Riegel. bedeckt ein dunkler Filzhut." Baltefflone und Schaldecke brannten schon in ihrer ganzen Aus- Zu dem Raubmordversuche an dem 76jährigen Rentier David Die Sächsische Arbeiter- Zeitung" schreibt hierzu: Die Idee dehnung Die Wehr hatte num fast zwei Stunden zu thun, um die esse in Groß- Lichterfelde - Ost können wir weiter melden, daß es der beiden ist zweifellos originell. Hoffentlich kommen sie nicht Gefahr beseitigen. Der Brand soll durch einen sogenannten nach einer gestern( Donnerstag) mittags bei der Groß- Lichterfelder zu sehr herunter von der ungewohnten Reise. Die Prinzessin Kanonenofen ausgekommen sein. Ein zweiter größerer Brand Polizeibehörde eingegangenen telegraphischen Meldung aus Branden- Alice, eine Freundin der ehemaligen Kronprinzessin Luise von Sachsen, beschätigte die Wehr abends in der Pallisadenstr. 57. Dort hatten burg a. d. H., dem Geburtsorte des Verbrechers, gelungen ist, den war bekanntlich im vorigen Jahre bei Nacht und Nebel aus Dresden Cellauibwaren in einem Keller Feuer gefangen und mußte längere flüchtigen Thäter Otto Kegel dortselbst festzunehmen. Er ist ge- geflohen. Damals hieß es, sie sei mit einem Kammerdiener ihres Beit Waffer gegeben werden, um die Flammen zu ersticken. Wegen ständig und wurde alsbald dem Brandenburger Amtsgericht zugeführt. Gemahls durchgegangen. Der Waldenburger hatte die Prinzessin, eine Gaserplosion erfolgte ein Alarm nach der Schwerinstr. 16/17. Sie Polizeikommissar Mohr- Groß- Lichterfelde begab sich dorthin, um den eine Tochter des spanischen Kronprätendenten Don Karlos , ihres var durch grobe Unvorsichtigkeit herbeigeführt worden. Zwei Ber- Gefangenen in Empfang zu nehmen und in das Untersuchungs- Geldes wegen geheiratet und war deshalb katholisch geworden, wes­smen trugen dabei Brandwunden davon und mußten von den gefängnis in Moabit einzuliefern. halb es auch mit seinen Eltern zum Bruche kam. Die Ehe des Gamaritern der Wehr verbunden werden. Möbel, Kleidungs- Den Plan, den Villenbefizer Heffe zu berauben, muß Regel seit fatholischen Waldenburgers war, wie alle diese Ghen, nicht glücklich, sücke und Decken gingen in der Reichenbergerstr. 122 in einer geraumer Zeit schon verfolgt haben. Nur zu dem Zweck, um Lokal- die Prinzessin liebte" ihren Mann, wie die Prinzessin Luise den Bohnung in Flammen auf, während in der Manteuffelstr. 56 im fenntnis zu gewinnen, hat er offenbar vor Wochen Malerarbeit in Koburger, und so wie diese wandte auch sie ihrem Gemahl den Rücken. Suergebäude ein Hängeboden brannte. Außerdem erfolgten in der Hesseschen Villa, Marienstr. 2 a, übernommen, denn nach Aussage Die Scheidung der Ehe ist anfangs des Jahres von den Gerichten aus­En letzten 24 Stunden noch Alarmierungen nach der Neuen eines seiner früheren Arbeitgeber war er ein Pfuscher im Maler- gesprochen worden, die Bemühungen des Prinzen aber, dem Sromenade 7, Chausseestr. 1a, Wiesenstr. 55 und nach einigen andren handwerk und taum im stande, die einfachsten Arbeiten dieser Art Söhnchen die legitime stammung abzusprechen, ihn also zu einem Orten, doch handelte es sich in allen diesen Fällen um ganz un- auszuführen. Bastard zu stempeln, scheiterten. Durch die Romfahrt des wieder­bedeutende Anlässe. Jetzt erklärt sich auch sein Verhalten bei der nächtlichen Scene bereinigten Paares abe ist die Ehetragödie der Waldenburger zu Theater. Gerhart Hauptmanns Schauspiel Rose Bernd im Bestibil der Villa. Hierhin hatte ihn der schwerverwundete einer föstlichen Komödie geworden. Hoffentlich betrügen die fürst­vird nach 98 Abendvorstellungen am nächsten Sonntag im Rentier, den Leuchter mit dem brennenden Licht in der Hand, geleitet, lichen Pilger den Papst und den lieben Gott nicht, wie jener Bilger Lessing Theater' zum erstenmal, als Nachmittags- wie Heffe nachträglich äußerte, mit der heimlichen Absicht, dem aus dem Wolke, der fh auf seiner Bußfahrt noch eine besondere Borstellung mit Else Lehmann in der Titelrolle gegeben. Räuber beim Verlassen der Hausthür unter dem Schuße der Geißel durch das Gelölnis auferlegt hatte, auf Erbsen nach Ront Central Theater. In der Freitag stattfindenden Aufführung Dunkelheit zuletzt blizschnell einen Fußtritt in den Bauch( nach der au pilgern. Auf diese Weise kam der Mann jedoch nicht weit: der ellerschen Operette: Der Vogelhändler ", liegen die sogenannten amerikanischen " Manier) zu versetzen. Obwohl nun beshalb ließ er sich die Erbsen kochen und erreichte so auch mit dem apartien in den Händen der Damen Josefine Bettori( Kur- Regel bequem durch das Vestibül hätte zur Hausthüre gelangen Brei in den Schuhen das Ziel. fürfi Marie Hastadt( Wirtin) und der Herren Rudolf Ander können, machte er doch in dem Augenblick, wo das Dienstmädchen

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Lynchjustiz und tein Ende. Wie die Frankfurter Zeitung " aus

con Weps), Hans Horsten( Graf Stanislaus), Emil Albes und die Treppe herabkam, kehrt, durcheilte nochmals die ganze Flucht der New York meldet, wurde in Huntsville "( Alabama ) ein deutscher Salt Senad( die beiden Professoren), Karl Schulz( Adam). Neu Gemächer und sprang durch das Fenster des Schlafzimmers in den Hausierer von Negern ermordet. Die Neger wurden verhaftet. bejebt md die Hauptpartien der Baronin Adelaide mit den Garten. Denn er mußte fürchten, sofort von dem Mädchen als Hierauf begab fid eine etwa 1000 Personen zählende Menge nach Daven Selene Boß, der Kellnerin Jette mit Liſa Weise einer der früher in der Villa beschäftigt gewesenen Arbeiter erkannt dem Gefängnis und stürmte es. Dabei wurden drei Soldaten ge­Brief- Christel, die von Wini Grabiz dargestellt wird.- zu werden, wogegen Herr Heise seiner Hochgradigen Kurzsichtigkeit tötet. Der Mörder wurde aufgeknüpft,