des Invaliden Brose, des Arbeiters Hanisch, des Tischlers Hoffmann sehen. Es wurde angenommen, daß Ludwig und Biesdorf zusammen und im übrigen könnte es doch wahrhaftig kaum ein besonderes und des Arbeiters Lorenz abgewiesen werden. Die Versammlung den Diebstahl ausgeführt hatten. Gegen den Bäckermeister Groy Erstaunen erregen, wenn eine sechsjährige Gefangenschaft auch auf stimmte diesem Antrage einstimmig zu.- Juni dieses wurde Anklage wegen Hehlerei erhoben, da er den Umständen nach dem Geisteszustand einer Frau ihre schlimmen Spuren eingezeichnet Jahres wurde die Aufnahme einer Anleihe von 900 000 m. hätte annehmen müssen, daß Ludwig das für einen so billigen Preis hätte! für eine Erweiterung der städtischen Gasanstalt beschlossen. Die erworbene Pferd nicht auf redlichem Wege erworben haben könne. Mir bleibt nur übrig zu wiederholen, was ich bereits früher Genehmigung hierzu ist jetzt eingetroffen. Der Magistrat beantragt Inzwischen ist Biesdorf geisteskrank und nach der Frrenanstalt Herz- mitgeteilt habe, nämlich, daß die Prinzessin weiter will nichts als ihre mum im Einverständnis mit der Deputation für die städtischen Be- berge gebracht worden. Es konnte somit nur gegen Ludwig, der Freiheit. Alle übrigen ihr zugeschriebenen Pläne, die Scheidung von leuchtungsanstalten die Bewilligung eines Teiles dieser Anleihe und vom Rechtsanwalt Dr. Schwindt, und gegen Groh, der vom Rechts- ihrem Manne, die Heirat mit Mattasich, beruhen auf blanker Erzwar 269 000 M. Davon sollen 250 000 M. zur Erweiterung des anwalt Dr. Flatau verteidigt wurde, verhandelt werden. Beide findung. Sie ist gläubige Katholikin und müßte, um eine Scheidung Rohrneges und 19 000 M. zur Anschaffung eines Gassaugers und Angeklagten bestritten ihre Schuld. Ludwig blieb dabei, daß durchzusetzen, sich einem Glaubenswechsel unterziehen; doch denkt sie eines Stadtdruckreglers verwandt werden. Um die Leistungsfähigkeit er Biesdorf nur ganz oberflächlich kenne und Groh erklärte, nicht an dies. Nur von einem Verlangen wird sie beseelt, nämlich der Gasanstalt nicht in Frage zu stellen, ist die unverzügliche daß er unmöglich den Herrn Jagdpächter für einen Dieb oder Hehler soviel Bewegungsfreiheit zu haben wie ihre Mitmenschen; sie Inangriffnahme dieser Erweiterungen notwendig. Die Versammlung hätte halten können. Nach einer umfangreichen Beweisaufnahme will sich das freie Verfügungsrecht über ihre eigne Person trat dem Magistratsantrage bei. Der Regelung a) der Weichsel - hielt der Staatsanwalt den Angeklagten Ludwig des schweren Dieb- zurückerobern, das ihr genommen wurde, damit gegen Mattafich ein straße von der Weser - bis zur Pflügerstraße, b) der projektierten stahls für überführt und beantragte gegen ihn zwei Jahre Zucht- infames Justizverbrechen ins Werk gesetzt werden konnte. Weiter Straße 20( Nansenstraße) von der Pflügerstraße bis zum Maybach haus, Ehrverlust und Polizei- Aufsicht, gegen Groh die Freisprechung. will sie nichts. Die Geschichte liegt an sich so einfach, daß die Ufer, c) der Straße 84b vom Richardplay bis zur Straße 184 wurde Der Verteidiger Ludwigs suchte nachzuweisen, daß dieser sich höchstens Oeffentlichkeit sich kaum einen Tag darum bekümmern würde, wenn im Sinne der Vorlagen des Magistrats zugestimmt. einer Begünstigung schuldig gemacht habe. Der Gerichtshof tam zu es sich nicht gerade um eine Prinzessin handelte. Aber soll In geheimer Sizung wurde dann die Neuregelung bezw. einem andern Ergebnis. Er nahm an, daß Ludwig der Hehlerei eine Dame, eben weil sie Prinzessin ist, einem grausamen Geschick Festsetzung der Pflichtstundenzahl für die Rektoren an überführt sei. Wenn Biesdorf aber bei Begehung des Diebstahls ausgesezt bleiben? In der Stellung einer solchen Frage liegt schon den städtischen Gemeindeschulen beraten. Die Magistratsvorlage bereits geisteskrant gewesen sei, was erst festzustellen sei, so könne ihre Antwort. Und in ihr liegt ebenso der Hinweis auf die Machenbesagt, daß es zunächst in Anbetracht des verschiedenen Umfanges dieser nicht bestraft werden, ebenso wenig Ludwig wegen Hehlerei. fchaften der Freunde des Prinzen von Koburg, die den erklärlichen unfrer Schulen( 14-24 klassen) notwendig sei, mit dem bisherigen Die Verhandlung gegen Ludwig sei deshalb zu vertagen. Groh Zweck haben, nach Kräften die Beweggründe derer, die Herrn Modus zu brechen, nach welchem alle Rektoren gleichmäßig 18 Pflicht wurde freigesprochen. Mattafich ihre Hilfe geliehen haben, herabzusetzen. stunden erteilen, gleichviel, welche Anzahl Klassen ihrer Aufsicht unterſtellt ist. An diese Stelle müsse eine Staffelung treten. Aber Streifprozesse. Zwei Vergolder sind gestern vom Schöffenauch eine allgemeine Ermäßigung der Pflichtstundenzahl sei deshalb gericht zu 10 und 3 M. Geldstrafe verurteilt worden, weil sie beim Rektoren wesentlich vermehrt haben, und weil ferner eine möglichst die den Vergolder F. betrafen, erfolgte einmal Freisprechung, notwendig, weil sich in den letzten Jahren die Amtsgeschäfte der großen Vergolderstreik Arbeitswillige bedroht und beleidigt haben follten. In zwei andren von der Strafkammer abgeurteilten Fällen, umfassende Beaufsichtigung des ganzen Schulbetriebes seitens des Schulleiters wünschenswert sei. Die Vorlage setzte daher für die da die mit dem amtlichen Schutz versehene Frau als Zengin erNeftoren, welchen a) 14-16 Atlassen unterstellt sind, 16- b) für klärte, daß der Angeklagte sie weder bedroht noch beleidigt habe. jolche mit 17-19 klassen 14 und c) für solche mit 20 und mehr In dem andren Falle beschworen die Arbeitswilligen Vergolder Karl Selassen 12 wöchentliche Pflichtstunden fest. Obwohl die hier ieth und Reinhold Using, daß F. sie Lumpen und StreifDer Angeklagte wurde zu drei Tagen angeführten und andre gewichtige Gründe für diese brecher gescholten habe. Der Staatsanwalt hatte einen Monat Regelung sprachen, wurde die Vorlage, für die nur die focial- Gefängnis verurteilt. demokratische Fraktion eintrat und stimmte, dennoch ab= beantragt. gelehnt. Angenommen dagegen wurde ein Antrag, der die Der Prozeß eines Geheimen Kommerzienrats . Gestern begann Pflichtstundenzahl auf 18 bezw. 16 und 14 normiert. Neben der in Dresden beim dortigen Landgericht der auf mehrere Tage Genehmigung einiger Vorlagen, die Beamtenangelegenheiten be- berechnete Prozeß gegen den Geh. Kommerzienrat Viktor Hahn, trafen, nahm die Versammlung noch die Wahl von Mitgliedern und Inhaber des früheren Bankhauses Eduard Rocksch Nachfolger in Stellvertretern für die Einkommensteuer- Voreinschätzungs- Kommission Leipzig . Mit angeklagt sind die Prokuristen Kühl und Friz Hahn. im Bezirk Hafenheide vor; gewählt sind u. a. auch die Genossen Viktor Hahn ist angeflagt wegen Vergehens gegen das Depotgesetz Schwieger und Stöhr. Nach Ernennung von Schiedsmännern und sowie wegen Unterschlagung, Betruges und Untreue. Verteidiger Schiedsmanns- Stellvertretern sowohl als auch von Armenpflegern des Kommerzienrats Vittor Hahn ist Rechtsanwalt Zehme- Leipzig. wurde die Sigung geschlossen. Prozeßleiter ist Landgerichtsdirektor Abee. 45 Zeugen find geladen. Hahn betont, daß keine Depotunterschlagung vorliege; da die Depots sein Eigentum seien, habe er rechtlich über sie die freie Verfügung gehabt. Die mitangeklagten Profuristen Kühn und Frizz Hahn bestreiten gleichfalls jede Schuld. Für die Verhandlung wurden fünf Tage angesetzt.
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Neue Straßennamen. Durch Erlaß des Kaisers haben die nach stehend bezeichneten, bisher unbenannten Straßen des Gemeindegebiets Charlottenburg folgende Namen erhalten: die bisHerige Straße 1b Abteilung V den Namen Giesebrechtstraße. Sie führt vom Kurfürstendamm nahe der Leibnizstraße in nordwestlicher Richtung bis zur Wilmersdorferstraße, wo sie mit der Mommsenstraße zusammentrifft; ferner die Straße 12b, die vom Beginn der Wilmersdorferstraße durch die frühere Flora nach dem Luisen- Platz führt, den Namen Eosanderstraße; sodann die Straße 12e, die bon der Berlinerstraße durch die Flora nach dem Charlottenburger Ufer führt, den Namen Lohmeyerstraße; die Straßen 9a, 9b und 9c, die von der Leibnizstraße in gleicher Linie mit dem Kurfürstendamm bis zur Joachim- Friedrichstraße, der Verlängerung der Holzendorffstraße auf Halenseer Gebiet, führen, den Namen Sybelstraße. Den Straßen 2 und 3 der Abteilung VI jenseits der Spree ist die Bezeichnung Tegeler Weg, zu dem sie gehören, beigelegt worden.
Verein ehemal. Gütergoter zur Bekämpfung der Tuberkulose. Situng Sonnabend, den 10. September, abends 9 Ühr, im Musikerhaus, Kaiser Wilhelmstr. 18 m. Gäste willkommen. Freireligiöse Gemeinde. Sonntag, den 11. Septbr., vorm. 83/4 Uhr,
Vorlesung.
in der Schul- Aula, Kleine Frankfurterstr. 6: Versammlung. Freireligiöse da Altmann:„ Die heilige Bahl". Gäste, Damen und Herren, sehr willUm 10% Uhr vormittags ebendaselbst: Vortrag des Fräulein fommen. Montag, den 12. September, abends 8 Uhr pünktlich, im großen Saal von B. Franke, Sebastianstr. 39: Beschließende Versammlung. Endgültige Beschlußfassung in der Feuerbestattungsangelegenheit, wozu alle Mitglieder, also auch die mit grünen Quittungen, dringend eingeladen werden.
Vermischtes.
Privatdocent Jastrow- Charlottenburg, der sich gegenwärtig auf einer volkswirtschaftlichen Studienreise durch Nord amerika befindet, ist von dem Präsidium des Internationalen wissenschaftlichen Kongresses", der vom 19. bis 25. September in St. Luis tagt, aufgefordert worden, das Fach der Ver- Südekum in der Humanité" gegebene Schilderung im Wortlaut waltungswissenschaft als einer der amtlichen Redner zu übernehmen. Die Veranstaltung in St. Louis ist der erste wissenschaftliche Kongreß, der der Verwaltungswissenschaft einen selbst ständigen und, nach der bisher veröffentlichten Fassung des Programms zu schließen, einen sehr weiten Raum gewährt.
der Beratung in der letzten Stadtverordnetensizung wieder ver
wo
In der Freitagsnummer der Humanité" sett Südekum feine Schilderung fort und teilt mit, daß sich die Prinzessin in Franksichert, daß sich die Prinzessin und Mattasich nicht in Paris befinden: man reich in Sicherheit befinde. In dem Bericht wird der Aufenthaltsort berichterstattern zu nennen. Auf der Pariser Polizeipräfektur wird verder Prinzessin nicht angegeben, auch wird es abgelehnt, ihn Zeitungsglaubt, daß sie sich in einem Vorort von Paris aufhalten. Dem entgegen teilt das" Journal" mit, die Prinzessin Luise bewohne in Paris eine Wohnung, welche nur vier Minuten von der großen Oper heiten über die Flucht aus Bad Elster . Danach habe die Prinzessin entfernt gelegen ist. Das Blatt giebt sodann noch einige Einzelum 2 Uhr nachts das Hotel über die gewöhnliche Treppe verlassen, da der Nachtwächter bestochen gewesen sei. Die übrigen Angaben decken sich mit den bereits bekannten Thatsachen; nur ist noch hervorzuheben, daß die Automobilfahrt über Magdeburg ging, wo infolge eines Maschinendefekts gerastet werden mußte, dann bestiegen die Flüchtlinge in Hildesheim den Zug nach Köln und fuhren dort über Belgien nach Paris .
Bestratten in Hamburg . Laut Mitteilung der Hamburger Polizeis behörde hat die Untersuchung der auf dem Dampfer„ Bishopsgate" gefundenen Ratten ergeben, daß einige derselben mit Bestteimen behaftet waren. Es sind alle Vorsichtsmaßregeln getroffen; die Ausräucherung des Schiffes mit dem Rattentötungsapparat ist bereits beendet. Die Löschung der Ladung wird unter behördlicher Aufsicht fortgesetzt; Menschen sind nicht erkrankt, es liegt nicht der geringste Grund zur Beunruhigung vor.
Dampferzusammenstoß. Aus Le Havre wird gemeldet: Der Dampfer" Flandria" stieß Freitag auf der Seine mit dem Schlepper Anton" zusammen. Der„ Anton" wurde mittschiffs angerannt und sant. Der Kapitän, seine Frau, ihr Kind und ein Mann von der Die übrige Mannschaft wurde von der Befagung sind ertrunken. " Flandria" gerettet.
Der Bankdirektor Hollmann jr. von der Borbecker Spar- und Kreditbank, der nach bedeutenden Unterschlagungen im April d. J. geflüchtet war, ist in Paris verhaftet worden. Auslieferungsverhandlungen sind eingeleitet.
Freifrau und Hochstaplerin. Unter dem Verdacht der Hochstapelei wurde in Aue in Sachsen die aus Sachsen- Meiningen gebürtige 47 jährige Klavierlehrerin Viktorine Freiin v. Wolff- Todtenwardt, berehelicht gewesene Rittergutsbesizer Dathu, verhaftet. Sie hatte fich in Begleitung ihres 20jährigen Sohnes in einem dortigen Hotel einlogiert, trat vornehm auf und stellte in Aussicht, daß sie von ihren in Dresden und Meiningen wohnenden Verwandten, die den höchsten Kreisen angehörten, demnächst Geld erhalten werde. Als dieſes aber ausblieb, erstattete der Wirt Anzeige bei der Polizei. Die Angaben der Freiin stellten sich als erfunden heraus, und es erfolgte die Verhaftung der Verdächtigen. Dem Vernehmen nach wird sie von verschiedenen auswärtigen Behörden gesucht.
Die Flucht der Prinzessin Luise von Koburg. Es wird unsre Leser interessieren, die von unsrem Parteigenossen kennen zu lernen. Südekum schreibt: Heute, am 6. September, befindet sich Luise von Koburg zwar völlig in Sicherheit, doch kann aus begreiflichen Gründen über den Ort, wo sie sich verborgen hält, noch nichts näheres bekannt gegeben werden. Nun hat ja ein Wiener Journalist, dem es nicht möglich schien, sein gegebenes Schöneberg . Um einem längstgefühlten Bedürfnis abzuhelfen, Wort zu halten, sich bereits der Authenticität seiner Informationen ,, Ein gutes Beispiel weckt Nacheiferung." Von einer geheimnisfoll nach einer Vorlage des Magistrats eine neue befoldete Stadt gerühmt und bekannt gegeben, daß die Prinzessin von Bad Elſter nach der vollen Affaire wird aus süddeutscher Quelle folgendes berichtet: Es ratsstelle geschaffen werden. Natürlich wurden gelegentlich bayrischen Stadt Hof geflohen und von dort nach Berlin gereist ist, werden demnächst sensationelle Enthüllungen über eine Familienschiedene Wünsche in Bezug auf das dem neuen Stadtrat zu über- bgeordneten aufhalte. Die Prinzessin hat bei mir gewohnt. öffentlicht werden. Es wird darin der volle Nachweis über die tragende Decernat geäußert. Während von der einen Seite die Vor längerer Zeit schon hatte ich mit Mattafich das lebereineines feineswegs irrsinnigen Gattin neue Kraft für das höhere Schulwesen requiriert wurde, verlangten kommen getroffen, daß er für den Fall der Ermöglichung einer gesetzwidrige Unterbringung und Festhaltung der gemütskranken, andre eine stärtere juriſtiſche Unterſtügung für das Grundstücks- Flucht der Prinzessin meine Gastfreundschaft anbieten solle. Sie hat beamten einer süddeutschen Residenzstadt erbracht werden. wesen, also für die Hausbesizer. Vorläufig soll erst noch ein sich vom Mittwoch bis Sonnabend voriger Woche in meinem Hause Mehrere hochgestellte und höchstgestellte Personen find stärkstens aufgehalten; dann traten wir die Reise an, anfänglich im Automobil, fompromittiert. In der umfassenden Schrift wird der weitesten Ausschuß über die Stadtratsfrage„ beraten". um sie bald darauf mit andern Beförderungsmitteln fortzusetzen. Sowohl in Desterreich wie in Deutschland geben sich einige Juristen die Mühe, darzulegen, daß die Flucht der Brinzessin ohne Konflikt mit dem Gesez unternommen wurde und daher teine Möglichkeit gegeben sei, die Flüchtige wieder festzunehmen. Die erste Voraussetzung trifft selbstverständlich zu, nur sind daraus recht unzutreffende Schlußfolgerungen gezogen worden.
höheren Staats
Deffentlichkeit Einblick darüber gegeben, was heutzutage noch alles möglich ist in unsrem Rechtsstaate.- Man wird abwarten müssen, was diese Enthüllungen in ihrem Kern Wahres erhalten.
Einsturz der Kathedrale in Orleans . Wie ein Telegramm aus Orleans meldet, stürzte dort gestern unter donnerähnlichem Getöse die Kathedrale ein. Das Bauwerk zeigte schon seit einiger Zeit bedeutende Risse und die Behörden waren von dem Zustande der Kirche rechtzeitig in Kenntnis gesetzt worden. Menschen sind bei dem Einsturze nicht verunglückt.
In Allis in Frankreich erstickten gestern fünf Arbeiter in folge Einatmung von Kohlengasen.
00,00-00,00 M.
Lichtenberg. Die Gemeinde- Vertretung genehmigte in Ausführung des Fleischbeschau- Gesezes die OrtspolizeiVerordnung und ein Drtsstatut über die Errichtung einer Freibant. Der Ankauf eines Fleischsterilisators für 2200 m. fand ebenfalls Genehmigung. Unfre Genossen erhielten auf ihre Anfrage, aus welchem Rechtstitel der Kreis- Landrat seine Berechtigung herleite, die Verwendung von Ueberschüssen aus der Einnahme der Fleisch- Gewiß, liegt fein Verbrechen oder Vergehen in der Flucht aus beschau- Gebühren zu allgemeinen Gemeindezwecken zu untersagen einem Hause, in dem man gegen seinem Willen festgehalten wird. feine Antwort! Auch die Anregung der Frage der Errichtung eines Aber auch das Klarste Recht schützt nicht vor der Anwendung Gemeinde Schlachthofes, die von den Genoffen gegeben brutaler Gewalt. Diese Thatsache ist der Prinzessin schon wurde, muß wiederholt werden. Die Anstellung eines Tierarztes einmal bitter zu Gemüte geführt worden, nämlich damals, als der beim sollte im Nebenamte erfolgen. Der Antrag der Parteigenoffen, einen Prinzen von Roburg in Sold stehende Wiener Advokat Bacharach sie Tierarzt mit einem Anfangsgehalt von 4500 M. unter Verbot der gewaltsam aus ihrem Bett gerissen und sie ohne richterliches Urteil, brach ein Zug der Seaboard- Air- Linie durch eine Brücke über den Privatpraris anzustellen, fand Unterstüßung und Annahme. Die unter Anwendung gröblichster Willfür, in ein Frrenhaus gebracht Catawba- Fluß. Viele Menschen sind verunglückt. Sechs PassagierErteilung eines Pflastertonſenſes für die Straße 35a wurde genehmigt. hat. Wer will dafür bürgen, daß man nicht zum zweitenmale zu wagen stürzten in das teilweise trockene Flußbett hinab, die LokoDie Festsetzung der Baufluchtlinien für die Wördenstraße und die brutaler Gewalt seine Zuflucht nimmt? Es wird ja zur Zeit ge- motive und der Tender fielen auf sie, wodurch die Trümmer in Straße 24 an der Krimhildstraße nach den Wünschen der Terrain- sagt, daß man an hoher Stelle keinerlei Interesse daran habe, die Brand gerieten. Die Zahl der Toten ist noch unbekannt, da, bei spekulanten wurde abgelehnt, ebenso die nachgerade zur Seeschlange Prinzessin in ihrer Flucht aufzuhalten; und thatsächlich ist ja an dem Herabstürzen des Zuges die Telegraphenleitung zerriß. gewordene Anlegung der Straße 37 a auf dem Terrain der dieser Stelle heute auch kein solches Intereffe vorhanden. Wird ja Nach einer weiteren Meldung wurden bei dem Bahnunglück Köhneschen Konkursmasse. Aus letzterer sollen 10 000 M. zur Ver- sogar erzählt, daß Wilhelm II. erklärt habe, es liege breiterung der Eisenbahnunterführung in der Gürtelstraße gefordert feine Ursache vor, sich mit der Angelegenheit der Prinzessin 15 Personen getötet und 20 verlegt. werden. In der Stadtwerdungsfrage wurde beschlossen, zu befassen! Aber in einer Zeit, wo wir die un= Marktpreise von Berlin am 8. September. Nach Ermittelungen des den Instanzeniveg zu erschöpfen und mit einem motivierten Antrage geheuerlichsten Verfolgungen tagtäglich vor Augen haben, wo die tgl. Polizei- Präsidiums. Für 1 Doppel- Centner: Weizen**), gute Sorte mittel 17,59-17,56 R., geringe 17,53-17,50 M. unter Zugrundelegung einer Denkschrift sich an den Minister zu Polizei die russischen Emigranten und selbst ausländische Parlamen- 17,65-17,62 M., wenden. Zur Bildung eines Fonds behufs Unterbringung be- tarier, wie unsern Freund Pernerstorfer, rücksichtslos bedrängt, ist Roggen**), gute Sorte 13,90-00,00., mittel 00,00-00,00 M., geringe Mißtrauen mehr denn je geboten. Ferner lehrt auch die Erfahrung, bis 13,60 M., geringe 13,50-12,80 M. Hafer*), gute Sorte 16,50-15,70 M., Futtergerste*), gute Sorte 15,20-14,40 m., mittel 14,30 dürftiger Lungenkranker in Heilstätten wurden 2000 m. bewilligt. daß unter den gegebenen Umständen weniger die Spigen der Re- mittel 15,60-14,80 m., geringe 14,70-14,00 2. Erbsen, gelbe, zum Kochen gierung als die untergeordneten Diener der Polizeigewalt zu fürchten 40,00-28,00 9. Speisebohnen, weiße 50,00-25,00 M. Linjen 60,00-25,00 m. sind. Auch um eine Prinzessin festzunehmen, bedient man sich ein- Startoffeln, 12,00-7,00 M. Nichtstroh 0,00-0,00 M. Heu 0,00 0,00 M. fach irgend eines beliebigen Polizisten, mit dessen Handlungsweise Für 1 Kilogramm Butter 2,60-2,00 M. Eier per Schod 4,00-2,80 m. man sich in dem Falle, daß sie gar zu sehr böses Blut erregt, ja*) Frei Wagen und ab Bahn. **) Ab Bahn. Ein Diebstahls- und Hehlerei- Prozeß beschäftigte gestern die schließlich nicht zu identifizieren braucht. Gerade um der Brutalität britte Ferien- Straffammer in längerer Verhandlung. In der Nacht einer solchen Null aus dem Wege zu gehen, hat die Prinzessin sich verzum 10. Juni v. J. wurde dem Schlächtermeister Linte aus seinem borgen gehalten, und es versteht sich, daß sie sich auch heute noch verschlossenen Pferdestall ein brauner Wallach nebst Geschirr im nicht an die Deffentlichkeit wagen darf. Sobald völlige Sicherheit Werte von 2000 m. gestohlen. Es wurde angenommen, daß zwei gegeben ist, daß sie nicht wieder in ihren Kerfer zurückgeführt wird, Personen den Diebstahl ausgeführt hatten. Ihre Spur wies nach aber auch gewiß nicht früher, wird die Prinzessin aus ihrer jezigen Eberswalde und von da nach Joachimsthal . Hier wurde das Pferd Zufluchtsstätte hervortreten. anfangs Juli bei dem Mehlhändler Lorenz gefunden. Dieser gab Während ihres Aufenthalts in meinem Hause habe ich oft Gean, daß er es vor einigen Wochen von dem Bäckermeister Groh zu legenheit gehabt, mit der Prinzessin längere Gespräche anzuknüpfen; Joachimsthal für 500 m. gekauft habe. Groy, hierüber befragt, erklärte, und so konnte ich mir wohl ein Urteil über sie bilden. Sie ist eine daß er das Pferd am 17. Juni von einem Herrn Benzer für 450 M. überaus lebhafte und interessante Dame und nach meiner Uebergetauft habe. Es habe irgend ein Verdacht nicht in ihm auftauchen können, zeugung im vollen Besitz ihrer Geisteskräfte. Sie hat gewiß die durch Geburt und Erziehung ihr an denn Benzer sei Pächter der Joachimsthaler Jagd ge- die Fehler, wesen, was doch auf eine gewisse Wohlhabenheit habe schließen lassen. haften müssen, sie ist viel zu sehr Prinzessin, als daß sie Bei den weiteren Ermittelungen stellte sich heraus, daß der angeb- wie alle Welt sein könnte. Aber wenn dies ein genügender Grund liche Benzer die Jagd unter einem falschen Namen gepachtet hatte, wäre, jemand in eine Frrenanstalt zu bringen, so müßten am Ende er hieß nicht Benzer, sondern Adolf Ludwig, und war seines alle Fürstenschlösser Europas und der übrigen Weltteile geleert oder Während unsrer ganzen Zeichens ein Kistenhändler aus Berlin , der sich keineswegs einer in Irrenhäuser umgewandelt werden. vorwurfsfreien Vergangenheit erfreute. Ludwig gab an, daß er Flucht, wo wir wahrhaftig oft genug von allerhand Mißgeschick bedas Pferd im Auftrage eines Unbekannten, der sich Wendt troffen wurden, hat die Dame einen Mut, eine Geistesgegenwart an von 7 bis 9% ihr abends statt. Geöffnet: 7 Uhr. genannt habe, an Groh verkauft habe. Nun hatte man den Tag gelegt, die bewunderungswürdig genannt werden muß. Ich Nixdorf, P. 2. 34. 1. Nein. 2. Ein Anspruch auf Rückerstattung steht Ludwig zu damaliger Zeit vielfach mit einem übelbeleumundeten zweifle keinen Augenblick daran, daß unparteiische und gewissenhafte Ihnen nicht zu. 3. Wenn Sie fortan mindestens 200 Marken fleben. Menschen, dem Schlächtergesellen Biesdorf, verkehren Aerzte ihr den vollen Besitz ihrer Geisteskräfte zuerkennen werden. 5. S. 1000. Bon 1200 M. ab.- August 2. Die Geschäftsführerin ist
Gerichts- Zeitung.
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Wafferstand am 8. September. Elbe bei Auffig 0,72 Meter, bei Unstrut bei 2,13 Meter, bei Magdeburg +0,01 Meter. Straußfurt +0,60 Meter. Dder bei Ratibor +0,66 Meter, bei Breslau Ober- Begel+4,40 Meter, bei Breslau Unter: Begel- 1,78 Meter, bei Frankfurt +0,24 Meter. Weichsel bei Brahemünde+5,32 Meter.- 0,22 Meter. war the bei Bosen Neze bei Usch+0,29 Meter. Wetter- Prognose für Sonnabend, den 10. September 1904. Bunächst etwas wärmer, ziemlich trübe mit leichten Regenfällen und mäßigen westlichen Winden; später aufklärend, aber fühler. Berliner Wetterbureau.
Briefkaften der Redaktion.
Wir bitten bei jeder Anfrage eine Chiffre( zwei Buchstaben oder eine Bahl) anzugeben, unter der die Antwort erteilt werden soll, und die lekte Abonnementsquittung beizulegen. Fragen ohne solche werden nicht beant wortet und schriftliche Antwort wird nicht erteilt. Juristischer Ceil.
Die juristische Sprechstunde findet täglich mit Ausnahme des Sonnabends