Nr. 214. 21. Jahrgang. 21. Jahrgang.
3. Beilage des„ Vorwärts" Berliner Volksblatt. Suntag, 1. September 1904.
Verfammlungen.
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lichen Prostituierten einen ausgedehnten persönlichen Verkehr aufgeben und sich auf Romanschreiben verlegen. Er, Dasbach, gepflogen haben. Dasbach soll solchen Beuten, wenn sie Geld von garantiere dafür, daß Brand als Romanschreiber schönes Geld verihm verlangten und das soll sehr oft geschehen fein Summen dienen werde. Weiter habe Dasbach gesagt, so ein fähiger Mann bis zu 100 m. und mehr gegeben haben. Auch der junge Mann, wie Brand könne doch eine bessere Stellung bekleiden. Brand Kaplan Dasbach und die Freundesliebe. Am Freitag trug der der in dem bekannten Kölner Prozeß wegen Erpressung berurteilt meint, Dasbach habe ihn durch die Zusicherung eines einträglichen Schriftsteller Adolf Brand seine Ausführungen zu dem vorstehenden wurde, soll, wie Herr Brand behauptet, in Berlin sehr freund- Erwerbes zur Zurücknahme seiner Veröffentlichung bewegen wollen. Thema einer start besuchten Versammlung im Buggenhagenschen schaftlich mit dem Kaplan Dasbach verkehrt haben, und zwar soll Unter andrem behauptete Herr Brand noch, Dasbach habe einen Saale bor . Eine am Dienstag mit demselben Thema einberufene Dasbach diesen Verkehr, gegen den sich der junge Mann anfangs jungen Mann, der ihm durch fortgefeßte Geldforderungen zu unVersammlung verfiel bekanntlich der polizeilichen Auflösung, während sträubte, angeknüpft haben. Das Kölner Urteil ist nach Brands bequem wurde, in Zwangserziehung bringen lassen. Herr Brand allgemeine Betrachtungen über die sogenannte Meinung mindestens infolge eines Rechtsirrtums gefällt worden. Als Brand am Schluß seines Vortrages wieder einen Versuch Freundesliebe anstellte. Der Vortragende behauptete nicht, daß Dasbach Handlungen be- machte, über den„ kulturellen und ethischen Wert der FreundesDa Herr Brand sich als„ Genosse" bezeichnet, fei uns folgende gangen habe, die gegen den§ 175 verstoßen, er glaubt aber beweisen liebe" zu sprechen, untersagte der überwachende Beamte diese AusEinschaltung gestattet: Herr Brand ist in der That Mitglied des zu können, daß Dasbach in andrer grob sinnlicher Weise homo- führungen, wogegen der Vorsitzende Bab unter lebhaftem Beifall socialdemokratischen Wahlvereins in Charlottenburg . Seine Aus- feguelle Neigungen zu befriedigen suche. Herr Brand will durch der Versammlung energisch protestierte. Als später ein Schreiben führungen in der letzten und in der vorherigen aufgelösten Ver- feine Darlegungen den Kaplan Dasbach als Heuchler kennzeichnen, verlesen wurde, worin ein Bantier Opiz ein Mitglied eines deutschen fammlung hat er jedoch weder im Einverständnis mit der Partei da derselbe als Centrumsabgeordneter für die Beibehaltung des Fürstenhauses des Vergehens gegen§ 175 beschuldigt, griff der gemacht, noch fönnen wir uns nachträglich mit denselben identifi-§ 175 eintrete, während er doch seiner von Brand behaupteten überwachende Polizeilieutenant wieder ein, indem er das Schrifts cieren. Wenn wir von der Versammlung Notiz nehmen, so zwingt Veranlagung gemäß ein Gegner dieser Strafbestimmung sein müßte. stück, ehe es ganz berlesen war, tonfiscierte. uns dazu lediglich die Persönlichkeit des Angegriffenen, über die Herr Brand führte weiter aus: Nach seiner auf den Kaplan Erwähnt sei noch, daß es in dieser Versammlung, die der man nicht ohne weiteres hinweggehen kann, nicht die des Angreifers. Dasbach bezüglichen Veröffentlichung habe dieser ihn aufgesucht, um Bewegung für Beseitigung des§ 175 dienen sollte, nicht ohne eine Wir müssen es auch Herrn Brand selbst überlassen, seine Aus- ihn zu einer öffentlichen Erklärung des Inhalts zu veranlassen, Anrempelung der Socialdemokratie abging. Herr Brand sagte, über führungen vor der Oeffentlichkeit zu vertreten. Wenn wir von den- daß Dasbach nicht homosexuell veranlagt sei. Dasbach sei infolge die Beseitigung des§ 175 sei die Meinung innerhalb der Socialselben Notiz nehmen, folgen wir nur einer publicistischen Pflicht. einer telegraphischen Weisung des Centrumsabgeordneten Graf von demokratie geteilt. Die Socialdemokraten, welche für Beibehaltung In der Freitag- Versammlung sprach Herr Brand die Ver- der Schulenburg zu Brand gekommen, um die besagte Ver- des§ 175 feien, wollten es mit dem Centrum nicht verderben, um mutung aus, daß die Versammlung am Dienstag wohl deshalb auf- öffentlichung zu verhindern. Die Veröffentlichung habe aber damals der Socialdemokratie die Möglichkeit eines Zusammengehens mit dem gelöst worden sei, weil er verhindert werden sollte, eine Angelegenheit schon vorgelegen und würde unter keinen Umständen unterblieben Centrum offen zu halten. Diese, gelinde gefagt unglaublich naive borzutragen, über welche er am selben Tage dem Oberstaatsanwalt sein. In einer zweieinhalbstündigen Unterredung mit Herrn Brand Ansicht wurde später auch von einem Herrn Conrad weiter Jfenbiel Material zugestellt hatte, durch das eine sehr hochgestellte habe Kaplan Dasbach gesagt, sein Verkehr mit den männlichen gesponnen. Dieser Herr bezichtigte in einer Weise, die der Berliner Persönlichkeit mit Bezug auf§ 175 des Str.-G.-B. belastet werde. Brostituierten hätte nur den Zweck gehabt, sich über das schnodderig" zu nennen pflegt, die Socialdemokratie und den Die Ausführungen, die der Redner über den Abgeordneten Wesen der männlichen Prostitution zu informieren. Dasbach habe" Vorwärts" der Liebedienerei vor dem Centrum. Als dann später Kaplan Dasbach machte, gipfelten in der Behauptung: Dasbach sei bei dieser Gelegenheit mit einem feierlichen Schwur unter Berufung ein anwesender Parteigenosse Goßmann, der schon in der Dis homosexuell veranlagt und huldige der Freundesliebe. Diese Be- auf Gott den Allmächtigen und Allwissenden beteuert, daß er nie fussion gesprochen hatte, das Wort erbat, um auf die bezeichnete hauptung stüßt der Redner auf eine Reihe von Thatsachen, für eine sinnliche Regung weder einem Weibe noch einem Manne gegen- Ausführung Brands etwas zu erwidern, schnitt ihm der Vorsißende die er den Beweis vor Gericht zu führen bereit ist. Nach den An- über empfunden habe. Am Schluß der Unterredung habe Kaplan unter ausdrücklicher Zustimmung der überwiegenden Mehrheit der gaben des Herrn Brand soll der Abgeordnete Dasbach mit männ- Dasbach Herrn Brand ersucht, er möge doch seine jezige Thätigkeit Versammlung einfach das Wort ab.
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