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Nr. 221. 21. Jahrgang.j

Witte

Parteitag

1. Beilage des ,, Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Bienstag, 20. September 1904.

der socialdemokratischen Partei Deutschlands  .

Bremen  , 18. September 1904.

die Zuschauer freigegeben, während sie an den übrigen Tagen frei bleiben sollen. Eine dicht gedrängte Menge, die Bremer   Partei­genossen und Genoffinnen, füllt sie heute und die Galerie, die etwa genoffen und Genoffinnen, füßt sie heute und die Galerie, die etwa tausend Zuhörern Plaz bietet.

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Hierauf wird die vorgeschlagene bloc unverändert angenommen.

Die Dauer der täglichen Sizungen wird auf 9 bis 1 und 3 bis 7 Uhr festgesetzt. Es folgt die Festsetzung der Tagesordnung.

Moment gekommen, wo in der deutschen   Socialdemokratie endlich Freunde haben ihm auf das allerdringendste geraten, die vergleichs­der große, längst erhoffte und ersehnte Krach eintreten werde. Der weise günstigen Fortschritte, die zu aller unsrer Freude sein Geſund­Strach ist nicht eingetreten und er wird auch nicht eintreten, davon heitszustand in den letzten Monaten gemacht hat, nicht wieder dadurch bin ich fest überzeugt. Wir haben uns damals gründlich aus- in Frage zu stellen, daß er den Verhandlungen hier beiwohnt. gesprochen, wir werden uns in diesen Tagen wieder aussprechen. Diesen Wünschen hat er Rechnung getragen. Ich glaube aber die Heute abend tritt hier im großen Saale des Kasino  " der deutsche   So lange wie wir Parteitage abhalten, wird es immer vorkommen, Hoffnung aussprechen zu können, daß sowohl Singer als auch Auer Heute abend tritt hier im großen Saale des Kasino  " der deutsche  Parteitag zusammen, der fünfzehnte feit Fortfall des Socialisten- daß Meinungsverschiedenheiten eintreten, einmal ernsterer, ein- in nicht allzuferner Beit wieder ihre vollen Kräfte der Partei zur Socialisten  - mal milderer Art. gesezes. Die Bremer Genossen haben es vortrefflich verstanden, dem Aber davon sind wir alle überzeugt, Verfügung zu stellen in der Lage sein werden.( Beifall.) Stongreß eine würdige Stätte zu bereiten. Ein mächtiges Schild, daß, wie immer diese Meinungsverschiedenheiten fich geltend Auf Vorschlag von Braun- Königsberg werden hierauf Dieg das von grünen Laubgewinden und roten Fähnchen umrahmt ist, schließlich doch immer der Grund- Stuttgart und Ebert Bremen zu Vorsitzenden mit gleichen Rechten während ein großes Banner in den Bremer   Stadtfarben: rot und gebanke obwaltet, dem Besten der Allgemeinheit, der Partei gewählt. Die Wahl erfolgt einstimmig. weiz   darüber weht. verkündet über dem Hausportale, daß hier der zu dienen. Wir werden aber nicht allein innerhalb dieses Dick übernimmt den Vorsiz: Ich danke Ihnen für das Ver Parteitag der focialdemokratischen Partei Deutschlands   seine Be- Parteitages, sondern wir werden auch in der späteren Zeit harte trauen, das Sie uns durch die Wahl erwiesen haben. Wir vers ratungen abhalten wird. In dem Flur, der zum Saale führt, sowohl wie das Büchlein, das uns die Bremer   Parteigenossen als aber auch um Ihre Unterstützung und wenn wir mal einen Fehler und schwere Kämpfe zu bestehen haben. Der Genosse Schmalfeldt   sprechen Ihnen, die Verhandlungen unparteiisch zu leiten, wir bitten grüßt von rotem Bostamente die Büste Liebknechts, eine Arbeit des Gruß zu diesem Barteitag eingehändigt haben, hat uns darüber begehen sollten Sie sind ja durch den langjährigen Borfiz von Singer Berliner Bildhauers May. Der mächtige Saal selber hat focia belehrt, welche geschichtlichen Vorgänge im Laufe der vier Jahrzehnte, verwöhnt worden( Heiterkeit) um gütige Nachficht. Ich bin feft listischen Schmuck angelegt. An den Säulen, die die Galerie feitdem in Bremen   eine socialdemokratische Partei besteht, Bremen   überzeugt, daß der gute Geist, der bisher stets über unsren Ver­tragen, find fünfzig prächtige Gewerkschaftsfahnen in Gruppen zu felbft durchgemacht hat. ztvei und drei angebracht. Socialistische Inschriften in Gold­Man kann sagen, was uns jenes Büchlein handlungen geschwebt hat, auch diesmal uns treu bleiben wird. Vor buchstaben auf rotem Grunde laufen um den Balkon der Galerie erzählt und was uns heute Schmalfeldt   vorgetragen hat, ist im furzem hat der Reichskanzler unfrer Partei das Zeugnis ausgestellt: herum, während in seinen Mittelfeldern auf Schildern die Namen einen die Geschichte der gesamten Partei. Allüberall Kämpfe Agitation, Organisation und Opferfreudigkeit Ia. offentlich wird der bisherigen Barteitage verzeichnet sind. An der einen Seite des schärffter Art, zeitweilig Niederlagen, aber dann ging es vorwärts, das in Zukunft nicht nur so bleiben, sondern noch wesentlich beffer Saales erhebt sich aus immergrünen Gewächsen eine eindrucksvolle immer vorwärts, bis wir zu dem geworden sind, was wir heute werden. Wir werden bemüht sein, gerade in diesen Tugenden uns Gruppe: die Kolossalstatue der Freiheit und darunter die Büsten von find, und es wird weiter vorwärts gehen, bis wir das geworden zu vervollkommnen, damit es uns endlich gelingt, die alte morsch Lassalle, Engels und Karl Marr. Für das Bureau ist die breite find, was wir alle werden wollen: die Sieger über die bürgerliche gewordene Gesellschaftsordnung zu beseitigen und eine bessere, höhere Bühne bestimmt, während die Redner von der Tribüne davor, die Gesellschaft, die Sieger über den bürgerlichen Klassenstaat.( Bravo  !) an ihre Stelle zu setzen.( Beifall.) zwischen den Tischen für die Presse steht, sprechen werden. Die als die, welche uns unsre Gegner Tag für Tag felber liefern, fie Forst gewählt: 8ucht Berlin  , Schmidt- München, Fräulein Und wie können wir uns in diesem Kampfe bessere Waffen wünschen Bu Schriftführern werden auf Vorschlag von Buder. Delegierten es sind über dreihundert find an breiten bequemen Tischen untergebracht, die in sechs find es ja, die uns die Waffen selbst schärfen, ohne es zu wollen. Ba a der- Berlin  , Dörnte- Hannover  , Lehmann- Mannheim, in der geteilten Längsreihen das Parterre Was hat sich nicht alles in den legten Monaten nach Schluß Wasner- Stuttgart  , Beder Dortmund, Uilenbaum- Elber­des Saales füllen. Die Räume unter der Galerie find heute für des Reichstages und noch während des Reichstags zugetragen, feld und Feldmann Langenbielau. wodurch die öffentliche Meinung und fpeciell auch die In die Mandatsprüfungs Rommission entsendet Stimmung der Parteigenoffen auf das allerſtärkste beeinflußt der Parteitag auf Vorschlag von Straßmeier- Effen die Delegierten: wurden. Wir erblicken im Deutschen Reich   fast überall retrograde, Braun- Königsberg, Freythaler- Berlin, Keidel- Pirmasens  , rückwärtige Bestrebungen, nirgends einen großen Zug, nirgends Knierim München  , Fisher Seifhennersdorf, Hofrichter. Männergesang leitet um 7 Uhr die Eröffnung des Parteitages lichung trachtet, überall fleinliche Erbärmlichkeit, überall ein pold- Zeiz. Männergesang leitet um 7 Uhr die Eröffnung des Parteitages einen großen Gedanken, der in unfrem Staatswesen nach Verwirt Köln, Düwell- Dortmund  , Frau Bietz Hamburg und 2eo. ein. Ein freier Chor, der sich aus allen Arbeitergesangvereinen Streben, jedem Fortschritt entgegenzutreten in der Furcht, daß jeder Bremens gebildet hat, bringt Emanuel Wurms Festgesang und Fortschritt der Socialdemokratie zu nuze kommen und der bürger- ordnung. Der Parteitag schreitet zur& e stsegung der Geschäfts. die Pottiersche Internationale in Franz Diederichs lichen Gesellschaft schaden werde. Wenn einst vor jetzt elf Jahren Uebertragung zum Vortrag. Lebhafter Beifall dankt den Sängern. der Reichskanzler Graf Caprivi   bei einer Rede unires leider ver- Diefe Geschäftsordnung hat 14mal ihren guten Dienst gethan, so Diet: Es liegt ein Entwurf zu einer Geschäftsordnung vor. Dann betritt, von stürmischem Beifall begrüßt, der Vertreter storbenen Freundes Karl Grillenberger   bemerkte: die verbündeten daß wir vielleicht gut thun würden, sie ohne Debatte anzunehmen. der bremischen Socialdemokratie im Reichstage Regierungen brächten feine Gesegesvorlage ein, die sie nicht zuvor Allerdings ist hierzu der Antrag 1 gestellt. Aber vielleicht wird es Schmalfeldt  daraufhin geprüft hätten, welche Wirkung fie auf die Social- genügen, wenn ich erkläre, daß die Leitung des Parteitages genau die Rednertribüne und heißt die Barteigenossen im Namen des demokratie ausübe, so können wir sagen, dies Programm wird bis so verfahren wird, wie es in dem Antrag vorgeschlagen ist. Wir Bremer   Lokalfomitees herzlich willkommen. Die Bremer   werden es heute und noch in viel höherem Grade als zu Caprivis Zeiten in werden durch diese Erklärung wohl die Jungfräulichkeit unsrer Ge­fich angelegen sein laffen, den Delegierten den Aufenthalt so an- Deutschland   erekutiert, und mit dem vorzüglichsten Erfolge für die schäftsordnung schützen.( Große Heiterfeit.) genehm als möglich zu machen. Auch in Bremen   ist früh die Fahne Socialdemokratie. Was konnten wir nur z. B. als Partei befferes Straßmeier Essen  : Nach dieser Erklärung des Genossen des Socialismus entfaltet worden. Ein einfacher Tischlergeselle, der wünschen, als daß nach jenen großen Debatten im Deutschen Reichs- Dietz ziehen wir unsern Antrag zurück. aus Hamburg   hierher gekommen war, Deckwit mit Namen, hat tage über den Russenkurs, wo das Vorgehen der Königs­Geschäftsordnung zuerst den Samen des Socialismus hier ausgestreut; im April 1864 berger Staatsanwaltschaft vom Reichskanzler, vom Staats­wurde er durch einen eigenhändig von Lassalle, jenen unvergeßlichen sekretär des Auswärtigen Amts, vom preußischen Justizminister auf das Agitator und Organisator, unterzeichneten Brief zum Vorsitzenden allerentschiedenste vertreten, als notwendig, als durch die Gesetze und Bevollmächtigten des Allgemeinen deutschen Arbeitervereins   er gerechtfertigt dargestellt wurde, dann der große Königsberger nannt. Die Bremer   Parteigenossen haben stets schwer zu kämpfen ge- rozeß ein Debacle für das offizielle Preußentum, für das Die provisorische Tagesordnung, die der Parteivorstand vor­habt, einerseits gegen ein übermütiges, fast übermächtiges Großkapital, offizielle Reich wurde, wie wir es uns schöner und blamabler für schlägt, lautet: 1. Geschäftsbericht des Vorstandes. Berichterstatter: andrerseits gegen die damals noch rückständigen im Schlepptau der bürger diese Einrichtungen nicht wünschen konnten.( Sehr richtig!) Was Pfannkuch und Gerifch. 2. Bericht der Kontrollkommission. fichen Barteien sich befindenden Arbeiterklasse. Aeußerst schwer war der alles seit jener Zeit auf den verschiedensten Gebieten geschehen ist, Berichterstatter: Meister. 3. Bericht über die parlamentarische Kampf auch deshalb, weil man stets mit Erfolg versuchte, den alles hat nur dazu beigetragen, der Socialdemokratie Wasser auf Thätigkeit. Berichterstatter: Ledebour  , 4. Maifeier. Bericht sogenannten Lokalpatriotismus unter den Bremern zu hegen und zu ihre Mühlen zu liefern. Man versucht ja jetzt in verschiedenen erstatter: R. Fischer. 5. Kommunalpolitik. Berichterstatter: pflegen. Alles, was von auswärts fam, wurde in Acht und Bann deutschen   Staaten Wahlreformen einzuführen. Die Wahl- Lindemann. 6. Der internationale Kongreß in Amsterdam  . gethan, bei den Bremer   Großkaufleuten stand das Wort in Geltung: reform ist in Bayern   seit Jahrzehnten eine brennende Frage; Berichterstatter: Bebel. 7. Organisation. Berichterstatter: Gerisch. Ausländer, Fremde sind es zumeist, die unter uns gesät den Geist unsren Parteigenossen ist das Verdienst zuzuschreiben, daß sie un- 8. Sonstige Anträge. 9. Wahl des Vorstandes, der Kontrollkommission der Rebellion." Und noch bis auf den heutigen Tag wird jeder, ausgesetzt gebohrt haben, bis endlich die Mehrheit der und des Ortes des nächsten Parteitages. der über das Weichbild Bremens   hinaus geboren ist, als Ausländer Kammer die Regierung zur Vorlage eines Gefeßentwurfs Hierzu liegen die Anträge 2 bis 8 vor. betrachtet und entsprechend behandelt. Im Jahre 1895 wurde ein drängte. Dieser hat der letzten Kammer vorgelegen. Die Borsitzender Diet stellt die Unterstügungsfrage. einfacher Arbeiter Heinrich Steinert deshalb aus Bremen   aus- Mehrheit hat denselben auch zur Annahme gebracht, aber Die Anträge 2, 4, 6, 7, die auf die Tagesordnung gesetzt haben gewiesen, weil er nach der Katastrophe der Elbe  " versucht hatte, da teine Zweidrittelmehrheit infolge der feigen, erbärmlichen wollen: Die Alkoholfrage, Koalitionsrecht und Kartelle, das Wahl­die vorhandenen Schäden aufzudecken und Bebel das Material zu Haltung des bayrischen Liberalismus zu stande tam, ist anzunehmen, recht in den einzelnen Bundesstaaten, die politischen Zustände in übermitteln. Wegen dieses Kapitalverbrechens mußte er die Grenzen daß dieses Gesez, wie die Verhandlungen der Ersten Kammer Deutschland  ( mit Bebel als Referenten), finden nicht die nötige Bremens verlassen. Kurz darauf, im Jahre 1899, wurde ein gezeigt haben, nicht zur Verwirklichung kommen wird. Gewiß, das Unterstügung. Maurer ausgewiesen, der es gewagt hatte, mit seinen Centrum hat in Bayern   für die Einführung des allgemeinen, Antrag 5: Auf die Tagesordnung zu setzen: Der Russenkurs Kollegen Schulter an Schulter gegen das Großkapital zu kämpfen. gleichen, direkten Wahlrechts gestimmt. Aber, Parteigenossen, es hat in Deutschland   und die politische Lage" wird von den Antragstellern Aber trotz allen Machinationen ist es nicht geglückt, unsre Bewegung mich ganz besonders interessiert, daß am 11. September, jetzt vor( Dortmund  ) zurüd gezogen, nachdem der Vorsitzende sie darauf nieder zu halten. Mit bewundernswürdiger Zähigkeit haben die einigen Tagen, in der großen Versammlung im Süden Bayerns  , in aufmerksam gemacht, daß sie bei der Behandlung der Anträge 106 Bremer   Genossen die Maulwurfsarbeit verrichtet und find allmählich Tuntenhausen  , Herr v. Orterer, der Präsident der Kammer, und 107( Königsberg   und Osthavelland  ) voraussichtlich zu ihrem zu einer derartigen Macht angewachsen, daß der bremische Wahlkreis einer der Führer des Centrums, eine Rede hielt, in der folgende Recht kommen würden. jezt einen socialistischen Abgeordneten hat. Schon 1890 wurde ein schöne Stelle vorkam: Von der Socialdemokratie trennt das socialdemokratischer Abgeordneter gewählt, Julius Bruhns  . Das Centrum eine ganze Weltanschauung, und die Zeit sei war aber mehr eine Zufallswahl. Damals war der Liberalismus nicht mehr fern, wo es im Deutschen Reich   nur einen noch gespalten und aus diesem Grunde siegte Bruhns. Als darauf großen Kampf geben werde zwischen der Socialdemo­die Großkaufmannschaft einsah, was auf dem Spiele stand, und uns fratie und den konservativen Parteien, vor allem daher 1893 als bereinigte liberale Partei gegenübertrat, dem Centrum. Dann werde die staatliche Autorität das fagte wurde uns der Wahlkreis wieder entrissen. 1898 zeigte er in Beziehung auf die bayrische Regierung- froh sein, wenn sie sich, daß wir große Fortschritte gemacht hatten; wir fich auf die große Masse der konservativen katholischen Männer waren von 14 000 auf 18 600 Stimmen gestiegen. Troßdem siegte stüßen könne im Kampfe. gegen das Banner des Aufruhrs. Frese mit über 20 000 Stimmen über uns. 1908 endlich war es Jett kämpft es. das sete ich hinzu noch Hand in Hand mit uns vergönnt, das Bremer   Mandat zurückzuerobern. Mit denen, die das Banner des Aufruhrs tragen( Sehr gut!), weil es 25 000 Stimmen schlugen wir den Gegner, der 23 900 Stimmen hofft, mit ihrer Hilfe das allgemeine Stimmrecht zu er müssen wir finden, daß in ihr ein Punkt fehlt, der die Parteigenossen die Versicherung gebe ich Ihnen obern; nachher hofft man dann mit Hilfe der bayrischen Regierung im Lande zum Kampfe aufruft und sie begeistert. Fast alle Puntte den Wahlkreis für immer an uns gerissen.( Beifall.) Denn eine Wahlkreiseinteilung zu erlangen, die für immer, der Tagesordnung sind mehr geschäftlicher Natur. Auch die Er­alles, was die Gegner gegen uns ins Feld führen tonnien, haben wenigstens auf absehbare Zeit, dem Centrum bie Herrschaft örterung unsres kommunalpolitischen Programms wird diesem Mangek sie ins Feld geführt, und deshalb werden sie jetzt den Wahlkreis in Bayern   sichert. Das war ein sehr schönes Geständnis nicht ganz abhelfen. Deshalb beantragen wir die Schulfrage auf nicht mehr zurückerobern. Orterers. Ich meine, wir haben keinen Grund, uns einschüchtern zu Parteigenossen und Parteigenoffinnen! Der Parteitag hat große lassen. Wir haben bisher in allen schweren und großen Kämpfen die Tagesordnung zu setzen. Der Kampf gegen die Voltsschule, den Aufgaben zu erfüllen, und wir sind uns alle bewußt, daß die ge- mit unsren Gegnern gefiegt und können mit Sicherheit darauf die Konservativen, das Zentrum und die nationalliberale Partei samte Arbeiterschaft auf uns blidt. Die große Zahl der vorliegenden rechnen, das wird auch in Zukunft so bleiben, umso mehr, da alle gegenwärtig führen, ist eine der wichtigsten Angelegenheiten der Anträge beweist die außerordentliche geistige Regiamkeit der Genojien. Bedingungen im Deutschen Reich  , die socialen, wirtschaftlichen und inneren Politik. Es ist um so notwendiger für uns, zu dieser Frage Mögen die Gemüter hie und da etwas aufeinanderplazen, so wollen politischen, mehr und mehr der Socialdemokratie in die Hände Stellung zu nehmen, als die Jungnationalliberalen und die Frei­wir doch stets eingedenk sein, daß wir alle das Beste wollen, daß arbeiten. Wir haben neben dem Königsberger Prozeß ja den finnige Bereinigung sich über die Schulfrage bereits freilich nicht wir im Princip alle einig sind. In den Grundprincipien find wir Prozeß im Saargebiet gehabt, wo sich der Gegenwartsstaat äußert haben, ſo, daß die große Masse alle einig und diese Einigkeit besteht darin, daß wir Schulter an des Grafen Bülow in seiner ganzen Schönheit und Herrlichkeit ein­Bevölkerung damit zu frieden sein könnte. Die Schuls  Schulter fämpfen, um den Gegner zur Strede zu bringen, um den mal gezeigt hat. Sie wissen ja, was für Sorge ihm der Zukunfts- Landtage noch in der laufenden Seffion ein reaktionäres Schul­frage ist brennend. Aller Wahrscheinlichkeit nach wird dem Socialismus zum Siege zu führen( Beifall), der, wenn er fiegt, staat im vorigen Jahre gemacht hat, ich meine, jene Rede, die er Sinne heiße ich Sie nochmals herzlich willkommen.( Lebhafter Beifall.) gar nicht besser illustriert werden, als durch jenen famosen Prozeß tönnen dort nicht unsren Standpunkt vertreten, den Völkern Freiheit und den Weltfrieden bringt. In diesem im vorigen Dezember gegen unsre Frattion gehalten hat, konnte geje borgelegt werden. Aus dem preußischen Landtage sind durch bas elende Wahlgesetz die Vertreter des Proletariats verbannt und Das Wort ergreift nunmehr im Saarrevier, der uns in der nächsten Session ausgiebigstes Da bleibt uns Material zur entsprechenden Kritik geben wird. Weiter aber nichts weiter übrig, auf unfren Parteitagen zur Schulfrage Stellung Auch das Vorgehen gegen unfren Genossen zu nehmen. Natürlich muß zur Behandlung eines solchen Themas ( mit stürmischen Hochrufen und minutenlangem Beifall begrüßt): Bernerstorfer im liberalen Musterstaat Hessen  , das gleiche Vor- ein Referent vorhanden sein; wir schlagen Ihnen hierzu den Ge­Barteigenossen! Es ist mir von der Parteileitung der ehrenvolle gehen nachher in Baden- alles das zeigt, daß wenn es einmal auch nossen   Dr. Arons vor. Wir wünschen, daß die Schulfrage als Buntt 5 uns joeben Genoſſe Schmalfeldt   im Namen der Bremer   Partei- nie hem Schein nach ein wenig ernsthaft wird, ſelbſt in jenen Staaten, Gemeinde vorangeht. Es gilt für unſren Kampf gegen die reaktionären die herzliche Begrüßung, welche vor der Kommunalpolitik verhandelt wird, sowie der Staat der heute als vergleichsweise freisinnig die Reaktion genoffen zugerufen hat, in Ihrer aller Namen auf das herzlichste zu einsetzt und der Wind, der heute in Berlin   weht, auch für sie maß- Anschläge auf die Schule eine feste Richtschnur zu geben. Das wird Santen. Wir sind gewiß alle gern nach Bremen   gekommen, wir waren überzeugt, daß die Bremer   Genoffen alles, was in ihren gebend wird. Es ist ja nicht meine Aufgabe, eine Rede über die müssen wir die Forderung unfres Programms erheben: Trennung in Anspruch nehmen. Kräften steht, aufbieten würden, um uns die Tage, die wir hier politische Situation hier zu halten, ich habe mir nur diese furzen der Schule von der Kirche.( Bravo  !) in ernster Arbeit zu verbringen haben, so angenehm wie möglich zu die ja auch diesen Verhandlungen mit der denkbar größten Auf- noch durch einen neuen Bunft zu belasten. Besonders wenn wir die Andeutungen zu machen erlaubt, um zu zeigen, daß unsre Gegner, Geyer: Jch rate Ihnen, die so reichhaltige Tagesordnung nicht machen. Ich glaube, wenn es eines Beweises dafür bedarf, daß merksamkeit folgen, feine Ursache haben zu jubeln und daß wir am ihnen diese Aufgabe schon bis jetzt in hohem Grade gelungen ist, allerwenigsten Ursache haben, irgend etwas in Zukunft zu fürchten. übrigen Punkte der Tagesordnung darunter leiden müssen. Ich war Beratung der Schulfrage als Punkt 5 einschließen, würden die dann zeigen Ihnen das prächtige Lokal und seine glänzende Aus­schmückung sowie das ganze Arrangement, daß unsre Bremer   Ge erstaunt, als ich in der Presse die Meinung las, die Partei müsse in noffen diese ihre Aufgabe zu unsrer aller Zufriedenheit gelöst haben. Damit erkläre ich den Parteitag für eröffnet. Es ist nunmehr der Schulfrage Stellung nehmen. Das ist durch das Barteiprogramm Genosse Schmalfeldt hat recht: es stehen große Arbeiten bevor, Ihre Aufgabe, ein Präsidium zu wählen. Es war bisher, ich möchte bereits geschehen, das die Stellung der Partei zu diesen Fragen so Arbeiten, in denen die Geister nach mancher Richtung vielleicht diffe fagen, eine erbliche Würde( Seiterkeit), daß Singer auf allen Bartei flar festlegt, daß besondere Erörterungen nicht notwendig sind. Ich rieren und aufeinanderplaten werden. Aber wir sind überzeugt, daß wie tagen seit Fall des Socialistengefezes den Vorsiz führte. Leider ist, gebe zu, daß durch die Aufrollung der Schulfrage in Preußen die preußi­bisher noch immer so auch die diesmaligen Beratungen zum Heil und zum wie Sie wohl alle wissen, Genosse Singer erkrankt. Niemand be- fchen Genossen in eine besondere Erregung verfekt find. Aber principiell Vorteil der Partei ausschlagen werden. Wir haben auf dem vorigen dauert das mehr als er selbst, aber auch wir alle bedauern auf das wissen die preußischen Genossen, wie sie in dieser Frage zu handeln Barteitage in Dresden   Debatten gehabt, wie sie faum jemals auf lebhafteste, daß er verhindert ist, in unsrer Mitte zu erscheinen. haben. Es tönnte sich hier nur darum handeln festzustellen, welche einem deutschen   Parteitag stattgefunden haben, wenn wir von jener( Bustimmung.) Noch ein zweiter Genoffe, den wir bisher auf allen Taktik die preußischen Genossen im Kampfe gegen die Reaktion hin­Beriode absehen, wo wir noch gespalten waren und uns auf das unfern Parteitagen gesehen haben, Genosse Auer, ist leider infolge sichtlich der Schulfrage einnehmen sollen. Auch das brauchen wir, heftigste gegenseitig bekämpften. Wir sind scharf aneinander geraten. feiner Erkrankung nicht in der Lage, hierher zu kommen; seine Ab- glaube ich, hier nicht festzustellen. Denn den taktischen Kamps Unfre Gegner schöpfen aus jenen Kämpfen die Hoffnung, jetzt sei der sicht war es allerdings, aber sein Arzt, seine Familie und seine verden sie gründlich erst aufnehmen können, wenn sie wissen, was

erhielt. Und diesmal haben wir

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Bebel

( Beifall.)

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Antrag 8( Dresden   A, Breslau  , Essen, Jena  , Iberfeld und Hamburg  ), der verlangt, die Organisationss frage als Bunft 4 auf die Tagesordnung zu sehen, ist genügend schriftlich unterstützt. Antrag 3( Berlin  , Nieder Barnim, Barmen  , Elberfeld  , Bremen  , Dortmund  , Kattowig, Magdeburg  , Luckenwalde  , dritter sächsischer Wahlkreis, Offenbach  , Potsdam   Spandau  , Arnswalde  , Stettin   und Teltow  - Beeskow  ) will auf die Tagesordnung gestellt haben: Die Schulfrage.

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Ueber diesen Antrag wird zunächst verhandelt: Bittorf- Berlin  : Wenn wir uns die Tagesordnung ansehen, fo

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Mit allem Nachdruck