2. Die für die Agitationstouren bestimmten Referentinnen ind nicht nur zur Abhaltung von Versammlungen in die Orte zu schicken, sondern die Zeit ist derartig einzuteilen, daß für jeden zu bearbeitenden Ort Zeit genug berbleibt, um feste Verbindungen zu schaffen und die gewonnenen Genoffinnen eingehend über ihre Pflichten zu orientieren.
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in, um sich zu amüfieren, braucht doch der Ernst des Lebens und, Genoffinnen bei der Beschidung des Amsterdamer Kongresses. Die[ geblieben. Ja, wir wollen die Armee sein, die den Arbeiterinnen die schweren Kämpfe, die wir durchmachen, nicht vergessen zu werden. Anregung erfolgte von den Genossinnen von Berlin , Hamburg und und allen Ausgebeuteten das Heil bringt.( Bravo.) Als ich im Vorjahre auf einer Agitationsreise in Sachsen war, ließ Altona - Ottensen . Erst auf die Anregung hin hat sich unsre Centralbei einem Fest des socialdemokratischen Vereins in Leipzig - Blagwis Vertrauensperson mit sämtlichen örtlichen Vertrauenspersonen in spricht seine Freude über die große Summe von Thätigkeit, AufDr. Robert Michels - Marburg Genoffe Glanzmann die Mitglieder zur Polonaise antreten, gerade Verbindung gefeßt und sie gebeten, dazu Stellung zu nehmen. Zwei- opferung und Intelligenz aus, die sich in der Frauenbewegung zeigt, gegenüber der Bühne. Dann forderte er mich auf, eine Ansprache mal ist dies auch in der„ Gleichheit" geschehen und schließlich ist von vermißt aber, daß in dem ausgezeichneten Referat von Frl. Baader Zwei- ſpricht seine Freude über die große Summe von Thätigkeit, Aufzu halten. Einige Tanzlustige murrten zwar, aber sie hörten doch der Centralstelle noch einmal ein Cirkular in diesem Sinne erlassen schließlich zu.( Heiterkeit.) Von den Beschwerdekommissionen lesen worden. Da kann man wirklich nicht von einem Willfüraft reden nicht ein Grund angegeben worden ist, weshalb man sich an dem wir ja oft in unsrer lokalen Parteipresse, daß ihre Mitglieder da und die, die den Protest angezettelt haben, haben das öffentliche Leben begreife den Standpunkt durchaus, daß die proletarischen Frauen und da wohnen und Beschwerden entgegennehmen". Sie sollten verschlafen oder verschlafen wollen. Dasselbe gilt von der Besoldung nichts mit den bürgerlichen Frauen gemeinsam haben. Aber dieser Berliner Kongreß der bürgerlichen Frauen nicht beteiligt hat. Ich aber, wenn ihre Zeit es möglich macht, an den Gewerkschaftsver- der Sekretärin. Man ist zu der Besoldung erst geschritten, nachdem Standpunkt bedeutet doch nicht, daß man nicht bei einem speciellen sammlungen teilnehmen und die Arbeiterinnen über die Zustände mit den Vertrauenspersonen der großen Städte und Industriecentren Anlaß mit den bürgerlichen Frauen zusammen tagen darf. Seit in den Fabriken ausfragen. Die andre Aufgabe, die Beschwerden Fühlung genommen war. forgfältig vorzuprüfen, haben die Beschwerdekommissionen stets er- trauenspersonen sind nicht gefragt worden. Gerade diese sind am als seien fie pestfranf? Im Parlament findet diese Berührung doch Nur die erst kürzlich angestellten Ver- wann scheut die Socialdemokratie den Umgang mit Bürgerlichen, füllt, wie der jüngst verstorbene Gewerbeinspektor Börrishofer und wenigsten kritisch, sie stimmen allen Vorschlägen am leichtesten zu. der in München ausdrücklich anerkannt haben. Doch muß die Die Besoldung der Genossin Baader ist auch von dem Parteivorstand Tag für Tag statt. Auch der Heimarbeiterschutzkongreß ist ja mit Thätigkeit der Beschwerdekommissionen noch mehr in die Massen gebilligt worden. Wir haben aus Gründen der Vereinsgesetzgebung hätten sich nichts vergeben, wenn sie der außerordentlich liebenshineingetragen werden. bürgerlichen Reformern gemacht worden. Die proletarischen Frauen Abstand genommen, die Sache öffentlich zu verhandeln. Wir haben Ich hoffe, daß die folgende Diskussion Anregungen zu Ver- hier Abstand genommen, weil wir in der Ausstellung von Mandaten würdigen Einladung zum Frauenkongreß gefolgt wären. Auch der besserungen zahlreich bieten und dazu beitragen wird, daß auch und Zulassung von Gästen sehr weitherzig sind. Ich schlage Ihnen Bülow hätte uns nicht vorher verscheuchen brauchen. Auch das ParGang der bürgerlichen Frauen zur Kaijerin und zu Herrn von fernerhin die Genossen ihr Augenmerk mehr und mehr auf die vor, über den Protest zur Tagesordnung überzugehen und ihn dem Tament schickt ja Delegationen zum Kaiser. Der Verlauf des Konproletarische Frauenbewegung richten, sie anerkennen als das, was Papierforb zu überantworten. sie sein soll, nicht eine Sonderbündelei, sondern ein Mittel, die ( Lebhafter Beifall.) Frauen und Proletarierinnen zum Klassenbewußtsein zu erziehen, Hierauf wird in der Diskussion fortgefahren. gresses wäre ganz anders gewesen, wenn die socialdemokratischen damit neue Kämpfer für die Socialdemokratie gewonnen werden Frauen mitgemacht hätten. Gewiß ist sehr viel auf dem Kongreß Frau Zeise Stöln gefündigt worden und die Beteiligung an ihm ist nicht immer mit und damit die Partei einen Rückhalt hat nicht nur an den Männern, berichtet über die Agitation im Kölner Bezirk. In dem schwarzen den richtigen Gründen verlangt worden, so von dem Genossen James sondern auch an der wachsenden Zahl aufgeflärter Frauen. Ebenso Köln , dem halben Rom , hat die Agitation große Fortschritte gemacht. Broh im Bernsteinschen Montagsblatt", der da behauptet hat, die wie die Männer in der Socialdemokratie niemals ohne die Frauen Eine Organisation war nicht möglich aus vereinsgesetzlichen Gründen. bürgerlichen Frauen hätten demokratisch verfahren, als sie die zum Siege gelangen werden, ebenso können die Frauen nur von Die Kölner Genofsinnen haben sich mit dem Gewerkschaftskartell in Kaiserin besuchten, und dann die Anekdote von der amerikanischen der Socialdemokratie aus Not, Druck und Glend befreit werden. Verbindung gesezt und Anschluß gefunden. Es sind eine stattliche Genossin erzählt, die der Kaiserin die Hand gereicht habe. Ich hebe Um das zu erreichen, wollen wir Hand ans Werk legen.( Lebh. Anzahl Gewerkschaftsmitglieder gewonnen worden. das hervor, um nicht zu den Revisionisten gezählt zu werden. Ich Beifall.) Agitation fällt aber auf Köln - Stadt, in den Vororten fehlt es noch an halte es nicht für eine Schande, Revisionist zu sein, aber ich bin Mit der Diskussion über diese beiden Referate wird die über geeigneten Kräften. Wir können Ihnen nur den Antrag der Ge- es nicht. Die bürgerlichen Frauen kommen nicht aus ihrer Haut die zum Punkte„ Allgemeine Agitation" eingelaufenen Anträge ber- nofsinnen empfehlen. bunden. Weiter empfiehlt sich die Gründung von heraus, aber wenn wir dabei gewesen wären, hätte man sich geniert. Frauen- Bildungsvereinen, damit wir mehr rednerische Kräfte be- Was nimmt die Reaktion sich nicht alles heraus, wenn sie allein Antrag Bromberg : 1. Die Agitation unter den Frauen des fommen, die unbedingt notvendig sind. unter sich ist. Man dente ans Abgeordnetenhaus, ans Herrenhaus Oftens ist intensiver wie bisher zu betreiben. Frau Thiel- Teltow- Beeskow will zum Vereins- und Ver- und vergleiche damit den Reichstag , wo sich die Reaktion doch mehr sammlungsrecht sprechen, wird aber ihre Ausführungen verschieben, in Acht nimmt. So wäre es auch hier gewesen. Das Gewissen bis dieser Punkt der Tagesordnung verhandelt wird. der bürgerlichen Frauen wäre durch unsre Anwesenheit geschärft worden. Gerade aus agitatorischen Gründen hätte man hingehen Frau Wackwik- Dresden( 4. fächs. Kreis) sollen. Was für Vorurteile bestehen nicht gerade bei den bürgerberichtet über ihre Thätigkeit in ihrem Kreis. Sie hat 80 Be- lichen Frauen gegen die Socialistinnen. Socialdemokratische Frau sprechungen und 16 Versammlungen in einem Jahre abgehalten. Sie bedeutet ihnen soviel wie Petroleumengel.( Heiterkeit.) Wenn wir tritt dafür ein, sich mehr mit den männlichen Parteigenossen in Ver- unsre Principien nicht überall hin tragen, werden diese Vorurteile bindung zu sehen. Die Beschwerdekommission hat sich mit der Dame nicht aufhören. Einigen Damen meiner Bekanntschaft gab ich eine in der Gewerbe- Inspektion in Verbindung gefeht. Aber diese hat eine Broschüre der Frau Bettin: Die Frauenfrage und das Pronicht immer Wort gehalten. Wir verhandeln jetzt mit dem Gewerbe- letariat. Als sie sie gelesen hatten, meinten sie: Ja, wenn alle Inspektor selbst und haben mit ihm bessere Erfahrungen gemacht als so wären! Ich erwiderte: Ja, sie sind alle so, Frau Zetkin ist mit seiner Gehilfin. In einem Falle hat er auf unsre Veranlassung besonders rot. Daß unsre Anschauungen Boden fanden, beweist der einen Betrieb revidiert und die Arbeiterinnen von einer Arbeit in Beifall, der der Genoffin zuteil wurde. Und dieser Beifall kam einem völlig unhygienischen Raum befreit. Wir dürfen also nie nicht von proletarischer Seite. Nicht eine Verwässerung des Princips müde sein und in unsrer Agitation nie erlahmen, wenn wir zum bedeutet dieses Zusammengehen mit den bürgerlichen Frauen. Unser In der Diskussion erhält zunächst das Wort Genossin Ziele kommen wollen. Programm soll flar, deutlich und scharf ausgesprochen, nicht gebeugt Kähler- Dresden : Frau Bosse Bremen: und nicht angepaßt werden. Aber es soll ausgesprochen werden. Wir können mit den erzielten Resultaten zufrieden sein und Ueber Bremen ist nicht viel Erfreuliches zu berichten. Die Be- Bergessen wir auch nicht, daß es den bürgerlichen Frauen gelungen, ich beantrage daher, die Central- Bertrauensperson zu entlasten. wegung wurde hierher von der num verstorbenen Guillaume Schack Proletarierinnen, die Handlungsgehilfinnen zu organisieren, und Dabei wollen wir nicht verkennen, daß eine ganze Reihe von Ver- getragen. Diese Frau hat mich für unsre Sache begeistert. Durch wie ihnen Proletarierinnen der Kopfarbeit, die Lehrerinnen, noch trauenspersonen die proletarische Frauenbewegung nicht, wie sie sie kam ich zu der Ehre, hier eine Führerrolle zu spielen. Ich that, immer folgen. Vor diesen hätten wir unsern Standpunkt vertreten sollten, mit Lust und Liebe fördern. Aber ich will niemand einen was in meinen schwachen Kräften stai., es fonnte nicht viel sein. müssen und nicht sagen sollen, wir thun nicht mit. Es wird von den Genossinnen viel darüber geklagt, daß die Ich bin eine arme Proletarierin, hatte wenig Bildung und Wissen. Vorwurf machen. Wenn eine Frau auf vorgeschobenem Posten Meine Dreiftigkeit, mich öffentlich im Reben zu versuchen, war mein Männer der Frauenbewegung Steine in den Weg wälzen. Woran sieht, daß sie allein steht, und von den andern verlacht wird, auch von den Genossen, die die tiefe Notwendigkeit der Frauenbewegung einziges Verdienst. Ich konnte nicht viel leisten. Die Bewegung liegt das? Die Frau ist befangen in religiösen Vorurteilen und nicht nicht begreifen, dann erlahmt ihre Kraft und Lust, und so kommen ging etwas vorwärts, aber bald wieder zurück, sie schlief schließlich leicht dahin zu bringen, mit dem Manne zu gehen. Das Hauptwir dann zu den Vertrauenspersonen, die sich mit der Central- ganz ein. Erst durch die Mainzer Konferenz wurde sie wieder etwas gewicht muß auf den Ersatz des kirchlichen durch das socialistische Bertrauensperson überhaupt nicht in Verbindung seßen. In Mainz entfacht. Es giebt bei uns viele Genossen, die Gegner der Frauen- Element gelegt werden. Der Sab: Religion ist Privatsache! ist warnte ich selbst davor, überall die Bildung von Bildungsvereinen fonferenzen sind, aber ich halte sie doch für sehr nüßlich. Sie bringen nicht mehr im Programm angebracht, weil er falsch verstanden wird, zu dekretieren, ohne daß wir wüßten, ob wir auch nur aus den doch immer wieder frisches Leben in die Bewegung, und auch diese als besage er: Religion ist Wurst; wer fromm ist, mag fromm Maschen der einzelstaatlichen Vereinsgefeße entschlüpfen könnten. Konferenz wird für Bremen nicht verloren sein. Wir haben uns mit bleiben. Die Männer denten frei, aber die Anschauungen der Frau Jezt aber erscheint es mir notwendig, in den Ländern, wo der dem Gewerkschaftskartell in Verbindung gesetzt. Ein Erfolg fann gehen wieder auf die Kinder über. Ich möchte einmal eine Statistit naturgemäße Anschluß an die socialdemokratischen Organisationen aber nur erreicht werden, wenn die Männer ihre Frauen und Töchter unter den Parteigenossen mit folgenden Fragen aufnehmen: Ift Ihre Frau tirchlich? Haben Sie Ihre Kinder taufen lassen? it nicht möglich ist, der Agitation einen Rüdhalt und ein festes Biel zur Organisation anhalten.( Beifall.) zu geben. Daneben muß das System der Vertrauenspersonen schon Ihre Tochter konfirmiert? Ich glaube, viele sehr angesehene Barteis Frau Lungwit- Dresden mit Rüdficht auf die gesetzlichen Bestimmungen bestehen bleiben, berichtet über die Verhältnisse in ihrem Kreise. In Sachsen dürfen Auch sollte der Parteivorstand einmal ermitteln, wieviel Partei genossen würden diese Frage sehr schlecht bestehen.( Seiterkeit.) Die Hauptsache aber besteht darin, daß wir die Borurteile brechen, sich die Frauen politisch organisieren. Die Frauen zahlen für die genossen eine Frau besigen, die der Partei angehört. Die Fälle, sie wir selbst geschaffen haben.( Sehr richtig!) Ein Teil der Ge- politische Organisation ihre Beiträge. Deshalb mögen die Gelder wo Mann und Frau gleichzeitig unsrer Partei angehören, gehen nicht noffen ist selbst noch nicht aufgeklärt genug, um die Frauenbewegung an unfre Centralstelle spärlicher fließen. Das Verhältnis zu den über die Hunderte hinaus.( Widerspruch.) Was die Frauenzu unterstützen, der andre legt den Hauptwert auf die Gewinnung männlichen Genossen ist in letzter Zeit besser geworden, aber es ist bewegung in Hessen anlangt, so haben wir die Qualität der Frauen der Wahlstimmen der Männer, die Macht im Parlament geben. immer noch häufig der Fall, daß die Männer feinen Wert darauf auf unsrer Seite, aber noch nicht die Quantität.( Die Redezeit ist So ist die Frauenbewegung nicht nur im Osten, sondern in ganz legen, daß die Frauen sich organisieren. Unfre Männer müssen bei abgelaufen.) Deutschland vernachlässigt. Da darf man nicht gegenüber dem An- ihren Frauen und Töchtern die erste Aufklärungsarbeit verrichten. trag Bromberg sagen, daß er nicht durchführbar ist. Er ist es, Dann werden auch deren Kinder aufgeklärt sein. In Dresden hat wenn wir genügend Geld haben.( Sehr richtig!) Würde für die bei den Wahlen zu dieser Konferenz sogar ein Genosse gesagt, die Frauenorganisationen dasselbe aufgewender werden, wie für die Frauen wollten nur Vergnügungsreisen machen. Nun urteilen Sie Männerorganisationen, dann würden sie ganz anders aussehen. felbst, ob wir hier zum Vergnügen sind, oder um ernst über den Rednerin bittet, den Antrag Bromberg nicht abzulehnen, sondern Fortgang unsrer Bewegung zu beraten?( Beifall.) der Central- Vertrauensperson zur Ausführung bei gelegener Zeit zu überweisen.( Beifall.)
Antrag Köln : Die Konferenz macht es den am Orte zu wählenden Vertrauenspersonen zur Pflicht, überall da, wo dies möglich ist, eine Kommission zu wählen, bestehend aus gewerkschaftlich organisierten Arbeiterinnen, die mit Hilfe des Gewerkschaftskartells die Organisierung der Arbeiterinnen zu fördern hat. Die Genofsinnen Berlins beantragen:" Es sind Ermittelungen anzustellen darüber, wie viele der erwerbsthätigen Frauen, deren Männer organisiert sind, einer gewerkschaftlichen Organisation oder einem Bildungsverein angehören."
Frau Plum Essen:
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Frau Luz- Berlin:
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erwidern. Er hat die Veranstaltung der bürgerlichen Frauen in Ich muß zunächst einiges auf die Vorwürfe des Vorredners Parallele mit dem Reichstag gestellt. Aber die Zusammensetzung des Barlaments haben wir nicht geschaffen. Wir haben keinen Einfluß auf diejenigen Vertreter, die wir nicht in das Parlament geschickt haben Gerade die bürgerlichen Frauen, mit denen wir zeitweilig zusammengehen sollen, haben sich so rückständig wie möglich erwiesen. Ihre berufenste Vertreterin, Frau Dr. Schirmacher, erklärte, daß sie das Wahlrecht nicht verlange für die Frauen, sondern nur für die Damen( fehr wahr!), daß sie es gebunden wissen wollte an einen Census, an die Ansässigkeitsdauer u. f. f., ganz wie die männlichen Reaktionäre das Wahlrecht für die Arbeiter verklausulieren wollen. Wenn man uns auffordert, zumutet, auf dem Kongreß der Frauen zu erscheinen, die unfre politischen Todfeinde unterstützen, nicht um unfre grundsätzlichen Forderungen zu diskutieren,
Unser Verhältnis zu den Berliner Genossen ist das denkbar beste. Und wenn sie mal nicht wollen, dann gibts einen sanften RippenBis zum 6. Januar d. J. konnte von einer Organisation der stoß.( Heiterkeit.) Wo es an genügendem Interesse fehlt, wird unser Frauen in unserm Kreise nicht die Rede sein. An diesem Tage ver- Berliner Antrag nachhelfen. Zu dem Dresdener Protest möchte ich sammelten wir 600 bis 700 Mädchen und Frauen, eine sehr große noch bemerken, daß er wohl von Berlin nach Dresden gegangen ist Bahl für die erste Versammlung. Wir gewannen fofort 225 Abon- und Dresden nur den Namen gegeben hat.( Sehr gut.) Er tritt nenten für die„ Gleichheit" und zählen deren jezt annähernd 500. hier unter falscher Adresse auf. Ueber die mangelnde Hilfe der ( Bravo !) Das zeigt, welche Arbeit die Genofsinnen am Orte ge- Männer möchte ich doch nicht allzuviel klagen. Bist du Gottes Sohn, Teistet haben. Wir haben alle Gelegenheiten zur Agitation benußt, so hilf dir selbst.( Lebh. Beifall.) die März-, die Maifeier, die Unterhaltungsabende. Dabei ist unfre Frau Fahrenwald- Hamburg: Arbeit sehr schwer, wir haben keine weibliche Fabrikarbeit, nur Haus- Unfre Agitation in der Frauenbewegung ist von Anfang an fondern um uns Reförmchen in homöopathischen Dosen zugestehen industrie und besonders die Frauen der so schwer zugänglichen Berg- schwer gewesen. Schon in den 90er Jahren habe ich Lese- und zu lassen, so betrachten wir das als eine Herabwürdigung.( Lebhafte Teute. Am meisten hat uns in unserm Kruppgebiete die Kaiserrede Diskutierabende in Berlin abgehalten. Ich habe aber die Erfahrung Bustimmung.) Wenn man durchaus eine Parallele ziehen will, so vom Tischtuchzerschneiden genügt. Sie hat uns zu dem Resultat der gemacht, daß unsre Genoffinnen von der schweren Tagesarbeit er- frage ich: Gehen unsre Genossen zu den Parteitagen des Freifinns Reichstagswahl und der Gewerbegerichtswahl vom 8. Januar ver- müdet, bei der Vorlesung eines wissenschaftlichen Buches einschlafen. oder der Nationalliberalen?( Sehr gut!) Wenn es etwas giebt, holfen, wo wir die christlichen Gewerkschaften und Tischtuchzerschneider( Heiterkeit und Zustimmung.) Es kann ihnen gar kein Vorwurf was unfre Ablehnung nachträglich motiviert und gerechtfertigt hat, mit über 600 Stimmen Majorität besiegt haben.( Lebhaftes Bravo!) daraus gemacht werde.1. Wissenschaftliche Bücher sind auch so um- dann ist es der Canossagang gewesen, den die bürgerlichen Frauen Dieses Beiſpiel hat uns den Wert des Zuſammenschluffes nahegelegt. fangreich, daß sie nur in vielen Abenden vorgelesen werden können. zum Reichskanzler unternommen haben in dem Moment, wo die Gerade bei den Gewerbegerichtswahlen haben auch wir mit unsrer Bwei-, dreimal fommen die Genofsinnen, dann bleiben sie weg. Viel Regierung das Frauenwahlrecht an gewähren ablehnte. Wenn wir Agitation eingesetzt. Gewiß wird von den einzelnen Orten viel gegen praktischer ist, aus guten Broschüren kleine Vorträge herauszuziehen auch den Gang nicht mitgemacht hätten, wir hätten doch die Verdie Centralkaſſe gesündigt. Aber in der Versammlung vom 6. Januar, und diese vorzutragen. Da sind Schriften von Frau Ihrer, und es antwortung übernommen für das, was wir nicht nur als Dummheit als Frau zieh und Frau Kähler ein Scherflein von uns für die ist anzuerkennen, daß sie da Großartiges geleistet hat. Da ist Frau empfinden, sondern auch als Entwürdigung bezeichnen müssen.( LebCrimmitschauer verlangten, haben wir es nicht abgeschlagen. Ich villy Braun: in ihren Schriften ist fie großartig, wenn sie auch sonst hafter Beifall.) Die bürgerlichen Frauen organisieren Proletarierinnen, hoffe, daß wir in der nächsten Zeit noch tüchtig vorwärts kommen. nicht so ist, wie wir fie gern haben möchten.( Heiterkeit.) Statt der meinte Genoffe Michels. Aber sie organisierten, wo eine Organiſation ( Lebhafter Beifall.) Leseabende schlage ich also Vortragsabende mit Diskussion vor. Zum besteht, wo wir vor ihnen organisiert haben, die Handlungsgehilfinnen; Hierauf tritt die Mittagspause ein. Reden müssen die Genossinnen aber erst angeregt werden. Unter- fie tragen Bersplitterung in das Proletariat hinein. Man sagt, haltungsabende haben wir schon in den 90er Jahren gehabt. Ich hinter den bürgerlichen Frauen stehe noch das geistige Broletariat, glaube aber nicht, daß ich mit solchen Unterhaltungsabenden meinen die Lehrerinnen, die uns noch nicht fennten. Aber wir führen unfre Genossen vom dritten Hamburger Wahlkreise kommen dürfte. Verhandlungen niemals unter Ausschluß der Deffentlichkeit, und wer ( Seiterfeit.) Sie haben uns so schon nicht besonders gern.( Erneute die kleinste Neigung hat, kennen zu lernen, was wir erstreben, und Heiterkeit.) Es ist ja richtig, daß manche Arbeiterin nur durch ein wofür wir eintreten, fomme uns anzuhören. Das Feld unsrer bißchen Klaviergeflimper und Füßetreten( Heiterkeit) herangezogen Arbeit beim Proletariat des Kopfes und der Hand ist so ungeheuer, " Die Unterzeichnete ist beauftragt, als Vertrauensperson des werden kann, aber unsre Aufgabe ist es, sie durch den Socialismus daß wir es gar nicht verantworten könnten, unsre Zeit unter bürger5. sächsischen Reichstags- Wahlkreises der Konferenz folgenden Protest zu Socialisten zu erziehen.( Sehr richtig!) Jm tommenden Winter lichen Frauen zu vertrödeln, die in Bezug auf die Forderungen, bei zu unterbreiten: Die politisch organisierten Frauen des 5. sächsischen wollen unsre Bürgerschaftsvertreter in Hamburg uns in fleinen denen wir mit ihnen gemeinsam vorgehen tönnten, längst nicht mehr Reichstags- Wahlkreises protestieren jetzt und in Zukunft ganz energisch Birkeln über die Armenpflege und die Beschwerdekommissionen unter- fortschreiten, sondern längst geradezu zurückgehen. Warum sollten gegen die willkürlichen Handlungen der Berliner Genofsinnen, zum richten. Zu dem Kölner Antrag möchte ich bemerken: Unter feinen wir da die Groschen, die wir so notwendig brauchen, für das hohe Beispiel Beschichtung des Internationalen Kongresses in Amsterdam , Umständen darf die Hilfe der sich jetzt in Berlin selbst etablierenden Entree zum Frauenkongreß ausgeben, um die Erlaubnis zur TeilAnstellung der Vertrauensperson usw. Sie erklären sich im Princip weiblichen Gewerkschaftskommission in Anspruch genommen werden. nahme zu haben und eventuell fünf Minuten Redezeit bewilligt zu mit der Anstellung einer befoldeten Sekretärin einverstanden mit der( Sehr richtig!) Wir Frauen lassen uns das Recht zu wählen nicht bekommen.( Beifall.) Forderung, daß nur die Frauenkonferenz in diesem Falle kompetent nehmen; wir stehen auf dem Standpunkt des Schneiderverbandes ist, wenn mindestens zwei Drittel der örtlichen Vertrauenspersonen in Bezug auf die weibliche Gewerkschaftskommission, die sich selbst dafür find. etabliert hat. Die Genoffinnen halten es für ihre Pflicht, zu betonen, nicht als Marionetten zu gelten, sondern als vollwichtige, jederzeit als mitthatende und mitratende Genossinnen gewertet zu werden.
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Der Nachmittags- Situng wohnten mehrere Reichstags- Ab geordnete, auch die Parteivorstands- Mitglieder Gerisch und fannkuch als Zuhörer bei.
Bevor in der Tagesordnung fortgefahren wird, giebt die Vorfitende Frau Zetkin der Konferenz Nachricht von dem folgenden von Frau Petermann- Dresden eingegangenen Protest:
Mit Parteigruß
Magd. Petermann.
Frau Zetkin ( unterbrechend): Stellung zu dieser Gewerkschaftsfommission zu nehmen ist Sache der Gewerkschaften und nicht Sache der Frauenkonferenz.( Sehr richtig!) Ich bitte diese Frage hier nicht zu berühren. Frau Fahrenwald: Dann ist es gut, daß es schon gesagt ist. Frau Zeffin: ( Seiterkeit.) Rednerin schließt mit der Aufforderung zu reger Es ist notwendig, einiges auf diesen Protest anzuführen, um Agitation. Als wir zum ersten Male angeklagt waren, sagte der zu zeigen, wie unberechtigt und leichtfertig dieser Protest ist. Es Untersuchungsrichter, als wir sein Zimmer betraten, spöttisch zu handelt sich absolut nicht um einen willkürlichen Att der Berliner luns: Da kommt die Heilsarmee. Das Wort ist bei mir haften
Ich gehe nun dazu über, Ihnen folgenden Antrag der Ham burger Genoffinnen zur Annahme zu empfehlen: In Erwägung:
Daß die Vereinsgefeße im größten Teil des Deutschen Reiches den Frauen das politische Vereinsrecht vorenthalten, daß aber dem Wesen der socialdemokratischen Partei entsprechend den Genossinnen das Recht gewahrt bleiben muß, Mitglieder der socialdemokratischen Partei zu sein und als gleichberechtigt an ihren Arbeiten und Ent scheidungen teilzunehmen; daß mithin die Anträge auf Reorganifation der Partei besonderer Prüfung bedürfen, beantragt die Frauenkonferenz:
Der Parteitag wolle die Anträge auf Abänderung des Organi