Einzelbild herunterladen
 
  

Doch keine Bitterkeit!

Wir wollen ja noch einmal auf Ihr ehrliches Be­streben rechnen, hinzuzulernen, Herr Nichter. Mit Er gebung harren wir auf Ihr Verdikt über diese Hoffnung!

Politische Uebersicht.

Berlin  , den 21. Juli. Landgemeinde- Ordnung für Schleswig- Holstein  . Der Reichs- Anzeiger"( Nr. 170 vom 21. Juli) veröffentlicht das Gesetz, betreffend die Einführung der Landgemeinde ordnung für die sieben östlichen Provinzen der Monarchie vom 3. Juli 1891 in der Provinz Schleswig- Holstein  , vom 4. Juli 1892.

-

Wilhelm Liebknecht  .

# 1

-

"

-

Dieselben

Druckereien gelegentlich des Streits paradiesisch" ge- mich unverzüglich in öffentlicher Volksversammlung. Der| Tyras, schildert. Das war ungenau aus dem Gedächtniß zitirt. Rampf mit geschlossenem Visir war mir von jeher verhaßt. Bachler vom Stöcker des Reichsboten" und vom Sie haben vielmehr auf einen Artikel des Vorwärts" vom der Staatsbürger Zeitung" bis zu den 19. November v. J., in dem nachgewiesen wurde, wie über gehört haben will, daß dieses mich seit fast 14 Tagen nicht Berliner Tageblatts" nimmt die Bourgeoispresse auf das Wenn v. Vollmar von einem Mitglied des Vorstandes Buschkleppern der Volkszeitung" und dem Lindauring des mäßig lang die Arbeitszeit vielfach noch sei und nach gesehen und gesprochen habe, und daß ich überhaupt in die Lebhafteste Partei für Vollmar. Klimsch' Statistik 20 pCt. der Buchdruckerfrauen mitverdienen Sizungen des Vorstandes so gut wie gar nicht täme", so Tagespost  " meint, unsere Polemik sei überflüssig gewesen, Wenn die Fränkische müssen, weil das Einkommen der Männer nicht genügt, die weiß ich wirklich nicht, was mit dieser Mittheilung bezivedt so wird sie nach unserem gestrigen Artikel nicht unhin lapidaren Worte erwidert:" Um so verkehrter ist es, die ist. Soll mir etwa Pflichtversäumniß vorgeworfen werden? tönnen, dieses Urtheil zu berichtigen, und bei nochmaliger allgemeine Forderung des neunstündigen Arbeitstages auf- Aber ich habe nicht die Fähigkeit, in zwei Orten zu Durchsicht all des von uns Geschriebenen wird sie finden, zustellen."( Nr. 272 der Freis. 8tg." von 1891.) Unser gleicher Zeit zu sein; und wenn ich, wie dies namentlich daß unsere Kritik eine gerade im Interesse der noch uns Ausdruck, daß Sie die Arbeitsverhältnisse paradiesisch" ge- von Mitte Mai bis Anfangs Juli der Fall war, ge- geschulten Parteigenossen höchst nöthige grundsägliche und schildert hätten, war also noch viel zu- zwungen bin, meine ganze Kraft der Redaktion zu widmen, leidenschaftslose Darlegung war. fann ich den Sitzungen des Parteivorstandes, die in ein­stundenweiter Entfernung von dem Redaktionslokal des Kolonialbeschwerden. Afrika   verlangt neue Opfer Borwärts" stattfinden, beim besten Willen nicht regelmäßig an Mannschaften und Geldern. Dem deutschen   Philifter beiwohnen. mußte bei Eröffnung der Kolonialpolitik noch geschmeichelt Soll mit der Bemerkung aber angedeutet sein, daß der werden mit den hohen Kulturaufgaben, die Deutschland   in Parteivorstand in dieser Angelegenheit auf Seiten v. Boll- Afrika zu erfüllen hätte. Das Deutsche Reich sollte durch­mar's sei, so wäre dies ein Irrthum; ein Mitglied des aus nicht bluten, blos um den Geldsack einiger Handels­Vorstandes war von dem Regierungssozialismus", der aus herren zu füllen oder die Radaulust einiger Streber, die dem Artikel der Münchener Post" vom 6. d. M. spricht, ihre Karriere im Vaterland nicht schnell genug machen so wenig erbaut, daß ihm meine Zurückweisung nicht scharf fonnten, zu befriedigen, sondern es hatte auch ideale Auf­genug" erschien. gaben zu erfüllen, unter denen in erster Linie die Bekämpfung Daß dieser Artikel der Münchener Post", wie ich verdes Sklavenhandels stand. Jetzt wird in den Mittheilungen muthet hatte, wirklich von Vollmar zum Urheber hat, ist des Lieutenants Hermann lebhaft beklagt, daß wir die einzige wesentliche Thatsache, welche die lange, dem es mit den Arabern verdorben hätten. Kern der Frage sonst sorgfältig ausweichende Erklärung wären für die Deutschen   in Ostafrika   die ver von Vollmar's in der letzten Nummer der Münchener Post" wendbarsten und besten besten Bundesgenossen, und wir enthält. würden sehr gut mit ihnen stehen, wenn wir sie in Betreff Die Ausflickung der Militär Strafrechtspflege. brauche und mir nicht verderben lassen will. Weiteres nach meinen Ferien, die ich sehr nothwendig des Sklavenhandels unbelästigt ließen. Den arabischen Sklavenhändlern muß allerdings die europäische H Die Militär Strafprozeß- Ordnung dürfte eine der ersten Connewig- Leipzig, den 20. Juli 1892. manität" als der größte Schwindel erscheinen. Was die Vorlagen sein, die den Reichstag bei seinem Wieder­Europäer in Afrika   suchen, ist höchstens in der Form ver zusammentreten beschäftigen wird. Die Hoffnung, daß die schieden von den Unternehmungen der Araber. Bei diesen Regierungsvorlage die auf die Anpassung der militärischen Rechtspflege an die Anforderungen der bürgerlichen Rechts- des Genossen Fritsche( siehe Mittwoch- Nummer) with uns sie brauchen nicht den Luxus der Heuchelei. Auch Deutsch­Erft Pens, dann Fritsche. Zu der Angelegenheit tritt die Jagd nach Beute nur mit größerer Offenheit hervor, anschauungen gerichteten Wünsche befriedigen werde, theilen noch mitgetheilt, daß den wiederholten Haftentlassungs- An- und neue Gelder bewilligen, um die in Afrika   erlittenen wird land wird diesen Lurus bald aufgeben; es wird neues Blut wir kaum. Wir werden wohl nicht irre gehen, wenn wir trägen eine Bescheinigung des Arztes über die Schwere Scharten auszuwegen, und wird alle diese Opfer mit dem annehmen, daß das alte preußische Militärverfahren in der Krankheit der Frau Fritsche's und darüber beigefügt felben Erfolge bringen; es wird wieder einige Siege" ers seinen Grundzügen bestehen bleiben und nur eine weitere war, daß es wünschenswerth sei, daß Fritsche während der ringen, ein Dutzend Dörfer verbrennen, die Eingeborenen Ausdehnung auch auf Bayern   erlangen wird. Ob das bis- Erkrankung seiner Frau in deren Nähe sei. Auf Grund der gleich wildem Bieh niedermezeln und- herige Militär- Strafverfahren auch allen Anforderungen der formellen Bestimmung der Strafprozeß- Ordnung hatte das Niederlagen holen.­modernen Rechtspflege widersprechen, ob es mit den Begriffen Ober- Landesgericht die Beschwerde gegen die Verweigerung des Rechtsstaats" noch so sehr im Gegensatz stehen möge und der Haftentlassung zurückgewiesen, aber ausdrücklich dieses auch mit den schlagendsten Gründen nachgewiesen wird, den Landgericht zu Magdeburg   an heimgestellt, mit Die guten Fabrikanten werden von den Arbeitern mit Undank der Arbeiter gegen ihre das hat zur Sache gar nichts zu thun. Wir leben eben in einem Rücksicht auf die Erkrankung der Ehefrau des Fritsche den schnödem Undank belohnt. Die Wohlfahrtseinrichtungen", Militär staat und es kommt nur darauf an, was diesem Letzteren, so lange es der Zustand der Kranken er welche die Fabrikanten für die Arbeiter einrichten, werben, frommt. Unsere Militärorganisation, die zu erhalten und fordert 311 beurlauben. zu feftigen Nationalliberale und Freifinnige zu ihren er dieses Anheimstellen unter dem 16. Juli die einstweilige Arbeitern zurückgewiesen. Diese Leute verlangen nämlich Das Landgericht hat auf wie die Norddeutsche Allgemeine Zeitung" beklagt, von den habensten Bestrebungen rechnen, kann kein öffentliches Rechts Ueberführung des Angeklagten Karl Fritsche in das einfach höheren Lohn und geringere Arbeitszeit und weisen verfahren ertragen, ohne daß die- Disziplin Gefahr läuft. tönigl. Amtsgericht zu Staßfurt   und die Zuführung zu die Anerbietungen der Fabrikanten, ihnen selbst zu kochen Im Konflikt zwischen Rechtsbewußtsein und Disziplin ist seiner Franken GEhefrau angeordnet beziehungsweise gestattet. und große Speisesäle einzurichten, einfach zurück. das erstere kein maßgebender Faktor, und sich auf dasselbe Dieser Beschluß ist dem Vertheidiger drei Tage nach dem Arbeiter sind Mannes genug, um die Bevormundung der zu berufen, heißt einfach Phrasen dreschen, wenn man nicht Tode der Ehefrau zugestellt. Trotz des Anerbietens einer Fabrikanten entbehren zu können. gewillt ist, den Militarismus selbst mit allen Konsequenzen Raution ist dem Haftentlassungs- Antrag weiter nicht statt- Wohlfahrtseinrichtungen" der Fabrikanten find nur ein Alle die sogenannten zu bekämpfen.- gegeben.­Gängelband, an welches man die Arbeiter fesseln möchte. Erklärung Liebknecht's. Wollmar   hat sich in der Dieselben Fabrikanten, die sich mit Händen und Füßen von uns am 21. Juli abgedruckten Erklärung bemüßigt ge- die Fränkische Tagespost", druckt in Nr. 168 vom fie auf jede Art und Weise zu umgehen suchen, spielen sich Staatsfozialismus. Das Nürnberger Parteiblatt, fträuben/ die gesetzlichen Schutzmaßregeln zu beobachten with sehen, unsern Genossen Liebknecht in unqualifizirbarer 20. Juli die Vollmar'sche Erklärung ab und schickt ihr die noch als Wohlthäter" auf! Weise persönlich anzugreifen, trotzdem der Vorwärts" in Behauptung voran, daß der seinen Erörterungen mit peinlicher Sorgfalt nur das höchst überflüssiger Weise" angefangen worden sei, während Streit" vom Vorwärts"- Sachliche behandelt, alles Persönliche aber ausgeschieden fie zum Schluß sagt, der heutige landläufige Ausdruck die Todten", mit dieser Strauchritterphilosophie beginnt Leben ist Krieg, Frieden haben und halten nur hatte. Unser Kollege Liebknecht  , der wie unsere Leser Staatssozialismus  " tönne allerdings mit vollem Recht als die Kreuz- Zeitung  " eine Abhandlung über Das Mittelmeer  wiffen, am 15. Juli von hier abgereist ister befindet" Staatskapitalismus" bezeichnet werden, aber es gäbe eine und seine militär- politische Bedeutung". Für die Rinaldo fich augenblicklich in Connewigerläßt in der gestrigen große Anzahl Nummer des Leipziger  Leuten, die unter Wählers" eine auch uns Staats Rinaldini's, Schinderhannes   und deren feudale Kollegen fozialismus ein viel mittlerweile zugegangene Erklärung. Es heißt: meiter gezogenes Gebiet des giebt es keine andere Arbeit, als rauben, morden, plündern; wirthschaftlichen Lebens verstehen, die unter Umständen mit der Abschaffung der Kriege und der Raubzüge kämen die ganze sogenannte Sozialreform unter diese Rubrik die Schnapphanstugenden außer Uebung und außer Geltung. Die letzte Nummer der" Münchener Post"( vom zusammenfassen wollten, und daher sei es gut, wenn einmal mit den Raubrittern haben einst die Bürger kurzen Prozeß 19. d. Mits.) bringt eine gegen mich gerichtete Erklärung die Frage ruhig und leidenschaftslos erörtert und festgestellt gemacht; gegenwärtig hat sich die Bourgeoisie mit den Nach­v. Bollmars in eigener Sache". Er theilt da mit, daß werde, was seitens unserer Partei denn eigentlich als Staats- fommen der Raubritter auf Halbpart verglichen, und beide die ihn betreffenden Ausführungen des Vorwärts" über sozialismus aufzufassen sei. Dazu hätte es aber nicht eines Theile gönnen dem Volke einen guten Aberlaß. Ob aber Staatssozialismus   und Sozialdemokratie" von mir her solchen Banks bedurft, der nur geeignet sei, noch ungeschulte das Volk sich auf die Dauer mit der ihm zugedachten Rolle rühren, daß der Parteivorstand mit denselben nichts Parteigenossen zu verwirren und den Gegnern ein Ver- zufrieden geben und auf seine Kosten Jene lustig das zu thun habe, und daß eine Diskussion oder Polemit begnügen zu bereiten. Wir stellen zunächst fest, daß die leichte Leben gewinnen" laffen wird, das ist eine andere züglich unserer Stellung zum Staatssozialismus nicht bis Tagespost  " durchaus nicht, wie mit ergößlichem Eifer Frage, auf die aber die Antwort nicht ausbleiben wird. zum Parteifongreß zu verschieben sei. bas Depeschenbureau Herold" in alle Winde lügt, die Bollmar'sche in der, Revue bleue" u. s. w. fe ft- Neuer Jammer der Agrarier. Das böse Ausland gelegte Auffassung des Staatssozialismus   zahlt unsern deutschen   Schutzzöllnern mit gleicher Münze theilt. Beiläufig: Vom Norddeutschen Allgemeinen heim, und darob erhebt der deutsche Landwirthschaftsrath

Erklärung.

Über das Alles ist ja in nicht mißzuverstehenden Worten längst vom Vorwärts" gesagt worden. Bu den betreffenden Ausführungen des Borwärts" bekannte ich

"

"

Unmöglich!

von

Jacquemin wiederholle:

warmen fast fieberhaften Händedruck, wie man ihn oft bei rührseligen Greisen bemerken kann. Dann nahm das Ge sicht des Lehrers den Ausdruck großer Betrübniß an; ein Ich verlasse das Land. Uebrigens geht die Arbeit unruhvolles Runzeln seiner Augenbrauen verdüsterte sein schlecht, die Arbeitslosigkeit könnte bis hierher dringen und ganzes faltiges Antlig und gepreßten Herzens rief er aus: dann Herr Jacquemin, ich bin an Allem Schuld. Ich weiß, Jacquemin ließ sich gern vom Lehrer unterbrechen, der was vorgegangen ist. Ja Babette und Marcel, ach das ihn mit einer Handbewegung einlud, sich zu setzen. Er ließ junge Bolt! Und, Saperlot! Sie sind der Bater! Und sich auf einen Stuhl nieder und da er sah, daß Petit­ich, ich bin nichts, als ein alter Dummtopf! Sehen Sie, Waudri bestürzt war und begierig, mehr zu hören, fuhr ich liebe meinen tleinen Marcel so, daß ich immer von ihm er fort:

Aber das geht doch nicht! Verzeihung!

In England?

In England!

Nach England!

sprechen muß; das ist doch begreiflich. Und ich Ich habe eine vortheilhafte Stelle in England ge­habe auch Sie und Fräulein Babette so lieb, daß funden ich es Jedermann sagen muß. Und da spricht man denn zu diesem einen jungen Menschen vom andern und meiner Treu, ich habe zu Marcel von Babette, und zu Babette von Marcel gesprochen, ohne mir etwas dabei zu denken, nur um von Denen zu reden, die ich lieb habe und von der Jugend zu Es gefällt Ihnen nicht mehr bei uns, Herr Jacquemin? reden zu der Jugend. Man erzählt doch jungen Menschen- sagte traurig der alte Herr, dessen müde Augen trübe zu findern von zwanzig Jahren feine Krankengeschichten. Konnte werden schienen; und er fügte in träumerischem Tone hinzu, ich wissen, daß ich mit meinem Geschwätz Del ins Feuer indem er vergaß, eine Brise zu nehmen, die er schon seit goß? Aber ich kenne meinen guten Marcel, lieber Herr einigen Sekunden zwischen den Fingern hielt: Jacquemin. Sie brauchen sich nicht zu beunruhigen. Er ist feiner von den unanständigen Menschen, die von unschick lichen Dingen reden, Saperlot, nein! Sie können versichert sein, daß es ebenso wäre, als ob Babette mit mir zusammen gekommen wäre. Herr Jacquemin, das ist wahr, das ist ganz bestimmt so. Aber das ist nicht Alles. Wissen Sie, daß Sie sich durch Ihre Lebhaftigkeit eine böse Geschichte auf den Hals geladen haben? Es scheint, daß Sie den Herrn Bürgermeister sonderbar angesehen haben. Und auch daran bin ich wieder Schuld! Heute Nacht, sehen Sie, habe ich deshalb nicht schlafen können.- Aber ich werde den Herrn Geschäftsführer aufsuchen und den Herrn Bürger­meister, ich werde zur Frau Bürgermeister gehen, ich werde an Marcel schreiben, ich werde Himmel und Hölle in Be wegung setzen.

-

-

-

Herr Lehrer, unterbrach ihn Jacquemin, ich werde das Land verlassen.

Dem Lehrer blieb vor Erstaunen der Mund offen stehen.

ehe

Herr Lehrer, nahm plöglich Jacquemin wieder das Wort, ich abreise möchte ich drei Dinge in Ordnung bringen, ich wage aber Niemanden darum zu bitten als Gie! Drei Dinge? Mit mir? Jacquemin nickte.

Sprechen Sie, sagte Petit- Waudru. Würden Sie es auf sich nehmen, einer armen Frau im Dorfe, ebenso wie ihrem kränklichen Sohne, regelmäßig eine Unterstützung zukommen zu lassen?

Gewiß!

Das Gesicht des Lehrers drückte in diesem Moment das lebhafteste Erstaunen aus und Jacquemin dachte: Er ahnt noch gar nichts.

Dann fuhr er fort:

Das ist das Erste. Nun zum Zweiten. Ich bitte Sie darum, Niemandem zu sagen, weder der armen Frau noch ihrem Sohne, daß diese Unterstützung von mir kommt. Endlich dürfen Sie mich nicht nach dem Grund

-

-

sich dann wieder

Wohlthäter.

Die

-

meiner Handlungsweise fragen. Ohne mich näher zu kennen, müssen Sie mich einfach für einen zum Wohlthun bereiten Menschen halten, der seine Wohlthaten im Geheimen thut. Wollen Sie?

Herr Petit- Waudru bewahrte einen Augenblick Still schweigen; in seinem Gesicht wechselte der Ausdruck. Er fah Jacquemin mit seinen alten sanften Augen an, dann näherte er sich ihm und reichte ihm die Hand.

Sie können sagen, was Sie wollen, ich werde nach Nichts fragen.

Diese Worte empfand Jacquemin wie einen Hoffnungs schimmer. Er nahm die Goldrolle aus seiner Tasche, über­reichte sie dem Lehrer und sagte:

Es sind dreihundert Franks. Dreihundert Frauts!

Sich wundern war schon so viel wie fragen. Der Alte fühlte das, so daß er sich im Stillen den Vorwurf machte, nicht Wort gehalten zu haben. Er sagte: Berzeihung, fahren Sie fort!

Haben Sie schon von einer Unglücklichen, Namens Ghilaine gehört?

Ghilaine? Das ist ja die Blödsinnige.

Es muß sofort zu ihr hingegangen werden. Gestern war sie halbtodt vor Hunger!

Ich werde gehen, sagte der Lehrer.

Sofort! noch heute früh, wiederholte Jacquemin. Er fuhr fort:

Beurtheilen Sie selbst, wie viel Unterstügung sie und ihr Sohn braucht. Ich werde Ihnen übrigens meine Adresse mit theilen, und wenn das Geld zu Ende sein sollte, hoffe ich Ihnen weiteres schicken zu können. Und jetzt dante ich Ihnen dafür, daß Sie thun werden, um was ich Sie ges beten habe, und daß Sie nicht gefragt haben, warum ich

es thue.

Er erhob sich.

Leben Sie wohl, Herr Petit- Waudru, ich danke Ihnen von Herzen.

( Fortsetzung folgt.)}