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Nr. 225. 21. Jahrgang.

Parteitag

1. Beilage des, Vorwärts" Berliner Volksblatt. Sonnabend, 24. September 1904.

der socialdemokratischen Partei Deutschlands  .

Bremen  , den 23. September 1904. Vierter Verhandlungstag. Vormittags- Sizung.

grundlegende Aenderung schlägt der Parteivorstand in andre Parteien das auch thun. Das geht geht uns hier sofern vor, als in Zukunft Ausschlüsse aus der Partei nichts an." Der Vorsitzende hielt es also für gerichts­nur von einer Drganisation beantragt werden können. Eigents notorisch, daß die betreffende Bestimmung ganz allgemein lich ist damit nur wiederhergestellt, was immer Parteibrauch ge- übertreten wurde. Wir haben also auf keinerlei Nachsicht zu rechnen. wesen ist, aber in der Fassung, die das Drganisationsstatut in Und was würde es für eine Blamage sein, wenn wir nach ein paar Mainz   erhalten hat, ist dieser Punkt unklar geblieben, und es hat Jahren erklären müßten: Wir können unsere Beschlüsse nicht durch­sich im Laufe der Zeit der Gebrauch herausgebildet, daß einzelne führen und müssen zur alten Form zurückkehren". Nein, eine Partei Genossen Ausschlußanträge stellten, denen Folge geleistet wurde. Die wie die unsre, kann für ihre Organisation teine Grundlage brauchen, Mainzer Kommission ist andrer Auffassung gewesen, sie hat die durch den Federstrich eines preußischen Polizeiministers erschüttert Um 9 1hr eröffnet Vorsitzender Dieß die Sigung mit der Mit- stillschweigend vorausgesetzt, daß solche Anträge nur von einer werden kann.( Sehr richtig!) teilung, daß Finsel- Bromberg  , der an der Abstimmung vom Organisation gestellt werden dürfen. Wir schlagen Ihnen nun Darüber besteht kein Zweifel: Eine Centralisation, eine Zu Mittwochabend nicht teilnehmen konnte, dem Bureau erklärt hat, er vor, diese Bestimmung so zu fassen, wie es die Mainzer Kommission sammenfassung der Kräfte, eine einheitliche Leitung ist unbedingt würde für die Resolution Bebel und das Amendement voraussetzte. Das gegenwärtige Statut läßt es auch im unklaren, notwendig. Im Princip find wir alle dafür. Aber auch das wollen Freythaler gestimmt haben. Paul Hoffmann- Hamburg  , der was geschieht, wenn ein Genosse sich überhaupt dem Schiedsgericht wir im Auge behalten: Ein absolutes Mittel, unfrer Organisation gleichfalls verhindert war, an der Abstimmung teilzunehmen, hat nicht stellt. Auch da war die Kommission in Mainz   der Meinung, ungezählte Tausende neuer Mitglieder zuzuführen, ist die geschlossene erklärt, er würde für die Resolution Bebel und gegen daß dann der Betreffende ohne weiteres als ausgeschlossen gilt, sie Organisation auch nicht. das Amendement Freythaler gestimmt haben. Es wird auf die Erfolge der Gewerk­hat das nur nicht ausgesprochen. Wir beantragen deshalb, daß jeder schaften hingewiesen, die namentlich nach der Durchführung der Genosse, der sich einem ordnungsgemäß zusammengefeßten Schieds- Centralverbände eingetreten sind. Aber es haben da auch andre gericht nicht stellt, ohne weiteres als ausgeschlossen gilt. Ein Ursachen mitgewirkt. Früher, als die Mitglieder der Gewerkschaften gewisses Gegengewicht gegen diesen Vorschlag bietet die Be- monatlich nur halb so viel Beiträge zahlten, wie jetzt wöchentlich, stimmung, daß Ausschlußanträge einer gewissenhaften Vorprüfung und wo entsprechend die Leistungen der Gewerkschaften ganz minimal unterzogen werden sollen; der Parteivorstand kann und darf diese waren, hatten wir in den Gewerkschaften ein ewiges Kommen und materielle Vorprüfung nicht vornehmen, er fann die Sache Gehen. Erst mit der Erhöhung der Beiträge und der entsprechenden nur nach der formellen Seite hin behandeln, und um nun Steigerung der Leistungen der Gewerkschaften ist die rapide Zunahme zu verhindern, daß etwa frivole Ausschlußanträge gestellt werden, eingetreten und erst seitdem bleiben die Arbeiter ihren Gewerkschaften wird verlangt, daß nur eine Organisation den Antrag stellen darf. treu. Es ist ganz charakteristisch, daß beispielsweise die Königs­Wenn die Genossen verpflichtet sind, sich unter allen berger Genossen, die auf Posten ihrem vorgeschobenen Umständen zu stellen, so darf wenigstens tein Unfug gewiß reiche Erfahrungen auf dem Gebiete der Organi mit den Schiedsgerichten getrieben werden. Es ist zu dem Bor- ation und Agitation haben, den Familien der Mitglieder der schlag, daß jeder Genosse einer Organisation angehören muß, noch Parteiorganisation Sterbegeld gewähren. Sie wissen ganz genau, der Zusazantrag gestellt, er muß am Ort seines Wohnsizes organisiert warum sie das eingeführt haben. In dieser Beziehung sind wir sein. Diesem Antrag ist eine gewisse Berechtigung nicht abzusprechen, eben gegenüber den Gewerkschaften im Nachteil, weil wir unsern man wird ihn acceptieren können, um so mehr, da auch in diesem Mitgliedern keine direkten Vorteile gewähren können. Das wird Fall noch Spielraum gelaffen ist. Der neue Entwurf sieht dann aber nicht immer so bleiben. In demselben Maße, in dem unsre bei dem schiedsgerichtlichen Verfahren innezuhalten find. Darüber Barteiorganisationen zunehmen, und wir hoffen ja, daß schließlich weiter noch eine Anzahl von Bestimmungen vor über Fristen, die Aufklärungsarbeit fortdauert, wird auch die Mitgliederzahl unsrer hinaus glaubte der Vorstand nicht gehen zu sollen, er ist im großen alle Mitglieder der Gewerkschaften, die auf dem Boden der modernen ganzen bei der bisherigen Form der Organisation geblieben, er Arbeiterbetegnng stehen, unsern Parteiorganisationen beitreten glaubt, daß in feinem Vorschlag alles enthalten sei, was gegenwärtig werden. Nur müssen wir noch etwas Geduld haben und nicht geschehen kann. meinen, daß eine bestimmte Drganisationsform uns ohne weiteres Nun ist aus den Reihen der Genossen heraus vielfach die die Mitglieder bringen müßte. Alle Vorteile, die die Centralisation Barteigenoffen und Genoffinnen! Durch Beschluß des Dresdener   Forderung einer strengeren, strafferen, geschlossenen Organisation er- mitsichbringt, fönnen wir einheimfen, ohne die fürchterlichen Fesseln Parteitages war dem Parteivorstand die Aufgabe zu Teil geworden, hoben worden. Dieser Wunsch ist weit verbreitet, er hat seinen des preußischen Vereinsgefezes in Kauf zu nehmen. Und das muß dem diesjährigen Parteitage einen neuen Entwurf unsrer Organi  - prägnantesten Ausdruck in dem Breslauer Antrag gefunden. unser Ziel sein. Wir können sehr wohl an Stelle der jetzigen Bunt­fation vorzulegen; gleichzeitig waren ihm eine ganze Reihe Anträge Während der Vorstand sich an das Mögliche hielt, haben die scheckigkeit die Kreisorganisation obligatorisch einführen. Wir können in dieser Nichtung in Dresden   als Material überwiesen worden. Breslauer einfach der bekannten Weise der Kochbücher diese Kreisorganisationen zu Bezirksverbänden zusammenfassen und

Ein Begrüßungs- Telegramm von deutschen   Genossen aus Paris  wird verlesen. Bor Eintritt in die Tagesordnung erklärt Bernstein  : Ich habe nicht, wie der Vorwärts"-Bericht irrtümlich behauptet, Kautsky vorgeworfen, er habe Schippel Widersprüche vor geworfen, wo feine waren, sondern umgekehrt gesagt, Schippel Habe Kautsky   in der Frage der Agrarzölle Widersprüche vorgeworfen, wo feine waren. Paplow: Die Resolution von Hamburg   III habe ich nicht erst hier in Bremen   kennen gelernt; sie ist mir schon in Hamburg  gebrudt vorgelegt worden. Im Bericht hat also an der betreffenden Stelle das Wort hier" wegzufallen. Der Parteitag tritt in die Tagesordnung ein und geht zu Bunft 4 über: Organisation.

( Berichterstatter: A. Gerisch.)

Auf Vorschlag des Vorsitzenden Diet   verzichtet der Parteitag vorläufig auf die Entscheidung über die Unterſtüßung der hierzu ge­werden würde und die Anträge dann einfach der Kommission über Das Wort als Berichterstatter erhält

wiesen werden könnten.

Gerisch- Berlin  :

Davon beschäftigten sich allein sechs mit einer Neuregelung gearbeitet, man nimmt 3 Bfd. rohes Fleisch, 6 Eier usw.( Heiterkeit.) den Bezirks- und Landesverbänden befoldete Parteisekretäre geben. der Bertretung der Fraktion auf dem Parteitage, Man thut so, als ob unser Wille da allein maßgebend wäre, als Wir können auch die Beitragspflicht regeln. Es kommt nicht darauf man wünschte, daß sie sich entweder durch den Fraktionsvorstand ob wir allein auf die Gestaltung der Dinge einwirken könnten, als an, daß die Mitgliedsbücher und Marken von Berlin   ausgegeben oder durch eine Delegation solle vertreten lassen. Der Vorstand ob da keine andern Faktoren vorhanden wären, die ein gewichtiges werden, sondern darauf, daß bestimmte Beiträge nach hat diesen Anträgen insofern Rechnung getragen, als in Wort mitzureden haben. Ich nehme als selbstverständlich an, daß Berlin   gezahlt werden.( Sehr richtig!) Auf diese Weise dem neuen Entwurf, der Ihnen im Antrag 63 vorliegt, die Ver- der Sitz einer derartigen geschlossenen Organisation Berlin   sein können wir eine straffere Zusammenfassung unsrer Kräfte vor­tretung der Fraktion dermaßen geregelt wird, daß in Zukunft nur müßte, es ist ja möglich, vorübergehend auch von einem andern Ort nehmen, ohne auf die Bewegungsfreiheit zu verzichten, die die der vierte Teil der Fraktion als Delegation auf dem Parteitage aus die Parteigeschäfte zu führen, aber auf die Dauer ist es gar Bielgestaltigkeit unserer Aufgaben die größer ist als die der Ge­anwesend sein soll. Das mag Katzenstein zur Beruhigung nicht zu umgehen, daß der Vorstand seinen Siz in Berlin   haben werkschaften erfordert. dienen, der, wenn auch nur in sehr bedingter Weise den Vorwurf er- muß. Damit aber würden wir den ganzen Centralverein dem So tlar das alles ist, so sehr bin ich doch überzeugt, daß hoben hat, es würden dem Parteivorstande immer eine Reihe von preußischen Vereinsgesetz unterstellen, es wäre dann unmöglich, wir heute zu einem abschließenden Resultat nicht Anträgen überwiesen, ohne daß man je höre, was daraus würde. zu sagen, Mitglied der socialdemokratischen Partei fann tommen können. Viele Parteigenossen haben viel zu lange in Db gerade der in Vorschlag gebrachte Modus von 25 Prozent das nur der sein, der der Centralorganisation angehört, denn dem luftigen Bereiche der Phantasie gebaut, als daß wir uns hier richtige trifft, darüber wird sich ja reden lassen. damit würden wir sofort alle Genossinnen ausschließen. sofort auf dem realen Boden der Thatsachen wieder zusammenfinden Eine Reihe weiterer Anträge beschäftigt sich mit der Neuregelung Um diese entscheidende Frage geht leider auch der§ 1 des Breslauer fönnten. Welche Summe von Untenntnis in diesen Fragen noch der Vertretung der Parteigenossen auf dem Parteitage überhaupt. Entwurfs herum wie die Kaze um den Brei. Es heißt da mur: vorhanden ist, zeigt ja der Artikel Calwers, der in den Monats­Es wurde da zum erstenmale der Wunsch laut, daß diese Wahlen Die Socialdemokraten Deutschlands   bilden einen Centralverband, heften" fein Licht leuchten ließ. Wie wenig aber auch andere Partei­nach dem Proportionalwahl- System vorgenommen würden. Es lagen der seinen Sitz in Berlin   hat; Mitglied desselben kann jede Person genossen in der Lage sind, diese Fragen zu überschauen, zeigt der im Vorjahre zwei specialisierte Vorschläge in dieser Richtung vor bon werden, die..." usw. Es fehlt aber die Zusatzbestimmung:" Wer Antrag 20, der durch Beschluß des Parteitages diesem Punkt der Berlin   III. und von Bremen  . Die Bremer   Genossen wünschten, daß diesem Verbande nicht angehört, ist nicht Parteigenosse" oder: Er Tagesordnung zugewiefen worden ist, und den Südefum am Montag in Wahlkreisen, in denen bis 10 000 socialdemokratische Stimmen fann unter den und den Bedingungen trotzdem Parteigenosse sein". begründet hat. Der Antrag will dem Vorstande noch eine besondere abgegeben waren, 1 Delegierter gewählt werden sollte, in Das muß ausgesprochen werden: Entweder- oder! Da wir aber Agitationsfommission an die Seite stellen. Wenn Sie der Meinung Wahlkreisen bis zu 25 000 Stimmen 2, in solchen über nicht große Gruppen von Parteigenossen ausschließen können, fo sind, daß die Mitglieder des Parteivorstandes ihren Aufgaben nicht 25 000 Stimmen 3. Unter Zugrundelegung dieses Modus müßte doch die so viel angefochtene Formulierung des Vorstandes gerecht werden, so wählen Sie andre Personen. Aber dem Vor­hätten sich 281 Wahlkreise ergeben, die Delegierte hätten eingefügt werden:" Soweit nicht zwingende Gründe es unstande noch einen zweiten Vorstand an die Seite zu setzen- darauf entfenden können, und zwar 162 Kreise mit je einem Delegierten, möglich machen, muß jeder Partei- Angehörige Mitglied läuft der Antrag hinaus tväre meines Erachtens ein 92 Streise mit atvei Delegierten, also zusammen 184, und 22 Kreise einer socialdemokratischen Vereinsorganisation sein!" Ich erinnere totaler Mißgriff, denn da denn da würden keine guten Fäden ge mit drei Delegierten, also zusammen 66 Delegierten, so daß wir daran, daß sich in dem faarabischen Prozeß wieder gezeigt hat, sponnen werden. Beide Körperschaften würden sich ins Handwerk eine Gesamtvertretung von 412 Delegierten hätten. Nach diesem welch unerhörten Druck unfren Staatsgewalten auf unfre Arbeiter pfuschen und es würde nichts Gescheites herauskommen. Vorschlag war weiter vorgesehen, daß Wahlkreise, die weniger als ausüben, um sie von uns fernzuhalten. Wir haben ganze Länder, So sehen wir, wie notwendig eine eingehende Besprechung der 1500 Stimmen aufgebracht hätten, einen eignen Delegierten über- wie Mecklenburg  , in denen politische Vereine sich Differenzpunkte ist. Wir werden deshalb um eine Komunissions­haupt nicht entsenden dürften, sondern daß sie berechtigt und ver- überhaupt nicht bilden können. In Elsaß Lothringen   beratung gar nicht herumkommen. Diese Kommissionsberatung pflichtet waren, ihre Vertretung einem Nachbarkreise zu übergeben. sind sie nur mit behördlicher Erlaubnis zulässig, die uns wird im Antrag 128 ja bereits gefordert. Ich erlaube mir nur eine Andrerseits ging der Vorschlag des dritten Berliner   Wahlkreises da- natürlich nicht erteilt wird. Wir können doch nicht die Arbeiter aller etwas andre Fassung vorzuschlagen. Der Eingang des Antrages hin, es sollten in Wahlkreisen bis zu 5000 Stimmen ein Delegierter, dieser Länder von uns ausschließen. Schon diese Gründe machen es bleibt, nur mit der Renderung, daß statt 25 nur 23 Mitglieder vor­in solchen bis zu 20 000 Stimmen zwei und in Kreisen mit über unmöglich, die Breslauer Form zu wählen. Weiter: das preußische geschlagen werden. Eigentlich ist auch diese Zahl noch zu groß 20 000 focialdemokratischen Stimmen drei Delegierte gewählt werden. Vereinsgesetz legt dem Vorstand politischer Vereine die Ver-( Sehr richtig!) und es wäre vielleicht wünschenswert, fie fleiner zu Unter Vorausseßung, daß ebenfalls 281 Wahlkreise in Betracht pflichtung auf, die Mitglieder anzumelden. Diese Be- wählen. Aber wir sind zu dieser Zahl gekommen, weil wir die ein­tämen, hätten sich danach ergeben 87 Streise mit einem Delegierten, ftimmung ist nie Vernunft gewesen, die erst durch den Wandel zelnen Landesteile und Provinzen doch einigermaßen berücksichtigen 160 mit zwei, zusammen 310, und 34 Streise mit drei, zusammen der Zeit zum Unsinn wurde, sondern sie war von Anfang an eine wollten. Ich schlage Ihnen folgende Fassung des Antrages 128 bor: 102 Delegierte, mithin eine Gesamtvertretung von 509 Delegierten. Plage für alle Staatsbürger, die sich zur Erörterung öffentlicher Der Parteitag beschließt: Zur gründlichen Vorbereitung einer Das wäre also schon ein ganz stattliches Parlament geworden. Angelegenheiten zusammenfanden. Während aber in jener Zeit der Umarbeitung des Organisationsstatuts sezt der Parteitag eine Nun ist es aber mit dem bloßen Recht, Vertreter zu entfenden, schwärzesten Reaktion, wo diese Bestimmung entstand, Gevatter Kommission von 23 Mitgliedern ein, die aus Angehörigen der nicht gethan, diese Vermehrung wäre ja in erster Linie den kleineren Schneider und Handschuhmacher noch annähernd in der Lage waren, wichtigsten Bundesstaaten und Provinzen zusammengesezt ist. Diese und mittleren Kreifen zu Gute gekommen. Aber dies Recht hatten dieser Bestimmung gerecht zu werden, ist das bei der heutigen Ent- Kommission hat spätestens drei Monate vor Stattfinden des nächst­die Streise jetzt auch schon. Schwierigkeiten ergaben sich nur bei der wicklung der Dinge für eine Partei wie unsre, die Millionen von jährigen Parteitages einen neuen Organisationsentwurf auszuarbeiten Kostenaufbringung, da liegt der Hase im Pfeffer. Wenn nicht gleich- Anhängern umfaßt, beim besten Willen nicht mehr möglich. Wir und den Parteigenoffen zur Diskussion zu unterbreiten. Die Beschluß­zeitig mitbestimmt worden wäre, daß die Kosten aller Delegationen fönnten versuchen, was wir wollen, wir könnten Bureaus ein- fassung darüber erfolgt auf dem nächstjährigen Parteitage. In der aus der Centralkaffe getragen werden, hätte die ganze Aenderung richten, soviel wir wollten: dieser Bestimmung könnten wir nicht Kommission sollen vertreten sein: Preußen mit neun, Bayern   mit gar keinen Zweck gehabt, und es lag auch ein Antrag vor, der gerecht werden. Es ist auch teine Hoffnung vorhanden, daß der zwei, Sachsen  , Württemberg, Baden, Hessen  , Elsaß- Lothringen  , die unde diese Eventualität vorsah, der verlangte, daß der Central- Barteivorstand diese Verpflichtung auf die lokalen Vereine abwälzen thüringischen Kleinstaaten, Mecklenburg  , Hamburg   mit je einem Dele­vorstand die Kosten der Delegation übernehmen übernehmen sollte. tönnte. Das Kammergericht in Berlin  , die höchste Instanz für diese gierten; außerdem sollen die Parteigenossinnen und der Parteivorstand Das würde aller Voraussicht nach zu ziemlichen Unzuträglichkeiten Frage, hat seit langer Zeit immer entschieden: wenn erst eine An- mit je zwei Delegierten vertreten sein. In Vorschlag gebracht werden: geführt haben, wenigstens solange wir die gegenwärtige lose zahl von Merkmalen vorliegen, aus denen ersichtlich ist, daß der für Preußen: Freythaler- Berlin für Berlin  ; Silberschmidt Organisation haben. Würde die Centraltasse die Stosten übernehmen, Gesamtvorstand eine Centralgewalt ausübt, so find die einzelnen für die Provinz Brandenburg  ; Otto Braun   Königsberg   für die so würden die Streise von ihrem Wahlrecht zweifellos Gebrauch Vereine lediglich als dienende Glieder des Ganzen zu betrachten; Provinzen Ost- und Westpreußen  ; 2öbe Breslau   für Schlesien  ; machen, aber an der Aufbringung der Kosten würden sie sich nicht sie sind dem Vorstand unterstellt und dieser hat die Anmeldung zu Gewehr- Elberfeld   für Rheinland- Westfalen  ; Meister Hannover  beteiligen, und wir hätten dann denjenigen Streisen, die ohnehin die besorgen. Es würden sich dadurch aber weitere Unannehmlichkeiten für Hannover  ; Vater- Magdeburg für die Provinz- Sachfen; Mittel für die Gesamtbedürfnisse der Partei in hohem Maße auf- ergeben. Wir haben eine Reihe von Bundesstaaten, in denen diese rohme- Hamburg   für Schleswig- Holstein  ; Heinrich Schmidt­bringen müssen, auch noch diese Lasten aufgebürdet, und es würde Anmeldefrist nicht besteht und in denen deshalb nicht nur Staatsarbeiter, Stettin- Grabow für Pommern  ; Bollmar- München und Segiz­nicht lange gedauert haben, dann würden von diesen Kreisen Klagen sondern auch andre Staatsangestellte und Staatsbeamte eingeschriebene Fürth   für Bayern  ; Sindermann- Dresden   für Sachsen  ; darüber laut, daß sie von den Delegierten der kleinen Kreise über- Mitglieder der Partei- Organisation sind. Das würde sich ändern, wenn 23 asner- Stuttgart   für Württemberg  ; Dreesbach- Mannheim stimmt und erdrückt werden. Außerdem hat die gegenwärtige Form der Berliner   Parteivorstand die Mitgliederlisten einreichen müßte. Dann für Baden  ; Ulrich Offenbach a. M. für Hessen  ; Böhle- Straß­der Vertretung keinerlei nennenswerte Mißstände bisher er würden die betreffenden Bundesregierungen auf dem Umwege über burg   i. E. für Elsaß- Lothringen  ; Baudert- Apolda für die geben, daß etwa eine dringende Notwendigkeit zu einer Aenderung Berlin   erfahten, welche von ihren Angestellten und Beamten Mit Thüringischen   Kleinstaaten; Dittrich Rostock für Mecklenburg  ; borläge; das ist erst dann möglich, wenn die Organisation insoweit ge- glieder der Partei- Organisation sind. Das dürfen wir aber nicht Paul Hoffmann Hamburg   für Hamburg  ; Frau Zetkins schlossener geworden ist, daß jeder Kreis feinen Anteil an zulaffen. Und, Parteigenossen, darüber, daß die Polizeibehörden Stuttgart   und Frau 8iet Hamburg  Frau Bieg Hamburg für die Genossinnen. den Kosten aufbringen muß.( Sehr richtig!) Heute bildet rücksichtslos auf der Erfüllung unsrer Pflichten bestehen würden, daß Die Vertreter des Parteivorstandes sind von diesem zu das Bestreben, auf dem Parteitag vertreten zu sein, immerhin noch sie uns Tag für Tag auf das schärffte drangsalieren würden, darüber bestimmen. Für den Fall, daß einer der Gewählten ver­ den   Ansporn für viele Kreise, einmal etwas Geld aufzubringen; das fann von vornherein fein Zweifel bestehen. Ich erinnere Sie an die hindert sein sollte, an den Arbeiten der Kommission teilzunehmen, würde fortfallen, wenn die Kosten von der Centralstelle übernommen Zeit, wo noch das Verbot der Verbindung politischer Vereine können die Genossen des betreffenden Landesteiles einen andren würden. Neu ist unser Vorschlag, daß jeder Genosse, so weit nicht bestand. Für die befizenden Klassen war diese Bestimmung erfahrenen Parteigenossen in Vorschlag bringen, der dann vom zwingende Gründe es unmöglich machen, einer bestimmten Vereins- längst nicht mehr vorhanden. Die großen Interessenverbände Parteivorstand zu berufen ist." organisation angehören muß. Bisher genügte es, daß jemand sich der Kapitalisten haben gemeinsame Aufrufe Soweit es irgendwie möglich war, sind bei dieser Vorschlags­zu den Grundsäßen der Partei bekannte und die Partei dauernd mit erlaffen, gemeinsame Tagungen gemeinsame Tagungen abgehalten, lifte die Vorschläge der betreffenden Landesteile selbst berücksichtigt Geldmitteln unterſtüßte. Nun ist ja die Einschränkung, so weit gemeinsame Petitionen an das Parlament gerichtet, in denen worden. Sie sind an diese Vorschlagsliste selbstverständlich nicht nicht zwingende Gründe vorliegen" vielfach angefochten worden; fie Gesetze forderten oder verwarfen und so direkt ihre Gesetzesüber- gebunden. Bis auf einen Fall, der zwischen Berlin   und der man hat gefragt: Was find zwingende Gründe? Das wird wieder tretung denunciert, aber wir haben nie davon gehört, daß bei diesen Provinz Brandenburg   spielt, ist Uebereinstimmung bei den Vor­jeder selbst entscheiden müssen, und dadurch würde alles beim Stützen der Gesellschaft bei Nacht und Nebel Haussuchungen ab- schlägen erzielt worden.( Zwischenrufe.) Wenn diese Ueberein­alten bleiben." Ja, wir haben keine bessere Form finden können, gehalten worden wären, daß einige Dugend von Kommerzienräten stimmuung jetzt auch zwischen Berlin   und Brandenburg   erfolgt ist, die zwingenden Gründe" find eben so verschiedener Natur, daß es unter Anklage gestellt worden wären, wie es uns gegenüber durch den um so besser! Nehmen Sie den Antrag an; die Kommission nicht möglich ist, sie einzeln aufzuführen. Nach unsrer Meinung würden, Köller- Roup geschehen ist. Zu Beginn der damaligen Prozeß wird in dem Jahre die Arbeit leisten und dem nächsten Parteitage wenn dieser moralische Zwang, durch den wir es jedem Einzelnen verhandlung, wo wegen Uebertretung des Verbindungsverbots die Botschläge unterbreiten, die hoffentlich zum Wohle der Partei dienen zur Pflicht machen, zu prüfen, ob er dem Verlangen, sich zu organi- Anklage gegen uns erhoben war, fagte der Vorsitzende des Ge- werden.( Lebhafter Beifall.)

fieren, nachkommen fann, nicht genügt, andre Bestimmungen auch richts zu den Angeklagten:" Ich mache Sie auf eines aufnierffam, Arons und Genossen beantragen, die§§ 1 und 2 des Organi nicht helfen, um die Genossen in die Organisation zu bringen. Eine kommen Sie nicht mit dem Einwande, daß fationsstatuts auf diesem Parteitage zu erledigen, den Rest des