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die Anbringung derartiger Kennzeichen in den Arbeitszeugnissen. In| gestreifte Bluse, einen schwarzen Rod, einen schwarzen Hut mit legen beschlossen hat. So wird das neue Schulhaus für Zwecke bes der sicher nicht unberechtigten Annahme, daß der Stempel im Arbeits- Straußfedern und Ohrringe mit unechten Steinen. mugt, die seiner Bestimmung nicht entsprechen. Wie sieht es nun buch keine Empfehlung des Arbeiters darstelle, sondern jedenfalls be­stimmt sei, ihn in seinem Fortkommen zu schädigen, verlangte hat im Beuthener See der bisher auf dem Postamt 59 in der Boeckh Selbstmord eines Postbeamten. Den Tod in den Wellen gesucht richtet werden? Unser Parteigenoffe Gemeindevertreter Adam wies aber mit dem alten Schulhause aus, wo heute noch Kinder unter­2. von dem im genannten Arbeitsnachweis angestellten Buchstraße beschäftigte 21jährige Postbote Wilhelm K. aus der Melchior in der erwähnten Sigung darauf hin, daß die Regierung bereits gegen die halter Suhr die Entfernung des Stempels. Dies durch aus berechtigte Verlangen mag dem Buchhalter des Metall- Straße. K., der sich in Uniform vor einigen Tagen entfernt hatte fernere Benutzung dieses Gebäudes zu Schulzwecken Bedenken und seitdem vermißt wurde, hat, wie nunmehr ermittelt ist, om erhoben habe. Fußboden, Thüren, Fenster und Bänke wären hier warenfabrikanten- Verbandes als unerhörte Unbotmäßigkeit erschienen in einem jammervollen Zustande, der Schulhof sei so klein, daß die sein. Er entfernte zwar den Stempel, herrschte aber den Arbeiter letzten Sonnabendnachmittag gegen 6 Uhr bei dem Wirt des Restaus Kinder ihr Frühstück auf der Straße verzehren müßten, ebenfalls rants Waldidyll in Schmöckwitz ein Boot gemietet und ist nach dem mit den Worten an: Sie sind ja viel zu dumm, um zu wissen, Zeuthener See zu gefahren. Gäste der am Wasser belegenen Ver- ließen die Aborte in ſanitärer Hinsicht sehr viel zu wünschen übrig. daß die Stempelung ungesetzlich ist; wer hat Sie denn aufgehetzt?" gnügungslokale hörten bald Hilferufe und veranlaßten eine Ab- Adams beantragte, das alte Schulhaus zum Amts- und Gemeinde­Dabei langte der Herr Buchhalter durch den suchung des Wassers, die aber infolge Eintretens der Dunkelheit nur bureau umzubauen. Trotzdem wurde mit sechs gegen vier Stimmen Schalter und versezte dem jungen Arbeiter ein paar Ohrfeigen. Als dieser sich eine solche Behandlung ver- zur Auffindung des leeren Bootes und der auf dem Wasser der Anregung des Schulvorstandes gemäß beschlossen. schwimmenden Dienstmüße des Ertrunkenen führte. Aeußerungen, bat und mit der Polizei drohte, kam Suhr hinter dem Schalter hervor, die K. kurz vor dem Selbstmord zu Verwandten und Amtsgenossen neue Polizei- Verordnung und zwar vom Regierungspräsidenten zu leber das Meldewesen für die Vororte Berlins ist ebenfalls eine packte L. an der Schulter und verabreichte ihm noch eine Ohrfeige. gethan hat, lassen dienstliche Vorhaltungen wegen eines unbedeuten- Potsdam ergangen. Sie datiert vom 20. d. M. und soll, wie die Der Vater des Mißhandelten reichte die Beleidigungsklage gegen den den Versehens als Beweggrund zur That erscheinen; doch ist hierüber Berliner Verordnung vom 6. d. M., am 1. Oktober d. J. in Kraft Buchhalter Suhr ein, der übrigens schon wegen Körperverlegung genaueres noch nicht festgestellt. Die Leiche konnte noch nicht auftreten. vorbestraft ist. gefunden werden. Das Gericht verurteilte den Angeklagten wegen Beleidigung Ein Deckeneinsturz ist am Montag in Friedenau geschehen. Nach­und Körperverlegung zu einer Geldstrafe von 30 M., es sah Theater. Lustspielhaus. Als erste Nachmittagsvorstellung mittags 3 Uhr stürzte Schmargendorferstr. 32 bei dem Schmiedes den Fall um deswillen so milde an, weil der Angeklagte sich zu bei halben Preisen geht Sonntag Max Dreyers Komödie" In Be- meister H. Klemm die Decke der alten Schmiede ein. Auf dem einem Vergleich und zur Zahlung einer Buße von 30 M. an den handlung" in Scene. Heute mittag 12 Uhr begeht das Metropol- Boden lagerten etwa 50 Centner Eisenstäbe. Neben der alten Verletzten bereit erklärt hatte, dieser aber den Vergleich nicht an- Theater das Fest des 25jährigen Bühnenjubiläums seines Direktors Schmiede wird zur Zeit eine neue aufgebaut, welche ihrer Vollendung nehmen, sondern den Angeklagten bestraft wissen wollte. Richard Schulz. Am Abend wird die Revue Ein tolles Jahr zum entgegengeht. Durch die Erschütterungen, die bei dem Aufstellen der 200. mal gegeben.- Das Luisen Theater hat das Boltsstück neuen Maschinen und durch fortdauerndes Hämmern hervorgerufen In dem Streit um das Hausrecht in den städtischen Schulen ist Mein Leopold" am Dienstag mit bestem Erfolg aufgeführt. Im wurden, haben sich in der alten Schmiede die Träger der Decke ge= der Regierung nun doch auch ein freiwilliger Retter erstanden. In Gebrüder Herrnfeld Theater werden die Poffen Nur lockert, und diese stürzte mit ihrer Laſt von 50 Centnern herab der katholischen Germania " nämlich. Von seinem Standpunkt eine Nacht" und" Am andern Morgen" Freitag zum 200. Mal ge- und begrub unter sich 4 Menschen. Zwei Männer sind schwer und aus einigermaßen konsequent fagt dies Blatt, daß es dem Ergeben. Central Theater. Heute Donnerstag gelangt die zwei leicht verlegt worden. In kurzer Zeit waren zwei Aerzte zur ziehungszweck der Schulen wenig entsprechen könne, wenn die" Tannhäuser- Parodie" in der bekannten Besetzung zur Aufführung. Hilfe herbeigeeilt. Die Unfallſtätte wurde polizeilich abgesperrt. selben Räume des Morgens dem christlichen Unterricht und Eine Atelier- Ausstellung kunsthandwerklicher Arbeiten, welche Nowawes- Neuendorf. Ein Dachstuhlbrand entstand auf noch am Abend der Propaganda eines trassen Materialismus, des Atheismus usw. dienstbar gemacht würden, wenn in den unter ganz neuen Gesichtspunkten arrangiert werden soll, wird vom nicht aufgeklärte Weise in der Nacht vom Montag zum Dienstag selben Räumen am Vormittag die Vaterlandsliebe und am Nach- 5. bis 9. Oktober in Berlin W. in den Atelierräumen der Reimann- gegen 1 Uhr in dem Geislerschen Hause in der Yorkstr. 4. Glücklicher­mittag der internationale Umsturz gepredigt würde. schen Schülerwerkstätten für Kleinplastik" stattfinden. Die Ausweise wurde durch die Feuerwehren von Nowawes und Neuendorf Bis jetzt ist zwar der internationale Umsturz", wie nebenherstellung wird täglich von 10-6 Uhr bei freiem Eintritt geöffnet sein. das Feuer auf seinen Herd beschränkt, so daß die untern Etagen bemerkt sei, noch nie und nirgendwo in einer Berliner Gemeinde- Auch der Zutritt zu den Vorträgen ist vollständig kostenlos. Die von den Flammen verschont blieben, wenn sie auch von den Wasser­Leider ereignete sich bei den schule gepredigt worden, aber diese geringe Abweichung vom Pfade genauen Angaben, wann die Vorträge statfinden, werden noch be- massen start beschädigt wurden. der Wahrheit muß man dem katholischen Blatte schon un deswillen fannt gegeben. Einladungen versendet auf Wunsch Bildhauer Löschungsarbeiten ein schwerer Unfall, indem die Leiter der Nowa­zu gute halten, weil es sich selbst aufgeben müßte, aufgeben müßte, Albert Reimann , Berlin W. 30, Landshuterstr. 38. deser Behr, auf welcher sich die Feuerleute Lentsch und Schmidt ( beide Familienväter) befanden, umschlug. Zwei anwesende Aerzte wenn es die Lüge im Kampfe um seine Sache aufgeben wollte. Die Die Fachschule für Schuhmacher in Berlin , Albrechtstr. 20, be- leisteten den Verunglückten die erste Hilfe, und so konnte Lentsch Konsequenzen der von der Germania " propagierten Weltanschauung ginnt den Unterricht im Winterhalbjahre 1904/1905: 1. In der hierauf in seine Wohnung geführt werden, während Schmidt, welcher hätten wir in diesem Blatte allerdings gern weiter ausgebaut ge- Modellkonstruktion, Anatomie des Fußes, Abgipsen der Füße, ferner Arm- und Beinbrüche, sowie wahrscheinlich eine Gehirnerschütterung fehen. Die Freireligiöse Gemeinde mag ob der relativen Milde in Leder- und Warenkunde, Kalkulation, Gerbverfahren usw. am davon getragen hat, ins Oberlin- Krankenhaus gebracht werden staunen, mit der sie hier von einem katholischen Organ behandelt Sonntag, den 9. Ottober 1904, vormittags 9-12 Uhr, und am mußte. Die Bewohner des ausgebrannten Dachstuhls, zwei Arbeiter­wird. Es ist ja nun allerdings weniger das christliche Gemüt als Dienstag, den 11. Oktober 1904, abends 7--10 Uhr. 2. In der familien, von denen nur die eine versichert ist, konnten nur mit der leidige Mangel an ausreichender Macht daran schuld, wenn die Vorrichte und Steppklasse: am Montag, den 10. Oftober 1904 und knapper Not das nackte Leben retten. Um 4 Uhr morgens war die " Germania " die Freidenter nur obdachlos machen und sie nicht, wie Donnerstag, den 13. Oftober 1904, abends 7-10 Uhr. 3. In der Gefahr beseitigt. Der Schaden, der an dem Hause angerichtet ist, dies vor dreihundert Jahren geschehen, im Namen des fatholischen Leistentlasse: am Mittwoch, den 12. Oktober, abends 8-10 Uhr. ist durch Versicherung gedeckt. Christentums auf dem Scheiterhaufen schmoren lassen 4. Der Unterricht im Schreiben, Rechnen, Deutsch , im Fachzeichnen will! und in der Buchführung beginnt Montag, den 10. Oktober, und

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Der bisher niedrigste Wasserstand der Spree in diesem Jahre Donnerstag, den 13. Oktober, abends 7-9 Uhr, Niederwall­betrug an der langen Brücke in Köpenick , wie das Köpenicker Dampf- traße 6/7. Meldungen nimmt der Unterzeichnete schon jetzt in boot " meldet,+0,58, und zwar am 6. September, während der seiner Wohnung und an jedem Unterrichtstage im Schullokal ent­bisher niedrigste Wasserstand seit 1810 am 9. Februar 1823 mit gegen. W. Geschel, Dirigent der Fachschule für Schuhmacher, +0,13 Meter ermittelt wurde. Der höchste Wasserstand wurde im W. 8, Kanonierstr. 12, I.

Aus den Nachbarorten.

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Jahre 1895 mit+1,35 Meter erreicht. Der Normalwasserstand Der Unterstüßungsverein für Bühnenfünstler in Berlin , Bots­am Köpenicker Pegel foll auf 0,80 Meter gehalten werden, was auch damerstr. 66, teilt uns mit, daß er an die Theaterdirektionen die im allgemeinen durch die Schleusen und Stauanlagen erreicht wird. Bitte gerichtet habe, ihm durch Ueberlassung des Verkaufs von Billets Die Speisung der Unterſpree erfolgt vorwiegend durch die Müggel- für Vorstellungen zu halben Preisen an Vereine usw. Einnahmen Spree . Wie gering in diesem Jahre der Zufluß ist, zeigt die That- zuzuwenden. id in sache, daß die geringste Wassermenge der Müggel- Spree, als welche man 7 Kubifmeter in der Sekunde annahm, in diesem Jahre nur 2,4 Rubikmeter für die Sekunde betrug. Hiervon absorbierten die Müggelwerke allein 2 Kubikmeter. Wenn auch die Dahme und Notte Neu- Weißensee. Bei der gestrigen Nach wahl für den ver­einigen Zufluß brachten, so wurde doch durch Verdunstung eine solche Wassermenge entzogen, daß es nicht möglich war, den Normalſtand zu halten, zumal neben dem zum Schleusenbetriebe am Mühlendamm auch noch Freiwasser zur Spülung der durch Berlin fließenden Spree Wenn es auch gelang, nach dem 6. September, infolge der Regengüsse, den Stand zu heben, so ist doch wieder ein Rück­gang eingetreten, und am vergangenen Sonnabend betrug der Begel+0,60.

Die Orts- Krankenkasse für das Barbiergewerbe erhält, wie uns mitgeteilt wird, am am 1. Oktober wieder Selbstverwaltung, die tommissarische Verwaltung ist aufgehoben worden.

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storbenen Gemeindeverordneten Warthul in der zweiten Wähler abteilung gelang es uns beinahe den ersten Siz zu gewinnen. Genoffe Reste erhielt 44 Stimmen, während der Gegner 49 Stimmen auf sich vereinigte. Die Gegner waren vollständig überrascht von unfren Erfolgen und schleppten daher zusammen was nur irgend an Wählern aufzutreiben war. Dennoch ein so flägliches Stimmen­verhältnis. Für unsre Genossen ist diese Wahl ein Ansporn, in Zukunft die Veste der zweiten Abteilung zu sprengen.

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Gerichts- Zeitung.

Kaufmann Buschbeck vor Gericht, d Die im größten Maßstabe begangenen Unterschlagungen des Kaufmanns Ernst Buschbeck , dessen Verschwendungssucht und merkwürdige Liebhabereien bei ihrem Bekanntwerden Aufsehen er­regten, beschäftigten gestern die zweite Straffammer des Land­gerichts II. Der Angeklagte, der seit März sich in Untersuchungshaf befindet, ist jetzt 30 Jahre alt.

Es besteht hier seit Jahren die Gräflich v. Voßsche Familien­ftiftung, welche verwaltet wird durch drei aus den Berechtigten zu wählenden Kuratoren und einem Syndikus. Ein verwaltender

Da waren

Kurator wird wiederum aus der Gruppe der drei ernannten Kura­führt die Kaffe, hebt Gelder von der Bank ab, leistet Zahlungen usw. toren erwählt. Dieser besorgt die ganzen Geldgeschäfte allein, er Er hat einmal jährlich Rechenschaft abzulegen und den vorhandenen Kassenbestand vorzuzeigen. Im Jahre 1900 wurde der Ritterguts­befizer v. Schierstedt zum verwaltenden Kurator bestellt. Diefer, dessen Augenlicht so getrübt ist, daß er kaum lesen oder schreiben fann, nahm den Angeklagten als Sekretär gegen ein Jahresgehalt von 900 M. an. Außerdem erhielt er 300 m. jährlich Remuneration und 200 M. für die Buchführung des Gutes Birkholz. Herr v. Schierstedt schenkte dem Angeklagten unbegrenztes Vertrauen. Neu- Weißensee. Mit einem sonderbaren geistlichen Ver- Waren größere Forderungen zu begleichen, fo legte der Angeklagte Langen hatte die Gemeindevertretung sich zu beschäftigen, und zwar dem Herrn v. Schierstedt eine von ihm geschriebene Anweisung vor Einen neuen Fahrplan wird die elektrische Hoch- und Unter- war vom Gemeindekirchenrat beantragt worden, dem Kirchhofsinspektor und bezeichnete die leere Stelle, wo der befagte Herr ſeine Unter­grundbahn am 15. Oktober einführen. Er unterscheidet sich von Anweisung zu geben, daß er von keinem Geistlichen einer aus schrift zu leiſten hatte. Es wird angenommen, daß Buschbeck schon dem bisherigen vor allem dadurch, daß sämtliche bisher an Werk- wärtigen Gemeinde ein Begräbnis vollziehen lasse, bevor hierbei größere Posten anweiſen ließ, als mit seinem Auftraggeber bereinbart war. Bald wurde der Angeklagte von einem wahren tagen gefahrenen Züge in den regelmäßigen Fahrplan aufgenommen ihm nicht der schriftliche Nachweis über Zahlung von Gebühren an werden. Dieser enthielt bisher nur einen Teil der Züge; die andern die Pfarrkasse erbracht sei. Mit Recht hoben unsre Genossen hervor, Taumel erfaßt. Er mietete sich in Nieder- Schönhausen eine Billa wurden als Sonderzüge nach besonderem Fahrplan eingelegt. Es daß der Streit unter den Geistlichen bleiben müsse, noch dazu, da für 3000 M. und stattete sie mit dem größten Lurus aus. Die sind dies insbesondere die Frühzüge, die von 6 bis 8 Uhr zur Be- der Friedhof der politischen Gemeinde gehöre. Ferner lag ein weiterer Wohnung enthielt u. a. ein Billard, ein Musik- und ein Bibliothek­wältigung des ungewöhnlich starken Morgenverkehrs über sämtliche Antrag vor, die Gemeindekasse anzuweisen, bei öffentlichen Begräb- zimmer, ferner ein Zimmer mit chinesischer und ein andres mit Streden gefahren werden, dann auch die weitergeführten sog. Pendel nissen" die vollen Gebühren einzuziehen. Bisher zieht die Gemeindekasse japanischer Ausstattung. Es war ein Wintergarten vorhanden, der züge, die nachmittags zwischen 4 und 8 Uhr nicht nur zwischen dem die Stolgebühren für stille Leichen", das sind solche, die ohne Mit- Automobile an, er pachtete sich eine Jagd und hielt sich in Käfigen die kostbarsten Pflanzen barg. Der Angeklagte schaffte sich zwei Knie und dem Potsdamer Play, sondern auch über die Oststrecke bis wirkung eines Geistlichen vollzogen werden, für die Pfarrkasse ein zur Warschauer Brücke verkehren. Die Abstände zwischen den und es waren nur die Stolgebühren der öffentlichen Leichen", also eine Menge erotische, sowie auch einheimische Tiere. einzelnen Zügen bleiben dieselben. Der Betrieb beginnt morgens solche, bei deren Begräbnis ein Geistlicher anwesend ist, an die Bären, Krokodile, Papageien und 15 bis 20 Affen, auf dem Hofe ebenso früh wie bisher, dagegen wird er abends beim Schluß etwas Küsterei zu zahlen. Es handelte sich lediglich darum, die Arbeit der wimmelte es von Pfauen, Hühnern, Gänsen, Enten, Schwänen und länger ausgedehnt. Fahrplan vorgesehen. Es ist in demselben der weiteste Spielraum Gemeindevertretung hatte hierfür kein Verständnis und lehnte gegen fonderer Wärter angestellt. An Bedienungspersonal hielt sich der Für die Sonn- und Feiertage ist ein besonderer Kirche abzunehmen und sie der Gemeinde aufzuhalsen. Die Zauben. Ferner hielt der Angeklagte sich ein Reh, einen Fuchs und mehrere Teckelhunde. Zur Pflege aller dieser Tiere war ein be­für die Einlegung von Sonderzügen gelassen, um auch den stärksten eine Stimme die Anträge ab. Die socialdemokratischen Vertreter Angeklagte drei weibliche Dienstboten, einen Diener, einen Chauffeur Anforderungen genügen zu können.mate benuzten diese Gelegenheit, den Antrag auf unentgeltlichkeit des und einen Gärtner. Zur Bestreitung aller dieser kolossalen Aus­Begräbniswesens zu stellen, fanden aber bei den bürgerlichen Herren Das Reich". Stöckers Volt" soll in Berlin unter dem neuen feine Gegenliebe, auch dafür nicht, daß man wenigstens die Stol- gaben soll der Angeklagte zum Nachteile der v. Voßschen Stiftung Namen Das Reich" wieder erstehen. Die Probenummer dieses gebühren für stille Leichen" aufhebe. 180 000 m. veruntreut haben. Wie Bücherrevisor Reuter begut­Der Ausbau des neu er­angeblichen Organs der chriftlichen Arbeiter trieft von Frömmigkeit worbenen Grundstücks für das Armenhaus wird inkl. Heizungs- und achtete, hatte der Angeklagte in raffiniertester Weise bei ſeinen und Patriotismus. Und eben darum wird in Berlin sein Weizen Bade- Einrichtung 12 000 m. kosten. Ebenso mußte die Vertretung Rechnungsaufstellungen gefälscht. Der Beschuldigte gab die Ver­nicht zur Blüte kommen. für die Reparatur des Daches des vor nicht allzulanger Zeit er- untreuungen zu, bestritt aber, daß sie die bezeichnete Höhe erreicht Berliner Adreßbuch 1905. Die Hauslisten für den Jahrgang 1905 worbenen Grundstücks des Gemeindevorstehers die Summe von hätten. Gerichtsphysikus Dr. Stoermer bezeichnete den Angeklagten zwar als geistig minderwertig, aber nicht als unzurechnungsfähig. Verschiedene Grundstücksangebote wurden des Adreßbuchs für Berlin und seine Vororte sind nunmehr den 1000 M. auswerfen. Der Staatsanwalt beantragte vier Jahre Gefängnis und fünf­Herren Hauseigentümern bezw. Verwaltern zur Verteilung an die einer Kommiſſion überwiesen, der unter andren auch die Genossen Haushaltungsvorstände zugegangen. Im Interesse der Genauigkeit Frenz und Thiermann angehören.- Die freiwillige Feuerwehr für ein mildes Strafmaß. Der Gerichtshof erkannte auf ein einer einmaligen Beihilfe von und Zuverlässigkeit der Eintragungen ist es dringend geboten, daß beantragte die Bewilligung Jahr sechs Monate Gefängnis, wovon vier Monate durch zum Zwecke Zwecke der Ergänzung und die Haushaltungsvorstände die Listen persönlich ausfüllen. Nur auf 1300. Erneuerung die erlittene Untersuchungshaft als verbüßt erachtet wurden. was zu einer regen Diskussion Anlaß diese Weise wird die genaue Schreibweise des Namens verbürgt, ihrer Löschutensilien, den und unsre Genossen veranlaßte, schon so oft und können die Wünsche der Eintragenden betr. Zufäße zur Berufs- gab Vom Polizeikampf gegen die Arbeiterschaft. Gelegentlich des oder Standesbezeichnung, Angabe der Sprechstunde usw. forrelt und gestellten Antrag auf Errichtung einer Berufs- Feuerwehr zu er Bäderstreits hatte auch der Metallarbeiter Schüler in Rirdorf zuverlässig zur Kenntnis der Adreßbuch- Redaktion gelangen. Die neuern: jedoch konnte den bürgerlichen Herren hierfür kein Ver- Flugblätter der streikenden Gesellen verbreitet, in welchen das Abholung der Hauslisten beginnt bereits am Montag, 3. Oktober. ständnis beigebracht werden. Diese Angelegenheit ging ebenfalls an Bublikum über den Streik aufgeklärt wurde. Durch diese Flugblatt­Die Erhebung einer Klage in Armenfachen verbreitung sollte Schüler groben Unfug verübt haben, unter welcher Es ist daher erforderlich, daß die Ausfüllung der Listen sofort ge- eine Kommission. sodann zu schieht. Weiteres ersehen unsre Leser aus dem betreffenden Inserat gab interessanten Ausprache Veranlassung. Anklage er sich gestern vor dem Rirdorfer Schöffengericht zu vers Es ist unsern Genossen schon längst zu Ohren in der heutigen Nummer. geantworten hatte. Die Beweisaufnahme ergab, daß Schüler die Flug­kommen, daß der der Gemeindevertretung seit dem 1. April blätter nur in den einzelnen Wohnungen abgegeben hatte, und es Straßensperrung. Das Lützow - lfer vom Garten- Ufer bis zur dieses Jahres angehörende Rechtsanwalt Appelrath Klagen der Ge- war nicht ersichtlich, wie hierdurch grober Unfug" verübt sein sollte. Herkulesbrücke wird behufs Herstellung eines Notauslaßtanals bom meinde vor Gericht zur Vertretung erhalten habe, trotzdem Das Gericht mußte den Angeklagten freisprechen. 3. Oftober ab bis auf weiteres für Führwerke und Reiter gesperrt. dem besoldeten Schöffen bei der Anstellung zur Pflicht ge­macht worden ist, auch Klagesachen im Interesse der Gemeinde zu ver- Vor dem Reichsgericht fand gestern die Klage eines an dem Ein seltsamer Fall. Aus Furcht vor der Hochzeit ist angeblich treten; dieser Herr fühlt sich aber schon jetzt so überlastet, daß er Berliner Schlachthaus als" Probenehmer" angestellten Mannes die 24 Jahre alte Blätterin Emma Herder aus der Straßmann dann unbedingt eine Assistenz zur Seite haben muß, und da gerade gegen. die Stadtgemeinde Berlin auf Anerkennung seiner Stellung straße 30 mit ihrem sechs Monate alten Kinde verschwunden. Seit ein Rechtsanwalt der Gemeindevertretung angehört, so habe man als Beamter ihren Abschluß, indem die Revision des Klagenden zwei Jahren unterhielt sie mit dem Schneidermeister Otto Borchert, diesem Kleinigkeiten" übertragen. Ein von den Socialdemokraten gegen das diesen Anspruch abweisende Kammergerichtsurteil zurüd mit dem sie zusammenwohnt und dem fie in der Schneiderei half, gestellter Antrag, dem Rechtsanwalt Appelrath solche Vertretungen gewiesen wurde. ein Liebesverhältnis, aus dem das Töchterchen Luise hervorging. Nach zwei Monaten sollte die Hochzeit stattfinden. Aber je näher zu entziehen, wurde von den bürgerlichen Herren einstimmig ab­gelehnt. Die Regulierung des östlichen Bürgersteiges der Prenz­die Zeit kam, desto lauter klagte die Braut ihren Bekannten, daß es lauer Chaussee wurde nach den Bestimmungen des Ortsstatuts, wo­ihr unmöglich sei, mit Borchert auf das Standesamt zu gehen. Sie bereue die Beziehungen zu ihm und werde lieber ihr Kind und sich nach die Adjazenten drei Viertel und die Gemeinde ein Viertel der Kosten tragen, einstimmig angenommen. selbst ermorden, als mit ihm sich verheiraten. Borchert suchte ihren Sinn zu ändern, richtete ihrem heftigen Wesen gegenüber aber auch Bedenkliche Schulzustände scheinen in unfrem Vororte Da II mit aller Nachgiebigkeit nichts aus. Nachdem er am Montag zur dorf zu herrschen. In der letzten Sigung der Gemeindevertretung Wahrnehmung eines Termins auf das Gericht gegangen war, berließ wurde mitgeteilt, daß der Schulvorstand seine Einwilligung zu dem fie mit ihrem Kinde die Wohnung, um ins Wasser zu gehen, und Beschluß gegeben habe, das Amtsbureau in das neue Schulhaus ist seitdem verschwunden. Die Vermißte hat hellblondes Haar und zu verlegen. Das Amt zahlt dafür 400 M. Miete an die Gemeinde, blaue Augen, ist 1,60 Meter groß und schlank und trägt eine schwarz- die ihr Gemeindebureau ebenfalls ins neue Schulgebäude zu vers

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jährigen Ehrverlust, der Verteidiger, Justizrat Wronker, plaidierte

Verfammlungen.

Bierter Wahlkreis( Südoft). In einer außerordentlichen General­versammlung des socialdemokratischen Wahlvereins, die am Dienstag bei Graumann in der Naunynstraße stattfand, hielt der Reichstags­Abgeordnete rig Kunert einen Vortrag über das Thema: Der preußische Gesezentwurf betreffend die Erschwerung des Vertragsbruchs landwirtschaft­licher Arbeiter und des Gesindes." In dem ersten Teil seiner Ausführungen wies der Referent nach, daß der

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