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Herr Kranold , der Präsident der Eisenbahn- Direktion Berlin und des Vereins deutscher Eisenbahn- Verwaltungen, tritt heute in den Ruhestand. Er hat sich gestern von seinen Beamten ver­abschiedet. Der Magistrat wählte gestern in seiner Sizung zum ärztlichen Leiter der Geschlechtstranten- Station am städtischen Obdach den Sanitätsrat Dr. Wechselmann.

Accordarbeit Mordarbeit! Der Centralverband der Maurer

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Spielen in nichtpreußischen Lotterien ziemlich scharf. Mit Rücksicht Feuerbericht. Ueber ein Dugend Marmierungen hatte die Wehr vöfferung um 2 62 Seelen oder um 108 Proz. vermehrt, also mehr auf die große Verbreitung, die Lose fremder Lotterien in Stadt und in den legten 24 Stunden zu verzeichnen. In der Nacht zum Freitag als verdoppelt. Am stärksten war die Zunahme im Berliner Orts Land gefunden haben, teilen wir zur Warnung folgende Bestim- wurde sie fast gleichzeitig nach der Alten Jakobstr. 104 und nach der teil mit 15 828 Personen oder 192 Proz., hier hat sich die Bes mungen des neuen Gejeges mit: Wer in außerpreußischen Lotterien, Bionskirchstr. 54 gerufen. In beiden Fällen handelte es sich um völkerung also beinahe verdreifacht. Es folgen der alte Ortsteil die nicht im Königreich Preußen zugelassen sind, spielt, wird nach Wohnungsbrände, bei denen Möbel, Decken und Kleidungsstücke im mit 4367 Personen oder 52 Broz., der Halenseer Ortsteil mit 3924 § 1 mit Geldstrafe bis zu 600 M. oder im Nichtbeitreibungsfalle mit wesentlichen beschädigt wurden. Vorher hatte die erste Lösch- Personen oder 86 Proz., der Ortsteil am Bahnhof Wilmersdorf­Haft bestraft. Wer sich dem Verkauf oder der sonstigen Veräußerung compagnie lange Zeit in der Kaiser Wilhelmstr. 48 zu thun, wo in Friedenau mit 2866 Personen oder 91 Proz. und schließlich der ines Loses, eines Losabschnittes oder eines Anteiles an einem Lose einem Keller Feuer ausgekommen war. Bei Ankunft des ersten Rheingau mit nur 77 Personen oder 11 Proz. ofer Losabschnitte der im§ 1 bezeichneten Lotterien unterzieht, Löschzuges hatte es schon einen größeren Umfang angenommen und in besondre auch, wer ein Los, einen Losabschnitt oder einen Los- so mußte, da die Flammen an Gerümpel, Packmaterial 2c. reiche wohnerzahl unsres Ortes nach Ermittelungen des Statistischen Aus Schöneberg . Am Ende des Monats Juli betrug die Ein= antail dieser Art zum Erwerb anbietet oder zur Veräußerung bereit Nahrung fanden, tüchtig Wasser gegeben werden, um die Gefahr zu Amtes 125 124, zwölf weniger als zu Ende Juni. Im ganzen be hält, wird mit Geldstrafe bis zu 1000 M. bestraft. Ist die Zuwider- beseitigen. In der Wolgasterstr. 3 mußte später in einer Küche trägt seit Anfang dieses Jahres bis Juli die Zunahme 2725 Per­handlung durch eine Person begangen, welche Losehandel gewerbs- ein Brand abgelöscht werden, der neben Küchenmöbeln auch den sonen; vom Januar 1901 bis zum Berichtsmonat 1904 ist die Be­mäßig treibt, oder bei ihm gewerbsmäßig Hilfe leistet, oder ist sie Fußboden beschädigte.- Gardinen gingen nachts in der Garten- bölferung um 29 000 Personen gewachsen. durch öffentliches Auslegen, Ausstellen oder Aushängen oder durchstraße 16 in Flammen auf, während Unter den Linden 20 Kleider Versenden eines Loses, eines Losabschnittes, eines Bezugsscheines, brannten. Die Bauthätigteit war im Juli geringer als im Juni, Unfug ant öffentlichen Feuermelder lag einer eines Anteilscheines, eines Angebotes, einer Anzeige oder eines Alarmierung zu Grunde, die die Wehr nach Mitternacht nach der 395 Zimmer enthalten, Bauerlaubnis dagegen wurde in 22 Fällen es wurden nur 6 Neubauten fertiggestellt mit 109 Wohnungen, die Lotterieplanes oder durch Einrückung eines Angebotes, einer Anzeige Prinzenstr. 58 führte. Der Thäter, der 20jährige Mechaniker Mar erteilt. Der Besi bwechsel erstreckt sich auf 28 bebaute und oder eines Lotterieplanes in eine in Preußen erscheinende Zeitung Huth aus der Blücherstr. 54, wurde ermittelt und sieht nun seiner 14 unbebaute Grundstücke mit einem Gesamtumsatz im Werte von erfolgt, so tritt Geldstrafe von 100 bis zu 1500 m. ein. Die Strafen gerichtlichen Bestrafung entgegen. Außerdem liefen noch aus der 7 766 250 beztv. 1 902 186 Mark. finden eine Erhöhung bis 1500 beziv. 2000 m. bei erstem Rückfall Botsdamerstr. 111, Surstr. 38 und noch aus einigen andren Orten in gedachtem Vergehen; jeder fernere Rüdfall zieht Geldstrafen von Feuermeldungen ein, doch waren diese durchweg auf unbedeutende lichen Arbeitnehmer 630, der weiblichen 580, zusammen 1230 Per­Auf dem Arbeitsnachweis betrug die Zahl der männ 300 bis 3000 m. nach sich. Anlässe zurückzuführen. sonen; davon wurden erledigt durch Einstellung 193 beztv. 343 Ge­Eine unerwartete Aufklärung hat das Verschwinden des fünf- suche. Arbeitsangebote waren vorhanden 209 männliche, 908 weib­zehn Jahre alten Tischlerlehrlings Köster aus der Rastatterstr. 26 liche, zusammen 1177. gefunden. Der Junge arbeitete bei seinem Ontel, einem Meister in Beim Gewerbegericht waren am Beginn des Monats der Linienstraße, und klagte den Eltern oft, daß er Schläge be- Juli 21 Streitfachen anhängig, der Zugang im Laufe desselben fomme. Obwohl der Meister das bestreitet, waren die Leute doch Monats betrug noch 52; in 51 Fällen handelte es sich um Streits in der größten Sorge, als ihr Sohn ihnen am Donnerstag schrieb, fachen von Arbeitnehmern gegen Arbeitgeber. Erledigt wurden er fomme nicht mehr nach Hause, sondern werde sich wegen der davon durch Zurücknahme 6, durch Vergleich 15, durch rechtskräftiges schlechten Behandlung in der Lehre das Leben nehmen. Da er auch Versäumnisurteil 8, durch andres Endresultat 17 Fälle; unerledigt Tausend japanische Flüchtlinge, darunter 400 Frauen und am nächsten Morgen nicht wieder eintraf, so nahmen sie an, daß er geblieben sind 26 Sachen. 35 Kinder, werden am 6. bis 7. Oktober cr. aus Rußland kommend die Drohung wahrgemacht habe, und suchten nach seiner Leiche. Die Aufwendungen für Armenpflege betrugen: Berlin passieren, um über Bremerhaven in die Heimat zurückzu- Umsomehr freuten sie sich, als der Vermiste gestern nachmittag Januar 14 358 M., Februar 13 229 M., März 19 909 M., April fehren. Die seit Beginn der Feindseligkeiten zwischen Rußland und plößlich wieder bei ihnen in der Wohnung erschien. Reumütig be- 15 917 M., Mai 13 274 M., Juni 11 611 M. und im Juli 14 200 M. Japan ihrer wirtschaftlichen Existenz beraubten Leute haben, wie tannte er, daß er gar nicht lebensmüde sei, sondern sich nur von Die städtische Sparkasse wies Ende Juli 36 900 Bücher auf schon des öfteren von uns erzählt wurde, in Rußland viele Ent- einigen Altersgenossen zu einem dummen Streiche habe verleiten mit einem Einlage- Kapital von 20 856 159 M. behrungen erdulden müssen und sind gänzlich mittellos. In Bremer - lassen. Der Lehrling hatte am Donnerstagmorgen für seinen haven sollen sie sich einige Zeit von den ausgestandenen Strapazen Meister 45 Mark eingezogen und den Schab andern Burschen gezeigt. deutsche Immobilienbank für eine an der Frankfurter Allee neu Lichtenberg . Die Erteilung des Pflasterkonsenses an die Süd­und der wochenlangen Eisenbahnfahrt erholen. Diese überredeten ihn zu dem Brief an die Eltern, und nachdem anzulegende Straße war abhängig gemacht worden von der Möglich­man ihn der Post übergeben hatte, wanderte man gemeinsam zum feit in der dortigen Gegend ein Schulgrundstück ankaufen zu können. schreibt uns: Ein Stück Gesims in der Länge von gut 3 Metern" Rummel" in Weimanns Volksgarten auf dem Gesundbrunnen . Die Bank hatte sich nun unter den armen Gärtnern der Gegend stürzte vom Neubau des Unternehmers Hermsdorf in der Heidel- jammer, und der Selbstmordkandidat" schlich sich mit dem Rest von stellte er den Rest seines Grundstückes für 550 M. brutto die Dort verkneipten die Bengel 38 Mart. Dann kam der Kaßen- umgesehen, und da Gärtner Limprecht es müde war, Kohl zu bauen, bergerstraße ab und durchschlug das Schutzdach. Zufällig befanden 7 Mart' nach Hause und bat seine Eltern reuevoll um Verzeihung. Quadrat- Rute der Bank zur Verfügung, ohne zu wissen, daß die sich die Arbeiter auf der Straße, so daß Menschenleben bei dem Unfall nicht in Frage kamen. Fragt man sich aber, wie das Malheur Gemeinde des Grundstücks bedürfe. Die Bank teilt nun der Ge­geschehen konnte, so ist die Antwort leicht gegeben. Dem Unter- Der Sternenhimmel im Oktober. Zu Anfang des Monats um meinde mit, daß Limprecht von der Offerte zurücktritt und der nehmer leisteten nämlich die Lohnmaurer, die den Bau bis zur 10 Uhr abends steht direkt über uns, im Zenith, kein heller Stern, Gemeinde das Grundstück direkt anbietet, aber um etwa 6000 dritten Etage aufgeführt hatten, nicht genügend Arbeit, und so wurden nach Westen zu erblickt man in der Gabelung der Milchstraße stehend, Mark teurer! Und das 14 Tage nach dem ersten Angebot. Gewiß sie 14 Tage vor dem Unfall durch Accordmaurer ersetzt. den Deneb( 2. Gr.) und weiter westlich die Wega( 1. Gr.); süd- ist auch Limprecht davon überzeugt, daß nur seine Intelligens, feine Diese Herren schafften natürlich mehr, mit welchem Erfolg, westlich steht in der Milchstraße der Atair( 1. Gr.). In südöstlicher Sparsamkeit und seine Arbeitskraft den Wert des Grund und zeigt der Unfall, der nur geschehen konnte, weil die Richtung von ihm, aber noch auf der Westseite des Himmels, erblickt Bodens in 14 Tagen um 6000 Mart erhöht hat. So erklärt es sich fachmännische Vorsicht außer Acht gelassen war. Er- man den Planeten Saturn; dagen funkelt, nur wenig über den auch, wenn Herr Limprecht als Ordnungsmann in den Reihen der wähnung verdient noch ein andrer Unfug. Auf dem Bau ist eine Horizont erhoben, schon östlich vom Meridian, ein Figstern 1. Größe, Grundbefizer dafür eintritt, daß, weil der Grundbesitz ein besondres Bautantine errichtet, deren Bächter monatlich die hohe Summe der Fomalhaut vom Sternbild südlicher Fisch. Interesse an dem Wohlergehen und der Entwicklung der Gemeinde von 1100 M. als Miete zahlen muß. Dafür ist ihm das Vorrecht Von bekannten und leicht aufzufindenden Sternbildern erwähnen bethätigt, auch die Grundbesitzer im Wahlrecht zur Gemeinde­eingeräumt worden, sämtliche Speisen und Getränke liefern zu wir den großen Bären oder Wagen und die Cassiopeja; vertretung beborzugt sein müssen. Unfre Genossen ließen sich denn dürfen. Als die Maurer sich über die Bedienung beschwerten, ersterer steht ziemlich tief im Norden, die Verbindungslinie seiner auch die Gelegenheit nicht entgehen, auf das Unhaltbare dieser An­wurden etliche von ihnen entlassen. Das Eintreten der Schlichtungs- Hinterräder führt zum Polarstern am unverrückbaren Himmels- sicht hinzuweisen. Wenn die Offerte trozdem angenommen wurde, fommission bewirkte zwar, daß diese Maßregelungen wieder rüdgängig pol, und über diesen hinaus bis zur Milchstraße fortgesetzt zu dem und zwar mit 10 gegen 8 Stimmen, so ist dies darauf zurückzu­gemacht wurde, doch half sich der Unternehmer bald darauf durch charakteristischen Stern- W der Cassiopeja. Deftlich von ihr fällt der führen, daß drei unsrer Genossen in der Sizung fehlten. Da die Die schon erwähnte Entlassung sämtlicher Lohnmaurer. So sieht es ftrahlende Blanet Jupiter auf; nördlich von diesem erblidt ein Gemeinde eine Anleihe von etwa 1 Million für öffentliche Zwede auf manchen Bauten aus! Elettricitätswert, schwaches Auge einen matten Fleck, in welchem stärkere Augen 8 bis( Schulbau, Feuerwehr= Gebäude, Straßens 12 einzelne Sterne unterscheiden; es sind die Plejad en oder das pflasterung) aufzunehmen beschlossen hat, die Genehmigung hierzu sogenannte Sieben gestirn, das dem Sternbilde Stier an- aber sich längere Zeit hinziehen kann, so wurde die Aufnahme einer gehört; etwas tiefer als die Plejaden, nordöstlich von ihnen funtelt schwebenden Schuld von 500 000 Mart bei der Streis- Sparkasse be­ein Stern erster Größe, der hellste des Stiers, Aldebaran. schlossen. Die Milchstraße zieht sich von Südwesten nach Nordosten. In ihr von der Cessiopeja nordöstlich weiter gehend, stößt man noch der Socialdemokratie und zur Rettung des Vaterlandes vor dem Spandau . Der Nationale Reichs- Wahlverband" zur Vernichtung mals auf einen sehr hellen Stern erster Größe, die Capella, die Umsturz" sputt auch im Kreise Potsdam - Spandau - Osthavelland unmittelbar am Westrand der Milchstraße steht. Zu erwähnen ist noch, daß der Planet Venus nach Sonnen- gliedern betreibt, erfuhren dieser Tage auch Wie eifrig dieser famose Verband die Werbung von Mit­untergang furze Zeit als Abendstern am Westhimmel sicht­eine Anzahl Spandauer bar ist. Socialdemokraten, welchen auch eine höf Die Sonne finft im Oktober schon zu beträchtlicher Tiefe liche Aufforderung, bestehend in einem Flugblatt, zuging, dem Heldenverbande als Mitglied bei einem Mindestbeitrag von Für fünfzig Mark Frostfalbe. Die Berl. 3tg." meldet: Für herab; am 1. steht sie zu Mittag noch 34 Grad hoch, am 31. erreicht 50 Pf. pro Jahr beizutreten. Das Flugblatt ist in dem bekannten den Prinzen Friedrich Leopold treffen noch immer Aus- fie nur noch 23 Grad; entsprechend verkürzt sich ihr Tagesbogen am himmelhochjauchzenden- zum Tode betrübten" Tone gehalten rüstungsgegenstände zu seiner vorläufig aufgeschobenen, in Wirklich Himmel: am 1. geht sie um 6 Uhr 9 Min. auf, um 5 Uhr 43 Min. und enthält neben einer Schilderung der Parteiverhältnisse im feit aber wohl aufgehobenen Reise ins russische Hauptquartier in unter, am 31. geht sie erſt um 7 Uhr 4 Min. auf und schon um Wahlkreise folgendes schöne Geständnis: Schloß Glienicke ein. Es ist ein bedeutendes Warenlager, das der 4 Uhr 37 Min. unter, der Tag nimmt also von 11 Stunden 34 Min. Prinz mitnehmen wollte, unter anderm für etiva 700-800 Mart bis auf 9 Stunden 33 Minuten ab. Der Mond hat am 2. Oktober legtes Viertel, Neumond ist am Handschuhe, für ca. 50 M. Frostsalbe, eine größere Anzahl Nasier­und Hühneraugenmesser und namentlich viele Paar Stiefel. Von 9. Oktober, erstes Viertel am 16., Vollmond am 24. und am 31. ist lezteren besitzt der Prinz in Schloß Glienicke überhaupt einen so wieder letztes Mondviertel. reichlichen Vorrat, daß ein ganzes Zimmer damit vollgepfropft ist. Morgen Sonntag veranstaltet der Gesangverein Nord­Es mögen wohl ca. 800 Paar Stiefel, meistens Reiterstiefel mit deutsche Schleife" in Gemeinschaft mit der siebenten Ab­Sporen, sein, die sorgfältig geordnet in Regalen stehen. teilung des Turnvereins Fichte" unter Mitwirkung des Neuen Neuen Welt", Hasenheide, ein Tonkünstler- Orchesters in der Konzert sowie Turner- Aufführungen. Da ein vorzügliches Pro­gramm aufgestellt ist, so darf wohl auf zahlreiche Beteiligung ge­rechnet werden. Eine Eintrittskarte im voraus foftet 40 Pf. Das Konzert beginnt 6% Uhr.

Die böswilligen Alarmierungen der Feuerwehr wollen trotz aller Mahnungen tein Ende nehmen. In der letzten Nacht erfolgte eine solche Alarmierung nach der Dresdenerstraße. Der Thäter, ein Mechaniker Max Huth, der bei seinen Eltern Blücherstraße 54 wohnt, wurde ergriffen und gab als Brandstelle das Haus Prinzenstraße 58 an, wo aber trotz Suchens nichts zu finden war. Der zwanzig­jährige Mensch, der nicht nur die Wehr genarrt, sondern auch die Hausbewohner beunruhigt hat, sieht num einer Bestrafung entgegen, die ihm die Lust nehmen wird, ähnlichen Unfug zu treiben. In mehreren Fällen hat das Gericht auf eine dreimonatige Gefängnis strafe erkannt.

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In dem Prozeß gegen die ehemalige Gesellschafterin der ver­storbenen Prinzessin von Schleswig- Holstein erwähnte die An­getlagte Milewski auch, daß statt ihrer der Herzog Günther von Schleswig- Holstein ein Fräulein Slawitter, die von ihm eine Apanage bezieht, bei der Prinzessin unterbringen wollte. Dieses Fräulein Martha Klawitter ist der Potsd. Korresp." zufolge in Potsdam eine wohlbekannte Persönlichkeit. Sie bewohnt in der Orgel- Konzerte. In der Marienkirche werden Montag, den Augustastraße eine fürstlich eingerichtete Wohnung und beschäftigt 3. Oktober, abends 7% Uhr, Kompositionen von Bach, Händel, als Modistin, die namentlich ihre Kundschaft in Adelskreisen und bei Mendelssohn , Rheinberger , Blumner u. a. durch Musikdirektor Otto den Damen der Berliner Bühnen hat, eine größere Anzahl junger Dienel, Frau Herrmann- Prätorius, Frau Clara Bindhoff, Herrn Mädchen. Ihre Bekanntschaft mit dem Herzog Günther von Ludwig Wagner, Biolinist, und Herrn Paul Schnyder bei freiem Schleswig- Holstein datiert aus der Zeit, als dieser noch in Potsdam Eintritt aufgeführt. beim Leib- Garde- Husaren- Regiment stand. Damals lenkte das bei ihrem Vater, einem Kanzleidiener, wohnende bildhübsche Mädchen die Aufmerksamkeit des jungen Prinzen auf sich.

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bereits.

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" Das Jahr 1903 zeigte ein weiteres Anschwellen der social­demokratischen Wählermasse um 4000, dem auf seiten der andern Parteien nur ein Zuwachs von 6-700 gegenüberstand. Es ist bekannt, daß bei der Stichwahl Wilhelm Liebknechts gleich­artiger Sohn gewählt worden wäre, hätte nicht der Liberale Wahlverein in Spandau sich offen und entschieden für den Gegen kandidaten ausgesprochen. Mit einer knappen Mehrheit von nur 505 Stimmen gelang es so, unfern gegenwärtigen Reichstags­Abgeordneten Bauli schließlich noch durchzubringen"!

Dieses Eingeständnis des freisinnigen Verrats an der Sache der Voltsfreiheit wird unsern Parteigenossen in ihrer Agitation gegen die Reaktionäre aller Schattierungen noch manchen guten Dienst leisten. Wenn in dem Flugblatt aus taktischen Gründen der trüben Befürchtung Ausdruck gegeben wird, daß der Reichstags­Wahlkreis Potsdam - Spandau - Osthavelland bei der nächsten Reichstags­wahl zweifelsohne der Umsturzpartei unrettbar verfallen ist", wenn usw., so können wir hierzu nur be merken: Wir Socialdemokraten wollen das beste hoffen!

Theater.

Die Rigdorfer Stadtverordneten Versammlung hat in ihrer geftrigen Sitzung die Eingemeindung des Gutsbezirkes Hasenheide Im wissenschaftlichen Theater der Urania findet am Sonn- beraten. Vom Magistrat wurde zugegeben, daß die Eingemeindung abendnachmittag 4 Uhr eine Wiederholung des Vortrages Die der Stadt feinerlei Vorteile bringe, wahrscheinlich würden aber auch Insel Rügen " zu kleinen Preisen statt. Abends wird der Vortrag feine erheblichen Kosten verursacht werden. Der Magistratsvertreter Straßensperrungen. Das Waterloo- Ufer vom Blücherplatz bism Bannkreis der Jungfrau" zur Darstellung gelangen. Im erklärte sich schließlich dafür, daß die Vorlage einer Kommission über zum Hause 11/12 wird behufs Impflasterung vom 3. d. M. ab bis Hörsaal beginnen in der kommenden Woche die gemeinverständlichen wiesen werde. Die Versammlung beschloß in diesem Sinne. auf weiteres für Fuhrwerke und Reiter gesperrt. naturwissenschaftlichen Vorträge; die Lehrkurse beginnen, soweit dies nicht besonders bemerkt ist, abends um 8 Uhr und umfassen Drei Arbeiter durch eine Gasexplosion schwer verletzt. In der die nachstehenden Gegenstände: Dr. Donath, Einführung in die Grunewaldstr. 111 zu Schöneberg erfolgte Freitagmittag eine heftige Elektrotechnik( 9 Vorträge, Sonnabends, Beginn 15. Oftober). Gasexplosion, bei welcher die Arbeiter Werbelow und Lang Dr. Donath, Funtentelegraphie und drahtlose Telephonie" sowie der Tischler Eberhard gefährliche Brandwunden davon( 10 Vorträge, Mittwoch nachmittags von 6 bis 7 Uhr, Beginn National- Theater. In einer von jenen Städten, aus denen trugen. Die Erplosion hatte ihren Ausgang in einem leeren 5. Oftober). Dr. P. Schivahn, Einführung in die Erdkunde" das Gemeinwesen Berlin besteht, und zwar am Weinbergsweg, nahe Barterrezimmer hinter einem ebenfalls leerstehenden Verkaufsladen.( 4 Vorträge, Dienstags, Beginn 4. Oftober). Dr. v. Unruh, An der Rosenthalerstraße, wurde vorgestern( Donnerstag) eine neue Vor einigen Tagen war in dem Hinterzimmer die Gastrone ab- organische Experimentalchemie"( 10 Vorträge, Freitags, Anfang musikalische Bühne cröffnet: das" National- Theater( Opernhaus )". geschraubt, ohne daß man das Gasrohr wieder sicher verschlossen 7. Oktober). Dr. F. Ristenpart, Das Sonnensystem"( 4 Vor- Das neue Haus ist mit specifisch- fortschrittlichen Absichten gebaut, hätte. Es war infolgedessen viel Gas ausgeströmt, und als die ge- träge, Dienstags, im Hörsaal der Urania- Sternwarte in der In in so geringem Winkel an, daß schon nach einigen Reihennummern Teistet aber doch weniger, als sein könnte. Das Parket steigt wiederum nannten Arbeiter das Zimmer mit brennender Cigarre betraten, validenstraße, Beginn 4. Oktober). Dr. F. Ristenpart," Die Fir- der Ausblick unvollkommen wird; der Vorhang geht wieder auf und erfolgte eine gewaltige Detonation. Die Fensterscheiben flogen sternivelt"( 4 Vorträge, Dienstags, im Hörsaal der Urania- Stern­flirrend auf den Hof und die Straße. Unmittelbar darauf stürzten warte in der Invalidenstraße, Beginn 1. November). ab, statt seitlich auseinander; das Orchester liegt zwar tief, ist aber die drei Arbeiter unter Hilferufen auf die Straße. Sie waren am nicht verdeckt; die Ausstattung des Ganzen strebt zivar nach einer ganzen Körper mit Brandwunden bedeckt und mußten schleunigst Goethes Gesprächen mit Eckermann" werden Bruchstücke bei dem ein bißchen Empire nicht viel hinaus. Trefflich sind der bequeme Verein zur Förderung der Kunst. Aus Werters Leiden", aus vernünftigen Klarheit, fommt aber über ein bißchen Secession und nach der Unfallstation, gebracht werden. Vorher waren sie von hilf bolkstümlichen Kunstabend der Stadt Charlottenburg neben Scenen Ein- und Ausgang zu den Sißen, der fast völlige Verzicht auf Logen reichen Nachbarn mit Wasser begossen worden. Ob ein solches Be aus" Faust"," Iphigenie "," Tasso" 2c., sowie gesprochene und ge- alten Stils, und ganz besonders die schmale, in einem einzigen ginnen vorteilhaft ist, erscheint sehr fraglich, denn in den meisten fungene Lyrit in trefflicher Auswahl geboten werden. Der Ertrag Rang" endigende Langform. So kam denn auch eine gute Afuſtik Fällen verlaufen schwere Brandwunden, die mit Wasser in Ber - des Abends fließt einem Künstlererholungsheim zu. Karten a 50 Bfg., zu stande. Leider stört an der uns zugewiesenen Stelle des Parketts bindung tamen, tödlich. Ein Brand fand bei der Explosion nicht sowie einige reservierte Pläge a 1 Wit. find in allen Charlotten- ein eigentümliches Phänomen: der Schall kommt manchmal wie von weiter statt, so daß die alarmierte Feuerwehr ohne weiteres wieder burger Buchhandlungen, Verein zur Förderung der Kunst, Albrecht- rückwärts. Die Erklärung dessen und eine etwaige Abhilfe scheinen Kehrt machen konnte. straße 11, Dürerhaus, Kronenstraße 18, Bloch, Brüderstraße 1 zc. zu uns nicht schwer zu sein. Mit 400 M. durchgebrannt ist der 30 Jahre alte Bader und haben. Hausdiener Karl Stellbaum aus der Dresdenerstr. 105, der seit einem Vierteljahr in der Liqueurfabrik von Manegold in der Geis­bergstr. 29 angestellt war. Der Mann wurde auch als Kaffierer beschäftigt, zog am Mittwoch bei der Kundschaft das Geld ein, ging Die Einwohnerzahl von Wilmersdorf betrug nach den Ermitte­um die Mittagszeit nach Hause, vertauschte seinen Arbeitsanzug mit lungen des dortigen Einwohner- Meldeamtes am 20. September d. J. der Sonntagskleidung und fuhr auf einem Zweirad, das ebenfalls 52 021; von der Bevölferung waren 43 472 Personen evangelisch, feinem Geschäfte gehört, mit der Beute auf Ninumerwiedersehen 5102 katholisch, 3169 jüdisch und 287 andern Bekenntnisses. In den davon. lekten fünf Jahren, seit dem 20. September 1899, hat sich die Be­

Aus den Nachbarorten.

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Und nun die erste, unangenehmeriveise dem Troubadour" ge­widmete Vorstellung! Wir sagen nicht zu viel, wenn wir bekennen, freudig überrascht gewesen zu sein. Sotvohl die tüchtigen Einzel­kräfte wie auch der, gerade anderswo so sehr vermißte, fünstlerische Gesamtgeist versprechen ein günstiges Gedeihen. Daß sich einzelne Sänger etwas übernahmen, zumal im Verhältnis zur guten Akustit; daß vorerst manche Befangenheit störte; daß gefangstechnisch und zumal schauspielerisch im einzelnen manches zu mahnen ist: das foll uns angesichts eines ersten Anlaufes nicht aufhalten.