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Es wäre eine Beantwortung der Frage erwünscht, ob der Ange­flagte ohne Gefährdung seiner Stellung oder sonstige Nachteile den Dienst hätte verweigern dürfen.

bom 1. September Bedenken erhoben hat, so haben wir uns zur| Angriffen auf die Selbstverwaltung die gebührende Antwort zu ers bon 232 Metern festgestellt habe. Der von der Verteidigung ge Durchführung der ministeriellen Anordnung genötigt gesehen, die teilen. Als ich seinerzeit bei Gelegenheit des Märchenbrunnens das ladene Sachverständige Oberbaurat Klose nahm an, daß das Rektoren der 115./287., 87., 206./212. Schule( Schülerabteilungen des Wort vom Märchen der Selbstverivaltung" prägte, da haben sich in Bremssignal in einer Entfernung bon 80-100 Metern vor dem Turnvereins Fichte"), der 21./24., 172./185.( Falte"), ber 150./165. der Versammlung und wohl auch im Magistrat eine Reihe Zweifler Signal gegeben sei. Im übrigen sei der Angeklagte in einer ( Sokol") und der 69. Schule( Freireligiöse Gemeinde) im Aufsichtswege gefunden. Nach den heute gehörten Ausführungen wird kein Mensch schlimmen Lage gewesen mit Rücksicht auf die schwere unmittelbar anzuweisen, die Turnhallen und die Aula für die beteiligten noch anders als von einem Märchen der Selbstverwaltung sprechen sichtbarkeit der Signale, es könne auch einem zuverlässigen Vereine geschlossen zu halten und den Mitgliedern den Eintritt zu ver- können. Der Wunsch, dieses Märchen vor der Oeffentlichkeit zu führer passieren, daß er unter solchen Umständen das Signal wehren.( Große, andauernde Erregung. Rufe: Pfui!) Sie werden aus der retten, hat den Magistrat zu solcher Nachgiebigkeit im Laufe der übersehen könne, zumal der Angeklagte jene Strecke nach Darstellung, die Sie vom Magistrat erhalten haben, entnehmen, daß Zeit geführt, daß nach dem Wort:" Der Appetit kommt beim Effen" Einführung der fraglichen Signale zum erstenmal befahren die Schulauffichtsbehörde in der Tat dieses Recht beansprucht. Sie jetzt auch das Aeußerste der Stadt geboten wird. Wir stehen nicht habe. Regierungsrat Meyer wollte dies als Entschuldigung werden ferner entnehmen, daß die Verhältnisse bereits weiter fort unter der Schulaufsicht, sondern unter dem Schulkommando der nicht gelten lassen. Kannte der Angeklagte die Strecke er den geschritten sind, daß die Schulaufsichtsbehörde in drei Fällen die Regierung; wir dürfen nur dasjenige ausführen lassen, was die hohe nicht, so konnte oder Dienst verweigern Benutzung untersagt hat, und daß wir jetzt an dem Obrigkeit genehmigt hat. Eine so rückständige Politit, wie sie jetzt einen Lootjen fordern. Das Hauptsignal hätte er recht­Punkte angekommen sind, daß die Schulaufsichtsbehörde die bei der preußischen Regierung auf allen Gebieten getrieben wird, zeitig finden können, wenn er durch das Vorsignal auf dessen von der Stadt angestellten und besoldeten Rektoren, die daß sie den Magistrat zu Handlangern machen will, ist eine treffliche Nähe aufmerksam gemacht worden wäre. Während der Staats­von der Stadtgemeinde den Auftrag erhalten haben, die Schul- Illustration zu diesem Märchen. So sehr ich den Zorn und die Ent- anwalt auf Grund dieses Gutachtens die Bestrafung des Angeklagten  grundstücke nach deren Anweisungen zu verivalten, anweist, gegen die rüstung des Oberbürgermeisters begreife, so wäre es doch beantragte, trat der Verteidiger Rechtsanwalt Sonnenfeld für Frei­Anweisung des Eigentümers ihr Grundstück zu verwalten( Rufe: ein verhängnisvoller Fehler, wenn Magistrat und Versammlung an der sprechung ein. Der Gerichtshof verurteilte den Angeklagten zu einer Unerhört! Gemeinheit!). Es ist interessant, sich zu vergegenwärtigen, Erledigung dieser Einzelheit ihre Befriedigung finden würden. Hier Geldstrafe von 100 Mart, weil er in dem Uebersehen des welchen Umfang der erhobene Anspruch hat. Es gibt 271 Gemeinde ist das System zu bekämpfen, das System der Kleinlichen Nadel- Borsignals eine Fahrlässigkeit erblickte. Hätte der Angeklagte schulen im Werte von 821 Millionen. 1908 war in 400 Fällen eine stiche. Jit es nicht eine Parodie, wenn man den Goethe ber das Borsignal gesehen, so würde er rechtzeitig gebremst haben und fortdauernde, in 108 Fällen eine einmalige Benutzung gewährt worden. ehrenden Kanzler Hand in Hand mit Herrn v. Studt( Buruf: Er der Zusammenstoß wäre vermieden worden. Durch 83 Jahre hindurch unter den verschiedensten Kultusministerien hat ist nicht adelig!) nach seinen letzten Schritten wird er adelig diese Benutzung stattgefunden, ohne daß jemals die Schulaufsichts- werden( Großeßeiterkeit) diese Dinge so behandeln sieht? Etwas behörde auf den Gedanken gekommen ist, daß ihr ein solches Recht tragikomisch ist es, wenn wir sehen, wie die Regierung die Heiligkeit vorgängiger Genehmigung zustehe( hört! hört!). Der bekannte Fall des Eigentums, wozu doch auch die Verfügung darüber gehört, der Daß ein Schreibfachverständigen- Gutachten allein zur Verurteilung des Gesundbetens hat sich ereignet in einem Gymnasium, und die städtischen Verwaltung von Berlin   in ihrem reaktionären Interesse Nemedur ist von uns aus erfolgt. Es ist auch noch nie ein Fall vor- bestreitet. Ich will aber die Gegensätze nicht verschärfen; mir liegt eines Angeklagten nicht ausreichen kann, hat die fünfte Straffammer Das Schöffengericht gekommen, daß der Schulbetrieb durch diese Benutzung irgendwie gestört daran, eine einmütige Demonstration gegenüber der Regierung zu wieder einmal anerkannt und ausgesprochen. oder beeinträchtigt worden ist; nur ganz neuerlich, gerade vor acht Tagen, erzielen; aber ich kann mir nicht versagen, darauf hinzuweisen, daß hatte den Kellner Ernst Bruno Kübel wegen Beleidigung zu 100 m. hat ein staatlicher Nevisor ein Monitum gezogen, er stellte fest, daß in auch das Verhalten der Mehrheit dieser Versammlung dem Auftreten Geldstrafe eventuell zehn Tagen Gefängnis verurteilt. Die Ehefrau der 163. Gemeindeschule ein Anschlag war: Morgen Ausflug nach der Regierung Vorschub geleistet hat. Wenn Herr Caffel sagt, die des Angeklagten war in dem Restaurant Neue Fischerhütte in Lichtenrade   zu Kartoffeln und Hering!"( Stürmische Heiterkeit. Liberalen würden sich nicht zu Schergen und Handlangern re- Schlachtensee als Kassiererin angestellt, war von dem Küchenchef Rufe: Entfeßlich!) Ich habe dafür gesorgt, daß dieser gefährliche attionärer Politik machen lassen, so wünsche ich nur, daß das die mehrmals getadelt und schließlich entlassen worden. Sofort nachdem Anschlag entfernt wurde; aber sonst hat die Erfahrung von 82 Jahren Meinung der ganzen Partei wäre, denn die Regierung hätte sich die Frau Kenntnis von der Entlassung erhalten haben mußte, erhielt gezeigt, daß zu einem derartigen Vorgehen nicht der mindeste Anlaßte soweit vorgetragt, ivenn sie nicht in der Halbheit und Lauheit der Küchenchef eine Postkarte, die von Beleidigungen strogte, aber getvesen ist und auch in den jetzt angegriffenen Fällen ist der Verteidiger der Selbstverwaltung in dieser Versammlung eine mit einem Namen nicht unterzeichnet war. Etwas später erhielt der in feiner Weise festgestellt, daß der Schulbetrieb in Aufmunterung erblickt hätte. Das Verfahren gegen die tschechischen Besitzer des Restaurants einen Brief des Angeklagten, in welchem irgendwelcher Weise Weise gelitten gelitten hat. Das war auch und polnischen Turnvereine reiht sich würdig der Ostmarkenpolitik ihm dieser Vorstellungen über die Kündigung machte. un­möglich; denn es handelt sich um den Sonntag und den Abend, wo an. Glaubt man, daß in den Schülerabteilungen des Arbeiter- glaubte nun herauszufinden, daß die Schriftzüge in Wenn man den Briefe viele Aehnlichkeiten und Uebereinstimmungen mit den Schrifte kein Schulbetrieb stattfindet. Wir haben in jeder Beziehung ein Turnvereins" Fichte" Politik getrieben wird? gutes Gewissen. Es wird nicht untersagt die Benutzung durch den Standpunkt der Regierung fonsequent weiter denkt, dann wird man zügen auf der Postkarte aufweisen. Da der Schreibsachverständige Turnverein" Fichte", sondern durch die Jugendabteilung des Turn- auch dazu kommen, die Kataloge der Volksbibliotheken und der Lese- Schulrat a. D. Grabow mit Bestimmtheit begutachtet hatte, daß Vielleicht beide Schriftstücke von einer Hand, also vom Angeklagten her­vereins Fichte"; hier scheint eine Unklarheit unterlaufen zu sein bei hallen der Regierung zur Genehmigung vorzulegen. der Verfügung, die wohl mit großer Schnelligkeit gemacht ist. Es dürfen auch öffentliche Wahlen dann nicht mehr in den rührten, so kam das Schöffengericht zu dessen Verurteilung. Der scheinen die Schülerabteilungen gemeint zu sein. Den Schüler Schulgebäuden stattfinden, zumal nicht für die dritte Ab- Angeklagte, der von Anfang an seine Unschuld beteuert hatte, legte in Der gewöhnlich Sozialdemokraten gewählt Berufung ein. Vor der 5. Straffammer ivies Rechtsanwalt Leopold abteilungen haben wir drei Turnhallen eingeräumt. Man weiß nicht teilung, recht, ob diese Schüler sich politisch so verhalten haben, daß man ihnen werden.( Sehr gut!) Was die Bemühungen betrifft, uns die Schul- Meyer I darauf hin, daß die Gerichtspraris schon zur Genüge die Hallen nicht überlassen kann( Heiterkeit) oder ob man den Verein verwaltung abzunehmen, so gehen sie ja gerade ins Abfurde. In ergeben habe, wie trügerisch solche Aehnlichkeit der Handschrift sei. meint. Einem Verein nun das zu untersagen, was wir zahl- einer Nachbargemeinde lehnte es ja ein Lehrer ab, vom Stadtschul- Zahllose Fälle, die sich hier und außerhalb abgespielt haben, hätten die reichen anderen gewährt haben, wegen angeblich nicht angemessen rat weisungen entgegenzunehmen, da sein Vorgesetzter der Streis- Gerichte dahin geführt, die begutachtete Schriftgleichheit mangels anderer politischen Verhaltens, scheint mir der gefunden Logik zu entbehren. Schulinspektor sei, und der Leiter der Berliner   städtischen Webe- Beweise in keinem Falle mehr für ausreichend zu erachten. In der Mit der czechischen und polnischen Bewegung hat der Magistrat schule mußte einem Mitgliede eines internationalen Kongresses, der Familie des Angeklagten seien beispielsweise schon die Schriftzeichen keinerlei Sympathie; aber die Gemeindegebäude haben wir nicht hier tagte, erklären, er habe ihm die Besichtigung nicht zu erlauben, zweier verschiedener Personen überraschend ähnlich und solche Ueber­Wenn jetzt die Re- einstimmungen seien überhaupt nicht selten. Der Verteidiger da müffe er sich an die Regierung wenden. zu vergeben nach Sympathien, sondern nach Recht und Billig gierung die Nettoren antveist, gegen die Anordnungen des Magistrats beantragte die Freisprechung, indem er darauf hinwies, daß nach der Teit. Was hätte es denn für einen Zweck, wenn drei Abende in der Woche den polnischen Vereinen die städtischen zu handeln, so weiß ich nicht, ob der Minister direkt dazu befugt Behauptung der Ehefrau diese ihrem Manne von ihrer Entlassung Turnhallen schließen? Sie würden in andere Turnhallen gehen, ist; ist es der Fall, so ist das nichts als die Proflamierung der erst Mitteilung gemacht habe, als die beleidigende Postkarte schon wo sie unserer Aufsicht nicht unterworfen sind; und das würde jener nackten Anarchie, wenn ein Dritter über den Kopf der nachgeordneten in der Hand des Empfängers gewesen sein muß. Der Gerichtshof Richtung gerade neue Anhänger zuführen. Das find doch nur flein Behörde hinweg fich anmaßt, direkte Befehle zu erteilen. Ich weiß fam zur Freisprechung des Angeklagten, indem auch er ein bloßes liche Nadelstiche. Was die Freireligiöse Gemeinde betrifft, so hat nicht, ob der Magistrat nun zu aktivem Widerstande übergehen wird; Schreibsachverständigen- Gutachten zur Ueberführung eines Angeklagten der Magistrat früher bekanntlich eine andere Stellung eingenommen; er wird sich ja dabei nicht zu Schritten herbeilassen, die er nicht ver- nicht für ausreichend erachtete. treten tann. Aber mit den papierenen, mit mündlichen Protesten, wenn er feit einer Reihe von Jahren die Anschauung vertritt, daß dieser mit den vortrefflichsten Reden ist die Sache wirklich nicht gemacht. Walther, der mit der Verurteilung des Angeklagten zum Tode endete, Ein Nachspiel zu dem Giftmordprozeß des Barbiers Hugo bom Staate anerkannten Religionsgemeinschaft dieselbe Behandlung wie( Sehr richtig!) Hier muß ein anderer Widerstand organisiert anderen zuteil werden muß, so ist dieser Standpunkt durchaus ge­man doch davon absehen, Kritik auszuüben darüber, welche religiöse rung an die Regierung, die Sache allein zu machen. Der Magistrat Emmerich am Rhein   als Zengin eine Rolle. Bei ihren Eltern wohnte rechtfertigt. In Berlin  , in der Stadt Friedrichs des Großen, sollte werden, entweder die Nichterfüllung des Befehls oder die Aufforde- begann gestern, Donnerstag, vor dem Schwurgericht in Duisburg  . In Auffassung die richtige ist und nicht ein bestimmtes religiöses Handlanger der reaktionären Regierung zu figurieren. Borläufig behauptet, daß er seine Frau ermordet habe, um die Klein heiraten Auffaffung die richtige ist und nicht ein bestimmtes religiöses und die Stadtverordneten Berlins   follten es müde fein, nur als ber des Mordes beschuldigte Walther längere Zeit. Es wurde num Bekenntnis zur Voraussetzung gleichen Rechts machen.( Lebhafte haben wir keine Selbstverwaltung. Ich glaube, es ist wünschenswert, Buſtimmung.) Wir verneinen die Frage, ob die Regierung

( Lebhafter Beifall.)

Man

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jenem Prozeß spielte ein Mädchen Namens Dina Klein aus

auch ein Verwaltungsrecht hat über die Schule und das Schul- fondern Magistrat und Stadtverordnete sollten sich zusammentun, Ziel auch durch die Scheidung von seiner Frau hätte gelangen auch ein Berwaltungsrecht hat über die Schule und das Schul die Sache nicht durch die heutige Aussprache erledigt sein zu laſſen, zu können. Wenn hiergegen eingewandt wurde, daß er zu diesem eigentum. Wir haben ferner als Gemeinde uns das Benutzungs­recht der Schulgebäude, welche den Schulen eingeräumt sind, stets daß ein Widerstand organisiert wird, der auch nach außen hin deut- tönnen, so wies man darauf hin, daß Walther als geschiedener Ghe­liche Früchte geitigt. Das erste wäre, den Betroffenen andere mann bei dem katholischen Mädchen doch wahrscheinlich auf Schwierig­vorbehalten. Könnten wir die Frage vor einen unabhängigen städtische Räume zur Verfügung zu stellen, wo das Provinzial feiten gestoßen wäre. Das Verhältnis zwischen dem Angeklagten Michter bringen, er würde sie zugunsten der Stadt entscheiden. Die schulfollegium nig to ſeggen" hat; damit wird man die Würde und und der Dina Klein war also für den Prozeß von sehr wesentlicher Stadt will sich auch feineswegs jeber Aufsicht entziehen; Ghre der Selbstverwaltung auch etwas wahren. Wäre das der Bedeutung, weil aus ihm ein Beweggrund für den Mord hergeleitet es handelt sich mur um bie Abgrenzung zwischen der Erfolg dieser Zumutung eines unwürdigen Kulturrückschritts, daß wurde. Daher strebte man danach, es nach allen Seiten möglichst Aufsicht der Schulbehörde und der Kommunal- Aufsichtsbehörde. fich noch einmal das Gewissen des Liberalismus aufbäumte, dann aufzuklären. Hierbei fragte es sich nun auch, ob Walther mit dem Die Verfügungen des Ministers des Innern fönnen wir angreifen, tämen wir schließlich noch in die Lage, der Regierung für ihr Vor- Mädchen intimen Umgang gehabt habe. Er bestritt es zunächst, die Verfügungen des Kultusministers nicht; darum haben wir ein als ihm jedoch im Laufe der Vernehmungen Kriminalfommissar erhebliches Intereffe, daß diese beiden Gebiete nicht verquickt gehen zu danken, Stadtv. Mommsen( Fr. Fr.): Die Rede des Kollegen Singer Naffe einmal sagte, er habe die Dina ja gefchwängert, da gab er werden. Ueber die Fälle, welche Herr Caffel vorgetragen, ist hat die Sache nicht gefördert und nicht fördern können. Ich habe den intimen Verkehr zu und sagte auch, daß er daran gedacht habe, er im ganzen richtig informiert gewesen.( Hört! hört!) 23ir verhandlung verneinte Dina Klein unter dem Zeugeneide jeden ge­nichts hinzuzufügen und verzichte deshalb aufs Wort. find aufgefordert worden, die Schulgrundstücke auf den Namen der ben trefflichen Ausführungen Cassels und des Oberbürgermeisters fie nach dem Tode feiner Frau zu heiraten. In der Haupt­Schulen grundbuchlich eintragen zu lassen.( Bewegung.) Wir sind Auch die Stadtvv. Rosenow( N. 2.), dieser, weil er im schlechtlichen Verkehr mit Walther und dieser wiederrief auch sein auch gelegentlich belehrt worden, daß die Schuldiener an den höheren Landtage noch Gelegenheit haben werde, den Gegenstand zu be- Geständnis mit der Behauptung, daß er es unter der Einwirkung Schulen nicht Gemeinde-, sondern Anstaltsbeamte jeten unter der sprechen, und Dr. Preuß( foz.- fortschr.) verzichten. des Kriminalkommissars abgelegt habe. Gegen Dina Klein wurde Disziplin der Schulaufsichtsbehörde, obwohl das Drtsstatut die Schul- Stadtv. Gaffel: Jch beschränke mich darauf, den Vorwurf der nun wegen ihrer Aussage ein Verfahren wegen Meineids ein diener ausdrücklich als Gemeindebeamte aufführt.( Hört! hört!) Lauheit und Halbheit zurückzuweisen, den Herr Singer dieser Ver- geleitet, und die Ermittelungen führten auch zur Erhebung der An­Endlich ist uns untersagt worden, die städtischen Schulen Ausländern fammlung gemacht hat. Ich erkläre nur, wir haben zu allen Beiten lage. Gestern begann vor dem Schwurgericht bei dem Landgericht zu zeigen( beiterteit). Jm Juli 1893 erging bereits eine solche An- die Rechte der Stadtgemeinde gewahrt innerhalb der Gefeße und zu Duisburg   die Hauptverhandlung. ordnung bezüglich der höheren Lehranstalten mit der Motivierung, soweit wir dazu imitande waren. Wir bestreiten, den Rechten der daß der Minister die Sache allein in der Hand behalten müffe, Stadt etwas vergeben zu haben; wir haben einen solchen Vorwurf weil sonst leicht einmal bei städtischen Schulen die Er nicht verdient.

laubnis erteilt, bei staatlichen verweigert iverden könnte. Damit schließt die Beratung.

( Erneute Heiterfeit.) In diesem Frühjahr ist der Erlaß ausgedehnt Stadtv. Cassel zicht den ursprünglichen Antrag als erledigt worden auf die Gemeindeschulen. Der Ausländer vermag meine zurüd.

Um 9 Uhr vertagt die Versammlung die Beratung aller übrigen Gegenstände.

Gerichts- Zeitung.

Letzte Nachrichten und Depefchen.

Detmold  , 6. Oktober.  ( W. T. B.) Die für morgen vor mittag anberaumte Sigung des Landtags ist auf 3% Uhr nach mittags verschoben worden.

Eisenbahn- Unglüd.

Naumburg   a. S., 6. Oktober.  ( W. T. B.) Zwischen Naumburg  und Almerich ist dem Naumburger Kreisblatt" zufolge heute nach mittag ein Güterzug an einer in der Ausbesserung begriffenen Geleisstelle entgleift. Eine der beiden Lokomotiven des Zuges ist beschädigt, brei Güterwagen wurden vollständig zertrümmert, ein vierter beschädigt. Ein Bremser wurde leicht an den Beinen verlegt. Der Personenverkehr wird durch Umsteigen aufrecht erhalten.

Eine Kulturtat.

Lemberg  , 6. Oftober.( W. T. B.) Der Landtag nahm einen von Stapinsti eingebrachten Dringlichkeitsantrag an, welcher fich gegen die Auslieferung in Galizien   festgenommener russischer Deserteure an Rußland   ausspricht.

Australien   und die Vorschläge Balfours.

Bemühungen, ihm die Lage auseinanderzusetzen, nicht zu verstehen, Stadtv. Singer( zur Geschäftsordnung): Ohne uns mit dem und er bekommt von der gerühmten Selbstverwaltung, die sogar Wortlaut des neuen Antrages Caffel zu identifizieren, werden wir der Staat aufbauen geholfen haben soll, eine ganz andere Vorstellung. für denselben stimmen. Was ich selbst darüber denke, darüber möchte ich hier lieber nicht Die Versammlung nimmt darauf den Antrag Cassel ein. reden. Ich verstehe nicht den Anlaß noch den Zweck der Maß- stimmig an. regel. Die Bürgerschaft muß dauernd ihr Interesse der Schule zuwenden. Wir haben etwa 8000 Bürger im Lehramt, die doch freudig mitarbeiten sollen. Wird in dieser Weise fort­geschritten, so habe ich größte Bedenken gegen neue höhere Lehranstalten, denn wenn ich sie nun bezahlen soll, ohne irgend einen Einfluß darauf zu haben, dann muß ich sagen: Höhere Lehranstalten zu errichten ist Sache des Staates; möge er Er hätte den Dienst verweigern sollen! Unter großem Andrange feine Pflicht tun! Ich sehe also nur eine Schädigung des Schul- feiner Berufsgenossen fand gestern vor der ersten Straffammer des wesens, des höheren wie des niederen, und ich habe flir Landgerichts I Berhandlung gegen den Lokomotivführer Wilhelm meine Pflicht gehalten, darauf hier aufmerksam zu machen. Guhn statt, welcher der Gefährdung eines Eisenbahn Die zweite Frage des Antrages ist bereits beantwortet, mit den transportes beschuldigt war. Am Nachmittage des 16. April bisherigen Schritten sind Sie anscheinend einverstanden.( Lebhafte dieses Jahres stieß der von dem Angeklagten geführte Güterzug mit Zustimmung.) leber unsere weiteren Schritte tann ich heute einem anderen Güterzuge zwischen den Stationen Wedding   und noch keine Magistratserklärung abgeben. Ich bitte Sie, zu dem Gesundbrunnen   der Ringbahn zusammen. Die Lokomotiven Magistrat das Vertrauen zu haben, daß er in dieser ernsten beider Büge und fünf Wagen wurden erheblich beschädigt. Der Melbourne  , 6. Oftober.( Meldung des Reuterschen Bureaus.) Situation, so ernst, wie ich fie noch nicht erlebt habe, ruhig und Botomotivführer Schulz, welcher den zweiten Bug führte, sprang, Die öffentliche Meinung in Australien   stimmt im allgemeinen dem gemessen, aber fest und bestimmt die Nechte der Selbstverwaltung um sich zu retten, von seiner Lokomotive ab, fiel dabei auf eine Vorschlage zu einer Konferenz mit den Kolonien zu, den Premier wahren wird. Es wird ihm das möglich sein, wenn er vom Ver- Weichenlaterne nnd brach den Arm. Der Angeklagte hatte das minister Balfour   gestern in seiner in Edinburg   gehaltenen Rede trauen der Bürgerschaft unterstützt wird.( Lebhafter anhaltender Saltefignalum etwa 50 Meter überfahren, es wird auf gemacht hat, insofern es sich um eine pananglitanische Konferenz Beifall und Händeklatschen.) Mangel an Aufmerksamkeit zurückgeführt, daß er nicht recht handeln würde, die sich im allgemeinen mit Angelegenheiten be zeitig gebremst hat. Der Beschuldigte, der vom Rechtsanwalt Sonnen- faffen soll, die das Reich betreffen. Man hält es hier jedoch für feld verteidigt wurde, gab zu, das Vorsignal überhaupt nicht ge- zwecklos, die 3ollfragen zu besprechen, welche naturgemäß von dem sehen zu haben, weil er sich auf der Lokomotive gerade anderweitig Einflusse der wechselnden britischen Parteipolitit abhängig sein beschäftigt habe. Das Hauptfignal habe er erst in einer Entfernung müssen. In jedem Falle bezweifelt man, daß die Konferenz irgend von 70 Metern sehen können, weil es vorher wegen der vorstehenden ein praktisches Ergebnis haben fönne, solange nicht die Stellung lleberführungsbrücke der Hochstraße und wegen der starken Kurve des nahme des britischen Voltes durch die allgemeinen Wahlen festgestellt Bahntörpers den Blicken entzogen sei. Er beklagte sich darüber, worden sei. daß keine Knallkapseln auf die Nähe des Hauptsignals aufmerksam machten. In der Beweisaufnahme bekundeten mehrere Zeugen, ins Stadtv. Kreitling: Ich habe nur einen Wunsch ausgesprochen. besondere der Führer des Gegenzuges Schulz und der Schaffner des Auswärtigen, Delcassé  , schriftlich mitgeteilt, daß er beim Stadtv. Singer( Soz.): Ich bin in der für mich sehr angenehmen Sams, daß das Borsignal fehr schlecht zu sehen sei und daß man wiederzusammentritt der Deputiertenkammer eine Interpellation Lage, für meine Freunde erklären zu können, daß wir dem Ver- das Hauptsignal selbst erst in einer Entfernung von 50 Metern sehen einbringen werde über die Politik Frankreichs   bezüglich Marokkos  halten des Magistrats voll zustimmen, daß wir uns freuen, daß er tönne. Demgegenüber erklärte der Sachverständige, Regierungsrat und über die Bestrebungen, die dahin zielten, die Politik des fried­diejenige Entschiedenheit gefunden hat, die das einzige Mittel ist, den Meyer, daß er die Sichtbarkeit des Hauptfignals auf die Entfernung.lichen Vordringens in eine militärische Offupation umzuwandeln. Berauti. Redakteur: Paul Büttner  , Berlin  . Inferatenteil verantw.: Th. Glode, Berlin  . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u. Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin   SW. Gieran 2 Beilagen u. Unterhaltungsblatt

Stat tv. Kreitling: Ich kann mir wohl denken, daß die ge­meldeten Redner noch gar manches zur Sache vorzubringen haben; aber nach der kraftvollen Begründung des Antrages und nach den Erklärungen des Oberbürgermeisters bitte ich Sie, mit mir auf das Wort zu verzichten. Stadtv. Singer( Soz.): Ich nehme es als ein Recht jeder Gruppe der Versammlung in Anspruch, sich zu einer solchen Angelegen heit zu äußern und bitte Herrn Kreitling, feinen Antrag zurück­zuziehen.

Paris  , 6. Oktober.  ( W. T. B.) Jaurès   hat dem Minister