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Nr. 236. 21. Jahrgang.

2. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt

Johannisthal. Organisation.

Sonnabendabend 8 Uhr ist bei Balm in

Die Engelmacherin Wiese vor Gericht. Rudow   Verfaminlung. Gen. Böste spricht über die Notwendigkeit der

Lokales.

Die Stadtverordneten- Versammlung über den Konflikt zwischen Provinzial- Schulfollegium und Magistrat.

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Freitag, 7. Oktober 1904.

16. Rangierer Tobold, Bahnhof General Bapestraße, 17. Stationsaffiftent, Bahnhof Raulsdorf, schwer verletzt. 18. Bremser Heinke, Güterbahnhof Moabit,

tot.

tot.

19. Weichensteller Hübscher, Potsdamer Bahnhof, Beine und ein Arm abgefahren.

20. Arbeiter Rostock  , Großkreuz bei Potsdam  , ein Bein ab­gefahren.

21. Rangierer Benquitt, Bahnhof Grunewald, ein Bein ab­gefahren.

tot.

22. Ein Rangierer in Oranienburg  

23. Rangierer Dilda, Güterbahnhof Weißensee, schwer verletzt. 24. Rangierer Liez, Güterbahnhof Weißensee, schwer verletzt. 25. Rangierer Raat, Güterbahnhof Hoppegarten, 26. Ein Rangierer, Wildparkstation,

27. Rangierer Dornbusch, Bahnhof Lichtenberg, 28. Rangierer Gersdorf, Bahnhof Lichtenberg, 29. Rangierer Nehke, Bahnhof Adlershof  , 30. Rangiermeister Liß, Anhalter Bahnhof  , 31. Hilfsbremser Lehman, Eberswalde  , 82. Rangierer Adelhöfer, Bahnhof Grunewald, 33. Ein Rangierer, Bahnhof Jüterbog  

tot.

Fuß abgefahren.

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fchwer verletzt.

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sind die

und die Rangierer jederzeit allen Unbilden der Witterung ausgesetzt find. Viele Aufenthaltsräume entsprechen selbst nicht den einfachsten Bedürfnissen, zum Teil find ausrangierte Güterwagen dazu vor­handen, durch welche das geflügelte Wort Arbeiterfürsorge" geradezu verhöhnt wird. Sollen alle diese Zustände, denen alljährlich Hunderte von Menschen zum Opfer fallen, so bleiben?

Täglich treffen jekt Maffentransporte von Hafen in Berlin   ein und die Händler wissen sich vor dieser Fülle faum zu retten. Das milde Wetter der letzten Tage ist der Hasenjagd sehr günstig gewesen; besonders in Schlesien   sind diesmal bedeutend mehr Hasen geschoffen worden als in früheren Jahren. In den Berliner   Kühlhallen sind riesige Mengen von Hasen aufgestapelt. Für die Händler ist die große Fülle nicht angenehm. Vorläufig werden noch recht wenig basen gelauft; die Folge ist eine bedeutende Verbilligung. Während in früheren Jahren um die jeßige Jahreszeit Hafen immer einen Preis von mehr als 3 M. erzielten, werden sie in diesem Jahre in einzelnen Fällen schon mit 2 m. verkauft.

Am Mittwoch begann die Verhandlung in dem schon erwähnten Mordprozeß vor dem Schwurgericht in Hamburg  . Die An­geklagte wird als ein Ausbund von Häßlichkeit geschildert. Zunächſt handelt es sich in der Verhandlung um die Ermordung des Kindes Berta Blant. Das Kind ist spurlos verschwunden und die An­geflagte sagt aus, daß ein Herr Franc es mit nach London   ge­Die Stadtverordneten von Berlin   haben gestern zu Gericht ge­nommen habe. Die Angeklagte bestreitet, daß dieser Mann mit ihrer Tochter in unzüchtigen Verkehr getreten sei. Die Mutter des fessen über den neuesten Eingriff in das Selbst­Kindes, das Dienstmädchen Martha Blank, sagt folgendes aus: verwaltungsrecht der Gemeinde, der von der preußischen Acht Tage, ehe die Wiese verhaftet wurde, kam sie zu mir und fagte, Regierung durch Vermittelung des Provinzial Schullollegiums ver­eine Frau Wölfling habe sie denunziert, daß sie das Kind ermordet sucht, aber vom Berliner Magistrat vorläufig zurückgewiesen worden habe. Ich solle mit nach dem Stadthaus kommen und sagen: Ich ist. Sie haben ein vernichtendes Urteil gefällt, und das Urteil war habe gesehen, wie eine feine englische Dame das Kind abgeholt einstimmig. Einstimmig wurde auch eine Vertrauenstund. habe. Ich erwiderte: Das tue ich nicht, ich habe nicht gesehen, daß eine englische Dame das Kind mitgenommen hat. Borf.: Nun, gebung für den Magistrat angenommen, die von freisinniger Angeklagte, was fagen Sie dazu? Angell.: Das ist Lüge, das Seite beantragt worden war und auch von den Sozialdemokraten habe ich nicht gesagt. akzeptiert wurde. Unseren Parteigenossen bot sich diesmal die an­Eine weitere Zeugin ist Frau Wölfing: Die Wiese habe ihr genehme, leider nur zu feltene Gelegenheit, der vom Magistrat und Dieses ist, wie schon bemerkt, die Statistik für Berlin   und seine das Kind in Kostpflege gegeben. Es sei ausgemacht worden, daß fie der freisinnigen Mehrheit der Stadtverordneten- Versammlung in Vororte. Eine grauenhafte Statistit! Ist aber bis jetzt ,, so fragt 20 M, monatlich im voraus erhalte. Die ersten 20 M. hatte sie er- diesem Streit bewiesenen Haltung voll zustimmen zu können. der Weckruf", irgend etwas geschehen, um diese erschreckend hohe halten. Als die Angeklagte aber die zweite Zahlung leisten sollte, Die Anfrage, die von den freisinnigen Fraktionen an den Biffer herabzumindern? Noch immer hat man sich nicht zum fagte sie: sie könne das nicht, da sie von Fräulein Blank noch nichts Magistrat gerichtet worden war, um eine öffentliche Besprechung der achtstündigen Dienst entschließen können, noch erhalten habe. Sie habe der Angeklagten schließlich das Kind wiedergebracht. Die Angeklagte sagte: Es ist gut, daß das Kind Angelegenheit herbeizuführen, wurde vom Stadtv. Cassel( Alte Nangiertolonnen nicht in derselben Stärke wieder wie vor hier ist, es kommt morgen zu einer feinen Herrschaft nach Linke) begründet. Herr Cassel dankte dem Magistrat für die Ent- dem Sparerlaß des Erministers Thielen, trop des gesteigerten England. schiedenheit, mit der er bisher seinen Standpunkt gewahrt habe, Verkehrs und der enormen Ueberschüsse, die jährlich erzielt werden. Vor dem Untersuchungsrichter hatte die Wiese erzählt, eine Frau und zeigte dann, daß das Vorgehen der Regierung völlig Noch immer ist die Beleuchtung der Rangierbahnhöfe vielfach Miosga habe das Kind der Blank nebst einem anderen mit nach unberechtigt und auch durchaus unnötig sei. Aufsehen erregte die eine jammervolle, noch geht die Fürsorge dieser Staatsbehörde nicht so weit, alle Rangierer mit Wintertleidung zu versehen, froß­Amerika zu ihrem Liebhaber, einem Bootsmann Dreft, genommen den Aften der Schuldeputation entnommene Mitteilung, daß früher die bem diese Arbeiten zumeist im Freien ausgeführt werden müssen Sie habe dringenden Verdacht, daß die Miosga gar nicht die Kinder Regierung selber sich z. B. den Polen   gegenüber bezüglich der Her­ins Ausland geschafft habe. Einige Zeit nach der der Fort- gabe von Schulräumen ganz anders gestellt hat, und zwar damals schaffung der Kinder habe fte die Miosga aufgesucht, um zu sehen, wo die Kinder wären. Sie sei auf den Boden ge- im Gegensatz zur städtischen Schuldeputation. Auch darüber machte tommen, und habe dort ein großes übelriechendes Paket liegen sehen. Herr Caffel recht interessante Angaben, in welche Handlanger Die Miosga habe später erklärt, es sei Fleisch darin. Einige Tage stellung die städtische Verwaltung im Punkte der Schule später habe sie die Miosga mit dem Paket vor ihrer Haustür ge- allmählich von der Regierung gedrängt worden ist, wieviel sie sich troffen. Sie, die Wiese sei ihr heimlich gefolgt und habe gesehen, in neuerer Zeit von den staatlichen Drganen hat bieten und ge­wie sie nach einem schwimmenden Bonton in der Hafenstraße ge- fallen lassen müssen. gangen sei und von dort, das Paket mit einem Stein beschwert, in Oberbürgermeister Kirschner beantwortete die Anfrage. Er die Elbe   geworfen habe. Dies sei zwischen dem 19. und 26. April geschehen. Sie habe den Verdacht gehabt, daß in dem begann damit, daß er der lautlos zuhörenden Versammlung die Paket Kinderleichen enthalten seien, habe aber nicht daran ge- neueste Verfügung des Provinzial- Schulfollegiums dacht, Anzeige zu erstatten. Die von der Angeklagten bezeichnete borlas, die allem, was bisher dagewesen, die Krone aufsetzt. Strede im Elbſtrom ist durch Taucher untersucht worden, aber ohne Da der Magistrat nicht gehorchen und der Freireligiösen Gemeinde, Erfolg. Diese Aussage änderte sie noch wiederholt ab. dem Turnverein Fichte, dem polnischen Turnverein usw. die ihnen Unter allgemeiner Spannung wird Paula Berkefeld, die bewilligten Räume nicht wieder entziehen mag, weil er auf den uneheliche Tochter der Angeklagten, ein schlankes, sehr bleiches, Gemeindeschul- Grundstücken selber Herr zu sein glaubt und es hübsches Mädchen als Zeugin in den Saal gerufen. Sie würdigt bleiben will, so hat das Provinzial- Schulfollegium die Rektoren der die Mutter nicht eines Blickes. Auf Befragen des Vorsitzenden be- betreffenden Schulen angewiesen, die Räume verfchloffen zu halten und merkt sie, daß sie 8eugnis ablegen wolle. Sie bekundet als den Bereinen den Zutritt zu wehren. Die königliche Behörde schreckt dann auf Befragen: Sie sei am 16. Mai 1882 geboren. Bis zu ihrem zehnten Lebensjahre sei sie bei ihrem Vater Dettinghausen ge- also nicht davor zurück, städtische Beamte dazu zu zwingen, daß sie wesen. Alsdann sei sie bei der Mutter und danach bei der Groß- den Anweisungen der ihnen unmittelbar vorgesetzten städtischen mutter gewefen. Nach vollendetem vierzehnten Lebensjahre sei fie Behörde zuwiderhandeln! Unfer Genosse Singer bezeichnete das als in Dienst getreten. Sie habe bei verschiedenen Herrschaften in offene Proklamierung der Anarchie. Die Versammlung nahm die Hamburg   und Harburg   gedient. Sie sei alsdann nach England ge- Bekanntgabe dieser neuesten Tat mit einem Sturm der Ent. gangen, um mehr Geld zu verdienen. Vorsitzender: Wer rüstung auf. Unerhört, unerhört!" rief man auf allen Seiten, beranlaßte Sie, nach London   zu gehen?- Zeugin: Meine Mutter. Borfißender: Mußten Sie Ihrer Mutter auch Geld und noch andere, schärfere Worte Klangen aus dem allgemeinen schicken? Beugin: Die Mutter wollte alles haben. Vorfigender: Tumult heraus. Herr Kirschner trug dann eine Reihe von Einzel­Wann gingen Sie nach England? Zeugin: Im Februar 1902. verkommnissen vor, um näher zu erläutern, wie die Regierung ihr Vorf.: Sind Sie im Frühjahr 1903 in Hamburg   gewesen? Aufsichtsrecht handhabt. Beim Anhören all' dieser schier unglaub­Beugin: Nein. Vors.: Wann sind Sie wieder in Hamburg   ge- lichen Dinge wechselte die Versammlung zwischen grenzenlosem Er­wesen? Beugin: Vor einem Jahre, als ich zum Untersuchungs- staunen und schallenden Heiterkeitsausbrüchen. Der Herr Ober­cichter vorgeladen wurde. Vors.: Es wird Ihnen bekannt sein, bürgermeister sprach so, daß man in jedem Augenblick erwarten baß Ihre Mutter behauptet, Sie seien im April 1903 in Hamburg   mußte, er selber werde die Selbstverwaltung der Gemeinden für ein gewesen, seien in Gemeinschaft mit einem gewissen Franc nach London   gereift und hätten ein leines Kind mitgenommen? Beugin: Das ist nicht wahr.- Vors.: Ihre Mutter hat behauptet, Dieses Wort ist einst in der Stadtverordneten- Versammlung Sie feien von Ihrem Dienstherrn, Herrn Dr. Goldschmidt in London   von unserem Genossen Singer geprägt worden. in gesegnete Umstände versetzt worden. Haben Sie mit Dr. Gold- wahrten fich die Freisinnigen noch dagegen; aber als gestern Singer, schmidt unzüchtigen Berkehr gehabt? Zeugin: Nein, niemals. der die Besprechung der Anfrage eröffnete, sie daran erinnerte, Bors. Haben Sie einen Mann Namens Frand gekannt? mußten sie verftummen. Es war eine bittere Bille, die sie da hin­ Das   abgesperrte Wasser. In welch unangenehme Situationen Beugin: Jawohl. Bors.: Wodurch haben Sie Frand unterschluckten. Unser Redner hob anerkennend hervor, daß jetzt Mieter durch ihren Hauswirt kommen können, das haben jezt die fennen gelernt? Beugin: Durch eine Anzeige. Vors.: Wie der Magiftrat sich mannhaft gezeigt hat. Aber er mußte hinzu- Bewohner eines großen Hauses der Anhaltstraße erfahren, in dem lautete die Anzeige? Beugin:" Eine junge Dame bittet einen fügen, daß der Magistrat und die Mehrheit der Stadtverordneten  - sich auch ein bekanntes Restaurant befindet. Wie ein Blizz aus edeldenkenden Herrn um 30 Mart Unterſfügung, gegen dankbare Bersammlung Jahrzehnte hindurch der Regierung gegenüber eine heiterem Himmel traf fie die Nachricht, daß die Deputation der Rückzahlung."- Vors.: Wer hat die Anzeige geschrieben? Beugin: Die Wiese. Lauheit und Nachgiebigkeit bewiesen haben, die den städtischen Wasserwerke die Wasserlieferung für das Grundstück ein Borf.: Sie meinen Ihre Mutter? Zeugin: Ja wohl. Auf weiteres Befragen bemerkt die Zengin, Gegnern der Selbstverwaltung zu ihrem Vorgehen den Anreiz gab stellen werde, falls der Besitzer des Hauses bis zu einer bestimmten Tats fie habe mit Frand intimen Verkehr gehabt; dieser sei etwa 37 Jahre und Mut machte. Genosse Singer richtete an die Vertreter des Frist nicht den rückständigen Wasserpreis erlegen werde. alt gewesen. Vorf.: Was mag Frand von Beruf gewesen sein? Freisinns die Mahnung, nun vom passiven Widerstand zum attiven fächlich haben seit gestern nachmittag die Mieter, die doch dem Vers mieter für die Benutzung der Wasserleitung gezahlt haben, kein -Beugin: Er fah kaufmännisch aus. Auf Befragen des Staats- überzugehen. Mit Reben sei jest nichts mehr getan, die Nicht- Wasser. Die Folgen, welche diese Wasserentziehung für sie haben anwalts gibt die Beugin nach längerem Bögerit zu, daß sie den erfüllung des Kommandos der Schulaufsicht sei jetzt das allein fann, gehen aus folgendem Satz einer uns vorliegenden Zuſchrift Frand schon vor der Anzeige gekannt habe. Die folgende Zengin Richtige. des königlichen Polizeipräsidiums, Abteilung IIa, an einen der ist Frau Mio 8 ga. Die Zeugin gibt auf Befragen des Vorsitzenden Die Redner der übrigen Fraktionen verzichteten aufs Wort. Mieter hervor: Da die Klosetts des Grundstückes, welche sämtlich zu, jie habe mit einem Mann Namens Durſt ein intimes Verhältnis unterhalten und sei auch mit diesem in Amerila gewesen. Hafen  - Nur Herr Cassel machte gegen den Vorwurf der Lauheit einen für Wasserspülung eingerichtet sind, durch die Absperrung der arbeiter Mios ga, Gatte der Vorzeugin: Seine Frau habe von Abwehrversuch. Die von ihm beantragte Vertrauenstund- Wafferzuleitung unbrauchbar werden, so fordere ich Sie hierdurch Miosga, der Frau Wiese einmal ein Kind in Pflege genommen. Sie gebung für den Magistrat wurde, wie schon gesagt, ein- im allgemeinen gesundheitspolizeilichen Intereffe auf, die von habe es aber mir eine Nacht in Pflege gehabt. Es sei ein Knabe stimmig angenommen. Sie spricht die Erwartung aus, daß der Ihnen und Ihren Haushaltungsangehörigen in dem genannten Hause bewohnten Räume nach Ablauf von drei Tagen nach dem gewefen. Von einem Fleischpaket sei ihm nichts bekannt, dagegen Magistrat auch in Zukunft die Rechte der Stadtgemeinde fest und Beginn der Wasserabsperrung bis zu deren Ende nicht mehr zum habe auf seinem Boden einmal ein Paket Asche gelegen. Es wird entschieden wahren werde. Was er tun wird, das wird man schon dauernden Aufenthalt von Menschen zu benutzen oder benußen zu danach durch den englischen Dolmetscher Cafetto die kommissarische in den allernächsten Tagen sehen, wenn die Rektoren den Vereinen lassen, widrigenfalls eine hiermit angedrohte Strafe von 50 W., Aussage des Dr. Goldschmidt in London   verlesen. Dieser hat die Türen verschließen werden. Wird er den aktiven Wider- an deren Stelle im Falle der Uneinziehbarkeit eine fünftägige Haft­befundet: Paula Berkefeld sei vom Februar 1902 bis dahin 1903 strafe tritt, gegen Sie festgesetzt werden wird." nicht aus London   fort gewesen. Er habe mit der Bertefeld niemals stand leisten, den Singer empfahl?

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Märchen erklären.

Vom Schlachtfelde des Herrn Budde.

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Damals ber=

Die Champignon  - Ernte lockt jetzt täglich Hunderte von Personen finden sich zahlreiche Sucher ein, welche mit Edelpilzen den Heimweg nach dem Tempelhofer Feld. Schon in der frühesten Morgenstunde Wenn dann einige Stunden darauf die Spät­wieder antreten. aufsteher kommen, so finden sie nur noch fleine unscheinbare Bilze vor; die größten und schönsten haben längst ihre Nehmer gefunden. Auf dem Pilzmarkt im allgemeinen herrscht in diesem Jahre großer Mangel, Pfefferlinge, Steinpilze usw. sind nur wenig vorhanden.

Die

Die nene Fahrbrücke über die Oberspree, die für die Orte Ober­Schönetveide und Nieder- Schönewveide eine noch bessere Verbindung schaffen soll, ist in der Hauptsache bereits fertig. Die eiserne Brückenkonstruktion, die den hier ziemlich breiten Fluß in drei Spannungen von zusammen 170 Meter überschreitet, ist aufgestellt, und an der Befestigung der Fahrbahn wird gearbeitet. Die beiden Orte sind nun durch drei Brüden miteinander verbunden. neue Brücke liegt zwischen der alten, hölzernen Fahrbrücke und der neueren Fußgängerbrüde, die etwa 1000 Meter von einander ent­fernt find. In Ober- Schöneweide hat sie ihren Zugang von der Halske- und Edinsonstraße aus. In Nieder- Schöneweide wird im Anschluß an die Brüde eine neue Straße angelegt, die geradenwegs nach dem Bahnhof der Görliher Bahn führt. Der Weg von dem mittleren Teil Ober- Schönewveides nach dem Bahnhof Nieder- Schöne weide wird durch die neue Brücke und die neue Straße erheblich abgekürzt.

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intimen Verkehr gehabt, die Berkefeld habe auch niemals versucht, Das Verschwinden des Licbespaares aus Adlershof   hat eine ihm ein Kind unterzuschieben. Die Angaben der Wiese müsse er als traurige Aufklärung gefunden. Die Leichen des 19 Jahre alten Lügengewebe bezeichnen, oder es müsse eine Namensverwechselung Der Weckruf" der Eisenbahner befaßt sich mit den Zuständen Tischlers Queritsch und der 17jährigen Martha Malten sind jetzt im vorliegen. Er habe auch niemals ein Kind bei der Paula Berkefeld auf den Berliner   Rangierbahnhöfen und empfiehlt dem sozialisten- Sanal zwischen Adlershof   und Grünau   zusammengebunden auf­gesehen. Im Jahre 1902 hatte er für häusliche Zwecke keine andere tötenden Eisenbahnminister, sich dort einmal umzusehen. Viele gefunden worden. Queritsch war Mitglied des Holzarbeiter Berson in seinem Hause als Baula Bertefeld. Rangierer", so schreibt das Blatt, kennen Ruhepausen von Verbandes. Die Leichen wurden nach der Halle des Friedhofes in Kriminalfommiffar Haskerl: Er sei in London   gewefen, wohin 36 Stunden überhaupt nicht, da höheren Ortes immer noch Adlershof   gebracht; die Beerdigung soll Sonnabend nachmittags 3 Uhr sich Franck gewandt haben solle, er habe keine Spur von diesem 24 Stunden für genügend erachtet werden. Viele sind nicht im erfolgen. Manne entdecken können. Wenn ein Mann Namens Frand existiert stande, sich warmes Mittagsessen zu beschaffen, da die kurze Zeit Auf einen sehr gefährlichen Hochstapler wird die hiesige Kriminal­hätte, dann würde er entdeckt worden sein. Die Verhandlung und die späte Gewährung dieser einstündigen Bause oft erst nach polizei aus Brüssel   aufmerksam gemacht. Dort erschien ein Mann wird gegen 5 1hr nachmittags auf Donnerstagvormittag 10 Uhr 3 Uhr nachmittags- jebe Möglichkeit, nach Hause zu gehen, aus- in mittleren Jahren in einem Juwelenladen, stellte sich der Ver­bertagt.. schließt." täuferin, die allein antvesend war, als Baron de Santignac vor und Die Folgen dieser Zustände zeigen sich in den häufigen Unglücks- wünschte zur Hochzeit feines Bruders einige Geschenke zu kaufen, die fällen auf den Rangierbahnhöfen. Eine Zusammenstellung, die der 5000 bis 6000 Frant kosten dürften. Nach längerem Aussuchen ring mit Perlen und Brillanten und einen Herrenring mit einem großen Brillanten. Diese Schmucksachen kosteten zwar 7250 M., Herr de Santignac tot. wollte aber auch so viel anlegen, nur verlangte er einen Nachlaß von 5 Broz. tot. Da die Verkäuferin diesen nicht bewilligen konnte, so rief sie den tot. Geschäftsinhaber, der dem Verlangen des Kunden entsprach. Der tot. Käufer ließ sich mun die Schmucksachen in ein Kästchen packen und Beine schwer verletzt. dieses rot umschnüren und mit der Aufschrift Baron de Santignac,

Berliner   Partei- Angelegenheiten. Bedruif" bringt, redet eine erschütternde Sprache. Es sind in den fiel feine Wahl auf zwei Ohrgehänge mit Brillanten, einen Damen­

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Zur Lokalliste. Morgen Sonnabend veranstaltet der Artisten verein Jugendkraft" bei Sepefand in Mariendorf   ein Vergnügen; am Sonnabend, 15. Oftober, hält der Mandolinen­flub Tegel im Strandschloß Tegel ein Konzert ab. Zu beiden Berguügungen in diesen der Arbeiterschaft nicht zur Verfügung stehenden Lokalen versucht man, in Arbeiterkreisen Billets abzusetzen. Man wolle diese Karten zurückweisen und die Lokale meiden.

Die Lokalfommission.

Erster Wahlkreis. Zu der am Sonntagvormittag 11 Uhr statt­findenden Urania Borstellung sind noch Billets in be­schränkter Anzahl bei Weihnacht, Grüustr. 21, und am Tage der Vor­stellung vor der Urania zu haben. Zur Aufführung gelangt: Jm Bannkreis der Jungfrau".

Das Mitglied der Preßkommission im zweiten Wahlkreise, Genosse H. Sönigs, wohnt jetzt Hafenheide 56, Portal III, 2 r.

ersten acht Monaten dieses Jahres auf den Bahnhöfen in und um Berlin   verunglückt:

1. Hülfsrangiermftr. Bust, Spandauer Güterbahnhof,

2. Rangierer Gröning, Anhalter Bahnhof  ,

3. Rangierer Brauer, Tempelhofer   Rangierbahnhof,

4. Rangiermeister Buhro, Ostbahnhof  ,

5. Nangierer Thimian, Lehrter Bahnhof  ,

6. Bahnarbeiter Schufat, Bahnh. Jannowißbrücke, tödlich verlegt. Rentier, Arlan, versehen. Dann versiegelte er es mit seinem Bets

7. Rangierer Altenkirch, Spandauer Güterbahnhof,

8. Rangierer Weißenborn, Anhalter Güterbahnhof,

9. Rangierer Nicolai, Potsdamer Bahnhof,

10. Rangierer Billinsti, Ostbahnhof  ,

11. Rangierer Wolter, Friedenauer Güterbahnhof, 12. Rangiermeister Spittler, Bahnh. Nieder- Schöneweide, 13. Rangierer Neimann, Ostbahnhof,

14. Schaffner Fischer, Ostbahnhof  , beim Rangieren getötet. 15. Stationsassistent Nickel, Bahnhof Nixdorf,

tot. schaft mit dem Zeichen O. S.   und bat den Geschäftsmann um die Rech­tot. nung. Während der Juwelier diese ausschrieb, ließ sich der Baron tot. von dem Ladenfräulein noch eine Uhrkette aus dem Schaufenster tot. nehmen und kaufte sie auch noch. Jetzt las er die Rechnung durch, tot. öffnete seine Brieftasche und zählte eins, zwei, drei, vier, bis er stockte tot. und feststellte, daß seine Barschaft zur Begleichung der Rechnung tot. doch nicht ausreichte. Sofort legte er die Uhrkette und das versiegelte Kästchen auf den Ladentisch und ging weg, um sich von einem tot. Freunde den Betrag, der ihm noch fehlte, zu holen. Bergebens