Die Simultanſchule.
haben, ist niemand in der Deffentlichkeit aufgetreten, das Tele- der Stube herum. Schließlich zwang er ihn, unter das Bett gramm vom 26. September sich zu eigen zu machen. Einige offiziöse Federn versuchen wohl, den klaren Wortlaut des Telegramms fortzudiskutieren und so den Absichten des Kaisers die Schärfe zu nehmen, doch selbst die Münchner „ Allg. 3tg." wendet sich auch gegen diesen Versuch ihres eigenen Berliner Gewährsmannes.
kleiden und dann am
Stube ent
Das Urteil
zu kriechen, nachdem er die Dielen unter dem Bett mit Wasser begossen hatte. Den Füsilier Jürgensen, der ihm zu schmutzig war, ließ er von der übrigen Mannschaft auf der Seife einschmieren; darauf ganzen Körper mit grüner Es wird uns geschrieben: wurde der Aermiste mit Im deutschen Lehrerverein herrscht die löbliche Gepflogenheit, die Bürsten abgeschruppt und der Herr Gefreite goß ihm- auf den alle zwei Jahre stattfindenden Lehrerversammlungen zur Bes es war ein sehr kalter Wintertag- einen Eimer eisigen ratung gelangenden Themen schon lange Zeit vorher festzusetzen, um Ebenbürtigkeitsfragen im Hohenzollernhaus. Wassers über den Kopf, so daß er bewußtlos zudadurch ihre eingehende Erörterung in der Presse und in den ZweigIn dem Werke des Ritters von Poschinger „ Preußen im sammenbrach. Der Angeklagte will sich an nichts mehr erinnern, vereinsversammlungen zu ermöglichen. So macht der geschäfts- Bundestage" findet sich unter den zahlreichen„ Privatschreiben", die die Mißhandlungen werden, aber durch eine ganze Anzahl Zeugen führende Ausschuß bereits jetzt die für die nächste der damalige Bundestags- Gesandte von Bismard an seinen Chef bestätigt, so daß der Verhandlungsleiter an Thomsen schließlich die Lehrerversammlung, die zu Pfingsten 1906 in München von Manteuffel gerichtet hat, das folgende, das jetzt aus vielen Frage richtete, ob er denn schon einmal geistesgestört gewesen sei, weil ihn fein Gedächtnis so völlig im Stich lasse. stattfindet, bestimmten Verbandsaufgaben bekannt. Allerdings Gründen einige Aufmerksamkeit verdient. Es ist auf Seite 20 und lautete, trotz der ausdrücklich betonten Roheit der Delikte, nur auf hat diese Methode auch einen erheblichen Nachteil. Es kann vor- 21 des ersten Bandes abgedruckt, vom 26. September 1851 datiert drei Monate Gefängnis, da seit den Mißhandlungen schon kommen, daß bei der Beschlußfassung über die zu wählenden Ver- und handelt über Verhandlungen, die Bismarck mit einem Herzog geraume Zeit- 1-2 Jahre verflossen seien. bandsaufgaben ganz vorübergehende Stimmungen und Umstände von Augustenburg, der Ansprüche auf die Thronfolge in SchleswigErhebungen zur Handwerkerfrage. Die amtliche Berliner wesentlich mitbestimmen, so daß nach zwei Jahren die gewählten Holstein machte, zu führen hatte. Der Schluß dieses Briefes Korrespondenz" schreibt:„ Nachdem das sogenannte„ HandwerkerThemen teilweise etwas veraltet erscheinen, während umgekehrt lautet wörtlich: geset" vom 26. Juli 1897, das die Drganisation des Handwerks in wichtige aktuelle Angelegenheiten der Schule und Erziehung zu kurz Nach Eiv. Erzellenz geneigter Anweisung berührte ich im Laufe wichtigen Punkten neu geregelt hat, nunmehr seit mehreren Jahren kommen. des Gesprächs auf möglichst schonende Weise die Frage von der seinem vollen Umfange nach in Strast getreten ist, hat sich das BeEbenbürtigkeit der Prinzen von Augustenburg dürfnis herausgestellt, über seine seitherigen Wirkungen durch um= und teilte die Ansichten Sr. Majestät des Königs über diesen Patt fassende statistische Erhebungen ein zuverlässiges Bild mit. Se. Durchlaucht erwiderte darauf, daß in Dänemark der Begriff zu erhalten. Aus diesem Grunde, zugleich um einem wiederholt der Ebenbürtigkeit bei der Sukzession auf den Thron niemals in bom Reichstag ausgesprochenen Wunsche Rechnung zu tragen, find im Betracht gekommen, sondern nur die Eingehung einer rechtmäßigen Reichsamt des Innern eingehende Fragebogen je einer für Ehe die Vorbedingung sukzessionsfähiger Geburt bilde. Nach dem die freien und die Zwangsinungen, für die Innungsausschüsse und deutschen Privat- Fürstenrecht sei dagegen bei Gelegenheit des die Immungsverbände, die Handwerkskammern und die höheren Falles, daß der Herzog von Sachsen- Meiningen die Tochter eines Verwaltungsbehörden aufgestellt worden. Neben den eigentlichen furhessischen Hauptmanns geheiratet habe, in der Mitte des vorigen Organisationsfragen find insbesondere Ermittelungen über die Jahrhunderts festgestellt worden, daß nur die Ehe von Gliedern Einrichtungen auf dem Gebiete der Lehrlingshaltung, der Gesellen= reichsfürstlicher Häuser mit bürgerlichen Frauen, nicht prüfungen, der Einigungsämter und Schiedsgerichte, des Schul- und aber die mit Töchtern des niederen Adels als Miß- Herbergswesens, der Arbeitsnachweise, der Kranken-, Sterbe- und Heiraten in der Bedeutung zu betrachten seien, daß die Unterstützungskassen, der gemeinschaftlichen Geschäftsbetriebe u. a. m. Kinder sukzessionsunfähig wären. In dem herzoglich holsteinischen ins Auge gefaßt. Die Ausfüllung dieser Fragebogen, deren VerHause seien Heiraten mit Frauen aus dem niederen Adel sehr teilung an die zuständigen Körperschaften und Behörden bereits erhäufig vorgekommen, namentlich sei auch die Großmutter des folgt ist, soll im Februar bezw. März nächsten Jahres bewirkt werden, Prinzen Christian von Glücksburg, eine Gräfin Schlieben, aus worauf dann die Aufarbeitung. des eingegangenen Materials im dem niederen Adel gewesen, und die Sukzession des letzten Herzogs Kaiserlichen Statistischen Ante alsbald in Angriff genommen werden von Holstein Plön sei ohne Erfolg aus dem Grunde von den wird. Aus der zu erwartenden sorgfältigen Beantwortung dieser Agnaten angefochten worden, weil dessen Mutter eine Gräfin Fragen werden wertvolle Aufschlüsse über den gegenwärtigen Stand Reventlow gewesen sei. Einen offiziellen Bericht über die heutige des deutschen Handwerkerwesens zu entnehmen sein." Unterredung lasse ich morgen folgen, da heute meine Zeit seit derselben durch zwei Ausschußsigungen in Anspruch genommen worden ist.
So ist von den zur Abstimmung berechtigten innerhalb des deutschen Lehrervereins mit großer Mehrheit die Simultan schule" auf die Tagesordnung der nächsten deutschen Lehrerversammlung gesetzt worden. Im Hinblick auf die gegenwärtigen schulpolitischen Kämpfe in Preußen mag die Wahl dieses Themas wohl sehr zeitgemäß erscheinen. Aber nach zwei Jahren ist der gegenwärtige Aft des Schulfampfes in Preußen längst beendet. Richtiger wäre es dagegen gewesen, wenn auf der diesjährigen Lehrerversammlung in Königsberg ein derartiges Thema zur Verhandlung gelangt wäre. Auffallenderweise hat aber diese wichtige und tonangebende Versammlung der deutschen Volksschullehrer kein Wort des Protestes gegen die Verpfaffungsbestrebungen in Preußen gefunden.
Aber auch abgesehen von diesen Bedenken können wir den deutschen Lehrerverein zur Wahl dieses Themas nicht gerade begückwünschen. Es ist nicht anzunehmen, daß der Lehrerverein die 1nzulänglichkeit der Simultanschule aufdecken will, sondern er beabsichtigt sicherlich, ihre Ueberlegenheit über die Konfessionsschule ins hellste Licht zu setzen. Aber was sind das für„ olle Kamellen", und rein bedeutungslos ist die Nebenfrage Konfessionsoder Simultanſchule?" für die Fortentwickelung der Schule überHaupt! Wir können uns da auf einen einwandfreien Zeugen berufen: Diesterweg steht bei den Lehrern gewiß nicht in dem Ruf, ein weltfremder, Utopien nachjagender Schwärmer gewesen zu sein; er war ein glühender Freund der Volksschule, für die er Zeit seines Lebens mit unermüdlicher Energie, mit umfassendster Sachfunde und glücklicherweise! ohne die erschlaffende Kompromißseligkeit der„ staatsmännischen" Schulmänner von heute gestritten bat. Diesterweg also geht schon 1863 in einem Aufsatz in seinen „ Rheinischen Blättern" weit über die Simultanschule hinaus. Diesterweg bezieht sich in dem Artikel auf seine fleine Schrift: „ Konfessioneller Religionsunterricht in den Schulen, oder nicht?", die bereits im Januar 1848 in Berlin erschienen ist. Sein Votum in dieser Schrift ging auf Beseitigung des konfessionellen Unterrichts, ging damit also über die Frage: ob Konfessions- oder Simultan
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Städtische Selbsthülfe. Aus München Gladbach wird ge schrieben: Die am 1. Oftober Gesez gewordene Freizügigkeit des In einem Resfript des Ministerpräsidenten v. Manteuffel Fleisches wurde am Mittwoch in der Sitzung der Stadtverordneten vom 19. September 1851 heißt es dann zu derselben Eben- scharf verurteilt. Man wies auf die Gefahren hin, die daraus entbürtigkeitsfrage unter den Holsteinern, d. H. unter dem Ge- stehen, daß Fleisch, das einmal von einem Tierarzte untersucht worden ist, bei seiner Einführung in die Städte keiner gründlichen schlecht, aus dem die jetzige deutsche Kaiserin entsprossen ist: Nachuntersuchung mehr unterworfen werden darf, und betonte, daß „ Es möge einstweilen dahingestellt sein, ob die Ansprüche des solches Fleisch durch den Transport in einen Zustand kommen könnte, Herzogs so unbestritten seien, wie er selbst sie darstelle. Daher der direkt gesundheitsschädlich sei. Oberbürgermeister Piecq sei es aber sobald als möglich aufzuklären, daß die Un riet der gesamten Bürgerschaft dringend, im Interesse von Gesundebenbürtigkeit seiner Söhne( der Herzog war vermählt heit und Leben nur Fleisch von solchem Vich zu kaufen, das im hiesigen mit einer Gräfin von Daneskjold- Samson) fest stehe und daß Schlachthof geschlachtet wurde. Um das festzustellen, müsse man auf dieselben deshalb niemals ihrem Vater in den Souveränitäts - die Inschrift des tierärztlichen Stempels achten. Außerdem würde rechten über ein deutsches Bundesland nachfolgen fönnten. Es die städtische Verwaltung gern bereit sein, auf Anfrage mitzuteilen, sei wünschenswert, den Herzog über diesen Punkt so bald als welche Metzger im städtischen Schlachthof schlachten ließen und welche möglich aufzuklären." nicht.
In den sechziger Jahren kehrten diese holsteiner Fragen wieder, es handelte sich um die Ebenbürtigkeit des Vaters der
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Zentrum und Radikalpolen.
schule? hinaus, da mit der Einrichtung einer fonfessions- heutigen Raiserin. Vismard berief 18 preußische Krons die am Donnerstag stattfand, haben die Radikalpolen schwere Rache Bei der Landtags- Ersagwahl im Wahlfreise Plek Nybnit, ( aber darum noch nicht religions-) Schule bloß um ein die bisherige Konfessions, sondern selbstverständlich die Simultan- Friedrich von Augustenburg kein Erbfolgerecht in Schleswig- 1903 hatte das Zentrum abgelehnt, von den drei Mandaten, die der am Zentrum geübt. Zu den letzten Landtagswahlen in November schule, welche doppelten Religionsunterricht erteilt, aufgehoben ist." Holstein habe, obwohl ihm dieses von der deutschen juristischen Wahlkreis zu vergeben hatte, eins an die Richtung Korfanth abFür eine konfessionslose Schule kommt es nach Diesterwegs Meinung Wissenschaft, darunter von sechzehn juristischen Fakultäten, einmütig zugeben. Es hatte sich vielmehr mit den Konservativen in ein stomauf die Konfession des Lehrers gar nicht an, umſomehr aber auf zugesprochen war. Im Widerspruch mit diesem Gutachten der juristischen promiß eingelassen, so daß neben zwei Zenirumsabgeordneten der seinen Charakter, der bei jeder Konfession ein religiöser sein könne, Fakultäten unterzeichnete die große Mehrheit der unter dem Justizminister tonservative Landrat v. Heyking gewählt wurde. Bei der jetzigen mit einem Worte, auf den ganzen Menschen. es war ein Graf zur Lippe- tagenden Kronsyndici ein Gutachten, das Erjazzwahl für den verstorbenen Zentrumsabgeordneten Moriz er Diesterweg hat einen über alle Konfession und Sonderreligion die Wünsche Bismarcks noch übertraf. Schon 1851 hatte der Kron hielten nun im ersten Wahlgang der konservative Schulinspektor erhabenen, für alle Kinder gemeinsamen religiösen Unterricht ſyndifus Bernice in Halle auf Erfordern des Ministerpräsidenten der polnische Kandidat 84 Stimmen. Korfanty selbst war in den gesnisky 318 Stimmen, der Zentrumskandidat, Dr. Stephan, 290, im Auge. Bei Lichte betrachtet, würde es sich dabei um dasselbe v. Manteuffel( f. oben) ein Rechtsgutachten verfaßt, um nachzuweisen, Wahlkreis gereist, um die polnischen Wahlmänner gegen die Wahl handeln, was in der Schweiz und in Frankreich heute als ethischer daß die Augustenburger„ wegen Mißheiraten" gewisser Ahnen nicht des Zentrumskandidaten in der Stichwahl zu schärfen. Das Ergebnis Unterricht in den Schulen erteilt wird. Mit Schärfe wendet sich ebenbürtig seien. König Friedrich Wilhelm IV. aber er- der Stichwahl war der Sieg des Konservativen mit 345 Stimmen Diesterweg gegen die Methode, vierzehnjährige Kinder religiös- firch- flärte, als ihm dieses Gutachten unterbreitet wurde, das sind über Dr. Stephan, der mit 318 Stimmen unterlag. liche Glaubensbekenntnisse ablegen zu lassen. Was werde man faule Fische". Der Kronsyndifus v. Daniels in Berlin aber Die Zentrumspresse ist natürlich in heller Wut über das Ver nach ein Gott paar Jahrhunderten, gebe Jahrzehnten, behauptete, Herzog Friedrich( der Vater der deutschen Kaiserin) halten der Polen . Die Germania" tobt: dazu sagen? Was würde man schon jetzt dazu sagen, wenn sei fukzessionsunfähig wegen Herkunft aus nicht standesman Vierzehnjährigen politische Glaubensbekenntnisse abnehmen gemäßer Ehe. Die Gemahlin des Herzogs Christian August , des wollte? Und doch sollte man meinen, ein Unmündiger sei eher reif Vaters des Herzogs Friedrich, Gräfin Luise von Daneskjold- Samsoe, dazu, über die sicht-, fühl- und greifbaren Dinge eine Meinung zu gehöre dem kleinen Adel an, sei also nach deutschem Privatfürstenrecht haben und ein Urteil darüber zu fällen, als über die unsichtbaren. nicht ebenbürtig. Die Mehrheit der preußischen Kronsyndici hat Das Aussprechen von Glaubensbekenntnissen durch den Mund un- allerdings die Theorie ihres Kollegen Daniels verworfen, ist aber indiger Kinder gewöhne sie 1. an das Nachsprechen unverstandener aus anderen Gründen zu dem Ergebnis gelangt, daß Herzog Friedrich Borte; 2. an Zeugnisablegung von Dingen, die sie weder gesehen von Augustenburg kein Erbrecht in Schleswig Holstein besessen noch gehört, noch gedacht haben, d. H. an Heuchelei und habe.... Wenn Herzog Friedrich, wie der gelehrte Jurist v. Daniels Falschzeugnis. behauptete, aus unebenbürtiger Ehe entsprossen wäre, so würde nach den feudalen Rechtsanschauungen auch seine Tochter, die jetzige Kaiserin, die Ebenbürtigkeit nicht erlangt haben. Die Sukzessionsfähigkeit der Söhne Kaifer Wilhelms würde also auf gleicher Linie stehen wie der Rechtsanspruch des neuen Grafregenten Leopold zur Lippe- Biesterfeld."
So urteilte Diesterweg, der in Worten von der Lehrerschaft so verehrte„ Altmeister" der Pädagogik, schon vor dreißig, ja vor fünfzig und mehr Jahren. Seine Schulpolitik war prinzipiell und großzügig, er opferte nicht an jedem beliebigen Tage zehn Prinzipien für einen windigen Tageserfolg, wie die liberalen Epigonen von heute.
Das Volk von Lippe.
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Aus Lage wird vom 7. Oktober telegraphiert:
Angesichts dieser Diesterwegschen Beurteilung, besser Verurteilung der Simultanschule mutet der Beschluß des Deutschen Lehrervereins, die Simultanschule zur Grundlage zweijähriger Erörterungen innerhalb und über sie auf feierlich resolvieren zu fortschrittsfreudig an. und die Abstimmung ergäben die Verwerfung der Simultanſchule durch die deutsche Lehrerschaft und die Forderung der religionslosen Schule nach schweizerischem oder französischem Muster. Leider dürfen wir der deutschen Lehrerschaft soviel Mut und Konsequenz nicht zunluten.
Für Sonntag ist eine lippesche Volksversammlung nach Lage einberufen worden, in der zu den Regierungsvorlagen betreffend die der deutschen Lehrerschaft zu machen Regentschaftsfrage Stellung genommen werden soll. einer deutschen Lehrerversammlung Die bedauernswerten Lipper wissen nicht mit Sicherheit, wer lassen, recht lassen, recht wenig erhebend und ihr wahrhafter Monarch ist, dem sie Hurra rufen und für den sie E& 3 fei denn, die Erörterungen in ihren Kirchen beten müssen! Schwerste Seelenqual.
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Korfanty hat damit wieder einmal einen Beweis für seinen ingrimmigen verblendeten Haß gegen das Zentrum an den Tag gelegt. Der Verlust eines Landtagsmandats in Pleß - Rybnick kann das Zentrum nach einer ehrenvollen Niederlage allerdings um so leichter verschmerzen, als demselben der Gewinn einer weiteren Klärung der Lage und der Stellung der Polen gegenübersteht. Herr Korfanth ist Mitglied der polnischen Fraktion, und von dieser kann und muß das Zentrum Aufklärung verlangen, ob sie das Verhalten Korfantys billigt und ob sie einen Mann wie Korfanty , der aus Haß gegen das Zentrum einem Hakatisten zum Siege verhilft, noch weiter in ihren Reihen dulden will. Korfanty als Bolenführer im Bunde mit den Hakatisten gegen das Zentrum! Es gibt doch noch eine Fronie der Weltgeschichte."
Die„ Germania " vergißt nur, daß das Zentrum selbst bei den allgemeinen Landtagswahlen im vorigen Jahre ebenfalls den Steg des konservativen Hakatisten zustande gebracht hat. Es kam hinzu, daß gerade der Pfarrer Dr. Stephan in systematischer Gehässigkeit den Kampf gegen die polnische Partei geführt hat und noch führt. Daher ist es begreiflich, daß die Radikalpolen dem Zentrum einen gehörigen Denizettel verabreichten.-
Die Frankfurter Zeitung " fneift in wahrhaft erbarmugswürdiger Weise. Sie erklärt, keinen Anlaß zu haben, auf unsere fadenscheinigen Ausreden" über bürgerliche und sozialdemokratische Preßfreiheit einzugehen. Sie treibt ihre gefünftelte Gleichgültigkeit so weit, ihren Lesern auch nicht eine Silbe von dem zu ver raten, was wir geschrieben hatten. Die Schmach, unsere fadenscheinigen Ausreden" durch Wiedergabe niedriger zu hängen, wollte sie uns doch nicht antun! Sie begnügt sich damit, zu„ konstatieren", daß wir ausdrücklich erklärt hätten, auf die von ihr für die Unfreiheit der sozialdemokratischen Redakteure beigebrachten Einzel. Der private Versicherungsvertrag. Wie die„ B. P. N." hören, beweise" nicht eingehen zu wollen. Außer der Simultanschule soll in München noch die Lehrerinnen- ist der Entwurf eines Gesetzes über den privaten VerUnverfrorener kann man seine Leser nicht anlügen. Allerdings frage erörtert werden. Es sah bisher gelegentlich so aus, als sicherungsvertrag im Reichs- Justizamte soweit fertiggestellt, erklärten wir, auf die Fälle in Leipzig und Karlsruhe nicht eingehen blickten die Lehrer etwas scheel auf ihre weiblichen Konkurrenten. daß er in dem nächsten Tagungsabschnitte dem Reichstage wohl vor zu wollen, aber nur, weil sie, wie wir nachwiesen, selbst in dem für Man darf darauf gespannt sein, ob durch die geplante Diskussion gelegt werden könnte. Ob dies tatsächlich geschehen wird, hängt uns ungünstigsten Falle gar nichts für die" Frankfurter Zeitung " unter anderem von dem Ausfall der Erwägungen darüber ab, ob bewiesen hätten! Bestritten wir doch gar nicht, daß und Beschlußfassung dieser Konkurrenzneid in feste Formeln gebracht, das Reichstagspensum nicht allzusehr belastet werden würde. Mit auch für sozialdemokratische Journalisten feine absolute Freiheit dem in Nede stehenden Gefeßentwurfe wird die Reihe der größeren gebe, sondern erklärten wir es doch für selbstverständlich, daß sich Vorlagen, die infolge des Bürgerlichen Gesetzbuches nötig geworden jeder Journalist unserer Partei die demokratische Zensur der Partei find, zum Abschluß gebracht werden. gefallen lassen müsse. Und nur darum handelte es sich ja sowohl
nder ob er vielmehr endlich überwunden werden wird.
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es
Um Lippe. Aus Lange bei Detmold , wo am Freitag der Landtag von Weshalb Soldaten fahnenflüchtig werden. Ein schlimmer in Leipzig wie in Karlsruhe . Daß eine solche ganz selbstverständ Lippe die Regentenfrage beraten sollte, wird berichtet, daß die Rekrutenschinder hatte sich vor dem Kriegsgericht der 18. Division liche Zenjur etwas ganz anderes ist als der Terror eines profits Sigung der unter Ausschluß der Deffentlichkeit tagenden Kom- in Flensburg in der Person des jezigen Reservisten, ehemaligen gierigen Verlegers oder einer kleinen Partei Kamarilla, hat die Rekrutengefreiten und stellvertretenden stellvertretenden Stubenältesten bei der Frantf. 3tg." auch fo gut begriffen, daß sie es für nötig hält, mission zu starken Meinungsverschiedenheiten geführt habe. Am 12. Kompagnie des 86. Infanterie- Regiments, Hermann ihren Lesern unsere Entgegnung von A bis 3 zu unterNachmittag wurde verlündet, daß eine Einigung in der Kvmmission Thomsen, wegen zahlreicher Mißhandlungen von Untergebenen schlagen. Das ist zwar die Manier schäbigster Revolverjournalistik, über die Vorlagen der Regierung nicht erzielt werden konnte. Es zu verantworten. Sein Erziehungsmittel war die Klopfpeitsche. Dem allein wir erfuhren ja hierbei nicht zum erstenmal, daß das„ vors wurde beschlossen, die auf Freitag angesetzte Plenarsizung auf Rekruten Wegewig machte er durch fortgesette Wißhandlungen mit nehme" demokratische Organ bei einer unglücklichen Polemik vor den Montagvormittag zu vertagen. Ueber den Grund der Meinungs- der Peitsche und durch Faustschläge ins Gesicht das Leben der verächtlichsten Mitteln nicht zurückschreckt. verschiedenheiten liegen Nachrichten noch nicht vor. maßen fauer, daß er keinen anderen Ausweg wußte, als fahnenflüchtig werden. zu Er wurde jedoch bald ergriffen und verbüßt zurzeit seine Strafe in Spandau . Der Vertreter der Unser Kieler Bruderorgan ist auch heute wieder in der Lage, Wilhelm II. allein. Wenn das Wort stets zuträfe, daß Anklage erklärte, daß erst durch die Fahnenflucht des Wegewiß das eine merkwürdige Geschichte aus den Heimlichkeiten der deutschen der alleinstehende Mann der stärkste ist, so hätte der Kaiser in der Treiben des Thomsen zur Kenntnis feiner Vorgesetzten gelangt sei. Marine zu erzählen. Es erzählt nämlich, daß eine Prüfungsfahrt Lippe- Angelegenheit die stärkste Position seines Lebens erreicht. Einen anderen Füsilier warf der Angeklagte abends aus dem Bett von Torpedobooten den Beweis dafür geliefert habe, daß die von Außer uns, die wir in den Zuständen des deutschen Verfassungs- heraus, weil er feine Geschichten erzählen wollte, und jagte ihn der Schichauwerft in Danzig gelieferten Hochseeboote, jogenannte wesens einige sachliche Begründung des kaiserlichen Eingriffes gesucht im Hemd unter Schlägen mit der Klopfpeitsche in S- Boote, minderwertig seien, da sie nur eine so geringe Fahr
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Minderwertige Torpedoboote.