Einzelbild herunterladen
 

"

"

von 95 Proz. des letzten Affordverdienstes anzufertigen, beharren, die der Verein der Berliner   Engros- Schlächtergesellent nach dem aufgetretenen Zivilpersonen geschrieben sein könnte. Der Gerichts. beschließt die Versammlung der Bautischlermeister Berlins   und Börsensaale des Zentralvichhofes einberufen hatte. Die Versammlung hof trat auf die Seite des Staatsanivalts; er hielt Urkundenfälschung, Umgegend, jede weitere Verhandlung mit dem Deutschen Holz- war sowohl von Meistern wie Gesellen der Engrosschlächterei zahlreich nicht aber Betrug für vorliegend und verurteilte den Angeklagten arbeiter- Verbande abzubrechen und innerhalb acht Tagen eine besucht. Seitens der letzteren war außer dem einberufenden Verein zu sechs Monaten Gefängnis. neue Generalversammlung einzuberufen, in der über die Aus- die christliche Organisation Bund der Fleischergesellen" vertreten. sperrung auch in der Bautischlerei endgültig Beschluß gefaßt Auf der anderen Seite waren die Obermeister der Schlächter- Innung, Bureau- Assistent Rüffer aus Pankow   vor der ersten Straffammer Wegen Diebstahls und Unterschlagung hatte sich gestern der werden soll." sotvie der Engros- Schlächtermeister- Verein vertreten. Die Redner Die Angaben des Vorwärts" über den Streit in der Möbel- der Meisterorganisation, ebenso ein Rechtsanwalt, den sie zu ihrer er eine Reihe von Jahren bei dem Landratsamt gearbeitet hatte, des Landgerichts II zu verantworten. Der Angeklagte war, nachdem industrie wurden als wissentlich unwahre" bezeichnet. Der rednerischen Unterstützung mitgebracht hatten, gaben sich alle erdenk- von dem Amtsvorsteher Gottschalk als Bureau- Assistent im Bankower Streit in der Möbelindustrie sei entstanden durch unerhörte Forde- liche Mühe, die Gesellen von einer etwaigen Arbeitsniederlegung Gemeindebureau angestellt worden. Als solcher hatte er eine Porto­rungen der Arbeiter. Bei Groschfus in der Landsbergerstr. 16, wo abzureden. Man appellierte an den Zunftdünkel der Engros- kasse zu führen, die er in einem verschlossenen Schreibfach bewahrte. allein 200 Mann ausständig seien, hätten sie die Entlassung von Schlächtergesellen, die doch nicht auf dem Niveau der Fabrifarbeiter Im Oktober v. J. behauptete er, daß ihm aus dieser Kasse 38 M. zwei nichtorganisierten Gesellen und die Abschaffung der ständen und deshalb nicht die Schablone des Streiks" anvenden gestohlen worden seien. Zu derselben Zeit war das Pult eines Affordarbeit verlangt. In anderen 16 Betrieben, wo schon seit dürften. Der Rechtsanwalt der Meister brachte eine Resolution ein, Sollegen des Angeklagten, der mit diesem in einem Zimmer arbeitete, Wochen gestreift würde, seien höhere Löhne mud die Verkürzung welche die völlige Sonntagsruhe als ein dringendes Erfordernis be- erbrochen und aus dem Pult eine Summe von 10 M. gestohlen der Arbeitszeit um eine Stunde verlangt worden. Ferner hätte zeichnet, sie aber nur unter der Voraussetzung als durchführbar be- worden. Es hat sich dann herausgestellt, daß Rüffer der Dieb ge­der Holzarbeiter- Verband verlangt, daß alle neuen Muster zuerst zeichnet, daß die Markthalle für den Engros- Fleischverkauf an Sonn- wesen ist und daß er auch die 38 M. unterschlagen hat, die ihm in Lohn mit einer Lohnsicherung in der Höhe des letzten sechsmonat- und Feiertagen geschloffen und Montags nicht vor 4 Uhr früh geöffnet angeblich gestohlen sein sollten. Der Angeklagte gab dies im Termin lichen Affordverdienstes angefertigt würden und habe schließlich werde, daß die Verwaltung des Schlachthofes Kühlhäuser errichte, zu und behauptete, nicht zu wissen, wie er zu der unseligen Tat ge­95 Proz. dieses Verdienstes garantiert verlangt. Die Holz- und daß die Sonntagsarbeit für das ganze Deutsche Reich   verboten kommen, da er zurzeit infolge mancher Schicksalsschläge sehr nervös industriellen hätten darauf 80, dann 90 Proz. geboten, aber nur werde. Die Redner der Gesellen erklärten sich mit dieser Resolution gewesen sei. Das Gericht verurteilte ihn, dem Antrage des Staats­für neue Muster, die sich mit alten nicht vergleichen lassen. nicht einverstanden, sie sind der Meinung, daß die Sonntagsruhe anwalts gemäß, zu fechs Monaten Gefängnis. Da der Holzarbeiter Verband die Sperren über die schon jetzt durchgeführt werden könne, wenn nur die Meister den sechzehn angegriffenen Betriebe mit über drei guten Willen dazu hätten. Ein Wortführer des Bundes der Fleischer­hundert Arbeitern nicht zurückgezogen habe, sei die Aus- gesellen meinte, die Wünsche der Gesellen müßten erfüllt werden, sperrung zum Schuße der in ihrer Existenz auf schwerste bedrohten damit sie nicht unzufrieden würden, denn die Sozialdemokratie strede und dem Ruin nahen Kollegen erfolgt. bereits ihre Fangarme nach den Schlächtergesellen aus.- Die Refo Wir überlassen es dem Urteil unserer Leser, inwiefern sich diese lution kam nicht zur Abstimmung. Es wurde eine aus je fünf Angaben abgesehen von ihrer Form von den unseren unter- Meistern und Gesellen bestehende Kommission eingesetzt, welche über scheiden. Auch wir hatten dargestellt, daß der Konflikt durch die die Erledigung der Frage der Sonntagsruhe sich verständigen soll. Forderung einer Lohnsicherung bei neuen Afforden entstanden ist; auch wir hatten mitgeteilt, daß die Tischler 95 Proz. fordern, die Holzindustriellen nur 90 Proz. bewilligen wollen. Nur in unseren Schlußforderungen find wir zu anderen Resultaten gelangt: wir halten die Forderungen der Tischler für berechtigt und durchführbar, die Holzindustriellen glauben das Gegenteil. Diese Meinungs­Verschiedenheit ist doch aber wahrlich kein Grund, dem Gegner Un­wahrhaftigkeit vorzuwerfen.

-

Den Vorwurf der wissentlich unwahren" Darstellung von Tatsachen müssen wir jedoch, falls der ums vorliegende Bericht über die Versammlung am Freitag nicht einen Irrtum enthalten sollte, den Holzindustriellen gegenüber erheben. Dort wurde erzählt, es feien bisher rund 2200 Mann entlassen. Wenn hier der Bericht­erstatter nicht eine Null zuviel gemacht haben sollte, dann handelt es sich um eine ganz hanebüchene Lüge, die um so überflüssiger war, als bei Angabe solcher Zahlen die Auguren sicher einander zugelächelt haben.

Nun wurde noch gesagt, bei Belder u. Plathen seien 30 Mann, nicht ein" Mann, wie der Vorwärts" behauptet, aus­gesperrt. Wir können natürlich nur die Zahl derer melden, die der Streilleitung bekannt sind. Hat die Firma wirklich mehr ausgesperrt, dann sind davon in der Ueberzahl jene besonders nüßlichen Elemente" betroffen, die dem Organisationsgedanken noch fernstehen. Das wäre tein Heldenstück, außerdem aber wirklich so wenig gescheit, daß den Holzarbeitern diese Kampfesweise nur gefallen fann.

Im übrigen lehnten die Bautischlermeister einen Antrag ab, ihrerseits sich ebenfalls an der Aussperrung zu beteiligen.

"

Die Volts- Zeitung" und die Wahrheit.

-

Deutfches Reich.

-

-

Verfammlungen.

Arbeitervertreter- Berein.

In der Mitgliederversammlung, die am Donnerstag im Gewerkschaftshause tagte, sprach Arbeitersekretär Bauer über das Wahlsystem für die Vertretung bei den Schieds­gerichten für Arbeiterversicherung. Der Redner legte das Wahl­verfahren eingehend dar und zeigte, daß es für die gerechte Durch führung der Versicherungsgefeße von großer Bedeutung ist, daß die Herr Rahardt als Friedensengel. Herr Tischlermeister Rahardt versicherten Arbeiter geeignete Vertreter in die betreffenden Körper­sendet uns folgende Zuschrift: schaften senden. Nach dent lehrreichen Vortrage fand eine Aus­sprache statt, in der mehrere Redner ihre Erfahrungen in der sozialen Rechtsprechung austauschten.

-

An die Redaktion des Vorwärts" hier. Erst heute kommt mir eine Mitteilung Ihres geschäßten Blattes bom 28. 9. 04 unter der Spizmarke: Der Streit im Tischler­gewerbe in Bremen  " zu Gesicht, in welcher die Behauptung auf­Der Wahlverein für Mariendorf   und Umgegend hielt am 4. Dt gestellt ist, daß ich den Bremer   Tischlermeistern geraten hätte, die tober feine ordentliche Generalversammlung im Lokal des Genossen Arbeit erst wieder zu beginnen, nachdem auch der Streit im Reichardt ab. Die Versammlung war außerordentlich stark besucht. Maurer- und Zimmergewerbe erledigt sei. Diese Angabe entspricht Der Vorstand gab einen kurzen Bericht über die Tätigkeit im letzten durchaus nicht der Wahrheit, sondern das Gegenteil ist der Fall. Quartal. Von einer Berufsstatistik war Abstand genommen, da Sowohl Herr Köftermann wie ich haben erklärt, daß die eine Aenderung außer bei den Bäckern im letzten Quartal Aufnahme der Arbeit im Tischlergewerbe nicht abhängig gemacht nicht eingetreten ist. Die Bäder zählen jetzt acht Mit­werden könne von dem Umstande, daß die Maurer und Zimmerer glieder, wogegen sie bei Beginn des Jahres nur ein Mitglied stellten. noch weiter streifen. Diese Erklärung habe ich offiziell im Namen Die Mitgliederzahl ist gestiegen auf 158. Die Einnahme betrug des Vorstandes abgegeben und bitte die verehrliche Redaktion um 276 M. An den Zentralvorstand wurden abgeliefert 184 M. Be eine entsprechende Berichtigung. Ich hoffe, daß mir Gerechtigkeit stand am Drt 39 M. Ein vom Vorstand eingebrachter Antrag, der widerfährt, auch ohne die Berufung auf§ 11, und zeichne mangelhaften Bibliothek 100 M. zur Aufbesserung zu überiveisen, Mit vorzüglicher Hochachtung fand einstimmige Annahme. Der Bibliothekar machte bekannt, daß der Bibliothekschrank, welchen die Genossen Johl, Blet und Wir haben die von uns mitgeteilte Tatsache unserem Bremer   Jäger unentgeltlich angefertigt haben, jetzt fertig ist. Parteiblatte entnommen, das sie allerdings in etwas anderer Bei der Wahi des Vorstandes wurden wiedergewählt: Form- mitteilte. Nach unserer Kenntnis von der öffentlichen Reichardt als 1. Vorsitzender, Spannberg   als 2. Vorfigender, Wirksamkeit des Herrn Rahardt hegten wir natürlich keinen Lehmann als 1. Staffierer, Greulich als Beisiger; neugewählt Zweifel an der Richtigkeit des mitgeteilten; wenn wir aber auch wurde 2ehmann als 2. Schriftführer. Als Revisoren wurden enttäuscht sind, fo find es wir es doch angenehm. Wie wär's, wenn Sänger wieder und Blek neugewählt, als Bibliothekar wurde Herr Rahardt auch in dem zurzeit in Berlin   tobenden Kampfe Kommnit wiedergewählt. Unter Vereinsangelegenheiten wurde Sie Friedenspalme über den Parteien schwingen wollte. der Antrag angenommen, an den Gemeindevorsteher heranzutreten, mit dem Ersuchen, die Schul- Badeanstalt der Arbeiterschaft Marien­dorfs zur Verfügung zu stellen.

=

C. Rahardt, Vorsitzender.

-

Husland.

Wie bei dem jezigen Kampfe in der Holzindustrie von seiten der Unternehmer mit der Wahrheit umgegangen wird, um die öffent Aktien Möbelfabrik in Barth   a. Ostsee   dauert unverändert Der Streit der Tischler, Drechsler und Polierer der Barther  liche Meinung irre zu führen, ist aus folgendem ersichtlich: In einer fort und bitten wir alle Kollegen, den Zuzug nach Barth   fernzuhalten. Neu- Weißensee. In der am Mittwoch, den 5. Oktober, im Notiz der Bolts- Zeitung" vom Sonnabend, den 8. d. Mts.: " Die Die Streifleitung. Prälaten abgehaltenen öffentlichen Volksversammlung erstattete Aussperrung in der Holzindustrie", ist folgendes zu lesen: Bei der Firma M. u. Franz Berndt, die sich wegen schwerer Krankheit 1, jährigem Kampfe bedingungslos aufgehoben worden. Zuzug tag. Der Bauarbeiter- Ausstand in den Unterweserorten ist nach Sonnenburg- Friedrichshagen   Bericht über den Bremer   Partei­Frau Jung referierte über die Frauenkonferenz. In ihres Inhabers an der Aussperrung nicht beteiligen wollte, it in Anbetracht der Bremer   Situation noch fernzuhalten. der Diskussion rigt rigt Schumann, daß der zweite An­find gestern die Maschinenarbeiter vorstellig geworden. Sie trag Liebknecht von einem unferer Delegierten unter­haben eine sofortige Erhöhung der Löhne um 10 Proz. gefordert. stüßt sei. Desgleichen äußert er, die Frauen müßten bei einer so Daraufhin hat die Firma die sämtlichen Maschinenarbeiter entlassen. Der Streit der niederländischen Glasbläser hat einen noch großen Tagesordnung ihre Konferenzen länger ausdehnen. Schmus Dadurch wird auch den Möbeltischlern dieser Firma die Arbeits- größeren Umfang angenommen, indem durch Angebot von Streit erklärt sich mit dem Beschlusse des Parteitages betreffs des An­möglichkeit genommen." Soviel Säge, soviel unwahrheiten. arbeit auch die Glasbläser von Nieuwverkerk an der Jisel veranlaßt trages der Soldatenfrage vollauf einverstanden. Reste meint, Bereits am Montag find die Maschinenarbeiter wegen Lohnerhöhung wurden, die Arbeit niederzulegen. Der Streit wird wohl auch das Schippel trop vielem Reden seine Ausführungen nicht flar borstellig geworden, und zwar verlangten dieselben für diejenigen längere Zeit dauern. In Schiedam   sind in den Fabriken bereits genug gemacht habe. Weiter ist er mit dem Beschlusse in der Arbeiter, die unter 30 Mart verdienen, 10 Broz. und für diejenigen, alle Feuer ausgelöscht worden und in den anderen Streikorten Alkoholfrage zufrieden. Ebenso wäre es nach seiner Meinung beffer die über 30 Mark verdienen, 5 Proz. Aufschlag. Die Arbeiter drohten die Fabrikanten mit Auslöschung der Feuer, und sie werden gewesen, daß die vom Parteitage gewählten 23 Mitglieder zur wurden bis zum Mittwoch vertröstet; an diesem Tage wurde den ihre Drohung wahrscheinlich jetzt schon ausgeführt haben, so daß, Ausarbeitung des Organisationsentwurfes von den einzelnen Kreisen selben der Bescheid, daß zurzeit eine Zulage nicht gewährt wenn wirklich eine Einigung bald zustande käme, die Arbeit aus gewählt worden wären. Taubmann ist der Ansicht, daß sich werden fönne. Auf eine Anfrage eines Arbeiters an technischen Gründen vorläufig nicht wieder aufgenommen werden der Parteitag auch mit der Kommunalpolitik hätte intensiver be den Inhaber der Firma, ob denn in etlichen Wochen zugelegt werden könnte. Die Streifenden nehmen diese Maßregeln und Drohungen schäftigen müssen. Schippel hätte ausgeschlossen werden solle, wurde eine Bujage nicht gegeben. Am Mittwochnachmittag sehr ruhig auf, fie find offenbar auf einen längeren Kampf vor- müssen. Nachdem noch Jeshowsti über die Schulfrage, verhandelten die Arbeiter unter Hinzuziehung eines Verbands- bereitet. In Schiedam   hat am Donnerstag eine Unterredung der uhn über die Jugenderziehung und Walterstötter über die vertreters nochmals mit dem Geschäftsführer der Firma, jedoch re- Streifenden mit dem Direktor der Glasfabrik" De Schie" statt- Maifeier gesprochen hatten, alle Diskussionsredner sich aber sonst mit fultatlos. Da nach voraufgegangenen Andeutungen der Mitinhaberin gefunden, wobei der Direktor erklärte, er sei mit Flaschen durchaus den Beschlüssen des Parteitages einverstanden erklärten, flärte Frau Berndt anzunehmen war, daß die Firma nicht aussperren würde, so nicht in Verlegenheit, da er genug aus dem Auslande Sonnenburg die entstandenen Mißverständnisse auf. Hierauf sollten die Maschinenarbeiter vorläufig wegen Ablehnung der Forderung erhalten fönnte; unter anderem seien ihm aus Belgien   wurde folgende Resolution einstimmig angenommen: Die heute im die Arbeit nicht niederlegen. Nach dem aber die Firma am nicht weniger als drei Millionen angeboten worden, er hätte das An­" Prälaten" abgehaltene öffentliche Versammlung erklärt sich mit Mittwoch abend sieben Tischler aussperrte, wurden gebot jedoch abgelehnt; wenn er welche nötig hätte, würde er sie den Beschlüssen des Bremer   Parteitages einverstanden. Ins die Maschinenarbeiter am Donnerstag früh nochmals vorstellig und wohl aus Deutschland   kommen laffen. Die Unterredung verlief besondere spricht sie ihre Genugtuung darüber aus, daß der Partei­legten nach Ablehnung ihrer Forderung einmütig die Arbeit nieder. selbstverständlich ergebnislos. tag scharfe Worte des Tadels gegen die herrschende Russifizierung So der wahre Sachverhalt, jeder Leser kann sich sein Urteil bilden. Deutschlands   fand, sowie gegen die scheußlichen Soldatenmißhand­lungen. Die Versammlung drückt jedoch ihr Bedauern aus, daß der Parteitag die Besprechung der Schulfrage abgelehnt hat. Ferner erklärt sich die Versammlung mit den Beschlüssen der sozial demokratischen Frauenkonferenz voll und ganz einverstanden.

Der Streit der Klavierarbeiter hat auch am Sonnabend keine Menderung erfahren. Der Holzarbeiter- Verband zahlte seinen am Streit beteiligten Mitgliederr die erste Unterstützung in Höhe von 18-21 2. pro Person aus.

in

Achtung! Mitglieder des Fachvereins der Tischler Berlins  . Die Kontrolle der Streifenden fowie der Ausgesperrten findet täglich der Zeit von 10-12 Uhr im Arbeitsnachweis, Köpniderstr. 23 bei Schulz statt. Jedes ausgesperrte resp. streitende Mitglied hat sich dort sofort zu melden.

Zur Aussperrung in der Gelbmetall- Industrie ist mitzuteilen, daß gestern wieder eine der namhaftesten Firmen den Tarif der Arbeiter anerkannt hat. Der Stand der Bewegung gestaltet fich mit ihrer zunehmenden Dauer für die Arbeiter täglich aussichts­

boller.

Arge Mißststände werden aus dem Kabelwerk der Siemens Schuckert Werke( Gummi- Abteilung) ge aneldet. Besonders sind es die gänzlich unzureichenden Löhne, die den Untvillen der Arbeiter und Arbeiterinnen daselbst erregt haben. Wie aus einer ganzen Anzahl uns vorliegender Lohntüten zu er­sehen ist, bringen es die Arbeiter bei den überaus gedrückten Afford­preisen häufig nur auf einen Lohn von 10 bis 15 M. pro Woche. Auf den Tüten stehen Wochenverdienste von 10,31 M., 10,46 M., 11,89 M., 15,27 M. und so fort in ähnlicher Höhe" verzeichnet. Arbeiterinnen werden sogar nur mit 18 Pf. pro Stunde entlohnt und tragen dann den Jammerverdienst von 8 bis 9 M. am Wochen­schluß nach Hause. Da wiederholte Beschwerden bei der Direktion nublos gewesen sind, so wird sich demnächst eine allgemeine Ver­fammlung der Arbeiter des Werkes mit den unhaltbaren Lohn­zuständen beschäftigen und über geeignete Maßnahmen zur Auf­besserung der Löhne schlüssig werden.

Gerichts- Zeitung.

Brauereibefizer 23 anninger fuchte für ſein Baus Neue König Letzte Nachrichten und Depeschen.

Eisenbahnunglüc.

Schumann Wilhelm uf eine Anflage wegen Ur. Ein sehr unschöner Aft unlauteren Wettbewerbes hat dem kundenfälschung unt Betruges zugezogen, die gestern bor der vierten Straffammer des Landgerichts I   verhandelt wurde. Der straße 17 einen Verwalter und bot diefen mit 50 M. Gehalt und freier Wohnung dotierten Posten dem Polizeiwachtmeister Sühn Vom oftafiatischen Kriegsschauplake. Der Vorstand. an. Dieser bat sich eine kurze Bedentzeit aus. Inzwischen hatte sich London  , 8. Oktober. Nach einer Depesche aus Tientsin dringen auch der Schuhmann Huf in den Poſten beworben und den Bescheid die Japaner allmählich immer näher an Port Arthur erhalten, daß Kühn der in erster Reihe Bevorzugte sein, für den beran; sie hegen den dringenden Wunsch, die Festung bis zum Für den all aber, daß dieser aus irgend einem Grunde ablehnen sollte, Geburtstag des Mikado, 3. November, zu erobern. Suf den Posten erhalten sollte. Diese Eventualität trat ein. Herr nächsten Angriff werden alle Vorbereitungen eifrig betrieben; täg­Wanninger erhielt eines Tages eine mit dem Namen des lich kommen Truppenverstärkungen an, und aus Dalny werden neue Wachtmeisters Kühn unterzeichnete Postkarte, in welcher dieser in Belagerungsgeschütze herbeigeschafft. In Port Arthur selbst sollen furzer, etwas schroffer Form anzeigte, daß er auf die Hausverwalter- nach derselben Meldung viele unbegrabene Leichen umherliegen. Die stelle Verzicht leiste. Nunmehr wurden die Verhandlungen mit Huf Lazarette sind so voll, daß die Verwundeten auf die Schiffe im aufgenommen und ein vorläufiges Schriftstück zum Zwecke der Hafen gesandt werden. Die Besagung soll nur noch 10 000 Mann schleunigst nachzusuchenden Genehmigung des Polizeipräsidiums zur betragen. Uebernahme des Postens aufgefeßt. Da dieses Schriftstück dem vor­gefekten Polizeileutnant zur weiteren Bearbeitung vorgelegt werden mußte, so erhielt auch Wachtmeister Kühn Kenntnis von dem Petersburg, 8. Oftober.( W. T. B.) Auf dem Elisawetgrader Scheitern seiner Hoffnungen. Er war davon sehr überrascht, da er Zweige der Südwestbahn stieß heute früh ein Güterzug mit einem doch schon schriftlich Herrn Wanninger eine Zusage gegeben hatte. Militärzuge der Mannschaften des Minstischen Regiments und Train Noch erstaunter aber war er, als er von letzterem erfuhr, daß dieser beförderte und wegen einer Beschädigung der Lokomotive bei der Busage auf einer Postkarte eine etwas grobe Absage gefolgt fein Station Taschlyk hielt, zusammen. Ein Soldat wurde schwer, zwei sollte. Er ließ sich die Starte geben, stellte sofort fest, daß diese von Offiziere und zwei Soldaten wurden leicht verlegt, mehrere Pferde ihm nicht geschrieben sei und bemühte sich, den Schreiber zu erwurden getötet. mitteln. Der Verdacht der Täterschaft lenfte sich auf Huf, und wenn auch die Starte eine verstellte Handschrift zeigte, so begutachtete Paris  , 8. Oktober.  ( W. T. B.) Der Handelsminister doch der Schreibsachverständige Dr. med. Meyer, daß Huf der Trouillot ordnete die Schaffung eines Museums für Industriehygiene Schreiber der Karte sei. Dieser bestritt das von Anfang an und nach dem Muster der Museen in Charlottenburg  , München   und Die Sonntagsruhe auf dem Schlachthof. blieb im gestrigen Termin dabei, daß er von der Karte nichts ivisse. Amsterdam   an. Bekanntlich haben die Engros- Schlächtergesellen seit einiger Aus der gestrigen Beweisaufnahme entnahn. Staatsanwaltschaftsrat Beit eine Bewegung für die Einstellung des Schlachtens an Sonn- Musiol eine ganze Reihe von Momenten, die nach seiner Auf­und Feiertagen entfaltet. Die Engros- Schlächtermeister glauben faffung den Beweis erbringen mußten, daß nur der Angeklagte und aber, auf das Schlachten ar. Sonn- und Feiertagen nicht verzichten kein anderer die Karte geschrieben haben könne. Da es sich hier um zu können, wenn nicht durch behördliche Anordnung der Engros- einen von Habgier difiierten perfiden Aft gegen einen Kollegen Fleischverkauf in der Markthalle an Sonn- und Feiertagen untersagt handelte, begangen von einem Manne, der selbst mit dazu berufen wird. Die Gesellen mögen jedoch auf diesen, vielleicht noch in ferner fei, gegen Gesegesverlegungen einzuschreiten, so beantragte der Zukunft liegenden Zeitpunkt nicht warten und haben deshalb in letter Staatsantvalt sechs Monate Gefängnis und zwei Jahre Ehrverlust. Beit energisch auf Einstellung des Schlachtens am Sonntag ge- Rechtsanwalt Dr. Schwindt hielt die Kombinationen des Staats­drungen, ja am lekten Sonntag, den 2. Oktober, hat ein Teil der anwalts doch nicht für schlüssig, den Beweis für die Schuld des An­Gesellen die Arbeit, d. h. nur für den Sonntag, eingestellt. Am geflagten feineswegs für erbracht und die Möglichkeit doch für ge­Freitag beschäftigte sich mit dieser Angelegenheit eine Versammlung, geben, daß die Karte von irgend einer der als Mitbewerber noch Verantw. Redakteur: Paul Büttner  , Berlin  . Inseratenteil verantw.: Th. Glocke, Berlin  . Druck u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u. Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin   SW. Hierzu 4 Beilagen u. Unterhaltungsblatt

New York  , 8. Oktober.  ( W. T. B.) Das internationale Automobil- Wettrennen um den von Vanderbilt gestifteten Becher über einen 30 Meilen langen dreieckigen Kurs auf Long- Island  , den die Bewerber zehnmal durchfahren müssen, begann heute morgen um 6 Uhr Die Wagen, die sich an dieser Wettfahrt beteiligen, sind 5 Deutsche  , lauter Mercedes- Wagen, 6 Franzosen, 4 Amerikaner und 2 Italiener. Ehe die dritte Runde beendet war, brachen einem französischen   Wagen die Federn und einem deutschen Wagen die Are; furz hinterher platte der Gummireifen eines anderen Mercedes  - Wagens, den Georg Arents führte. Arents sowohl wie sein Maschinist Wenzel wurden verletzt; Menzel ist seinen Ver­legungen erlegen; die Verlegungen Arents sind nicht schwer.