Berliner Partei- Angelegenheiten. zwischen 8 1hr geworden war, so mußte die Ueberführung sogenannten Millionenbrücke im Zuge der Swinemünderstraße über
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Betrieb ist, da jetzt nur auf einem großen Umwege das Krankenhaus die zu einer Notwendigkeit wird, wenn das Krankenhaus erst im von Moabit aus zu erreichen ist. Ueber die Pläne kann heute noch nichts mitgeteilt werden, weil der Magistrat der Angelegenheit noch nicht näher getreten ist.
Fahne eingezogen iverden, als auch Reserve- und Landwehrleute| Gebrauch und beantragten polizeiliche Zurüdführung und Süd- Ufer bez. der Butligbrüde über den Landwehrkanal und aus der Broschüre Rat holen können. Der für dienstuntauglich Er- des Mädchens. Es gab ein paar Vernehmungen auf den zu- der Führerstraße nunmehr zur Ausführung zu bringen. Jetzt besteht klärte findet darin die wünschenswerte Aufklärung, warum er un- ständigen Polizeibureaus Fichtestraße( Berlin ) und Bergstraße( Nir- dort nur eine Fußgängerbrücke aus Holz. der sogenannte„ Butligsteg", tauglich ist. Die Broschüre fostet 30 Pf. und ist in allen Partei- Buchhand- dorf), und dann erschien eines Abends in der Wohnung der Familie der auch als Zugang zum Bahnhof Putligstraße dient. Dieser Steg liegi in unmittelbarer Nähe der fiskalischen Tränkstation für Schwellen 2c., die rungen zu haben und durch jeden kolporteur oder Zeitungsausträger Sch. ein Schuhmann, um Marie abzuholen und der Herrschaft zu erst vor kurzem von einem verheerenden Brande heimgesucht wurde. zu beziehen. zuführen. Zunächst ging es nach der Wache Bergstraße und von Der Bau einer großen Brücke über den Bahnhof hinweg bietet viele da später nach dem Polizeidirektorium. Da es aber in Schwierigkeiten. Diese sind größer als die bei dem Bau der nach Berlin auf den anderen Tag verschoben werden. Marie bat, sie den Bahnhof Gesundbrummen, auch die Kosten werden höher sein, Die Lokal- Lifte für Berlin und Umgegend nach Hause gehen zu lassen, sie werde am andern Morgen weil fiskalisches Terrain und wertvolles Baugelände in Anspruch Schon die außergewöhnliche Länge herausgegeben und der heutigen Nummer unsres bestimmt wiederkommen. Aber die Polizeibeamten kannten ihre genommen werden muß. Blattes beigefügt worden. Bei der Wichtigkeit der Lokalfrage Instruktion und sperrten das Mädchen für diese des Bauwerks und die Ueberbrückung vieler Geleise wird beträchtliche Kosten, annähernd eine Million Mark, ber= erwächst den Parteigenossen die dringende Pflicht, die Lokal- Liste streng Nacht in eine Belle. Da saß sie mun und konnte eine Nacht ursachen. Die Gesamtkosten dürften sich wegen der kostzu beachten. Den Saalabtreibereien und Verweigerungen gegenüber, hindurch darüber nachdenken, ob sich ein Dienstbote viel von einem spieligen Anrampungen auf weit über zwei Willionen Mark die in Berlin teilweise noch versteckt, in den Vororten dagegen offen Leibeigenen oder Sklaven unterscheidet! Am andern Morgen wurde stellen. An der Annahme des Antrages ist, da die Mehrheit der betrieben werden, bleibt uns kein anderes Mittel übrig als die sie herausgeholt, nach Berlin auf das Polizeipräsidium geschafft, von Stadtverordneten denselben schon unterzeichnet hat, übrigens nicht Lokalsperre; und diese dort, wo nötig, durchzuführen, muß das da nach dem Polizeibureau Fichtestraße gebracht und dann der zu zweifeln. Moabit würde dann eine neue wertvolle Verbindung Bestreben aller Parteigenossen sein. Arbeiter, Partei Herrschaft zugeführt. Es verdient, hervorgehoben zu werden, daß in mit dem Wedding , Gesundbrunnen und besonders eine abgekürzte genossen, Gewerkschaften, Gesangvereine 2c., besucht Rigdorf wie in Berlin die unteren Polizeibeamten das Mädchen Verbindung mit dem neuen Rudolf Virchow - Krankenhause erhalten, daher bei Ausflügen, Vergnügungen 2c. nur solche Lokalitäten, freundlich behandelt und bei der Ausführung der Aufträge allen Taft welche auf der Liste verzeichnet stehen! Vor allen Dingen erwächst bewiesen haben. Die M. hatten nun erreicht, was sie gewollt hatten. aber den Vorständen von Arbeitervereinen die Pflicht, beim Ab- Als dann das Mädchen, eben erst zur Vordertür hereingebracht, zur schluß von Festlichkeiten und Partien auf das strengste die neue Hintertür hinausging und wieder nach Hause lief, verzichteten sie auf Lokal- Liste zu beachten. Die Vorstände wollen in solchen Fällen auch Fortsetzung des Dienstes. Von Verwandten des Fräulein Milewski erhalten wir folgende darauf sehen, daß in den Verträgen mit den Wirten eine Klausel Wenn das siebzehnjährige Mädchen, das um der Herrschaft Mitteilung: Am 1. Oktober cr. reichten die hier domizilierenden AnPlatz findet, wonach für den Fall, daß das Lokal für Arbeiter willen in die Arrestzelle gewandert war, in jener Nacht nicht für gehörigen des Fräulein Milewski, gegen das die Justiz einen in der versammlungen später verweigert werden sollte, der Vertrag feine immer verdorben" worden ist, so muß eine unverwüstliche Breffe genügend fritisierten Uebereifer zeigte, die Privatklage gegen Gültigkeit verliert. Verschiedene Vorkommnisse der letzten Zeit Gutmütigkeit und Willigkeit in ihr steden, die sie zu einem hervor- die Prinzessin Henriette von Schleswig- Hollstein, jetzt verehelichte Tassen eine Bestimmung dieser Art dringend ratsam erscheinen. ragend„ brauchbaren" Dienstboten qualifizieren. Marie ist früher Geheimrat v. Esmarch zu Kiel , bei dem tgl. Schöffengericht in Kiel Ebenso ist es Pflicht der Vorstände und Komitees, dafür nach Mög- in zwei Familien je ein Jahr in Stellung gewesen. Im Herbst 1903 ein. In dieser wird der Beschuldigten zur Last gelegt, höchst ehrenlichkeit zu sorgen, daß bei Mehrbedarf an Bedienungspersonal der bescheinigte ihr die Frau eines Schlächtermeisters:„ Sie war stets rührige Behauptungen über sämtliche Verwandten des Fräulein Stellennachweis des„ Verbandes deutscher Gastwirts sauber, ehrlich, fleißig und zuverlässig". Und im Herbst 1902 hatte gerichteten bei dem tgl. Landgericht II Berlin niedergelegten Brief Milewski in einem an den Herzog Günter zu Schleswig- Holstein gehülfen"( Ortsverwaltung Berlin ), Dircksenstr. 39 I, Telephon ihr ein Gerichtssekretär ins Zeugnis geschrieben:" Robend an aufgestellt zu haben. Nach§ 422 der Strafprozeß- Ordnung hat das Amt 3 1813, Berücksichtigung findet. Tut ein jeder seine Pflicht, zuerkennen war insbesondere ihr Betragen, ihre Zufriedenheit und Verfahren in Privatklagesachen in der Weise zu erfolgen, daß das so kann der Erfolg nicht ausbleiben. Lokale, die feine Säle Bescheidenheit, und es erweckte den Anschein, als ob sie zu Gericht die Klageschrift dem Beschuldigten unter Bestimmung einer haben, sind frei. Die Lokalfommission. Hause durch die Eltern zur Zucht und Ordnung angehalten wird". Frist zur Erklärung vorzulegen hat. Nach§ 423 1. c. hat dann das Man sieht es handelt sich um ein Mädchen, wie es keine Herrschaft Gericht nach Eingang der Erklärung des Beschuldigten zu besser wünschen kann. entscheiden, ob das Hauptverfahren zu eröffnen oder die Klage Bwei Jahre später entzog sich das Mädchen seiner dritten Herr- zurückzuweisen sei 2c. Nach§ 264 A61. 4 a. a. D. kann das Gericht schaft durch die Flucht. Als Zeugnis bekam sie weiter nichts als die Hauptverhandlung aussehen, falls diese infolge der veränderten dies:" Hat den Dienst ohne meine Erlaubnis mit Beihülfe ihrer teidigung angemessen erscheint. In dem erwähnten Privatklage„ Hat Sachlage zur genügenden Vorbereitung der Anklage oder der VerMutter verlassen". Ist das nicht merkwürdig? verfahren hat jedoch der betreffende Vorsitzende des Kieler Schöffen gerichts es für angezeigt gehalten, ohne erst die Erklärung der Angeschuldigten abzuwarten denn die Ents scheidung datiert bereits vom 4. Oktober cr.- einen Beschluß da hin zu erlassen, daß die Verhandlung über die erhobene Privatflage bis zur rechtsfräftigen Erledigung des beim fgl. Landgericht II Dienstags und Freitags von 1 bis 2 Uhr mittags. Berlin schwebenden Strafverfahrens gegen Fräulein Milewski ausB. Für Arbeiter allein: zusehen sei. Diese auffällige, von den allgemeinen prozessualen Vors Donnerstags von 7 bis 8 Uhr abends und am 1. Sonntag des schriften abweichende Entscheidung ist keineswegs geeignet, das beim Monats von 9 bis 10 Uhr vormittags. Publikum schon längst erschütterte Vertrauen zur deutschen Rechts C. Für Arbeiterinnen allein halten die Gewerbe- Inspektionssprechung wieder zu befestigen und das Gefühl der Rechtssicherheit Assistentinnen Fräulein Reichert, Fräulein Kummert und Fräulein zu erhöhen. Hoffentlich fordert dieser an sich bedeutungslose Fall Conradt zu den unter B angegebenen Zeiten Sprechstunden in den die öffentliche Aufmerksamkeit nicht weiter heraus. Räumen der Gewerbe- Inspektion Berlin O beziv. C und N ab. Außerdem find zur Auskunftserteilung über alle die GewerbeAufsicht betreffenden Angelegenheiten täglich von 1 bis 8 1hr Gewerbe- Aufsichtsbeamte in den Dienstlokalen der GewerbeInspektionen anwesend.
Brit. Die Generalversammlung ist am Dienstag bei Weniger, Werderstr. 27. Auf Tagesordnung stehen Bericht und Neuwahl des Vorstandes.
Bankow- Nieder- Schönhausen . Jeder Parteigenosse ist zu der am Dienstag, abends 812 Uhr, bei Großfurt, Berlinerstr. 27, stattfindenden Boltsversammlung hiermit eingeladen. Genosse Freiwaldt- Pankow wird über den Parteitag in Bremen berichten.
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Schmargendorf . Dienstag findet im Wirtshaus Schmargendorf" eine Bersammlung des Wahlvereins statt. Aussprache über den Parteitag.
Wahlverein Groß- Lichterfelde . Mittwoch, abends 8 Uhr, ist im Vereinslokale, Chaussee str. 104, Generalversammlung. Bericht und Neuwahl des Gesamtvorstandes und der Vereinsfunktionäre.
Reinickendorf - Wilhelmsruh . Die Genossen werden darauf aufmerksam gemacht, daß am Montag abend im Schüßenhause, Residenzstraße 1/2, die Generalversammlung der beiden Wahlvereine stattfindet. Tagesordnung siehe Annonce.
Ober- Schöneweide . Mittwoch, abends 81%, Uhr findet bei G. KaufWahlvereins statt. Tagesordnung: Bericht und Neuivahl. Gemeindehold, Wilhelminenhofstr. 18, die Generalversammlung des
angelegenheiten. Vereinsangelegenheiten.
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Gewerbe Inspektion. Zur Auskunftserteilung über alle die Zur Auskunftserteilung über alle die Gewerbe- Aufsicht betreffenden Angelegenheiten sind die GewerbeAufsichtsbeamten zu sprechen: A. Für Arbeiter und Arbeitgeber:
burg. Schöneberg und Rigdorf sind wie folgt abgegrenzt: Die Bezirke der Gewerbe- Inspektionen für Berlin , CharlottenWahlverein Wilhelmsruh. Dienstag, abends 8 Uhr, findet Bolizeireviere 1, 2, 6, 12 bis 16, 19 bis 22, 27, 29, 38, 40, 55 1. Gewerbe- Juspektion Berlin C., umfassend die Bezirke der bei Hamann, Kronprinzenstr. 14, Vortragsabend statt. Genosse und 93. Giese spricht über:" Die Chemie im täglichen Leben". Heute, Sonntag, vormittags 10 Uhr, vom Lokal Wilhmrot aus HandzettelVerbreitung.
Lokales.
Wer ,, berdirbt die Dienstmädchen? Wenn gnädige Frauen zusammenkommen und über Dienstboten sprechen, dann erhebt sich ein lautes Klagen. Da schilt die eine, daß es ganz unmöglich sei, ein brauchbares Mädchen zu finden, da eifert eine andere, daß kein Mädchen mehr Luft habe, lange in einer Stellung auszuharren. Es ist, so seufzen fie, ein Jammer, daß man sich Dienstboten halten muß.
2. Gewerbe- Juspektion Berlin O., umfassend die Bezirke der Polizeireviere 23 bis 26, 43 bis 45, 48, 49, 52 bis 54, 65, 66, 70, 79, 86, 87, 94 bis 96, 102 und 103, sowie den Stadtkreis Rigdorf. 3. Gewerbe- Inspektion Berlin S., umfassend die Bezirke der Bolizeirebiere 28, 30, 31, 34 bis 36, 39, 41, 42, 47, 56, 63, 67, 71 bis 73, 78 und 85, sowie den Stadtfreis Schöneberg .
4. Gewerbe- Inspektion Berlin W., umfassend die Bezirke der
Polizeireviere 3 bis 5, 8, 32, 33, 37, 57, 58, 64, 74 bis 77, 83, 84, 91, 100 und 104, sowie den Stadtkreis Charlottenburg . 5. Gewerbe- Inspektion Berlin N., umfassend die Bezirke der Polizeirebiere 7, 9, 10, 11, 17, 18, 46, 50, 51, 59 bis 62, 68, 69, 80 bis 82, 88 bis 90, 92, 97 bis 99, 101 und 105. Uebersicht der Gewerbe- Inspektionen und der Gewerbe- Aufsichtsbeamten von Berlin , Charlottenburg , Schöneberg und Rigdorf. Bezeichnung Inspektion
GewerbeInspektoren
Wenn nur nicht die Herrschaften selber es den Mädchen so sehr schwer machen wollten,„ brauchbare" Dienstmädchen zu werden! Wenn sie nur nicht selber sie dazu trieben, eine kaum angetretene der GewerbeStellung baldigst wieder aufzugeben! Wenn sie nur einzusehen vermöchten, daß sie es sind, die so manches Dienstmädchen, ber- stgl. Gewerbe- Dr. Jungfer.
derben"!
lieren und schlecht werden".
Beamte der Gewerbe- Inspektionen
Dr. von Finch, Wehlmann,
Diensträume der GewerbeInspektionen
Gewerbe NO. 43, Referendare. Georgen- StirchFrl. Kummert, Assistentin. play 21. N. 20, BrinzenGewerbe Referendare.
Dr.. Rasch.
Dr. Dewit,
Steinhoff,
Wolf,
Frl. Conradt, Assistentin.
Donath,
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Insp. Berlin O. Zöllner, Gewerbe- Referendar. Frl. Reichert, Assistentin. gl. GewerbeLampe, GewerbeSnjp. Berlin S. Gewerberat. Edey, Referendare. Kgl. Gewerbe- von Gizydi. Lohmann, GewerbeInsp. Berlin W. Friz, Referendare.
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Allee 88.
SO. 26, ElisabethUfer 45. Schöneberg, Geisbergstr. 38. NW. 52, Calvinstr. 13.
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,, Wider die Pfaffenherrschaft", Kulturbilder aus den Religions. kämpfen des 16. und 17. Jahrhunderts, reich illustriert mit Bildern und Dokumenten aus der Zeit. Von Emil Rosenow . Mit dem uns vorliegenden 26. Heft beginnt der zweite Band des Werkes. Jm 15. Kapitel, dem Anfang des 2. Bandes, kommt„ Die schwäbischfränkische Bauernrevolution" zur Darstellung, in dem der Verfasser unter anderem behandelt:
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Der Charakter des Bauernkriegs- Das Schiedsgericht zu Stockach , die geheime Politik der Herren und die allgemeine Er hebung der Bauern Die deutschen Landsknechte Zwölf Artikel und Artikelbrief Erhebung in Franken Jäcklein Rohrbachs Blutgericht zu Weinsberg Der Höhepunkt der Bauernbewegung und die Reaïtion Wie der Truchseß sich bei Weingarten aus der Schlinge zog- Berrat von Böblingen - Die Nache für Weinss berg Florian Geyers Untergang- Das Blutgericht in WürzVerrat. burg, in Franken und in der Pfalz Die Justrationen des Heftes bieten einen interessanten Gins
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blick in die Leiden und Freuden des mittelalterlichen Bauernstandes.
Das Werk erscheint in wöchentlichen Lieferungen à 20 Pfennig,
und fann von allen Parteibuchhandlungen und Kolporteuren, in
Berlin auch von den Parteispeditionen und Zeitungsspediteuren bereits erschienenen Hefte nachbeziehen. bezogen werden. Abonnenten können jederzeit eintreten und die
Der Stadtbaumeister von Charlottenburg ". Ein hiesiger Zimmer meister erhielt dieser Tage den Besuch eines Herrn, der sich ihm als Stadtbaumeister von Charlottenburg vorstellte und mitteilte, daß er ihm den Abbruch der Charlottenburger Brücke, die neu gebaut werden soll, übertragen wolle. Der Meister freute sich sehr über diese Aufmerksamkeit und noch mehr über die lohnende Arbeit, dachte sich auch nichts weiter dabei, als der Stadtbaumeister ihm gestand, daß er augenblicklich in Verlegenheit sei, und gab ihm gern, was er verlangte. Als er merkte, daß er einem Gauner in die Hände gefallen war, kam das Nachdenken zu spät. Der Herr Stadtbaumeister hat übrigens, wie spätere Anzeigen und Ermittelungen ergaben, nicht bloß diese eine, sondern noch verschiedene andere Arbeiten zu vergeben und verlegt je nach diesen Arbeiten seinen Amtsfig auch nach anderen Vororten.
Sehr verlockend ist es ja ohnedies nicht, Dienstbote zu sein. Die Eigenart einer solchen Stellung ist längst nicht mehr in Einklang zu bringen mit den Anschauungen unserer Zeit. Selbst bei der verständigsten und freundlichsten Herrschaft haftet dem Berhältnis zwischen Herrschaft und Dienstbote immer noch ein Stück Sklaven- gl. Gewerbe Dr. Fischer. Schmidt, Gewerbe- Assessor. tum an; selbst dort muß ein Mädchen, in dem einiges Selbstgefühl steckt, zugleich eine starke Portion Selbstüberwindung befizen, um in dieses Verhältnis sich schicken zu können. Wo aber unvernünftigste Anforderungen an die Arbeitskraft eines kaum der Schule entKrokodil- Dressur. Die Dressur des Krokodils ist ein Gebiet, wachsenen jungen Dinges gestellt werden, wo über jedes Versehen auf das sich bisher wegen seiner Gefährlichkeit und Schwierigkeit mit lieblosem Schelten und noch Schlimmerem quittiert wird, da darf illustrierte Wochenschrift" In Freien Stunden", von der Heft 41 weniger um rationelle Zähmungsversuche als um Experimente Romane und Erzählungen für das arbeitende Volk bringt die nur vereinzelte Forscher gewagt haben, bei denen es sich dann auch man sich nicht wundern, wenn selbst willigere Mädchen die Luft ver- heute ausgegeben wird. Das Heft bringt die Fortsetzung von handelte, auf Grund deren sie einen Einblick in die Lebensgewohn C. Spindlers Roman Der Jesuit" und den Anfang der überaus heiten dieser Reptilien zu gewinnen suchten. Zu diesen gehört u. a. Es ist nicht ohne Nugen, von Zeit zu Zeit an einem Einzel- interessanten Erzählung:„ Eine Scheinehe und ihre Folgen" von Professor Paulbert von der Sorbonne in Paris , der nachgewiesen Beispiel zu zeigen, was alles einem Dienstmädchen von J. N. Potapenfo. Es sind echt russische Bilder, die der Verfasser hier hat, daß bei einem Krokodil von 3 Meter Länge ein Druck von seiner Herrschaft geboten werden darf, ohne daß aufrollt. Merkwürdige Szenen, eigenartige Charattere treten hervor 350 Kilo dazu gehört, den Rachen zu öffnen. Gegenwärtig tritt es einen gesetzlichen Schuß dagegen gäbe. Das Gesetz steht auf der aus dem nach Befreiung und Vertiefung des Lebens dürstenden im Zirkus Schumann der französische Naturforscher Pernelet auf, Seite der Herrschaft, und sie nuuß es schon sehr arg getrieben haben, Bildungsproletariat des großen Barenreiches, auf dem der drückende der 40 Krokodile vorführt. Natürlich lassen sich diese bei ihrer wenn es einmal gelingen soll, ihr an den Kragen zu kommen. Das Fluch der Unfreiheit lastet und Konflikte aller Art hervorbringt. Trägheit keine pompösen Tricks beibringen; die Vorführungen be= Tschepurenko, der arme Volksschullehrer, läßt sich auf Zureden schränken sich darauf, daß Mr. Pernelet einige waghalsige Experi= besondere„ Recht", unter das die Dienstboten durch die sogenannte guter Freunde bewegen, mit der Tochter eines reichen Getreide- mente ausführt, aus denen hervorgeht, daß er die Tiere troh ihrer Gefinde- Ordnung gestellt sind, gestattet der Herrschaft eine Behandlung händlers eine Ghe zu schließen, um das Mädchen, das angeefelt ist Wildheit und hinterlist bis zu einem gewissen Grade zu bändigen ihrer Dienstmädchen, wie sie keine andere Arbeiterin zu dulden braucht. von dem müßigen Leben im väterlichen Hause, aus der elterlichen vermag. Pernelet beschäftigt sich nunmehr seit 20 Jahren mit der Ein Dienstmädchen muß das äußerste an Entwürdigung Gewalt zu befreien. Seine aufgedrungene Braut verspricht, die Dressur dieser gefräßigen Reptilien. Sie sind außerordentlich schwer ohne Gegenwehr über sich ergehen lassen und muß sich dann obenein Wege seines Lebens später nie mehr zu freuzen. Allein das Leben zu behandeln, je nach ihrer Individualität. Einige müssen brutal, bon der kalt lächelnden Herrschaft noch darüber belehren lassen, daß lenkt auch hier die Dinge anders, als der Mensch sich vorher gedacht. einige mit Sanftmut genommen" werden, und nur durch genaue das alles den Gesetzen entspricht. Tschepurenko lernt eine Kollegin kennen, die seine Neigung gewinnt Kenntnis der einzelnen Bestien ist es möglich, sich unter sie zu und mit der er nun ein freies Zusammenleben führt, während wagen. Oftmals hat er schwere Bißwunden davongetragen, ihm Ein Fall, der Beachtung verdient, hat kürzlich die Polizeibehörden Darja, die Tschepurento angetraute Frau, in einem aufreibenden fehlt z. B. der Zeigefinger der rechten Hand, einmal mußte er Berlins und Nixdorfs beschäftigt. Bei der Frau eines Kaufmanns M. Stampfe ums Dasein zugrunde geht. wegen eines Bisses neun Monate ununterbrochen im Hospital zuin der Camphaufenstraße war eine jetzt siebzehnjährige Marie Sch., Die einzelnen Personen treten lebendig und natürlich vor die bringen, und selbst heute muß er, während er mit einem Tier Tochter eines in Rigdorf wohnenden Maurers, seit Herbst 1903 als Augen des Lesers; die Kunst des weit über die Grenzen Rußlands arbeitet, die anderen mit der größten Aufmerksamkeit beobachten. Mädchen für alles. Die gnädige Frau neigte selbst bei geringen rühmlichst bekannten Erzählers beweist sich hier aufs beste und läßt Das junge, eben dem Ei entschlüpfte Krokodil, das bereits 80 Zähne Versehen des Mädchens zur Anwendung starker Belehrungsmittel. die Lektüre zum Genuß werden. hat, beißt sofort und ist imstande, eine stark blutende Verlegung Einmal puzte Marie Schlösser und beschmußte dabei den Teppich. Als fleine Stizze enthält dieses Heft„ Bergessene Wissen- an der menschlichen Hand herbeizuführen. Als Frau M. dazufam, ließ sie ihr die nötige Belehrung zuteil schaften". Am 1. Juli hat ein neues Abonnement begonnen, auf das wir unsere Leser aufmerksam machen. Abonnenten können jederwerden. Marie hat ihren Eltern den Vorgang so dargestellt, daß sie zeit eintreten und die bereits erschienenen Hefte nachbeziehen. eine alte.. genannt und in den Rücken geknufft wöchentlich erscheint ein 24 Seiten startes Heft für 10 Pfennige, das worden sei. Dergleichen verstößt keineswegs gegen das Gefeß, so man Gesindeordnung nennt; aber Frau M. Hat eine mildere Dar stellung gegeben. Die Eltern jedoch glaubten der Tochter, und da sie von der Familie M. schroff zurückgewiesen wurden, so nahmen sie Marie nach Hause.
Herr und Frau M. Bestanden indes auf Fortsetzung des Dienstes, machten von dem ihnen nach der Gesindeordnung zustehenden Recht
Eine Kolportageschwindlerin, die unter dem Deckmantel der Frömmigkeit gute Geschäfte machte, wurde gestern von der Polizei unschädlich gemacht. Wie wir früher einmal mitteilten, machte sich von allen Barteibuchhandlungen und Kolporteuren, in Berlin auch eine" fromme" Frau auf den Hintertreppen an die Dienstmädchen von den Parteispeditionen und Zeitungsexpeditionen geliefert wird. heran und veranlagte sie zur Unterschrift auf den Bezug eines christlichen Werkes, wodurch sie zugleich Mitglieder einer frommen Gemeins Eine neue Riefenbrücke. Die Stadtverordneten Dinse, Gericke, schaft würden. Sobald sie die verlangie Anzahlung erhalten hatte, Sachs und Buchow haben bei der Stadtverordneten- Versammlung verschwand sie und ließ sich nicht mehr sehen. Die Mädchen warteten beantragt, einen Gemeindebeschluß vom Jahre 1888 über den Bau umsonst auf das bestellte Werk und entdeckten trotz allen Suchens einer Brücke über den Bahnhof Butligstraße zur Verbindung der auch von der christlichen Gemeinschaft keine Spuc. Gestern hatte die verlängerten Stromstraße und jezigen Butligstraße mit dem Nord- Schwindlerin das Pech, eine der Geprellten zum zweitenmal auf