Generalversammlungsbeschluß vereinbarte Anzahl von Arbeitern aus. gesperrt ist. Manche Firmen sind nun auf den schlauen Gedanken berfallen, ihre Werkstätten regelrecht abzusperren. Niemand kann hinein, bevor er flingelt. Sobald nun die Glocke ertönt, fragt ein Beauftragter des Fabrikanten den oder die Ankömmlinge nach ihrem Begehr. Sind dies Mitglieder der Kontrollkommission, so erhalten die bereits verständigten Arbeiter ein Signal, sich zu verstecken. Treten die Kontrolleure dann ein, so finden sie natürlich nur ein winziges Häuflein von Arbeitern an den Arbeitsplägen, und befriedigt von der prompten Jmmehaltung der Beschlüsse" ziehen sie wieder von dannen. In den Mitgliedern der Kontrollkommission scheint man übrigens auch Böcke zu Gärtnern gemacht zu haben. Cohen konnte nämlich ein solches Mitglied namhaft machen, das sich unter der Hand schriftlich an streifende Arbeiter gewandt hat, mit dem allerdings erfolglosen Ersuchen, die Arbeit baldmöglichst wieder aufzunehmen. Wenn so etwas am grünen Holze geschieht, ist es weiter fein Wunder, daß anstatt der vorgeschriebenen 70 Proz. nur 30 Proz. der Arbeiter ausgesperrt sind. Troßdem faselt die ArbeitgeberZeitung" von Lüge"!
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Die betrübten„ braven" Metallarbeiter. Wie erinnerlich, follte in voriger Woche auf dem Arbeitsnachweis in der Dresdenerstraße die Auszahlung von„ Ausgesperrten"-Unterstüßung an solche Arbeiter stattfinden, die sich seinerzeit den Kühnemännern gegenüber verpflichtet haben, nicht Mitglieder des Metallarbeiter Verbandes zu werden. Jetzt stellt sich nun heraus, wie die Aermsten in ihren Hoffnungen getäuscht worden sind. Manch einer von ihnen hatte im Hinblick auf die pompösen Plakate an den Anschlagsäulen geglaubt, er würde sich als„ braver" Metallarbeiter wohl gar eine silberne Nase von den Sühnemännern holen können; es wurde aber nur eine lange" Nase. Auf dem Bureau hieß es nämlich: Sind Sie eingeschriebenes Mitglied, und seit wann? Seit wann sind Sie ausgesperrt? Viele hatten nun die vorgesehene Starenzzeit noch nicht hinter sich; sie mußten also ohne weiteres abtrollen. Wer aber die Vorbedingungen richtig erfüllt hatte und nun in der Hoffnung dessen was da kommen sollte die Hand aufhielt, dem wurden zehn Firmen genannt, unter denen er sich eine aussuchen fonnte, bei welcher er Streifbrecher werden sollte. Hatte er soviel Chrgefühl, diese entwürdigende Zumutung abzulehnen, dann bekam er nichts. Wurde er aber Streifbrecher, dann bekam er auch nichts, denn dann konnte er sich ja etwas verdienen. Nur die jenigen erhielten die Unterstützung ausgezahlt, die bei den zehn Firmen keine für sie passende Arbeit nachgewiesen bekommen fonnten, und die waren an den Fingern abzuzählen. So wurden die„ braven" Arbeiter von ihren Arbeitgebern unterstützt", nachdem sie ausgesperrt worden waren. Wie Recht hatte vor Monaten der Metallarbeiter Verband, als er die Arbeiter aufforderte, jenes bekannte Resfript der Kühnemänner nicht zu unterschreiben, da es sich nur um die Schaffung einer Streifbrecher- Organisation handeln könne. Die jenigen Arbeiter, es sind allerdings nur wenige die damals den Warnungen der Verbandsleitung nicht Folge leisteten, sondern sich den Kühnemännern verschrieben, haben jetzt einsehen müssen, wie unendlich töricht sie gehandelt haben. Es hat denn auch schon manch einer von ihnen erklärt, seine heilsame Lehre daraus ziehen und sich der Organisation anschließen zu wollen.
Etwas später als Herr Groschkus, nämlich am 26. November 1903, schloß Herr Kümmel mit den Arbeitern seines Betriebes unter dem Vorsiz des Herrn Plathen und im Beisein des Herrn Rahardt eine Vereinbarung ab, deren wesentlichster, hier in Frage temmender Passus lautet:
Neue Arbeiten müssen im Verhältnis der bereits bestehenden Afforde festgesetzt werden. Arbeiten, welche mit vorhandenen, bereits berakkordierten Sachen nicht zu vergleichen sind, werden auf Lohn gemacht, sofern eine Verständigung über den Akkordpreis nicht erzielt werden kann."
Durch diese beiden Vereinbarungen wird also noch mehr bewiesen, als wir in dem von Herrn Groschkus„ berichtigten" Artikel gejagt haben. Wir sagten, was jebt als wahnwißige, die gesamte Berliner Möbelindustrie ruinierende Forderung bezeichnet werde, und durch die Aussperrung abgewehrt werden solle, das bestehe bereits in den Betrieben der Herren Kümmel und Groschkus.
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,, Bei nenen Arbeiten wird den Arbeitern der Durchschnitts. 1 irgend welche fremde Hülfe in Anspruch genommen werden brauchte. Lohn gesichert in der Form, daß für Feststellung von Formen und Auch für die Zukunft ist in reichem Maße Vorsorge getroffen, daß Ausführungen der Arbeiten, sowie für technische Festsetzung des tein Mangel eintritt; von dieser Woche ab wird die StreikunterMaterials, für Modelle und für sonstige sich bei erster Arbeit stüßung sogar noch erhöht. Der Redner forderte die Versammelten immer ergebende Schwierigkeiten ein Zuschlag von 5 bis 20 m. auf, einmütig im Kampfe auszuhalten, an Unterstüßung werde es gezahlt wird, der dem jedesmaligen Wert dieser Modellarbeit die Organisation nicht fehlen lassen. In der Diskussion wurde gleichkommt." mitgeteilt, daß eine private Unterredung mit dem Vorsitzenden der Vereinigung chromolithographischer Anstalten stattgefunden, und daß dieser sich bereit erklärt hat, dafür zu wirken, daß eine Verhandlung zwischen Vertretern seiner Organisation und der der Streifenden zustande kommt. Offenbar wäre eine Einigung auch den Fabrikanten sehr erwünscht, denn nach Mitteilungen aus ihren eigenen Reihen sehen sich mehrere Firmen bereits genötigt, einen Teil ihres Steindruckerpersonals zu entlassen, weil ihnen die Arbeitskräfte fehlen, die die von jenen gelieferten Arbeiten vollenden sollen. Die Haltung der Streikenden ist durchaus musterhaft. obgleich sich die als Streitposten stehenden Arbeiterinnen und Arbeiter nicht das geringste zuschulden kommen lassen, hält es die Polizei immer wieder für nötig, ihnen ganze Straßenzüge zu verbieten. So wurde in der Versammlung berichtet, ein Wachtmeister hätte zu einem Streifposten gesagt, auf Befehl des Leutnants fönne er nicht dulden, daß der Streikende sich in der Wilhelmstraße zwischen Koch- und Puttkamerstraße aufhalte. An derselben Stelle fei es aber gestattet, daß der Chef selbst mit zwei Buch Während die Arbeiter jezt nur 95 Proz. ihres durchschnittlichen haltern und einigen Lehrlingen zusammen dasteht, um ArbeitsLohnes bei Anfertigung neuer Muster verlangen, garantiert Herr willige einzufangen. Diese Streitbrecherposten bilden offenbar tein Groschfus bereits seit länger als einem Jahre den vollen Dur ch- Verkehrshindernis". Ferner wurde berichtet, in der Reinidenschnittslohn bei neuen Arbeiten. Herr Kümmel geht sogar dorferstraße sei am Donnerstag ein Streifender von einem Geschäftsnoch weiter, er bewilligt bereits seit fast einem Jahre die ursprüngliche führer der Firma Schwertfeger ins Genic gestoßen worden. Der Forderung der Arbeiter, denn er läßt neue Arbeiten, wenn über den also Mißhandelte habe dann den dabei befindlichen Schuhmann er Affordpreis keine Einigung erzielt werden kann, in Lohn ansucht, den Angreifer festzustellen. Der Schuhmann habe das jedoch lachend abgelehnt. Eigentümlich sind auch die fertigen. Die Herren Kümmel und Groschkus haben also durch Tatsachen Begründungen in den Strafmandaten, die mehreren Streifenden bewiesen, daß die Forderungen, gegen welche die Freie Vereinigung bereits zugestellt worden sind. In einem heißt es: Sie haben als der Holzindustriellen jetzt fämpft, ohne Schaden für die Industrie Streitposten gestanden und der Aufforderung des Schuhmanns nicht bewilligt werden können. Damit wird unsere Behauptung, gegen die unbedingt Folge geleistet"; in einem anderen Strafmandat Herr Groschkus mit einer Berichtigung eines nebensächlichen Bunttes wird als Grund angegeben, der Betreffende habe jemand, der in ein glaubt vorgehen zu können, in vollem Umfange bestätigt. Haus hineingegangen sei, durch zurufe belästigt. AIZ Was Herr Groschtus nun noch unter 2. berichtigt, ist uns un- euge des Vorfalles wird nicht etwa der Be verständlich. Wir haben Gegenteiliges an feiner Stelle behauptet. lästigte, sondern der Schuhmann angegeben, auch wird Die Situation des Klavierarbeiterstreifs stellte Siegfeld in nicht gesagt, am was für einen Zuruf es sich handle, vielleicht war Ferner wurde er, einer am Montag nachmittag abgehaltenen Versammlung der es die einfache Mitteilung, daß gestreift wird. Streifenden folgendermaßen dar: In den letzten Tagen haben einige wähnt, daß ein Geistlicher, ein Pastor aus Rirdorf, der Vorsitzender fleinere Betriebe die Forderungen bewilligt. Außerdem haben sich eines Jungfrauen- Bundes ist, es für seine Christenpflicht hält, den die Arbeiter eines größeren Betriebes mit dem Arbeitgeber geeinigt. Fabrikanten Streifbrecherinnen zuzuführen, damit die erbärmlichen Die Lohnerhöhung ist ihnen bewilligt worden, jedoch haben sie vor- Löhne und die schändliche Ausbeutung der weiblichen Arbeitskraft, läufig auf die Einführung der 51stündigen Arbeitszeit verzichtet und die so viele sittliche Gefahren mit sich bringen und eine Begünstigung Trotz dieser fich mit der 52stündigen Arbeitszeit begnügt. Diese Vereinbarung der Prostitution bilden, unverändert bestehen bleiben. fann die Streifleitung nicht billigen, denn die Verkürzung der geistlichen Hülfe und trok der polizeilichen Verfolgungen sind die Arbeitszeit kommt in erster Linie in Frage. Die allgemeine Lage Streifenden, wie wiederum die gestrige Versammlung bewies, durch des Streits fann als sehr günstig bezeichnet werden. Die Unter- aus nicht entmutigt, sondern fest entschlossen, einmütig im Kampfe nehmerpreffe sucht durch unwahre Darstellungen über den Streit auszuharren, bis ein annehmbares Ergebnis erzielt sein wird. Der Streit erstreckt sich gegenwärtig auf folgende Firmen: ihre Leser zu täuschen. So wird in der Fachzeitung der Tischlermeister" die Zahl der Streifenden auf 3500 angegeben, und in einer Hochstein u. Weinberg, Wassertorstraße, Friedheim u. Sohn, Holzs Fabrit, wo nicht alle Arbeiter in den Streit traten, sollen die übrigen marktstraße, Bernhard u. Ko., Wilhelmstraße, Böhme, Reichenberger Während somit der Streit und die Aussperrung andauern, hat ausgesperrt worden sein. Beide Behauptungen sind unwahr. Es straße, Schwertfeger, Reinickendorferstraße, Hagelberg, Mariender Metallarbeiter- Verband mit denjenigen Firmen, die sich bereits befinden sich nur etwa 1700 Klavierarbeiter im Streit, und von straße, Lange u. Wundsch, Fennstraße, Prager u. Loyda, Hagels im Vorjahre zum Abschluß eines Tarifes für die Gürtler und Drücker einer Aussperrung ist gar keine Rede. Im Gegenteil. Die vom bergerstraße, Schäfer u. Scheibe, Ritterstraße, Heymann u. Schmidt, bereit zeigten, eine neue Vereinbarung getroffen, wodurch das Tarif- Streit betroffenen Fabrikanten geben sich die größte Mühe, ihre Schönhauser Allee , Finkenrat, Schlesischestraße, Littauer u. Boysen, verhältnis auch auf die übrigen Brauchen der in der Arbeiter wieder in die Werkstellen zu loden. Durch Briefe an die Stalizerstraße, Hellriegel, Kochstraße, Griebnih, Dragonerstraße, Gelbmetallindustrie tätigen Arbeiter übertragen wird. Streikenden sowie durch Zeitungsinserate suchen die Unternehmer Sehne, Weinmeisterstraße, Kittelmann u. Wegner, Alexanderstraße. Auf Wunsch der Arbeitgeber hat die beiderseitige Schlichtungs- Arbeitswillige zu werben. In den Inseraten werden Versprechungen Diese Firmen sind als gesperrt zu meiden. tommission in friedlicher Verständigung nunmehr einen gemacht, die tatsächlich nicht erfüllt werden. Einzelne Streitbrecher, Tarifvertrag für die gesamten in der Gelb die sich durch solche Inferate verlocken ließen, waren sehr enttäuscht, In der mechanischen Schuhwarenfabrik von G. Reischel in als sie den zugesicherten Lohn nicht erzielten. Die Firma Neumetallindustrie Berlins und Umgegend be= fchäftigten Arbeiter meher sucht jetzt Tischler und Polierer, denen sie Anfangslöhne Frankfurt a. O. sind nunmehr nach Verlauf der Kündigungsfrist von einer Woche sämtliche Arbeiter in den Ausstand eingetreten. ausgearbeitet, der am 4 Oftober vor dem Gewerbegericht abgeschlossen bon 27 m. verspricht. Wenn die ausständigen Arbeiter so gestellt Die Ursachen des Konflikts liegen in der felt einiger Zeit ein ist und vom 10. Oftober bis zum 1. September nächsten Jahres gewesen wären, dann hätten sie gar nicht daran gedacht, sich dem getretenen Verschlechterung der Arbeitsverhältnisse bei den Zwidern. Gültigkeit hat. Wird der Vertrag nicht vier Wochen vor seinem Ab- Streit anzuschließen. Man sieht hier also wieder, daß den Streit- um den dadurch hervorgerufenen Ausfall im Wochenlohn, welcher In den allgemeinen brechern mehr versprochen wird, als die Streitenden fordern. bis zu 3 M. beträgt, wieder auszugleichen, forderten die Zwider Tauf gekündigt, fo läuft er ein Jahr weiter. Bestimmungen" ist die Arbeitszeit auf neun Stunden täglich fest. Eine durch und durch unwahre Behauptung über die Löhne der eine Lohnerhöhung von 6 Pf. pro Paar. Diese Forderung wurde gesetzt. Ueberstunden dürfen nur im äußersten Notfall gemacht Klavierarbeiter stellt die Musikinstrumenten- Zeitung" auf. Sie vom Fabrikanten abgelehnt, ebenso die Vermittelung der Gau werden und sind dann mit 25 Prog. Aufschlag zu vergüten. Es ist fommit infolge einer gang willfürlichen Gruppierung von Angaben leitung, letztere mit der Motivierung, daß die Statuten des nicht gestattet, lleberstunden machen zu lassen, sobald noch die Mög- der berufsgenossenschaftlichen Statistit zu dem Resultat, daß die abritanten Verbandes Verhandlungen mit an. lichkeit besteht, neue Arbeiter einzustellen. Bei eintretendem Arbeits- Berliner Klavierarbeiter einen durchschnittlichen Tagelohn von Beren Personen als den beteiligten Arbeitern mangel foll, bebor Entlassungen vorgenommen werden, die Arbeits- 6,84 M. erzielen. Diese Angabe widerlegt sich schon durch die TatAusnahme von 2 Personen sämtlich Mitglieder des Verbandes der zeit möglichst bis auf sechs Stunden pro Tag verkürzt werden. Der sache, daß die Klavierarbeiter gegenwärtig streifen, um nur einen nicht zuließen". Im Ausstand befinden sich 73 Personen, mit Schuhmacher Deutschlands . Da es nicht ausgeschlossen erscheint, daß Mindestverdienst muß, gleichviel ob in Lohn oder Afford gearbeitet Mindestlohn von 27 M. pro Woche zu erhalten. wird, unter allen Umständen erreicht werden. Ferner sind Be Klaviaturarbeiter wirkt auf die allgemeine Lage der Bewegung in- auch die Arbeiter der übrigen Fabriken durch diese Bewegung in Mit stimmungen über die Lohnzahlung, die sanitären Berhältnisse folie fofern günstig ein, als der Mangel an Klaviaturen auch diejenigen leidenschaft gezogen werden, so ist der Zuzug von Fabrit- Schuh. über die Schlichtung von Differenzen getroffen. Der Mindestverdienst abriten ins Stocken bringt, wo bisher noch weiter gearbeitet wurde. Zentralverband der Schuhmacher Deutschlands . pro Stunde ist wie folgt festgesept: Für Drüder, Silberpolierer und Besonders trifft das für die Fabrit von Bechstein zu. Dort haben machern nach Frankfurt a. O. streng fernzuhalten. Werkzeugschlosser 60 Pf., Schleifer 55 Pf., Gürtler, Former, sich bekanntlich die Arbeiter dem Streit noch nicht angeschlossen, weil Schmelzer, Klempner, Mechanifer, Schnittarbeiter, Schloffer, Gal- ihnen für den 12. Oktober Verhandlungen seitens der Betriebsbaniseure und Dreher 50 Pf., Bestoßer 48 Pf., Sernmacher und leitung in Aussicht gestellt sind. Jezt macht sich bei Bechstein bereits Berleger 45 Pf., Hülfsarbeiter 40 bis 42% Pf. Bei Ausgelernten ein Mangel an Klaviaturen bemerkbar, denn die für Bechstein resp. noch nicht genügend Gingearbeiteten find Ausnahmen vor liefernde hiesige Klaviaturenfabrik befindet sich im Streit, und daß Bechstein aus seiner Pariser Bezugsquelle teine Klaviaturen gesehen. bekommt, dafür wird die Streilleitung sorgen. Schließlich ersuchte der Rebner die Ausständigen, als Streifpoften ihre Schuldigkeit zu tun. Wenn es gelingt, den Zuzug aus den Fabriken fern zu halten, dann müssen die Forderungen der Arbeiter bewilligt werden, und der Streit wird mit einem Siege in nächster Zeit beendet werden Nach reger Diskussion, die sich ita Sinne des Referats bewegte und der Grwartung Ausdruc gab, daß er Streit den gewünschten Erfolg haben werde, wurde folgende Meiolution angenommen:
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Dieser Tarifvertrag hat gegenwärtig für ca. 150 Betriebe Gültigkeit einschließlich derjenigen, die ihn bei dem jeßigen Streit anerkannt haben. Allein der Umstand, daß die tariffreundlichen Unternehmer selbst darum erfuchten, das Vertragsverhältnis, das fich bisher nur auf die Gürtler und Drüder bezog, auch auf alle übrigen Branchen der Industrie auszudehnen, beiveist zur Genüge, wie töricht die Feindschaft der Kühnemänner gegen Tarifverträge ist. Aller Voraussicht nach aber werden die Herren Metallwarenfabrikanten diesmal wohl den vorliegenden Tarif wohl oder übel anerkennen müssen.
Die Aussperrung der Möbeltischler.
fönnen.
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Achtung, Mufifinstrumenten- Arbeiter!
Der Streit der
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Deutfches Reich.
Der allgemeine Bauarbeiterausstand in Bremen ist mun vollends beendet. Wie uns ein Privattelegramm von dort meldet, beschlossen gestern auch die Zimmerer die Aufnahme der Arbeit.
Husland.
Tischler, Achtung! Der Möbelfabrikant O. Munt in Arnheim ( Holland ) sucht in den Zeitungen tüchtige Tischler, besonders hofft er folche auch aus Berlin zu erhalten. Nach einem Bericht der Organi tion der Tischler in Arnheim an den Sekretär der Internationalen Union der Holzarbeiter sind die Löhne und sonstigen Arbeitsbedingungen bei Munt so miserabel, daß es sich für jeden Tischler den Zuzug nach Arnheim fernzuhalten. bringend empfiehlt, jedes Arbeitsangebot desselben abzulehnen und
Letzte Nachrichten
und Depeschen.
Aus der Frauenbewegung. Die Versammelten nehmen Kenntnis vom Bericht ter Streitleitung und erklären, an den gestellten Forderungen unter allen im- Achtung! Dienstag, den 11. Oftober, abends 82 Uhr, findet ständen festzuhalten und nicht eher auf ihre Pläge zurückzukehren, in den Arminhallen, Kommandantenstraße 20, die Berichterstattung Wer etwa erwartet hatte, daß am Sonnabend, mit Schluß der bis die Forderungen von den Unternehmern anerkannt sind. Die von der Frauen- Konferenz und vom Parteitag in Bremen statt. Die Vertrauenspersonen. borigen Woche, die Aussperrung einen größeren Umfang annehmen Versammelten erklären ferner, daß der Vorwurf, durch diesen Streil würde, der hat sich getäuscht, wenn auch die Zahl der am Sonn- werde seitens der Arbeiter der Ruin der Berliner Pianoforteabend Ausgesperrten erheblich größer war wie an einem der vor- Industrie herbeigeführt, auf die Fabrikanten zurückfällt, indem sie hergehenden Tage. Am Sonnabend wurden aus 16 Werkstellen ungelernte Arbeiter, welche die Fabrikanten unter falschen Vor88 Tischler, die dem Holzarbeiter- Verbande angehören, ausgesperrt. spiegelungen zu gewinnen juchen, an die Plähe der Streifenden Bei der Firma Rimmel find bis jetzt von 78 Tischlern 6 und bei stellt. Dem laufenden Publikum wird durch diese Machination der der Firma Klug von 60 Tischlern einer ausgesperrt. Von Zelder größte Schaden zugefügt. 11. Plathen hatten sich am Montag beim Holzarbeiter- Verbande 17 Ausgesperrte gemeldet. Bei dieser Firma find auch ungelernte Arbeiter und unorganisierte Tischler ausgesperrt worden, so daß die Bahl, welche von Unternehmerseite als bei Zelder u. Plathen ausgesperrt schon in der vorigen Woche angegeben wurde, nunmehr er reicht sein kann. Acht Holzbearbeitungsmaschinenarbeiter, die bei der Firma 2ühr Herr Hoftischlermeister Groschkus. schickt uns folgende Be- u. Wiese, Rüdersdorferstr. 28, beschäftigt waren, haben am Montag, die Arbeit niedergelegt. Die genannte Firma hat den Betrieb erst fürzlich von dem vorigen Inhaber Richter übernommen. Bei Nichter Lühr u. Wiese ließen es in der ersten Woche nach der Uebernahme des berrichte die tarifmäßige Arbeitszeit von 32 Stunden in der Woche. Betriebes noch bei derfelben Arbeitszeit, jept verlangten sie aber, daß die Maschinenarbeiter 5812 Stunden arbeiten sollten. diesem Grunde erfolgte die Arbeitsniederlegung. Der Betrieb von Lühr u. Wiese ist gesperrt.
richtigung:
Auf Grund des§ 11 des Gesetzes über die Presse vom 7. Mai Nr. 235 Ihres Blattes unter der Ueberschrift" Die Aus1874 ersuche ich Sie um folgende Berichtigung der Notiz, die Sie in sperrung der Berliner Tischler" über meine Firma 1. Es ist absolut unwahr, daß ich mich f. 3t. dem bei der Firma W. Kümmel im vorigen Jahre unter Zuziehung der Herren Rahardt und Plathen festgesetzten Modus angeschlossen habe.
brachten.
2. Es streifen bei mir 180 Tischler, Poliere, Bildhauer, Beizer und Drechsler, während es nach Ihrem Bericht erscheint, als wenn mein Betrieb nicht gesperrt ist. J. Groschkus, Softischlermeister.
Alle den Streit der Klavierarbeiter betreffenden Nachrichten bitten wir unverzüglich dem Streitbureau, Engel- llfer 15, zu überDie Streifleitung.
mitteln.
Aus
Der Streit der Luguspapier= Arbeiter und Arbeiterinnen.
F
der Würzberger über den Stand des Streits berichtete. Er
Zusammenbruch einer Wiener Textilfirma. Wien , 10. Oftober.( W. T. B.) Die„ Wiener Allgem. Zeitung" meldet: Der Mitinhaber der Textilfirma S. Taussig in Wien , Vittor Tauffig, hat sich heute vormittag erfchoffen; gleichzeitig hat ein zweiter Gesellschafter der Firma, Otto Taussig , Wien verlaffen. Sein gegenwärtiger Aufenthalt ist unbekannt. Das Motiv zum Selbst. morde Vittor Tauffigs liegt in dem finanziellen Niedergange der Firma, die bereits ihre Insolvenz angemeldet hat. Es verlautet auch, baß Otto Taussig furz vor seiner Abreise größere Beträge, welche die Firma ausstehen hatte, eigenmächtig erhoben hat. Insolvenz find verschiedene Baumwollspinnereien und Webereien mit ist lediglich der Wiener Bankverein mit einem geringeren Betrage interessiert, für den er vollkommene Deckung hat. größeren Beträgen beteiligt; von den großen Wiener Bantinstituten
An der
Der flüchtige Mitinhaber der Firma S. Taussig, Otto Taussig , hatte hinter dem Rücken seines Bruders etwa 700 000 kronen einfassiert; die Passiven der Firma belaufen sich auf Millionen. Die Verfolgung Otto Taussigs ist eingeleitet. Vom oftafiatischen Kriegsschauplage.
Gestern nachmittag fand im großen Saale des Gewerkschaftshauses Tolio, 10. Oftober.( Meldung des Reuterschen Bureaus".) eine sehr zahlreich besuchte Versammlung der Streifenden statt, in Wie verlautet, fonzentrierten die Japaner fürzlich ihr Feuer von wies darauf hin, daß bei der Firma Stange eine Einigung erzielt der Land- und Seeseite auf den Westhafen von Port Arthur, um Herr Groschkus hat, wenn man sich an die Worte und nicht an worden ist, daß dagegen die übrigen Firmen noch keinerlei Entgegen die russische Flotte zu vernichten; es gelang ihnen, drei Schiffe, den Sinn des von uns Gesagten hält, recht. Er hat sich dem für den kommen gezeigt haben, und daß der Direktor der großen Firma deren Namen und Klasse bisher nicht bekannt ist, zum Sinten zu bringen. Kümmelschen Betrieb vereinbarten Modus: bei Anfertigung neuer Hagelberg, Dr. Gerschel, die Kommission, die der Streifarbeit Grubenunglück. Muster den Lohn zu garantieren nicht angeschlossen, wegen bei ihm vorstellig wurde, barsch abgewiesen habe, worauf es Bachmut( Gouv. Jekaterinoslaw), 10. Oktober. ( W. T. B.) sondern er ist Herrn Kümmel mit der Einführung der Lohngarantie auch bei diefer Firma zu einer Arbeitsniederlegung gekommen ist. borangegangen. Am 26. September 1908 schloß Herr Wie es scheint, rechnen manche Arbeitgeber darauf, daß den Auf dem Wosnesenschen Bergwerke riß in einer Tiefe von 80 Faden Groschkus mit den Arbeitern seines Betriebes eine Vereinbarung ab, Streifenden die Mittel ausgehen werden. Die Gefahr ist jedoch nicht das Aufzugsseil eines Förderforbes. Von 12 Bergleuten, die mit dem welche schriftlich figiert wurde. Der dritte Absatz dieser Vereinbarung vorhanden. Nach dem Berichte, den der Referent gab, sind bis jest Korb hinabstürzten, wurden 9 getötet. Wie festgestellt ist, ist der 14 674 M. an Streifunterstützung ausgezahlt worden, ohne daß Aufzug nicht in Ordnung gewesen.
lautet: