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Nr. 242. 21. Jahrgang.

2. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt.

Auslassungen stellt, die durch die Norddeutsche Allgemeine Zeitung"

Freitag, 14. Oktober 1904.

Berliner   Partei- Angelegenheiten. veröffentlicht und von uns in unserer Mittwochnummer besprochen macht Stadtverordneter Dr. Hugo Preuß in Sachen des Schul­

Das Herbstfest des Wahlvereins. Nicht am Sonntag, wie irrtümlich gemeldet, sondern Sonnabend abend 81/2 Uhr wird das Herbstfest des Wahlvereins für den ersten Wahlkreis in den Armin= hallen abgehalten.

Blankenfelde  . Wahlverein, Bezirk Pankow  . Die Mitglieder- Ver fammlung wird auf Sonntag, den 23. d. M. verlegt.

Lichtenberg  . Sonnabend veranstaltet der Wahlverein ein Künstler Konzert mit darauffolgendem Tanz. Mitwirkende find das Berliner Sinfonie- Orchester, Dirigent M. Fischer, der Geigenvirtuose Herr Alfred Wittenberg   und der Rezitator Herr C. Albert Stripp. Anfang des Konzerts 8 Uhr. Billetts sind in den Bahlstellen und bei den Bezirksführern zu haben.

Rixdorf. Den Parteigenossen wird die Bibliothek des Wahlvereins in Erinnerung gebracht, die in der letzten Zeit be­deutend erweitert wurde, so daß ihre Benutzung aufs beste empfohlen werden kann. Die Ausgabe der Bücher geschieht unentgeltlich wochentags von 4-8 Uhr nachmittags in der Parteispedition, Bring Handjerystr. 7, im Laden.

Stralau. Der Wahlverein hält Sonntag, nachmittags 2 Uhr, feine Generalversammlung bei E. Gursch, Alt- Stralau 5, ab. Genosse Sonnenburg gibt den Bericht vom Bremer  Parteitag. 4

Der Wahlverein von Zernsdorf   und Umgegend hält am Sonn­tag, den 16. d. M., nachmittags 3 Uhr, seine Generalversammlung bei Schulz ab.

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Lokales.

Die Stadtverordneten über den Straßenhandel.

worden sind. Herr Kirschner sagt:

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Einen Vorschlag, der unseres Erachtens seine Bedenken hat, konflikts. Er schreibt am Schluß eines in der Berliner Zeitung  " veröffentlichten Artikels:

Der Kernpunkt der Frage wird in jenen Ausführungen nicht Schon der Minister Mühler hat in einer Verfügung von 1864 getroffen. Wenn darin unter anderem gesagt ist, es sei durchaus die Eventualität besorgt ins Auge gefaßt, daß die städtischen Schul­nicht geltendes Recht in Preußen, daß die öffentlichen Volksschulen, deputationen sich auf das Gebiet einfacher Verwaltungsdeputationen insoweit sie von politischen Gemeinden unterhalten werden, zurückziehen und so eine Lücke in die Schulorganisation reißen als Gemeinde- Anstalten lediglich der Kommunalaufsicht unter­fönnten. Hier liegt in der Tat das letzte Mittel der Abwehr: ſtehen so ist das ja niemals bestritten worden. Im Gegenteil Verzicht der Städte auf jede Mitwirkung ihrer Organe bei haben wir das Aufsichtsrecht des Staates selbstverständlich stets den Funktionen, die der Staat mit Unrecht als sein Monopol anerkannt. Aber der jetzt schwebende Konflikt kommt gar nicht ufurpiert; reinliche Scheidung von staatlich und städtisch auf das Aufsichts-, sondern auf das Verwaltungsrecht hinaus. Daß der Staat nur das Aufsichtsrecht besitzt, geht doch schon aus in der Schulorganisation! Der preußische Staat faun ja viel; er der Bestimmung hervor, daß die Genehmigung des Provinzial­versuche einmal, das Berliner   Schulwesen ohne jede Hilfe der städtischen Schuldeputation und der städtischen Schul- Kom Schulkollegiums vorher" eingeholt werden muß. Die Regierung missionen zu verwalten. Wenn er es ebenso gut fann wie die beruft sich ferner auf den§ 18 der als gesetzliche Norm Selbstverwaltung, dann ist deren Ueberflüssigkeit bewiesen; wenn geltenden Regierungsinstruktion vom Jahre 1817. Der Paragraph nicht, wird er lernen, das Recht der Selbstverwaltung zu achten. besagt allerdings, daß die Direktion und Aufsicht über alle Nach unserer Meinung wäre durch den Streit der etwa 3000 öffentlichen und Privatschulen und die Verwaltung fämtlicher in Betracht kommenden Berliner   Bürger für die Sache der Stadt äußeren Schulangelegenheiten der staatlichen Aufsicht untersteht. nicht s gewonnen. Die Regierung würde im gedachten Aber die gestrigen Ausführungen verschweigen, daß nach jener alle feineswegs die Einrichtung aufheben, die auch von Herrn Instruktion diese Bestimmung nur borbehaltlich der Vermögens Preuß   den Tatsachen zum Troß noch Selbstverwaltung genannt rechte der Gemeinde Geltung haben soll. Wenn endlich von mehr wird. Sie würde nichts tun und auch weiter nichts zu tun brauchen, jährigen Versuchen gesprochen wird, auf dem Wege vertraulicher, als etwa die Lakaien, Hoflieferanten 2c., die heute die kleine, aber persönlicher Verständigung eine Beseitigung jener Mißstände zu allen Schandtaten bereite Antisemitengarde bilden, an herbeizuführen", so ist das insofern richtig, als der Herr Kultus bie Stelle der Streifenden zu setzen. Die Antisemiten warten ja minister, wenn wir uns auf Festen, bei Diners oder sonst förmlich darauf, auf solche umlautere Manier sich wieder wichtig begegneten, das Gespräch auf diese Sache brachte nnd mich machen zu können. ersuchte, den nunmehr gemaßregelten Vereinen Keine Arbeiter- Wochenkarten vorrätig. Ein Leser schreibt uns: doch die Schullofale zu sperren. Ich betrachtete as am Montag voriger Woche die im Vorort Spindlersfelde dies als einen persönlichen Wunsch, der nur mir persönlich vorgetragen wurde. Ich nahm daher wohnenden Arbeiter sich ihre Wochenkarte auf dem dortigen Bahn­amtlich von derartigen Aussprachen ebensowenig Kenntnis wie hofe lösen wollten, erhielten sie am Schalter die Antwort, daß keine von den Briefen, die der Herr Kultusminister an mich mit dem solche Karten vorrätig seien. Die Fahrgäste waren gezwungen, sich gleichen Ersuchen richtete. Weder von diesen mündlichen noch von für 20 Bf. eine Karte nach Berlin   zu kaufen und ebenso eine für den schriftlichen Auseinandersetzungen des Herrn Ministers habe die Rüdfahrt. Man follte denken, daß auch auf einer Vorortstation ich dem Magistrat Kenntnis gegeben, da ich sie, wie bemerkt, für fich derartige Versehen vermeiden lassen. Wünsche rein privaten Charakters betrachtete."

Diese

schaften des Trains und Handwerker, welche bereit sind, zur Schutz­truppe in Südwestafrita überzutreten, werden hierdurch aufgefordert, sich an den Wochentagen zwischen 11 und 1 Uhr bei ihrem Bezirks­lichst zahlreiche Meldungen find erwünscht." feldwebel zu melden. Kosten dürfen hierdurch nicht entstehen. Mög­

Die Feinde der Straßenhändler haben Anlaß, in Sack und Asche zu trauern. Sie haben in der gestrigen Sitzung der Stadtverordneten eine böse Niederlage erlitten. Es ist ihnen nicht gelungen durchzu­sezen, daß in der Stadtverordneten Versammlung sich eine Mehrheit bereit finden ließ, der berüchtigten Polizeiverordnung zur Südafrika   steht schlecht im Kurs. Von neuem erlassen die Be­Die juristischen Darlegungen des Oberbürgermeisters entsprechen zirkskommandos folgenden Säulenanschlag: Mannschaften des Be­Regelung des Straßenhandels beizustimmen. Die dem Standpunkte, den der Magistrat in seinem mit dent Provinzial- urlaubtenstandes aller Waffen, besonders aber Artilleristen, Mann­Stadtverordneten- Bersammlung hat zwar nach Ansicht des Polizei Schulkollegium geführten Briefwechsel eingenommen hat. Neu ist präsidiums in dieser Sache überhaupt nicht mitzusprechen. Sie ist aber, was er über die vom Stultusminister unternommenen Versuche trotzdem damit bemüht worden; aber sie hat dem Polizeipräsidenten einer vertraulichen, persönlichen Verständigung" erzählt. nicht den Gefallen getan, ihm einen Teil der Verantwortung für das Mitteilungen lassen darauf schließen, daß die Regierung selber Zustandekommen dieser sogenannten Regelung" des Straßenhandels ihre Position feineswegs für unangreifbar hält. Sie abzunehmen. hat die Vorsicht gebraucht, es zunächst einmal mit vertraulichen Schon vor zwei Jahren war das Polizeipräsidium abgefallen. Winten zu versuchen. Man hätte nicht zu dieser Hintertreppen- Taftit Es kam dann ein neuer Entwurf der geplanten Verordnung, gegriffen, wenn man nicht von früher gewußt hätte, wie rasch die dem man ein paar Abschwächungen eingefügt hatte, um ihn schmac- Insaffen des Berliner   Rathauses bereit sind, auf solche Winke einzu­hafter zu machen. Der Stadtverordneten- Ausschuß, dem dieser neue gehen. Diesmal ist der Plan allerdings mißglückt. Herr Kirschner Entwurf zu erneuter Prüfung überwiesen worden war, hat auch wollte nicht fapieren und nahm amtlich keine Kenntnis" von den feierseits noch einige Milderungen vorgeschlagen, in der Hauptfache ihm applizierten freundschaftlichen Rippenstößen. Da mußte denn aber hat er sich einverstanden erklärt mit dem, was das Polizei­präsidium wünscht. zur offenen Gewalt geschritten werden. Der Ausschuß berichtete gestern an das Plenum, und zwar durch den Mund des Hausagrarierführers anderes mit wünschenswerter Deutlichkeit erkennen. Der Vorstoß der Die von Herrn Kirschner gegebene Darstellung läßt noch ein Wallach, der im Auftrage der Ausschuß Mehrheit die 3uRegierung gilt diesmal nicht so sehr den Stadtgemeinden und ihrer stimmung zu der Verordnung mit den erwähnten Aenderungen Selbstverwaltung, als jenen Vereinigungen, deren politische bezw. empfahl. dem allgemeinen staatlichen Interesse widerstreiten". religiöse Haltung, wie das Provinzial- Schulfollegium so, schön sagt,

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Eine Wendung im Schulfonflikt?

Die wiederholte Aufforderung zeigt, daß in der von der deutschen Kolonialpolitik ja nie besonders erbaut gewesenen Arbeiterschaft auch jetzt feine große Luft herrscht, über Land und Meer ins heiße Afrika   zu ziehen. Aber es gibt unter den sich gebildet nennenden Allbeutschen, unter den an Zahl gar nicht geringen Mitgliedern wollen diese Herrschaften hier, wo Not am Mann ist, denn nicht des Flottenvereins doch Kolonialschwärmer die schwere Menge. sollen diese Herrschaften hier, wo Not am Mann ist, denn nicht die von ihnen gepriesene Sache eintreten? einmal Courage an den Tag legen und mit dem Leben für

Eine beherzigenswerte Warnung veröffentlicht das Polizei­Verlegungen von Personen sind in der lezten Zeit durch das Er­präsidium in folgender Bekanntmachung: Bahlreiche Brände sowie plodieren von Apparaten verschiedener Art( Lampen, Kochmaschinen, Plätteisen), welche mit leicht entzündlichen Brennstoffen, wie Benzin, Es Dieser Vorschlag wurde von der sozialdemokratischen Fraktion Petroleum, Spiritus gespeist werden, hervorgerufen worden. steht fest, daß in den weitaus meisten Fällen die Ursache der Ey und auch von einem Teil der Freifinnigen mit derselben Energie, plosion nicht in der mangelhaften Bauart oder in dem unzuver­wie vor zwei Jahren, bekämpft und es gelang, ihn dem Beschluß lässigen Funktionieren der Apparate zu suchen war, sondern in der des Ausschusses zum Trotz zu Fall zu bringen. Die Debatte er­Genoſſe jene Brennstoffe benutzt werden. Die Tatsache iſt zwar allgemein be öffnete unser Genosse Singer, der die vom Ausschuß- Bericht Artikel, in dem sie die schlechte Sache der Regierung zu verteidigen fannt, daß das Nachfüllen von Benzin, Petroleum, Spiritus in offene Die Norddeutsche Allgemeine Zeitung" bringt abermals einen großen Sorglosigkeit und Leichtfertigkeit, mit der in vielen Haushalten erstatter Wallach vorgetragenen Scheingründe in ihrer ganzen Halt fucht. Zum Teil geschieht dies mit Geschick, insoweit wenigstens, als Flammen, sowie das Umfüllen aus einem Gefäß in ein anderes in der Tofigkeit aufdeďte. Dem beliebten Argument, daß die Rücksicht auf sie auszugsweise die am 3. Januar 1889 vom Stadtschulrat Nähe einer offenen Flamme fehr häufig zu Explosionen führt, doch den Verkehr die Regelung" des Straßenhandels erfordere, fetzte Dr. Bertram gehaltene Rede abdruckt, worin die damalige Maß scheint der Unfug unausrottbar zu sein. Es ist notwendig, daß die Singer den Nachweis entgegen, daß es die 2 adeninhaber und regelung der Freireligiösen Gemeinde mit den heute von der Re- Haushaltungsvorstände ihre Familienangehörigen und ihr Dienst­die Hausbesizer gewesen sind, die zuerst und am lautesten um gierung beliebten Phrasen in der Stadtverordneten- Bersammlung personal von Zeit zu Zeit immer wieder auf die großen Gefahren ihrer Interessen willen gegen den Straßenhandel schrieen. Diesen verteidigt wird. Im übrigen geht ein wunderliches Winden und hinweisen, in die durch fahrlässiges Umgehen mit den erwähnten Interessenten wolle man Tausende von kleinen Leuten opfern, die Drehen durch den Tert. So heißt es an einer Stelle: Brennstoffen Leib und Gut aller Hausbewohner gebracht werden sich im Straßenhandel mühsam ihr Brot verdienen. fann. Ein Mittel, den Gefahren vorzubeugen, liegt in der Bes Das Provinzial- Schulkollegium in Berlin   hat seiner Genußung von Gefäßen aus verzinntem oder verzinktem Blech mit nehmigung nur solche Fälle vorbehalten, in welchen es sich um doppelt gefalzten Nähten, die durch eine Verschraubung mit Sicher die Ueberlassung von Schulräumen an politische Vereine oder heitsventil oder Schmelzpfropfen luftdicht geschlossen sind. Die Ans an folche Religionsgesellschaften handelt, denen nicht die Rechtsschaffung dieser Gefäße, welche von mehreren Firmen in den Handel fähigkeit verliehen ist. Für alle übrigen Fälle hat fie der gebracht worden sind, wird dringend empfohlen. Natürlich darf auch Stadtschuldeputation die selbständige Entscheidung überlassen. bei Benutzung solcher Gefäße Vorsicht nicht außer acht gelassen Hierin ist eine unzulässige Beschränkung der Bewegungsfreiheit der werden. Berliner   städtischen Verwaltung nicht zu erblicken. Im Gegen­

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Für die Polizeiverordnung sprach im Auftrage des größeren Teiles der Alten Linken" Herr Galland, der dabei im ernſteſten Ton unter dem schallenden Gelächter der Sozialdemokraten die Er­tlärung abgab, seine Freunde seien weit entfernt, dem Straßen­handel Schwierigkeiten bereiten zu wollen. Den Standpunft einer Minderheit der Alten Linken" vertrat Herr Sonnenfeld. Er bertvarf die Polizeiverordnung, aber sofort erhob sich aus den Reihen der Mehrheit dieser Fraktion ein neuer Kämpe, Herr Fähndrich. Dieser Herr hielt unter unaufhörlichen Heiterkeitsausbrüchen seiner Zuhörer eine wahre Kapuzinade gegen den Straßenhandel. Wenn ich Polizeipräsident von Berlin   wäre", rief er aus- aber eine Lachsalve verschlang den Nachsatz. Wir regen uns um diese Frage auf", schalt er zum Schluß- und wieder versant der Nachsatz in einem homerischen Gelächter. 18

Zu den Gegnern der Polizeiverordnung gehört die Sozial­Fortschrittliche Gruppe", deren Redner Herr Ilstein den ab= lehnenden Standpunkt einnahm, für den sich die Versammlung im

teil ist es richtiger, daß gerade in den angeführten Fällen, wo der Abonnements- Verteuerung ein Herz und eine Seele. Minister Regierung und Straßenbahn sind, wie immer, so auch in Sachen leicht 8 weifel hervortreten können, die Aufsichtsbehörde vor

der Genehmigungserteilung angerufen wird. Ein nachträg- b. Budde hat an den Vorstand des Berliner   Verkehrs. liches Einschreiten fäme in solchen Fällen meist zu spät. bereins folgendes Schreiben gelangen lassen:" Nachdem ich auf Auch verursacht die nachträgliche Aufhebung einer einmal erteilten Grund der mir gefeßlich zustehenden Befugnisse den Inhalt der Be­Genehmigung stets Weigerungen und Verstimmungen. schwerden vom 28. und 29. vorigen Monats über die Erhöhung der Gerade bei dem jetzt in Berlin   schwebenden Streite zeigt es sich Abonnementspreise der Großen Berliner   Straßenbahn, der Berlin­deutlich, wie viel größere Schwierigkeiten ein nachträgliches Ein- Charlottenburger   Straßenbahn, der Westlichen Berliner   Straßen­schreiten der Schul- Aufsichtsbehörde bereitet. Auch bezüglich dieses bahn in tatsächlicher und rechtlicher Beziehung geprüft habe, habe Punktes stellt sich hiernach das Verfahren der staatlichen Unter- ich te i nen Anlaß gefunden, den Bescheid des Herrn Polizei. richts- Verwaltung als durchaus fachlich und zweckmäßig dar. präsidenten hierselbst vom 28. b. M. aufzuheben oder zu ändern. Man kann nichts anderes annehmen, als daß diese gewundene v. Budde." Der Borstand beabsichtigt, wie verlautet, gestützt auf Jahre 1902 erklärt hat. Nach ihm schickte die Alte Linke" wieder Verteidigung auf eine Verlegenheit der Regierung hindeutet, die neu bekannt gewordene Tatsachen, eine weitere Eingabe an den einen Freund der Verordnung ins Treffen, Herrn Haberland. aus einer schlechten, nicht mit Vernunftgründen, sondern nur mit Minister zu richten. Was sollte er Neues vorbringen? Die Sache sei ja gar nicht so brutaler Gewalt zu behauptenden Position gern wieder heraus liner Straßenbahngesellschaft, die in erster Instanz zugunsten der In der Feststellungsklage des Magistrats gegen die Große Ber­schlimm, tröstete er; die Polizei wolle sich durch die Verordnung nur möchte. Vor allen Dingen, was soll der Satz bedeuten, daß Stadt Berlin   entschieden ist, hatte die Gesellschaft Berufung ein­ihre Arbeit erleichtern. Für die Neue Linke" erklärte fich Herr städtische Schulräume ohne Genehmigung des Provinzial- Schul- gelegt und war vom Stammergericht neuer Termin auf den Rosenow gegen die Verordnung; Herr Mommsen empfahl sie follegiums nicht an Religionsgesellschaften, denen die 10. Dezember d. J. anberaumt worden. Dieser Termin ist auf­namens seiner Freunde dem Wohlwollen der Versammlung. Nachdem techtsfähigkeit fehlt, abgelassen werden sollen? Die gehoben worden. Der vierte Zivilsenat, dem nun die Sache über­dann Herr Cassel noch einmal den Standpunkt der Minderheit Rechtsfähigkeit fehlt doch der Freireligiösen Gemeinde nicht! wiesen worden ist, hat den nächsten Termin auf den 5. Januar 1905 der Alten Linken" dargelegt hatte, hielt unser Genosse Zubeil Noch seltsamer ist der folgende Satz: eine fleine Nachlese und zeigte, welche bernichtenden Wirkungen die von der Polizei geplante Regelung" auf den Straßenhandel ausüben müsse.

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anberaumt.

Das Provinzial Schulfollegium hat die Bereitstellung von Ein weißer Rabe unter den Freifinnigen. Ueber:" Die heutige Gemeindeschulräumen nicht für Erwachsene, sondern nur zum Gesellschaftsordnung und der Liberalismus" sprach gestern Rechts­Zwede der für Jugendliche bestimmten Vorträge untersagt. anwalt Gottschalt im Fortschrittlichen Verein der Potsdamer Dem Antrag des Ausschusses stand gegenüber ein Antrag Lediglich die Verwirrung, welche durch die Verbreitung der Vorstadt. Ein Hauptfehler des Freisinns von heute sei die Zwei­Singer, unter Ablehnung des Ausschußantrages den Magistrat Lehren der Freireligiösen Gemeinde in Köpfen und Herzen fronten- Theorie: Sie habe Verwirrung in den Reihen der Wähler um Versagung seiner Zustimmung zu ersuchen. Die Sozial- Fort­jugendlicher Personen hervorgerufen wird, ist für das Vor- angerichtet und dazu geführt, daß bei Stichwahlen zwischen Sozial­gehen der Unterrichtsverwaltung bestimmend gewesen. schrittler" hatten einen Antrag Ulstein, sich erneut für den vor zwei demokraten und Antisemiten keine Wahlparole ausgegeben und Wir wissen nicht, ob die Freireligiöse Gemeinde es auf den infolgedessen der Antisemit gewählt wurde.( Buruf:" Furchtbar Jahren eingenommenen Standpunkt zu erklären, zurückgezogen und Versuch ankommen lassen wird, zum nächsten Sonntag ohne traurig!") Es gebe für den Freifinn nichts Widersinnigeres, als stimmten dann mit den Sozialdemokraten. Der Ausschußantrag Kinder wieder in die Gemeindeschule einzuziehen, aber es lohnte fich den Kampf für die bestehende Gesellschaftsordnung als seine Haupt­wurde abgelehnt, der Antrag Singer wurde angenommen. Herr Mommsen, den dieser Ausgang wurmte, entfesselte noch eine am Ende. Wir haben uns den sachlichen, aber entschiedenen Widerstand aufgabe zu betrachten. Das möge man den Konservativen über­laffen. Die Rechtsungleichheit, die Behandlung der Arbeiter, der lange Geschäftsordnungs- Debatte und erntete einen Heiterfeitserfolg. der Regierung", den die Norddeutsche Allgemeine" vor zwei Tagen an jüdischen Mitbürger usw., die polizeiliche Bevormundung, die Vor­Auf der Tribüne wurde der Gang der Verhandlung mit fündigte, denn doch etwas anderes ausgemalt, als er nach den hier herrschaft des Juntertums und des Klerikalismus trügen wahrlich Spannung verfolgt und die Verkündigung des Abstimmungs- Ergeb- abgedruckten Stellen des krausen Artikels aussehen soll. Wenn nicht nicht dazu bei, die bestehende Gesellschaftsordnung wirklich liberalen nisses mit einem Aufatmen der Erleichterung begleitet. Wird aber zu erwarten wäre, daß man morgen wieder aus einem anderen Loch Männern lieb und verteidigenswert zu machen. Selbst das gewissen der Magistrat sich den Stadtverordneten anschließen? Und wird Pfiffe, dann möchten wir bei der Regierung voraussetzen, daß sie jest Liberalen so heilige Privateigentum, das Erbrecht und die Familie das Polizeipräsidium sich nach den Wünschen der städtischen Behörden zu der Ansicht gekommen ist, sich in der Stärke ihres Gegners ge- feien nicht unantastbar. Die Gewalt und Wucht der deutschen   Ar­richter? irrt zu haben. Preußisch deutsche Staatsmarime ist es ja, mit beiterbewegung werde in liberalen Streisen noch vielfach sehr ber­ben Schwachen in aller Forsche, mit den Starten oder für fannt, als ein Wert weniger Seber angesehen. Hätte der start gehaltenen hingegen fanftmütig und von Herzen demütig Liberalismus seinerzeit die Arbeiterinteressen genügend wahr­Ueber den Schulkonflitt, der durch das Vorgehen des föniglichen umzugehen. Gäbe die Regierung zu, die Reichshauptstadt für stärker genommen, er wäre nicht heute so sehr an die Wand gedrückt. Er Provinzial- Schulfollegiums gegen den Berliner Magistrat herauf zu halten als bisher, dann würden ihr, sobald sich die Heiterkeit ob und mit der Sozialdemokratie gegen die Realtion kämpfen. Der müsse sich die törichte Furcht vor dem roten Gespenst abgewöhnen beschworen worden ist, hat Oberbürgermeister Kirschner sich von dem folcher schmeichelhaften Erkenntnis gelegt hätte, in den Reihen der Liberalismus müsse sozial sein oder er habe seine Rolle ausgespielt. Lokal- Anzeiger" ausfragen laffen. Herr Kirschner hat in seiner jest obstinaten Bürgerschaft vielleicht zahlreiche neue Freunde Der Berichterstatter, der diese Vereinsnachricht bringt, ber­Antwort dargelegt, wie der Magistrat sich zu den regierungsoffiziösen| erstehen' zeichnet am Schluß dieser Rede lebhaften Beifall. Troßdem ist

Freundschaftliche Rippenstöße.