Verein wurde deshalb beim Polizeipräsidium dahin vorstellig, daß
So liegen die Dinge. Heute aber bemüht sich der Freijinn, den zu fliegenden Klassen zusammenzufassen oder sie durch Umschulung dasselbe bei der Regierung auf eine Kasernierung der Dirnen in Sachverhalt zu verdunkeln und die öffentliche Meinung zu fälschen. an benachbarte Schulen abzuschieben. Nur unzufriedene, begehrliche einer einzigen Straße oder in wenigen abgelegenen Straßen Eine flägliche Gesellschaft! Eltern, wie sie in Berlin und zumal unter den Sozialdemokraten dringen möge. Auf diese Eingabe hat der Polizeipräsident erwidert, daß er bereit sei, die Wünsche der Hausbesizer, welche Berlogenheit. der Kreuz Zeitung ". Die schwere Beleidigung, anzutreffen sind, werden schon darüber räſonnieren und es einen „ Kreuz- Zeitung ". Standal nennen, wenn sie ihre Kinder mal eine Woche lang an auch er teile, bei der königlichen Regierung zu unterstügen. deren sich ein Staatsanwalt dieser Tage dem Bevollmächtigten des Metallarbeiter Verbandes gegenüber schuldig ge- jedem Vormittag für ein paar Stunden in solche Klassenzimmer macht hat, wird auch in der Kreuz- Zeitung " erwähnt. Aber in hineinpferchen lassen müssen. wunderlicher Darstellung: In einigen städtischen Lesehallen sind Bücher entwendet worden.
Aus der Frauenbewegung.
Der Frauen und Mädchen- Berein zu Schöneberg und Umgegend hielt am 10. Oftober seine regelmäßige Vereinsversammlung im Klubhause ab. Herr Dr. Chajes hielt einen Vortrag über Hygiene der Schule". Für die lehrreichen Ausführungen wurde dem Redner reicher Beifall gespendet. Leider war die Versammlung trok des lehrreichen Vortrages, der besonders den Müttern von großem Nußen war, nur schwach besucht. Nach der Diskussion wurde unter Vereinsangelegenheiten bekannt gegeben, daß auf allgemeinen Wunsch der Mitglieder ein Kränzchen arrangiert werden soll. Dasselbe findet am 12. November in Weimanns Klubhaus, Hauptstraße 5/6, statt. Das Vergnügen wird aus Tanz und Vorträgen von Mitgliedern bes stehen. Da es ein sehr billiges ist, der Eintritt inkl. Tanz nur 10 Bf. fostet, so bittet der Vorstand um recht rege Beteiligung an demselben. Auch werden die Mitglieder, welche verzogen sind, gebeten, ihre neue Adresse bei nächster Versammlung an die Kassiererin abzugeben. Die Versammlung wurde alsdann von der Vorsitzenden geschlossen.
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Cohen stand dieser Tage vor dem Berliner Schöffengericht Nur in wenigen Fällen ist es gelungen, die Täter zu ermitteln. wegen Vergehens gegen§ 153 der Gewerbe Ordnung. Er hatte Die städtische Verwaltung hat deshalb durch Plakate, die in den zwei Arbeitswillige zu überreden gesucht, ebenfalls die Arbeit Lesehallen angeschlagen sind, die Besucher aufgefordert, sich an der niederzulegen, diese wollten sich aber dazu nicht verstehen. Als lleberwachung zu beteiligen und mit dafür zu sorgen, daß die DiebCohen grob wurde, mußte er sich von ihnen sagen lassen, daß er stähle aufhören. Diese sind leider umfangreicher, als vielfach ansich von den Schweißgroschen der Arbeiter ernähre. Cohen nannte genommen wird. Sie werden dadurch erleichtert, daß jeder Besucher darauf die beiden Arbeitswilligen Streitbrecher und hatte sich sich die Bücher eigenhändig nehmen und dann selbst wieder an Ort tegen anderweiter drohender und ehrverlezender Aeußerungen, und Stelle bringen kann. Bei den oft sehr wertvollen Werken ist die er hieran knüpfte, vor Gericht zu verantworten. Als er dann die Versuchung groß, diese mit nach Hause zu nehmen. Das hierbei dem Staatsanwalt zurief:" Ich bekomme mein Geld Wiederbringen wird dann oft aus falscher Scham unterlassen. ebensowenig umsonst wie der Staatsantvalt, ich arbeite für mein Geld genau so gut wie Sie", wurde er wegen Ungebühr zu 20 M. Geldstrafe verurteilt und außerdem auf Grund von§ 153 zu drei Wochen Gefängnis. Selbstverständlich ist das sozialdemokratische Zentralorgan nicht wenig entrüstet über die Verurteilung des Genossen Cohen.
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daß diefer sich von Schweißgroschen der Arbeiter ernähre, zu Schlösser enthält.
Abonnenten
,, Wider die Pfaffenherrschaft", Kulturbilder aus den Religionskämpfen des 16. und 17. Jahrhunderts, reich illustriert mit Bildern und Dokumenten aus der Zeit. Von Emil Rosenow . Das 27. Heft bringt den Schluß des 14. und den ersten Teil des 15. Kapitels: Die thüringisch- sächsische Bauernrevolution". Von den zahlreichen Illustrationen heben wir als besonders interessant hervor: die DarSoviel Worte, soviel Verlogenheiten. Kein Wort steht im stellungen der verschiedenen Typen aus dem Bauernheer und ein nach " Kreuz- Zeitungs"-Bericht davon, daß der Staatsanwalt den dem Original getreu wiedergegebenes Bauernflugblatt aus dem Jahre Leiter der Arbeiter- Organisation durch die unziemliche Bemerkung, 1525, das ein Verzeichnis der von den Bauern zerstörten Klöster und der unter diesen Umständen immer noch sehr milden Ab- Das Werk erscheint in wöchentlichen Lieferungen à 20 Pf. und Zweiter Wahlkreis. Den Parteigenossen zur Kenntnis, daß am wehr provoziert hat. Warum geschieht dies nicht? Wir fann von allen Parteibuchhandlungen und Kolporteuren, in Berlin Sonntag ein Herbstfest in Tempelhof ( Tivoli"), Berlinerstr. 50, statt- Ungehörigkeit des Staatsanwalts selbst betreten ist und lie er ge- tönnen jederzeit eintreten und die bereits erschienenen Hefte nachmöchten annehmen, daß das konservative Blatt ob der auch von den Parteifpeditionen bezogen werden. findet. Zahlreichen Besuch erwartet Der Vorstand. sehen hätte, daß dieser Herr dem von ihm zu Unrecht Beleidigten beziehen. Brik. Sonntag findet eine Handzettelberbreitung an Ort und Stelle geziemend Abbitte geleistet hätte, statt das statt. Treffpunkt 7 Ühr früh bei Weniger, Werderstr. 27. Um zahlrein formelle Argument geltend zu machen, daß in der Abwehr der ökonomiekollegiums Dr. Herbert Jürgens. Er war infolge anErschossen hat sich der Generalsekretär des preußischen Landesreiches Erscheinen wird gebeten. Beleidigung eine Ungebühr vor Gericht liege. Nur so ist die Unter- dauernder Krankheit seiner Frau und anstrengender Arbeit hochgradig fchlagung erklärlich. Wäre die„ Kreuz- Zeitung " der Ansicht, daß die nervös geworden. Sein Zustand wurde so bedenklich, daß am Monvom Staatsanwalt begangene Beleidigung in irgend welchen Tat- tag sein Vater, Oekonomierat Jürgens, hierher kam und ihn auf fachen begründet sei, so hätte das konservative Blatt dies doch nur das Land nach Neu- Brandenburg mit hinausnahm. Bald aber eroffen und ehrlich aussprechen dürfen. Allerdings sind klärte der Kranke, daß er wieder nach Berlin zurückkehren müsse. die Pfade der Ehrlichkeit in solchen Dingen für ein konservatives Er kehrte aber nicht mehr in seine Wohnung nach Steglitz zurüd, Blatt schwer gangbar. Denn bei einigermaßen objektiver sondern nahm am Mittwoch nachmittag in einem Hotel der Dorotheen= Würdigung wäre es unumgänglich gewesen, auch eine Betrachtung stadt ein Zimmer. Vorgestern fand man ihn tot im Bett liegen. Er darüber anzustellen, warum der Vertreter der„ objektivsten hatte sich durch einen Revolverschuß in die rechte Schläfe getötet. Behörde von der Welt" in einem Falle, wo die eine Beleidigung durch die andere kompensiert erscheint, nicht allein den einen Beleidiger unbehelligt läßt und nur gegen den anderen, den Organisationsleiter, den amtlichen Apparat in Bewegung setzt, sondern in öffentlicher Sigung auch noch die völlig haltlose Beleidigung, die der Streitbrecher begangen hat, von neuem gegen den angeklagten Organisationsleiter schleudert. Statt so zu verfahren, mäkelt das Blatt in seiner Verlegenheit noch an einem Umftande herum, der für die zunächst beteiligten, die Arbeiterschaft, ganz und gar keine Rolle spielt. Nämlich daran, daß Cohen die Kreuz- Zeitung " behauptet es wenigstens Jude ist.
Köpenick . Sonntag früh 7 Uhr findet eine Flugblattberbreitung statt. Die Parteigenoffen, welche helfen wollen, müssen sich pünktlich bei den Bezirksführern in den bekannten Lokalen
melden.
Tegel . Die ordentliche Vereinsversammlung des Wahlvereins findet am 18. d. M., abends pünktlich 8, Uhr, bei Rob. Schmidt, Schlieperstr. 64, statt. Genosse Buchholz- Charlottenburg spricht über das Thema:„ Der Weg zum Sozialismus". Die Dis tutierabende finden regelmäßig jeden Dienstag, abends 8 Uhr, bei Herm. Gehlhaar, Berlinerstr. 92, statt.
läßt.
Lokales.
Freifinn und Straßenbahn.
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Borsigende des Kirchenbauvereins in Hohen- Neuendorf , Herr May In der Angelegenheit des Bankiers Knichase sendet uns der Reinice, folgende Zuschrift: Der verhaftete Bankier Stniehase ist seit Reinice, folgende Zuschrift: Der verhaftete Bankier Kniehase ist seit 4 Jahren nicht mehr Kassierer des Kirchenbauvereins und hat auch während seiner Amtsdauer nie Gelder des Vereins veruntreut. Das Vermögen des Vereins ist vielmehr in mündelsicheren Papieren auf die Namen von drei Vereinsbevollmächtigten bei der Deutschen Bank" in Berlin unter Depot- Nr. 5227 hinterlegt und vollständig vorhanden.
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Explosionssichere Verschlüsse. Zu unserer gestrigen Noti„ Eine beherzigenswerte Warnung" wird uns geschrieben: Die vielen Explosionen bein Nachgießen von explosionsgefährlichen Flüssigkeiten( z. B. von Petroleum in das nicht recht brennende Feuer des Kochherdes oder in das Bassin einer brennenden Petroleumlampe) ließen sich am einfachsten vermeiden, wenn man explosionssichere Verschlüsse ganz allgemein verivenden würde. Diese bestehen aus einem Die Abwehrbetvegung gegen die Verteuerung des StraßenbahnStorken mit metallenem Ausflußrohr. In dem Rohr ist sowohl kurz Abonnements, die von den Abonnenten der Straßenbahn eingeleitet vor dem Ausflußende, wie auch an der Einflußstelle je ein feines Sieb eingelötet. Die beiden Siebe verhindern das Durchschlagen worden ist und noch fortdauert, wird von einigen Wortführern des der Flamme zur explosionsgefährlichen Flüssigkeit und damit die in Berliner Freisinns zur Förderung der Sonderzwecke ihrer Partei Die Fleischschau für das von außerhalb eingeführte Fleisch ver- solchen Fällen entstehenden Unglücke. Für die Konstruktion dieser ausgebeutet. In Protestversammlungen und Bezirksvereinsfigungen ursachte im letzten Jahre eine Ausgabe von 148 073 M. Die Ein- recht einfachen und billigen Sicherheitsverschlüsse war dasselbe erzählen sie ihren Zuhörern, wie tapfer im Kampfe der Stadt- nahmen stellten sich auf 228 618 M. einschließlich eines Kassen- Prinzip, welches bei der Herstellung der Sicherheitslampe des Berggemeinde gegen die Ansprüche der Straßenbahn- Gesellschaft frei- bestandes von rund 11000 W. aus dem Jahre 1902/03. Die Minders mannes maßgebend ist, vorbildlich. Damit die Flüssigkeit durch finnige Stadtväter gewesen seien im Gegensatz zu den sozial- ausgaben im vergangenen Jahre sind darauf zurückzuführen, daß einen derartigen Sicherheitsverschluß ununterbrochen ausfließen fann, demokratischen Stadtverordneten, durch die die Position der Straßen- zwei städtische Untersuchungsstationen infolge der Bestimmungen ist noch ein kleines Röhrchen vorgesehen, welches der Luft den Zutritt bahn- Gesellschaft gestärkt worden sei. Auch die freisinnige Presse des am 1. April 1903 in Kraft getretenen Reich 3- Fleischbeschau- zum Innern der Flasche gestattet. Derartige Sicherheitsverschlüsse hat die Erörterung der Abonnements verteuerung dazu benutzt, um geſetzes über den Fortfall der nochmaligen Untersuchung der bereits können für verschieden große Flaschen durch Wahl entsprechend großer Korten hergestellt werden; auch verhindern sie Explosionen nicht nur über die Berhandlungen, die 1897 zum Abschluß des jetzt be- auf Trichinen untersuchten Schweine eingegangen find. bei Petroleum und Spiritus, sondern auch bei Benzin und ähnlichen stehenden Vertrages zwischen Stadtgemeinde und Wann ist ein Laden für den geschäftlichen Berkehr geschloffen? feuer- und explosionsgefährlichen Flüssigkeiten. Die allgemeine VerStraßenbahn führten, eine Darstellung zu verbreiten, die die Diese an sich doch wohl recht einfache Frage ist von vier verwendung dieser kleinen technischen Errungenschaft wird sicher wesentlich Verdienste des Freisinns in bengalischem Lichte erstrahlen schiedenen Ober- Landesgerichten in vier verschiedenen Auffassungen schneller zur Vermeidung der hier in Rede stehenden Unfälle führen beurteilt worden. Der„ Konfektionär" bringt folgende ZusammenZweierlei wirft der Chorus der Freifinnigen den Sozial- stellung: Urteil des Stammergerichts Berlin : Die Bestimmung des als alle gut gemeinten Ermahnungen, die erfahrungsgemäß doch nicht befolgt werden. demokraten vor. Als die Abonnements- Verteuerung tam, ging durch werden, daß der Geschäftsschluß der Polizei oder dem Publikum Gesetzes über den 9 Uhr- Ladenschluß darf nicht dahin ausgelegt die Blätter die Mitteilung, vor Abschluß jenes Vertrages sei in gegenüber äußerlich besonders erkennbar gemacht werden müſſe. Stadtverordnetenkreisen angeregt worden, neben der Festlegung des Es genügt, daß er tatsächlich besteht. Wenn also bei zufälligem Behnpfennigtarifs auch eine Bestimmung über die Höhe des Offenstehen der Ladentür eintretenden Kunden die Verabfolgung Abonnementspreises in den Vertrag hineinzubringen. Ein sozial- von Waren verweigert wird, so ist der Ladenschluß damit genügend demokratischer Stadtverordneter habe jedoch erklärt, er habe kein dokumentiert. Urteil des Oberlandesgerichts Darmstadt : Die Interesse an der Festlegung des Abonnementspreises. Das ist der Ausübung des gewerblichen Betriebes muß dem Publikum gegenüber eine Vorwurf. Der andere ist der, daß die sozialdemokratische unmöglich gemacht werden, sei es durch einen förmlichen Abschluß Fraktion schließlich für den Vertrag gestimmt habe. Schon in der oder durch andere geeignete, den geschäftlichen Verlehr hindernde Vordes Geschäftes oder durch ein Verdecken oder Verhüllen der Waren ersten Protestversammlung der Straßenbahn- Abonnenten wurde von fehrungen. Das Gesez hat eine den Geschäftsbetrieb ausschließende dem freisinnigen Stadtverordneten Dinse erzählt: Wir Frei- fichtbare Vorkehrung im Auge.- Urteil des Oberlandesgerichts Hamm: finnigen haben den Vertrag abgelehnt, die Sozial- Die Geschäfte müssen nach 9 Uhr verriegelt sein. Das Wort„ gedemokraten aber haben ihn angenommen." schlossen" ist wörtlich auszulegen. Hätte der Gesetzgeber lediglich den weiteren Verkauf untersagen wollen, so würde er die fragliche Bestimmung entsprechend gefaßt haben. Urteil des Oberlandesgerichts in Durch die Feuerwehr gerettet wurde am Freitag ein vierjähriger Frankfurt a. M.: Es genügt nicht, daß nur die Ladentür geei verriegelt ist, wenn der Rollladen an der Tür nicht Knabe in der Jagowstr. 16. Dort wohnt auf dem Hofe im zweiten toeristen in eine Berbindung des Geschäftslokals mit der Stock des Quergebäudes die verwitwete Frau Richter. Diese hatte Straße vorhanden, und diese ist unstatthaft und strafbar. ihren Knaben Bruno allein in der Wohnung zurückgelassen. Die Man sieht an diesen legten Urteilen, wie die Tüftelsucht unserer Hausbewohner bemerkten später, wie Qualm aus der Wohnung Justiz es fertig bringt, auch Geseze, die an sich als eine Wohltat hervordrang und alarmierten, da die Wohnung fest verschlossen war, empfunden werden, der Bevölkerung zu verleiden. Gewiß richten die Feuerwehr. Diese war schnell zur Stelle und drang unverzüglich Urteile dieser Art nicht so viel Unheil an, wie die Benuzung des in die total verqualmte Wohnung ein. Beim Durchsuchen der Erpressungsparagraphen gegen ehrenhafte Arbeiter und die sonstigen Wohnung wurde der Knabe verschüchtert in einer Ede vorgefunden im Stampfe gegen das flaiſenbewußte Proletariat gefällten Urteile. und schnell von einem Feuerwehrmann ins Freie gebradi. der Brand konnte bald gelöscht werden. Die Entstehung des Brandes Aber Kopfschütteln erregen fie ebenfalls. Einer von der alten Garde ist gestern auf dem städtischen Fried- wird auf das Spielen des kleinen Knaben mit Streichhölzern zurüdhof in Friedrichsfelde beerdigt worden. Unser Parteigenosse mit geführt. Zwei gewerbsmäßige Schaufensterdiebe wurden in vorbergangener Schmidt nämlich. Die Jüngeren werden sich seiner nicht mehr Nacht festgenommen. Der Verdacht, in vielen Fällen Schaufenster erinnern; wer aber die Zeit des Socialistengeſetzes durchgemachterbrochen zu haben, fiel vor einiger Zeit auf hat, weiß das Verdienst, das Schmidt sich damals um die Partei Handlungsgehülfen Alfred Braumer und den Artisten Friedrich Mary. erworben hat, wohl zu würdigen. Er stand von 1880 bis 1889 auf Vorgestern ermittelten Beamte, daß Mary in der Weinmeiſterſtraße eine dem exponiertesten Posten und wurde in dem großen Prozeß gegen Schlafstelle bezogen und Braumer bei sich aufgenommen hatte. Sie die Mitglieder des Zentral- Wahlfomitees am 2. März 1888 zu drei ließen sie abends ausgehen und warteten in einem Versted ihre Monaten Gefängnis verurteilt. Zwar hat Schmidt sich in den letzten Wiederkehr ab. Gegen 2 Uhr nachts fam Marr mit einem Bündel Auf die Frage der Beamten, die ihn in Jahren von der aktiven Tätigkeit zurüdgezogen, aber das wird den auf dem Rücken heim. jenigen, die mit ihm in schwerer Zeit gekämpft, und auch die Ge- Empfang nahmen, woher er dieses habe, erwiderte er, ein ihm unnoffen, die ihn erst später kennen gelernt haben, nicht abhalten, dem bekannter Mann habe es ihm zur Aufbewahrung übergeben. Der Unbekannte werde das Bündel aus seiner Wohnung wieder abholen. waderen Streiter ein ehrenvolles Andenken zu bewahren. Marg erhielt mun ein neues Unterkommen am Alexanderplatz . Später wurde auch Braumer bei seiner Heimkehr festgenommen. Das Bündel enthielt für 900 Mart seidene Blusen aus einem Schaukasten in der Leipzigerstraße. In der Behausung der Spitzbuben fand die Polizei noch eine Mustersammlung von Stoffen, Einbrecher legten schließlich ein Geständnis ab und räumten Straußfedern, Bijouteriewaren usw. modernsten noch andere Schaukastendiebstähle ein. Die Beute hatten sie so viel als möglich in der Versteigerungshalle in der Schönhauserstraße verschärft"."
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Zu der an sich zutreffenden Zeitungsnotiz über die Richtfestlegung des Abonnementspreises haben wir bereits in der Nummer vom 15. September ausgeführt, daß sie ihren besonderen Zwed habe. Versandt war sie von dem Magistratsberichterstatter, der nebenbei ein Svezialoffiziofus des Stadtverordneten Jakobi ist, des besten Freund, den die" Große" im Rathause hat. Man wollte die Aufmerksamkeit ablentennicht nur von der verteuernden Großen", sondern auch von den freisinnigen Stadtvätern, die damals ihrer eigenen Anregung" nicht gefolgt waren, obwohl sie und nicht die Sozialdemokraten die Mehrheit hatten. Herrn Dinses Aeußerung erschien uns zu dumm, als daß wir sie einer Erwiderung hätten würdigen sollen. Da sie aber der Ausgangspunkt einer Legenden bildung zu werden droht, so wollen wir jetzt feststellen, daß im Jahre 1897 die sozialdemokratische Fraktion mit ihren damals 16 Mandaten ein Achtel der ganzen Stadtverordneten- Versammlung ( damals 126 Stadtverordnete) bildete. Es müssen also außer ihnen auch noch sehr viele Freifinnige für den Vertrag gestimmt haben. Herr Dinse freilich überging das mit vorsichtigem Schweigen. Die selbe Vorsicht gebrauchte später auch die Freifinnige Beitung", die ihre Leser belehrte, daß die Sozialdemokraten für den Vertrag stimmten, während die Opposition von Liberalen gebildet wurde". Das trifft zu und ist in dieser Unvollständigkeit doch weiter nichts als eine simple Fälschung.
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Von der illustrierten Wochenschrift In Freien Stunden" ist jetzt das 42. Heft erschienen. Es enthält die Fortsetzung des Spindlerschen Romans" Der Jesuit " und die Fortsetzung der Erzählung„ Eine Scheinehe und ihre Folgen" von J. N. Potapenko. Eine kleine Sfizze Der Zehnten des Burgherrn" sowie sonstige fleinere Beiträge ver vollständigen den anregenden Juhalt des Heftes, das für 10 Pf. in allen Parteibuchhandlungen erhältlich ist.
Auch
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Das ärgste soll sich neuerdings der freifinnige Stadtverordnete Rosenow geleistet haben. In einer Bezirksvereins- Sizung hat er auseinandergesezt, daß die Sozialdemokraten mehr Wert auf das Ein langjähriger Prozeß der Stadt Fürstenwalde gegen den Abonnement als auf die Errichtung einer Pensionstaffe für die An- Magistrat von Berlin wegen der Müllablage bei Spreenhagen tommt gestellten und auf die Verkürzung der Arbeitszeit der Wagenführer am 15. November vor dem Kammergericht zur Verhandlung. Das gelegt haben. Das ist richtig. Herr Rosenow soll dann aber, nach Gutachten des von den Vorinstanzen berufenen Sachverständigen, Berichten freifinniger Blätter, weiter gefagt haben:" Ohne 3us soll festgestellt sein, daß durch die Müllablage in der Tat eine BeProfeffor Thierfelder- Berlin soll günstig für die Klägerin lauten. stimmung der sozialdemokratischen Stadtver ordneten wäre jener Vertrag damals in der nachteiligung des städtischen Forstgebiets herbeigeführt werde. Form nicht angenommen worden". Dem stellen wir Bei der Einschulung der neuen Schulrekruten, die mit Beginn die folgenden Tatsachen entgegen. Im Jahre 1897 stimmten gegen des Winter- Halbjahrs erfolgt ist, haben sich stellenweise wieder recht den Vertrag 24 Freifinnige, für ihn aber 10 Sozialdemokraten schlimme Mißstände gezeigt. Es ist immer das alte Leid: wenn 48 Freisinnige. Wären alle 16 Sozialdemokraten da einmal in einem Stadtteil die Bevölkerung etwas rasch zunimmt, gewesen und hätten mit Dinse und Konforten gegen den Vertrag ge- dann macht sich sofort die ärgste Schulnot bemerkbar. Die Schulen stimmt, so hätten jene 48 reisinnigen ihn trotzdem durch sind eben meist so stark besetzt, daß sie höchstens einen normalen gebracht. Zu der„ von Liberalen gebildeten Oppofition" gehörte auch Zuwachs anfnehmen fönnen. Sehr toll soll es z. B. wieder in Moabit Herr Rosenow, nachdem seine Spezialwünsche nicht befriedigt worden hergegangen sein. Aus der Siemensstraße wird uns mitgeteilt, daß waren. Vorher hatte auch er verkündet:„ Ich erkläre offen, daß ich eine dortige Gemeindeschule 80 Kinder und eine andere fogar Eisenbahnwagen zu Tode gequetscht wurde am Mittwoch in Potsdam Kein Tag ohne Eisenbahnopfer. Von den Puffern zweier auf dem Boden des Zustandekommens des Vertrages stehe." Ein 100 Kinder in die Aufnahmeklasse habe hineinstopfen müssen. auf dem Güterbahnhof der 18jährige Bahnarbeiter Stahlberg aus paar Wochen vorher hatten die Sozialdemokraten gegen den Ver- Es braucht indes niemand darauf zu rechnen, daß die" Freisinnige Boruſtedt, welcher aushülfsweise von der Bahnmeisterei dem Gütertrag gestimmt, weil sie damals die geforderten Vergünstigungen für Beitung" sich durch diese Dinge zu einem neuen Menschenquälerei"- boden zugeteilt war und zur Erledigung eines Auftrages über Gleise das Straßenbahnpersonal nicht hatten durchsetzen tönnen Später Artikel anregen lassen wird. Diese Frequenzen find ja glücklicher- hinweggehen mußte, als gerade ein Güterzug rangiert wurde. brangen fie damit durch und stimmten dann für den Vertrag. weise nur vorübergehend bis es gelingt, die überzähligen Kinder Stahlberg, der noch unerfahren war, unterschätzte hierbei den
und
Ein unangenehmer Tausch ist dem Tischler Wilhelm Zugbaum, Rummelsburg , Kantstr. 37, 3 Treppen, gestern morgen in der Stadtbahn auf der Fahrt nach Bahnhof Friedrichsstraße passiert. In einer schwarzen Ledertasche trug er fein wertvolles Werkzeug. Beim Aussteigen vertauschte er diese Tasche mit einer ähnlichen, die zwei Bielleicht verhilft diese Mitteilung dem Flaschen Bier enthielt. Tischler wieder zu seinem Eigentum.