Nr. 243. 21. Jahrgang.
vorwärts.
2. Beilage des ,, Vorwärts" Berliner Volksblatt.
Der Falschmünzer- Prozeß. Auch am gestrigen Verhandlungstage kam die Beweisaufnahme im Falschmünzerprozeß Gelhaus und Genossen nur langsam Längere Erörterungen knüpfen sich aber an die Frage des Geisteszustandes des Lache. Es wurde darüber zunächst ein früherer Brauereigehülfe Otto Karl Emil Hartwig bernommen, der aus der Irrenanstalt zu Brieg in Begleitung des Oberwärters Gottschalt als Beuge hierher gekommen ist. Nach dem Urteil der medizinischen Sachverständigen, die ihn vor Eintritt in den Saal untersucht haben, leidet dieser Zeuge an
Wahnvorstellungen
Sonnabend, 15. Oktober 1904.
gerichtsdirektor Kanzo to wiederholt den Rat gab, nicht zu simu- gemeldet wird, sind die Maschinenbau- Aft.- Ges. vorm. Bechem lieren. Er mußte dann aus dem Anklageraum heraustreten und sich u. Keetmann in Duisburg , die Maschinenfabrik von Gebr. Klein in vor den Geschworenen aufstellen. Hier erklärte er, Kopfschmerzen Dahlbruch und die Maschinenbau- Att.- Ges. vorm. A. u. H. Dechelzu haben und der Verhandlung nicht folgen zu können. Die medi- häuser in Siegen in Verhandlungen eingetreten, die zum Zweck zinischen Sachverständigen erklärten, daß der körperliche Befund diese haben, eine Interessengemeinschaft der drei Gesellschaften herbeiBehauptung des Angeklagten nicht als Simulation erscheinen lasse. zuführen. Man hofft, wie es in der Ankündigung heißt, durch das Infolgedessen beschloß der Gerichtshof auf Antrag des Rechtsanwalts Busammengehen für die von den drei Firmen gebanten gleichartigen Guttmann, die Verhandlung abzubrechen. Maschinen bessere Preise zu erzielen, als dies feither im freieu Sonnabend fällt die Sizung auf Wunsch der Geschworenen und Wettbewerb möglich gewesen ist. Wenn der Plan verwirklicht der Berteidiger aus. Die Verhandlung wird Montag früh aber werden follte, soll bas gemeinschaftliche Aktienkapital auf 7-8 will. schon um 9 Uhr fortgesetzt werden. Mart festgesetzt werden. schon um 9 Uhr-
Hus Induftrie und Dandel.
Gerichts- Zeitung.
Amerikanische Ernte. Nach den Versicherungen amerikanischer Zeitungen macht die Maisernte in den Vereinigten Staaten von Amerika gute Fortschritte und auch die Qualität verspricht gut zu und ist nicht eidesfähig; er befinne fich aber sehr genau der Bochumer Verein - Westfälische Stahlwerke. Die geplante Ver- fein. Ein Ertrag von 2400 Millionen Bushels gilt als gesichert. Die Dinge, die den Angeklagten Lache angehen und seine darauf bezüg- einigung beiber Werte weeft allerlei Erinnerungen an längst ver- gesamte für den Handel verfügbare Menge an Körnerfrüchten ist bedeutend lichen Mitteilungen machen nach Ansicht der Sachverständigen einen gangene, für den Bochumer Verein sehr bewegte Zeiten: an den be- größer als im letzten Jahre. Der für die Ausfuhr verfügbare Weizendurchaus glaubwürdigen Eindruck. Der Zeuge erzählt in völlig famiten Schienenflicker- Prozeß Ende der achtziger Jahre. Die Aftien überschuß der Vereinigten Staaten und Kanadas beträgt etwa logischem Zusammenhange, daß er mit Lache zusammen in der Frren des Bochumer Vereins erlebten damals einen gewaltigen Kurssturz. 100 Millionen Bushels. Die Vereinigten Staaten haben an Weizen anstalt zu Brieg interniert gewesen sei und sich gerade diesem sehr als geistiger Urheber dieses Prozesses wurde der ehemalige Direktor rund 560 Millionen Bushels, an Hafer rund 900 Millionen Bushels angeschlossen habe. Lache sei am 23. Juli aus der Anstalt weg- des Bochumer Vereins, Köhler, betrachtet und ist damals als geerntet. Bleibt demnach auch die Weizenernte beträchtlich hinter gelaufen, nachdem er schon früher seine Absicht kundgegeben, bei treibende Kraft auch offen genannt. Schwere Differenzen mit dem der des Vorjahres zurück, so stellen sich doch die Befürchtungen, daß passender Gelegenheit loszugehen". Einmal habe Lache ihm, nach verstorbenen Geheimrat Baare hatten das Ausscheiden Köhlers die Vereinigten Staaten nire eben ihren eigenen Bedarf an Weizen dem seine Schwester Frau Ottinger einen Besuch in der Anstalt ge- aus der Direktion des Bochumer Vereins veranlaßt. Nach einiger würden decken können, als start übertrieben heraus. macht hatte, ein paar Schlüssel gezeigt. Er sei dann auf das Klosett Beit wurde in Bochum ein Konkurrenzwert die Westfälischen Deutsch- Westafrikanische Bank. In den Räumen der Dresdner gegangen und habe die Schlüssel dort wohl unter ein Brett gesteckt, Stahlwerke errichtet, dessen technische Leitung Herr Bank fand heute nachmittag die Gründung der Deutsch - WestSenn als ein anderer unruhiger Stranter nach ihm das Klosett be- töhler übernahm. Der persönliche Gegensatz zwischen den leitenden afrikanischen Bant als Deutsche Kolonialgesellschaft mit dem Siz in suchte, habe dieser mit den Armen um sich geschlagen und die Personen blieb damals sogar nicht ohne Einfluß auf die Annahme Berlin statt. Die Bank bezweckt, wie es in der offiziellen Witteilung Schlüffel zum Vorschein gebracht. Lache habe aus allerlei Anzeichen von Arbeiten. Während die Westfälischen Stahlwerte mit Vorliebe heißt, die Zahlungsausgleichung in den Schutzgebieten Togo und wohl gespürt, daß er über furz oder lang wieder in das Zuchthaus eingearbeitete Leute vom Bochumer Verein anzogen, wurden auf Stamerun sowie den Geldverkehr dieser Schutzgebiete mit Deutschzu Neu- Strelik zurückgebracht werden würde und deshalb habe er den letzterem Werk Arbeiter, die auf dem Konkurrenzwert tätig getesen land und dem Auslande zu erleichtern und das reguläre BankPlan zum Ausreißen gefaßt. Als er mit dem Oberwärter an dem waren, grundsäßlich nicht eingestellt. Die Westfälischen Stahlwerke geschäft zu betreiben. Das Aktienkapital, das zunächst auf eine genannten Tage auf einem Spaziergang begriffen gewesen, sei er gewannen schnell einen Stamm geschulter Arbeiter; da ferner die Million Mark bemessen ist, wird von der Dresdner Bank und der plöblich ins Feld hinein gesprungen und schnell wie der Wind gesamten Anlagen den damaligen neuesten technischen Fortschritten Deutsch - Westafrikanischen Handelsgesellschaft übernommen. Aus MitLosgegangen. Wir haben alle gelacht denn wenn einer ausreizen entsprachen, Köhler als Techniker Hervorragendes leistete, konnte es gliedern der Verwaltungen dieser beiden Gesellschaften wird auch tut, gibt's einen großen Spaß!" Lache habe ihm schon vorher gesagt, nicht ausbleiben, daß das Unternehmen gut prosperierte. Es wurden der Verwaltungsrat der neuen Kolonialgesellschaft gebildet. baß, wenn er weglaufe, er nach Dirsdorf zum Müller Steger gehen feit 1892 folgende Dividenden verteilt: 6, 121, 12, 13, 15, 15, und dort andere Kleider erhalten würde. Er würde dann in die 17, 17, 0, 0, 0, 0 Proz. Die Abhängigkeit der Westfälischen Stahlwerke Schweiz gehen, dort sich eine Druckpresse anschaffen und Wertpapiere bom Roheisensyndikat, in Verbindung mit falschen faufmännischen drucken. Auf Befragen des Medizinalrats Dr. Leppmann er- Spekulationen, brachten die ersten ungünstigen Ergebnisse. Das zählte der Zeuge weiter: Lache habe ihm oft erzählt, daß er wegen Wert hatte sich in Roheisen zu hohen Preisen sehr stark auf lange Der bekannte Schriftsteller Adolf Brand hatte sich gestern wegen Gehorsamsverweigerung aus dem Gefängnis zu Münster nach dem Beit engagiert. Die Mengen mußten abgenommen und zum Teil Beleidigung des stud. jur. Gentbiel vor der zweiten Straffammer Irrenhause geschleppt worden sei. Die dort amtierenden Schwestern mit Verlust verarbeitet werden. Mehrere Prozesse, die aus diesem des Landgerichts II zu verantworten. Es handelte sich um ein Nachhätten mit ihm in Verkehr treten wollen und da er sich dessen ge- Anlaffe angestrengt wurden, hatten für das Wert ein ungünstiges Spiel zu dem Prozeß gegen den praktischen Arzt Dr. M. Hirsch. weigert, haben die Aerzte ihn fünstlich geistestrant machen wollen. Resultat. Der Mangel eigener Hochöfen wurde für die Westfälischenfeld, der bekanntlich über die Verbreitung der homosexuellen Ans Er sei außerdem gemißhandelt, geschlagen und so behandelt worden, Stahlwerke verhängnisvoll. Die neueren technischen Fortschritte, dem Kopf geworfen habe. Lache sei überzeugt gewesen, daß auch in Ersparung eines Schmelzprozesies, indem das flüssige Noheisen sobie Anzeige von sechs Studenten hin wegen Beleidigung angeklagt daß er einem seiner Beiniger eines Tages ein Stück Eisen nach Verwendung der Hochofengase zu Kraft und Heizzwecken, ferner die lagen eine wissenschaftliche Enquete veranstaltet, Fragebogen auch an die Studenten der Technischen Hochschule geschickt hatte und auf Brieg die Machenschaften der Aerzte gegen ihn fortgesetzt worden wie es aus den Hochöfen gewonnen wird, fofort in die worden war. Die Straffammer hat ihn zu 200 M. Geldstrafe ber= seien und die Aerzte und der Geistliche sich verbunden hätten, um ihn Weiterverarbeitung übergeht, machen übergeht, machen jetzt für jedes Stahl- urteilt. Mit diesen Tatsachen beschäftigte fich der Angell. Brand in durch Arzueien zu ruinieren. werk den Besitz von eigenen Hochöfen zu einer LebensOhne Hochofen kann das hier in Betracht kommende Sittlichkeit" überschriebenen Artikel. Er richtete darin scharfe Anseiner Wochenschrift Der Eigene" in einem Bastor Philipps und die Lace habe weiter erzählt, daß man ihn im Zuchthause auf alle frage. Weise schikaniert habe, weil man von ihm wissen wollte, wo die aus Berk nie darau denken, wieder in der Reihe der leistungsfähigen griffe gegen Pastor Philipps und die sechs Studenten und erklärte einem Golddiebstahl herrührenden Sachen geblieben seien. Er habe unternehmen zu rangieren, trok der sonstigen vorzüglichen Ein- deren Berhalten für unvereinbar mit der studentischen Ehre, sich andie Herren dann aber gut genasführt. Um endlich Ruhe zu haben, richtungen. Unter solchen Umständen lag der Gedanke an eine deren Verhalten für unvereinbar mit der studentischen Ehre, sich anhabe er gesagt: fie sollten nur im Hause feiner Schwester im Keller Fusion mit dem Bochumer Verein nahe. Eine Interessengemeinschaft gesichts einer zu lösenden wissenschaftlichen Aufgabe zu" Bütteln pfäffischer Unduldfamkeit" zu machen. Es sei Verrat an der Ehre nachsuchen, da würden sie die Sachen schon finden, denn sie seien zwischen den beiden Werken ermöglichte, sämtliche Anlagen technisch der akademischen Jugend und eines deutschen Studenten nicht würdig, hinter einem Ziegel eingemauert. Man sei denn auch hingegangen, und ökonomisch voll auszumigen durch entsprechende Organisation in dieser Weise, bestellte Arbeit" zu machen und sich zum Werkzeug habe das halbe Haus demoliert, die Mauer kurz und flein geschlagen, theoretischen Wert, solange die Personenfrage jede Hoffnung auf daß sie sich den Pastor Philipps abschütteln und den Strafantrag der Produktion. Solche Fustonsgedanken hatten aber nur für eine Clique herzugeben, und man müßte von ihnen erwarten, aber natürlich nichts gefunden. Darüber habe er sich dann sehr stealisation ausschloß. Dies Haupthindernis steht aber nicht mehr zurückziehen. Wegen diefes Artikels hat der stud. jur. Senfbiel gefreut. Der Zeuge will auch gefehen haben, daß die Aerzte immer im Wege Direktor Köhler steht nicht mehr an der Leitung den Strafantrag gestellt. etwas ins Effen schütteten und eines Tages habe ihm Lache an Der Angeklagte erklärte, daß er den feinem Auge eine Heine Blase gezeigt und behauptet, daß diese von der Westfälischen Werke, er ist ausgeschieden. Die Bermutung Artikel als Mitglied des„ Wissenschaftlichen Komitees" im Interesse Vergiftung herrührte. Eines Tages fei er auf eine Anfrage des liegt nahe, daß die wirtschaftliche Notwendigkeit der Fusion der Sache geschrieben habe.- Rechtsanwalt Chodziesner Oberwärters mit zum Abendmahl gegangen. Als er zurückkam, habe bei dem Abgang nicht ohne Einfluß war. Auch bei der Fusion( Charlottenburg ) beantragte die Sache zu vertagen und die jetzt er gesagt, er habe kein Abendmahl genommen, weil es ganz den mit den Rheinischen Stahlwerken spielt die Personenfrage eine ge- dem Reichsgericht vorliegenden Aften in der Straffache des Dr. HirschAn- wisse Rolle. Direktor Helmholz von den Rheinischen Stahlwerken feld( Termin steht am 4. November in Leipzig an) einzufordern, Anschein habe, als ob der Geistliche ihn vergiften wolle. geflagter 2 a che: Zum Abendmahl ging ich nicht wegen meiner war bis 1882 Direktor auf dem Bochumer Verein . Danach müßte un die ganze Sachlage zu beleuchten. Es werde sich dann auch erSünden, sondern um dem Oberwärter einen Gefallen zu tun. Wie Herr Helmholz in erster Linie als Generalleiter in Betracht kommen. geben, daß die Studenten nicht aus eigenem Antriebe, sondern auf ich vor dem Geistlichen size und er etwas von der Sünde und dem Damit dürfte aber Generaldirektor Baare vom Bochumer Verein Anregungen des Kriminalkommissars v. Trescow und Anschläge am jüngsten Gericht spricht, sehe ich, daß er etwas in den Wein tut. taum einverstanden sein. schwarzen Brett gegen Dr. Hirschfeld vorgegangen sind. Der Und dann sagte er zu mir:" Na, bei Ihnen wird es wohl das letzte Zur Lage der Maschinenindustrie. Wenn in letzter Zeit behauptet Gerichtshof beschloß die Bertagung und Vorlegung der Aften. Mal sein." Darauf habe ich mich wohl gehütet, den Wein zu trinken. wurde, daß die Einführung der Dampfturbine in die gewerbliche Wissen Sie, hören Sie mal: Ich werde Ihnen mal eine Portion Pragis den Absatz von Kolbendampfmaschinen noch keineswegs beErbsen vorfeben und Ihnen dabei sagen:" Es wird wohl das letzte einträchtige, so wird diese Behauptung einmal dadurch widerlegt, Mal sein", dann werden Sie sich auch bestens bedanken. In den daß die Betriebe, die Dampfturbinen herstellen, mit Aufträgen über Erörterungen über diesen Punkte wurde verschiedentlich darauf hin- reichlich versehen sind, sodann aber auch dadurch, daß einzelne Maschinene gewiesen, daß, wenn der Geiftliche überhaupt die Redewendung fabriken ben geringeren Absatz von Dampfmaschinen ausdrücklich auf Das letzte Mal" gebraucht haben sollte, dies vielleicht auf das letzte das Aufkommen der Dampfturbine zurückführen. Auch die starke Ver Mal in der Anstalt" gebeutet werden könnte, da schon davon ge- breitung der Großgasmotoren schädigt den Dampfmaschinenbau. Mehrere sprochen worden war, daß Lache ins Zuchthaus zurückgebracht Betriebe vollziehen den Uebergang zum Bau von Sauggasanlagen werden sollte. und Dampfturbinen, um stärkeren Verlusten aus dem Wege zu gehen. Nun ist es aber keineswegs leicht, gegen jene Großbetriebe aufzukommen, die bisher den Bau von Sauggasanlagen und Dampfturbinen als lohnende Spezialität betrieben haben. Besonders die und über Felder und Wiesen Reißaus genommen hat. Trozdem auf großen Fabriken, die Sauggasmaschinen herstellen, bieten alles auf, die Hülferufe des Zeugen eine ganze Anzahl von Personen die um fleinere Fabriken, die ihnen Konkurrenz machen wollen, nicht Verfolgung aufgenommen hatte, ist Lache doch entkommen. Der ins Geschäft fommen zu lassen. Sie gehen sogar so weit, daß Zeuge hat den Eindruck gehabt, daß Lache nicht ganz normal war. fie die Zahlungsfristen für abgenommene Anlagen in einer Berkehrte Handlungen hat er allerdings nicht begangen und seine Weise hinausschieben, die kleineren und weniger finanzkräftigen Briefe waren ganz vernünftig geschrieben, aber der Beuge hatte doch den Eindruck, daß es nicht ganz richtig mit ihm sei. Lache hat auch einmal das Essen verweigert, als ihm aber der Schlauch angefezi wurde, hat er sofort wieder gegessen.
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Flucht bewerkstelligt
An den Zeugen wurde seitens der medizinischen Sachverständigen noch eine ganze Reihe von Fragen gestellt, die sich auf Laches Verhalten in der Anstalt bezogen.
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fortgesetzt. Zu welch verschmitten Mitteln der Angeklagte Huber Prozeß Walewski und Genoffen. Die Beweisaufnahme wird griff, um feinen Angaben betreffend der ihm winkenden glänzenden Aussichten den Anschein der Claubwürdigkeit zu verleihen, beweist folgende Tatsache: Auf einer Reife te er den Rechtsanwalt Dr. Schulz fennen gelernt. Er hatte sich ihm als ehemaliger Kapitän in rumänischen Diensten vorgestellt. Im Mai 1901 trat Huber an den Rechtsanwalt mit dem Ersuchen heran, er möge ihm bescheinigen, daß ihm, Huber, eventuell eine Provisionsforderung zustehe. Der Rechtsanwalt prüfte die ihm vorgelegten Papiere, überzeugte sich besonders, daß der Angeklagte ein Anerbieten an das Reichs- Marines Amt eingereicht hatte und kam dann deffen Bitte nach, die der An geklagte damit begründete, daß die Rechtmäßigkeit seines Anspruchs angefochten werde. Der Angeflagte erhielt mun folgenden Schein: Bei Ablieferung eines schnellen Depeschenboots( System Ellide) an das Reichs- Marine- mt wird Herr Kapitän Huber im Laufe dieses Jahres einen Reingewinn von etwa 80; 000 Mart haben. Dies bescheinige ich auf Grund der mir vorgelegten Betrieben jeden Wettbewerb unmöglich macht. Es werden Zahlungs- Papiere und Verträge. Dr. W. Schulz, Rechtsanwalt." Auf fristen von drei bis zu fünf Jahren gewährt. Sicherlich gibt es ferneres Bitten des Angeklagten ließ der Rechtsanwalt sich bewegen, eine ganze Reihe von Dampfmaschinen- Fabriken, die froß des Auf- feine Unterschrift notariell beglaubigen zu lassen, und dadurch wurde tommens der Großgasmotoren noch teine Abnahme in ihren Auf- nun dem Schriftstück das Aussehen einer notariellen Urkunde ge= trägen wahrnehmen, aber diese Betriebe bilden Ausnahmen. Für geben. Den Geldgebern schien es daher glaublich, daß die Fälligkeit den Dampfmaschinenbau im allgemeinen ist eine gewisse Stagnation der Provision eingetreten sei, sobald der Transport des Bootes nach nicht zu bestreiten. Die Herstellung von Arbeitsmaschinen für hier bewerkstelligt war. Auch Margarete Waleisti, fcine damalige Dan kam die Frage zu Erörterung, ob der Beuge Hartwig einzelne Gewerbe ist je nach dem Beschäftigungsgrad dieser Braut, schenkte feinen Angaben anfangs Glauben und trug sich mit entlassen werden könne o hierzubleiben habe. Rechtsanwalt Gewerbe verschieden. So sind zum Beispiel Aufträge aus großen Hoffnungen. Es währte aber nicht lange, bis sie ihren 3aude beantragte, den Zeugen mit seinem Wärter noch an Ort der Mühlenindustrie und dem Zuckergewerbe schwer zu er- Bräutigam durchschaut hatte und nun mit ihm denselben und Stelle zu behalten und auch die medizinischen Sachverständigen halten. Mehr Nachfrage besteht nach Maschinen für das Textil Strang 80g. Sie beröffentlichte für ihn folgende Annonce: hielten dies für geboten, da sie ihr Gutachten doch auch auf die gewerbe. Die Beschäftigung im Spinnmaschinenbau ist befriedigend, Sofort vergüte ich 1200 M. demjenigen, der für mich bis April 1902 Wahrnehmungen dieses Zeugen stüßen müßten. Erster Staats- während freilich in Strickmaschinen der Absay wieder gering ist bei Darlehn von 3500 M. Bürgschaft übernimmt. Rein Risiko, da antvalt Dr. Gretschmann bat, ihm dann auch zu sagen, wo Wie immer im Herbst gehen aus der Landwirtschaft vielen Maschinen- in Jahresfrist über die zehnfache Summe verfüge." Der Buchhalter fabriken reichliche Aufträge zu. Kleinere Werkzeugmaschinen sind bei Hoffmann empfand Verlangen, die 1200 M. zu verdienen. Er ging Zeugen unterbringen, schwachen Preisen ziemlich gefragt. In den Lokomotivfabriten hat für Margarete Walewski zunächst die Bürgschaft bei einem Geldmann solle. Er habe sich an die verschiedensten Anstalten gewandt, ebenso sich die Beschäftigung etwas gehoben, namentlich feitdem Breußen ein. Dann lieh er ihr von seinen eigenen Ersparnissen noch 1000 m. an die Abteilung IV und Abteilung I des Polizeipräsidiums, ferner vor furzem 278 Lokomotiven, lieferbar bis 1. April 1905, in Auftrag Für die geleistete Bürgschaft mußte Hoffmann auflommen, von den an die Stadt Berlin , alle diese Stellen haben sich aber geweigert, gegeben hat. geliebenen 1000 m. erhielt er bon der Walewski mit Ach und Krach diesen Beugen aufzunehmen. Er wisse also nicht, wo er ihn ficher Die Mißftimmung gegen das Kohlensyndikat tritt unter den ihm 600 m. zurüd, so daß er im ganzen um eliva 400 M. geschädigt unterbringen solle. Nach längerer Erwägung dieses Punktes be- angehörenden Zechen immer deutlicher hervor. Auch die Verwaltung wurde. Der Hofuhrmacher v. Rauchhaupt wurde von ber unge schloß der Gerichtshof, den Zeugen und den Oberwärter noch nicht zu der Harpener Bergbau- Gesellschaft in Dortmund , die in diesem Jahr lagten Walewski für ihren Bräutigam um ein Darlehn von 10 000 entlassen, sondern hierzubehalten und dem Staatsanwalt die er wieder 11 Prog. Dividende zahlt, nimmt in ihrem foeben er Mart angegangen. Er begnügte fich nicht mit den ihm vorgelegten forderlichen Maßnahmen zu überlassen. Auf Antrag des Rechts- schienenen Geschäftsbericht für 1908/04 Anlaß, sich gegen die Stellung Schriftstücken, sondern beanspruchte von ihm eine genaue Alarlegung anwalts Baude, der darauf hinwies, daß Lache in der Anstalt zu der Hüttengechen im Syndikat zu wenden. Der neue Syndikats seiner Erfindung. Hierauf erilärte Huber, daß das nicht angängig Brieg als unheilbarer Geistestranker behandelt und in der Freiheit vertrag", heißt es in diesem Bericht, hat durch seine Bestimmungen, fei, da die Erfindung aus Gründen des Reichsrechts geheim bleiben doch nicht plötzlich gesund geworden sein könne, beschloß der Gerichts wonach die Beteiligungen der Mitglieder nicht mehr nach der Zahi müsse. Herr v. Rauchhaupt brach darauf jede weitere Verhandlung hof ferner, den Arzt der Anstalt zu Brieg zu laden, unter dessen be- neuer Förderschächte, sondern nach den jeweiligen Absatzverhältnissen ab, so daß der Anschlag ein verfehlter war. Mit dem Sachverhalt sonderer Obhut Lache gestanden. Als der Beuge Gottschalt bemessen werden, wirtschaftlich günstig gewirkt, so daß mehr auf die dieses Falles decken sich Betrug versuche, die außerdem von der abtritt, rief ihm Lache das Wort„ Verbrecher" nach und als ihn der Erhöhung der Leistungsfähigkeit der vorhandenen Anlagen, als wie Balewati und Huber gemeinschaftlich, zum Teil auch von Huber Borfizende um eine nähere Erklärung ersuchte, meinte er: Wenn auf die Errichtung neuer Schächte hingearbeitet wird. Dagegen einen alten Rentner, dem er einen Gewinnanteil von 40 000 2. in allein begangen wurden. Mit Erfolg bearbeitete Huber dagegen er mich auffordert, zum Abendmahl zu gehen und der Geistliche sagt dann:„ Es ist wohl das letzte Mall", bann muß er mit dem gechen, welche im Befig von Büttenwerten fins Aussicht stellte, wogegen diefer ihm 10 000 27. vorschoß, um das sagt dann:„ Es ist wohl das letzte Mall", bann muß er mit dem eint die Förderfreiheit derjenigen Synbitats einen alten Rentner, dem er einen Gewinnanteil von 40 000 M. in Die Beweisaufnahme über den auf Lache und Steger bezüge berung unbeschränft erhöhen dürfen, für die Betrügereien zu, welche von der Familie Walewsti begangen fein Geldgeber verloren. Die Verhandlung wendet sich wieder den Die Beweisaufnahme über den auf Lache und Steger bezüg- un, dem Bebarf derfelben entsprechend, die För Depeschenboot aus Amerika holen zu können. Die 10 000 m. hat ber lichen Teil der Anflage war hiermit im allgemeinen erledigt und übrigen Mitglieder zu fchwer schädigenden der Borsitzende ging auf den zweiten Teil der Anklage über, der sich folgen zu führen, beren ganger Umfang fich heute noch nicht 1902 von Willy Walewsti um ein Darlehn von 1000 m. angegangen sollen. Der Zeuge Kaufmann Steinke bekundet, daß er im Oktober mit dem gemeinschaftlichen verbrecherischen Treiben der Angeklagten übersehen läßt." worden sei. Gelhaus und ache beschäftigt. Gelhaus gab im allgemeinen Besonders betrübend ist es, daß auch eine ganze An
er den
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Geistlichen doch unter einer Dede steden!"
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au, baß er mit Lache zusammen falsche Coupons umgefeßt habe, Bereinigung von Maschinenbau- Anstalten. Das Fufionsfieber zahl sogenannter fleine Beute" durch das hochstaplerische Treiben antwortete aber auf weitere Fragen so sonderbar, daß ihm Land- lerfaßt immer weitere Krrife. Wie der Rheinisch- Westf. Beitung" I ber Angeflagten um ihre Ersparnisse gekommen ist. Der Stuffateur